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Leuchtreklame Bei den bisher üblichen Leuchtreklamen mit wechselndem
Licht und bei Flackerzeichen wurde die Lichtquelle in der Regel ein- und ausgeschaltet;
dies hatte den Nachteil, daß das Auge erschreckt oder geblendet werden konnte und
daß das plötzliche Löschen den Beschauer oft beim Lesen der kekla:me unterbrach.
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Durch diese unangenehmen Empfindungen wird sofort das Gegenteil von
dem erreicht, was die Leuchtreklame oder das Flackern bezwecken soll. Um den Beschauer
zu fesseln, muß eine. angenehme Empfindung hervorgerufen werden. Der Erfinder hat
erkannt, daß die Frage, ob ein Lichteindruck angenehm oder unangenehm empfunden
wird, damit zusammenhängt, daß das Auge eine Anpassungszeit hat.
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Läßt man das Aufleuchten und Abklingen des Lichtes mit einer Geschwindigkeit
erfolgen, die langsamer ist als die Anpassungsfähigkeit des Aua s, so wird kein
unangenehmer Eindruck hervorgerufen, sondern umgekehrt die Neugier erregt, was ja
der Zweck der Leuchtreklame ist. Außerdem sollen Schriftzeichen dauernd lesbar bleiben.
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Die neue Leuchtreklame gemäß der Erfindung besteht demnach darin,
durch eine die Helligkeit periodisch verändernde Regelvorrichtung eineLichtquelle
oder eine beleuchtete Fläche in einer auf die Anpassungsfähigkeit des menschlichen
Auges abgestimmten Geschwindigkeit, vorzugsweise langsamer,- aufleuchten bzw. abklingen
zu lassen, als es der Anpassung des Auges entspricht, und zwischen. starkem und
sehwachem Licht zu wechseln.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann entweder dieLichtquelle
dauernd leuchten und entsprechend der Erfindung periodisch abgeblendet werden, oder
es wird die Leuchtkraft der Li,chtquelle
-selbst beeinflußt durch
Veränderung ihrer Energiezufuhr.
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Eine Ausführungsform der erstgenannten Art wird erreicht durch Anwendung
des bekannten Verfahrens, durch aufsteigende Hitze eine Mechanik zu bewegen. Beispielsweise
kann eine Lampe von einem mehr oder weniger durchsichtigen Schirm umgeben sein,
der sich unter der Wirkung der aufsteigenden Hitze mittels eines Flügelrades dreht.
Diese Ausführungsform hat unter Umständen unnötig großen Energieverbrauch während
der Zeit schwachen Leuchtens.
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Dies gilt für ebene Schilder; für zylindrische, vom allen Seiten sichtbare
Leuchtreklamen hingegen liegt kein Nachteil vor, wenn man um eine in der Mittelachse
des Zylinders angeordnete Lichtquelle einen Spiegel rotieren läßt, der annähernd
parabolisch und im ganzen so gestaltet ist, daß sein Lichtbündel nachbeiden Seiten
allmählich schwächer wird, und der außerdem durch mechanische oder optische Vorkehrungen
`halb durchlässig gemacht ist. Die Anordnung gleicht dann der bei Leuchttürmen üblichen,
unterscheidet sich jedoch dadurch, daß der rotierende Spiegel kein scharf begrenztes
Lichtbündel erzeugt und keine vollständige Abblendung auf seiner Rückseite `hervorruft.
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Eine andere Ausführungsmöglichkeit besteht in der Verwendung von motor-
oder uhrwerkgetriebenen Schaltwerken, die Stufenwiderstände, Schiebewiderstände
. oder Drehtransformatoren schalten. Auch 'hier ist ein beträchtlicher Aufwand erforderlich,
und es liegen mechanisdh bewegte Teile vor, deren Abnutzung in Betracht zu ziehen
ist.
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Vorzugsweise wird daher eine dritte Ausführungsform gewählt, bei der
ein Stufenvorschaltwiderstand durch eine bewegliche Quecksilbersäule allmählich
kurzgeschlossen oder freigegeben wird. Der Antrieb der Quecksilbersäulekann beliebig
erfolgen, beispielsweise in der Art, wie das. Quecksilber bei einem OQuec'ksilbersdhalter
durch eine mechanische Kippvorrichtung in Bewegung gesetzt wird. Diese Bewegung
erhält ihren Antrieb entweder von einem Motor oder einem Uhrwerk oder einer beliebigen
Kippschaltung. Vorteilhaft ist es, einen zweiten, kleineren Quecksilberschalter
als Selbstunterbrecher zu schalten. Bei Stromschluß erwärmt sieh ein Metalldraht
und gestattet durch seine Verlängerung das Kippen in der einen Richtung bis zur
Stromunterbrechung. Dies hat zur Folge, .daß id'er erwärmte Draht sich wieder abkühlt
und den kleineren Schalter in die Ausgangsstellung zurückholt. Dieses Bewegungsspiel
kann durch eine zusätzliche Feder unterstützt werden, die den erwärmten Draht straffzieht,
wobei sie durch eine Rändelmutter in ihrer Spannung bequem geregelt werden kann.
_ Es können aber auch beliebige andere Kippmechanismen verwendet werden.
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Die Figur zeigt eines von vielen anderen möglichen Ausführungsbeispielen.
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Fig. i ist eine schematische Darstellung einer mechanischen Kippvorrichtung
und des elektrischen Stromlaufes. Aus einer nicht dargestellten Stromquelle wird
eine Gleich- oder Wechselspannung an die Klemmen z und 2 geliefert. Von der Klemme
i führt eine Leitung zu einem am Gehäuse befestigten, durch eine Schraube verstellbaren
Anschlußpunkt 3, der Strom fließt weiter über einen Widerstandsdraht q. zu einer
Klemme 5, weiter über eine biegsame Leitung zu dem kleineren Quecksilberschalter
6 und wieder über eine biegsame Leitung zur Klemme 2.
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Der Kippschalter 6 ist vorzugsweise mittels einer kleinen Wippe auf
einer großen Wippe 7 befestigt, die über das Gelenk 8 mit dem Gehäuse verbunden
ist. Eine zwischen dem Punkt 9 der Wippe und einem verstellbaren Befestigungspunkt
io am Gehäuse gespannte Feder ii ist bestrebt, die Wippe 7 entgegen der Spannung
des Widerstandsdrahtes zu ziehen. Die Wirkungsweise ist folgende: Bei Rechtsstellung
der Wippe 7 schließt der Quecksilbertropfen des Schalters 6 den zugehörigen oben
beschriebenen Stromkreis, der Widerstandsdraht q. wird aufgeheizt, dehnt sich aus,
und die Feder i i zieht die Wippe so lange nach links, bis der Quecksilbertropfen
des Schalters 6 den Stromkreis öffnet.
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Von diesem Augenblick an kühlt sich der Draht -. wieder ah, zieht
sich zusammen und bewegt die Wippe nach rechts entgegen der Spannung der Feder i
i. Die beiden Spannungen können durch Verstellen der Schrauben an id'en Befestigungspunkten
3 und io eingeregelt werden.
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Der Zweck ist, das größere an der Wippe 7 befestigte Quecksilberschaltröhr
12 bald nach links, bald nach rechts zu kippen. In diesem Schaltrohr befindet sich
ein schraubenförmig aufgewickelter Widerstandsdraht 13, der als Vorschaltwiderstand
in dem Speisekreis der Lampen 14. liegt. Dieser Speisekreis verläuft von der Klemme
2 über eine biegsame Leitung zu dem Vorschaltwiderstand 13 und von dessen anderem
Ende über eine biegsame Leitung zu den Zuführungsschienen der Lampen 1.1., deren
zweite Stromschiene mit der Klemme i verbunden ist. In der Röhre 12 befindet sich
eine größere Quecksilbermenge 15, die beim Kippen der Röhre von einem Ende zum anderen
läuft, dabei die Windungen Gleis Widerstandes 13 berührt und sie nacheinander kurzschließt.
Befindet sich das Quecksilber 15 links, ist der gesamte Vorschaltwiderstand kurzgeschlossen,
befindet es sich rechts, berührt es die Widerstandswindungen; nicht mehr.
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Es versteht sich, daß der Widerstand auch außerhalb der Schaltröhre
angebracht sein kann, wobei dann zahlreiche Abgriffe, die gleichmäßig über seine
Länge verteilt sind, in das Schaltrohr derart eingeschmolzen sind, daß sie in das
vorbeilaufende Quecksilber eintauchen.
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Die Wirkungsweise ist bei der vorzugsweisen Bemessung der Widerstände
die, daß im allgemeinen, d. h. bei nach rechts gekipptem Schaltrohr 1-2, die Lampen
14 über den Vorschaltwid"erstand 13 mit verringertem Betriebsstrom gespeist werden,
also nur schwach brennen; während des Herüberlaufens der Quecksilbermenge von einem
Ende der Schaltröhre 12 zum anderen leuchten die Lampen
allmählich
stärker bis zu ihrer vollen Helligkeit auf und nehmen wieder entsprechend langsam
ab, wenn das Quecksilber zurückfließt.
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Fig. 2 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel schematisch. die Anordnung
einer Lichtquelle 21, eines rotierenden Spiegels 22 und einer zylindrischen Reklamefläche
23 für den Fall, daß die Leuchtreklame von allen Seiten sichtbar sein ,soll. Der
Spiegel ist annähernd parahol,isch, jedoch so gestaltet, daß eine Lichtverteilung
entsteht, wie sie in Fing. 3 dargestellt isst. In dieser Figur ist über dem Querschnitt
des Zylinders die jeweilige Lichtstärke 24 flächenhaft aufgetragen, und die Stelle
größter Helligkeit wandert in der Richtung des Pfeiles. Bei diesem Anwendungsbeispiel
wird an der Speisung der Lichtquelle nichts geändert, der Eindruck für den einzelnen
Beschauer ist derselbe wie bei der Vollrichtung nach Fig. i.