DE294797C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- D06N3/00—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
--M 294797 KLASSE 8/. GRUPPE
CARL KOCHMANN in CHARLOTTENBURG.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Zeugriemen aus mehreren
miteinander verbundenen Lagen von pergamentierten Gewebestoffen. Bei der Herstellung
derartiger Zeugriemen wurde bisher in der Regel so verfahren, daß die übereinander geschichteten
Gewebestreifen durch sich kreuzende Nähte vereinigt wurden, uiid der auf
diese Weise erhaltene Stoff durch längere Behaiidlung mit verdünnter Schwefelsäure pergamentiert
wurde. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die zahlreichen Nahtstellen und die wegen der Dicke des Stoffes erforderliche
lange Einwirkung der Säure die Festigkeit stark beeinträchtigten, auch reißt ein derartiger
Riemen bei der Zugbeanspruchung im Betriebe an den Nahtstellen leicht ein. Vereinigt
man dagegen die pergamentierten Stofflagen durch Leim oder sonstige pflanzliche oder tierische Klebstoffe, so ist unter dem
Einfluß der Feuchtigkeit, höherer Temperaturen und der fortwährenden mechanischen Beanspruchung im Betriebe eine Trennung der
einzelnen Lagen nicht zu verhindern, zumal diese Klebstoffe an der wasserdichten Pergamentoberfläche
nur geringe Bindefähigkeit zeigen. Endlich hat man vorgeschlagen, Riemen durch Vereinigung von Gewebelagen mit vollständig
pergamentierter, ihrer Struktur durch Erhitzung mit Säure beraubter Papiermasse herzustellen. Auch diese Produkte haben indes ■
den Nachteil einer geringen Festigkeit, da die Zwischenlagen von filzartiger pergamentierter
Papiermasse eine Zugfestigkeit überhaupt nicht besitzen.
Ein auch gegen den Einfluß der Feuchtigkeit, höherer Temperaturen sowie stark reagierender
Dämpfe dauernd widerstandsfähiger, in seiner Festigkeit und geringen Dehnung sogar dem
Kernlederriemen überlegener Stoffriemen wird nach der Erfindung dadurch hergestellt, daß
die aus pflanzlichen Faserstoffen bzw. Fäden gebildeten Stofflagen mit starker Schwefelsäure
von solcher Konzentration behandelt werden, daß eine Verkohlung oder Zerstörung der
Fasern des Gewebestoffes nicht eintritt und der Stoff an seiner Oberfläche in eine amyloidartige,
klebfähige Masse verwandelt wird, worauf die mit der Säure getränkten Lagen in noch
feuchtem Zustand aufeinandergelegt und durch Pressen ohne Vernähung oder besondere Klebmittel,
oder Einfügung unbehandelter Gewebestreifen vereinigt werden. Die Einwirkung der
Säure darf nur sehr kurze Zeit dauern, und zwar richtet sich die Zeit der Einwirkung
ebenso wie die Stärke der Säure nach der Dicke und Widerstandsfähigkeit des Gewebes.
Die Pressung findet zweckmäßig in einer aus Blei oder anderen, gegen Schwefelsäure widerstandsfähigen
Stoffen bestehenden Presse, z. B.
Walzenpresse, statt, wo die gewünschte Zahl der aus dem Säurebad kommenden Stofflagen
übereinandergelegt und durch starke Pressung vereinigt werden. Der hierbei abgepreßte
Überschuß der flüssigen Säure wird in das Bad zurückgebracht. Alsdann wird die freie Säure
durch Auswaschen in einem stark fließenden Wasserbad und darauf folgende Wässerung in
einem ruhigen Wasserbad vollständig entfernt
ίο und der fertige Zeugriemen schließlich getrocknet.
. Das Verfahren nach der Erfindung hat eine äußerliche Ähnlichkeit mit dem bekannten
Herstellungsverfahren von dickem Pergamentpapier, unterscheidet sich jedoch wesentlich
dadurch von diesem Verfahren, daß nach der Erfindung Gewebestoffe von beliebiger Länge
derart behandelt werden, daß sie ihre Faser- bzw. Fadenstruktur beibehalten, während es
sich bei der Herstellung von Pergamentpapier um die Verwandlung der Papierfaser in eine
gequollene, durchscheinende, homogene Masse handelt.
Von wesentlicher Bedeutung für das Ver-
25. fahren nach der Erfindung ist auch der Wässerungsprozeß,
dem die Riemen nach dem Zusammenpressen der Stofflagen unterworfen werden. Diese Wässerung findet zuerst in einem
bewegten Wasserbad statt, indem die Riemen
z. B. durch fließendes Wasser in starkem Strome lange Zeit hindurch ausgewaschen werden. Die
durch den Säureprozeß und das nachherige starke Pressen in noch feuchtem Zustand vereinigten
Stofflagen sind so fest miteinander verbunden, daß sie bei dieser Behandlung in dem stark
bewegten Wasserbad sich an keiner Stelle voneinander trennen. Diese Behandlung hat nicht
nur die Wirkung, die Säure vollständig zu entfernen, sondern trägt auch zur Erhöhung der
Biegsamkeit und Festigkeit der- Riemen bei, da das in starkem Strome fließende Wasser
eine Art Walkungsprozeß der Riemen bewirkt, wodurch die Festigkeit und die Biegsamkeit
des ganzen Riemens erhöht wird. Diese Behandlung in dem fließenden Wasser wird je
nach der Stärke der Riemen so lange, unter Umständen mehrere Tage hindurch, fortgesetzt,
bis die Riemen völlig frei von Säure sind, was man durch Prüfung der Riemen oder des abfließenden
Wassers mit Reagenzpapier o. dgl. leicht feststellen kann. Aus dem fließenden Wasserbad gelangen dann die Riemen in ein
ruhiges Wasserbad, wo der Wässerungsprozeß noch längere Zeit fortgesetzt wird. Man kann
auch die Behandlung im fließenden Wasser abkürzen und die noch etwas Säure enthaltenden
Riemen in ein oder mehrere hintereinanderliegende ruhige Wasserbäder bringen-, wobei
man dem Wasser alkalische Stoffe, Basen oder Salze zusetzen kann, die die Säure neutralisieren.
Alsdann werden die Riemen gegebenenfalls nach Auswaschen der alkalischen Salze einem Trocknungsprozeß unterworfen, z. B.
unter Erwärmung in einer Trockenkammer.
Dem Schwefelsäurebad können zweckmäßig Verdickungsmittel, bestehend aus pulverförmigen
Stoffen, die von der Schwefelsäure nicht zersetzt werden, beigefügt werden, z. B. Bariumsulfat
oder sonstige, gegen Schwefelsäure widerstandsfähige oder unlösliche Sulfate oder andere
Salze, Silikate, Braunstein u. dgl., sowie geeignete Färbemittel, die dem Riemen nach der
Behandlung die gewünschte Lederfarbe oder sonstige Farben verleihen usw. Man kann
aber auch die Färbungen nach der Fertigstellung der Riemen zusammen mit einer bekannten
Imprägnation mittels Wachsärten, öle o. dgl. vornehmen.
Die Auswaschung in bewegtem Wasser kann auch in der Weise vorgenommen werden, daß,
statt fließendes Wasser zu verwenden, der Riemen selbst in ruhigem Wasser stark bewegt
wird, wobei man für eine ständige Erneuerung des Bades, welches mit dem stark
säurehaltigen Riemen in Berührung kommt, Sorge tragen muß.
Der nach der Erfindung hergestellte Riemen o. dgl. zeichnet sich durch große Widerstandsfähigkeit
und Dauerhaftigkeit aus und behält insbesondere seine Festigkeit und seinen Zusammenhalt
auch bei höheren Temperaturen und in Räumen, die Wasserdampf oder chemische Dämpfe enthalten. Wegen dieser Eigenschaften
des Produktes eignet sich das Verfahren auch zur Herstellung von Transportgurten
und -bändern für feuchte und heiße Förderprodukte und Betriebsräume sowie für Schutzdecken, Plane, für Wagen und Automobile,
Zelte und.sonstige der Witterung ausgesetzte Gegenstände, ferner zur Herstellung
von Booten, Bekleidung von Schiffskörpern. Auch können Behälter, wie Eimer, Bottiche
u. dgl., die säure- oder wasserfest sein sollen, aus Stoffen hergestellt werden, die nach diesem
Verfahren zubereitet sind. Im allgemeinen eigneh sich die nach der Erfindung hergestellten
Stoffe überhaupt für fast alle Zwecke, zu denen man Leder verwendet, so auch für Schuhsohlen
u. dgl. Die Zahl der Lagen ist dabei beliebig. So kann man Riemen aus zwei, drei und auch
aus sehr zahlreichen Lagen von Stoff nach diesem Verfahren herstellen. Das Produkt ist
lederartig, biegsam und je nach der Stärke und Beschaffenheit des verwendeten Gewebes,
der dem Schwefelsäurebad beigemischten Stoffe und der Zahl der Schichten mehr öder minder
elastisch und steif. Es läßt sich wie Leder durch Schneiden, Stanzen, Pressen und Nähen
sowie· Nageln bearbeiten und verbinden. So kann man z. B. ein mit regelmäßigen Löchern
versehenes Produkt herstellen, indem man durch geeignete Werkzeuge den fertigen Riemen
durchlocht und so Fischnetze, Siebe für Flüssigkeiten
u. dgl. herstellen.
Die Hauptverwendung ist die für Antriebsriemen an Maschinen. Um die Enden der Riemen
zu verbinden, kann man jedes beliebige bekannte Riemenverbindungsmittel benutzen. Auch haften
harzige oder ölige Klebmittel sehr gut an dem Riemen. Erfolgt die Herstellung endloser
Riemen von vorher bekannter Länge in der
ίο Fabrik selbst, so kann die Verbindung der
Riemenenden auch nach dem beschriebenen. Säureverfahren erfolgen. Zu diesem Zweck
werden an den zu verbindenden Enden die einzelnen Lagen der Riemen zunächst auf eine
kurze Strecke frei von Säure gehalten oder nicht zusammengepreßt und nach der Fertigstellung
des Riemens die Enden so ineinander gelegt, daß zwischen je zwei Lagen des einen
Endes eine Lage des andern Endes des Riemens zu liegen kommt. Dann wird diese Stelle ev.
gesondert im Säurebad behandelt und die Lagen durch Pressen wie bei dem Hauptverfahren
vereinigt, gewässert, getrocknet usw. Um eine Verdickung der Stelle des Riemens, wo
die Vereinigung der beiden Enden erfolgt, zu vermeiden, kann durch schärferes Pressen diese
Stelle mit dem übrigen Riemen egalisiert werden. Man kann aber auch an den Verbindungsstellen
einzelne Lagen vor der Behandlung ganz oder teilweise wegschneiden, so daß die Verbindungsstelle ebenso stark wird
wie der übrige Riemen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Zeugriemen aus mehreren miteinander verbundenen
Lagen von pergamentierten Gewebestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus Geweben pflanzlicher Fäden bestehenden Stofflagen mit konzentrierter Schwefelsäure kurze Zeit behandelt und
alsdann in noch feuchtem Zustand durch Pressen ohne Vernähung oder besondere Klebmittel oder Einfügung unbehandelter
Gewebestreifen vereinigt werden, worauf die freie Säure durch Auswaschen in einem stark
fließenden Wasserbad und alsdann durch Wässerung in einem ruhigen Wasserbad vollständig entfernt und der fertige Zeugriemen
getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelsäure geeignete
fein verteilte, unlösliche Stoffe, wie Sulfate, Braunstein, Silikate u.dgl., beigefügt
werden, die während der Behandlung der Stoffe im Säurebad sich an der Oberfläche
der Stoffe ansetzen und in deren Poren eindringen und beim Zusammenpressen
der Lagen die Festigkeit des Zusammenhalts erhöhen.
3. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Verbindung der Enden der
nach dem Verfahren hergestellten Stoffriemen.
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---|---|---|---|
DEK70534D DE372335C (de) | 1919-10-12 | 1919-10-12 | Verfahren zur Herstellung von Zeugriemen bzw. Lederersatzstoffen aus mehreren miteinander verbundenen Lagen von pergamentierten Gewebestoffen |
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Family Applications (2)
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0
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1919
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE372335C (de) | 1923-03-23 |
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