DE385208C

DE385208C - Vorrichtung zum elektrischen Fernanzeigen, insbesondere von Winkelstellungen

Info

Publication number: DE385208C
Application number: DESCH57968D
Authority: DE
Original assignee: CORNELIS SCHOUTE DR
Current assignee: CORNELIS SCHOUTE DR
Priority date: 1920-04-08
Filing date: 1920-04-08
Publication date: 1923-11-20

Description

Vorrichtung zum elektrischen Fernanzeigen, insbesondere von Winkelstellungen. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum elektrischen Fernanzeigen von Winkelstellungen, deren Eigenart darin liegt, daß ein oder beide Sckenkel vom kommunizierenden, teilweise mit leitender Flüssigkeit gefüllten drehbaren Röhren von einem elektrischen Leiter durchsetzt sind und die Drehung der Röhren so erfolgt, daß infolge des Sinkens des Flüssigkeitsspiegels in der einen Röhre und kies Steigens in der anderen Röhre schon `l:ei geringen Drehungen eine verhältnismäßig große Widerstandsänfderung im Anzeigenstromkreis eintritt.
Zu dem angegebenen Zwecke ist !bisher ein drehbares System von kommunizierenden Röhren noch nicht in Vorschlag gebracht worden. Selbstverständlich sind -kommunizierende Röhren an sich bekannt, und man hat sie beispielsweise verwendet, um bei Flugzeugen zum Anzeigen der Flughöhe von einer (darin enthaltenden Flüssigkeit in die Röhrenwand eingeschmolzene Kontakte erreichen zu lassen bzw. um eben dort einen Kontakt zu unterbrechen. Es ist auch tereits vorgeschlagen worden, zum Anzeigen des Standes einer Flüssigkeit eine einen Leiter enthaltende drehbare Röhre zu verwenden, dessen in den Stromkreis eingeschaltete Länge bei der Drehung durch eine in der Röhre enthaltende leiternde Flüssigkeit beeinflußt wird.
Demgegenüber liegt aber .hii Sinne der Erfindung der Unterschied und Fortschritt darin, daß durch Verwendung von kommunizierenden Röhren bei einer Drehung und je nach Maßgabe derselben der in Iden -einen Rohr enthaltene Flüssigkeitsteil sich in das andere Rohr ergießt, so daß eine sehr starke Erhöhung oder Erniedrigung des Flüssigkeitsspiegels selbst bei geringer Veränderung der Winkellage erzielt wird.
Eine weitere Steigerung der Empfindlichkeit der Anzeigevorrichtung wird im Sinne der Erfindung dadurch erhalten, @daß unter Anwendung einer Wheatstone-Brückenschaltung vier Röhren verwendet «-erden, wobei je zwei miteinander kommunizieren und jede der Röhren von einem Leiter durchsetzt ist.
Die Erfindung hat ein sehr umfangreiches Anwendungsgebiet. Beispielsweise kann sie mit einer Windfahne in der nachstehend erläuterten Art verbunden werden, um mit größter Genauigkeit deren jeweilige Stellung anzugeben. Die Erfindung kann aber auch dazu benutzt «-erden, um mit größter Genauigkeit Veränderungea eines Flüssigkeitsspiegels anzuzeigen.
Die Zeichnung erläutert das Obenstehende. Die Abb. i und 2 zeigen schematisch zwei verschiedene Ausführungen der Erfindung; die Abb.3 gibt als Beispiel die Anwendung der Erfindung zur Bestimmung der Stellungen einer Windfahne.
In den Abbildungen ist mit i die eine und mit 2 die andere von zwei Röhren bezeichnet, die .durch eine dritte Röhre 3 miteinander verbunden sind. Die dritte Röhre erhält einen engen Querschnitt, um die Flüssigkeitsbewegung zu dämpfen. Die Röhren sind in einem Rahmen d. , entlialteii, der um einen Punkt 5 drehbar ist.
In der Röhre i befindet sich ein Faden 6, der an den Enden der Röhre nach außen tritt und dort befestigt ist. Dieser Faden 6 mit verhältnismäßig hohem Widerstand ist mit einem Strommesser io hintereinander geschaltet, zu welch letzterem ein Element 8 .und ein Widerstand 9 parallel geschaltet . sind. Ist dieser Widerstand 9 in bezug auf denjenigen des Fadens 6 groß, so ist die Stromstärke im Stromrnesser io dem Widerstande des freien Teiles des Fadens 6 praktisch proportional.
Gemäß Abb. 2 sind in den beiden Röhren i und 2 Fäden 6 bzw. 7 angeordnet. Außerdem ist ein zweiter gleicher Röhrensatz 1', 2' vorhanden, der dieselben Drehungen ausführt wie die Röhren i und 2. Die Schaltung ist die einer Wheatstoneschen Brücke, ,der Strommesser io zeigt die Drehungen an.
Die Skalen des Strommessers «-erden vorzugsweise durch praktische Versuche hergestellt. Ist der Widerstand 9 und auch derjenige des Strommessers io groß mit Bezug auf den Widerstand der Fäden 6, 7 in den Röhren 1, 2, so ist die Stromstärke nahezu proportional t g a, wenn a die Winkeldrehung der Röhren aus der Vertikallage bedeutet.
Nach Abb. 3 dienen die Röhrensätze zur Bestimmung der Winkelstellung einer Windfahne i i, deren Achse 12 eine Scheibe 13 trägt, an der eine Zylinderwand 14 befestigt ist. Diese Wand hat mach oben eine schraubenförmige Begrenzung 15, 16. Auf der Oberkante liegt ein Stab 17 auf, der um eine horizontale Achse 18 drehbar ist und die Röhrensätze 1, 2 bzw. 1', 2' trägt. Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann die Stellung der Windfahne i i angegeben werden, und zwar in der in der Abb. 3 veranschaulichten Weise durch einen Zeiger und eine Skala. Mit Hilfe eines nicht dargestellten Kommutators wird der Strom in dem Apparat in dem Augenblick umgekehrt, wo der Wind durch Nord oder Süd geht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum elektrischen Fernanzeigen, insbesondere von Winkelstellungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder beide Schenkel von kommunizierenden, teilweise mit leitender Flüssigkeit gefüllten, drehbaren Röhren von einem elektrischen Leiter (6) durchsetzt sind- und die Drehung der Röhren so erfolgt, daß infolge des Sinkens des Flüssigkeitsspiegels in der einen Röhre (2) und des Steigens in der anderen Röhre (i) schon bei geringen Drehungen eine verhältnismäßig große Widerstandsänderung im Anzeigestromkreis eintritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, da-.durch gekennzeichnet, daß zur Steigerung .der Empfindlichkeit zwei solcher Systeme z. B. zwei U-förmige, in beiden Schenkeln von Leitern durchsetzte Röhren (1, 2 und 1', 2') in Wheatstone-Brückenschaltung an ein Anzeigeinstrument (io) angeschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verbindung mit einer Windfahne (i i ), wobei die zum Teil mit der leitenden Flüssigkeit gefüllten Systeme (1, 2, 1', 2') auf einem drehbar angeordneten Gliede (17) befestigt sind, welche sich auf die nach zwei entgegengesetzt gewundenen Schraubenlinien verlaufende Begrenzungskante (15, 16) eines die Windfahnenachse (12) umgebenden Zylinders (1.I) stützt, die mit einem Kommutator zum Richtungswechsel des elektrischen Stromes versehen ist.