DE846466C - Waage, insbesondere fuer Differenzwaegungen - Google Patents
Waage, insbesondere fuer DifferenzwaegungenInfo
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- DE846466C DE846466C DER5153A DER0005153A DE846466C DE 846466 C DE846466 C DE 846466C DE R5153 A DER5153 A DE R5153A DE R0005153 A DER0005153 A DE R0005153A DE 846466 C DE846466 C DE 846466C
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01G—WEIGHING
- G01G1/00—Weighing apparatus involving the use of a counterweight or other counterbalancing mass
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- Sampling And Sample Adjustment (AREA)
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 14. AUGUST 1952
R 5153 IXb 142 f
Bei vielen Laboratoriumsuntersuchungen kommt es darauf an. Substanzen vor und nach bestimmten
Veränderungen zu wägen und diese Wägungen zueinander in Beziehung zu setzen. So wird z. B. bekanntlich
zur Bestimmung des Wassergehaltes einer Substanz in der Regel ein bestimmtes Quantum
derselben abgewogen, durch Erhitzen unter geeigneten Bedingungen das Wasser daraus verdunstet
und schließlich durch Zurückwägen der getrockneten Substanz der Wasserverlust festgestellt;
dieser auf ioo Teile der ursprünglichen Substanz umgerechnet, ergibt den gesuchten (prozentualen)
Wassergehalt. Vielfach ist es hierbei, insbesondere wenn es sich um technische Untersuchungen
handelt, üblich, stets ein gleichbleibendes, dezimales Gewicht der zu untersuchenden
Substanz anzuwenden, so daß die nachfolgende Berechnung auf diese Weise vereinfacht wird oder
bei geeigneter Anordnung der Waage der (auf Prozent umgerechnete) Wasser- bzw. Trockensubstanzgehalt
unmittelbar an dieser abgelesen werden kann.
So pflegt man z. B. zur Bestimmung des Wassergehaltes von Butter io,oog von dieser abzuwägen
und zum Zurückwägen der entwässerten Probe eine Waage zu benutzen, deren Reiterlineal von
ο bis 2O in Vio °/o eingeteilt ist. Entspricht die
Teilungslänge des Lineals dem Abstand der beiden Schneiden für die Waagschalen einer gleicharmigen
Balkenwaage, so verwendet man zum Zurückwägen.
d. h. zur Ermittlung des Wasserverlustes, einen 1,00g schweren Reiter; eine Versetzung desselben
von der Kulimarke bis zur Marke 20 der Teilung entspricht dann einer Gewichtsänderung um 2,00 g
= 20,0 °/o der eingewogenen Butter, und bei einer Einteilung in 200 Teile entspricht eine Versetzung
des Reiters um je einen Teilstrich V10 °/o Änderung des Wassergehaltes. An der Teilung des Lineals
bzw. analoger Organe (Trommel einer Kettenwaage od. dgl.) läßt sich daher der Wassergehalt
bequem auf V10 °/o genau ablesen — immer aber unter der Voraussetzung, daß die Einwaage genau
10,00 g l>etrug.
Das Abwägen einer schmierigklebrigen Substanz, wie sie in der Butter od. dgl. gegeben ist, mit
der erforderlichen Genauigkeit stellt nun aber eine ziemlich schwierige und zeitraubende Arbeit
dar, was sich insbesondere dann sehr störend bemerkbar macht, wenn es sich darum handelt, rasch
ao zu dem Ergebnis der Untersuchung zu gelangen. Dies ist in der Praxis häufig notwendig, abgesehen
davon, daß die Butter auch bei gewöhnlicher Temperatur in kurzer Zeit merkliche Mengen Wasser
verliert, was l>ei längerer Dauer des Einwägens zu Ungenauigkeiten bzw. Fehlern im Ergebnis der
Untersuchung führt. Es kommt daher häufig vor, daß das Korrigieren der einzuwägenden Menge
vorzeitig abgebrochen wird, bevor das genaue Gewicht erreicht ist. In diesem Fall gibt dann aber
die Ungenauigkeit der Einwaage Anlaß zu Fehlern im Resultat.
Zweckmäßiger wäre es aus diesem Grund, auf eine genaue Einwaage zu verzichten, sich mit der
rascher zu ermittelnden genauen Feststellung des (in einer annähernd gegebenen Größe) eingebrachten
Gewichtes zu begnügen und, wie eingangs erwähnt, aus diesem und dem beim Zurückwägen ermittelten
Gewicht den prozentualen Wassergehalt zu berechnen. Um diese, der Praxis unerwünschte
Rechnung zu ersparen, wurden auch schon vereinfachende Hilfsmittel (Rechenschieber, Rechentafeln,
Diagramme u. dgl.) in Vorschlag gebracht, die sich aber nicht in größerem Umfang einzuführen
vermochten. Die Praxis ist an eine direkte Ablesung des Wassergehaltes an der Waage gewöhnt
und wünscht eine solche, wobei es offen bleiben möge, ob sie sich der dadurch bedingten
Unsicherheit bzw. Ungenauigkeit des Ergebnisses bewußt ist oder nicht.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Waage, mit deren Hilfe es ermöglicht wird, eine
nur annähernd genaue Menge der zu untersuchenden Substanz einzuwägen und bei der Rückvvägung
trotzdem die genaue, auf Prozent umgerechnete Gewichtsveränderung bzw. den gesuchten Gehalt
der Substanz an bestimmten Stoffen, z. B. an Wasser- bzw. Trockensubstanz, direkt an der
Waage abzulesen. Das Prinzip der Erfindung soll im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles
für die Butterwasserbestimmung erläutert werden: Der Wassergehalt der Butter bewegt sich etwa
zwischen 10 und 200/o. Für die Untersuchung
sollen annähernd 10 g (praktisch etwa 9,5 bis
I0>5 S) Butter eingewogen werden. Dies gelingt
sehr leicht, indem man die zu untersuchende Probe mittels eines Probelöffels oder Probestechers entnimmt,
welcher diese Menge faßt.
Zur Ausführung der Untersuchung diene eine Neigungswaage (an sich bekannter Konstruktion),
deren Zeigerausschlag eine Gewichtsänderung bis + 1,00 g anzeigt, ablesbar auf V100 g genau. An
Stelle einer feststehenden Skala, ül>er welcher der Zeiger der Waage spielt, ist nun nach der Erfindung
ein quer zum Ausschlag des Zeigers auf dessen Spitze einstellbares Diagramm an der
Waage angeordnet, das entsprechend der jeweiligen Einwaage so verschoben wird, daß an der Stelle,
an welcher der Zeiger beim Zurückwägen der entwässerten Probe stehenbleibt, der prozentuale
Wassergehalt der Butter abgelesen werden kann.
Die Ausbildung des Diagramms ist beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht, seine Berechnung
nachstehend wiedergegeben.
Die Butterprobe wird in einem tarierten Becher zuerst auf die linke Waagschale gebracht; auf die
rechte Waagschale wird nel>en dem Tariergewicht für den Becher ein io-g-Stück aufgelegt. Die Differenz
gegenüber 10,00 g (bis ± 0,50 g) bzw. das wirkliche Gewicht der Butterprobe wird bei der
Normalstellung des Diagramms (Bogenlinie 10,0) abgelesen. Nach dem Entwässern der Prol>e wird
der Becher mit der wasserfreien Butter jedoch auf die rechte Waagschale gesetzt; auf die linke aber
kommt neben dem Tariergewicht für den Becher ein Gewichtsstück von 8,50 g (entsprechend 85,00Zo
Trockensubstanz bzw. 15,0% Wassergehalt 1>ei 10,00 g Einwaage). Dann wird das Diagramm
senkrecht nach oben bzw. unten verschoben, bis die der jeweiligen Einwaage entsprechende Bogenlinie
(Bezeichnung am Rande des Diagramms) an der Stelle liegt, an welcher zuerst die 10,0-Linie stand
(feststehende Marke).
An der Stelle, an welcher der Zeiger auf der betreffenden Bogenlinie stehenbleibt, ist an Hand der
schräg von oben nach unten verlaufenden Linien des Diagramms der prozentuale Wassergehalt der
Butter unmittelbar abzulesen.
Für die Berechnung des Diagramms seien folgende auf 15% Wassergehalt bezogene Fälle betrachtet:
Fall I Einwaage genau 10,00 g
1. Gewichtsverlust bei 10,0% Wassergehalt
1,00 g, Trockenrückstand 9,00 g = (8,50 + 0,50) g: Der Zeiger schlägt nach links aus — entsprechend
einer Überbelastung der Waage auf der rechten Seite um 0,50 g. An dieser Stelle muß die
Bogenlinie 10,0 die von oben nach unten führende Linie α des Diagramms schneiden, welche 10,0%
Wassergehalt darstellt.
2. Gewichtsverlust bei 15,01Vo Wassergehalt
1,50 g Trockenrückstand 8,50 g = (8,50 ± 0,00) g: Der Zeiger steht in der Mitte der Skala
bzw. der Bogenlinie 10,0; Schnittpunkt mit der von oben nach unten führenden Linie />
des Diagramms i*5 (15,0% Wassergehalt).
3· Gewichtsverlust bei 200Zo Wassergehalt 2,00 g,
Trockenrückstand 8,00 g = (8,50 —0,50) g. Der Zeiger schlägt nach rechts aus entsprechend einer
Überlastung auf der linken Seite um 0.50 g Schnittpunkt mit der von oben nach unten führenden
Linie c des Diagramms (20,0% Wassergehalt).
!'"all 11 Einwaage 9.50g
1. Gewichtsverlust bei 10.00Zo Wassergehalt
°»95 S· Troekenrückstand 8,55 g = (8,50 + o,o5)g:
Der Zeiger schlägt nach links aus entsprechend einer Oberbelastung der Waage auf der rechten Seite um
0,05 g. An (lieser Stelle muß die Bogenlinie 9,5, die von olx'ii nach unten führende Linie α des Diagramms
schneiden, welche 10,00Zo Wassergehalt
darstellt.
2. Gewichtsverlust bei 15.00Zo Wassergehalt
1,425 g, Troekenrückstand 8,075 K = ((^·5Ο
— 0,425) g: Der Zeiger schlägt nach rechts aus entsprechend einer Überbelastung auf der linken
Seite um 0.425 g. Schnittpunkt mit der von oben nach unten führenden Linie h des Diagramms
(15,00Zo Wassergehalt).
3. Gewichtsverlust bei 20,00Zo Wassergehalt
1,900 g. Troekenrückstand 7.60 g = (8.50
— 0,90) g: Der Zeiger schlägt nach rechts aus entsprechend einer Überlastung auf der linken
Seite um 0,90 g. Schnittpunkt mit der von oben nach unten führenden Linie c des Diagramms
(2o,onZo Wassergehalt).
Fall III Einwaage 10.50g
[. Gewichtsverlust 1κ·ΐ io.oVo Wassergehalt
1,50g, Troekenrückstand 9,45 g = (8,50 + 0,95) g:
Der Zeiger schlägt nach links aus entsprechend einer Überbelastung auf der rechten Seite um
0,95 g. An dieser Stelle muß die Bogenlinie 10,5 die von oben nach unten führende Linie α des Diagramms
schneiden, welche io.o°/o Wassergehalt darstellt.
2. Gewichtsverlust bei 15,00Zo Wassergehalt
1,575 K· Troekenrückstand 8,925 g = (8,50
+ 0,425) g: Der Zeiger schlägt nach links aus entsprechend einer Überbelastung auf der rechten
Seite um 0,425 g. Schnittpunkt mit der von oben nach unten führenden Linie /1 des Diagramms
(r5,00Zo Wassergehalt).
3. Gewichtsverlust 1km 20,00Zo Wassergehalt
2, rog, Troekenrückstand 8,40g = (8,50—0,10) g:
Der Zeiger schlägt nach rechts aus entsprechend einer Ül>erbelastung auf der linken Seite um 0,10 g.
Schnittpunkt mit der Bogenlinie 10,5 mit der von olxiii nach unten führenden Linie c (20,00Zo Wassergehalt).
Ganz analog ergeben sich die Werte für die dazwischenliegenden Linien von '/100Zo zu Vio°/o
Wassergehalt bzw. Vioo g zu V100 g Einwaage.
Bei der Einwaage über 10 g läßt sich an dem gleichen Diagramm auch noch ein Wassergehalt
üIxt 200Zo, bei einer Einwaage von ro g ein solcher
unter 1 0Zo ablesen (s. Abbildung).
In Wirklichkeit braucht nun natürlich das Diagramm und dementsprechend der Ausschlag des
Zeigers bzw. der Xeigung der Waage nicht so groß zu sein wie etwa in der Abbildung. Da die Ausschlage
l>ei einer kleinen Gewichtsveränderung sehr exakt definiert sind, läßt sich ein sehr viel kleinerer
Ausschlag bzw. ein sehr viel kleineres, etwa auf photographischem Wege erzeugtes Diagramm verwenden,
das dann optisch mittels einer Lupe, einer Projektionsvorrichtung od. dgl., auf eine für die
Ablesung günstige Größe vergrößert wird.
Die Verschiebung des Diagramms in vertikaler Richtung kann beispielsweise durch einen Zahntrieb
od. dgl. geschehen, wobei die Feineinstellung auf gleiche Weise zu beobachten ist wie die
Einstellung des Zeigers auf dem Diagramm, -oder es kann die der jeweiligen Einwaage entsprechende
Einstellung des Diagrammblattes an einer Skala des Antriebsrades des Zahntriebes abgelesen
werden od. dgl.
Gegebenenfalls kann ferner außer dem Diagramm auf dem verstellbaren Blatt eine gesonderte Skala
für die Benutzung der Waage für gewöhnliche Wägungen angebracht sein. Dies erscheint insbesondere
zweckmäßig, wenn die Waage mit Hilfe einer Vorrichtung, welche eine Verlagerung des
Balkenschwerpunktes gestattet, auf zwei verschiedene Empfindlichkeiten eingestellt werden kann,
wobei dann einem gleichen Zeigerausschlag eine verschiedene Gewichtsänderung zugeordnet ist.
Die Möglichkeit, eine derartige Waage nicht nur für Differenzwägungen, sondern auch für irgendwelche
gewöhnliche Wägungen zu benutzen, stellt einen praktischen Vorteil dar, der in der Vielseitigkeit
der Verwendbarkeit eines derartigen Gerätes
Claims (5)
1. Waage, insl>esondere für Differenzwägungen, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von
Skalen für den Zeiger einer Neigungswaage, die bei nacheinanderfolgenden Wägungen gegenüber
dem Zeiger in Ablesestellung gebracht werden können und derart ausgebildet sind, daß
auf eine vorhergehende Wägung liezogene Werte daran abzulesen sind.
2. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekenn- no
zeichnet, daß die Skalen, kontinuierlich ineinander übergehend, in Form eines Diagramms
aufgezeichnet sind, das an Stelle einer feststehenden Skala quer zum Ausschlag des
Zeigers auf dessen Spitze einstellbar an der Waage angeordnet ist.
3. Waage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Skalen- bzw. Diagrammblatt
oder das zu seiner Bewegung dienende Organ (Triebrad eines Zahntriebes od. dgl.) mit Marken versehen ist, mit deren
Hilfe die jeweilige Einstellung auf die vorhergehende Wägung vorgenommen werden kann,
auf welche Bezug zu nehmen ist.
4. Waage nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß für größere Ge-
wichtsbereiche, außer der Verschiebung des ander bezogenen Skalen bzw. dem entsprechen-Skalen-
bzw. Diagrammblattes Zusatzgewichte, den Diagramm noch davon unabhängige Skalen z. B. für die Butterwasserbestimmung, vor- , für eine anderweitige Bedeutung des Zeigergesehen
sind. j ausschlages angebracht bzw. einstellbar sind,
5. Waage nach Anspruch 1 und folgenden, , z. B. für die Verwendung der Waage mit ver-
dadurch gekennzeichnet, daß außer den aufein- j änderter Empfindlichkeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5282 8, 52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER5153A DE846466C (de) | 1951-01-09 | 1951-01-09 | Waage, insbesondere fuer Differenzwaegungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DER5153A DE846466C (de) | 1951-01-09 | 1951-01-09 | Waage, insbesondere fuer Differenzwaegungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE846466C true DE846466C (de) | 1952-08-14 |
Family
ID=7396802
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DER5153A Expired DE846466C (de) | 1951-01-09 | 1951-01-09 | Waage, insbesondere fuer Differenzwaegungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE846466C (de) |
-
1951
- 1951-01-09 DE DER5153A patent/DE846466C/de not_active Expired
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