DE948659C

DE948659C - Schnelloeffnungsventil

Info

Publication number: DE948659C
Application number: DESCH6874A
Authority: DE
Inventors: Eduard Drtil
Original assignee: CF Scheer und Cie GmbH and Co KG
Current assignee: CF Scheer und Cie GmbH and Co KG
Priority date: 1951-06-16
Filing date: 1951-06-16
Publication date: 1956-09-06

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Ventile, die normalerweise geschlossen sind, aber auf einen bestimmten Impuls hin rasch geöffnet werden sollen, um z. B. bei Ausfall einer Antriebsmaschine ein Reserveaggregat einzuschalten. Dieser Fall tritt bei Kesselanlagen auf, wo immer zwei voneinander unabhängige Speiseeinrichtungen vorhanden sein müssen. Fällt die Elektropumpe aus, muß automatisch eine dampfbetriebene Pumpe eingeschaltet werden.
Es sind automatische Schnellschlußventile bekannt, die durch eine Klinke in Bereitschaftsstellung gehalten werden. DieAuslösung der Klinke kann z. B. durch ein Kontaktmanometer und einen Elektromagnet als Hilfskraft erfolgen. Infolge schlagartiger Wirkurig überwindet diese Einrichtung gut die Reibungswiderstände des .Klinkenmechanismus. Nachteilig ist die Abhängigkeit von einer fremden Hilfskraft, bei deren Ausfall die Sicherheitseinrichtung lahmgelegt ist. Es ist daher wünschenswert, den Impulsdruck unmittelbar zur Wirkung zu bringen. Man kann dazu eine Druckdose mit Membran oder Kolben verwenden, die von einer Seite vom Impulsdruck, von der anderen Seite von der Hilfskraft einer Feder beeinflußt wird. Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß das Auslöseglied dann, wenn sich der Irripulsdruck dem Auslösedruck nähert, in einen Schwebezustand gerät und die Kraft zur Überwindung der Reibungswiderstände zunächst nur gering ist und erst allmählich anwächst.
Beim Gegenstand der Erfindung wird dieser Nachteil vermieden und auf mechanisch-hydraulischem Wege dieselbe schlagartige Wirkung erzielt wie durch Kontaktmanometer und Elektromagnet.
Die Erfindung besteht darin, daß in der zu dem Steuerventil führenden Zuflußleitung für das Steuermedium eine Drossel vorgesehen ist und in Strömungsrichtung hinter der Drossel im Gehäuse des Steuerventils eine Druckkammer liegt, deren ins Freie führender Auslaß von dem Absperrglied des Steuerventils beherrscht wird, wobei dieses Absperrglied über eine Sperrklinke mit dem Hauptventil verbunden und gegen den Druck des Steuermediums durch eine Hilfskraft selbsttätig in Offenstellung bewegbar ist, sobald der Druck des Mediums einen bestimmten Wert unterschreitet. Die Druckkammer in Verbindung mit der vorgeschalteten Drosselstelle hat zur Folge, daß eine Steuerwirkung nur durch einen stärkeren Druckabfall, nicht dagegen durch kleinere Druckschwankungen, die in der Zuflußleitung auftreten, erfolgen kann und daß sofort bei Beginn der Öffnungsbewegung des Steuerventils in der Druckkammer, und zwar zunächst nur in der Druckkammer, ein starker Druckabfall eintritt, der einen raschen, schlagartigen Ablauf der öffnungs- und damit der Steuerbewegung ermöglicht. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Das Ventil, welches betätigt werden soll, ist mit i bezeichnet. Es kann ein- oder doppelsitzig sein. Sein Kegel wird in bekannter Weise z. B. durch einen Hebel :2 betätigt. Dieser gewichtsbelastete Hebel wird von einer Sperrklinke 3 gehalten, wenn der Kegel geschlossen ist. Die Klinke ihrerseits steht über eine Spindel 4. im Eingriff mit dem Kegel 6 eines Steuerventils, der vom Impulsdruck geschlossen gehalten wird, während die Hilfskraft einer Feder 5 ihn öffnen will. Sinkt der Impulsdruck, so gibt der Kegel nach, die Feder 5 bekommt das Übergewicht und zieht die Klinke 3 vom Haltebolzen des Hebels 2 ab, der nun vom Gewicht 8 herabgedrückt wird und damit das Schnellschlußventil öffnet.
Die gewünschte schlagartige Einschaltung der Federkraft wird durch Anordnung einer besonderen Druckkammer 7 im Steuerventil erreicht, deren Auslaß vom Kegel 6 beherrscht wird, während im Zufluß eine Drossel 9 angeordnet ist. Dadurch sinkt der Druck schon bei der geringsten Kegelbewegung schlagartig bis auf Null ab und gibt die Federkraft augenblicklich in ihrer vollen Größe frei. Der Verbrauch von Steuerwasser in offener Stellung wird außerdem auf das geringste Maß begrenzt.
Die Rückführung des Ventils in eine neue Bereitschaftsstellung erfolgt von Hand aus mit Hilfe des Hebels i i.
Wenn auch die Einschaltung der Hilfskraft schlagartig erfolgen soll, muß die Öffnung des Hauptventils selbst langsam und zeitlich einstellbar erfolgen. Dazu dient eine Flüssigkeitsbremse io in bekannter Ausführung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schnellöffnungsventil mit hebelbetätigtem Absperrglied und Sperrklinke, die mit einem Steuerventil im Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuflußleitung für das Steuermedium eine Drossel (9) vorgesehen ist und in Strömungsrichtung hinter dieser Drossel im Gehäuse des Steuerventils eine Druckkammer (7) liegt, deren ins Freie führender Auslaß von einem gegen den Druck des Steuermediums durch eine Hilfskraft (5) selbsttätig in Offenstellung bewegbaren Absperrglied (6) beherrscht wird.
2. Schnellöffnungsventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsgeschwindigkeit des Hauptventils durch eine an sich bekannte Flüssigkeitsbremse (io) eingestellt werden kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 633 908; italienische Patentschrift Nr. .4j.7 Boa; USA.-Patentschrift Nr. 2 538 2a1.