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Zierstich-Nähmaschine Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer ruhig
laufenden, mit hoher Geschwindigkeit. arbeitenden Zierstich-Nähmaschine. _ Ein besonderer
Zweck der Erfindung besteht darin, bei Zierstich-Nähmaschinen die Abnutzung und
das Geräusch zu beseitigen, die eine Folge der Benutzung der bisher bei diesen Maschinen
verwendeten Musterscheiben sind, um die Stichbilde- und Stoff vorschubvorrichtungen
zu steuern.
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Ein anderer Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Zierstich-Nähmaschine
mit einer leicht regelbaren Einrichtung, um mannigfaltige Ziersticheftekte von unterschiedlicher
Gestaltung (Bündelstiche, Faschinenstiche, Hohlsaum.nähte usw.) herzustellen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i ein senkrechter Längsschnitt durch die verbesserte
Zierstich-Nähmaschine gemäß der Erfindung, teilweise in Vorderansicht; Fig. ? ist
eine Draufsicht auf die Maschine von unten; Fig. 3 veranschaulicht einen senkrechten
Schnitt durch den Maschinenarmständer, im wesentlichen nach der Linie 3-3 der Fig.
i ; Fig. 4. ist ein Querschnitt durch den. Maschinenarm und veranschaulicht die
beiden Querwellen, welche die Exzenter für die Nadelaussch,wingung und die Vorschubsteuerung
tragen; Fig. 5 zeigt in Vorderansicht die Vorschubanzeigescheiben; Fig. 6 ist eine
im vergrößerten Maßstab gezeichnete Einzelansicht der Verbindungen für die Steuerung
der Nadei_ausschwingung, wobei der Steuerexzenter
schematisch in
solcher zeitlicher Beziehung dargestellt ist, um Bündelstiche herzustellen; Fig.
7 ist eine schematische Darstellung von Bündelstichen, welche durch die Maschine
hergestellt werden können, wenn der zur Steuerung der Nadelausschwingung dienende
Exzenter in der irr Fig. 6 angegebenen Weise zeitlich eingestellt ist; Fig. -8 veranschaulicht
schematisch mehrere der vibrschiedeneri Arten von Zierati.cheffekten, die mit der
Maschine lediglich durch Änderung der gegenseitigen zeitlichen Einstellung der Nadel-
und Vorschubsteuerexzenter hergestellt werden können; Fig. 9 ist eine schematische
Darstellung der Vorschubstenerverbindungen.
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Das Nähmaschinengehäuseweist die übliche Stoff= tragplatte i auf,
von deren einem Ende der rohrförmige Ständer 2 des Maschinenarmes 3 emporragt, welcher
die Stofftragplatte z überhängt und an seinem freien Ende in den K9pf 4 ausläuft.
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In der Längsrichtung des 3 ist die Maschinenantriebswelle 5 gelagert,
die an dem einen Ende eine Schnurseheibe 6 trägt. An ihrem anderen Ende trägt die
Welle 5 eine Kurbelscheibe 7, die durch den üblichen Lenker 8 mit der Nadelstange
9 verbunden ist, die an ihrem unteren Ende die Nadel io trägt.
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Die Nadelstange 9 ist in einem seitlich ausschwingenden Nadelstangenschwingrahmen
ii auf und ab bewegbar, welcher an seinem oberen Ende schwenkbar auf einem Lagerzapfen
12 innerhalb des. Maschinenkopfes 4 hängt. Der Nadelstangenschwingrahmen i i ist
wie üblich neben! seinem unteren- Ende mit einem bogenförmigen Schlitz
13 zur Aufnahme eines Führungszapfensi 14 versehen -und ferner durch eine
Schraube 15 mit dem einen Ende eines die Nadelstange ausschwingenden Lenkers 16
gelenkig verbunden. An seinem anderen Ende hat der Lenker 16 einen gespaltenen Bügel
17, der einen sich drehenden Nadelausschwingexzenter 18 umfa:Bt. Der Exzenter 18
hat eine verbreiterte Wellenbohrung ig und erstreckt sich seitlich von einem Rahmen
2o aus, der vorn einer Scheibe 21 einstellbar getragen wird, die durch eine Schraube
22 auf einer Querwelle 23 befestigt ist. Die Querwelle 23 ist unter und im wesentlichen
senkrecht zu der Welle 5 angeordnet, an der Vorderseite des Maschinenarmes 3 in
einem an einer abnehmbaren Deckelplartte 24 vorgesehenen Lager und an ihrem hinteren
Ende in derr Gehäusenabe 25 gelagert. Neben dem Exzenter 18 ist auf der Querwelle
23 ein Schneckenrad 26 befestigt, welches durch eine Schnecke 27 angetrieben wird,
welche von der Welle 5 getragen wird.
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Die Schnecke 27 ist vorzugsweise auf der Welle 5 befestigt, um eine
winklige Einstellung dieser Schnecke vorzusehen:, so daß die zeitliche Einstellung
des Exzeruters 18 geändert werden kann. Zu diesem Zweck hat die Schnecke 27 eine
Nabe 28 (Fig. i), die sich in einen ringförmig ausgesparten Bund 29 hinein erstreckt,
welcher mittels der Schrauben 30 auf der Welle 5 befestigt ist; der Bund
29 ist auf der Nabe 28 mittels der Stellschrauben. 31 befestigt. Durch Lockerung
der Stellschrauben 31 können die Welle 5 und die Schnecke 27 gegenseitig gedreht
werden, wodurch die zeitliche Einstellung des Exzenters 18 geändert wird; die Nabe
28 ist vorzugsweise mit Löchern 32 zur Aufnahme eines Werkzeuges versehen, um die
Einstellung der Schnecke 27 herbeizuführen.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Übersetzungsverhältnis
der Zahnräder 26 und 27 so, daß die Querwelle 23 sich einmal für sechs Umdrehungen
der Welle 5 dreht. Demzufolge geht die Nadel io bei jeder vollständigen Umdrehung
des Exzenters 18 sechstmal auf- und ab, d. ,h. die Nadel geht dreimal auf und ab,
während sie sich. seitlich in -der einen Richtung bewegt, und dreimal bei
ihrer seitlichen Zurückbewegung auf und ab, um einen sechs Stiche umfassenden Arbeitskreislauf
zu beenden. Die Größe der vollständigen seitlichen Ausschwingung der Nadel oder
mit anderen Worten die Breite der Ziersbiehnaht wird durch Einstellung der Exzentrizität
des: Exzenters 18 bestimmt, was mittels der üblichen Einstellspindel 33 geschehen
kann.
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Mit der Nadel io arbeitet bei der Herstellung von Steppstichen eint
umlaufender Greifer 34 zusammen, dessen Umdrehungs.achs:e im wesentlichen parallel
zur Querwelle 23 verläuft, so daß. die Greiferspitze in einer Ebene parallel zu
der Ebene der seitlichen Ausschwingung der Nadel umläuft. Der Greifer 34 wird von
einer Welle 35 (Fig. 2) getragen, die in einer Buchse 36 drehbar gelagert ist, welche
in einem Lappen 37 auf der Unterseite der Stofftragplatte i befestigt ist. Auf der
Welle 35 ist ein Kegelrad 38 befestigt, das im Eingriff mit einem ähnlichen Kegelrad
39 steht, welches von dem einen: Ende der sich drehenden Grei£erantriebswelle d0
getragen wird. Die Welle 4o erstreckt sich waagerecht in der Längsrichtung der Stofftragplatte
i und ist zur Ausführung ihrer Drehung in einer rohrförmigen, Vorschublüftungsschwingwelle41
gelagert, die ihrerseits in in gewissen Abständen voneinander liegenden Lagerlappen
42, 43 schwenkbar gelagert ist, die von der Stofftragplabte i hinabragen. An dem
dem Kegelrad 39 gegenüberliegenden Ende, trägt die Welle 40 eine Riemenscheibe 44,
die durch einen Riemengurt 45 mit einer Riemenscheibe 46 verbunden ist., die von
der Welle 5 getragen wird; die Riemenscheiben 44 und 46 sind so bemessen, daß sich
die Welle 4o zweimal für eine jede Umdrehung der Welle 5 dreht.
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Das Arbeitsstück wird durch einen Stoffschieber 47 mit üblicher Viereckbewegung
vorgeschoben; dieser Stoffschieber liegt einem Drückerfuß gegenüber und arbeitet
durch Schlitze hindurch, die in der Stichplatte 48 vorgesehen sind, welche auf der
Stofftragplatte i befestigt ist und das übliche Stichloch 49 hat. Der Stoffschieber
47 wird von dem Stoffschiebertragbalken 5o getragen (Fig. 9), der einen Schlitz
51 hat, welcher einen Gleitklotz 52 aufnimmt (Fig. 2 und 9); der durch einen Lagerbolzens
53 mit einem Kurbelarm 54 verbunden ist, der auf dem einen Ende der Vorschublüftungsschwingwelle
41 festgeklemmt ist. Auf dieser Welle 41 ist an dem anderen Ende ein Kurbelarm 55
befestigt, welcher durch einen Lagerbolzen 56 mit dem unteren Ende eines Lenkers.
57 (Fig. 3) verbunden ist. Der Lenker 57 erstreckt sich innerhalb des Ständers 2
nach, oben
und hat an seinem oberen: Ende einen: Bügel, welcher
einen Vorschublüftungsexzenter 58 (Fig. i) umfaßt, dei voii der @-Velle 5 getra
gen wird. Es ist zu erkennen, daß. der Stoffschieber 47 für eine jede Aufundabbewegung
der Nadel einmal gehoben und gesenkt wird.
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Das hintere Ende des Stoffschiebertragbalkens 5o wird gelenkig von
und zwischen den: aufrecht stehenden Armen 59 (Fig. 3) an dem einen Ende der Vorschubschwinbwelle
6o getragen, die im wesentlichen parallel zur Schwingwelle 41 angeordnet und in
Lagerlappen 61, 62 gelagert ist, die von der Stofftragplatte i hinabragen. Auf dem
anderen Ende der Schwingwelle 6o ist ein nach unten ragender Kurbelarm 63 festgeklemmt,
der durch einen Lagerbolzen 64 (Fig. 3) mit dem einen Ende des Lenkers 65 verbunden
ist, dessen anderes Ende durch einen Lagerbolzen 66 mit einem Gleitklotz 67 verbunden
ist. Dieser Gleitklotz 67 sitzt verschiebbar in einer bogenförmigen Führung 68,
die in einem Schwingglied 69 vorgesehen ist, dessen Lagerzapfen 70 sich seitlich
von dem Schwingglied im wesentlichen in der Mitte zwischen dessen Enden aus erstreckt.
Der Lagerzapfen7o ist zur Ausführung von Schwingbewegungen in einer durchbohrten
Nabe 71 (Fig. i und 2) an dem unteren Ende eines Lagerbockes 72 gelagert,
der durch Schrauben 73 auf der Unterseite der Stoff tragplatte i befestigt ist.
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Das Schwingglied 69 hat ein Auge 74, an dem mittels einer Schraube
75 das untere Ende eines Lenkers 76 gelenkig befestigt ist. An seinem oberen Ende
hat der Lenker 76 (Fig. i und 3) einen Bügel, der einen einstellbaren Vorschubexzenter
77 umf_aßt, der von der Welle 5 getragen wird. Aus der obigen Beschreibung geht
hervor, da3 der Stoffschieber 47 seine den Stoff vorführenden Bewegungen und seine
Zurückbewegungen von veränderlicher Größe von dem Exzenter 77 ableitet und daß diese
den Stoff vorschiebenden Bewegungen seitlich so eingestellt siaid, daß sie eintreten,
wenn der Stoffschieber 47 durch die Vorsch.ublüftungsvorrichtung angehoben wird,
die durch den Vorschublüftungsexzenter 58 angetrieben wird.
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Um das wirksame Arbeiten des Stoffschiebers 47 selbsttätig zu steuern,
ist der Lenker 65 durch ein Kugelgelenk 78 (Fig. 3) mit dem unteren Ende eines Lenkers
79 verbunden, der innerhalb des Ständers 2 in der Längsrichtung auf und ab geht.
An seinem oberen Ende ist der Lenker 79 durch ein Kugelgelenk 8o (Fig. i) mit dem
einen Arm 8i eines zweiarmigen Hebels 81, 82 verbunden, der auf einer Lagerschraube
83 gelagert ist, welche in die Innenwand des Armes 3 eingeschraubt ist; die Lagerachse
des Hebels 81, 82 verläuft im wesentlichen parallel zur Querwelle 23. Der Arm 82
des Hebels 81, 82 ist gelenkig mit dem unteren Ende eines Lenkers 84 (Fig. i und
4) verbunden, der einen Bügel 85 hat, welcher den Vorschubsteuerexzenter 86 umfaß't.
Der Exzenter 86 (Fi.g. 4) ist durch eine Stellschraube 87 auf einer mit einer Schulter
versehenen Querwelle 88 befestigt, die an ihrem hinteren Ende in. einer Buchse 89
gelagert ist, welche in einer Bohrung in der hiinteren Wand des Maschinenarmes 3
befestigt ist; die Querwelle 88 liegt über der Welle 5 und verläuft im wesentlichen
parallel zur Querwelle 23. Der vordere abgesetzte Teil der Querwelle 88 ist in einer
Muffe go gelagert, die selbst zur Ausführung einer Drehung in einer Lagerbuchse
gi gelagert ist, welche in der Vorderwand des Maschinenarmes 3 befestigt ist.
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Auf der Muffe 9o ist mittels einer Stellschraube 92 die Nabe 93 eines
Schneckenrades 94 befestigt, das im Eingriff mit einer Schnecke 95 steht, die auf
der Welle 5 befestigt ist; das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 94 und 95 ist
hierbei so, d.aß die Querwelle 88 sich für drei Umdrehungen: der @Velle 5 einmal
umdreht. Das Schneckenrad 94 hat vorzugsweise in seiner Seitenfläche eine ringförmige
Au.s; sparung neben dem Vorschubsteuerexzen:ter 86 zwecks Aufnahme eines Scheibenflansches
96 dieses Exzenters.
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Auf der Vorderseite des Maschinenarmes 3 hat die Muffe go einen Scheibenflansch
97, der vorzugsweise eine abgeschrägte, mit. Teilstrichen. versehene Umfangsfläche
hat und mit einer Reihe von Löchern 98 versehen ist. In irgendeines dieser Löcher
98 kann freigebbar ein Kupplungszapfen 99 eintreten, der sich von der Seitenfläche
der Kupplungsscheibe ioo aus erstreckt, die durch einen Keil ioi zwecks, ihrer Direhung
auf der Welle 88 festgelegt ist, der aber eine begrenzte Bewegung der Kupplungsscheibe
in derLängsrichtung derWelle erlaubt.DieKupplungsscheibe ioo hat einen geriffelten
Kopf 102, der in der Mitte durchbohrt ist zwecks Aufnahme des Kopfes 103 einer Schraube,
die in das vordere Ende der Querwelle 88 eingeschraubt ist; der Schraubenkopf i03
dient hierbei als Anschlag für eine Feder 104, die dahin wirkt, die.Kupplungsscheibe
ioo nachgiebig in .Berührung mit dem Scheibenflansch 9.7 zu halten, wobei der Kupplungszapfen
99 in einem der Scheibe:nflanschlöcher 98 liegt. Durch Entkuppeln des Scheibenflansches
97 und der Kupplungsscheibe ioo kann die Querwelle 88 gedreht werden, um die zeitliche
Einstellung des. Exzenters 86 zu ändern. Eine winkelförmige Deckelplatte io:5 ist
abnehmbar auf dem 3 befestigt und ermöglicht einen Zutritt zu der innerhalb des
Maschinenarmes befindlichen Einrichtung.
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Die beschriebene Nähmaschine ist im besonderen zur Herstellung von
Zi.erst,ichien geeignet, die als Bündel- oder Faschinenstiche bekannt sind. Wie
schematisch .in. Fig. 7 der Zeichnung dargestellt, umfaßt das Bündeln aufeinanderfolgende
Wiederholungen einer aus sechs Stichen bestehenden Figur, nämlich i. einen Stich
a, der durch seitliche Ausschwin: gung der Nadel io in der einen Richtung hergestellt
wird, während das Arbeitsstück rückwärts geschoben wird, 2. einen darauffolgenden
und längeren. Stich b, der durch weitere seitliche Ausschwingung der Nadel in derselben
Richtung hergestellt wird, während das Arbeitsstück vorwärts geschoben wird, 3.
einen darauffolgenden Stich c von! im wesent: liehen derselben Länge wie der Stich
a und der durch weitere seitliche Ausschwingung der Nadel in der-.
selben
Richtung hergestellt wird, während das, Arbeitsstück vorwärts geschoben wird, 4.
einen Stich d von -im wesentlichen derselben Länge wie der Stich a und der hergestellt
wird, während die Nadel in der entgegengesetzten, Richtung ausschwingt und das Arbeitsstück
rückwärts geschoben wird, 5. einen längeren Stich e von im wesentlichen derselben
Länge wie der Stich b und der durch Fort-Länge wie der Stich a und der hergestellt
wird, während des Vorwärtsvorschubes des Stoffes hergestellt -wird, und 6. einen
kürzeren Stich f von im wesentlichen der gleichen Länge wie der Stich a und der
durch Beendigung der Zurückschwingung der Nadel hergestellt wird, während, das Arbeitsstück
wieder vorwärts geschoben wird.
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Aus dieser Beschreibung geht hervor, daß- bei der Herstellung von
Bündelstichen das Arbeitsstück zweimal vorwärts und einmal rückwärts bei jeder Richtung
der seitlichen Bewegung der Nadel 1o geschoben wird.
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Während die oben beschriebene Bündelnaht bekannt ist, waren die bisherigen
Nähmaschinen zur Herstellung von derartigen Nähtent mit entsprechend zeitlich eingestellten
Musterscheiben versehen, welche Führungskurven von der erforderlichen Gestalt hatten,
um die Nadel seitlich auszuschwingen und den Vorschub des Arbeitsstückes zu steuern.
Diese Musterscheiben. bedingten bestimmte Begrenzungen für die maximale Arbeitsgeschwindigkeit
der Maschinen und hinsichtlich der Mannigfaltig keiten der Ziernähte, die durch
die einzelnen Musterscheiben der Maschine hergestellt werden konnten.
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Bei der vorliegenden Maschine werden, wie oben beschrieben, die Nadelausschwingungen
von einem Exzenter abgeleitet, und die erforderlichen Stoffvorschubbewegungen des:
Stoffschiebers werden in gleicher Weise von einem Exzenter beherrsch .t. Während
es auch an sieh bei Nähmaschinen bekannt ist, einen Exzenter für die seitliche Ausschwingung
der Nadelstange zü verwenden, so daß die Nadel in jeder Richtung ihrer seitlichen
Bewegung einmal auf und ab geht, ermöglicht die vorliegende Exzenteranordnung eine
solche seitliche Auss.chwingung der Nadel, daß: letztere in jeder Richtung ihrer
seitlichen Bewegung mehrere Male auf und ab geht, und ermöglicht ferner die Herstellung
von Stichen ungleicher Länge in jeder Richtung der seitlichen, Bewegung der Nadel.
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Anstatt eine Musterscheibe zur Steuerung des wirksamen Arbeitens des
Stoffschiebers zu benutzen, ist die beschriebene Vors,dhubvorrichtung so ausgebildet,
daß bei einer vollständigen Umdrehung eines den Vorschub steuernden Exzenters das
Arbeitsis,tück zweianal vorwärts und einmal nach hinten geschoben wird. Durch Verwendung
von Exzentern für die beschriebenen Zwecke anstatt von Musterscheiben kann die Arbeitsgeschwindigkeit
der Maschine wesentlich über den maximalen Geschwindigkeitsbereich der bisher bekannten.
Maschinen hinaus erhöht werden,, während zu denselben Zeit ein lästiges Geräusch
und eine Abnutzung verringert werden. Durch Vornahme von leicht auszuführenden Einstellungen
der zeitlichen Arbeitsweise der die Nadel ausschwingenden und den Vorschub beherrschenden
Exzenter kann eine große Mannigfaltigkeit von Ziernähten leicht hergestellt werden.
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Zur Herstellung von Bündelstichen (Fig. 6) wird der Nadelausschwingexzenter
18 seitlich so eingestellt, daß. sein, Punkt der größten Exzentrizität eine winklige
Bewegung ä während der Bildung des Stiches a der Fig. 7 und darauffolgende winklige
Bewegungen b', c', d', e', f' bei der Bildung der übrigen Stiche
b, c, d, e, f der Naht hat. Während, diese Winkelbewegungen des Punktes der
größten Exzentrizität gleich sind, ist zu bemerken; daß die wirksamen, die Nadel
awsschwingenden Komponenten der Winkelbewegungen b' und e', während
sie untereinander im wesentlichen gleich sind, länger als die wirksämen, im wesentlichen
gleichen-, die Nadel ausschwingenden Komponenten; ä , c', d' und
f' sind. Dadurch, daß, man: die Längen dieser wirksamen Komponenten zu den
Stichen, die einen Bündelkreislauf umfassen, in Beziehung bringt, wirkt der Exzenter
dahin, die Nadel so so auszuschwingen, daß vier verhältnismäßig kurze Stiche
a, c, d und f von im wesentlichen gleicher Länge und zwei verhältnismäßig
längere Stiche b und e von im wesentlichen gleicher Länge bei jedem vollständigen
Bündelkreislauf hergestellt werden.
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Die Länge der Stiche ist nicht nur von der Größe der seitlichenAusschwingung
der Nadel ro zwischen deren aufeinanderfolgenden Stoffdurohdringungen abhängig,
sondern auch von der Vorschubvorrichtung, die, schematisch in Fig. 9 der Zeichnungen
dargestellt ist. Der Stoffschieber 47, der von dem Stoffschiebertragbalken 5o getragen
wird, wird, wie üblich, durch den Vorschublüftungsexzenter 58 gehoben und gesenkt,
der die beschriebenen Verbindungen mit dem Gleitklotz 52, hat; die Vor-,
und Zurückbewegungen -werden diesem Stoffschieber 47 durch den Vorschubexzenter
77 erteilt, -welcher dahin wirkt, die Führung 68 um ihre Lagerachse 70 auszuschwingen.
In jeder Lage des, Gleitklotzes 67 in seiner Führung 68, die nicht mit dem Mittelpunkt
zusammenfällt, werden die Schwingbewegungen dieser Führung durch, den Lenker 65
auf die Vorschubschwinge 59, 60 übextragen .
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Die Verschiebungsbewegungen des Gleitklotzes 67 in der Führung 68
-werden durch den Vorschubsteuerexzenter 86 mittels der beschriebenen Verbindungen
mit dem genannten Gleitklotz 67 gesteuert, und der Hub des, Exzenters 86 ist hierbei
so, daß der Gleitklotz 67 von der einen zu der anderen Seite der Lagerachse
70 der Führung 68 -wandert. Wenn der Vorschubsteuerexzenter 86 zur Herstellung
von Bündelarbeiten zeitlich eingestellt ist, so hat der Punkt der größten Exzentrizität
des Exzenters $6 eine Lage x in einer Mittelstellung des: Stoffschiebers 47 bei
dessen einer nach vorn gerichteten Stoffvorschubbewegung. In dieser Lage x des Exzenters
86 befindet sich der Gleitklotz 67 im wesenitlichent bei x' in demjenigen Teil der
Führung 68, der über deren Lagerzapfen liegt. Bei einer 1/s-Umdrehung des Exzenters
86 von der Stellung -- zu der Stellung y
seines größten Exzentriziitätspunktes
verschiebt sich der Gleitklotz 67 quer über die Lagerachse 7o in der Führung 68
während der wirkungslosen Zurückbewegung des Stoffschiebers :47 nach unten, um den
Gleitklotz zu dem Punkte _v' in der darauffolgenden Mittelstellung des Stoffschiebers
47 zu bringen, bei der der Stoff rückwärts geschoben wird.
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Bei der nächsten 1/3-Umdrehung des Exzenters 86 von y nach z verschiebt
sich der Gleitklotz quer über die Lagerachse 7o der Führung 68 im wesentlichen zu
dem Punkte z' während der Zeit nach oben, während deren der Stoffschieber 47 seine
wirkungslose Zurückbeyvegung in eine Mittelstellung der nach vorn gerichteten Vorschubbewegung
hat. In dem letzten Drittel der Umdrehung des Exzenters 86 von z zum Anfangspunkt
x verschiebt sich der Gleitklotz 67 etwas nach oben und dann nach unten in die Lage
.x', in der der Stoffschieber 47 wiederum den Stoff vorwärts geschoben.
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Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß für Bündelarbeiten der
`'orschubsteuerexzenter 86 seinen Punkt der größten Exzentrizität im wesentlichen
bei y für die Steuerung des Stoffschiebers 47 hat, so daß er das Arbeitsstück während
eines Teiles der Zeit rückwärts schiebt, während deren der Nadelausschwingexzenter
18 seine Winkelbewegung ä (Fig. 6) ausführt, um den kurzen, nach hinten gerichteten
Stich a der Fig. 7 zu bilden. Auch wenn der Vorschubsteuerexzenterpunkt sich bei
z befindet, wird das Arbeitsstück während eines Teiles der Zeit vorgeführt, während
deren der ':\Tadelausschw-ingexzenter 18 seine Winkelbewegung b' ausführt, um den
verhältnismäßig längeren, Stich. b zu bilden. Wenn: schließlich der Vorschubsteuerexzenterpunkt
sich, bei x befindet, so wird wieder das Arbeitsstück während eines Teiles der Zeit
vorwärts geschoben, während deren der Nadelausschwingexzenter 18 seine Winkelbewegung
c' hat, um den darauffolgenden kürzeren Stich c zu bilden. Während der übrigen Hälfte
des Bün,delherstellungskreislaufes wiederholt sich die oben beschriebene Steuerung
des Stoffschiebers -47.
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Die Breite der Bündelnaht kann leicht dadurch. geändert werden, daß,
man lediglich. die Exzentrizität des Nadelausschwingexzenters 18 mittels der Einstellspindel
33 ändert. Auch kann die Länge der Stiche dadurch leicht geändert werden, daß man
die Exzentrizität des Vorschubexzenters 77 einstellt, wodurch die Größe der Schwingbewegung
der Führung 68 vergrößert oder verringert werden kann.
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Für Bündelarbeiten kann die vorliegende Maschine leicht zur Herstellung
einer großen Mannigfaltigkeit von Ziernähten eingestellt werden, von denen einige
wenige in Fig. 8 dargestellt sind. Verschiedene Änderungen der Nähte können dadurch
hergestellt werden, daß man lediglich die zeitliche Einstellung des Nadelausschwingexzenters
18 ändert, was, wie oben beschrieben, dadurch herbeigeführt werden kann, daß man
die den Exzenter antreibende Schnecke 27 von der Welle 5 freilegt und diese
Schnecke auf ihrer Welle dreht. Andere Man. nigfaltigkeiten von Nähten können dadurch
hergestellt werden, daß. man lediglich die zeitliche Einstellung des Vorsch.ubsteuerexzenters
86 ändert, was, wie oben beschrieben, leicht dadurch geschehen kann, daß, man. den
Kupplungsscheibenkopf ioz nach vorn zieht und die den Vorschub steuernde Querwelle
88 zum Teil dreht und dann die Scheiben 97 und ioo in einer neu ausgewählten
gegenseitigen Lage wieder kuppelt. Mittels eines geeigneten Anzeigemittels kann
die gewünschte gegenseitige Lage der Scheiben 97 und loo genau vorherbestimmt werden.
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Weitere Mannigfaltdgkeiten von Ziernähten können dadurch hergestellt
werden, daß man den Zeitpunkt des Arbeitens, des Nadelausschwingexzenters 18 und
des den Vorschub steuernden Exzenters 86 ändert. In Verbindung mit den beschriebenen
zeitlichen Einstellungen ist zu bemerken, daß diese Einstellungen das Arbeiten der
Nadel io und des. Greifers 3.4 zwecks Bildung der Stiche nicht behindern. Der Greifer
3.4 paßt sich dein größten seitlichen Hub der Nadel io an, welcher durch den Nadelaussc!hwingexzenter
18 bewirkt wird. Für noch breitere seitliche Nadelhübe kann irgendeine bekannte
oder geeignete Einrichtung verwendet werden, um entweder den Greifer zu beschleunigen
und zu verzögern: oder um den Greifer als Ganzes zu zeitlicher Beziehung zu der
Nadel seitlich zu verschieben.
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Es ist noch zu bemerken, daß die zeitlichen Einstellungen des Vorschubsteuerexzenters
86 auch nicht den richtigen Vorschub des Arbeitsstückes behindern, da die zeitliche
Einstellung des Schwinggliedes 69 zwecks Betätigung des Stoffschiebers 47 und die
zeitliche Einstellung der Vorsch.ublüftungsvorrichtung durch diese zeitlichen Einstellungen
des Vorschubsteuerexzenters 86 unbeeinflußt bleiben.