DE38302C - Neuerungen an Apparaten zur Messung von Elektrizität - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zur Messung von ElektrizitätInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung hat einen Apparat zum Gegenstande, welcher die Messung der durch
einen Wechselstrom gelieferten Elektricitätsmenge gestattet, für welchen Strom es sich
nöthig macht, das Vorhandensein eines permanenten magnetischen Feldes zu verhindern.
Erfinder erreicht diesen Zweck durch Anwendung des Gesetzes der directen Anziehung
oder Abstofsung der Ströme unter und gegen einander, nach welchem bekannten Gesetz:
1. zwei parallel und gleich gerichtete Ströme sich anziehen;
2. zwei parallel und entgegengesetzt gerichtete Ströme sich abstofsen und
3. diese Anziehung und Abstofsung im directen Verhältnifs der Länge des Drahtes zum Quadrate
der Intensität und im umgekehrten Verhältnifs zum Quadrat des Abstandes stattfindet.
Basirend auf diesen Gesetzen hat Erfinder ein Elektrodynamometer construirt, welches, wie
nachstehend ausgeführt werden wird, in mehreren nicht unwesentlichen Punkten von den
bekannten Mefsapparaten abweicht.
Die Registrirung des Stromes erfolgt wie bei den Strommessern (D. R. P. No. 25542 und 2620g)
des Erfinders durch eine schwingende, unter dem Einflufs des vorstehend charakterisirten
Apparates befindliche Nadel, deren mehr oder weniger grofse Ausschwingung im Bereiche
eines mit Zähnen besetzten, in regelmäfsiger und continuirlicher Drehung versetzten und die
Zeiteinheit angebenden Cylinders eine veränderliche Anzahl von Contacted hervorruft, welche
ein Sperrrad in Bewegung setzen, das andererseits das Rädergetriebe für die Zifferblätter des
Registrirapparates in Drehung versetzt. Die Bewegung des Uhrwerkes erfolgt hier jedoch
durch einen kleinen, mit Centrifugalregulator versehenen dynamoelektrischen Motor, welcher
nach Bedarf den inneren Betriebsstrom automatisch unterbricht und schliefst. Hierdurch
wird der Motor seiner eigenen elektromotorischen Kraft beraubt.
Fig. ι zeigt eine Ansicht des gesammteri Apparates, Fig. 2 dessen Stirnansicht, Fig. 3
einen Grundrifs; die Fig. 4 bis 12 zeigen Details des Registrirapparates und Fig. 13 bis 20
eben solche des Elektrodynamometers, dessen Stromlauf schematisch in Fig. 21 dargestellt ist,
während Fig. 22 schematisch den Lauf der Registrirapparatströme zeigt.
Das Dynamometer hat an seinem unteren Theil einen Holzsockel A, welcher auf der
Platte B des Apparates befestigt ist. In geringem Abstande über dem Sockel wird, wie
aus Fig. 1 ersichtlich, mittelst zweier messingenen Ständer ein System von vier Holzsäulen C C
C C gehalten, die oben und unten mit einander durch Holzscheiben A1 A1 verbunden
sind. Dieser Rahmen liegt fest. Auf der Innenseite trägt jede Säule C eine aus dicken,
nach oben zu gewickelten Drähten gebildete Spule.
In dem leeren Raum zwischen den Säulen CCCC ist ein beweglicher Rahmen D angebracht,
welcher ebenso viel Draht wie der feste Rahmen trägt und- sich als symmetrisch
angeordnete vier Spulen E E EE darstellt. Jede der letzteren ragt dergestalt zwischen zwei
Spulen des feststehenden Rahmens hinein, so dafs die Beweglichkeit des Rahmens JD auf den
Raum zwischen den Spulen des festliegenden
Rahmens begrenzt ist. Der bewegliche Rahmen D wird oben und unten durch zwei
Zapfen d d getragen, welche durch auf dem festen Rahmen sitzende messingene Stege hindurchgehen.
Aufserdem ist genannter Rahmen mittelst eines kleinen Rahmens /2 durch einen
Seidenfaden und eine Spirale rf2 aufgehängt,
so dafs ersterer bei seiner Drehbewegung vollständig frei ist. Der Strom tritt durch zwei
flache Kupferspiralen i3 d& in den und aus
dem beweglichen Rahmen D, welche Spiralen' einer Uhrfeder ähnlich sind, deren Querschnitt
demjenigen des auf den Rahmen aufgewickelten Drahtes gleich ist.
Auf der einen der Spulen des beweglichen Rahmens D ist die Zeigernadel F angebracht,
welche sich in horizontaler Richtung gegen eine Scala G einstellt; letztere wird von zwei
Armen g g getragen, die sich auf einer Achse g·1 befinden, welche ihrerseits zwischen
zwei an Ansätzen des oberen Steges dl sitzenden
Zapfen hin- und herschwingt. Nadel F schwingt zwischen dem Zifferblatt und dem
nachbeschriebenen Cylinder H hin und her und trägt nahe an ihrer Spitze einen kleinen
Finger, der dazu dient, die Fläche des Zifferblattes ohne Berührung zu durchlaufen. Achse gl
tragt auf ihrem hinteren Theil mit Gegengewichten g2 g2 besetzte Stangen, wodurch
ungefähr das Gleichgewicht mit den beiden Armen gg und der zwischen diesen liegenden
Scala G hergestellt wird, um so die Empfindlichkeit der Armbewegung in vefticaler Richtung
zu erhöhen.
Nadel F trägt unter ihrer Spitze einen Anschlagwinkel
f, welcher von den Zähnen des Cylinders direct getroffen wird und dessen Einrichtung weiter unten beschrieben ist. Bei
einem jeden Anstofsen der Nadel F an einen Zahn des Cylinders H wird erstere gehoben,
hebt bei ihrer Bewegung die Scala und demzufolge auch das Ende des durch Scala G und
Arme g g gebildeten kleinen Rahmens.
Vor Nadel F und deren Rahmen ist auf dem oberen Rande des Registrirapparates ein
kleiner, an seiner Spitze eine Hülse tragender Ständer J angebracht; in dieser Hülse steckt
eine Spindel mit Spirale K, an deren Ende ein Seidenfaden R befestigt ist. Letzterer geht
von dem gebogenen, eigenthümlich gestalteten Hebel L ab, der an einem durch Klemmschraube
an der Achse des beweglichen Rahmens D befestigten Ring / sitzt. Wie aus Fig. 13 und 14 ersichtlich, ist die Krümmung
dieses Hebels so gewählt, dafs nach Mafsgabe der Vergröfserung des Ausschwingungswinkels
der Nadel F die Länge des Hebelarmes L, welcher durch Druck gegen den an der ent-
; gegenwirkenden Feder K befindlichen Faden R
wirkt, im Quadrat dieser Ausschwingung zunimmt, und dafs daher die Nadel (indem der
Widerstand im directen Verhältnifs zur. Ausschwingung zunimmt) nur im directen Verhältnifs
zur Intensität ausschwingen kann. Die im Verhältnifs^ zur Intensität ausschwingende
Nadel giebf also dasselbe Resultat, wie diejenige des mit Magneten ausgestatteten Amperemeters,
obgleich sie mit Wechselströmen functionirt.
Ein mit Gegengewicht versehener, an einem kleinen Rahmen /2 befestigter Arm I1 (wobei
dieser Rahmen oben an der Spirale d'2 aufgehängt und unten durch Ring /3 an dem oberen
Ende der Achse des beweglichen Rahmens D befestigt ist) dient dazu, den gekrümmten Hebel
L seitlich auszubalanciren und die Nadel F auf den Punkt »Null« der Scala G zurückzuführen,
wenn kein Strom durchgeht. Genannte Scala ..G ist in Amperes oder eine andere
Einheit getheilt.
Fig. 13 zeigt den Grundrifs des Hebels L und der Nadel F, wenn diese in Ruhe ist.
Fig. 14 ist eine ähnliche Ansicht mit der Stellung dieser Theile, wenn die Nadel 20 Amperes
anzeigt. Fig. .1 5 und 16 sind Details der Nadel.
Fig. 17 zeigt den Grundrifs. der beiden Rahmen des Dynamometers. Fig. 18 ist ein Horizontalschnitt
durch den festliegenden Rahmen des Dynamometers, dessen innerer beweglicher Rahmen in Fig. ig in Ansicht und in Fig. 20
im Horizontalschnitt angegeben ist.
Das Durchlaufen der Ströme, welches schematisch in Fig. 21 dargestellt ist, wird
weiter unten erläutert werden.
Der Registrirapparat basirt, wie erwähnt, auf der Benutzung eines kleinen elektrischen
Motors, dessen Construction aus den Fig. 1, 2 und 3, sowie im Detail aus den Fig. 4 bis 12
ersichtlich ist.
Ein feststehender, auf der Platte B des Apparates und vor dem Dynamometer befestigter
Holzrahmen M trägt äufserlich sechs Spulen von sehr feinem, in verticaler Richtung aufgewickeltem
Draht. Im Innern des Rahmens ist auf Zapfen ein beweglicher Rahmen N angeordnet,
der, sich frei drehend, genau 300 Touren pro Minute machen mufs. Dieser bewegliche
Rahmen N trägt zwölf Spulen aus sehr feinem Draht, der ebenso wie derjenige der aufsenliegenden
Spulen aufgewickelt ist.
Die Länge des Drahtes mufs eine solche sein, dafs er wenigstens 1000 Ohm Widerstand,
aber vielmehr in dem Falle hat, wo Ströme' von . sehr hoher Spannung verwendet werden
würden. Der festliegende Rahmen M wird von zwei Messingständern O O gehalten, welche
sämmtliche Zahnräder und Zifferblätter des Registrirapparates tragen. Seitlich von letzterem
ist ein Sperrrad P angeordnet, dessen Achse ρ sich in den Armen ρ 1^1 dreht. Das innere
Ende der Achse ρ trägt eine Schraube ohne Ende p2, im Eingriff mit einem auf der Achse
des Zifferblattzeigers für die Einheiten sitzenden Rade ρΆ, von dem aus die Uebersetzung
auf die Zahnräder des Zählapparates nach den üblichen Anordnungen erfolgt.
Die Achse des beweglichen Rahmens N trägt an ihrem oberen Ende eine Schraube ohne
Ende η im Eingriff mit einem Schraubenrad v} von 30 Zähnen, das auf einer Welle n'2
sitzt; letztere trägt an ihrem Ende ein Zahnrad w3 von zehn Zähnen, welches durch ein
Zwischenrad ni das Rad h von 100 Zähnen
treibt, das am Ende der Achse des Cylinders H sitzt. Demnach macht dieser Cylinder
genau eine volle Umdrehung in dem Zeitraum von 60 Secunden. Cylinder H ist in 21 Kreise
getheilt, die in einer Entfernung von 2 mm von einander abstehen. Diese Kreise sind mit
Zähnen besetzt und in der in Fig. 5 ersichtlichen Abwickelung angeordnet. Diese Zähne
treffen bei der continuirlichen Drehung des Cylinders den unter der Spitze der Nadel F
sitzenden Winkel f, welcher gehoben wird und, indem er selbst den Rahmen gg hebt, das
Rad P in der weiter unten angegebenen W'eise in Drehung versetzt. Winkel f ist von einer
fünf Theilungen des Cylinders H gleichen Breite.
Auf der Seite von Rad P trägt der Rahmen
gg einen verstellbaren Arm Q, welcher eine Stange q hält; auf letzterer sind ein Sperrkegel
ql und ein Gegensperrkegel q* angebracht,
wie aus Fig. 1 ersichtlich, welche das Rad ρ jedesmal weiter schieben, wenn der Rahmen
g g nach seinem Heben wieder niedergeht. Da beim Heben des Rahmens die Sperrkegel
ausgelöst werden, wird das Sperrrad frei; dann führt beim darauf erfolgenden Niedergang des
Rahmens eine kleine, mit dem einen Ende an einem Ansatz am Gestell und mit dem anderen
Ende an dem Hinterende der Stange q befestigte Feder q3 diese Stange zurück und
setzt die Klinke q mit dem Sperrrad in Verbindung, das so um einen Zahn weiter gedreht
wird. Sperrkegel q1 ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
drehbar befestigt, damit er bei der Drehbewegung des Zahnrades nachgeben kann. Eine
Sperrfeder ql hindert den Rückgang des Rades
P, hinter dem eine Scheibe S sitzt, welche sich mit demselben dreht, und deren flacher
Rand in 60 Theile getheilt ist; ein fester, in der Nähe des Scheibenrandes angeordneter
Index zeigt den Weitergang des Sperrrades an. Diese Theilung bezieht sich auf einen die Brennstunden
von Lampen messenden Apparat; zum Messen der Coulombs trägt Rad S 100 Theilungen,
von denen eine jede 100 Coulombs angiebt. Dasselbe ist für das .Sperrrad der
Fall, welches in diesem Falle statt 30 50 Zähne trägt; dann macht aber CylinderHin 100 Secunden,
statt in 60 Secunden, eine Umdrehung.
Die regelmäßige Umdrehung des beweglichen Rahmens N wird durch einen in Fig. 1, 2
und 4 ersichtlichen Centrifugalregulator T gesichert. Derselbe ist den bei Dampfmaschinen
verwendeten Regulatoren ähnlich und besteht aus zwei, auf zwei Armen befindlichen Kugeln,
welche sich durch Centrifugalkraft von einander entfernen und nach Verlangsamung der Bewegung
durch zwei hinsichtlich ihrer Stärke verstellbare Drahtfedern zurückgezogen werden.
Die die Kugeln tragenden Arme f3 t3 sind zu
diesem Behufe auf dem Ende zweier radialen Stangen befestigt, welche von einem isolirenden,
fest auf der Achse des beweglichen Rahmens N sitzenden Ring I abgehen. Diese beiden
radialen Stangen gehen von zwei Messingplatten i2 i2 ab; neben jeder dieser Platten ist
eine weitere Platte f5 befestigt, welche an ihrem
äufseren Rande einen kleinen Contact ί1 trägt;
letzterer liegt einem ähnlichen Contact t gegenüber, welcher am Ende des Armes t3 und
hinter der Kugel angeordnet ist. Platten i6 i5
sind von den Platten f2 i2 isolirt. Durch die
Arme i3 i3 geht je eine festliegende, radiale
Stange i4 mit Spiralfeder hindurch, welche die Kugel mit ihrem Arm nach der Achse des beweglichen
Rahmens hinzuschieben bestimmt ist. So lange die Drehgeschwindigkeit des beweglichen
Rahmens eine normale bleibt, hält die Centrifugalkraft die Kugeln nach auswärts und
bleiben die Contacte von einander entfernt; von dem Augenblick jedoch an, wo sich die
Bewegung verlangsamt, nähern sich die durch ihre Federn zurückbewegten Kugeln dem Ring J,
wodurch die Contacte 11 gegen i1 tl bewegt
werden und der innere Stromkreis sich schliefst, wonach die Drehbewegung des Rahmens N
wieder zunimmt; ist dann die Drehbewegung wieder eine normale, so entfernen sich die
Kugeln wieder von einander, und der Strom wird unterbrochen.
Zwischen Regulator T und Schraubengang η sind, über einander liegend, zwei Stromwender
U U1 angeordnet, die hinsichtlich ihrer Construction
den Gramme'schen Collectoren gleichen, in welchen die Streicher durch ein
System kleiner Röllchen ersetzt werden, um Reibung und Abnutzung beträchtlich zu vermindern.
Die beiden Collectoren sind so zu einander angeordnet, dafs die Kupferlamellen
des einen mit denen des anderen abwechseln, so dafs hierdurch eine continuirliche Contactfläche
entsteht, welche abwechselnd durch ein jedes der beiden Rollensysteme berührt wird.
Wie aus Fig. 2, 11 und 12 ersichtlich, sind die
Kupferröllchen u u paarweise auf zwei kleinen Messinganschlägen M1 w1. montirt, welche am
Ende eines Messingplättchens m2 sitzen. Mit
ihrem anderen Ende ist letzteres an einer Platte u3 befestigt, die an einem am Ständer
O befindlichen Block aus Holz oder einem anderen Isolirmaterial sitzt. Plättchen u2 ist
auf dem gröfseren Theil seiner Länge gespalten, um die Rollen elastisch zu machen, sowie mit
einem länglichen Schlitz versehen, um die Klemmschraube durchstecken und einstellen
zu können. Die diesen Theil des Apparates darstellenden Details sind:
Fig. 4 ein Grundrifs des Regulators Γ;
Fig. 5 eine Abwickelung der Fläche des Cylinders if;
Fig. 6 ein Schnitt durch die erste Theilung des Cylinders;
Fig. 7 ein solcher durch die 20. Theilung
desselben;
• Fig. 8 ein Grundrifs des festliegenden Rahmens M und des. beweglichen Rahmens N des
Motors;
Fig. 9 ein Horizontalschnitt des festliegenden Rahmens M;
Fig. 10 ein solcher des beweglichen Rahmen N;
Fig. 11 ein Schnitt des einen der Collectoren
UU\ welche den Contact mit einem Röllchen u zeigen;
Fig. 12 ist der Grundrifs eines der mit Rollen
besetzten. Plättchen w2.
In nachstehendem soll der Lauf der Ströme in den verschiedenen Theilen des Apparates angegeben
werden, wobei die Beschreibung durch Fig. 21, welche schematisch den Lauf nach
dem Dynamometer, und Fig. 22, welche den Lauf nach dem Registrirapparat darstellt, leichter
verständlich werden wird.
In Fig. 21 sind CCCC die vier Spulen
des festen, EEEE solche des beweglichen Rahmens, d3 d3 die Spiralen und X und Y
Pole. Die continuirliche Linie zeigt den Strom, welcher die beiden Rahmen durchläuft; die
gestrichelten Linien zeigen im Falle der Zweitheilung die beiden Ströme, je einen für jeden
Rahmen.
In Fig. 22 sind mit M die sechs Spülen des festen und mit N die zwölf Spulen des beweglichen
Rahmens bezeichnet; letztere sind in zwei Gruppen, eine schwarze und eine weifse,
getheilt. U1 (weifs) sind die sechs Lamellen des unteren, mit den weifsen Spulen verbundenen
Collectors; U(schwarz) sind die oberen, mit den schwarzen Spulen verbundenen Collectorlamellen.
T T sind die beiden symmetrischen Theile des Regulators; M2M2 sind die
beiden Rollenhalter, X Y die beiden Pole.
Der durch continuirliche Doppellinie angedeutete Strom geht durch den feststehenden
Rahmen; der durch eine einzige continuirliche Linie markirte Zug zeigt den Strom einer der
Gruppen des beweglichen Rahmens, die gebrochene Linie denjenigen der anderen Gruppe.
Die vier auf der Plattform B angebrachten Klemmschrauben VV1V2V3 bedeuten entweder
den Eintritt oder den Austritt des den Apparat betreibenden Stromes.
In der Zeichnung tritt der Strom bei V ein; von da geht er durch Draht W oben in eine
der Spulen des festen Rahmens für das Dynamometer, geht von der Spitze nach dem Fufse
der ersten Drahtspule, dann von, diesem nach der Höhe der zweiten u. s. w., um bis zur
Höhe der vierten Spule zu fliefsen. Von da geht der Strom durch Draht W nach einem
Messingwinkel, in dessen unteren Theil das Ende der unteren Spirale d3 eingefügt ist;
letztere überträgt den Strom nach dem Fufse der ersten Drahtspule des beweglichen Rahmens
D, von deren Spitze er in diejenige der zweiten Spule übertritt, um durch dieselbe von
oben nach unten u. s. w. bis zur vierten Spule zu kufen, welche der Strom unten verläfst,
um durch einen innen liegenden Draht nach der oberen Spirale d3 zu gehen, die an einem
Messingwinkel sitzt; durch letzteren geht der Strom mittelst des Drahtes nach den Lampen.
Nach den eingangs genannten Gesetzen durchläuft der Strom abwechselnd von unten
nach oben und umgekehrt die Spulen des feststehenden Rahmens und die zwischenliegenden
Spulen des beweglichen Rahmens D des Dynamometers; die Spulen des beweglichen
Rahmens nähern sich denjenigen des feststehenden Rahmens, in welchem der Strom derselben
Richtung folgt. Diese Annäherung, welche sich mit der Stromstärke ändert, bewegt die Nadel F,
deren Ausschwingungen mit der Stellung des beweglichen Rahmens D übereinstimmen.
Vom Hauptleiter, welcher an Klemme V angeschlossen ist, geht ein zweiter Draht W3 ab,
welcher einen Zweigstrom nach der Höhe der ersten aufsen liegenden Spule der feinen Drähte
für den festliegenden Rahmen M des Elektromotors leitet. Der Strom folgt dieser Spule
von oben nach unten, dann der zweiten von unten nach oben und endigt endlich in der
Höhe der sechsten Spule, aus welcher er durch Draht W4, Fig. 3, weiter geht, um sich mit
dem nach der Klemme Va führenden Leiter
zu verbinden.
Ein anderer Draht W5,. welcher sich von W3
bei dessen Eintritt in den festen Rahmen M abzweigt, geht nach den vorderen Rollenhaltern
u u der Collectoren U U\ auf die hierdurch
der Strom übertragen wird, um von hier nach dem beweglichen Rahmen N zu gelangen.
Dieser 12 Spulen umfassende Rahmen ist in zwei bestimmte Stromkreise von je sechs
wechselweisen Spulen getheilt; der eine Stromkreis steht mit dem Collector U und der andere
mit dem Collector U1 in Verbindung, dergestalt, dafs ihr Wechsel einen continuirlichen
Effect hervorruft.
Der Strom des Collectors U geht durch sämmtliche Drahtspulen von ungleicher Zahl
von oben nach unten und tritt aus der elften heraus, um nach demselben Collector zurück-
zukehren, von wo aus er durch die hinteren Rollenhalter dieses Collectors geht, um zu dem
nach der Klemmschraube Vs führenden Draht zurückzukehren. Der Strom des unteren Collectors
U1 geht durch sämmtliche Drahtspulen von gerader Zahl von unten nach oben und
von Spule 12 weg, um nach demselben Collector zurückzukehren, von wo aus er durch
die hinteren Rollenhalter dieses Collectors geht, um endlich zu dem nach der Klemmschraube
V3 führenden Leiter zurückzukehren.
Der Regulator ist in denjenigen Draht eingeschaltet,
welcher einen jeden der Stromwender mit ihrem entsprechenden Stromkreis im beweglichen
Rahmen verbindet; der Strom geht nach den beiden Platten i2 i2 und durch sie
nach den drehbar befestigten, die Kugeln und die Contacte 11 tragenden Armen i3. Anderentheils
stehen die beiden Platten i5 i5 mit ihren
Contacten i1 if1 in constanter Verbindung mit
dem entgegengesetzten Pol, damit die Annäherung der Contacte den Strom schliefst und die
Energie des treibenden Stromes im beweglichen Rahmen JV verstärkt, sobald er unter
seine normale Stärke fällt.
Der Eintritt des Stromes erfolgt durch V und der Austritt durch F3; die Klemmen F1 und F2
dienen für den' Lampenstromkreis. Diese vom Hauptstrom abgeleiteten Ströme concurriren
also in der Erzeugung der Drehbewegung des Motors, sowie in der Vergrößerung der Energie
desselben, wenn letztere abnimmt; sie tragen mit Hülfe des Regulators dazu bei, die nöthige
Regelmäfsigkeit des Ganges zu sichern, welche zur regelmäfsigen Umdrehung des Cylinders in
der vorgeschriebenen Zeit nothwendig ist.
Der dargestellte Apparat ist hinsichtlich des Dynamometers für ein Maximum von 20 Amperes
regulirt; man kann aber auch einen doppelten Strom messen, wobei man jedem der Theilungsstriche der Scala doppelten Werth
giebt und den Strom theilt, d. h. indem man getrennte Stromkreise durch den festliegenden
und den beweglichen Rahmen gehen läfst, was eine Theilung ergeben und den Widerstand
verringern würde;
Erfinder will sich nicht an die sämmtlichen obigen Ausführungsdetails binden, von denen
eine grofse Anzahl untergeordneter Natur sind und deren Abänderung durch die Erfahrung
geboten werden kann. Es brauchen auch die beiden Theile des Apparates nicht immer vereinigt
zu werden, weil in gewissen Fällen der Registrirapparat mit dynamoelektrischem Motor
mit einem Magnet - Amperemeter oder einem analogen Apparat vereinigt werden kann, wie
auch das Elektrodynamometer bei Registrirapparaten von einem anderen Modell angewendet
werden kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei Registrir-Elektrodynamometern mit von dem zu registrirenden Strom bethätigten Zeigern und einer durch den Strom bewegten Registrirwalze die Verbindung eines Fadens (R) einer Spirale (K) und eines gekrümmten Hebels (L), welche Theile ein Ausschwingen der Zeigernadel (F) im Verhältnifs zur Intensität bewirken, mit einem Centrifugalregulator, dessen Schwungkugeln (T) an den Enden von unter dem Einflüsse von Spiralfedern stehenden Armen (tB) mit Contacten (t) sitzen, die bei Abnahme des inneren Stromes für den beweglichen Rahmen (N) durch Berührung mit gegenüberstehenden Contacten (t1) den Stromkreis schliefsen, bei Zunahme dieses Stromes dagegen denselben unterbrechen, zum Zwecke der gleichmäfsigen Drehbewegung des Rahmens (N) und demzufolge des Cylinders (H).Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE38302C true DE38302C (de) |
Family
ID=314012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT38302D Expired - Lifetime DE38302C (de) | Neuerungen an Apparaten zur Messung von Elektrizität |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE38302C (de) |
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- DE DENDAT38302D patent/DE38302C/de not_active Expired - Lifetime
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