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Vorrichtung zur Messung der Wasserstoffionenkonzentration Die Messung
des 1>>I-Wertes erfolgt zumeist mit einer der folgenden Elektroden: Wasserstoffelektrode,
Chinhydronelektrode, Glaselektrode oder Antimonelektrode. Es ist bekannt, daß man
die Kompensationsapparate zur p.11-Messung mit direkten pH-Ableseskalen versehen
kann: jedoch ist für jede Elektrodenart eine besondere Skala notwendig, da die Spannungen,
welche die einzelnen Elektroden bei bestimmten PH-Werten zeigen, verschieden sind.
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Es ist nun der Zweck der Erfindung, die Anwendung einer gemeinsamen
pi,-Skala für alle Elektroden zu ermöglichen. Für die Chinhydron- und Wässerstoffelektrode
ist bereits eine gemeinsame Skala benutzt worden, indem der Spannungsunterschied
der beiden Elektroden von 7o4 inV ausgeglichen wurde, indem die eine Elektrode direkt
in den von dem Kompensationspotentiometer abzweigenden Meßkreis geschaltet wurde,
die andere in Serie mit einem Normalelement von 704. mV. Dieses im Meßkreis angewandte
Verfahren setzt aber ein Normalelement geeigneter Spannung voraus, wodurch man an
den Zufall gebunden ist, da man nicht willkürlich konstante Elemente jeder beliebigen
Spannung herstellen kann.
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Bei der Schaltung nach der Erfindung werden die notwendigen Schaltmaßnahmen,
welche von allgemeiner Gültigkeit für alle Elektrodenarten sind, im Hauptstromkreis
des Potentialgefällsdralites vorgenommen. Der verwendete Potentialgefällsdralit
besteht nach der Erfindung aus zwei Teilen gleichen Widerstandes, welche in p11-Einheiten
unterteilt sind und je nach der verwendeten Elektrodenart hintereinander oder parallel
geschaltet werden, derart claß die Einregulierung des einen Teiles auf eine bestimmte
p1I Spanne automatisch eine gleichzeitige Einregulierung des andern Teiles auf die
gleichep«-Spanne ergibt.
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Zum Verständnis der Wirkungsweise der Schaltung ist von den Formeln
auszugehen, durch welche die Beziehung zwischen dem Säuregrad pH der Lösung und
der Spannung E der Elektroclenkette in dieser Lösung festgelegt ist: Sie lauten
z. B. bei i8° bei Benutzung der gesättigten Kalonielbezugselektrode für die:
Der auf der rechten Seite der Formel befindliche Ausdruck K ist also entweder positiv
oder negativ.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der neuen Anordnung: Der
Potentialgefällsdralit bestellt aus den zwei Teilen l'1 (von a
bis
b) und P2 (von ca bis c), welche mit Hilfe einer pH-Skala eingeteilt sind. Der Widerstand
von P, und P2, welcher eine bestimmte Größe haben muß, ist gleich. Diese beiden
Teile P1 und P., sind im Fall der Abb. i hintereinandergeschaltet und in Serie mit
dem außerdem zum Kompensationspotentiometer gehörigen Widerstand R und der Batterie
B zu einem Potentialgefällsstromkreis geschaltet. Wenn dann, wie es bei Kompensationsmessungen
üblich ist, durch Einregulieren von R über das Stück P2 unter Kompensation gegen
ein Normalelement eine bekannte Spannung gelegt wird, so reguliert sich gleichzeitig
der Spannungsabfall über P1 automatisch auf denselben Wert ein, da Widerstand und
Stromfluß von P1:gleich demjenigen von P2.ist. Wenn also P2. so einreguliert wird,
daß über jedem einem pH-Intervall entsprechenden Teilstück von P2, also z. B. zwischen
o und i oder 7 und 8 pH, 57,7 mV liegen (welcher Spannungsbetrag bei 18° einer pH-Änderung
um eine Einheit entspricht), so entspricht auch bei P1 einem pI,- Intervall der
gleiche Spannungsbetrag.
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Für die Messung mit einer bestimmten Elektrodenart wird dann an P,
ein Abgriff an diejenige Stelle der pH-Skala gelegt, welche durch den Wert K auf
der rechten Seite der betreffenden Elektrodenformel gegeben ist. Von P2 zweigt der
schleifende Abgriff APH ab, dessen Stellung den gemessenen pH-Wert anzeigt. Zwischen
den beiden Abgriffen liegt in bekannter Weise der Meßkreis, welcher die Elektrodenkette
und das Nullgalvanometer enthält.
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Diese Ausführungen gelten für alle Elektrodenarten' mit negativem
K, also z. B. die Wasserstoff- und die Antimonelektrode; für erstere liegt der Meßkreis
zwischen A", und A PH , für die zweite zwischen A" und ApH .
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Für Elektroden mit positivem K werden die beiden Teile P1 und P2 parallel
geschaltet, wie in Abb. 2 dargestellt. Zu diesem Zwecke wird die Verbindung zwischen'b
und d (vgl. Abb. i) gelöst und die Verbindung zwischen b und c und zwischen
a und d hergestellt, was durch einen einfachen Umschalter erfolgen
kann. P1 und P2 sind jetzt parallel geschaltet; die Stromrichtung in beiden ist
entgegengesetzt (vgl. die Pfeile), während sie bei Abb. i gleichsinnig war, dadurch
kehrt sich gewissermaßen das Vorzeichen der pH,Skala von P1 um. Auch in diesem Falle
erstreckt sich die Einregulierung von P, durch Verstellen von R, welche unter Kompensation
gegen ein Normalelement vorgenommen wird, gleichzeitig auf P1, da Stromfluß und
Widerstand von P1 und P2 stets gleich sind, so daß auf beiden Teilen des Potentialgefällsdrahtes
wieder die PH-Skala in gleicher Weise Gültigkeit hat. Die so geschaltete Kompensationsanordnung
ist nun für Elektroden mit positivem K, z. B. -die' Chinhydrönelektrode und Glaselektrode,
brauchbar; die Beträge von K werden durch den auf P, gelegenen Abgriff umspannt,
und der schleifende Abgriff auf P2 dient zur Einstellung auf den gesuchten Wert,
wenn in üblicher Weise mittels des von den Abgriffen abzweigenden Meßkreises die
Messung vorgenommen wird. Für die Chinhydronelektrode lieb der Meßkreis zwischen
A" und A% , für die Glaselektrode zwischen Ag und Aper .
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Bei der beschriebenen Anordnung dient also die gleiche pH-Skala für
die Messung mit allen Elektrodensystemen, wenn die beiden Teile des Potentialgefällsdrahtes
je nach dem Wert der verwendeten Elektrodenart für K in der richtigen Weise geschaltet
werden. Dabei sind außer derbeschriebenen Ausführungsform auch Abänderungen unter
Benutzung des Erfindungsgedankens möglich. ' Zeigt z. B. eine Wasserstoffelektrode
gegen die-gesättigte Kalomelelektrode ein Potential von - 400 mV, so wird bei der
Kompensation des Meßkreises gegen den zweiteiligen hintereinandergeschalteten Potentialgefällsdraht,
nachdem der Abgriff von P1 auf 4,34 eingestellt ist, der zugehörige Wert von 2,59
pH durch die Einstellung des Abgriffes von P2 richtig angezeigt. Ebenso wird z.
B. bei Parallelschaltung der beiden Teile und Einstellung des Abgriffes von P1 auf
1,72 für eineGlaselektrode vom Potential-4oo mV (gegen die gesättigte Kalomelelektrode)
der zugehörige pH-Wert von 8,65 bei der Kompensation richtig angezeigt, wie sich
aus den obigen Ausführungen und den Abbildungen des Potentialgefällsdrahtes ergibt.