DE906737C - Anordnung zum vergroesserten Abbilden von Gegenstaenden mittels Elektronenstrahlen - Google Patents
Anordnung zum vergroesserten Abbilden von Gegenstaenden mittels ElektronenstrahlenInfo
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Description
Da die Elektronenstrahlen im feldfreien Raum ähnlich den Lichtstrahlen geradlinig verlaufen, so
kann man sie ebenso wie Lichtstrahlen dazu benutzen, einen Gegenstand vergrößert abzubilden.
Es ist zu diesem Zweck bekannt, ein Elektronenstrahlenbündel durch eine Magnetspule hindurchtreten
zu lassen. Die Strahlen werden durch das magnetische Feld der Spule zu der mit der Spulenachse
zusammenfallenden Strahlenachse gedrängt, so daß die Strahlen in einem Brennfleck oder in
einer Brennlinie, bei homogenen Strahlen in einem Brennpunkt zusammenlaufen. Die Magnetspule
wirkt also auf die Elektronenstrahlen ebenso ein wie eine Konvergenzlinse in der Optik auf die
Lichtstrahlen, und man kann daher mit der Magnetspule auch Gegenstände vergrößert abbilden. Beispielsweise
kann man eine vergrößerte Abbildung einer Glühkathode dadurch erbalten, daß man die
von der Glühkathode ausgehenden Elektronenstrahlen durch die Magnetspule hindurchtreten läßt.
Gemäß der Erfindung werden zum vergrößerten Abbilden von Gegenständen mittels Elektronenstrahlen,
die von dem Gegenstand direkt oder indirekt ausgehen oder ihn durchdringen, elektrostatisch
aufgeladene Blenden verwendet, die die Elektronenstrahlen symmetrisch umgeben und die
im Raum der Blendenöffnung1 zum Zwecke einer elektronenoptischen Linsenwirkung eine * radiale
Von der Patenisucherin ist als der Er tinder angegeben worden:
Di.-Ing. Reinhold Rüdenberg, Belmont, Mass. (V. St. A.)
Feldstärke erzeugen, die proportional dem Abstand von der Blendenachse ist. Eine derartige, mit Hilfe
eines elektrostatischen Feldes wirkende Elektronenlinse hat vor der bekannten elektromagnetischen
Linse den Vorzug, daß die Elektronenstrahlen nicht nur konvergent sondern auch divergent abgelenkt
werden können.
Die Erfindung ist an Hand der Ausführungsbeispiele der Zeichnung näher erläutert. Fig. ι zeigt
ίο die als Platte ausgebildete elektrostatische Elektronenlinse
im Querschnitt und den Verlauf der durch die Öffnung der Linse hindurchtretenden
Elektronenstrahlen. Das elektrostatische Feld ist durch seine Kraftlinien wiedergegeben. Die Aufladung
der Blende ist negativ angenommen. Wenn die Elektronen eines Kathodenstrahlbündels durch
die Blende strömen, so werden sie von ihr abgestoßen. Sie werden daher aus ihrer .-ursprünglichen
Bahn, die parallel verlaufend angenommen ist, nach ao innen abgelenkt und zu einem konvergenten Bündel
mit dem Brennpunkt ο vereinigt, den sie divergent wieder verlassen. Da die radiale Komponente der
Feldstärke der Blende in ihrer Achse Null ist und nach außen zunächst linear zunimmt, so werden die
as einzelnen Elektronen um so stärker aus ihrer Bahn
abgelenkt, je weiter sie von der Strahlen- und Blendenachse entfernt sind. Hierdurch wird bewirkt,
daß sich sämtliche Strahlen an der gleichen Brennstelle vereinigen. Um diese Proportionalität
der radialen Feldstärke vom Achsenabstand mit ausreichender Genauigkeit zu verwirklichen, ist es
zweckmäßig, die Blendenöffnung erheblich größer als die ursprüngliche Strahlenstärke zu machen
oder dem Feld durch eine bestimmte Elektrodenform
die geeignete Gestalt zu geben.
Wenn man die Spannung der Blende nicht negativ, sondern positiv wählt, so werden die einzelnen
Elektronen eines Strahles zur Blende hin gezogen. Man erhält dann, wie Fig. 2 zeigt, aus
einem parallel verlaufenden Strahlenbündel ein divergentes Bündel. Während also die negative
Blende wie eine Konvexlinse der Optik wirkt, arbeitet die positive Blende wie eine Konkavlinse.
Auf diese Weise ausgebildete Lupen, Mikroskope und Fernrohre lassen eine in der Größenordnung
beträchtlich stärkere Vergrößerung zu als die optischen Instrumente, deren Auflösungsvermögen
durch die Wellenlänge des Lichts eingeschränkt ist. Diese Einschränkung fehlt bei Lupen, die mit
Elektronenstrahlen arbeiten.
Da die Ablenkung jedes einzelnen Elektrons von
seiner Geschwindigkeit abhängt, so erhält man nur dann einen scharfen Brennpunkt, wenn man mit
homogenen Kathodenstrahlen arbeitet. Es empfiehlt sich daher, das Strahlenbündel homogen zu machen,
bevor man den zu vergrößernden Gegenstand dem Strahl aussetzt. Die Homogenität des Strahles kann
man auf bekannte Weise erzielen, z. B. indem man den Strahl durch mehrere auf gleichem Potential
befindliche Geschwindigkeitsblenden schickt.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel für die Homogenisierung
des Strahlenbündels. Von der Kathode k geht ein divergentes und inhomogenes Strahlenbündel
aus. Dieses Bündel wird durch eine elektrostatische Blende at aufgefangen und nahezu parallel
gerichtet. Die geladene Blende a2 konzentriert das
Strahlenbündel. An der Brennstelle O1, die den
Strahlen des Bündels mit gewünschter Geschwindigkeit entspricht, ist eine Lochblende c angeordnet.
Die Blende c kann aufgeladen oder auf Nullpotential gehalten sein. Da das Strahlenbündel auch
Strahlen anderer Geschwindigkeit enthält, würde sich beim Fehlen der Blende c kein scharfer Brennpunkt
0 ausbilden; vielmehr würden die einzelnen zu den Strahlen verschiedener Geschwindigkeit gehörenden
Brennpunkte längs einer größeren Strecke der Strählenachse verteilt sein. Durch die enge
Lochblende c werden jedoch sämtliche Strahlen abgefangen, deren Brennpunkt an einer anderen Stelle
als bei 0 liegt. Infolgedessen tritt durch die Blende c ein divergentes Bündel, das nur oder vorwiegend
Strahlen einer bestimmten Geschwindigkeit enthält.
Das die Blende c verlassende divergente homogene Strahlenbündel wird durch eine weitere
Blende a3 parallel gerichtet. Hinter der Blende as
wird der zu vergrößernde Gegenstand d in den Strahlengang gebracht und durch eine vierte geladene
Blende Ct1 gemäß Fig." 1 vergrößert.
Die bisher beschriebenen Ausführungsbeispiele eignen sich in erster Linie für das Vergrößern
von Schattenbildern. Der zu vergrößernde Gegenstand d (Fig. 3) kann z. B-. aus einer zu beobachtenden
dünnen Schicht bestehen, die den Elektronenstrahl mehr oder weniger geschwächt hindurchläßt.
Anordnungen nach der Erfindung sind jedoch auch für Fälle anwendbar, in denen der zu beobachtende
Gegenstand selbst Quelle von Elektronenstrahlen, entweder direkt erzeugten oder auch reflektierten
Strahlen oder Sekundärstrahlen, ist. Es ist in diesem Falle möglich, mit Hilfe von geladenen Blenden too
Bilder zu erzielen, die den reellen Bildern der Optik entsprechen. Es lassen sich auch Mikroskope und
Fernrohre im Sinne der Erfindung ausführen, die auf derartigen Abbildungen, beruhen.
Claims (2)
1. Anordnung zum vergrößerten Abbilden von Gegenständen mittels Elektronenstrahlen,
die von dem Gegenstand direkt oder indirekt ausgehen oder ihn durchdringen, gekennzeichnet
durch elektrostatisch aufgeladene Blenden, die die Elektronenstrahlen symmetrisch
umgeben und die im Raum der Blendenöffnung zum Zwecke einer elektronenoptischen Linsefrwirkung
eine radiale Feldstärke erzeugen, die proportional dem Abstand von der Blendenachse
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung der elektrostatischen Blende erheblich größer ist als der Querschnitt des die Blendenöffnung durchdringenden
Elektronenstrahlenbündels.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
© 5831 3.
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