DE78227C - Gleichlaufvorrichtung für Drucktelegraphen mit Uhrwerkbetrieb - Google Patents
Gleichlaufvorrichtung für Drucktelegraphen mit UhrwerkbetriebInfo
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Description
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. April 1894 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf elektrische Drucktelegraphen derjenigen Art, bei
welchen Typenräder auf der Sender- und Empfängerstation gleichzeitig zur Drehung ausgelöst
und gehemmt werden, wobei, wenn die durch Uhrwerke bewirkte Drehung eine gleichartige
— synchrone — ist, das Abdrucken des gleichen Buchstabens oder Zeichens auf beiden
Stationen — mittelst eines nach oder bei der Einstellung in Wirkung tretenden Elektromagneten
— ermöglicht wird. Die Regelung des Uhrwerkganges auf den Stationen wird nach der
Erfindung in der Weise veranlafst, dafs man ganze Umdrehungen ausführende Arme der
Laufwerke (Windflügel und dergl.) zu Stromschliefsern des Linienstromkreises macht und
durch diese mit elektromagnetisch auslösbaren Anschlägen zusammenwirkenden Stromschliefser
den Linienstromkreis nach jeder Umdrehung vervollständigen läfst, so dafs dann
erst infolge gleichzeitiger Auslösung die Weiterdrehung stattfinden kann. Bleibt demgemäfs
eines der Uhrwerke, im Gange gegen das andere zurück, so wird der drehende Stromschliefserarm
dieses letzteren an seinem Anschlage so lange zurückgehalten, bis der Arm des zurückbleibenden
Uhrwerkes, in derselben Lage ankommend , den Auslösestromkreis vervollständigt. Weil der Auslösestromkreis zugleich
der Betriebsstromkreis für den Druckelektromagneten (der die eingestellte Type zum Abdruck
bringt) sein soll, so wird unter Anwendung polarisirter Vorrichtungen : bezw.
Elektromaghetanker die Einrichtung so getroffen, dafs die Regulirung mit einem Strome-erfolgt,
der die Leitung entgegengesetzt zu demjenigen durchfliefst, welcher zur Bewegung der Druckelektromagnete
(mittelbar durch Relais) dient.
Auf beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 die neue Einrichtung in Verbindung mit einem
Drucktelegraphen besonderer Construction (durch Patent Nr. 76991 geschützt) dargestellt, und
zwar schematisch die Einrichtung der einen (linken) Station in der Senderstellung und diejenige
der anderen (rechten) Station in der Empfängerstellung.
Bezüglich der allgemeinen Anordnung des dargestellten Drucktelegraphen wird zunächst
Folgendes bemerkt. Der zu bedruckende Papierstreifen d wird hinter dem Umfange der mit
federnden Typen c versehenen Scheibe D schrittweise vorbeigeführt. Das Uhrwerk A dient
dazu, der Scheibe oder dem Papierrade D einen durch einen Windfang oder eine ähnliche
Vorrichtung geregelten Drehungsantrieb zu verleihen. Wenn das Typenrad (auf beiden
Stationen übereinstimmend) in der Einstellungslage ist, kann der mit dem Anker des Elektromagneten
e verbundene und durch diesen bewegte Stempel b in ein bezügliches Loch
am Umfange der Scheibe hindurchstofsen und die federnde Type c treffen, welche dadurch
gegen den Papierstreifen gedrückt und abgedruckt wird. Die Druckelektromagnete e
werden in der vorliegenden Anordnung nicht in einem die Linienleitung umfassenden Ruhestromkreise,
sondern im Ortsstromkreise mittelst Relais bewegt.
Es ist ersichtlich, dafs, wenn die Elektromagnete e ihre Anker angezogen halten, die
Stempel b eine wirksame Drehung der Scheibe D zufolge ihres Eingriffes mit einem bezüglichen
Umfangsloch nicht gestatten, gleichgültig, ob das Uhrwerk aufserdem noch bei einer die
Regelung vermittelnden Hemmvorrichtung gesperrt gehalten wird oder nicht. Somit würde,
unter der. Voraussetzung, dafs — mit Hülfe eines Sendertasters / — der Stempeleingriff der
mit einander in Verkehr gesetzten Telegraphenapparate stets gleichzeitig eingerichtet und bei
Erzielung einer bestimmten Einstellung aufgehoben wird, das Abdrucken gleicher Zeichen
auf beiden Stationen ohne Rücksicht auf das . Vorhandensein einer besonderen Regelungsvorrichtung ermöglicht sein, wofern die antreibenden
Uhrwerke genügend Uebereinstimmung im Gange zeigen, um während der Zeit,
wo die Stempel aufser Eingriff sind, gleiche Theildrehungen der Scheiben D zu veranlassen.
Zur Sicherung gleichförmiger Fortdrehung dient nun die neue Regelungseinrichtung, welche
mithin die schwierige und unzuverlässige Einstellung der zusammenwirkenden Uhrwerke auf
synchronen Gang entbehrlich macht.
Mit einer Welle α des Räderwerkes jedes Uhrgetriebes, welche zweckmäfsig gerade eine
volle Umdrehung bei Bewegung der Scheibe D aus einer Einstellungslage in die zur Darbietung
der benachbarten Type bestimmte Lage ausführen soll, ist ein Flügel oder Arm f verbunden,
welcher durch Heranführung der Linienstromleitung I an das Werk bezw. die
Klemme vt> zum Stromleiter gemacht ist. Einen
Anschlag und zugleich ein Stromschlufsstück für diesen Arm f bildet der an einem polarisirten
Anker NS befestigte Haken v, wobei die Federgelenkaufhängung des aus einem
Magnetstabe (Dauermagnet) bestehenden Ankers N S die Schwingung des Hakens ν aus der
Bahn des Armes f ermöglicht. Der den Anker N S beeinflussende Elektromagnet r ist ebenfalls,
wie aus Fig. ι ersichtlich, beweglich aufgehängt, so dafs, wenn er auf den mittelst
Anschlages χ an Rückwärtsbewegung gehinderten Anker N S abstofsend wirkt, einen Stromschlufs
bei \ herstellt, welcher Stromschlufs für den Ortsstromkreis des Elektromagneten e
bewirkt. Der Stromweg wird durch den Anker NS zu dessen Aufhängungspunkt, ferner mittelst
einer beweglichen Drahtverbindung u, die zugleich als Feder am beweglichen Elektromagneten
r wirken kann, durch die Elektromagnetwirkung und von dieser ebenfalls mittelst
beweglicher Verbindung u[ zu dem Tasterhebel J fortgesetzt. Die Feder u strebt den
Elektromagneten r in die Normallage gegen den Anschlag y zu ziehen; diese Lage nimmt
daher der Elektromagnet r, mit Unterbrechung des Stromschlusses bei ^, ein, wenn die Leitung
stromlos ist oder wenn behufs Auslösung des Armes f der Anker N S angezogen wird.
Der Taster J wirkt mit zwei Stromschlufsstücken ij wechselweise zusammen; ersterer i
ist in der dargestellten (Ruhe-) Stellung des Tasters geschlossen und kann zum Zwecke der
Einrichtung der Senderschaltung mit dem einen (negativen oder positiven) Pole einer andererseits an die Erdleitung angeschlossenen Batterie N
oder aber — für die Empfängerschaltung — unmittelbar mit der Erdplatte E verbunden
werden, wie die verschiedenen Stellungen des Schalthebels s in Fig. ι links und rechts angeben.
Das andere Stromschlufsstück j steht dauernd mit einer Batterie P, die andererseits
zur Erde abgeleitet ist, in Verbindung, jedoch so, dafs derjenige (positive oder negative) Pol
der Batterie angeschlossen wird, der dem bei i benutzten Pole der Batterie N entgegengesetzt ist.
Beim Niederdrücken des dem Sender (links) zugehörigen Tasterknopfes erhält man vermöge
der vorbeschriebenen Anordnung zunächst Unterbrechung des vorher von der Batterie N
mit Strom versorgten Linienstromkreises und alsdann mittelst des Stromschlufsstückes j die
Stromschliefsung der Batterie P, wodurch ein dem vorhergehenden entgegengesetzter Strom
bezw. von umgekehrter Stromrichtung in die Leitung entsendet wird.
So lange nun der Strom der Batterie N durch die Leitung geht, sollen sich die Elektromagnete
r in der Abstofsungslage in Beziehung zu den polarisirten Ankern N S befinden, so
dafs der Stromkreis bei ^ (wie dargestellt) geschlossen
ist und die Abdruckstempel b mittelst der Elektromagnete e in der Eingrifflage gehalten
werden, wie ebenso auch durch die Haken ν an den Ankern NS der Stromschlufs
und die Sperrung bei den Armen f aufrecht erhalten wird. Sogleich mit Aufhebung des
Stromschlusses am Tasterstromschlufsstück 2 fallen die Elektromagnete r, sofern, die durch
Pfeile bezeichnete Abstofsung von den Ankern NS aufhört, gegen die Anschläge γ zurück.
Da infolge dessen der Stromkreis bei \ unterbrochen wird, treten die Stempel b unter der
Wirkung von Abzugfedern aus dem Eingriff mit dem beweglichen Umfangloch ihrer Scheiben D, wobei sie die in Fig. ι punktirte
Lage einnehmen. Gleichwohl kann eine Drehung der Scheiben D wegen der Sperrung an den
Armen f der Räderwerke nicht eintreten, als bis der Taster J zur Stromschliefsung auf das
Stromschlufsstück j völlig niedergedrückt ist. Alsdann werden die Anker N S vermöge der
umgekehrten Stromrichtung von den Elektromagneten r gleichzeitig angezogen, so dafs.
die Arme f zugleich mit Aufhebung der bezüglichen Stromschlüsse bei den Haken ν zur
Drehung freigegeben werden. Durch zweckmäfsige Anpassung des Gewichtes bezw. pendelartige
Ausführung der Anker N S kann dafür gesorgt werden, dafs die Arme, indem jene
Anker : vermöge des Beharrungsvermögens über .die.. Stromkreisunterbrechungslage hinaus
schwingen, sicher ausgelöst werden und nicht etwa die Auslösung des einen Armes f (am
Sender oder am Empfänger) zufällig unterbleibt. Nach je einer Umdrehung der Arme/
wiederholt sich der selbstthätige Auslösevorgang, wobei, wenn einer der Arme (am Sender
oder am Empfänger) dem anderen vorauseilt, derselbe so lange an seinem Anschlaghaken ν
festgehalten wird, bis der andere den seinigen unter Vervollständigung des Stromkreises berührt.
Die mittelst Windfanges oder durch ähnliche Mittel zu erzielende Regelung der
Uhrwerke, wodurch dieselben an zu schnellem Ablaufen verhindert werden, braucht deshalb
nur einem ungefähr gleichförmigen Betriebe der Werke am Sender und Empfänger zu genügen.
Man läfst den Knopf des Tasters J (am Sender) los, wenn man die zum Abdruck bestimmte
Type, die durch Aufschrift am Umfange der Scheibe D markirt ist, sich in das
Feld oder die Bahn vor dem Stempel b bewegen sieht. Infolge Unterbrechung bei j
werden dann zunächst die Uhrwerke gesperrt, indem die Arme f von den nun nicht mehr
zur Auslösung kommenden Haken ν abgefangen werden; der Stromschlufs am Tasterstromschlufsstück
i giebt danach Anlafs zur Erregung der Elektromagnete e, weil die von den Ankern
NS sich abstofsenden Elektromagnete r die bezüglichen Ortsstromkreise bei ^ schliefsen.
Durch Anschlag der Stempel b wird hierbei der Abdruck der eingestellten Type an dem
Papierstreifen d auf der Sender- und Empfängerstation bewirkt.
Nach Beendigung der Depeschenaufgabe, die durch folgemäfsige Bewegung des Sendertasters
in der beschriebenen Weise bewerkstelligt wird, kann man den Schalthebel s so umlegen, dafs
das Stromschlufsstück i unmittelbar mit 'der Erdplatte E verbunden ist, in welchem Falle
der Apparat als Empfänger zu wirken vermag. Behufs gleicher Stromwirkung an den Elektromagneten
r sind die Batterien NP der einen Station entgegengesetzt zu denen der anderen
Station geschaltet, wie dargestellt.
In Fig. 2 ist eine Abänderung der polarisirten Vorrichtung zum Betriebe des Stromschlufsstückes
\ für den Druckelektromagneten e einerseits und zur regelnden Auslösung des Dreharmes
f andererseits dargestellt. Den Polen des hier festgelegten Elektromagneten r hängen
mit gleichnamigen Enden die beiden Stahlmagnete NS und ns gegenüber, welche nur
bei Abstofsung seitens des Elektromagneten r nach aufsen schwingen, während die Anziehung
auf dieselben wegen des Vorhandenseins von die Ruhestellung bestimmenden Anschlägen
keine Wirkung auszuüben vermag. Der aus dem Stahlmagneten N S bestehende Anker
trägt wie in der vorbeschriebenen Einrichtung einen Stromschlufs- und Fanghaken ν für den
dem Uhrwerkantrieb unterliegenden Arm/; die Auslösung erfolgt aber hier durch Abstofsung
an Stelle der in der anderen Anordnung benutzten Anziehung. Der Anker ns dient als
Relais zur Schliefsung bezw. Unterbrechung des Stromkreises bei %, wodurch der in einen
Ortsstromkreis geschaltete Druckelektromagnet e in Thätigkeit gesetzt wird. Die Wirkungsweise
entspricht offenbar der mit Bezug auf Fig. ι beschriebenen Ausführungsform. Wenn ein
Strom bestimmter Richtung, beispielsweise derjenigen, die durch den ausgezogenen Pfeil bezeichnet
ist, in der Leitung auftritt, so wird der Anker NS angezogen, d. h. in der Sperrlage
gehalten, der Anker ns dagegen abgestofsen, was der Schliefsung des Stromkreises
für den Elektromagneten e bei ^ entspricht. Durchfliefst den >
Leitungsweg andererseits ein Strom von entgegengesetzter Richtung, wie durch den punktirten Pfeil markirt, so nehmen
die Anker N S und η s die veränderte, punktirt dargestellte Lage ein, d. h. der Stromkreis bei \
wird unterbrochen und die Regelung mit periodischer Auslösung des Armes f mufs sich einstellen.
Es braucht nicht erläutert zu werden, dafs statt der einen combinirten Vorrichtung mit
unterschiedener Wirkung· bei verschiedener Stromrichtung zwei gesonderte polarisirte Vorrichtungen
bezw. Relais angewendet werden können, die hinter einander in den Stromkreis einzuschalten sind und je nur auf eine Stromrichtung
ansprechen, so dafs sich mit der einen Vorrichtung der Regelungsbetrieb und mit der
anderen der Betrieb der Druckelektromagnete (im Ruhe- oder Arbeitsstromkreis) einrichten
läfst. Die zur Regelung benutzten Arme müssen als Stromschliefser stets Theile des Haupt- oder
Linienstromkreises sein.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Gleichlaufvorrichtung für durch eine Leitung verbundene Drucktelegraphen mit Uhrwerkbetrieb, gekennzeichnet durch von den Uhrwerken des Senders und Empfängers mit angetriebene Dreharme (f), welche als in den Linienstromkreis geschaltete Stromschliefser mit von polarisirten Elektromagnetankern (N S) getragenen Fanghaken (ν) zusammenwirken, die zur gleichzeitigen, nach je einer Umdrehung wiederholten Auslösung mittelst der Elektromagnete (r) nur gebracht werden, wenn der Strom die Leitung in einer bestimmten Richtung . durchfliefst, während ein Strom der anderen entgegengesetzten Richtung zum Betriebe der Druckelektromagnete (mittelst Relais) nutzbar gemacht werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT78227D patent/DE78227C/de not_active Expired - Lifetime
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