DE87105C

DE87105C -

Info

Publication number: DE87105C
Application number: DENDAT87105D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHR

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vliefszuführung für flache Kettenwirkstühle u. s. w. zur Herstellung einer Wirkwaare mit pelzartiger Rückseite. Der Hauptzweck der Erfindung besteht in der Hervorbringung einer curvenartigen Bewegung der mit einem Vliefshalter ausgestatteten Vliefsbarre, derartig, dafs dieselbe zuerst nach aufsen von den Nadeln weg, dann aufwärts und schliefslich gleichzeitig vorwärts gegen die Nadeln und nach unten bewegt wird, so dafs das Vliefs diagonal oder schräg auf die Nadeln gelangt.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt:

Fig. ι einen Querschnitt eines Kettenwirkstuhles, von rechts gesehen, und

Fig. 2 einen Querschnitt der Maschine bei veränderter Stellung der Theile und nach Beseitigung unwesentlicher Theile.

Das Vliefs wird den Nadeln über die Vliefsbarre E (Fig. ι und 2) zugeführt. Dieselbe bekommt eine curvenförmige Bewegung in verticaler Ebene, welche aus einer horizontal gerichteten und einer verticalen Bewegung resultirt. Die Horizontalbewegung wird durch zwei auf der Hauptwelle B der Maschine an beiden Seifen sitzende Excenter e hervorgebracht, welche mittelst der Excenterstangen e^l die Vliefsbarre in den Schlitzen £⁵ des Armes e⁶ verschieben; dieser ist drehbar mittelst der Zapfen e⁷ am Gestell befestigt, und zwar so, dais diese Zapfen in einem verticalen Schlitz e⁸ höher oder tiefer gestellt werden können. Die Bewegung der Vliefsbarre in verticaler Richtung wird von der Curvenscheibe e¹³ abgeleitet, von der aus vermittelst des doppelarmigen Hebels e⁹ e¹⁰ der Arm e⁶ gehoben bezw. gesenkt wird.

Man kann die resultirende curvenförmige Bewegung in gewissen Grenzen ändern, indem man einmal die Länge der Excenterstangen e\ andererseits den Winkel, welchen der linke Arm des Hebels e¹⁰ mit dem rechten bildet, verändert.

Die Zuführung des Vliefses zu der Vliefsbarre E geschieht auf folgende Weise:

Ueber die obere Kante der Vliefsbarre läuft ein endloses Band /, dessen Breite gleich der Arbeitsbreite der Maschine ist; unten geht dasselbe um die Rolle i, welche durch eine Feder angezogen wird und das Band stets gespannt erhält. Rolle i erhält ihre absatzweise Drehung vermittelst einer Treibkette ζ'⁶ von dem Kettenrad z'⁴ aus, welches durch einen Schaltmechanismus Z⁵Z⁷I¹²J⁸ von der unrunden Scheibe z⁹ auf der Welle B aus in Bewegung versetzt wird. Die Lager der Rolle i sind sowohl in horizontaler als auch in verticaler Richtung verstellbar, so dafs man sowohl die Spannung des Bandes I verändern, als auch den Winkel der Rollenachse zur oberen Kante der Vliefsbarre verstellen kann. Letztere Einrichtung hat den Zweck, dem Bande eine richtige Bewegung zu sichern, damit dasselbe nicht schief nach dem Ende der Rolle zu läuft.

Das Vliefs wird durch eine Rolle oder dergl. dem Bande I zugeführt, durch eine Spannrolle m angeprefst und von dem Bande I zu der Oberkante der Vliefsbarre E geführt, und

zwar in stofsweise unterbrochenem Zuge. Oben wird das Vliefs durch einen Vliefshalter L angedrückt. Letzterer . ist an der Vliefsbarre E gelenkig befestigt und trägt an seinem oberen Ende nadelartige Schutzfinger L Die .Schutzfinger haben die Aufgabe, die Kante der Faserschicht, welche über die Vliefsbarre emporragt, nach hinten zu unterstützen oder gegen diese zu drücken. Unten ist der Vliefshalter mit einem Arm I¹ ausgestattet, an dem eine Feder Z² befestigt ist, die den Vliefshalter gegen die Barre E preist. Dieser Arm schlägt bei der curvenförmigen Bewegung der Vliefsbarre E, an welcher auch der Vliefshalter L theilnimmt, gegen einen verstellbaren Anschlag Z³; hierdurch wird der Vliefshalter geöffnet und giebt das Fasermaterial frei. In diesem Momente kommt auch das Band / in Bewegung und führt das Vliefs um ein kleines Stück aufwärts.

Bei der weiteren Bewegung der Vliefsbarre kommen die Haken der Nadeln in Eingriff mit dem Vliefs, reifsen kleine Faserbündel heraus und arbeiten dieselben dann ein.

Claims

Patent-Anspruch:

Vliefszuführung für flache Wirkstühle zur Herstellung von Wirkwaare mit pelzartiger Rückseite, gekennzeichnet durch eine Vliefsbarre (E), welche zuerst nach aufsen von den Nadeln ab, dann aufwärts, sodann gleichzeitig vorwärts und nach unten bewegt wird, das Vliefs also diagonal bezw. schräg nach unten gegen die Nadeln führt, während ein gegen die Vliefsbarre anliegender Vliefshalter (L) sich im geeigneten Augenblick von der Barre entfernt, also das Vliefs freigiebt, damit dieses unabhängig vom Vliefshalter mit Hülfe einer Speisewalze (i) weiter geschaltet werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.