[go: up one dir, main page]

DE960282C - Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff

Info

Publication number
DE960282C
DE960282C DES42092A DES0042092A DE960282C DE 960282 C DE960282 C DE 960282C DE S42092 A DES42092 A DE S42092A DE S0042092 A DES0042092 A DE S0042092A DE 960282 C DE960282 C DE 960282C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
melamine
urea
parts
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES42092A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Franz Kaess
Dr Phil Carl Briegleb
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
SKW Trostberg AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG, SKW Trostberg AG filed Critical SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Priority to DES42092A priority Critical patent/DE960282C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE960282C publication Critical patent/DE960282C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D251/00Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
    • C07D251/02Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
    • C07D251/12Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D251/26Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
    • C07D251/40Nitrogen atoms
    • C07D251/54Three nitrogen atoms
    • C07D251/56Preparation of melamine
    • C07D251/60Preparation of melamine from urea or from carbon dioxide and ammonia
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D251/00Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
    • C07D251/02Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
    • C07D251/12Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D251/26Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
    • C07D251/40Nitrogen atoms
    • C07D251/54Three nitrogen atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß beim Erhitzen von Harnstoff in geschlossenen Gefäßen unter Druck Melamin entsteht. Der Druck wird durch Einpressen von Ammoniak oder Ammoniak-Kohlendioxyd-Gemischen erzeugt, wobei je nach dem gewünschten Verhältnis von Harnstoff zu Ammoniak Drucke von 400 bis 1000 at erforderlich sind. Ein Nachteil dieses Veirf ahrens sind der relativ hohe Druck sowie die Bildung von Desaminierungsprodukten, wie Ammelin und Ammelid. In dem Bestreben, die Reaktionsbedingungen milder zu gestalten und damit eine Erhöhung der Ausbeute zu srzielen, wurde vorgeschlagen, der Reaktionsmischung Phosphorsäure bzw. Phosphorpentcxyd oder Guanidin bzw. Guanidincarbonat und auch Schwefelsäure oder deren Salze zuzusetzen. Diese Verfahren brachten eine Verbesserung des Umsatzes.
Gemäß der Erfindung wird ein weiterer, wesentlicher Fortschritt in bezug auf die Gewinnung von Melamin aus Harnstoff durch den Zusatz einer hochsiedenden, inerten organischen Flüssigkeit,
gegebenenfalls eines ebensolchen Lösungsmittels, zur Reaktionsmischung erzielt. Hierfür haben sich z. B. Dekahydronaphthalin, Tetrahydronaphthalin und auch ein Gemisch aus 73 °/o Diphenyloxyd und 270Zo Diphenyl bewährt. Es sind aber auch andere organische Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemische für die Reaktion verwendbar, wobei nur gewährleistet sein muß, daiß diese Flüssigkeiten indifferent sind, also sich nicht an der chemischen Reaktion beteiligen und eine Ausbeuteverschlechterung bewirken. Die Flüssigkeiten müssen ferner genügend beständig sein, so daß eine Störung der Reaktion durch Verharzen, Verkohlen u. dgl. ausgeschlossen ist. Zweckmäßig wird man solche hochsiedenden organischen Flüssigkeiten verwenden, die möglichst schwer oder nicht entflammbar sind.
Die Reaktion kann auch bei Anwesenheit einer organischen Flüssigkeit unter Zusatz von Guanidinsalzen und/oder Ammoniakdruck ausgeführt wer-
ao den, doch ist beides für die erfindungsgemäße Durchführung nicht erforderlich. Zur Herstellung von Melamin erhitzt man eine Aufschwemmung von Harnstoff (gegebenenfalls unter Zusatz von Guanidinsalzen und/oder Ammoniak) in einer indifferenten organischen Flüssigkeit in einfacher Weise in einem Druckgefäß auf mindestens 2500. Die Reaktionszeit beträgt je nach der Gefäßgröße und Einsatzmenge 5 Minuten und darüber; der Reaktionsdruck stellt sich entsprechend den Ver-Suchsbedingungen ein. Nach der Umsetzung kann die Flüssigkeit durch Absaugen oder Zentrifugieren, gegebenenfalls auch Destillieren, wiedergewonnen werden. Aus dem Rohprodukt wird das gebildete Ammoncarbonat durch Absublimiexen bei iio° — eventuell auch durch Auslaugen mit Wasser — entfernt, und anschließend kann, das Melamin durch Sublimation oder Umkristallisieren aus Wasser rein gewonnen werden.
Die erfindungsgemäße Durchführung der Re-
*o aktion ergibt sehr gute Ausbeuten an Melamin, da infolge des indifferenten, flüssigen Trägermittels örtliche Überhitzung ausgeschaltet und damit eine nachträgliche Zersetzung — Desaminierung — des gebildeten Melamins praktisch völlig unterbunden wird.
Weiter bewirkt die organische Flüssigkeit — gegebenenfalls durch Rühren unterstützt — eine weitgehende Homogenisierung des Reaktionsgutes, so daß das Entstehen nichtreagierender Zonen unterbunden wird, womit sich eine wesentliche Verkürzung der Reaktionszeit gegenüber dem Arbeiten ohne Trägersubstanz ergibt. Außerdem bewirkt der Zusatz einer organischen Flüssigkeit einen günstigeren Wärmeübergang, was wiederum
in besserer Ausbeute und kürzerer Reaktionszeit zum Ausdruck kommt.
Schließlich entsteht bei Anwendung einer organischen Flüssigkeit eine in allen Phasen der Reaktion fließfähige Aufschwemmung von Harnstoff, Melamin, Ammoncarbonat und eventuell Desaminiieiriingsprodukten; in dieser Flüssigkeit, was nicht nur die Beschickung und Entleerung der Druckgefäße wesentlich erleichtert, sondern auch die Grundlage zu einer kontinuierlichen Durchführung des Prozesses schafft. e5
Anwendungsbeispiele
Die in den Beispielen angegebenen prozentualen Ausbeuten· sind unter Zugrundlegung der Gleichung
6 (NHj)8CO-* (NH8CN)3+ 6 NH8+ 3 CO8 berechnet.
Beispiel ι
200 Teile Harnstoff werden mit 200 Teilen eines Gemisches aus 73 % Diphenyloxyd und. 27 °/o Diphenyl in einen Autoklav eingebracht. Man heizt diesen innerhalb 30 Minuten auf 275 ° auf und hält 15 Minuten bei dieser Temperatur. Der Druck steigt beim Erhitzen bis- auf 165 atü. Nach dem Abkühlen wird der Überdruck abgelassen und der Autoklav entleert. Hierbei muß mittels eines Stahlschabers das an den Wänden haftende Material (hauptsächlich Ammoncarbonat) entfernt werden. Nun saugt man die verwendete Flüssigkeit vom festen Reaktionsprodukt ab, spült mit etwas Methanol nach und trocknet bei 1 io° im Trockenschrank, wobei sich gleichzeitig das vorliegende Ammoncarbonat verflüchtigt. Das so erhaltene Reaktionsprodukt (72,8 Teile) besitzt eine braune Farbe und weist einen Melamingehalt von 86,6% auf. Daraus errechnet sich eine Ausbeute von o.o°/o Melamin.
Beispiel 2
Die im Beispiel 1 angegebenen Mengen werden im Autoklav 5 Minuten auf 275 ° erhitzt. Nach dem Abkühlen verfährt man, wie unter Beispiel 1 angegeben. Das trockene Reaktionsprodukt (71 Teile) ergibt einen Melamingehalt von 86,6 °/o, was einer Ausbeute von 87,8% entspricht.
Beispiel 3
Man füllt 200 Teile Harnstoff und 200 Teile eines Gemisches aus 73% Diphenyloxyd. und 27% Diphenyl in einen Autoklav und preßt anschließend 20 Teile Ammoniak ein. Nach einer Aufheizzeit von 60 Minuten geht innerhalb von 15 Minuten bei 2500 die Reaktion vor sich. Der maximale Druck beträgt bei der Reaktion 190 atü. Das nach Beispiel ι aufgearbeitete Reaktionsprodukt ergibt nach dem Trocknen 71,2 Teile Rohprodukt mit einem Melamingehalt von 8ο°/ο, was einer prozentualen Ausbeute von 81,4% entspricht.
Beispiel 4
200 Teile Harnstoff werden mit 200 Teilen Dekahydronaphthalin in einem Autoklav auf 2500 er- iao hitzt. Die Aufheizzeit beträgt 60 Minuten, die Reaktionszeit 15 Minuten. Der maximale Druck ergibt sich zu 145 atü. Das wiederum nach den An/-gaben vom Beispiel. 1 aufgearbeitete, feuchte Reaktionsprodukt ergibt nach der Trocknung eine i»s Rohproduktauswage von 71,5 Teilen mit einem
Melamingehalt von 85,1%. .Daraus errechnet sich eine Ausbeute von 87,1% Melamin.
Beispiel 5
Man trägt eine Mischung aus 400 Teilen Harnstoff, 32 Teilen Guanidincarbonat und 400 Teilen eines Gemisches aus 73 % Diphenyloxyd und 27 °/o Diphenyl in einen Autoklav ein. Nach einer Aufheizzeit von 150 Minuten wird die Umsetzungstemperatur von 300° 15 Minuten lang gehalten. Der maximale Druck beträgt während der Reaktion 180 atü. Nach der angegebenen Reaktionszeit wird der Autoklav auf 100 bis 1200 abgekühlt, der Überdruck abgelassen und das Umsetzungsgefäß geöffnet. Das aufgeschwemmte Umsetzungsprodukt kann nun größtenteils direkt aus dem Reaktionsgefäß ausgegossen werden. Der Harnstoff kann in der Flüssigkeit aufgeschlämmt, suspendiert oder mit der Flüssigkeit angeteigt sein. Die geringe, an der Gefäßwand haftende Substanzmenge läßt sich mit einem Schaber sehr leicht entfernen. Anschließend wird das .Umsetzungsprodukt durch Absaugen von der zugegebenen Flüssigkeit befreit und mit etwas Methanol nachgewaschen. Nun wird, wie unter Beispiel 1, das Ammoncarbonat im Trockenschrank bei iio° abgeraucht und die Substanz getrocknet, was sich über etwa 12 Stunden erstreckt. Die Auswage an trockenem Rohprodukt beträgt 154 Teile mit einem Melamingehalt von 85,1%, was einer 84,2°/oigen Ausbeute entspricht.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff in geschlossenem Gefäß auf mindestens 2500, dadurch gekennzeichnet, daß der Harnstoff in Gegenwart einer hochsiedenden, inerten organischen Flüssigkeit bzw. eines ebensolchen Lösungsmittels zur Reaktion gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwesenheit von Guanidinsalzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Ammoniakatmosphäre und äußerer Druckeinwirkung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem geeigneten, mit Ein- und Auslaßventil ausgestatteten Druckgefäß kontinuierlich vorgenommen wird.
© 609 620/445 9.56 (509 843 3.57)
DES42092A 1954-12-25 1954-12-25 Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff Expired DE960282C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES42092A DE960282C (de) 1954-12-25 1954-12-25 Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES42092A DE960282C (de) 1954-12-25 1954-12-25 Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE960282C true DE960282C (de) 1957-03-21

Family

ID=7484219

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES42092A Expired DE960282C (de) 1954-12-25 1954-12-25 Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE960282C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE960282C (de) Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harnstoff
DE3752115T2 (de) Herstellung einer Dioxazinverbindung
DE1132130B (de) Verfahren zur Herstellung von flammfesten Phosphorverbindungen
DES0042092MA (de)
DE865925C (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Polymethinfarbstoffen
DE511465C (de) Verfahren zur Aufarbeiten von Ammoniak und Kohlensaeure enthaltenden Harnstoffschmelzen
DE521966C (de) Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Kalkstickstoff und Schwefelwasserstoff
DE914852C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazid
DE968904C (de) Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Monoureinen des Glyoxals
DE1288093B (de) Verfahren zur Herstellung von Äthylidenpyrrolidonverbindungen
CH658856A5 (de) Verfahren zur herstellung von organischen, aromatischen und heterocyclischen hydroxy-verbindungen.
DE1052394B (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure-bis-aethylenglykolester durch Abbau vo
DE763813C (de) Verfahren zur Herstellung von Melamin
DE1274574B (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazid
AT204547B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Oxyketonen
DE1085149B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem kristallinem Methylolacrylsaeureamid
DE715761C (de) Verfahren zur Herstellung von Melamin
DE404175C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfocyanverbindungen
DE634033C (de) Verfahren zur Herstellung von Dodekahydrotriphenylen
AT227252B (de) Verfahren zur Oxydation alkylsubstituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe
DE2846803A1 (de) Verfahren zur herstellung von azinfarbstoffen mit verbesserten anwendungseigenschaften, nach diesem verfahren hergestellte azinfarbstoffe und ihre verwendung
DE1793157C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Amino-1,3-disulfamylbenzolderivaten
DE2104201C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 4,4'Dinitrodiphenyläther
AT217160B (de) Mittel zum Färben von menschlichen Haaren
EP0029907A1 (de) Formaldehyd-Kondensate, ihre Herstellung, ihre Verwendung als Fixiermittel für basische Farbstoffe und sie enthaltende Fixiermittel