-
Flugzeugtragflügel Die Erfindung bezieht sich auf einen Flugzeugflügel,dessen
Hauptbestandteile zwei oder mehr für sich herstellbare Schalen bilden, die auch
die Gurte des zugehörigen Holinsteges oder mehrere solcher tragen.
-
Bei einem bekannten Flugzeugflügel ähnlicher Art sind an Stelle von
Holmstegen in der Flügellängsrichtung verlaufende Verstärkungsprofile für die beiden
Schalen vorgesehen, die ohne Verwendung von Holmstegen miteinander und mit dem Flugzeugrumpf
verbunden sind; dabei werden die längs laufenden Verstärkungsprofile von den Flügelrippen
in gewissem Abstand umgriffen, ohne einen tragfähigen, unmittelbaren Verband mit
diesen zu bilden. Mangels Holme ist diese Bauweise nur für verhältnismäßig kleine
Flügel verwendbar und bereitet auch Schwierigkeiten für den Anschluß der Flügel
an den Rumpf. Demgegenüber bezweckt die Erfindung ,gerade die besonderen Probleme
zu lösen, die sich bei der Schalenbauweise bei Verwendung eines Holnies oder mehrerer
insbesondere hinsichtlich der Verbindung des IIölmes mit den Schalen beim Zusammenbau
ergeben.
-
Bei einer bekannten Bauweise der letztgenannten Art .ist das Problem
der Verbindung der Holme mit den Flükelschalen dadurch umgangen, daß die Holmstege
mittels einer Vielzahl von Winkelprofilen an der im wesentlichen glatten Innenseite
der Flügelschalen befestigt sind, während die Flügelrippen in Form von Profilleisten
auf die Außenseite der Flügelschalen. verlegt sind. Diese Bauweise umgeht die bei
der Verbindung _ von Flügelrippen, Holmgurten und Holmsteg im Innern einer Flügelschale
auftretenden Schwierigkeiten aber nur auf Kosten des durch die Flügelrippen an der
Außenseite der Flügelschalen hervorgerufenen Luftwiderstands, also durch eine Bauweise,
die für neuzeitliche, schnelle Flugzeuge untragbar ist: Überdies macht der Zusammenbau
der Holmstege an den unzugänglichen Stellen des Flügelinnern
und
die Verwendung einer Vielzahl-von Verbindungswinkelprotilen weitere Schwierigkeiten,
die einen iiberniiißigen Zeitaufwand beim Zusammenbau bedingen. Demgegenüber bezweckt
die Erfindung gerade eine Vereinfachung des Zusainnienbaues der Flügelschalen und
eine wesentliche Zeitersparnis gegenüber den bekannten Bauweisen.
-
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die auch im Bereich
des Holmsteges ununterbrochen durchlaufenden, als flache Flügelprofilleisten ausgebildeten
Rippen die Holm uzte zwischen sich und die Flügelhaut aufnehmen, und daß die Holm-urte
beim Zusammenbau der Schalen an den zugehörigen Holmsteg unter Umgreifen der Flügelrippen
unmittelbar anschließhar sind. Die Erfindung macht also bereits von dem als bekannt
erw ähnten a und auch bei einer Holzflügelbau- L' weise an sich bekannten -Merkmal
Gebrauch, daß die Flügelrippen die Holmgurte umgreifen. Die bekannten Bauweisen
lehren aber nichts für den Fall der bei der Erfindung vorausgesetzten Schalenbauweise,
bei der durch die Erfindung ein besonders einfacher Zusammenbau im Verein mit einem
festen Verband des Holmsteges finit den Rippen und mit den Holmgurten erzielt wird,
der bei den bekannten Bauweisen nicht gegeben ist.
-
Für den Zusammenbau ermöglicht der erfindungsgemäße Flugzeugflügel
eine besonders vereinfachte Flugzeugbauart in der Weise, daß die Holmgurte zunächst
lose zwischen Flügelhaut und Rippen eingeschoben «-erden und dann die Verbindung
der Holingurte finit den Schalen zugleich mit der Verbindung mit dem zugehörigen
Holmsteg erfolgt.
-
Der Holinsteg kann zwischen den Rippen Flansche besitzen, die sich
unmittelbar an den Holmgurt anschließen lassen, der zweckmäßig flaches Rechteckprofil
aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsforen besitzt derHolmsteg im wesentlichen
ein U-Profil mit Ausnehinungen für die Rippen und beiderseits der Rippen von oben
nach unten durchlaufende Ouersicken. In dieser Form ist der Holmste.g zweckmäßig
als einstückiger Preß- bzw. Formstanzteil ausgebildet, eine Ausbildung, die an sich
für einen Längswellen bildenden Holmsteg bekannt ist, der nur in der Nähe
der Ober und Unterkante kurze, senkrecht verlaufende Ouersicken besitzt.
-
Die erfindungsgemäße Flügelbauweise ermöglicht den Zusammenbau der
Schalen und ihre Verbindung finit dem Holm mit sehr geringem Zeitaufwand, vorzugsweise
sogar die Anwendung eines Nietautomaten oder einerelektrischen Widerstandsschweißmaschine
zur Herstellung einer Teilschale. Der Zusammenbau kann dabei im Gegensatz zu den
bekannten Bauweisen von außen her, z. B. durch Nie- , tung, erfolgen, wenn z. E.
der Flügel h:ntur dem Holm erst nach dein Zu.sainnienbau eine Stoffbespannung erhält
oder «-erul die Ztigäna@ic keit des Flügels durch Deckel gesiährleistet ist, letzteres
vor allein im Falle eines mehrholmigen Tragflügel. Der gesamte Flügel kann bei dieser
Bauweise aus nur wenigen, z B. 5 Bauteilen zusammengesetzt werden, nämlich aus einer
Oberschale und einer Unterschale; die je einen zugehörigen Holmgurtenthalten, einen
Holmsteg und zwei L asenleisten.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt: Fig. i schaubildlich die Hauptteile des Flügels in
der Stellung, die sie kurz vor dein Zusaminenbau einnehmen, wobei `heile «-eggebrochen
sind; Fig. 2 in kleinerem -Maßstab und sclieniatisch einen Ouersclinitt durch den
zusammengebauten Flügel; Fig. 3 in größerem 1lal.istab einen Schnitt durch den Holni,
und zwar im oberen Teil zwischen den Rippen und im unteren Teil beim Rippendurchgang
in zusammengebautem Zustand.
-
Gemäß Fig. i und 2 sind die Hauptteile dc.s Flügels eine Oberschale
i, eine Unterschale 2, eine eine obere .4 und -"Z ein. asenleiste einstückiger 3,
eine Holmsteg untere -Nasen- ;. jede der Flügelschalen besitzt Rippen t, die Flügelprofilformleisten
von offenem A- oder U-Profil bilden. An den Flanschen dieser Profile ist die Metallbehäutung
; des Flügels befestigt.
-
Die Rippen 6 besitzen Eindrückungen 8 an der nach außen offenen Seite,
die die 9 zwischen den Rippen und der Flügelhaut aufnehmen. Die Holmgurte bilden
flache Rechteckprofile und -werden als Teile der oberen und unteren Flügelscliaie
vor dein 7_usaininenbau in diese eingeschoben.
-
Diesem Rechteckprofil der Holmgurte eiltspricht der Steg 5 mit U-förmigem
Profil, der Ausnehmungen io zur Aufnahme der Rippen,-> aufweist. Die Flansche i
i des U-Profils legen sich beim Zusammenbau gegen die Holingurte 9. Zur Verstärkung
sind in den Hohn-Steg an den Durchtrittstellen der Rippen beiderseits der Rippen
bzw. beiderseits der Ausnehmungen io Quersicken 12 eingepreßt. Der Holmsteg wird
-zusammen mit diesen Quersicken einstückig aus Blech gepreßt.
-
Der hintere Flügel hinter dem Holniste- 5 besitzt eine Stoffbespannung
15 an der oberen Flügelschale und 16 an der unteren Flügelschale.
-
Die unteren Flügelrippen 6 sind bei 1; mit den oberen Flügelrippen
-zugleich finit einem Verkleidungsforniteil 21 verbunden. Das Flügeiende
tvird
durch eine Flügelendleiste i8 gebildet, die auf die Rippen 6 aufgeschoben wird.
-
Der Aufbau bzw. Zusammenbau des Flügels geschieht auf folgende Weise:
Zunächst werden die Flügelschalen i und -2 als Ganzes, abgesehen von der Stoffbespannung,
aus der Haut 7 und den Rippen 6 aufgebaut. Ferner werden die Nasenleisten 3 und
.a. und der Holmsteg 5 als einstückige Preßteile fertiggestellt. Hierauf wird jeder
der Holmgurte 9 lose in die zugehörige Schale i bzw. z eingeschoben. Die 'Nasenleisten
3 und 4 werden mit Anschlußnocken 13 in die offenen l-nden der Rippen 6 eingeschoben
und mit diesen vernietet oder verschraubt. Ferner wird die Haut 7 mittels Nieten
mit den Nasenleisten 3 und .4 verbunden. Hierauf kann der Zusammenbau der oberen
Flügelschale mit der unteren Flügelschale unter Vermittlung des Holmsteges 5 erfolgen,
wobei die Rippen 6 in die Ausnehmungen io eingepaßt werden. Nuninehrerfolgt die
Vernietung bzw. Verschraubung der Holingurte 9 mit den Flanschen i i des Holmsteges
mittels Nieten i9 bzw. Schrauben :2o, und zwar von außen her durch die Haut 7 hindurch.
Auf dieser Stufe des Zusammenbaus ist ja der Holmsteg an den Nietstellen noch leicht
von außen her zugänglich, da die Bespannung 15 bzw. 16 noch nicht aufgebracht worden
ist. Diese Stoffbespannung wird nach Beendigung des Zusammenbaus auf die Rippen
6 und über die Endleiste 18 hinweg aufgebracht und endigt an dem mit den Rippen
6 verbundenen Verkleidungsformteil -z.
-
An Stelle eines Holinsteges 5 können ,an jedem Flügel mehrere solcher
Stege vorgesehen sein, ohne daß sich an dem Aufbau und dem Zusammenbau Wesentliches
ändert. Das Gurtprofil der Holmgurte braucht nicht rechteckig zu sein. Es könnte
z. B. auch ein T-Profil verwendet werden, wenn entsprechend tiefe Eindrückungen
in den Rippen vorgesehen werden, oder wenn der in das Flügelinnere abstehende T-Steg
an den Stellen der Rippen unterbrochen wird. Im Falle der Verwendung T-förmiger
Holmgurte können diese von vornherein zwischen Haut und Flügel eingebaut «-erden
und brauchen nicht erst nachträglich eingeschoben werden. In diesem Falle erübrigt
sich die Ausbildung der Flansche (i i) am Holmsteg, da die nach innen abstehenden
Stege bzw. Flansche des T-Profils des Gurtes unmittelbar an einen flachen Holmsteg
angenietet öder angeschraubt werden können; jedoch wird die von oben und außen durchführbare
Art der Befestigung des Holmgurtes bevorzugt.