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Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen Gegenstand des Patents
889 491 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen, welches
unter anderm dadurch gekennzeichnet ist, daß man 1 Mol der Diazoverbindung aus einem
Aminodisazofarbstoff der Zusammensetzung
worin A und B Reste der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeuten, die beiden Azogruppen
in para-Stellung zueinander stehen und der Kern I noch weiter durch Methyl-, Methoxy-
oder Acylaminogruppen substituiert sein kann, mit 1 Mol eines gegebenenfalls als
Kupferkomplexverbindung vorliegenden Monoazofarbstoffes der Zusammensetzung
worin R für einen Rest der Benzolreihe steht, welcher in ortho-Stellung zur Azogruppe
einen zur Metallkomplexbildung befähigenden Substituenten aufweist, kuppelt und
den erhaltenen Polyazofarbstoff, welcher
mindestens zwei Sulfonsäuregruppen
besitzen muß, in Substanz oder auf der Faser mit einem kupferabgebenden Mittel behandelt-Es
wurde nun gefunden, daß man in Abänderung des Verfahrens des Hauptpatentes ebenfalls
wertvolle Polyazofarbstoffe erhält, wenn man i Mol der Diazoverbindung aus einem
Aminodisazofarbstoff der Zusammensetzung (a) mit i Mol der Kupferkomplexverbindung
aus einem Monoazofarbstoff der Zusammensetzung
worin R1 für den in ortho-Stellung zur Hydroxyl gruppe gekuppelten Rest des i-Oxy-4-methylbenzols
steht, vereinigt und den erhaltenen Polyazofarbstoff, welcher mindestens zwei Sulfonsäuregruppen
besitzen muß, in Substanz oder auf der Faser mit einem kupferabgebenden Mittel behandelt.
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Die der Zusammensetzung (a) entsprechenden Aminodisazofarbstoffe können
in der im Hauptpatent angegebenen Weise dargestellt werden. Dabei kommen als Anfangskomponenten
A, als Mittelkomponenten B und als Amine, die im Rest I zugrunde liegen, beispielsweise
ebenfalls die im Hauptpatent aufgeführten Verbindungen in Betracht.
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Die Kupplung der Aminodisazofarbstoffe (a) mit den Kupferkomplexverbindungen
aus den Monoazofarbstoffen (c) zu den Polyazofarbstoffen kann auf ähnliche Weise
wie diejenige, welche zu den Polyazofarbstoffen des Hauptpatentes führt, vollzogenwerden.
Auch die Umwandlung der erhaltenen Polyazofarbstoffe in die entsprechenden Kupferkomplexverbindungen
in Substanz erfolgt vorzugsweise nach den Angaben des Hauptpatentes, wobei man ebenfalls
mit Vorteil solche Bedingungen wählt, bei denen die Methoxygruppe aufgespalten wird.
Die neuen Polyazofarbstoffe färben Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose
in grauen bis olivgrünen Tönen von guter Licht- und Waschechtheit. Durch Nachbehandeln
der Färbungen mit kupferabgebenden Mitteln können die Echtheitseigenschaften noch
verbessert werden. " Eine Nachbehandlung mit Polyalkylenpolyaminen in Gegenwart
von Kupferverbindungen liefert Färbungen, welche ähnlich nachbehandelten Färbungen
mit den nächstvergleichbaren Pölyazofarbstoffen gemäß der deutschen Patentschrift
881 qoi in der Waschechtheit bei ioo° deutlich überlegen sind.
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Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Dabei
bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente. Beispiel i 56,7
Teile der Aminodisazoverbindung, welche man durch Kuppeln von diazotierter 2-Aminonaphthalin-6,
8-disulfonsäure mit i-Amino-3-methylbenzol,Weiterdiazotieren der Aminomonoazoverbindung
und Kuppeln des Diazokörpers mit i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol erhält, werden
in 5oo Teilen Wasser angerührt. Man versetzt die erhaltene Suspension mit 7 Teilen
Natriumnitrit und stellt sie hierauf bei io bis i2° unter gutem Rühren durch Zusatz
von 5o Teilen konzentrierter Salzsäure kongosauer. Nach ungefähr 2 bis 3 Stunden
ist die Diazotierung beendigt. Die erhaltene Diazoverbindung wird mit der Lösung
von 43,6 Teilen der Kupferkomplexverbindung der Zusammensetzung
in 6oo Teilen Wasser, i5oo Teilen Pyridin und Zoo Teilen 25 °/oigem Ammoniak bei
q.o bis 50° vereinigt. Man rührt die Masse noch 2 Stunden lang bei 50°, worauf die
Kupplung beendigt ist. Zur Kupferung des erhaltenen Tetrakisazofarbstoffes gibt
man der Masse bei go° eine Lösung aus 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat, 25
Teilen 25°/oigem Ammoniak und zoo Teilen Wasser zu und rührt das Ganze so lange,
bis sich die Kupferkomplexverbindung unter Aufspaltung der Methoxygruppe gebildet
hat. Diese Operation nimmt ungefähr 12 bis 15 Stunden in Anspruch. Hierauf
wird die Kupferkomplexverbindung in üblicher Weise isoliert und bei go° getrocknet.
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Der kupferhaltige Tetrakisazofarbstoff färbt Baumwolle und Fasern
aus regenerierter Cellulose in grünstichiggrauen Tönen von hervorragender Lichtechtheit
und sehr guter Waschechtheit.
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Farbstoffe mit ähnlichen vorzüglichen Eigenschaften erhält man, wenn
man zum Aufbau der Aminodisazoverbindung (a) des Beispiels an Stelle der 2-Aninonaphthalin-6,
8-disulfonsäure eine der folgenden Anfangskomponenten A wählt: 2-Aminonaphthalin-3,
6- bzw. -q., 8- bzw. -5, 7-disulfonsäure, i-Aminonaphthalin-3, 6- bzw. -3, 8- bzw.
-q., 8-disulfonsäure, i-Aminobenzol 2, q.- bzw. -2, 5-disulfonsäure, i-Aminobenzol-3-carboxy-q.-oxybenzol-5-sulfonsäure
oder Dehydrothio-p-toluidindisulfonsäure oder wenn man, ausgehend von irgendeinem
der obigen Anfangskomponenten A, die Mittelkomponente i-Amino-3-methylbenzol durch
eine andere Mittelkomponente B ersetzt, z. B. durch Aminobenzol, i-Anino-2-methoxybenzol,
i-Amino-2, 5-.dimethylbenzol, i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol, i-Amino-2, 5-diäthoxybenzol,
i-Amino-3-acetylaminobenzol, i-Aniino-2-methoxy-5-acetylaminobenzol, i-Aminonaphthalin,
i-Amino-2-methoxynaphthalin oder i-Amino-2-äthoxynaphthalin, oderwenn man in irgendeiner
der obigen Kombinationen zum Aufbau der Aminodisazoverbindung (a) an Stelle der
Endkomponente i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol i-Amino-2-methoxybenzol, i Amino-2-methoxy-5-acetylaminobenzol,
z Anvno-2-methoxy-5-propionylaminobenzol, i Amino-2-methoxy-5-formylaminobenzol;
i-Amino-
2-methoxy-5-benzoylaminobenzol, i-Amino-2-methoxy-5-carboäthoxyaminobenzol
oder i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol wählt.
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Beispiel 2 87,7 Teile der Aminodisazoverbindung, welche man durch
Kuppeln von diazotierter i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure mit i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure,
Weiterdiazotieren der Aminomonoazoverbindung und Kuppeln des Diazokörpers mit i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol
erhält, werden nach den Angaben des Beispiels i diazotiert. Die erhaltene Diazoverbindung
wird wie im Beispiel i mit 43,6 Teilen der Kupferkomplexverbindung der Zusammensetzung
vereinigt; man kupfert den entstandenen Tetrakisazofarbstoff ebenfalls in gleicher
Weise und isoliert ihn.
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Die erhaltene Kupferkomplexverbindung ist ein schwarzes Pulver und
färbt Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose in neutralen grauen Tönen
von ausgezeichneter Lichtechtheit und guter Waschechtheit.
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Farbstoffe mit ähnlichen vorzüglichen Eigenschaften erhält man, wenn
man die Anfangskomponente A der Aminodisazoverbindung (a) durch eine der in Beispiel
i aufgeführten Anfangskomponenten oder durch i-Aminonaphthalin-4- bzw. -5- bzw.
-6- bzw. -8-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-i- bzw. -5- bzw. -6- bzw. -8-sulfonsäure,
i-Aminobenzol-2- bzw. -3-bzw. -4-sulfonsäure, i-Amino-2-methylbenzol-4- bzw. -5-sulfonsäure,
i-Amino-2, 4-dimethylbenzol-6-sulfonsäure, Dehydrothio-p-toluidinmonosulfonsäure
oder i-Amino-2-carboxybenzol-4- bzw. -5-sulfonsäure ersetzt oder wenn man, ausgehend
von irgendeiner der obigen Anfangskomponenten A, die Mittelkomponente i-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure
ersetzt durch i-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure oder wenn man in irgendeiner der obigen
Kombinationen in der Aminodisazoverbindung die Endkomponente i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol
durch irgendeine aus der Reihe der im Beispiel i beschriebenen entsprechenden Endkomponenten
ersetzt.