DE879073C

DE879073C - Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus Rohtorf und Trockenstoffen

Info

Publication number: DE879073C
Application number: DEW1058A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-01-17
Filing date: 1950-02-05
Publication date: 1953-06-08

Description

Der Erfinder hat beantragt, nicht genannt zu werden Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus Rohtorf und Trockenstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauielementen aus Rohtorf und Trokkenstoffen für tragende und nichttragende Konstruktionen, insbesondere von Bau- und Isolierplatten sowie von Isolierkörpern für die Wärme-, Kälte- und Elektrotechnik.
Das Verfahren besteht gemäß der Erfindung im wesentlie'lien darin, daß grubenfeuchter Rohtorf als Grundstoff zunächst unter mechanischer Druckeinwirkung mindestens teilweise entwässert und anschließend in der natürlichen Struktur durch mechanische Zerkleinerung bis zurHomogenität verändert wird, worauf dem Grundstoff wenigstens, ein saugfähiger Trockenstoff zur Beseitigung des Kolloidwassers durch Koagulation sowie mindestens- ein geeigneter Katalysator zur Erschließung der das Kolloid@wasser bindenden Zellen beigesetzt werden und daß dem Mischgut vor dessen Verformung die Luft in einer Vakuumkammer entzogen wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung, in welcher das erfindungsgemäße Verfahren an einem Beispiel gezeigt ist.
Der als Grundstoff für die Herstellung der Bauelemente dienende grubenfeudht,e, Rohtorf wird, vorzugsweise im Zuge seiner Gewinnung, unter inec'han.ischer Druckeinwirkung mindestens teilweise entwässert; so daß er beispielsweise noch einen Wassergehalt von 5o°/& oder weniger aufweist. Anschließend wird die natürlidhe Struktur des Torfes durch mechanische Zerkleinerung der Torffasern z. B. mit Hilfe eines Reißwolfes zerstört, worauf man das Gut in einer mit Messern versebenen Schneckenpresse vollendis homogenisiert. Zur Beseitigung des im Torf noch vorhandenen Kolloidwassers durch Koagulation wird,dem Grundstoff nachher gleichzeitig mit einem Katalysator wenigstens ein saugfähiger Trockenstoff von feiner Körnung beigemischt, wie Sägemehl, Diatomeenerde, Infusorienerde, trockener Torf, wobei diese Stoffe einzeln oder untereinander gemischt insgesamt bis zu 70 Volumprozent des Grundstoffes ausmachen können. Die Korngröße der Trockenstoffe beträgt zweckmäßigerwei@se weniger als 3 mm, wobei die Kornabstufung je nach oder gewünschten Festigkeit, der gewünschten Dichte und dem gewünschten spezifischen Gewicht der herzustellenden Bauelemente gewählt wird. Der Grundstoff und die Trockenstoffe werden mittels eines Doppelwellenmischers und einer Schneckenpresse unter Zusatz mindestens eines Katalysators innig miteinander gemischt, welcher Katalysator zur Erschließung der das Kolloidwasser bindenden Zellen des Grundstoffes dient.
Als Katalysator -hat sich ein Gemisch, dessen Hauptbestandteil gebrannter Kalk ist, als zweckmäßig erwiesen. Besonders gute Ergebnisse erzielt man durch Zusatz eines Katalysators der nachstehenden Zusammensetzung: Kalk-, Si-Stoff, Chlorkalk und Ammoniumphosphat, und zwar vorzugsweise in einer Menge von drei Volumprozent, wobei die prozentualen Anteile je nach Torf 30 bis 6o@% Kalk, 61,5 bis 3q.0/0 Si-Stoff, o,5 bis, q.'/0 Chlorkalk und 8 bis 2°/a Annmoniumphosphat betragen können.
Das auf die beschriebene Weise erhaltene homogehe Gemisch wird nachher während mindestens 14 Tagen einem Maukprozeß unterworfen, welcher in Maukgruben durchgeführt wird, deren Temperatur nicht über -I- 18' C liegt, wonach die Aufbereitung des zu den Bauelementen verformbaren Materials beendigt ist.
Unmittelbar vor der Verformung wird dem aufbereiteten Material die Luft dadurch entzogen, daß es mit Hnlfe eines Schneckentriebes durch Siebe in eine Vakuumkammer gedrückt wird. Anschließend findet die Verformung je nach den herzustellenden Produkten in einer Strangpresse; einer Revolverpresse, einer 'hydraulischen oder pneumatischen Presse usw. statt, worauf die Formlinge inTrockenräumen bei Temperaturen bis zu -E- 30° C unter starker Luftumwälzung getrocknet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von, Bauelementen aus Rohtorf undTrodkenstöffen für tragende und nichttragende Konstruktionen, insbesondere von Bau- und Isolierplatten, sowie von Isolierkörpern für die Wärme-, Kälte- und Elektrotechnik, dadurch gekennzeichnet, daß grubenfeuchter Rohtorf als Grundstoff zunächst unter mechanischer Druckeinwirkung mindestens teilweise-entwässert und anschließend in der natürlichen Strulctur ,durch mechanische Zerkleine. rung bis zur Homogenität verändert wird, worauf dem Grundstoff wenigstens ein saugfähiger Trockenstoff sowie gleichzeitig mindestens ein Katalysator beigesetzt werden; sodann das Mischgut während mindestens 14 Tagen einem Maukprozeß unterworfen und dem Mischgut ferner die Luft in einer Vakuumkammer entzogen wird und hierauf die Verformung des Gutes mittels Pressen unter Druck erfolgt, worauf die Formlinge bei Temperaturen bis zu -I- 30° C getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohtorf im Zuge seiner Gewinnung entwässert wird.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch daß der Rohtorf bis auf höchstens 5090 Wassergehalt entwässert wird. q..
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundstoff zur Koagulierung des Kolloidwassers bis zu 70 Volumprozent organische Trockenstoffe beigemengt werden.
5. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenstoff eine Korngröße von höchstens 3 mm aufweist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen i und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des Trockenstoffes nach der gewünschten Festigkeit, ,der gewünschten Dichte und .dem gewünschten spezifischen Gewicht des herzustellenden Bauelementes gewählt wird.
7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundstoff Sägemehl als Trockenstoff beigemengt wird. B.
Verfahren nach Anspruch i; dadurch gekennzeic'hnet, daß dem Grundstoff Diatomeenerde; als Trockenstoff beigemengt wird. g.
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundstoff Infusor ienerde als Trockenstoff beigemengt wird. io.
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundstoff trockener Torf als Trockenstoff beigemengt wird. i i.
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß dem Mischgut ein Katalysator beigesetzt wird, dessen Hauptbestandteil Kalk ist. .
12. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mischgut einKatalysator folgender Zusammensetzung beigegeben wird: Kalk, Si-Stoff, Chlorkalk und Ammoniumphosphat.
13. Verfahren nach den Ansprüchen i, i i und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in einer Menge von 3 Volumprozent beigesetzt wird. 1q..
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Maukprozeß in Maukgruben, deren Temperatur nicht über -f- 180 C liegt, durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge bei Luftumwälzüng getrocknet werden.