DE90290C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1896 ab.

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen, weiche gestatten, dafs die graphischen Aufzeichnungen nur während eines bestimmten Theiles des vom Apparat angezeigten Tourengebietes erfolgen..

Alle im Gebrauch befindlichen Tachographen zeichnen die Diagramme während des ganzen Tourengebietes des Apparates auf. Um nun während eines kleinen Theiles des Tourengebietes Diagramme von derselben Gröfse wie bei den· alten Tachographen zu erlangen, hat Erfinder die auf der Zeichnung dargestellten Einrichtungen getroffen.

Fig. ι zeigt die einzelnen Theile der Einrichtung in der Ruhelage des Tachographen,

Fig. 2 in derjenigen Lage, bei welcher der • Tourentheil, während dessen geschrieben werden soll, überschritten ist, und

Fig. 3 stellt eine Abänderung der durch die Fig. ι und 2 veranschaulichten Einrichtung zur Erzielung desselben Zweckes dar.

An dem Kopfstück α der Pendelstange b (Fig. ι und 2) ist der Lenker c drehbar angebracht, welcher zur Aufnahme des Hebels d mit einem Schlitz versehen ist. Der kurze Hebel d und der lange Hebel e sind auf dem , Drehzapfen f in einer gegenseitig unveränderlichen Lage befestigt. Der Drehzapfen f selbst ist in dem Auge des um g drehbaren Lenkerarmes h gelagert. Durch das Gelenkstück c ist der Hebel e mit dem kurzen Arm k bezw. mit dem die Schreibvorrichtung bethätigenden langen Hebel / verbunden.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:

Die Pendelstange b, welche durch den Ausschlag der Schwungkugeln eine axiale Längsbewegung erfährt, wird mit dem Lenker c anfangs steigen, ohne den Hebel d mitzunehmen. Der Apparat wirkt daher während dieser Zeit wie ein gewöhnliches Tachometer.

Sobald bei fernerem Steigen der Pendelstange der Lenker c den Winkelhebel d e um den Zapfen f dreht, wird die Schreibvorrichtung wirken, und zwar so lange, bis letztere durch einen Anschlag in ihrer Wirkung gehemmt wird (Fig. 2). Während dieser Zeit arbeitet der Apparat als Tachograph, d. h. er registrirt und zeigt gleichzeitig die Geschwindigkeit an. Bei weiterem Steigen der Pendelstange b wird die ganze Einrichtung, bestehend aus den Theilen de h und z, mitgenommen, indem eine Drehung um den Punkt g und theilweise um m erfolgt. Der Apparat arbeitet wieder als gewöhnliches Tachometer. Die Spiralfeder η dient dazu, um beim Sinken der Pendelstange die ganze Einrichtung zurückzubringen, bis der Hebel h auf dem Anschlagstift 0 ruht.

Bei der durch die Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der oben beschriebenen Einrichtung wird derselbe Zweck erreicht. Der Schlitz des Sectors ρ, welcher durch das Gelenkstück q von dem Kopfstück α aus bethätigt wird, ist nach zwei Radien von verschiedener Gröfse ausgebildet. Der Uebergang von dem einen zu dem anderen concentrischen Theil dieses

Schlitzes dient zur Bethätigung der Schreibvorrichtung. So lange die Rolle r in dem grofsen und in dem kleinen concentrischen Theil des Schlitzes läuft, arbeitel der Apparat als gewöhnliches Tachometer und als Tachograph nur dann, wenn die Rolle den Uebergang bezw. den schrägen Theil des Schlitzes durchläuft.

, Wird nun bei der vorstehenden Einrichtung während der Thätigkeit der Schreibvorrichtung ein Papierstreifen über die Walze s mit einer grofsen Geschwindigkeit unter dem Schreibstift hinweggeführt, so erhält man Diagramme, aus denen die Geschwindigkeitsänderungen deutlich zu ersehen sind, welche die zu controlirende Maschine während einer einzigen Umdrehung macht. Der Papierstreifen kann selbstredend mittelst starker Uhr oder in mechanischer Weise so schnell bewegt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. An Geschwindigkeitsmessern eine Einrichtung zur Bethätigung der Schreibvorrichtung nur während eines kleinen Theiles des Tourengebietes, bestehend aus dem mit Schlitz versehenen Lenker c, dem Winkelhebel d e, Gelenkstück i und Schwingungsarm h mit Feder η und Anschlagstift o.

2. Eine Ausführungsform der in Anspruch ι bezeichneten Einrichtung, bestehend aus dem Gelenkstück q und dem mit Schlitz versehenen Sector p.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.