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Vorrichtung zur Erleichterung des Abziehens der Kokillen von Blöcken
Beim Abziehen der Kokillen von Blöcken mittels Kranzuges zeigt es sich, .daß die
erstarrten, jedoch noch Rothitze besitzenden Blöcke sehr fest an der Kokillenwandung
anhaften, so daß die Kokilde nicht ohne weiteres sich vom Block löst, vielmehr bleibt
in der Regel der Block beim Hochziehen der Kokille in letzterer hängen und wird
mit ihr hochgezogen, was naturgemäß ungewollt und vor allem auch sehr gefahrvoll
ist. Man hat sich in solchen Fällen, d. h. wenn es sich beim Anheben der Kokille
zeigt, daß der Block nicht zurückbleibt, dadurch geholfen, daß man die am Kran hängende
und nur wenig vom Boden der Gießgrube abgehobene Kokille mehrmals gegen die Wandung
der Gießgrube schlug, um durch die hierdurch hervorgerufenen Erschütterungen den
Block von der Kokillenwandung zu lösen. Diese behelfsmäßige Maßnahme hat die verschiedensten
Nachteile. So z. B. erfüllt sie nicht immer mit Sicherheit den. beabsichtigten Zweck,
so daß nach wie vor der Block in der Kokille haftenbleibt, ganz abgesehen davon,
daß durch die hierdurch hervorgerufene Verzögerung der Block unnötig und unerwünscht
stark erkaltet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß durch das Anschlagen der
Kokille gegen: die Wandung der Gießgrube die Kokille Beschädigungen ausgesetzt ist,
die darin bestehen, daß die Kokille häufig springt oder sich die hieran befindlichen
Kranösen verbiegen. Schließlich noch besteht ein sehr schiverwiegender Nachteil
darin, daß durch das Anschlagen die Gießgrubenwandungen beschädigt und sehr häufig
ausgebessert werden müssen, was zur Folge hat, daß während der Ausbesserung und
Trocknung der letzteren die Gießgrube nicht benutzt werden kann, der Betrieb also
Unterbrechungen erleidet, oder aber es müssen mehrere Raum in Anspruch nehmende
Gießgruben vorhanden sein.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zur Erleichterung des
Abziehens der Kokille
von Blöcken, die zwischen der Kokille und
dem Kranhaken eingeschaltet wird und tnittels der beim Hochziehen der Kokille der
hierin befindliche ,anhaftende Block zwangsläufig aus der Kokille herausgedrückt
wird, so daß der Block beim Heben der Kokille zurückbleiben muß.
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Bei einer bereits bekannten Einrichtung ragt der Druckstempel in der
Ruhelage zum größten Teil aus seinem Führungsgehäuse heraus, was den Nachteil hat,
daß das Aufbringen der Vorrichtung auf den Kokillenkopf sehr schwer ist, da es schwierig
ist, den Druckstempel so auf dem Block aufzusetzen, daß die Befestigungsösen ohne
weiteres in die Ansätze der Kokille eingehakt werden können. Bekanntlich weisen
die Blöcke an ihrer Oberfläche Lunker auf, die ganz unregelmäßig sind und die zum
Teil einseitig im Blockkopf liegen. Beim Aufsetzen des als Zahnstange ausgebildeten
Druckstempels auf den Block.wird infolgedessen der Druckstempel in den Lunker eindringen
und sich je nach Lage des Lunkers mehr oder weniger schräg einstellen, so daß das
Einhängen der Aufhängeösen in die Ansätze der Kokille mehr oder weniger erschwert
ist, ganz abgesehen davon, daß durch die vorhandene geringe Aufsatzfläche auf den
Kokillenkopf, die bei den bekannten Vorrichtungen lediglich aus dem Flächenquerschnitt
der Zahnstange besteht, eine Kippgefahr vorhanden ist, die ebenfalls das Einhängen
der Aufhän2eösen in die Kokillenansätze erschwert. Ein weiterer Nachteil bei den
erwähnten bekannten Einrichtungen besteht darin, daß das Hineindrücken des Druckstempels
in die Kokille mittels Klinken erfolgt, die unter dem Einfluß von Zugfedern stehen
und die nur vorübergehend mit dem zahnartig ausgebildeten Druckstempel in Eingriff
stehen. Hierbei werden beim Senken des Aufhängegestänges die hieran angelenkten
und mit den Schaltklinken verbundenen Zugfedern gespannt und hierdurch die Klinken
mit dem als Zahnstange ausgebildeten Druckstempel in Eingriff gebracht, wobei sie
beim Heben des Gestänges den Druckstempel nach unten drücken. Eine Bewegung des
Druckstempels um einen oder zwei Zähne, wie sie bei diesen Einrichtungen gewährleistet
ist, genügt aber nicht, um den Block auch wirklich von der Kokillenwandung zu lösen.
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Um nun die vorerwähnten Nachteile der bekannten Einrichtungen zu vermeiden,
schlägt die Erfindung eine Vorrichtung vor, bei welcher der teilweise als Zahnstange
ausgebildete Druckstempel in Ruhestellung ganz im Gehäuse liegt und seine Bewegung
durch mit ihm in ständigen Eingriff stehende Zähnräder erfolgt, die dose auf den
Anlenkpunkten eines Hebelgestänges am Gehäuse angeordnet sind, wobei je nach Heben
und Senken des Hebelgestänges die Bewegung der Zahnräder in der einen oder ,anderen
Richtung zwangsläufig auf den Druckstempel übertragen wird. Dadurch, daß in der
Ruhestellung der Druckstempel ganz in seinem Führungsgehäuse liegt, kann letzterer
mühelos auf den Kokillenkopf aufgesetzt und hiermit befestigt werden; es ist also
bei darauffolgendem Eindringen: des Druckstempels in die Kokille dem Druckstempel
jegliche Möglichkeit genommen, in etwa seitlich liegende Lunker einzudringen, da
er infolge seiner Führung nur senkrecht in die Kokille eindringen kann. Da weiterhin
die Bewegung des teilweise zahnartig ausgebildeten Druckstempels mittels mit ihm
in ständigen Eingriff stehender, durch das Hebelgestänge in Umdrehung versetzter
Zahnräder erfolgt, ist die unbedingte Gewähr dafür gegeben, daß er in jeder Lage
des Gestänges durch die in ständigen Eingriff mit dem Druckstempel stehenden Zahnräder
unbedingt so weit bewegt wird, wie dies für ein sicheres Herausdrücken des Blockes
aus der Kokille erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i die Einrichtung in Vorderansicht bei abgenommener
Gehäusedeckplatte, und zwar sind die wesentlichen Einrichtungsteile in ihren verschiedenen
Arbeitsstellungen veranschaulicht, während Abb. 2 eine Seitenansicht darstellt;
Abb. 3 zeigt eine Einzelheit in vergrößertem Maßstabe, und zwar die Haltevorrichtung
für den Druckstempel.
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Mit i ist die vom Block abzuhebende Kokille bezeichnet, und 2 sind
die hieran befindlichen Aufhängeösen.
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Die mittels Auge 3 an den Kranhaken aufzuhängende, zwischen letzterem
und der Kokille einzuschaltende Vorrichtung besteht aus den beiden Gehäuseplatten
d. und 5, die zum Zwecke einer Erleichterung des Aufsetzens auf die Mitte der Kokille
mit einem seitlichen Anschlag q.' versehen ist und in denen die Einzelteile drehbar
gelagert bzw. befestigt sind und die letztere schützend abdecken. In dem unteren
Teil des durch die Platten .l und 5 gebildeten Gehäuses sind die beiden Hebel 6
schwenkbar gelagert, die in die Kokillenösen 2 einfassen und mittels deren die Kokille
beim Krananzug hochgehoben wird. Diese beiden Hebel 6 sind mit Gegengewichten 7
ausgestattet, so daß die Hebel 6 das Bestreben haben, ständig in die ausgeklinkte
Lage zu gehen, damit beim Absetzen der Kokille die Haken sich aus den Ösen 2 entfernen,
also nicht von Hand von den Ösen abgezogen zu werden brauchen. Das Einhalsen der
Hebel 6 in die Ösen 2 erfolgt hierbei in der
Weise, da.ß nach Heranfahren
der Einrichtung über die Kokille die Hebel 6 unter Aufhebung der Gegengewichte ;7
mittels von Hand getätigter Stangen in die Ösen hineingedrückt werden, um nach geringem
Krananzug infolge ihrer Rundung 8 in ihrer eingeführten Lage trotz der Gegengewichte
7 zu verbleiben. In den Gehäuseplatten 4 und 5 sind weiterhin die beiden Hebel 9
schwenkbar um die Drehpunkte ro gel;agert, und diese Hebel 9 stehen. über Hebel
i i mit einem das Auge 3 für den Kranhaken tragenden Verbindungsstück 12 in gelenkiger
Verbindung. Auf den Drehpunkten io sind Zahnräder 13 drehbar gelagert, die in eine
in dem Gehäuse 4, 5 geführte und zu, gegebener Zeit festgehaltene Zahnstange 14
eingreifen, die in ihrem unteren Teil als Druckstempel 15 ausgebildet ist. Mittels
auf den Hebel 9 schwenkbar angeordneter, unter Federspannung 16 stehender und in
die Zahnräder 13 eingreifender Klinken 17 werden beim Bewegen des Hebelgestänges
9, 11 die Zahnräder 13 j e nach Lage des. Gestänges zwangsläufig durch die in Eingriff
stehenden Klinken 17 in Umdrehung versetzt oder bei Nichteingriff der Klinken 17
außer Wirkung gebracht und hierdurch die den Ausdrückstempel 15 tragende Zahnstange
14 hin und her bewegt bzw. stillgesetzt, wobei die unter Federspannung 16 stehenden
Klinken 17 so lange in Eingriff mit den Zahnrädern 13 sind,, als dies für die Bewegung
der den Druckstempel 15 tragenden Zahnstange 14 notwendig ist, um den Block aus
der Kokille herauszudrücken. 'Hiernach werden die Klinken 17 durch Einwirkung von
unter Federspannung i8 stehenden Hebeln ig ausgeklinkt und hierdurch ein zwangloses
Laufen der Zahnräder 13 ermöglicht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Nach erfolgtem Absetzen
einer vom Block abgezogenen Kokille befindet sich die am Kranhaken hängende Vorrichtung
in der durch strichpunktierte Linie dargestellten Höchstlage des Hebelgestänges
9, 11, d. h. in der Lage, in der der Hebel 9 gegen den Anschlag 2o anliegt und in
der der Druckstempel 15 seine Tiefstellung aus der Vorrichtung eingenommen hat.
Es muß daher zunächst für das neue Aufsetzen der Vorrichtung der Druckstempel 15
in die eingezogene Lage zurückgeführt werden. Zu diesem Zwecke wird die Vorrichtung
zunächst auf den Erdboden aufgesetzt, und beim Nachlassen des Xranzuges fällt das
Gestänge 9,. 11 in die gestrichelte Tiefstlage, d. h. in die Lage, in der der Hebel
9 gegen den Anschlag 21 anliegt. Auf diesem Wege waren die Zahnräder 13 durch die
Klinken 17 freigegeben, so daß sich die den Druckstempel 15 tragende Zahnstange
14 infolge zwanglosen Laufens der Zahnräder 15 unter dein Gewicht der Vorrichtung
zurück in letztere bewegt. Auf dem Wege zur Tiefstlage des Hebelgestänges 9, 11
glitt der Hebel i9 unter Spannung seiner Feder 18 an einen Anschlag 22 entlang und
wurde zurückgedrückt, so daß er die Federspannung 16 der Klinken 17 freigibt und
die Klinken 17 in der Tiefstlage wieder zum Eingriff in die Zahnräder 13 kommen.
Die Vorrichtung ist hiernach wieder arbeitsbereit und wird in der obenerwähnten
Weise auf eine neue Kokille aufgebracht.
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Bei nunmehrigem Wiederanheben des Gestänges 9, 11 stehen die Zahnräder
13 unter dem Einfluß der auf den Hebeln 9 schwenkbar angeordneten, unter entspannter
Feder 16 stehenden Klinken 17, so daß, da die Klinken 17 die Bewegung der Hebel
9 mitmachen, infolge Eingriffs der Klinken die Za,hnräder13 zwa4gsläufig in Umdrehung
versetzt werden, d. h. sie drehen sich in Pfeilrichtung x, wodurch die den Druckstempel
15 tragende Zahnstange 14 nach unten gedrückt wird und diese beim Heben der Kokille
den Block zurückhält. Bei weiterem Anheben des Gestänges 9, 11 in die obere strichpunktierte
Lage hat inzwischen der Hebel 19 seine zwangsläufige Führung übler, den Anschlag
22 verlassen. Da inzwischen die an der Klinke 17 vorgesehene Federhalteplatte 23
sich gegen den Anschlag 24 angelegt hat, wird beim weiteren Hochgehen des Hebels
9 bis zum Anschlag 2o die Feder 16 gespannt und die Klinken 17 hierdurch aus dem
Bereich der Zahnräder 15 gebracht. Es kann nunmehr der Hebel i9 infolge seiner Federspannung
18 über einen Stift 25 an der Federplatte 23 fassen und so auf dem Rückwärtsgang
zur Tiefstlage die Klinken 17 vom Eingriff in die Zahnräder 13 zurückhalten, bis
der Hebel i 9 wieder infolge seines zwangsläufigen Laufes über den Anschlag 22 den
Stift 25 freigibt, d. h. die Klinken 17 fassen nunmehr wieder infolge Entspannung
seiner Feder 16 in die Zahnräder 13 ein, und der Vorgang wiederholt sich.
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Da die Lunkerbildung in den Blöcken nicht stets in der Mitte erfolgt
und um auch die Vorrichtung besser auf die Kokille aufsetzen zu können, ist es zweckmäßig,
den Druckstempel vor Neuaufsetzen der Vorrichtung jeweils in letztere zurückzuführen,
zu welchem Zwecke die den Druckstempel 15 tragende Zahnstange 14 in ihrem oberen
Teil eine Haltevorrichtung besitzt. Diese besteht aus zwei runden, mit Abschrägungen
versehenen Gleitstücken 26, 26', von denen das: eine, 26, an der Zahnstange 14 sitzt,
während das andere, 26', in der Gehäusewandung 4 verschiebbar angeordnet ist und
unter Federzug 27 steht. Diese beiden Gleitstücke 26, 26' können miteinander
gekuppelt
bzw. entkuppelt werden, und zwar erfolgt die Entkupplung dadurch, daß bei niedergegangenem
Gestänge das Verbindungsstück 12 sich auf eine mit Schenkeln 28 versehene Falle
29 aufsetzt und infolge ihres Gewichtes die Schenkel 28 nach außen drückt,
die hierbei eine das untere Gleitstück 26' tragende Platte 3o aus dem Bereich des
oberen Gleitstückes 26 drücken. Die Zahnstange 14 fällt nunmehr, da die beiden Gleitstücke
26, 26' nicht mehr in Berührung miteinander sind, bis auf den Block herunter und
wird alsdann beim zwangsläufigen Umlaufen der Zahnräder 13 weiter nach unten gedrückt,
den Block aus der Kokille herausstoßend.
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Nach Absetzen der Kokille wird die Vorrichtung zum Zwecke der Zurückführung
des Druckstempels 15 auf- den Erdboden aufgesetzt. Vorher hat durch Heben des Gestänges
zum Ausdrücken des Blockes das Verbindungsstück 12 die Falle 29 freigegeben, und
durch den Federzug 27 wird die das untere Gleitstück 26' tragende Platte
30 wieder nach innen gezogen, d. h. in den Bereich des oberen Gleitstückes
26 gebracht, so daß die beiden Schrägflächen der Gleitstücke .aneinanderliegen.
Bei weiterem Anheben der Zahnstange 14 gleiten die beiden Gleitstücke an ihrer Schrägfläche
einander vorbei, wobei infolge des Federzuges 27 das obere Gleitstück 26 sich sofort
über das untere Gleitstück 26' legt, sobald die Schrägfläche überwunden ist. Hierdurch
wird die den Druckstempel 15 tragende Zahnstange 14 gehalten, und zwar während der
Zeit, in der die Klinken 17 nicht in die Zahnräder 13 eingreifen.