DE745373C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Acylaminoazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen AcylaminoazofarbstoffenInfo
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Description
Es wurde gefunden, daß man neue, wertvolle Acylaminoazofarbstoffe erhält, wenn
man wasserlösliche Aminoazofarbstoffe, die sich nicht von Aminoaroylaminoverbindungen
als Mittel- oder Endkomponente ableiten, keine Aminooxyverbindungen darstellen und
in denen die Stimme der primären Aminogruppen und der Azogruppen mindestens drei
beträgt, in flüssigen tertiären Basen acyliert.
Diese Acylaminoazofarbstoffe sind in vielen Fällen von denjenigen verschieden, welche
nach den bis dahin üblichen Arbeitsweisen, Acylieren in wässerigem Mittel in Gegenwart
säurebindender Stoffe, erhalten werden. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
daß Aminogruppen, die schwer reagieren, z. B-. infolge einer o-ständigen Sulfonsäuregruppej
leicht acyliert werden, wenn die Acylierung in Pyridin oder anderen geeigneten tertiären; -Ba.gen durchgeführt wird. Es kann
auch der Fall eintreten, daß primäre Aminogruppen derart acyliert werden, daß die beiden
Wasserstoffatome durch Acylreste ersetzt werden.
Unter den in Betracht kommenden Acylierungsmitteln können angeführt werden: Acetylchlorid,
Essigsänreanhydrid, Benzoylchlorid, die Nitrobenzoylchloride, die Anisoylchloride,
Naphthoylchlorid, 2, 3 - Oxynaphthoesäurechlorid, Benzol- oder Toluolsulfonsäurechloride,
Zimtsäurechlorid, Aryloxyessigsäurehalogenide, wie Phenoxyessigsäurechlorid, ferner Acylierungsmittel, die sich
von mehrwertigen Säuren ableiten, wie Isocyanate, Senföle, Terephthalsäuredichlorid
oder Malonylehlorid.
Die neuen Farbstoffe übertreffen die in üblicher Weise acylierten, aus der britischen
Patentschrift 341 898 bekannten Farbstoffe in der Lichtechtheit.
Die folgenden Beispiele geben über die Durchführung des neuen Verfahrens und die
Eigenschaften der erhaltenen Acylaminoazofarbstoffe Aufschluß:
5
5
2i,i Gewichtsteile des Monoazofarbstoffes,
hergestellt aus diazotierter i-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure
und i, 3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, werden in 200 Gewichtsteilen
Pyridin fein verteilt. Die Suspension wird bei 40° mit 35 Gewichtsteilen Benzoylchlorid
versetzt. Man erhitzt das Reaktionsgemisch ι Stunde auf 903 -und scheidet aus dem
Lösungsmittel die Dibenzoyldiaminoverbindung des Monoazofarbstoffes ab. Sie stellt
ein rotgelbes Pulver dar und färbt Wolle braungelb.
Ersetzt man die i-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure
durch die entsprechende Menge Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure und behandelt den Monoazofarbstoff wie oben mit
Benzoylchlorid, so erhält man einen benzoylierten Farbstoff, der Baumwolle gelb
färbt.
Ähnliche Farbstoffe entstehen, wenn das Benzoylchlorid durch 3-Nitrobenzoylchlorid,
4-Chlorbenzoylchlorid oder Buttersäurechlorid
ersetzt wird.
30
30
53,9 Gewichtsteile des Disazofarbstoffes, der erhalten wird durch Vereinigen von diazotierter
2-Aminonaphthalin-4, S-disulfonsäure mit i-Amino-3-methylbenzol, nochmaligem
Diazotieren und Vereinigen mit einem zweiten Mol i-Amino-3-methylbenzol, werden in
1000 Gewichtsteilen Pyridin mit 28 Gewichtsteilen Benzoylchlorid behandelt. Die Kon-
densationsverbindung wird, sobald keine freie Aminogruppe mehr nachweisbar ist, abgeschieden.
Sie stellt ein rotbraunes Pulver dar, das Baumwolle gelbbraun färbt.
Wenn man das Benzoylchlorid durch ein anderes Acylierungsmittel ersetzt, z. B. durch
Dichlorbenzoylchlorid, 1 - Naphthoylchlorid, Phenoxyessigsäurechlorid, Essigsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid oder Laurinsäurechlorid, so gelangt man zu ähnlichen
Farbstoffen.
Im Ausgangsfarbstoff können die einzelnen Bestandteile durch ,deren Äquivalente ersetzt
werden, ohne daß die färberischen Eigenschaften der Endfarbstoffe wesentlich verändert
werden.
So kann die Anfangskomponente durch i-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure, i-Aminonaphthalin-5-sulfonsäure
oder i-Aminobenzol-3- oder -4-sulfonsäure ersetzt werden.
Die Mittelkomponente kann durch Anilin (zweckmäßig in Form der <w-Methansulfonsäure),
ferner durch i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol,
i-Aminonaphthalin, i-Amino-2-methoxy- oder -2-äthoxynaphthalin, i-Aminonaphthalin-6-
oder -"-sulfonsäure, I-Amino-2-methoxy-
oder ^-äthoxynaphthalin-o- oder -7-sulfonsäure ersetzt werden, die Endkomponente
durch obige Mittelkomponenten oder durch i, 3-Diaminobenzol, i,3-Diamino-4-methylbenzol,
1,3-Diaminobenzol-4- oder -5-sulfonsäure oder i, 3-Diamino~4-nitrobenzol.
I Mol eines der Trisazofarbstoffe, die erhalten werden durch Diazotieren eitjes der
diazotierbaren Ausgangsfarbstoffe des vorigen Beispiels und Vereinigen mit 1,3-D1-aminobenzol-4-sulfonsäure,
z. B. der Farbstoff aus ι Mol diazotierter 2-Aminonaphthalin-4,
8-disulfonsäure und 1 Mol i-Amino-3-methylbenzol,
Weiterdiazotieren und Vereinigen mit ι MoI i-Amino-3-methylbenzol, Weiterdiazotieren
und \Tereinigen mit 1 Mol 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure,
werden in der 8g 10- bis i5fachen Menge Pyridin gelöst und
bei 400 mit 5 Mol Benzoylchlorid versetzt. Man erwärmt allmählich auf 90° und hält
diese Temperatur 1 Stunde. Nach dieser Zeit wird die Dibenzoyldiaminoverbindung abgeschieden
und getrocknet. Sie färbt Baumwolle lichtecht und ätzbar orangebraun.
Führt man die Benzoylierung in Gegenwart von Dimethylaminobenzol durch, so
erhält man einen etwas braunstichiger färbenden Farbstoff. Die Kondensation kann auch
in Gegenwart von Tripropylamin, die Benzoylierung auch mit Benzoesäureanhydrid
durchgeführt werden.
Weitere braune Farbstoffe entstehen ferner, wenn man im Farbstoff des vorigen Absatzes
das Benzoylchlorid durch ein anderes Acylierungsmittel ersetzt, z. B. durch Dichlorbenzoylchlorid,
4-Nitro- oder 3-Nitrobenzoylchlorid, Naphthoesäurechlorid, Phenoxyessigsäurechlorid,
Phenylessigsäurechlorid, Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid
oder Laurinsäurechlorid. Im Ausgangsfarbstoff können die einzelnen Bestandteile durch deren Äquivalente ersetzt
werden, ohne daß durch diese Änderungen bei der Acylierung in den Eigenschaften wesentlich verschiedene Endfarbstoffe entstehen.
So kann z. B. die Endkomponente, die i, 3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, durch
folgende Endkomponenten ersetzt werden:
ι, 3-Diaminobenzol-5~sulfonsäure, ι, 3-Diaminobenzol-2-methyl-5-sulfonsäure,
i. 3-Diaminobenzol-4-methyl-5-sulfonsäure,
i, 3-Diaminobenzol-4-phenoxy-4'-sulfonsäure, ι, 3-Diaminobenzol-2-methoxy-5-sulfonsäurej
ι, J-Diaminobenzo^-äthoxy^-sulfonsäure,
ι, 3-Diaminobenzol,
ι, 3-Diamino-4-niethylhenzol, ■·■ .
I, 3-Diamino-4-nitrohenzoi,
i, s-Diamino-^cWorbenzol.
Bei Anwendung einer nicht sulfonierten Endkomponente wird es sich empfehlen, eine
Sulfonsäuregruppe mehr in den anderen Teil des Azofarbstofftnoleküls einzuführen, Solche
Farbstoffe können als Mittelkomponenten an Stelle der 2 Moleküle i-Amino-3 -methylbenzol
ganz oder teilweise die folgenden Mittelkomponenten enthalten:
Anilin (zweckmäßig in Form der co-Methan-
sulfonsäure),
i-Amino-2-methylbenzol (zweckmäßig in
i-Amino-2-methylbenzol (zweckmäßig in
Form der co-Methansulfonsäure),
i-Amino-2-methoxybenzol (zweckmäßig in
Form der co-Methansulfonsäure),
i, 3-Diammo-4-methylbenzol, i-Amino-2-methoxy- oder -2-äthoxy-
5-methylbenzol,
i-Amino-2, 5-dimethoxy- oder -diäthoxybenzol,
i-Amino-2, 5-dimethoxy- oder -diäthoxybenzol,
i-Amino-3-acetylaminobenzol,
ι-Aminonäphthalin,
ι -Amino-2-methoxynaph.thalin, i-Aminonaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure, ι -Amino^-methoxynaphthalm-ö- oder -7-sulfonsäure.
ι -Amino-2-methoxynaph.thalin, i-Aminonaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure, ι -Amino^-methoxynaphthalm-ö- oder -7-sulfonsäure.
Die Anfangskomponente kann schließlich durch folgende Verbindungen ersetzt werden:
2-Aminonaphthalin-3, 6-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-6, 8-disulfonsäure,
2-Aminonaphthalin-4, 7-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-3, 6, 8-trisulfonsäure,
2-Aminonaphthaiin-8-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure,
i-Aminonaphthalm-4- oder -s-sulfonsäure,
i-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure, i-Aminonaphthalin-3, 6, 8-trisulfonsäure,
i-Aminonaphthalin-4, 7-disulfonsäure,
i-Aminobenzol-4-sulfonsäure,
i-AminobenzoI-2, 4- oder -2, 5-disuIfonsäure, i-Amino^-chlorbenzol-s-sulfonsäure,
ι -Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure.
i-Aminobenzol-4-sulfonsäure,
i-AminobenzoI-2, 4- oder -2, 5-disuIfonsäure, i-Amino^-chlorbenzol-s-sulfonsäure,
ι -Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure.
Als Anfangskomponente und zweite Komponente können auch Monoazofarbstoffe, wie
4-Amino-i, i'-azobenzol-4- oder -3-sulfonsäure
oder 4-Amina-i, i'-azobenzol-3, 4'-disulfonsäure,
verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Acylaminoazofarbstoffe!!, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlösliche Aminoazofarbstoffe, die sich nicht von Aminoaroylaminoverbindungen als Mittel- oder Endkomponenten ableiten, keine Aminooxyverbindungen darstellen und in denen die Summe der primären Aminogruppen und der Azogruppen mindestens drei beträgt, in flüssigen tertiären Basen acyliert.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:deutsche Patentschriften Nr. 270 831,437071, 261047, 479 9^6, 583070, 638830;französische Patentschrift Nr. 798 107; britische Patentschriften - 342 807,34-1898;USA.-Patentschrift Nr. 1 845 426;AWerhalden, Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden, Band 1, 2, 1 (1927),s. 957;Houben, Die Methoden der organischen Chemie, Band III (1930), S. 942.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH832569X | 1937-01-26 |
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- NL NL50318D patent/NL50318C/xx active
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- 1938-01-15 DE DEG97029D patent/DE745373C/de not_active Expired
- 1938-01-24 FR FR832569D patent/FR832569A/fr not_active Expired
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