DE805768C

DE805768C - Pelottenbetaertigung zur Sperr- und Bremsvorrichtung fuer kuenstliche Kniegelenke

Info

Publication number: DE805768C
Application number: DESCH29A
Authority: DE
Inventors: Hanns Schneider
Original assignee: HANNS SCHNEIDER
Current assignee: HANNS SCHNEIDER
Priority date: 1949-10-05
Filing date: 1949-10-05
Publication date: 1951-05-28

Description

Zu der im Hauptpatent 726 228 wiedergegebenen Sperr- und Bremsvorrichtung für Kunstbeinkniegelenke wird erfindungsgemäß eine Schalt- und Auslösevorrichtung vorgeschlagen, die nicht nur eine willkürliche Betätigung und Lösung der Bremsvorrichtung, sondern auch eine fast automatische Wirkung ermöglicht. Diese neuartige Ausgestaltung der Sperr- und Bremsvorrichtung besteht aus einer hebelartig schwenkbaren Pelotte am oberen Stumpfhülsenrand des Kunstbeines, einer Pelotte, die bei Belastung des Kunstbeines und durch Abduktion des Stumpfes unter den Druck der Bauchwandung oder der äußeren Hüft- und Schenkelfläche gerät, dadurch ausschwenkt und mittels eines Schnurzuges die Bremsvorrichtung nach Patent 726 228 einschaltet. Beim Anheben des Kunstbeines als Spielbein wird die Pelotte wieder entlastet und damit die Bremsung und Sperrung gelöst.
In der Zeichnung ist diese zusätzliche Neuerung in einer beispielsweisen Ausführung zur Darstellung gebracht. Abb. I zeigt einen Teilungsschnitt durch das Kunstbein, Abb. 2 eine Draufsicht auf die Oberschenkelhülse.
Demnach ist am oberen Rand der Oberschenkelstumpfhülse 7 ein pelottenartig gegen die Hüftseite gepolsterter Hebel (Pelottenhebel) a angebracht, der mit einem in der anderen Richtung hinaus verlängerten Arm b das obere Ende der Zugschnur g erfaßt. Dieses Zugmittel ist entsprechend dem Hauptpatent über die Rolle 10 am Kniegelenk in das Unterschenkelteil I mit der Sperr- und Bremsvorrichtung verbunden. Dadurch ist nun erreicht, daß beim Aufsetzen des Kunstbeines, d. h. beim Belasten, die Hüftteile des Kunstbeinträgers den Pelottenhebel a ein wenig nach unten verschwenken, so daß der Hebelarm b hochgeht, welche Bewegung genügt, um den Bremshebel anzuziehen, der die Klemmung bewirkt. Die Lösung der Bremswirkung erfolgt automatisch durch das Anheben des Kunstbeines als Spielbein, weil damit zugleich der Pelottenhebel entlastet wird. Andererseits ist es beim Aufstehen aus der Sitzstellung möglich, das Kunstbein mit abgebeugtem Knie zu belasten, indem der Kunstbeinträger den Pelottenhebel unter Druck hält. Ein Anziehen, d. h. Abduzieren des Stumpfes, bewirkt dagegen ein willkürliches Freigeben des Kniegelenks. Der Amputierte kann also nicht nur in jeder Beugestellung des Kunstbeines dasselbe als Stütze benutzen, er kann auch, sich jeweils auf das abgebeugte Kunstbein stützend, aufstehen und sich aufrichten.
Es ist, wie schon angedeutet, auch möglich, den Pelottenhebel gegen die Bauchseite des Amputierten hin anzuordnen, wenn andere Belastungen und bewußt eingeleitete Sperrungen erzielt werden sollen.
Auch kann der mit der Erfindung gebotene Pelottenhebel gegebenenfalls mit anderen Gelenksperren am Kunstbein in Verbindung gebracht werden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Sperr- und Bremsvorrichtung für künstliche Kniegelenke mit im Unterschenkel verschieblich gelagerten und durch eine Schubstange gelenkig mit dem Oberschenkel verbundenen Bremsbacken nach Patent 726 228, gekennzeichnet durch einen Pelottenhebel (a) am oberen Rand der Stumpfhülse (7), der, gegen einen Körperteil des Amputierten anliegend, mit der Sperrvorrichtung zur Einschaltung und aus lösung derselben in Verbindung steht.
2. Sperr- und Bremsvorrichtung für künstliche Kniegelenke nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Pelottenhebel (a) mittels Schnurzug (g) mit dem Bremshebel in Verbindung steht.