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DE36061C - Verfahren zur Herstellung einer feinkörnigen Nitrocellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer feinkörnigen Nitrocellulose

Info

Publication number
DE36061C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrocellulose
fine
cellulose
production
fruit
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT36061D
Other languages
English (en)
Original Assignee
DEUTSCHE SPRENGSTOFF-AKTIENGESELLSCHAFT in Hamburg I
Publication of DE36061C publication Critical patent/DE36061C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/02Rendering cellulose suitable for esterification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. October 1885 ab.
Seit längerer Zeit ist man bemüht, ein Verfahren zu finden, Nitrocellulose so zu körnen, dafs das Korn möglichst klein und von grofser Dichte sei, dabei aber auch gleichzeitig eine glatte Oberfläche zeige.
Bisher konnte man diese drei Eigenschaften nicht in einem Nitrocellulosekorn vereinigen. Feine Nitrocellulose zeigte stets eine rauhe Oberfläche mit grofser Neigung zum Verfilzen; dabei war sie stets sehr voluminös. Nitrocellulose von grofser Dichte konnte, ebenso wie solche von glatter Oberfläche, nur in (relativ) groben Körnern und durch umständliche Manipulationen hergestellt werden, während ein sandförmiges, nicht filzendes Product noch immer seiner Herstellung wartete.
Auch die Erfinder haben seit längerer Zeit nach einem Verfahren zur Erreichung des genannten Zieles gesucht, wobei sie sich gleichzeitig noch die Aufgabe stellten, dafs das Product von vollkommener Reinheit sein und den bisher in der Praxis eingeführten Nitro cellulosen in ihren sonstigen guten Eigenschaften mindestens gleichstehen müsse.
Im Verlaufe ihrer Forschungen haben dieselben gefunden, dafs aus den harten, cellulosereichen, knochenartigen Fruchtkernen und Fruchtschalen der Palmen, z. B. der Mauritien (mauritia vinif era, ßexuosa etc.) das gesuchte Product hergestellt werden kann, indem man die darin enthaltene Cellulose in der weiter unten beschriebenen Art gewinnt und zu Nitrocellulose verarbeitet. Als besonders geeignet hat sich die Frucht der Phjrtelephas macrocarpa (Steinnufs) erwiesen, sowohl wegen ihres hohen Gehaltes an Cellulose, als auch wegen ihrer die chemische Behandlung begünstigenden Structur. Die genannte Frucht (Steinnufs) enthält bis zu 92 pCt. Cellulose, nur wenig Protein, Fett und Asche, sowie in Wasser lösliche Stoffe, als Dextrose,. Pectin und Dextrin. Stärkemehl ist in der Frucht überhaupt nicht vorhanden. Wird die Frucht vorher geschält, so ist die Cellulose vollständig frei von jedem verfilzten Zellgewebe, Lignin, Cuticularsubstanz u. dergl. Der hohe Cellulosegehalt der Steinnufs geht unter anderem schon daraus hervor, dafs sich dieselbe fast vollständig in Kupferoxydammom'ak auflöst.
Die etwa 0,0025 mm grofsen Zellen der Steinnufsfrucht · besitzen eine hexagonale Form und zeigen unter dem Mikroskop eine sehr charakteristische, regelmäfsige Durchlöcherung. Diese eigeiithümliche Mikrostructur hat für den vorliegenden Zweck insofern besonderen Werth, als die daraus resultirende grofse Angriffsfläche diese Cellulose zur chemischen Behandlung besonders geeignet macht.
Man gewinnt diese Cellulose zweckmäfsig in folgender Weise:
Die Früchte oder deren aus anderweitiger Verwendung derselben stammenden Abfälle werden, nachdem sie vorzugsweise ihrer äufseren Umhüllung entkleidet sind, auf Zerkleinerungsmaschinen möglichst fein gepulvert. Durch Auskochen des Pulvers mit alkalischer Lauge wird dasselbe von der stickstoffhaltigen Substanz, welche die Zellen füllt, sowie von dem Fett und den Spuren der darin enthaltenen Dextrose, des Pectins und Dextrins befreit und darauf so lange mit Wasser ausgewaschen, bis die alkalische Reaction aufhört. Das so er-
haltene Mehl, ,eine Cellulose von nahezu absoluter Reinheit/wird alsdann bei ungefähr ioo° C. getrocknet und in möglichst luftdicht schliefsenden Behältern aufbewahrt.
Behufs Nitrirung behandelt man das Mehl mit Schwefelsäure und Salpetersäure. Die Nitrirung dieses Mehles soll sich viel leichter und vollständiger vollziehen als diejenige der bisher gebräuchlichen, aus Baumwolle, Flachs, Hanf, Papier, Holzmehl oder anderen derartigen Stoffen gewonnenen Formen der Cellulose.
Beim Nitriren nehmen die Zellen, im Gegensatz zu der mehr oder weniger rauhen, länglichen und demzufolge leicht verfilzenden Structur der aus Baumwolle, Holzfaser' oder anderen bisher in der Praxis angewendeten Zellstoffen hergestellten Nitrocellulosen, eine nicht filzende, sehr feinkörnige, fiugsandartige Form von grofser Glätte an.
Diese Form macht das Product nicht nur besser geeignet, als die bisher in die Praxis eingeführten Nitrocellulosen für viele schon bestehende Verwendungen der letzteren, son-.dern sie gestattet auch die Verwendung für weitere und wichtige technische Zwecke, für welche die bisher bekannten Producte unbrauchbar waren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer Nitrocellulose in Form von sehr feinen, glatten und dichten Körnern aus den harten, cellulosereichen (knochenartigen) Fruchtkernen und -Schalen der Palmen, besonders aus der Frucht der Phytelephas macrocarpa (Steinnufs) durch Zerkleinern derselben, Auskochen der zerkleinerten Producte in alkalischer Lauge, Trocknen des Breies und Nitriren desselben in Schwefelsäure und Salpetersäure, wesentlich zu dem Zwecke, eine Contraction der Zellen herbeizuführen, durch welche dieselben eine dichte, glatte, faserlose Structur erhalten.
DENDAT36061D Verfahren zur Herstellung einer feinkörnigen Nitrocellulose Expired - Lifetime DE36061C (de)

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DENDAT36061D Expired - Lifetime DE36061C (de) Verfahren zur Herstellung einer feinkörnigen Nitrocellulose

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DE (1) DE36061C (de)

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