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Kraftstoffvorratsmesser für beliebig geformte Kraftstoffbehälter von
Flugzeugen Das Hauptpatett 7I2923 betrifft eine Einrichtung zum Messen des Kraftstoffvorrates
in kugelförmigen Kraftstoffbehältern von Flugzeigen mittels eines frei beweglich
im Behälter aufgehängten, sich in jeder Behälterlage in die lotrechte Lage leinstelltenden
Tauchkörpers mit Laufkugeln, der eine Druckmeßvorrichtung mit elektrischem Fernsender
enthält, der auf ein an geeigneter Stelle im Flugzeug augebrachtes Anzeigeinstrument
arbeitet.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine erweiterte Anwendung des Gegenstandes
des Hauptpatents, nämlich auf Behälter beliebiger Form.
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Sie besteht darin, daß symmetrisch zum Hauptbehälter in seiner unmittelbaren
Nähe ein Hilfsbehälter von kleinerer, aber geometrisch gleicher Form wie der Hauptblehälter
-angeordnet ist, der keinen Kraftstoff enthält und in dem ein dem im Hauptbehälter
befindlichen ähnlicher, jedoch in seiner Länge veränderlicher, in der Mitte des
Hilfsblehälters frei beweglich aufgehängter Laufkörper mit auf seine Längenänderung
ansprechendem Fern sender vorgesehen ist, der in den Stromkreis des im Laufkörper
des Hauptbehälters enthaltenen Fernsenders eingeschaltet ist.
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Durch den Hilfsbehälter und seinen Laufkörper werden Änderungen der
auf die Druckmeßvorrichtung des Hauptbehälters wirksamen Kraftstoffsäule, die bei
Lagenänderungen des Kraftstoffbehälters durch dessen Form bedingt ist, kompensiert
und vom Anzeigeinstrument ferngehalten, so daß an diesem stets der richtige und
genaue Kraftstoffvorrat angezeigt wird, gleichviel welche Lage, z. B. auch Schräg-
oder Rückenlage, das Flugzeug einnimmt.
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An sich sind schon Vorratsmeßeinrichtungen für Kraftstoffbehälter
bekannt, bei welchen dem eigentlichen Kraftstoffbehälter ein Hilfsbehälter von kleinerer,
aber geometrisch gleicher Form zugeordnet ist. Hierbei ist
jedoch
der Hilfs,behälter ebenfalls mit Flüssigkeit gefüllt, die wie der Kraftstoffvnrrat
der Hauptbehälter auf ein gemeinsames Organ, wie z. B. einen Kolben oder eine Membran,
wirkt, von dem die Anzeige abgeleitet wird. Diese bekannte Einrichtung ist aber
nicht in jeder Lage des Kraftstoffbehälters, wie dieser beispielsweise eine solche
bei Flugzeugen in Schräg- oder Rückenlage einnimmt. brauchbar, weil in solcher Lage
die als Geber wirkenden Organe der Einwirkung der Elüs,-sigkeiten teilweise oder
ganz entzogen werden.
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In der Zeichnung ist das Beispiel einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Kraftstoffbehälter
von rechteckiger Form mit einer Meßvorrichtung gemäß der Erfindung, Abb. 2 einen
senkrechten Schnitt durch den die Druckmeßvorrichtung enthaltenden Tauchkörper des
Kraftstoffbehälters und Abb. 3 einen senkrechten Schnitt durch den als Ausgleicher
dienenden Laufkörper des Hiifsb ehälters.
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In dem Brennstoffbehälter 4, der hier von rechteckiger Form ist,
befindet sich wie beim Hauptpatent der die Druckmeßvorrichtung enthaltende glocken-
oder hirnenförmige Tauchkörper. bestehend aus dem Unterteil 2 mit dem Gewicht I
und den Laufkugeln 3, der Membran 5, auf welche die statische Säule des Brennstoffes
durch die Öffnungen 9 und und den Raum 8 wirkt, und dem Oberteil 6, in welchem sich
der elektrische Geber befindet. Dieser umfaßt die Widerstandsspule 17 mit den Kontakten
18 und die auf der Membranstange 13 sitzende Schleifbürste 2I.
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25 ist die Kabelhülle mit den Stromdrähten 26 und 27, welche durch
die obere Blehälterwand nach außen geben und über Drähte 37 und 38 zu dem Anzeigeinstrument
20 und der Batterie 39 führen. 31 ist die Druckausgleichleitung für den Tauchkörper.
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In die Decke des Brennstoffbehälters 4 ist ein kleiner Hilfsbehälter
41 eingesetzt, und zwar in der Mitte der Decke in symmetrischer Lage zu dem Behälter
4. Der Hilfsbehälter ist von genau derselben Form wie der Behälter 4, jedoch wesentlich
kleiner als dieser. Der Hilfsbehälter besteht aus einem geeigneten Isolierstoff,
besitzt aber einen elektrisch leitenden Innenbelag 42. Während die Stromzuführungsleitung
38 unmittelbar zu dem Stromdraht 27 des Gebers der Druckmeßvorrichtung im Brennstoffbehälter
führt, ist der Stromrückleitungsdraht 26 an den Innenhelag 42 des Hilfsbehälters
41 angeschlossen. Im Mittelpunkt 43 des Hilfsbehälters 41 ist an einer Stange 44
o. dgl. ein Laufkörper 45 frei beweglich aufgehängt. Die Aufhängung 44 ist gegen
den Behälter 41 isoliert und an den zum Anzeigeinstrument 20 führenden Draht 37
angeschlossen.
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Der Laufkörper 45 besteht aus zwei teleskopartig ineinandersitzenden
Büchsen 46 und 47, von dienen die eine den unteren und die andere den oberen Teil
des Körpers bildet.
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Die Büchse 46 ist in ihrem unteren Ende mit einem Gewicht 48 und Laufkugeln
49 verschen. Die beiden Büchsen bestehen aus Isolierstoff, während das Gewicht 48
und die Laufkugeln 49 aus elektrisch leitendem Material hergestellt sind. In der
Längsmitte des Laufkörpers 45 erstreckt sich von dem Geweicht 48 aus eine Vierkantmetallhülse
50, die auf einem im oberen Ende der Büchse 47 befestigten isolierten oder aus Isolierstoff
bestehenden Vierkantstift 51 geführt ist. Innerhalb der Büchse 47 sitzt an einem
Träger 52 eine Widerstandsspule I7' mit Kontakten 18', welche in ihrer Ausführung
der Widerstandsspule 17, 18 der Druckmeßvorrichtung des Brennstoffbehälters entspricht.
Am oberen Ende der Hülse 50 ist die Schleifrolle oder -bürste 21' für die Spule
17' befestigt. Voln der oberen Windung der Spule 17' geht eine elektrische Verbindung
53 zu der Aufhängung 44.
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Federn 54, die zwischen den Enden der beiden Büchsen 46 und 47 vorgesehen
sind, ziehen die Büchsen ineinander. Das Gewicht 48 ist jedoch so groß, daß die
Büchse 46 sich entgegen der Wirkung der Federn 54 auf der Büchse 47 nach unten bewegen
kann, wodurch sich eine entsprechende Verlängerung des Laufkörpers 45 ergibt. Die
Länge der ausziehbaren Büchsen und deren Verbindungmit dem Mittelpunkt 43 des Hilfsbehälters
ist derart, daß die Laufrollen 49, gleichviel in welchor Lage die Behälter 4 und
41 sich befinden, stets mit dem leitenden Innenbelag 42 des Hilfsbehälters in Berührung
stehen. Auf diese Weise wird die elektrische Verbindung zwischen dem Geber des Tauchkörpers
2, 6 und dem Anzeigegerät 20 dauernd aufrechterhalten.
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Die in der Zeichnung dargestellte Lage der verschiedenen Teile soll
der Normallage, d. h. der waagerechten Lage des Flugzeuges und damit des Kraftstoffbehälters.
entsprechen.
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Hierbei nimmt der Schleifkontakt 21 auf der Spule 17 der Druckmeßvorrichtung
unter der Wirkung der statischen Säule des Brennstoffes im Behälter 4 eine bestimmte
Lage ein, durch welche an dem Instrument 20 der Vorrat des Brennstoffes angezeigt
wird. Dabei befindet sich der Laufkörper 45 in senkrechter Lage, und sein Widerstand
I7' ist vollständig ausgeschaltet, so daß ler keinen Einfluß auf die Anzeige hat.
Ändert sich nun die Lage des Flugzeuges und damit des Brennstoffbehälters, beispielsweise
durch Drehung in der Zeichnungsebene um 45: so steigt auch bei gleich
bleibendem
Brennstoffvorrat im Behälter 4 die auf die Membran 5 wirkende statische Brennstoffsäule,
wodurch eine bestimmte Drahtlänge der Spule 7 abgeschaltet wird, die ohne die Anordnung
des Hilfsbehälters 41 und seiner Teile an dem Instrument 2I zu einer größeren unrichtigen
Anzeige des Brennstoffvorrates führen würde. Dieses wird aber dadurch verhütet,
daß der Laufkörper 45 analog dem Tauchkörper 2, 6 eine andere Lage einnimmt, in
welcher sich ,die Büchsen 46; 47 derart auseinanderschieben, daß der Schleifkontakt
21' sich auf der Spule 17' derart verstellt, daß von der Spule in den Stromkreis
eine Drahtlänge eingeschaltet wird, die derjenigen Drahtlänge entspricht, die von
dem Schleifkontakt 21 auf der Spule 17 zuviel abgeschaltet worden ist. Hierdurch
ergibt sich ein solcher Ausgleich, daß an dem Instrument 20 nach wie vor der richtige
Brennstoffvorrat angezeigt wird. Entsprechende Ausgleiche finden in allen Lagen
des Brennstoffbehälters durch die Hilfsvorrichtung statt.