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Peilseitenschalter Die Funkpeilung wird üblicherweise mit Richtantennen
vorgenommen, die eine doppelkreisförmige Richtcharakteristik aufweisen. Wegen der
spiegelbildlichen Symmetrie dieser Charakteristik sind die erhaltenen Peilungen
noch zweideutig, und zwar unabhängig davon, ob die Richtantenne zur Peilung in die
Lage minimalen oder maximalen Empfangs eingestellt wird oder aber dauernd rotiert
und auf ein Sichtanzeigeinstrument wirkt, das den Verlauf der Empfangsspannung in
Abhängigkeit von der jeweiligen Winkellage der Richtantenne xegistriert.
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Zur Seitenbestimmung wird durch Zuschalten einer ungerichtet aufgenommenen
Empfangsspannung in den Eingangskreis des Peilempfängers eine eindeutige kardioidenförmige
Richtcharakteristik erzeugt, mit Hilfe welcher die Zweideutigkeit der Doppelkreischarakteristik
beseitigt 3verden kann, die aber wegen der geringen Schärfe ihres Minimums bzw.
ihres Maximums nicht unmittelbar zur Peilung geeignet ist. Die Seitenbestimmung
wird dabei meist so vorgenommen, daß in zwei aufeinanderfolgenden Schaltstellungen
zwei spiegelbildlich liegende Kardioidencharakteristiken gebildet werden. Je nachdem,
ob bei ruhender Richtantenne der Empfang in der ersten oder zweiten Schaltstellung
stärker ist, wird die Peilung an der einen oder anderen von zwei um i 8o' versetzten
Skalenhälften abgelesen. Bei Peilern mit dauernd rotierender Richtcharakteristik
wird beim Seitenbestimmungsvorgang der Verlauf der Empfangsspannung während der
Wirksamkeit der Kardioidencharakteristik mit dem Verlauf während der Wirksamkeit
der Doppelkreischarakteristik verglichen und hieraus auf die richtige Peilseite
zurückgeschlossen.
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Um das Gedächtnis des Peilenden zu entlasten und das Ergebnis der
Seitenbestimmung auch nach dein eigentlichen Seitenbestimmungsvorgang erkennbar
zu machen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, anschließend an die zur Seitenbestimmung
dienenden Schaltstellungen des Peilseitenschalfers
noch eine oder
zwei Raststellungen vorzusehen, in denen die durch den Seitenbestiniinungsvorgang
automatisch bzw. halbautomatisch ermittelte richtige Zuordnung zwischen Peilzeiger
und Peilskala an der Ablesevorrichtung kenntlich gemacht wird.
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In den Abb. i a bis i d sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Bei der Anordnung nach Abb. i a sind außer der Peilstellung P noch
die beiden Seitenbestitnmungsstellungen S1 und S@ vorgesehen, in denen an Stelle
der zur Peilung dienenden Doppelkreischarakteristik zwei spiegelbildlich liegende
Kardioiden erzeugt werden. Je nachdem, ob bei der Minimumpeilung von Hand aus der
Empfang in der Stellung S1 oder aber in der Stellung S. stärker ist, bzw. je nach
dem am Peilbild walirnehinbareii Verlauf der Empfangsspannung in den Seitenbestimniungsstellungen
bei dauernd rotierender Richtcharakteristik und oszillographischer Aufzeichnung
der Empfangsspannungen wird der Schalter in die :#.blesestelluiig .31 oder _1 bewegt.
Hierdurch wird entweder die für die Ablesung gültige Zeigerhälfte bzw. Skalenhälfte
erst sichtbar oder z. B. durch Beleuchtung besonders kenntlich gemacht.
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Bei der Anoz:dnung nach Abb. 11) liegt die Peilstellung in
der Mitte zwischen den Seitenbestimmungsstellungen und den Ablesestellungen. Die
Seitenbestimmungsstellungen S,' und S.., bz«-. S.,' und S1 sind hierbei schaltungsmäßig
identisch. Als Merkregel gilt für diesen Fall etwa, daß jene Ablesestellung richtig
ist, vor der unmittelbar die Seitenhestimmungsstellung mit dem stärkeren Empfang
liegt.
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Die Abb. i c zeigt, wie sich die Anordnung vereinfacht, wenn die für
die Ablesung geltende Zuordnung zwischen Peilzeiger und Peilskala automatisch bei
Überstreichen der Seitenbestimmungsstellungen S1 und S., erfolgt. Dies kann z.
13. bei handbedienter Richtantenne so geschehen, daß in den Seitenbestimmungsstellungen
S1 und S, zwei Kondensatoren entsprechend der Amplitude der Empfangsspannungen in
den beiden Lagen der Kardioide aufgeladen werden und daß in der Ablesestellung .1
beide Kondensatoren entgegengeschaltet werden und einen Differenzstrom mit einer
Stromrichtung .durch ein polarisiertes Relais treiben, die von der Lage der richtigen
Peilseite abhängt. Das polarisierte Relais betätigt dann die Umschaltung der Skala
bzw. der Zeigereinrichtung.
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Eine weitere Vereinfachung ergibt sich nach der Abb. i d, wenn etwa
in der Seitenbestimmungsstellung S eine Umschalteinrichtung in Tätigkeit gesetzt
wird, die periodisch i b WC ch#elnd zwei spiegelbildlich liegende Kardioiden erzeugt
und synchron damit die Einpfä ngerausgangsspannung in entgegenges Richtung an ein
polarisiertes Relais legt. Dieses polarisierte Relais betätigt dann wieder die Umschaltung
für die Skala bzw. die Zeigereinrichtung, so daß nach Weitersclialten auf die Stellung
_1 die Ahlesung vorgenommen werden kann. Für den Fachmann sind natürlich noch andere
_@usfülirungsinöglichkeiten der Erfindung ohne weiteres ersichtlich.
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Es ist nun wichtig, daß sich bei Vornahme einer neuen Peilung der
Seitenbestinimungsschalter wieder in der Peilstellttiig befindet, damit diese neue
Peilung nicht mit einer falschen Richtcharakteristik durchgeführt Wird. Uni dies
zu sichern, ist es bereits bekannt, den Peilseitenschalter mit einer Feder auszurüsten,
die den Schalthebel und damit die von diesem gesteuerten Kontakte in die Peilstellung
zurückführt, wenn der Peilseitenschalter in beliebiger Stellung losgelassen wird.
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Um zu sichern, daß die nachfolgende Peilung nicht mit falscher Richtcharakteristik
oder aber mit falscher Zuordnung zwischen Peilzeiger und Peilskala vorgenommen wird,
wird gemäß der weiteren Ertinciung durch eine mechanische oder elektrische Kupplung
zwischen der Abstimmung des Peilempfängers und dem Peilseitenschalter bewirkt, daß
die zur Ablesung dienende Raststellung des Peilseitenschalters bei Änderung der
Empfängerabstimmung um einen vorgegebenen Mindestbetrag aufgehoben wird und der
Peilseitenschalter unter Einfluß einer elastischen Kraft (Federkraft) wieder in
die Ruhelage zurückgeführt wird.
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Es soll nun noch ein Ausführungsbeispiel für eine elektromechanische
Kupplung z"vischen dem Peilseitenschalter und dein Ab-
stimmkopf des Peilempfängers
an Hand der Abb. 2 näher beschrieben Werden. Auf der Achse i des I'eilseitenschalters
sitzt eins Scheibe a, an deren 'Umfang eine Kerbe angebracht ist. In diese Kerbe
wird in der =Xblesestellung des Peilseitenschalters durch eine Feder 4. ein Riegel
3 eingescholten, der den Peilseitenschalter unter Chenvindung einer Federkraft,
die den Schalter in die Peilstellung zurückzudrehen sucht, festhält. Der Riegel
3 ist als ä\nker eines Elektromagneten 5 ausgebildet. Dieser Elektro inagnet wird
über eine Batterie G erregt, wenn bei Beta tigting des :@listimmgrifles ; fiber
einen nc)rgegebenen Mindestbetrag hinaus ein ini Stromkreis des Elektromagneten
liegender Kontakt geschlossen wird. Hierdurch wird der Anker 3 angezogen, und der
Peilseiten-;clialter wird freigegeben und durch die Feder in die Peilstellung zurückgezogen.
Die Kontaktvorrichtung, die auf der _@ltstiinnicvelle 8 des Einpiingers sitzt, besteht
aus eilirr
Scheibe 9, welche an ihrem Umfang zwei einstellbare Kontakte
io und ii trägt (Abb. 2a). Diese Kontakte sind unmittelbar mit der Batterie 6 verbunden.
Zwischen die beiden Kontakte greift ein Stift 12, der auf einer axial verschiebbaren
Büchse 13 sitzt. Diese Büchs,-wird durch eine Feder 14 gegen die Scheibe 9 gedrückt,
so daß sie bei Drehung des Abstimmgriffes 8 durch Friktion mitgenommen wird. Die
'-Mitnahme wird noch unterstützt durch eine Blattfeder 15, die in der Scheibe
9 befestigt ist und durch einen achsparallel verlaufenden Schlitz der Büchse 13
greift. Die Büchse 13 bildet andererseits den Anker eines Elektromagneten
16, der von der Batterie 6 gespeist wird und in dessen Stromkreis ein vom Riegel
3 des Peilseitenschalters betätigter Kontakt 17 liegt. Wird der Peilseitenschalter
in die Ablesestellung gebracht, dann wird der Kontakt 17 geschlossen und
der Elektromagnet 16 erregt. Dieser Elektromagnet zieht den Anker 13 unter Überwindung
der Feder 14 an, bis er sich gegen einen fest angeordneten zylindrischen Anschlag
iS stützt. In dieser Lage wird der Anker durch Friktion festgehalten. Wenn nun die
Abstimmung zur Vornahme einer neuen Peilung geändert werden soll, wird bei Betätigung
des Abstimmgriffes 7 die Scheibe 9 relativ gegenüher der festgehaltenen Büchse
13 und dem in ,dieser Büchse befestigten Kontaktstift 12 bewegt. Es kommt
also einer der Kontakte io oder z i mit diesem Kontaktstift in Berührung und schließt
den Stromkreis der Batterie 6 über den Elektromagneten 5, der in der beschriebenen
Weise den Peilseitenschalter entriegelt.
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Der Mindestbetrag, um den die Empfängerabstimmung zur Entriegelung
des Peilseitenschalters geändert werden muß, kann durch den Abstand der Kontakte
io und ii eingestellt werden. Die-Blattfeder 15 sichert, daß der an der Büchse 13
befestigte Stift 12 nach Entregung des Elektromagneten 16 durch die Feder 14 wieder
genau zwischen die beiden Kontakte io und ii geschoben wird.
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Für die Ausbildung der mechanischen und elektrischen Elemente der
Kupplungseinrichtung stehen dem Fachmann zahlreiche 'Möglichkeiten offen. Beispielsweise
kann man eine magnetisch betätigte Sperrklinke verwenden, deren Erregerspule im
Anodenkreis einer durch eine Kontaktvorrichtung von der Abstimmwelle des Empfängers
gesteuerte Röhre liegt. Zur Steuerung dieser Röhre kann auch die negative Regelspannung
des Empfängers benutzt werden, die bei Abstimmungsänderung des Empfängers einen
etwa der Resonanzkurve des Empfängers entsprechenden Verlauf zeigt. Wird der Empfänger
auf den Sender abgestimmt, so hat die Regelspannung einen Spitzenwert, der die Röhre
sperrt. Bei Änderung der Abstimmung gelangt man auf die Flanke der Regelspannungskurve,
und die ;7ittervorspannung wird vermindert, so daß ein Anodenstrom zu fließen beginnt
und die Grregerwiclaung die Sperrklinke zurückzieht. Diese Art der Ausführung der
Erfindung hat den Vorteil, daß zwischen den Sendepausen von zwei Sendern, die auf
der gleichen Frequenz arbeiten, der Seitenbestimmungsschalter automatisch zurückspringt,
also auch bei dem zweiten auf gleicher Welle arbeitenden Sender eine neue Bestimmung
der °Seite erzwungen wird.