DE963194C - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyvinylalkoholInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/12—Hydrolysis
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1957
Es ist bekannt, Polyvinylalkohol dadurch herzustellen, daß man gepulvertes Polyvinylacetat in
alkoholische Kali- oder Natronlauge unter Rühren einträgt, wobei die Laugenmenge etwa der Theorie
entspricht. Versucht man dieses Verfahren auf hochmolekulare Polyvinylester, ζ. B. auf Perl- oder
Emulsionspolymerisate, anzuwenden, so erhält man auch bei intensiver Rührung einen plötzlich ausfallenden
faserigen Klumpen. Auch wenn weniger als die theoretische Menge Lauge verwendet wird,
um die Verseifung schonender vor sich gehen zu lassen, erhält man ein ähnliches Ergebnis. Um
Polyvinylalkohol in brauchbarer Form zu erhalten, wurde deshalb vorgeschlagen, die alkalische Hydrolyse
in einem Gemisch von Methanol und einem Nichtlöser für Polyvinylalkohol und Polyvinylester
vorzunehmen. Dabei erhält man aber ein schwer zu trennendes Gemisch von Lösungsmitteln.
Es ist weiter bekannt, daß man die Verseifung von gelösten Polyvinylestern in einem Verseifungsmittel
aus Alkali, Alkohol und ι bis io°/o Wasser
vornehmen kann, wobei man je nach der Wassermenge einen teilweise acetylierten Polyvinylalkohol
erhält.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man unter bestimmten Bedingungen beim Eintragen
von Polyvinylestern, insbesondere Polyvinylacetat, in fester Form, z. B. in Perlform oder
auch als wäßrige Emulsion, in ein Verseifungsgemisch aus Lauge, Alkohol und geringen Mengen
Wasser Polyvinylalkohol als feines, farbloses Pulver und praktisch acetatgruppenfrei erhalten
kann. Hierfür sind erfindungsgemäß folgende Bedingungen
erforderlich: Korngröße des Pölyvinylacetats
unter 4 mm, zweckmäßig unter 3 mm, Arbeitstemperatur über 35°, gegebenenfalls unter
Abdestillieren des gebildeten Carbonsäureesters, Wassergehalt des Verseifungsbades über i%>, vorzugsweise
2 bis 5 °/o, Alkaligehalt des Verseifungsbades
10 bis 40% der Theorie und schnelle Rührung. Die Verseifung bzw. Umesterung erfolgt
unter diesen Bedingungen sofort nach dem Eintragen vom Rande des Kornes aus nach innen, wobei
je nach den Bedingungen entweder die Form des Kornes erhalten bleibt oder der gebildete Polyvinylalkohol
sich abschält und als feines Pulver suspendiert bleibt. Ohne den Wasserzusatz tritt
zuerst Anlösung des Kornes ein, so daß im Augenblick des Ausfallens von Polyvinylalkohol bereits
eine weitgehende Lösung erfolgt ist, die dann zu Klumpenbildung führt. Ist die Korngröße des PbIymerisats
zu hoch, so dauert die Verseifung zu lange, und das Korn verseift nicht durch. Bei zu
tiefer Reaktionstemperatur ist Klumpenbilduhg möglich, da die Auflösung des Polyvinylesters
schneller als die Verseifung erfolgt. Das Wasser kann mit der Verseifungsflüssigkeit vorgelegt oder
auch mit dem Polyvinylester eingebracht werden. Die während der Verseifung benötigte Wassermenge
kann entweder der Verseifungsflüssigkeit vorgelegt und/oder mit dem Polyvinylester eingebracht
werden. Im ersteren Fall kann sowohl trockenes Polymerisat als auch ein feuchtes Produkt
mit etwa 10 bis i2°/o Wasser, wie es bei der
Polymerisation des Vinylesters in wäßrigem Medium nach dem Abfiltrieren von der wäßrigen
Reaktionsflüssigkeit anfällt, oder ein Produkt in wäßriger Emulsion zugeführt werden.
Das Verfahren kann in sehr einfacher Weise auch kontinuierlich durchgeführt werden, indem
man das Reaktionsgemisch z.B. in einen zweiten Rührbehälter überlaufen läßt, wo es noch vollständig
verseift wird und hierauf -kontinuierlich geschleudert, gewaschen und getrocknet wird.
Der erhaltene Polyvinylalkohol stellt ein lockeres, weißes Pulver dar, das in Wasser leicht und vollständig
klar löslich ist. Sein Hydroxylgruppengehalt beträgt über 99 %>, d. h., das Produkt enthält nur
noch weniger als 1 Molprozent Acetatgruppen.
i,7 g Natriumhydroxyd werden in einem. Gemisch
von 100 g Methanol und 2 g Wasser gelöst, und bei einer Temperatur von 400 werden 10 g
eines Polyvinylacetatperlpolymerisats mit unter ι mm Korngröße zugegeben. Der Polyvinylalkohol
fällt fast momentan als flockiges, weißes Pulver aus, hat eine Verseifungszahl von 1,7 und ist in
Wasser vollständig klar löslich.
Beispiel 2
13,5 g Natriumhydroxyd,
13,5 g Natriumhydroxyd,
gelöst in 400 g
Methanol, werden bei 400 unter gutem Rühren
g einer niedrigviskosen so%igen Polyvinylacetatdispersion allmählich zulaufen gelassen. Nach
Beendigung der Zugabe wird noch 1V2 Stunden auf Rückfluß erhitzt, filtriert und getrocknet. Der Polyvinylalkohol,
der als feines, weißes Pulver vorliegt, hat eine Verseifungszahl von 12.
Claims (4)
- Patentansprüche:r. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol durch alkalische Verseifung von PoIyvinylestern, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyvinylester mit einer Korngröße unter 4 mm in fester oder in dispergierter Form in einem Verseifungsgemisch von 10 bis 40%> der Theorie Alkali und Alkohol bei einer Temperatur von über 35°, gegebenenfalls unter Abdestillieren des gebildeten Carbonsäureesters, unter schnellem Rühren in Gegenwart von so viel Wasser einträgt, daß der Wassergehalt während der Verseifung mehr als 1 °/o, vorzugsweise 2 bis 5 %, und höchstens etwa 20 % des Gesamtansatzes beträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das benötigte Wasser entweder der Verseifungsflüssigkeit vorlegt und/oder mit dem Polyvinylester einbringt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Polyvinylester als wasserfeuchtes Perlpolymerisat oder in wäßriger Emulsion einbringt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß· man die Verseifung fortlaufend durchführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung E 1405 IVb/39c,
(Patent 895 980);deutsche Patentschriften Nr. 874 664, 842 408; französische Patentschrift Nr. 951 160;
österreichische Patentschrift Nr. 168 619.0 609 706M25 10.56 (609 873 4.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW11225A DE963194C (de) | 1953-05-13 | 1953-05-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1100539X | 1953-05-13 | ||
DEW11225A DE963194C (de) | 1953-05-13 | 1953-05-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963194C true DE963194C (de) | 1957-05-02 |
Family
ID=26002162
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW11225A Expired DE963194C (de) | 1953-05-13 | 1953-05-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963194C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR951160A (fr) * | 1947-07-29 | 1949-10-18 | Alais & Froges & Camarque Cie | Procédé de préparation de l'alcool polyvinylique et de ses produits de condensation |
AT168619B (de) * | 1947-07-29 | 1951-07-10 | Alais & Froges & Camarque Cie | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol bzw. seinen Kondensationsprodukten mit Aldehyden und Ketonen |
DE842408C (de) * | 1948-02-19 | 1952-06-26 | Shawinigan Chem Ltd | Verfahren zur Gewinnung von Polyvinyl-Alkohol |
DE874664C (de) * | 1942-06-15 | 1953-04-27 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol oder seinen wasserloeslichen Derivaten |
DE895980C (de) * | 1950-06-20 | 1953-11-09 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkoholen |
-
1953
- 1953-05-14 DE DEW11225A patent/DE963194C/de not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE874664C (de) * | 1942-06-15 | 1953-04-27 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol oder seinen wasserloeslichen Derivaten |
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