DE82935C

DE82935C -

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Publication number: DE82935C
Application number: DENDAT82935D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Fig. ι und 5 zeigen die neue Anordnung im Verticalschnitt und Fig. 2 bis 4 in Horizontalschnitten. Wie hieraus zu ersehen, stimmen die Anordnung des Ventils selbst und die Wirkungsweise mit derjenigen des Patentes Nr. 78270 .überein: bei Rohrbruch tritt auf der ä'ufseren Seite des Ventils eine Druckverminderung und demnach ein selbsttätiges Schliefsen desselben ein.

Die Abänderung bezieht sich auf die Art der Belastung des Ventils und hat den Zweck, ein Versagen auszuschliefsen und zu bewirken, dafs das Gegengewicht, welches den Ventilkegel in Ruhe hält, sicher in dem Augenblick zu wirken aufhört, wenn das Absperrventil in Thätigkeit treten soll.

Um dies zu erreichen, ist das Gewicht, welches nach Patent Nr. 78270 das Ventil offen hält, durch Dampfdruck ersetzt, und zwar in der Weise, dafs in einem mit der Rohrleitung durch die Oeffnung α b in Verbindung stehenden Gehäuse A ein Kolben B angebracht ist, welcher einerseits unter dem Druck in der Dampfleitung steht, andererseits mit dem Ventilkegel verbunden ist. So lange auf beiden Seiten des Ventils der gleiche Druck herrscht, bleibt es in der ihm gegebenen geöffneten Lage stehen, da der Druck auf den Kolben B mittelst des Hebels h^l h das Ventil nach/abwärts, d. i. entgegen dem auf dem Ventil lastenden Druck, zu bewegen sucht. Wird infolge eines Bruches in der Leitung der Druck dort geringer, so ist dies im gleichen Mafse im Gehäuse A und auf dem Kolben B der Fall, so dafs der Schlufs des Ventils sofort erfolgt.

Soll das geschlossene Ventil geöffnet, also die Verbindung zwischen dem Dampfkessel und der Dampfleitung wieder hergestellt werden, so ist es nur erforderlich, den Hebelarm h^l niederzudrücken, welcher auf einer Welle befestigt ist, auf der der zweite, mit dem Ventil verbundene Hebelarm h sitzt. Zum Oeffnen auf diese Weise ist aber wegen der grofsen Fläche, welche das Ventil dem Dampfdruck bietet, eine bedeutende Kraft erforderlich und deshalb, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in dem Hauptventil ein zweites kleines Ventil ν angeordnet, welches sich leicht bewegen und die durch das grofse Ventil abgeschlossene Rohrleitung leicht wieder mit Dampf füllen läfst. Der Hebel h greift bei k an dem kleinen Ventil ν an, und seine Bewegung wird erst durch dieses dem grofsen Ventil mitgetheilt.

Damit das Ventil auch von Hand geschlossen werden kann, ist zwischen dem Gehäuse A und dem Dampfraum -R² ein Dreiweghahn / eingeschaltet, welcher die auf der Zeichnung dargestellte Stellung hat, wenn der Dampf mit normaler Geschwindigkeit durch das Ventil strömt. Um das Ventil mit der Hand zu schliefsen, ist der Hahn J so zu drehen, dafs der Dampfraum i?² auch mit der unteren Seite R des Kolbens B in Verbindung gebracht wird, so dafs der Dampfdruck auf den Kolben nahezu

ausgeglichen wird. An Stelle des Dreiweghahnes könnte ein Cylinderschieber oder dergl. Verwendung finden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 78270 geschützten Ventils, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Kolbens B, welcher auf der einen Seite unter dem Druck in der Dampfleitung und auf der anderen Seite unter dem äufseren Luftdruck steht und mit dem Ventil so verbunden ist, dafs ,das letztere bei normalem Betriebe durch den Dampfdruck auf den Kolben in geöffneter Stellung erhalten wird, während es bei einem Bruch der Leitung infolge Verminderung dieses Druckes auf den Kolben durch den Dampfstrom selbst geschlossen wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.