DE594859C - Verfahren zur Herstellung von Kunstseide mit Elementarfaeden von 6 bis unter 1 Denier durch Verspinnen von Viscoseloesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunstseide mit Elementarfaeden von 6 bis unter 1 Denier durch Verspinnen von ViscoseloesungenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
22. MÄRZ 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVe 594859 KLASSE 29b GRUPPE 3^.
durch Verspinnen von Viscoselösungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juli 1931 ab
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verspinnen von Kunstseide mit Elementarfäden
von 6 bis unter 1 Denier, welches darin besteht, daß Viscose mit einem niedrigen Cellulosegehalt,
der ein Überschuß an Schwefelkohlenstoff zugesetzt wird oder die unter Zusatz
eines Überschusses an Schwefelkohlenstoff hergestellt wurde, auf normale Weise in sauren
Salzbädern versponnen wird. Dabei wird als
to normaler CS2-Gehalt eine Menge von ungefähr
45 % C ^2' auf die vorhandene α-Cellulose berechnet,
betrachtet.
Derartige Spinnlösungen ergeben eine Kunstseide mit besonders gutem Griff, die gleichmäßig
anfärbt und auch eine große Dehnbarkeit aufweist, während es außerdem möglich ist, damit
Seide mit feinen Elementarfäden bis unter ι Denier, die im nassen Zustande sehr stark ist,
zu spinnen.
Der Zusatz eines Überschusses von Schwefelkohlenstoff zu normaler Viscose ist an sich bekannt.
Dieser bekannte Zusatz bezweckt aber, die Reife oder den Glanz des' Fadens zu beeinflussen.
Die Wirkung, die beim vorliegenden Verfahren erreicht wird, tritt dabei aber nicht
ein.
Auch hat man schon vorgeschlagen, die Viscose zwecks Verspinnung zu niederen Fadentitern
zu verdünnen. Man hat z. B. an Stelle von Viscose mit 7 bis 8°/o Cellulose eine Viscose
mit 5% Cellulose angewendet. Damit kann man zwar einen Faden mit beträchtlich feineren
Kapillarfäden, als dies mit unverdünnter Viscose möglich ist, spinnen, doch, wenn das Kapillardenier
in die Nähe von 2 oder darunter kommt, haben die Kapillaren die Neigung zusammenzukleben.
Dadurch, daß die einzelnen Fäden nicht mehr lose liegen, hat die Seide das Aussehen eines geleimten Fadens.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht, auch bei sehr niederen Fadendicken Garne,
deren Kapillarfäden ganz lose liegen, herzustellen, wobei der Faden eine sehr gute Festigkeit
aufweist.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden (vgl. französisches Patent 667 542), ähnliche
Elementarfäden aus völlig ungereiften Viscoselösungen und völlig ungereifter Natriumcellulose
in ganz besonderen, sehr langen Bädern bei niederer Temperatur zu verspinnen. Erfindungsgemäß
wird z. B. während 1 bis 2 Tagen gereifte Alkalicellulose auf normale Weise sulfidiert, der
Sulfidierkessel wird, wie in der Kunstseidenindustrie üblich, abgeblasen und das Xanthogenat
zur Herstellung der Viscose in den Lösungskessel gebracht.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Lambertus Alexander van Bergen in Breda, Holland,
Beim Lösen setzt man sofort eine bestimmte Menge Schwefelkohlenstoff zu, z. B. 20 bis 400I0
der zur Sulfidierung üblichen Menge. Man kann auch auf 100 Teile α-Cellulose außer der bereits
verwendeten Menge von ungefähr 45 Teilen noch ungefähr 10 bis 11 Teile Schwefelkohlenstoff
hinzufügen.
Der zugesetzte Schwefelkohlenstoff wird innerhalb sehr kurzer Zeit von der Viscose aufgenommen,
so daß bei Ausführung dieses Verfahrens keine schädlichen oder gefährlichen Folgen zu befürchten sind.
Die Viscose mit z. B. einem Cellulosegehalt von ungefähr 5 bis 60J0 wird daraufhin in normaler
Weise filtriert, weiterbehandelt und in der üblichen Weise in gewöhnlichen Spinnbädern
versponnen.
Beispiel 1 20
Eine hochviscose Viscose üblicher Zusammenstellung -mit 8% Cellulose- und 7% NaOH-Gehalt
wird in eine verdünnte Viscose umgewandelt, die 5,7% Cellulose und 5% NaOH enthält. Zu 1000 Teilen dieser Viscose werden
7 Teile C S2 zugesetzt und gemischt. Nach üblicher Reifung wird die Viscose in üblichen
Spinnbädern unter gewöhnlichen Bedingungen auf Fäden von 105 Denier mit 75 Kapillaren
verarbeitet.
Eine Viscose üblicher Zusammensetzung mit 8% Cellulose- und 7°/?Na0H-GehaltJ jedoch
sehr hoher Viscosität, wird zu einer Viscose verdünnt,
die 4,1% Cellulose und 5,50Z0NaOH
enthält. Es werden nun 17 Teile C S2 zugesetzt
und nach Mischung und Reifung die Lösung in üblicher Weise versponnen auf Fäden von 105
Denier mit 75 Kapillaren.
Alkalicellulose mit 25 % Cellulosegehalt wird nach 2 Tagen Reifen sulfidiert mit 11 1J1 Teilen
CS3 auf 100 Teile Alkalicellulose. Es wird eine
Viscose erhalten mit 5,2°/0 Cellulose- und
5,2% NaOH-Gehalt.
Aus dieser Viscose wird in üblicher Weise ein Faden hergestellt mit 75 Kapillaren von 105 Denier.
Ergebnis der Fadenprüfung:
Neben den Kunstseiden nach Beispielen 1 bis 3, hergestellt mit einem Überschuß an CS2,
wurden auch in gleicher Weise, aber ohne C Sa-Zusatz, Vergleichsmuster hergestellt. Die Bestimmung
der Reißfestigkeit und Dehnung, umgerechnet auf 100 Denier, ergab folgende Zahlen:
Nach Beispiel 1
mit CS2 ....
ohne C S2 ...
Nach Beispiel 2
mit CS2
ohne CS2 ...
Nach Beispiel 3
mit C S2 ....
ohne CS2 ...
mit C S2 ....
ohne CS2 ...
Trocken
Reißfestig
keit
keit
Dehnung
137 ί 21,2
95.5- 9-4
135
80
80
18,6
■14.2
■14.2
132 ! ig,o
85,2! 12,5
85,2! 12,5
Naß
Reiß-:
festig-
keit
Deh"
; 6s
54.31 28,3
26,3' 14,3
53 j 26,5
19 I 22,6
63,5! 25,2
22 j 17,2
Übrigens kann das Verfahren auch auf verschiedene Weise ausgeführt werden. Man kann
z. B. den Überschuß an Schwefelkohlenstoff auch beim Sulfidieren zusetzen oder von einer
Viscose normaler Zusammensetzung ausgehen, dieser später den Überschuß Schwefelkohlenstoff
zusetzen und daraufhin die Viscose bis auf den gewünschten Cellulosegehalt verdünnen.
Es ist aber erforderlich, den Überschuß an Schwefelkohlenstoff dem Verdünnungsgrade anzupassen;
je niedriger der Cellulosegehalt, um so mehr Schwefelkohlenstoff muß zugesetzt
werden, um die gleiche Wirkung zu erreichen.
Im obigen Ausführungsbeispiel war die Rede von einem Cellulosegehalt um 5 bis 6°/0; dieser
Prozentsatz kann aber auch auch niedriger oder höher genommen werden.
Der Ätzalkaligehalt der verdünnten Viscose ist den Verhältnissen anzupassen und kann
zwischen 4 und 8% wechseln. Auch das Alter der Alkalicellulose kann verschieden sein, um
z. B. die Viscosität der endgültig erhaltenen Viscose auf den gewünschten Wert zu bringen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstseide
mit Elementarfäden von 6 bis unter ι Denier durch Verspinnen von Viscoselösungen,
dadurch gekennzeichnet, daß Viscose mit einem geringen Cellulosegehalt von höchstens 6%» der entweder nach ihrer Bereitung
Schwefelkohlenstoff zugesetzt worden ist oder die unter Zusatz eines Überschusses
an Schwefelkohlenstoff hergestellt wurde, auf übliche Weise in sauren Salzbädern versponnen
wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man die erforderliche "5 Schwefelkohlenstoffmenge um so höher bemißt,
je geringer der Cellulosegehalt der Viscose ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL370772X | 1930-07-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE594859C true DE594859C (de) | 1934-03-22 |
Family
ID=19785540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN32355D Expired DE594859C (de) | 1930-07-14 | 1931-07-11 | Verfahren zur Herstellung von Kunstseide mit Elementarfaeden von 6 bis unter 1 Denier durch Verspinnen von Viscoseloesungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE594859C (de) |
FR (1) | FR719996A (de) |
GB (1) | GB370772A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE812338C (de) * | 1948-10-02 | 1951-08-27 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Herstellung hochreissfester und hochtorsionsfester Cellulosehydratfaeden fuer die Herstellung von Kordgarn als Ein-lagematerial in Kautschukgegenstaende |
DE1035850B (de) * | 1954-09-03 | 1958-08-07 | Textile And Chemical Res Compa | Verfahren zum Spinnen hochfester Cellulosehydratfaeden aus sogenannten Muellerbaedern |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2801998A (en) * | 1953-04-28 | 1957-08-06 | Du Pont | Xanthation process |
-
1931
- 1931-07-11 DE DEN32355D patent/DE594859C/de not_active Expired
- 1931-07-13 FR FR719996D patent/FR719996A/fr not_active Expired
- 1931-07-14 GB GB20246/31A patent/GB370772A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE812338C (de) * | 1948-10-02 | 1951-08-27 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Herstellung hochreissfester und hochtorsionsfester Cellulosehydratfaeden fuer die Herstellung von Kordgarn als Ein-lagematerial in Kautschukgegenstaende |
DE1035850B (de) * | 1954-09-03 | 1958-08-07 | Textile And Chemical Res Compa | Verfahren zum Spinnen hochfester Cellulosehydratfaeden aus sogenannten Muellerbaedern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB370772A (en) | 1932-04-14 |
FR719996A (fr) | 1932-02-13 |
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