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Verpuffungsbrennkraftturbinenanlage und Verfahren zum Betrieb derselben
Verpuffungsbrennkraftturbinenanlagen, bei denen die Ladung in kolbenlosen Verpuffungskammern
periodisch verpufft wird, erfordern zur Verwirklichung genügend großer Aufladegewichte
und zum Austreiben der Restbrenngase aus den Verpuffungskammern Verdichter mit gutem
Wirkungsgrad für die den Verpuffungsturbinen zuzuführenden Betriebsmittel in Form
vorverdichteter Luft und vorverdichteten Gases. Da die Gasturbinenanlagen mit veränderlicher
Leistung betrieben werden und auch bei Teilbelastung guten Wirkungsgrad aufweisen
müssen, ist bei Auslegung der Verdichter darauf Rücksicht zu nehmen, daß sie auch
bei Teilbelastungen der Gasturbine, also bei vermindertem Druck und vermindertem
Fördervolumen, mit gutem Wirkungsgrad arbeiten, was beispielsweise nicht der Fall
ist bei Antrieb der Verdichter durch Drehstrommotoren mit gleichbleibender Drehzahl.
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Für den Antrieb dieser Verdichter sind verschiedene Vorschläge gemacht
und ausgeführt worden. So hat man bei einer mit Gichtgas betriebenen Anlage großer
Leistung, in der die Ausnutzung des in den Brenngasen enthaltenen Arbeitsvermögens
in .mehreren Turbinenstufen erfolgt, in der ersten Stufe zwei auf verschiedenen
Wellen angeordnete Verpuffungsturbinen vorgesehen, die gemeinsam auf die als zweite
Stufe gesondert angeordnete
Dauerstromturbineneinheit arbeiten.
Wenn die Dauerstromturbine die Netzleistung in Verbindung mit einer auf gleicher
Welle angeordneten Abwärmedampfturbine abgibt, dienen die beiden Verpuffungsbrennkraftturbinen
zum Antrieb der Verdichter. Erfolgt der Betrieb mit Gichtgas, so kann infolge der
annähernd gleichen Verdichtungsleistungen für Luft und Gas eine besonders einfache
Aufteilung vorgenommen werden, indem die eine Verpuffungsbrennkraftturbine die Luftverdichter,
die andere die Gasverdichter antreibt.
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Für größere Brennkraftturbinenanlagen eignen sich am besten Kreiselverdichter,
die entweder in radialer oder in axialer Bauart ausgeführt werden.
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Die Regelung hat man bisher in der verschiedensten Weise durchgeführt.
Im allgemeinen gesehen, wird man Kreiselverdichter, die auf ein Druckluftnetz arbeiten,
nach einer Linie regeln, die im p/po - T% -Diagramm als Linie konstanten
Druckes erscheint, bei welcher also auch bei Volumenänderungen keine Änderung in
der Drucksteigerung eintritt.
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Zur Leistungsregelung von Verpuffungsbrennkraftturbinenanlagen ist
es bereits vorgeschlagen worden, die Drehzahl der Verdichter zu regeln zwecks Änderung
von Druck und Volumen der zu liefernden Betriebsmittel, wobei es offengelassen wird,
in welcher Abhängigkeit die Druckänderung zu der Volumenänderung steht; die Regelung
wird ergänzt durch eine Regelung der gesamten Spielzahl je Minute. Im p/po-V-Diagramm
können also die Regellinien als senkrechte, waagerechte oder schräge Geraden auftreten.
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Ferner ist es zur Leistungsregelung von Verpuffungsbrennkraftturbinenanlagen
bekanntgeworden, die Wärmetönung des Luft-Brennstoff-Gemisches bei allen Belastungen
auf gleicher Höhe zu halten und bei unveränderter gesamter Spielzahl je Minute nur
den Ladedruck zu ändern. Dies schließt bei der Forderung gleichbleibender Wärmetönung
eine Änderung des Volumens ein. Eine Abhängigkeit bestimmter Art zwischen Druck-
und Volumenänderungen ist auch bei diesem Vorschlag nicht eingehalten worden. Im
Gegenteil, es wird ausdrücklich von einem Überschuß an Ladeluft bei Teilbelastungen
gesprochen, der sich naturgemäß aus der weiteren Forderung dieses Vorschlages dadurch
ergibt, daß die in Dampfform umgesetzte Abwärme zum Antrieb der. die Verdichter
antreibenden Dampfturbinen benutzt werden soll. Im p/po-V-Diagramm erscheint nach
diesem Vorschlag eine gerade Regelkennlinie, welche durch den Normalpunkt geht und
die h-Achse schneidet. Eine bestimmte Abhängigkeit zwischen den Änderungen von p/po
und den Änderungen von V ist nicht gegeben.
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Das bisher bekanntgewordene Leistungsregeln für Verpuffungsbrennkraftmaschinenanlagen
macht also eine zusätzliche Regelung der gesamten Spielzahl je Minute bzw. Regelung
der Spielzahl und/ oder Regelung der Zahl der arbeitenden Verpwffungskammern erforderlich
und verursacht eine Erzeugung von überschußluft bei Teilbelastungen. Dabei ist es
nicht ausschlaggebend, ob die Verdichter durch die Verpuffungsturbinen, durch abwärmegespeiste
Dampfturbinen oder durch Drehstrommotoren angetrieben werden, solange man nicht
den günstigsten Wirkungsgrad anstrebt.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß demgegenüber erhebliche
Vorteile entstehen, wenn im p/po-V-Diagramm der Verdichter nach einer geraden Kennlinie
geregelt wird, die durch den Normalpunkt und den Nullpunkt der p/po-V-Linie verläuft.
Es werden also Druck und Volumen der Betriebsmittel gleichzeitig verändert. Die
Änderung erfolgt dabei in bestimmter gegenseitiger Abhängigkeit, nämlich proportional
zueinander, d. h. die relative Drucksteigerung ist gleich der relativen Volumensteigerung,
mathematisch ausgedrückt durch die Formel
Im p/po-h-Diagramm werden üblicherweise die Zustandsgrößen p und h des Normalpunktes
gleich i bzw. iooo/o gesetzt. Dadurch ergibt sich die vereinfachte Formel d (p #
PO) - v.
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Das demgemäß vorgeschlagene Verfahren zum Betrieb von Verpuffungsbrennkraftturbinenanlagen,
bei deren Leistungsregelung die zu verdichtenden Betriebsmittel durch Drehzahländerungen
nach Druck und Volumen geändert werden, kennzeichnet sieh dadurdh, daß im p/po-h-Diagramm
nach einer geraden Kennlinie geregelt wird, die Normal- und Nullpunkte miteinander
verbindet.
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Rechnet man einen derartigen Verpuffungsturbinenprozeß mit Nachladung
unter Annahme eines bei allen Belastungen konstanten spezifischen Wärmeinhaltes
(konstanter Wärmetönung) des Gas-Luft-Gemisches mit O = 4oo kcal/nms und den für
größere Leistungen in Betracht kommenden Druckverhältnissen von etwa Ladedruck des
Gas-Luft-Gemisches in der Kammer gleich zo ata, Druck vor der Dauerstromturbine
,4 ata gleich Ladeluftdruck gleich Gegendruck für die Verpuffungsturbinenstufen,
Verpuffungsdruck gleich 32 ata nach, so ergibt sich, daß bei Anwendung des vorgeschlagenen
Regelungsverfahrens der Leistungsbedarf für die Verdichter einschließlich der Nachladeluftverdichter
von den Verpuffungsbrennkraftturbinen bei allen Belastungen übernommen werden kann,
ohne daß bei kleineren Belastungen ein Überschuß bzw. bis Vollast ein Mangel an
Antriebsleistung auftritt. Die Drehzahl der Steuerwelle nst", und damit die Zahl
der Verpuffungen je Zeiteinheit bleiben hierbei unverändert. Das Regelungsverfahren
beansprucht also keine verwickelten Einrichtungen, ist einfach und kann durch Drehzahländerungen
der Verdichter bzw. der Verpuffungsbrennkraftturbinen durchgeführt werden. Dabei
ergibt sich bei allen Belastungen ein verhältnismäßig günstiger Wirkungsgrad, weil
bei den bisher ausgeführten Verdichtern die Regelkennlinie in der Nähe der Scheitelpunkte
der
üblicherweise Wirkungsgradellipsen genannten Kurven vorbeiführt.
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Demgemäß kennzeichnet sich das in weiterer Durchführung des Erfindungsgedankens
vorgeschlagene Betriebsverfahren dadurch, daß die gesamte Verdichtungsleistung ausschließlich
den Verpuffungsbrennkraftturbinen entnommen und auf die Verdichter übertragen wird,
wobei ausschließlich durch Drehzahländerungen der zweckmäßig in zwei parallelen
Sätzen einer Dauerstromturbine zugeordneten und vorteilhaft die Luft sowie die Gasverdichter
antreibenden Verpuffungsbrennkraftturbine geregelt wird.
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Nun liegen die Temperaturbereiche, innerhalb deren die Verpuffungsbrennkraftturbine
und die nachgeschaltete Dauerstromturbine arbeiten, bei einer Wärmetönung von q.oo
kcal/nm3 des Gas-Luft-Gemisches verhältnismäßig hoch. Sie können den bekannten Baustoffen
für Schaufeln und Düsen bei Kühlung dieser Teile zwar zugemutet werden, aber es
erscheint sicherer, die gegebenen Möglichkeiten nicht voll auszuschöpfen, sondern
mit Rücksicht auf einen vielstündigen Dauerbetrieb mit einer etwas kleineren Wärmetönung
Q zu fahren, z. B. mit Q = 35o kcal/nm3 Gas-Luft-Gemisch. Hierbei ergeben sich Brenngastemperaturbereiche,
die von den bekannten Baustoffen im vielstündigen Dauerbetrieb mit vollerZuverlässigkeitverarbeitetwerden
können. Rechnet man den Turbinenprozeß mit Q = 35o kcal/nm3, aber sonst gleichen
Druckverhältnissen, wie oben angegeben, nach, so ergibt sich, daß die Verpuffungsturbinen
in diesem Falle den Leistungsbedarf der Verdichter nur bis nVerd, etwa = 85 % des
Normalpunktes decken. Für die Belastungen oberhalb von 85 % des Normalpunktes muß
also eine zusätzliche Energiedeckung für den Restbetrag an Verdichtungsarbeit aufgebracht
werden. Das kann dadurch geschehen, daß die Verdichter für die Nachladeluft unabhängig
von den Verpuffungsbrennkraftturbinen angetrieben werden. Demgemäß kennzeichnet
sich das vorgeschlagene Betriebsverfahren weiterhin dadurch, daß die Verdichtungsleistung
bis auf den Leistungsbedarf des Nachladeluftverdichters, zu dessen Deckung eine
von den Verpuffungsbrennkraftturbinen unmittelbar unabhängige, gesonderte Kraftmaschine
vorgesehen ist, den Verpuffungsbrennkraftturbinen entnommen und auf die Verdichter
übertragen wird. Die Regelungscharakteristik des Nachladeluftverdichters, vorzugsweise
auch diejenige der die übrigen Verdichter antreibenden Verpuffungsbrennkraftturbinen,
ist dabei wieder zweckmäßig durch den Wert A(p-po) -0V derart bestimmt, daß im p/po-V-Diagramm
nach einer gegebenen Kennlinie geregelt wird, die Normal- und Nullpunkt verbindet.
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Durch die Anordnung eines besonderen, unabhängig angetriebenen Nachladeluftverdichters
ergeben sich eine Reihe weiterer Möglichkeiten. Man kann zunächst mit einem aus
Nachladeluftverdichter und Antriebsmaschine bestehenden Ausgleich-Satz mehrere Verpuffungs@rennkraftturbineneinheiten
derselben Anlage bzw. Anlagen desselben Kraftwerks regeln, da allein mittels Änderung
der Drehzahl des Nachladeluftverdichters durch Lieferung eines kleineren oder größeren
Luftgewichtes an die Verpuffungsturbinen diese und damit die Hauptverdichter selbst
geregelt werden können. Es ergibt sich aber auch die Möglichkeit, mit der in den
Nachladeluftverdichtern erzeugten verdichteten Luft die Verpuffungsbrennkraftturbinen,
-einheiten und -anlagen anzufahren. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, die Antriebsmaschine
des Nachladeluftverdichters als Dampfturbine auszubilden, die mit einem Teil des
Abwärmedampfes gespeist sein kann. Wird die Antriebsdampfturbine des Nachladeluftverdichters
als Gegendruckturbine ausgebildet, so wird der Dampf, nachdem er in der Turbine
sein Arbeitsvermögen abgegeben hat, durch einen hinter der Dauerstromturbine angeordneten
Ü:berhitzer geführt, um zusammen mit der Hauptmenge des teilweise schon abgearbeiteten
Abwärmedampfes in einer Kondensationsdampfturbine endgültig abgearbeitet zu werden.
Dient der Ausgleichsatz zum Anfahren, so wird die Antriehsdampfturbine des Nachladeluftverdichters
zweckmäßig mit Fremddampf in Gang gesetzt. Der Nachladeluftverdichter saugt dann
Luft aus der Atmosphäre an und verdichtet sie auf etwa 2,5 ata und I20° C. Diese
Druckluft kann dann einer besonderen Anfahrdüsengruppe zugeleitet werden, die vorteilhaft
im Gehäuseoberteil jeder Verpuffungsturbine angeordnet ist. Der Schaufeldruck der
mit rund 420 m/Sek. ausströmenden Luftmenge genügt, um die Verpuffungsbrennkraftturbinen
und damit die Verdichter anzufahren, so daß die Förderung von Luft und Gas zu den
Verpuffungskammern beginnt. Mit den anfänglich schwachen Verpuffungen werden die
Verpuffungsturbinen und damit die Dauerstromturbinen langsam hochgefahren, bis die
volle Leistungsabgabe eintritt.
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Gegenüber dem vorgeschlagenen Regelungsverfahren unter Anwendung eines
Ausgleichsatzes gibt es zwar noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten zur Deckung,des
Restbetrages des Arbeitsbedarfes der Verdichter ab nv"d. - 85 % des Normalpunktes.
Beispielsweise kann die Leistung der Verpuffungsbrennkraftturbinen erhöht werden,
indem die Leistung der Dauerstromturbine erniedrigt wird. Das ist ohne weiteres
dadurch zu erreichen, daß ein größerer Teil des Brenngasgefälles auf die Verpuffungsbrennkraftturbine
verschoben wird, indem weitere Düsen zur Dauerstromturbine hin geöffnet werden,
so daß der Gegendruck hinter den Verpuffungsbrennkraftturbinen sinkt. Eine derartige,
an sich bekannte Düsenregelung ist aber baulich und betrieblich einfacher durch
die Anwendung eines Ausgleichsatzes zu ersetzen. Außerdem stellt sich bei der Düsenregelung
ein geringerer Wirkungsgrad ein. Da in diesem Teil der Nachladeluftverdichter von
einer der Verpuffungsbrennkraftturbinen angetrieben wird, wäre eine besondere Anfahrgruppe
zum Anfahren vorzusehen, die nach dem Anfahren stillgesetzt wird. Bei Anwendung
eines
besonderen Ausgleichsatzes kann eine einzige Anfahrgruppe
für das gesamte Brennkraftturbinenkraftwerk ausreichen.
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Eine weitere Möglichkeit zur Deckung des Restbetrages der Verdichterleistung
ab zay"a. = 851/o des Normalpunktes besteht darin, die Anzahl der Kammerfüllungen
je Zeiteinheit durch Erhöhung der Steuerwellendrehzahl zwecks Steigerung der Brenngasmenge
und damit der Gasturbinenleistung auf den Höchstwert zu vergrößern. Bei dieser Füllungsregelung
nimmt aber der Wirkungsgrad ab nv"a. = 85% des Normalpunktes langsam ab. Die angelieferten
Betriebsmittel werden in den Verpuffungskammern nicht mit dem vollen Druck p0 ausgenutzt.
Ebensowenig erfolgt die volle Ausnutzung .des Gegendruckes hinter den Verpuffungsbrennkraftturbinen.
Da die Zahl der Verpuffungen bzw. die Steuerwellendrehzahl bei dieser Regelungsart
beträchtlich gesteigert werden muß, werden an die Steuerung selbst sehr hohe bauliche
und betriebliche Anforderungen gestellt. Beispielsweise müssen die Ventile gegenüber
dem bevorzugten Regelungsverfahren je Zeiteinheit beinahe doppelt so oft betätigt
werden, und sie müssen außerdem einen doppelt so großen Querschnitt besitzen.
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Das vorgeschlagene Regelverfahren ergibt die günstigsten Gesamtverhältnisse
hinsichtlich Wirkungsgrad auch bei Teilbelastungen, Einfachheit im Betrieb und in
der Anordnung. Mit Anwendung anderer Regelkennlinien durchgerechnete Beispiele ergeben
im allgemeinen ungünstigere Ergebnisse.
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Entsprechend der angebahnten Entwicklung wird man die Verdichter auch
so bauen können, daß die Scheitelpunkte der Wirkungsgradellipsen auf der vorgeschlagenen
Regelkennlinie liegen; damit würde der höchstmögliche Wirkungsgrad bei allen Belastungen
der Brennkraftgasturbine erreicht werden.
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Die Zeichnungen zeigen eine Ausführung des Erfindungsgedankens am
Beispiel einer Brennkraftturbinenanlage, in der Zwillingsverpuffungsbrennkraftturbinen
auf eine nachgeschaltete Dauerstromturbine arbeiten.
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Fig. i zeigt in schematischer Darstellung die Anlage, während Fig.2
das bisher gebräuchliche p/p0- V-Schaubild des zugehörigen Kreiselverdichters wiedergibt,
in das neben die Linien gleicher Drehzahl und die Ellipsen gleicher Wirkungsgrade
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Regelkennlinie eingezeichnet ist; Fig. 3 ist
eine schaubildlicheDarstellung des oben angeführten Rechnungsbeispiels für eine
2o ooo-kW-Verpuffungsbrennkraftturbinenanlage mit einer Wärmetönung von 4oo kcal/nms
Gemisch; Fig. 4 zeigt dasselbe, aber für eine Wärmetönung von 350 kcal/nms
Gemisch.
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In Fig. i bezeichnen i und 2 die beiden Verpuffungsbrennkraftturbineneinheiten,
die auf je einer Seite der gemeinsamen Dauerstromturbine 3 angeordnet sind. In den
Verpuffungsbrennkraftturbinen wird das Gefälle von 32, ata auf 4 ata verarbeitet,
während die nachgeschaltete Dauerstromturbine das gleichmäßig zuströmende Brenngas
von 4 ata auf 1,04 ata verarbeitet. In die Sammelräume 4 puffen die über Düsenventile
5 zu den Hochdruckstufen 6, 7 gelangenden und dort teilweise abgearbeiteten Brenngase
aus, die sich hier mit den Restgasen mischen, die aus den stehend angeordneten Verpuffungskammern
g, io über die Auslaßventile 8 verdrängt worden sind. Der Brenngasrest wird also
unter Umgehung der Hochdruckstufen 6, 7 von der unter annähernd gleichem Druck stehenden
Ladeluft unmittelbar aus den Kammern in den Sammelraum 4 übergeschoben. Mit 7' ist
der nur bei einer Turbine notwendige Regler mit Regelöleinrichtung bezeichnet.
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Die Kammern g und io werden bei allen Belastungen mit Luft und Gas
nachgeladen, da durch Anwendung der Nachladung bekanntlich Verdichtungsarbeit gespart
wird. Zweckmäßig strömt die Nachladeluft .etwas später in die Kammer ein als das
Gas. Ebenso wird das Nachladeluftventil zweckmäßig etwas später als das Gasventil
geschlossen, damit, besonders bei Anwendung von miteinander vereinigten Nachladeluft-
und Gasventilen, keine Gasnester verbleiben, die zu Frühzündungen Anlaß geben können.
Außerdem ist die Aufladung bei geschlossenem Auslaßventil günstig, weil keine Ladungsbestandteile
unverbrannt entweichen können. Damit auch die oberen Schichten der Ladeluft in den
Verpuffungskammern gut mit Gas durchmischt werden, ist es von Vorteil, wenn sich
die Öffnungszeiten von Auslaß- und Gasventil etwas überschneiden.
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Der Druck im Sammelraum 4. wird entsprechend der von der Dauerstromturbine
verlangten Netzleistung eingestellt. Nachdem die Brenngase in der Dauerstromturbine
7 abgearbeitet sind, strömen sie durch eine Abhitzeanlage, in der ihre fühlbare
Wärme zu Zwecken der Dampferzeugung- und -überhitzung ausgenutzt wird. Es bezeichnet
weiter i i eine auf der gleichen Welle angeordnete Dampfturbine, die mit Abwärmedampf
gespeist wird. Mit 12 ist schließlich ein elektrischer Generator bezeichnet, dem
die Leistung der Turbinen 3 und i i zugeführt wird.
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Die Verpuffungsbrennkraftturbine i treibt die Luftverdichterstufen
13 und 14, die Verpuffungsbrennkraftturbine 2 die Gasverdichterstufen 15
und 16 an.
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Die Fig. 2 gibt die zugehörige Kreiselverdichtercharakteristik wieder.
Die Abszisse stellt die angesaugten Fördermengen V, in Prozent gemessen, dar, während
die Ordinate die Drucksteigerungen ebenfalls in Prozent gemessen, wiedergibt. Eingezeichnet
sind weiter die Drosselkurven, d. h. die Linien, die die Fördervolumina und Drucksteigerungen
wiedergeben, wenn bei unveränderten Drehzahlen des Verdichters die Fördervolumina
durch verschiedene Einstellung eines in die Druckleitung eingebauten Drosselschiebers
geändert werden. Außer diesen Kennlinien enthält die Charakteristik die Kurven gleicher
Wirkungsgrade. NP ist der günstigste Betriebspunkt, der sogenannte Normalpunkt,
für welchen der Verdichter ausgelegt ist.
Von diesem Normalpunkt
aus tritt nach allen Seiten hin ein Abfallen des Wirkungsgrades ein.
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Um die Bedingung zu erfüllen, eine derartige, in Fig. i dargestellte
Brennkraftturbinenanlage besonders wirtschaftlich lediglich durch Drehzahländerung
der Verpuffungsbrennkraftturbinen und damit der Verdichter selbst bei unveränderter
Steuerwellendrehzahl und unveränderter Zahl der arbeitenden Kammern zu regeln, erfolgt
die Regelung erfindungsgemäß nach der eingezeichneten, geraden Kennlinie K, die
den Nullpunkt, also den Koordinatenanfangspunkt, und außerdem den Normalpunkt miteinander
verbindet. Die Kennlinie ist somit durch die Formel (0 p/po) = A V
bestimmt. Wird eine derartige, durch die Kennlinie K charakterisierte Regelung bei
einer Wärmetönung von Q = 40o kcal/nm3 Gemisch durchgeführt, so deckt sich die Leistung
der Verpuffungsturbinen über den gesamten Lastbereich mit dem Leistungsbedarf der
Verdichter.
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In der Fi.g. 3 sind die hauptsächlichsten Berechnungswerte einer nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren geregelten 2o ooo-kW-Verpuffungsbrennkraftturbinenanlage
aufgetragen, mit den stündlich zugeführten Gemischvolumina als Abszissen, bei einer
Wärmetönung des Gemisches von 400 kcal/nm3. Es bezeichnet a die Kurve des Aufwandes
an Verdichtungsenergie, gemessen an der Kupplung, b die Kurve der Leistung der Verpuffungsturbine,
gemessen an der Kupplung, c die Kurven gleichen Ladeenddruckes p. in den Verpuffungskammern,
d die Kurve der Schaltbrettleistung der gesamten Anlage, e die Kurve des Wirkungsgrades
der gesamten Anlage, f die Drehzahl der Verdichter in Hundertteilen der Drehzahl
im Normalpunkt, g die Kurve der Feuergastemperaturen vor der Düse der Dauerstromturbine.
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Aus Sicherheitsgründen wird man jedoch die vorhandenen Baustoffe nicht
bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit ausnutzen, sondern mit geringeren Wärmetönungen,
etwa mit Q = 350 kcal/nm3, fahren. Die entsprechenden Kurven für diese Wärmetönungen
sind mit denselben Bezeichnungen wie bei Fig. 3 in die Fig. 4 eingetragen.
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Da bei einer Wärmetönung von 35o kcal/nm3 die Verdichterleistung von
den Verpuffungsbrennkraftturbinen nur bis zu etwa 85 1/a des Normalpunktes gedeckt
wird, ist die Zuordnung eines Ausgleichsatzes erforderlich. Dieser Ausgleichsau
besteht nach Fig. i aus einer Gegendruckdampfturbine 17, die den Nachladeluftverdichter
18 antreibt. Dieser unabhängig angeordnete Ausgleichsatz deckt ab nVerd. - 85 %
den Restbetrag der notwendigen Verdichturngsarbeit der Betriebsmittel. Er dient
gleichzeitig zum Regeln der gesamten BrennkraftturbinenanJage. Außerdem kann der
Ausgleichsatz zum Anfahren benutzt werden. Aus diesem Grunde sind im Oberteil der
Verpuffungsbrennkraftturbinengehäuse besondere Anfahrdüsengruppen i9 vorgesehen,
die mit der Verdichterluft gespeist werden, die der Verdichter i8 anliefert. Während
dieser Zeit wird die Dampfturbine 17 zweckmäßig mit fremd erzeugtem Dampf
gespeist. Über die Versorgung der Brennkraftturbinensätze i, 2 hinaus kann der Ausgleichsatz
17, 18, der dementsprechend mit größerer Leistung auszuführen wäre,
für weitere Einheiten derselben Anlage oder desselben Kraftwerkes herangezogen werden,
Wobei der Ausgleichsatz wiederum zu Regelungs- und Anfahrzwecken dienen kann.
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Die Mittel zur Durchführung dieses Regelverfahrens für die Anlage
sowohl ohne als auch mit gesondert angetriebenem Nachladeluftverdichter sind sehr
einfacher, bekannter Natur; dies ist ein Vorzug des vorgeschlagenen Verfahrens.
Durch eine elektrisch betätigte Solenoidvorrichtung wird beispielsweise eine Beziehung
geschaffen zwischen der Schaltbrettleistung und der Drehzahl des Verdichtersatzes,
derart, daß z. B. bei Änderung in der Schaltbrettleistung Kurve d der Fig. 3 oder
4 eine darauf abgestimmte Änderung in der Drehzahlkurve f der Verdichter eintritt.
Durch das Solenoid wird die neue Solldrehzahl des Reglers eingestellt entsprechend
der Schaltbrettbelastung. Nun tritt die Regelöleinrichtung in Tätigkeit, welche
in bekannter Weise Druck und Volumen der gelieferten Betriebsmittel dieser Solldrehzahl
entsprechend einstellt. Sind mehrere Verdichtergruppen vorhanden, so genügt die
Ausrüstung einer dieser Gruppen mit einem Regler und der zugehörigen Regelöleinrichtung,
welche natürlich auf alle Verdichtergruppen dann einwirkt, also auch gegebenenfalls
auf den gesondert angetriebenen Nachladeluftverdichter.