DE746991C - Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden aus ueberreifen Viskosen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus überreifen Viskosen Beim Spinnens von überreifen Viskosen nach dem Patent 738 q.86 hat sich gezeigt, daß die Verwendung von ungewöhnlich hochviskosen Spinnlösungen von großer Wichtigkeit ist.
• Das Verfahren .der vorliegenden Erfindung besteht darin, .daß bei Durchführung des Verfahrens Spinnlösungen mit Viskositäten von. mehr .als iooo Sekunden Kugelfall, vorzugsweise etwa 2ooo Sekunden Kugelfall; verwendet werden. Bei Anwendung von so hochviskosen Spinnlösungen zeigen sieh erhebliche Verbesserungen nicht nur bei :der Durchführung des Spinnverfahrens selbst, sondern auch in den mechanischen und textilen Eigenschaften der Spinnprodukte. Die hohe Viskosität der Spinnlösungen kann entweder durch hohe Konzentration der Spinnlösung an Cellulose oder auch durch die Verwendung eines hochviskosen Ausgangsmaterials und kurze Reife der Alkalicellulose oder durch beide Maßnahmen gleichzeitig erhalten werden.
• Die Bestimmung der Viskosität erfolgt in bekannter Weise in einem Glasrohr von etwa 35 cm Länge und etwa 2 cm lichter Weite. Das Glasrohr wirrt mit Viskose gefüllt und auf 2o° temperiert. Die Fallzeit einer polierten Stahlkugel von o,io bis o,ii g Gewicht für eine Fallstrecke von 2o cm in Sekunden ausgedrückt, gibt die Viskositätsz.ahl an.
• Beispiele i. Ein .hochviskos löslicher Sulfitzellstoff wird i Stunde in Lauge von 18 Gewichtsprozent NaOH getaucht, auf das Dreifache seines Gewichts abgepreßt und bei 2o bis 30° während 3/4 Stunden zerfasert. Die so erhaltene Alkalicellulose wird- hierauf in ganz normaler Weise dem eigentlichen Sulfidierungs-und Löseproze ß unterworfen, und .dann wird die so erhaltene Viskose gereift, bis der Salzpunkt o,-2 erreicht ist. Die Viskosität der Lösung beträgt dann, etwa i8oo Sekunden Kugelfall gegenüber etwa Zoo Sekunden Kugelfall, die eine Viskose zeigt, deren Natroncellulose in üblicher Weise mehrere Tage gereift wurde. Der Cellulosegehalt beträgt in beiden Fällen 7,20/,. Beint Verspinnen der hochviskosen Spinnlösung in einem Spinntrichter, durch den ein langsamer W.asserstroin von -2o° fließt, und bei der Nachkoagulation des Fadens in einem Bad, das 3'/2o/" Schwefelsäure und 6 "/" Natriumsulfat gelöst. enthält, wird bei Verwendung einer Spinndüse mit ioo Öffnungen zu o,8 mm Einzeldurchmesser ein Faden mit ioo Einzelfasern vom Einz_eltiter i erhalten, der folgende Werte aufweist: Bei Verarbeitung einer Viskose mit Zoo Sekunden Kugelfall unter denselben Bedingungen weredn hingegen folgende Werte erhalten: " Festigkeit Dehnung trocken .... i2o 8,3 0/0 naß ........ t>5 10,4'1.
• bei einem Einzeititer i und einem Gesamttiter ioo.
• 2. Ein nach dein Salpetersäureaufschlußverfahren gewonnener Buchen.holzzellstoff wird in üblicher Weise in Lauge von 18 Gewichtsprozent N a O H getaucht, auf das Zweieinhalbfache seines Gewichts abgepreßt, zerfasert und ohne besondere Reifung zu einer Viskose mit 9"/0 Cellulose gelöst. Die Viskose wird bis zu einem Salzpunkt von o,i gereift; ihre Viskosität liegt bei etwa 2000 Sekunden Kugelfall. Der in Wasser von 20° in einem Spinntrichter gesponnene Faden wird nach `'erlassen des Spinntrichters durch eine Säurerinne geleitet, in der 7prozentige Schwefelsäure dem Faden entgegenläuft. Der gewaschene und nachbehandelte Faden hat eine Festigkeit von 2r2 und eine Dehnung von 18,1 0/0.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus überreifen Viskosen nach dein Patent 738.I86, dadurch gekennzeichnet, daß man Viskose hoher Viskosität, vorzugsweise solche mit über iooo Sekunden Kugelfall, verwendet. Zur Abgrenzung des Anmel,dungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften , . . . Nr. 15-1 507, 389 394, 402 40.5, -131 8-16, -1-15 -1-15: britische Patentschrift ...... N r. 279 888; USA.- - ...... - 1 557 948; russische - - 23 5-18; Hottenroth, Valentin, »Die Kunstseide«, I1. Auflage, Leipzig 1930, S. 317 und 321; Weltzien, Wilhelm, »Chemische und plivsikalische Technologie der Kunstsei.deii«. Leipzig. 1930, S. 166; Faust, O., »Kunstseide«, IV. und V. Auflage. Dresden und Leipzig 1931, S. 27; österreichische Patentschrift . . Nr. ioe 1.22.