DE733963C - Vorrichtung zum Abbau maechtiger Floeze mit breitem Blick - Google Patents
Vorrichtung zum Abbau maechtiger Floeze mit breitem BlickInfo
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Description
- Vorrichtung zum Abbau mächtiger Flöze mit breitem Blick Der Abbau mächtiger Flöze hat bisher auf große Schwierigkeiten ,gestoßen, da ,es noch keine Einrichtung gibt, die den Gebirgsdruck mit Stempeln von io und mehr Meter Länge abzufangen erlaubt. , Man hat bisher deshalb stets nur kurze Frontlängen am Hangenden freigelegt, d. h. im Kammerbruchbau gearbeitet. Die dabei entstehenden. großen Abbauverluste waren und sind heute weniger als je zuvor vertretbax.
- Man hat bereits versucht, derart mächtige Flöze im Schildverfahren abzubauen, d. h. man hat nach dem Stoß offene, im übrigen mehr oder weniger allseitig geschlossene stählerne Hohlräume gesetzt, in deren Schutz die Mannschaft gegen den Stoß vorging und die mit fortschreitendem Abbau weiter zu Felde geschoben wurden. Mit solchen Abbauschilden läßt sich im allgemeinen der Abbauverlust sehr gering halten.
- Nicht allein aber, daß man einen Verlust im Abbau vermeiden mu_ß, noch vielwichtiger ist es, je Abbaubetriebspunkt und Schicht eine größere Kohlenmenge herauszuholen. Dies trifft sowohl für Steinkohlenwie Braunkohlenflöze im Untertagebetrieb zu. Der Langfrontbau in Streben kleiner und mittlerer Mächtigkeit mit seinem gleichmäßigen täglichen Vorschreiten ins Feld hat erfahrungsmäßig ganz bedeutende Leistungen ergeben. Es ist also damit zu rechnen, daß bei Einführung des Langfrontbaues in mächtigen Flözen besonders hohe Leistungen auftreten werden, die mit denen im Braunkohlentagebau erzielten z. B. vergleichbar sind. Eine grundlegende Voraussetzung dabei ist es jedoch, Stempel zu finden, die trotz großer Länge nicht allein .den Gebirgsdruck aushalten, sondern sich auch rauben und wiederverwenden lassen und das auch, wenn Vollversafz eingebracht wird.
- Man hat zu diesem Zweck bereits versucht, die Höhe der Abbauschilde verstellbar einzurichten, tun sich so in etwa der Flözmächtigkeit anpassen zu können. Wenn aber die Flözmächtigkeit 5 m und mehr beträgt, stößt das auf große Schwierigkeiten. Dabei ist es besonders schwierig, den Forderungen der Bergpolizeibehörde gerecht- zu werden, die eine absolute Sicherheit des Hauers fordern.
- Es muß weiter darauf Bedacht genommen werden, daß ein Stempel geschaffen wird, der trotz seiner Höhe und Stabilität ohne allzu große Mühe nach Untertage zu bringen ist und überdies so be_chaffen ist, da.ß er durch Aneinanderreihen enen I.angfrantbau armö-- -licht, der auch bei Vollversatz die Arbeitsstelle gegen Hereinbrechen des Versatzes sichert.
- Die Zeichnung zeigt eine beispielsweivc Ausführung. Wesentlich ist, daß die Stempel, die als Hohlkörper ausgebildet sind, aus denen heraus der Abbau (Versatz) erfolgt, aus einzelnen Segmenten aufgebaut sind, die für Einbau und Unterhaltung bequem zu hantieren sind.
- - Es ist bekannt, daß Hohlkörper gegen Knicken besonders standfest sind. Der Stempel a stützt sich mit Gleitkufen b auf das Liegende. Er ist am Kopf durch eine Platte verschlossen. Zwischen dieser Platte c und dem Hangenden können Wanderraubstempel angebracht sein, die bei geringer eigener Höhe leicht gelöst und mit fortschreitendem Abbau mitgenanimen werden. Am Kopf ist gleicherweise ein Versatzförderer untergebracht.
- Am Liegenden ;:-ird zwechmäl'sig kurz vorlaufend eine Scheibe in gleicher Frontlänge abgebaut mittels irgendeiner der belkannten Einrichtungen. Das Hangende dieser Scheibe wird durch kurze Wand°rraub,stempeI abgestützt (d).
- Die Front kann nun je nach Ausbildung der Stempel a durch. mehrere Abbaumaschinene fortgema@mmen werden.
- Die Stempel, die aus den einzelnen Segmentena aufgebaut und nach dem Kohlenstoß zu offen sind (Bild i), stützen sich mit ihren scharfen Kanten (Bild 2 und 3) gegen den Kohlenstofa, wodurch gleichzeitig der vom Versatz her -wirkende Druck streichend aufgenommen wird. Beien Abbau bleibt dann an dieser Stelle zunächst eine Rippe stehen; diese kann jedesmal beim Wenden der Abbaumaschine fartgeriss°n werden. Der Versatz drückt dann den Hohlstempel an die nette Abbaufront heran, nachdem am Stempelkopf die Druckverbindung mit dem Hangenden vorübergehend gelöst worden ist.
- Sollte der Versatzdruck zum Vorschreiten des Stempels nicht ausreichen, so kann am Liegenden durch eine Zugeinrichtung- zwischen den Gleitkufenb und den Hilfsstempelnd eine zusätzliche Vorschubkraft ausgeübt werden. Das gleiche ist ebenso, falls notwendig, am Hangenden oder an irgendeinem Teil zwischen Liegendem und Hangenden durchführbar, indem man eine D,ruckeinrichtumg gegen den Versatz zu beispielsweise einbaut oder leinen Sylvester, den man am Kohlenstoß verankert, z. B. in einem Bohrloch.
- Die Form des Stempels kann ganz verschieden sein und sich weitgehend von einer runden Form entfernen. Wenn es die Verhältnisse zulassen, würde man eine ovale Form nehmen, einseitig offen, so daß durch die ovale Form sowohl der Druck in senkrechter als in -,vaagerechter Richtung gut abgefangen wird. Innerhalb der ovalen Form können Führungen angebracht sein für eine Abbaumaschinee, die in senkrechter Richtung, in etwa ganzer Breite, gleichzeitig den Stoß bearbeitet.
- Diese Maschine kann au Seilen oder kettcii hängen, wobei ,eine Umkehrrolle im Kopf des Stempels angebracht ist, während die Winde f am Fuß untergebracht ist. Es kann auf diese Weise erreicht werden, daß der Bedienungsmann die Abbaumaschine von unten aus dirigiert, und zwar ein Bedienungsmann gleichzeitig mehrere Maschinen. Da. die Wetter von unten zugeführt und oben abstreichen. steht der Mann stets im frischen Wetterstro@ni, kann seine Arbeit also unter den besten Bedingungen verrichten.
- Bei größeren Flözmächtigkeiten würde dabei ein unerwünschter Sturz der Kohle eintreten. Dem kann man dadurch vorbeugen, daß man beispielsweise in den hohlen Stempei eine Schachtwendel .einbaut mit mehreren Einläufen übereinander, die durch die vorbeifahrende Abbaumaschine gestottert werden. Will man keine Schachtwendel einbauen, ist es auch möglich, einen hasten mitzunebnien, in dem die bei einem Zug anfallende Kolilenmenge aufgefangen wird und der vor dem Ansetzen des nächsten Zuges unten entleert ,vird. Dies Problem kann dadurch Variationen erfahren, daß der Hohlstempel nicht senkrecht, sondern geneigt steht, entweder mit der Oberseite in Abbauvorrichtung vorlaufend, also gewisserinafien auf dem Stoß liegend, oder nachbleibend, 1.h. auf dem Versatz liegend.
- Es ist nun keineswegs notwendig. den flolilstempel vollwandig auszubilden, sondern er kann aus einem Gerüst von Gitterträgern bestehen. Bei Sandversatz indessen wird man ihn ganz umkleiden.
- Wenn nun nach der Erfindung mehrere Stempel nebeneinander angeordnet sind, deren offene Seiten zum Kohlenstoß zu liegen, werden sich am Kohlenstoß dicht anliegend Stempel und Stempel berühren, so daß auch Sand, wenn er fließt, niemals in den Abbauraum hineingelangen kann. Diese Anordnung ist auch dadurch noch sehr vorteilhaft, daß infolge der Unabhängigkeit der Stempel voneinander die Front im Tempo. des Vorrückens und in der Wahl der geeigneten Länge beweglich bleibt.
- Hierbei muß auf die Wetterführung Bedacht genommen werden. Wenn man beispIelsweise zweiflügelig arbeitet, indem eine mittlere Strecke am Hangenden den Verssatz niführt, wird man an den- äußeren Flügelenden die Hohlstempel oben offen ausbilden und dadurch die Wetter zwingen, sowohl am Liegenden wie am Hangenden die ganze Frontlänge zu durchstreichen. Sollten in der I%olile schlagende Wetter enthalten sein, so würdc man in jedem Stempel am Kopf Öffnungen. beispielsweise regnäerbaxen Querschnitts, anbringen, so, daß ein Teil Wetterstrom durch jeden Hohlstempel streicht.
- Der große Vorteil der beschriebenen Vorrichtung, der durch den Einsatz des Stempels nach der Erfindung sich ergibt, ist, daß die Frontlänge keinerlei Begrenzung von der maschinentechnischen Seite erfährt. Lediglich die Leistung der Bänder für Kohle und Versatz geben eine Begrenzung, die man jedoch dadurch umgehen kann, daß man mehrere Strecken auffährt, z. B. zwei in gegenseitigem Abstand von 300m für eine Gesamtfrontlänge von 6oo m. Es ist dabei gleichgültig, ob Rückbau betrieben wird oder ins Feld vorschreitend gearbeitet wird. Im letzteren Falle ruß natürlich Grund- und Ha:ngeendstrecke gut verbaut werden und am Hangenden der oberste . Versatz durch etwas Zementzugabe verfestigt werden.
- Ein großer Vorzug ist, daß bei Vollversatz auf Blasen oder Spülen verzichtet werden kann. Die Berge werden durch die Hangendstrecke zugeführt und durch Querbänder an den Stempelköpfen in Streblängsrichtung durch obstreifer oder Abwurfwagen -verteilt. ' Beim Vorrücken der Front würde sich ein Absinken des Versatzes in einigen Metern hinter Front ergeben. Dies zu vermeiden, können an den Stempeln Versatzschächte angebracht werden (Bild 5), welche, vom Liegenden aus gesehen, in verschiedenen Höhen gestaffelt enden. Diese Schächte werden von oben mit Sa,pd voll gehaRen. Beim Vorrücken der Stempel füllt dieser Sand den entstehenden Hohlraum auf, so daß der Spiegel des Versatzes weiter rückwärts nicht wesentlich absinkt.
- In jedem Falle ist der Stempel aus kurzen, transportablen Segmenten zusammengesetzt, deren Aufeinandersetzen ein Anpassen an die Flözmächtigkeit erlaubt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE i. Vorrichtung zum Abbau mächtiger Flöze mit breitem Blick mittels nebeneinander angeordneter Gehäuse, die den Arbeitsraum vom Versatz trennen, wobei der Förderer für die gewonnene Kohle quer zur Verhiebrichtung verläuft, dadurch geltennzeichnet. dafa die als Hohlstempel ausgebildeten, einseitig offenen Gehäuse auseinzelnen Segmenten von untereinander etwa gleicher Höhe aufgebaut sind, die sich mit ihren die a,bbaufrontseitige Öffnung jedes Hohlstempels seitlich begrenzenden Längskanten gegen Elie Abbaufront abstützen. z. Vorrichtung nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des obersten Steinpelkopfsegments geschlassen ausgebildet ist und wahlweise üffnungen für den Wetterstrom aufweist. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet -durch die Anordnung vorn Hilfsstempeln mit Druchlöseeinrichtung zwischen oberstem Stempelkopfsegment und Hangender. .. Vorrichtung nach Anspruch i, .gekennzeichnet durch die Anordnung *eines Fußstückes zwischen dem aus Segmenten bestehenden Stempelteil und dem Liegenden, auf dem sich der Stempel unabhängig vorbewegen kann und zu dem er wahlweise auch eine verschiedene Neigung annehmen kann. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4., gekennzeichnet durch die Anordnung cirnes quer zur Verhiebrichtung verlaufenden Versatzzubringeförder-ers über bzw. an den Kopfenden der Stempel. 6. Vorrichtung nach Anspruch i bzw. i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Versatzseite der Segmente Kanäle zur Versatzzufuhr der Axt angeardn@et sind, daß sie im gestaffelten abstand vom Liegenden aufhören. Vorriclitung nach Anspruch i bzw. i bis 6, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung der Hohlstempelsegmente aus Mehrgelenkbögen, wobei die Gelenkachsen im wesentlichen in Stempellängsrichtung liegen. B. Vorrichtung nach Anspruch i bzw. i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Segmenten Führtunge'n für eine in senkrechter Richtung im Hohlstempel verfahrbare Abbaumaschine ,angeordnet sind. 9. Vorrichtung nach Anspruch i bzw. i bis 8, gekennzeichnet durch die Anordnung von Schachtwendeln innerhalb des Hohlstempels. io. Verrichtung nach Anspruch i bzw. i bis 8, dadurch gekennzeichnet, da.ß im Innern des Hohlstempels ,ein vierfahrbares Fördergefäß zum Auffangen undAbsenken der gewonnenen Kohle angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
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DEH164018D DE733963C (de) | 1940-12-11 | 1940-12-11 | Vorrichtung zum Abbau maechtiger Floeze mit breitem Blick |
Publications (1)
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DE733963C true DE733963C (de) | 1943-04-06 |
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DE (1) | DE733963C (de) |
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- 1940-12-11 DE DEH164018D patent/DE733963C/de not_active Expired
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