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Schaltung zum Empfang modulierter Trägerwellen Die Erfindung bildet
eine Verbesserung und Weiterbildung des Gegenstandes des Hauptpatents
687374, in welchem eine Schaltung zum Empfang modulierter Trägerwellen angegeben
wurde, bei der die durchgelassene Modulationsbandbreite gleichzeitig selbsttätig
in Abhängigkeit von der Empfangsstärke .des gewünschten Signales und von der Stärke
vorhandener Störungen geregelt wird.
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Es ist bekannt, daß günstigste Empfangsergebnisse unter Berücksichtigung
vorhandener Störungen nur dann erzielt werden können, wenn die vom Empfänger durchgelassene
Bandbreite möglichst das gesamte Empfangsband erfaßt, dabei aber die vorhandenen
Störschwingungen noch möglichst wirksam ausschließt. Da die Empfangsbedingungen
wechseln, ist also nur mit Empfängern, die eine Einstellung der durchgelassenen
Bandbreite gestatten, eine Anpassung möglich. Das Hauptpatent gibt nun eine Schaltung
an, bei der durch eine automatisch wirkende Anordnung diese Anpassung selbsttätig
vorgenommen wird, wobei gleichzeitig die Intensitäten der gewünschten Empfangsschwingung
und der vorhandenen Störungen berücksichtigt und gewissermaßen gegeneinander abge*ogen
werden. Dabei war die Anordnung so getroffen, daß bei steigender Empfangsstärke
des gewünschten Signales die durchgelassene Modulationsbandbreite vergrößert wurde
und außerdem zur zusätzlichen Einstellung der Bandbreite in Abhängigkeit von den
Empfangsstörungen ein besonders auf die Störungen ansprechendes Organ im Empfänger
vorgesehen wurde, mit dessen Hilfe die Bandbreite selbsttätig vermindert würde,
wenn die Empfangsstärke der Störungen zunahm.
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Eine Möglichkeit, dieses Prinzip des Hauptpatents zu verwirklichen,
besteht darin, daß man entsprechend der bekannten symmetrischen Ausdehnung und Einengung
der durchgelassenen Modulationsbandbreite in Abhän-
gigkeit von du r Intensität der get@ Uinschten |
@:mpfangsschwitlgungen auch die Bandbreitf,- |
nnderungen unter dein Einfluh der auftreten- |
den St«run<jeii s@-inmetri-.cli zur Bandmitte |
vornahm. Die optimale Anpassung der Band- |
breiteregeltitiä ini Empfänger an die Enip- |
f2ingslieclingtuigen ist aber erst dann gegeben, |
wenn tatsächlich nur diejenigen Modulations- |
freduenzen oder Gruppen von solchen Fre- |
quenzen innerhalb des gesa ixten llodulations- |
bandes durch die Selektionswirkung aus- |
gelöscht werden, die tatsächlich gestört sind. |
Dieses Prinzip bedingt ein selektiv auf die |
einzelnen Frequenzen ansprechendes Regel- |
organ. Eine weitgehende Annäherung an |
dieses Ideal wird nun entsprechend der NVei- |
terbildung der Erfindung dadurch erzielt, daß |
gleichzeitig finit der Verringerung der durch- |
gelassetienBandbreite infolge einer auf einer |
Seite: des hancles auftretenden Störung die |
Mitte des durchgelassenen hantle: in der Fre- |
duenzskala verschoben v% ird, und zwar in |
einer Richtung weg von der genannten |
Störung. |
Dabei wird dein Unistand Rechnung ge- |
tragen, daß ja eine Störschwingung -häufig |
nur auf einer Seite, das heilst innerhalb des |
einen Seitenbandes der gewünschten I-nip- |
fangsscliEVingung .-orhanden ist. Dement- |
sprechend braucht das vom Enipfä nger auf- |
uenonImetie Frequenzband im allgemeinen |
nur auf der Seite der Trägerschwingung zti- |
sainmengezogen zu werden. auf welcher die |
Störung liegt. Dabei kann das andere Seiten- |
band vollständig aufgenoninien werden, so |
das;, keine merkliche Vernachlässigung der |
hiiheren Modulation sfrequenzen auftritt. Da: |
Ausnial3 der Verschiebung der Bandmitte weg |
von der Störung, welche diese Verschiebung |
verursacht, wird entsprechend der Erfindung |
bestimmt durch den Interferenzwert dieser |
Störung, der eine von der Amplitude der |
Störung und ihrem Frequenzabstand-von der |
gewiinschten Trägerfrequenz bestimmte Größe |
darstellt. Das .Ausmaß der Verschiebung |
wird also uin so größer sein müssen, je größer |
die Amplitude der Störung ist und je kleiner |
der Frequenzunterschied von der gewünschten |
"I`rägerfrequenz ist. |
Bei der bevorzugten Atisführungsforni der |
Erfindung enthält ein im Empfänger vor- |
gesehener Selektor zwei Resonanzkreise, die |
beide auf die Einpfangsträgerfrequenz ab- |
"estiinti1t sind. Zur Regelung der durch- |
gelassenen Bandbreite wird die Abstimmung |
der Kreise in entgegengesetztem Sinne ver- |
ändert. Dabei können als Mittel zur Ein- |
stellung der Abstimmung Entladungsröhren |
verwendet werden, die so angeordnet sind, |
daß sie die lIlindwiderstände der Kreise |
ändern und dadurch die Resonanzfrequenz |
zu rr"eln gestatten. Die notwendigen Änderungen der Blindwiderstände werden durch
Veränderung der den Röhren zugeführten Gittervorspannungen erzielt.
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Für die Einstellung der Abstimmung sind llilfskreise vorgesehen, durch
«-elche die iittervorspannungen für die erwähnten Regelröhren erzeugt werden. Diesen
Hilfskreisen wird das Einpfangsfrequenzgemisch zugeführt. Bei der bevorzugten Ausführungsforin
der Erfindung ist wenigstens ein Hilfskreis vorgesehen, der gleichzeitig die Abstirninung
leider Selektorkreise beeinflulAt, um die Bandbreite in direkter Abhängigkeit von
der Amplitude der gewünschtenEmpfangsschwingttngen symmetrisch einzustellen. Weitere
Hilfskreise sind so abgestimmt, daß sie auf die neben der gewünschten Trägerfrequenz
vorhandenen atnrungen stärker ansprechen als auf den gewünschten Träger. Diese Hilf,-kreise
erzeugen, jeder unabhängig vom anderen, die Vorspannung einer Regelröhre, so daß
nur die Resonanzfrequenz des zugehörigen Kreises in einer solchen Richtung verschoben
wird, daß die Störfrequenz nicht mehr durchgelassen. wird. Das Ausmaß der Verschiebung,
welches entsprechend dem vorher Gesagten vom Interferenzwert der St(-)-rung abhängen
soll, wird durch die Dimensionierung der zusaminenwirlcenden 1-lenietite bestimmt.
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Wenn nur an einer Seite der gewünschten Trägerfrequenz eine Störung
vorhanden ist. wird die Dimensionierung zweckmäßigerweise so getroffen, daß die
mittlere Bandfrequenz von diesem Träger weg und um die Hälfte des Betrages der gleichzeitigen
Bandzusaninienzie@lung verschoben wird. Treten gleichzcitig Störungen auf beiden
Seiten der 2ewünschten Trägerfrequenz auf, so ist die Richtung der Verschiebung
weg von der St(-)-l# finit größerem Interferenzwert. Die Trö ße dieser Verschiebung
ist dann deich der halben Differenz zwischen den Beträgen der I'#.an(Iztisainnien7iehung,
die durch diese Sti)-rungen bewirkt werden.
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In Fig. i ist die Schaltung eines Superheteroclvneeinlifängers mit
einer bevorzugten Ausführungsforte der Erfindung dargestellt. Der Empfänger enthält
einen abstirnmbaren Hochtrequenzverstärker undTransponierungsteil io, dessen I?ingangskreis
an eine Antenne i i und Erde 12 und dessen Ausgangskreis an einen Ztvisclienfreduenzverstärker
13 angekoppelt ist. Der Ausgangskreis des Verstärkers i3 ist mit weiteren Zwischenfrequenzverstärkern
14. und 13 verbunden.
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Die Einrichtung zur Einstellung der durchgelassenen Bandbreite nach
der Erfindtinr, ist ini zweiten Zwischenfrequenzverstärker 1.# enthalten: sie wird
später genauer beschrieben.
Selbstverständlich können solche Filtereinrichtungen
auch in den Verstärkern 13 und 15 vorhanden sein. Der Ausgang .des dritten Zwischenfrequenzverstärkers
15 . wirkt auf einen Detektor und Niederfrequenzverstärker 16 ein.
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Der abstimmbare Hochfrequenzverstärker -und Transponierungsteil io,
die Zwischenfrequenzverstärker 13 und 1_5 und der Detektor und Niederfrequenzverstärker
16 können von bekannter Bauart und Wirkungsweise sein: eine Beschreibung dieser
Teile ist daher unnötig.
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Die von der Antenne aufgenommenen Schwingungen werden in bekannter
Weise verstärkt und in Zwischenfrequenzschwingungen verwandelt, welche in den Zwischenfrequenzverstärkern
13,. 14 und 15 selel@tiv verstärkt werden. Die verstärkten Zwischenfrequenzschwingungen
werden darauf dein ,Detektor und Niederfrequenzv.erstärker 16 zugeführt; die verstärkten
N iederfrequenzzeich.en werden sodann einem Lautsprecher zur Wiedergabe zugeführt.
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Es können verschiedene Arten von Kreisen zur Selektivitütssteuerung
verwendet werden, jedoch läßt sich die Erfindung besonders voi: teilhaft unter Verwendung
eines Banddurchlaßselektors ausführen, der aus mehreren abgestimmten Kreisen besteht
und zur Veränderung der Kreisreaktanzen Entladungsröhren enthält, mit deren Hilfe
die Abstimmung der Kreise beeinflußt werden kann, um so die Selektivität des Selektors
zu regeln. Eine derartige Anordnung -ist in Fig. i gezeigt, wobei das einstellbare
Bandfilter im zweiten Zwischenfrequenzverstärker i-1 liegt.
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Der Verstärker 14. enthält eine Röhre i;, deren Eingangskreis in gebräuchlicher
Weise mit dein Ausgangskreis des Verstärkers 13 gekoppelt ist. Der Ausgangskreis
der Röhre 17 ist durch ein Bandfilter mit dem Eingangskreis des Zwischenfrequenzv
erstärkers 15 gekoppelt, welches einen Zwischenfreqüenztr ansformator enthält, -dessen
Primärwicklung i9 durch den Kondensator 2o und dessen Sekun= därwicklung 2 i durch
den Kondensator 22 auf die Ziv ischenfrequenz abgestimmt sind. Die Spulen i9 und
21 sind, wie es durch ig in, der Zeichnung angedeutet ist, lose miteinander gekoppelt,
so daß das Filter bei :l#.bstiinmung beider Resonanzkreise auf die Zwischenträgerfrequenz
nur ein verhältnismäßig enges Frequenzband durchläßt. Um die Selektivität entsprechend
den jeweiligen Empfangsbedingungen regeln zu können, sind im Kapazitätszweig und
Induktivitätszweig der Filterkreise i9, 2o und 21, 22 die Widerstände 23 und 24
vorgesehen. Die Impedanzen dieser Widerstände sind im Vergleich zu denen der Reaktanzelemente
der zugeordneten Filterkreise bei der Zwischenfrequenz klein. Parallel zu den Widerständen
23 und 24 liegen die Eingangskreise der Röhren 25 und 26, und zwar über die Kopplungskondensatoren
27 und die Widerstände 28. In den Kathodenkreisen der Röhren 25 und 26 sind die
Vorspannungsbatterien 29 vorhanden, welche' den Röhren im Ruhezustand eine so große
Vorspannung erteilen, daß praktisch kein Anodenstrom fließt.
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Jeder Anodenkreis der Röhren 25 und 26 liegt parallel zu dem zugehörigen
Filterkreis; die Anodenspannung wird den Röhren über die Induktiv itäten der zugehörigen
Kreise von der Gleichspannungsquelle + B her zugeführt. Die Anodenimpedanzen der
Röhren 25 und 26 sind im Vergleich zu -den Impedanzen -der abgestimmten Kreise bei
Resonanz vorzugsweise hoch, so daß dis Phasenverschiebung der Anodenströme durch
die Impedanzen der Kreise nicht wesentlich beeinflußt wird. Die Röhren 25 und 26
sind als Trioden dargestellti es können jedoch wegen ihrer höheren Anodenimpedanz
auch Pentoden verwendet werden.
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Bei der gezeigten Anordnung ist der Eingangskreis der Röhre 25 parallel
zu einem Widerstand im Kapazitätszweig des zugehörigen Filterkreises geschaltet;
daher sind die Zwischenfrequenzspannungen am Gitter dieser Röhre gegenüber den Spannungen
am Filterkreis 19, 20 um annähernd 9o° im. Vorlauf. Weil dagegen der Eingangskreis
der Röhre 26 parallel zu einem Widerstand im Induktivitätszweig des Filterkreises
21, 22 geschaltet ist, bleiben die Zw-ischenfrequenzspannungen am Gitter der Röhre
26 gegenüber den Spannungen an dem zugehörigen Resonanzkreis um annähernd 9o° zurück.
Daher sind die Anodenströme der Röhren 25 und: 26 gegenüber den Spannungen an den
zugehörigen Filterkreisen im wesentlichen um 9o' phasenverschoben, -und zwar voreilend
bei der Röhre. 25 und nacheilend bei der Röhre 26. Die Röhren verhalten sich daher
so wie eine Kapazität und eine Induktivität, deren Wert von der Größe des Anodenstromes
abhängt. Sie können also dazu verwendet werden, die Abstimmung der Filterkreise
durch Veränderung der an die Röhren angelegten Gitterv orspannung zu regeln, worauf
später noch zurückgekommen wird.
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Innerhalb der beschriebenen Schaltung ist ein besonderer Zwischenfrequenzverstärker-3o
vorgesehen, welcher einen Gleichrichter zur automatischen Verstärkungsregelung enthält.
Der Hilfszwisch.enfrequenzverstärker 3o ist so eingerichtet, daß er ein sehr breites
Frequenzband durchläßt, d. h. er verstärkt nicht nur das gewünschte Zeichen, sondern
auch alle Störungen, die durch den Hochfrequenzvierstärker
und
Transponierungsteil durchgelassen werden und deren Amplituden so groß sind, daß
der Transponierungsteil übersteuert wird oder Störungen veranlaßt werden.
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In Fig. 3 ist die relative Verstärkung in Dezibels über der Frequenzdifferenz
von der Zwischenträgerfrequenz in IzHz für diesen Verstärker aufgetragen. Diese
Kurve -neigt, daß die benachbarten Störungen gegenüber dem gewünschten Zeichen bevorzugt
werden. Die von dein Regelspannungsgleichrichter entwickelte Vorspannung wird den
Steuergittern einer oder mehrerer Röhren des Hochfrequenzverstärkers und Transponierungsteiles
io als negative Regelspannung zugeführt. Ein Teil der Regelspannung kann auch den
Steuergittern einer oder mehrerer Röhren der Zwischenfrequeimverstärker zugeführt
werden. um dadurch die Eingangsamplitude am Demodulator für starke Schwankungen
der Empfangsstärke im wesentlichen konstant zu halten.
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In der Schaltung ist eine Steuereinrichtung 31 vorgesehen, die mit
dem Ausgang eines der Zwischenfrequenzverstärker gekoppelt ist und dazu dient, die
V4'irkung der Regelröhren 25, 26 zu steuern. Diese Steuereinrichtung enthält eine
Verstärkerröhre 32, deren Eingangskreis über die Kondensatoren 33 und den Widerstand
34 mit dem Ausgangskreis des Verstärkers i S gekoppelt ist. Der Ausgangskreis der
Röhre 32 enthält drei in Serie geschaltete Induktiv itäten 35, über welche die Anodenspannung
-i- h für die Röhre zugeführt wird und «-elche die Primärspulen dreier getrennter
Transformatoren mit den Sekundärspulen 36, 37 und 38 bilden. Die Spule 36 wird durch
einen Kondensator 39 auf eine Frequenz io kHz unterhalb der Zwischenträgerfrequenz,
die Spule 37 durch einen Kondensator 4o auf die Zwischenträgerfrequenz und die Spule
38 durch den Kondensator q.i auf eine Frequenz io lcHz oberhalb der Zwischenträgerfrequenz
abgestimmt. An die drei abgestimmten Kreise 36, 39, 37, .4o und 38, 41 sind die
Diodengleichrichter 42, 43 und 44 angeschlossen, deren Belastungskreise die Kondensatoren
:I5, 46 und 47 und die Widerstände .48, q.9 und So enthalten.
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Die an dem Widerstand 49 entwickelte Vorspannung wird in positiver
Polung den Steuergittern der Filterregelröhren -25 und 26 zugeführt, und zwar der
Röhre 25 über den Widerstand 48 und das Filter mit dem Widerstand 48" und dein Kondensator
q.8b, während die Zuführung der Regelspannung zur Röhre 26 über den Widerstand So
und das Filter mit dem Widerstand 50" und dem Kondensator Soj, erfolgt; außerdem
liegen in beiden Zuleitungen noch die Hochohmwiderstände28. Die an dein Widerstand
48 entwickelte Spannung wird jedoch in negativer Polung, d. h. entgegengesetzt zu
der vom Gleichrichter 43 entwickelten positiven Spannung dem Gitter der Röhre 25
zugeführt; die algebraische Summe dieser beiden Vorspannungen wird an das Gitter
der Röhre 25 angelegt. In analoger Weise wird die am Widerstand So entwickelte Spannung
in negativer Polung und entgegengesetzt zu der von dem Gleichrichter q.3 gelieferten
positiven Spannung dem Gitter der Röhre 26 zugeführt.
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Zur Erklärung der Wirkungsweise des Filters 1I und der Steuerkreise
31 sei vorausgesetzt. daß die Filterkreise zuerst so eingestellt sind, daß sie für
den Empfang eines schwachen Signals nur ein schmales Band durchlassen; die Röhren
2S und 26 haben dann so hohe Gittervorspannungen, daß sie blockiert sind. Beim Empfang
eines verhältnismäßig starken Signals ohne wesentliche Störungen nimmt die den Hilfsselektionskreisen
zugeführte Amplitude der gewünschten Schwingungen zu. Da der Hilfskreis 37, -to
auf die Zwischenträgerfrequenz abgestimmt ist, wird durch den Gleichrichter 43 an
dem zugehörigen Widerstand .I9 eine größere Regelspannung entwickelt. Diese den
Steuergittern der Röhren 25 und 26 in positivem Sinne zugeführte Spannung
bewirkt ein Ansteigen der scheinbaren Kapazität de: Filterkreises 19, "2o und eine
Verminderung der scheinbaren Induktivität des Filterkreises 21. 22. Daher wird die
Resonanzfrequenz des Kreises 19. 2o auf eine niedrigere Frequenz und die Resonanzfrequenz
des- Kreise: =1, 22 auf eine höhere Frequenz verschoben. Die beiden Filterkreise
werden also in gleichem ausmaß, jedoch in bezug auf die mittlere Zwischenträgerfrequenz
in entgegengesetzten Richtungen verstimmt; dadurch wird eine symmetrische Ausdehnung
des durch den Filter durchgelassenen Frequenzbandes bewirkt. Aus einem weiteren
Ansteigen oder Abfallen der Amplitude der gewünschten Signalschwingungen am Filter
1.1 ergeben sich entsprechende symmetrische Ausdehnungen und Zusammenziehungen de
durchgelassenen Baudes.
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Wenn auf einer Seite des gewünschten Zeichenträgers eine Störschwingung
vo ii nennenswerter Amplitude auftritt, ergibt sich natürlich eine entsprechende
Zwisclienfrequenzschwingung auf der entsprechenden Seite des Zwischenfrequenzträgers
der Einpfangsschwingungen. Liegt die auf eine Zwischenfrequenz transponierte Störung
dicht genug bei der Zwischenträgerfrequenz der gewünschten Empfangsschwingung, z.
B. darunter, so bevorzugt der Selektionskreis 36. 39 diese Störschwingung, da er
auf eine Frequenz
abgestimmt ist, die io kHz unterhalb des gewünschten
Zwischenfrequenzträgers liegt, Daher wird durch den Gleichrichter 4.2 an dem zugehörigen
Widerstand 48 eine grö-Bere Vorspannung entwickelt und in negativer Polung, d. h.
entgegengesetzt der durch den Gleichrichter 43 erzeugten Regelspannung dem Gitter
der Röhre 25 zugeführt. Da nun eine Verkleinerung der Vorspannung dieser Röhre die
Wirkung hat, die scheinbare Kapazität des Filterkreises 19, 2o zu vermindern, ergibt
sich eine Verschiebung der Resonanzfrequenz dieses Kreises aufwärts zur Zwischenträgerfrequenz
hin. Das durch den Filter durchgelassene Band wird also in einer solchen Richtung
zusammengezogen, daß die Störschwingungen innerhalb des Zwischenfrequenzkanales
vermieden «.erden.
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In analoger Weise bevorzugt der Selektionshreis 38,41 Störungen, welche
eine Zwischenfrequenz nahe oberhalb der normalen Zwischenträgerfrequenz ergeben,
weil er auf eine Frequenz abgestimmt ist, die io kHz oberhalb der gewünschten Zwischenträgerfrequenz
liegt. In diesem Fall wird daher durch die Verminderung der Vorspannung am Gitter
der Röhre 26 eine Verkleinerung der scheinbaren Induktivität des Filterkreises 21,
22 bewirkt und die Resonanzfrequenz dieses Kreises abwärts in Richtung zur Zwischenträgerfrequenz
hin verschoben, so daß sich eine Verschiebung der mittleren Resonanzfrequenz des
durch die Einrichtung durchgelassenen Bandes in einer Richtung fort von der vorhandenen
Störung ergibt.
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In Fig. 2 ist eine veränderte Ausführungsform des automatisch einstellbaren
Bandfilters und der Steueranordnung dargestellt. In diesem Filter werden ebenfalls
Entladungsröhren zur Veränderung der Impedanzen der Resonanzkreise verwendet. Das
Filter nach Fig. 2 ist in einem Zwischenfrequenzverstärker 14a enthalten, der an
die Stelle des Verstärkers 14 der Fig. i treten kann. Die Steuereinrichtung 31a
kann in im wesentlichen gleicher "'eise wie die entsprechende Steuereinrichtung
der Fig. i eingeschaltet werden.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung enthält der Verstärker 14"
eine Verstärkerröhre 17«, deren Eingangskreis mit einem vorhergehenden Verstärker
der Einrichtung gekoppelt ist. Der Ausgangskreis der Röhre 17" kann mit dem Eingangskreis
eines nachfolgenden Verstärkers über ein Bandfilter nach der Erfindung gekoppelt
werden. Dieses Filter enthält in Fig.2 einen Zwischenfrequenztransformator mit einer
Primärspule 5 i, welche durch den Kondensator 52 auf die Zwischenfrequenz abgestimmt
ist; ebenso wird die Sekundärspule 53 durch den Kondensator 54 auf die Zwischenfrequenz
abgestimmt. Wie in Fig. i enthält daher das Bandfilter zwei Resonanzkreise 51, 52
und 53, 54, welche beide auf die gewünschte Zwi-5chenträgerfrequenz abgestimmt sind.
Die Spulen dieses Transformators sind ebenfalls lose miteinander gekoppelt, so daß
das Filter, wenn beide Resonanzkreise auf die Zwischenträgerfrequenz abgestimmt
sind, nur ein verhältnismäßig enges Frequenzband durchläßt.
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In diesem Beispiel sind die Regelröhren 55 und 56 mit ihren Eingangskreisen
an die Filterkreise 51, 52 und 53, 54 über die Kondensatoren 57 und mit Hilfe der
Hochohmwiderstände 58 angekoppelt. In den Kathodenkreisen der Röhren 55, 56 liegen
die Vorspannungsbatterien 59 und 6o. Im Anodenkreis jeder Röhre liegt eine
Impedanz, welche durch einen Widerstand 61 und eine Induktivität 62 gebildet wird,
in Reihe mit der Anodenspannungsquelle + B. Je ein kleiner Kondensator 63 bewirkt
bei beiden Röhren eine Rückkopplung zwischen der Anode und dem Gitter. Die Schaltungselemente
sind so bemessen, daß die Phasenverschiebung des vom Anodenkreis auf den Gitterkreis
über die Kondensatoren 63. rückgekoppelten Stromes den. Eingangsimpedanzen der Gitterkreise
den Charakter von Kondensatoren mit geringem Verlustfaktor verleiht. Diese zu den
Filterkreisen parallel liegenden Eingangsimpedanzen der Röhren können nun durch
Veränderung der Steuergittervorspannungen geregelt werden, wodurch die Abstimmung
der Filterkreise in dem gewünschten Sinne beeinflußt werden kann. Die Röhren 5 5
und 56 erhalten im Ruhezustand eine solche Vorspannung, daß der Arbeitspunkt ein
gutes Stück ob@erhally des Abschneidepunktes der Gitterspannungsanadenstromkennlinie
liegt.
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Zur Regelung der Wirkung der Röhren 55 und 56 ist eine Steuereinrichtung
31a, entsprechend der Anordnung 31 der Fig. i, vorgesehen, welche mit einem nachfolgenden
Zwischenfrequenzverstärker verbunden ist. Diese Verbindung kann über den Eingangskreis
der Röhre 32" erfolgen, deren Ausgangskreis eine Spule 64 enthält, über welche der
Röhre eine Anodenspannung -f- B zugeführt wird. Die Spule 64 bildet die Primärwicklung
eines mit zwei Sekundärspulen 65 und 66 versehenen Transformators. Die Spule 65
wird durch den Kondensator 67 auf eine Frequenz io kHz unterhalb der Zwischenträgerfrequenz
und die Spule 66 durch den Kondensator 68 auf eine Frequenz io kHz oberhalb der
Zwischenträgerfrequenz abgestimmt. In dieser Ausführungsform sind also zwei abgestimmte
Kreise vorhanden, die beide bis zu einem gewissen Grade auch auf die Zwischenträgerfrequenz
ansprechen, die jedoch auf die
Nachbarfrequenzen unterhalb und oberhalb
dieser Trägerfrequenz besser ansprechen.
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An die abgestimmten Kreise 65, 67 und 66, 6 8 sind die Diodengleichrichter
69 und 7o angeschlossen, deren Belastungskreise je einer Kondensator ; 1 und einen
Widerstand 7.2 eDthalten. Die an den Widerständen 72 der Dioden 69 und 7o entwickelten
Vorspanntmgen werden den Steuergittern <leg Regelröhren 55 und 56 in entgegengesetztem
Sinne über die Filter reit den t@'iderständen 73 und den Kondensatoren 7-@ zugeführt.
beim Betrieb eines Empfängers dieser Ausführungsform der Erfindung steigt beire
Empfang eines v erliältnismäßig starken gewünschten Zeichens ohne Störungen von
wesentlicher Stärke die Amplitude der den Selektionskreisen 65, 67 und
66.68 zugeführten gewünschten Zwischenfrecluenzschwingungen all. Da beide
Selektionskreise bis zu einem bestimmten Grad auf den ge«-ünscliten Zwischenfrequenzträger
ansprechen, entwickeln beide .damit verbundenen Gleichrichter 69 und 70 erhöhte
Regelspannungen. Die von dein Gleichrichter 69 entwickelte Vorspannung, die dem
Steuergitter der Röhre 55 in negativer Polung ztigeHihrt wird, bewirkt eine Abnahme
der Rückkopplung dieser Röhre und daher eine Verminderung der Kapazität des Filterkreises
51, 5= und verursacht eine Einstellung der -@bstirnniurlg dieses Filterkreises auf
eine höhere Frequenz. Außerdem bewirkt die gleichzeitig von dein Gleichrichter ;
o elltwickelte Vorspannung, die dem Steuergitter der Röhre 56 in positiver Polung
zugeführt wird, ein Ansteigen der Rückkopplung dieser Röhre und daher eine Vergrößerung
der Kapazität des zugehl)rigen Filterkreises 53. 54 und verursacht eine Einstellung
der -Xbstiriirnung dieses Kreises auf eine niedrigere Frequenz. Dic°se Verstimmung
der Filterkreise in entgegengesetzten Richtungen bewirkt eine syninietr ische Ausdehnung
des durch den Filter durchgelassenen Frequenzbandes.
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`renn eilie benachbarte Störung voll wesentlicher- Arnplittlcle an
einer Seite clles gewünschten Zeichenträgers auftaucht, ergibt sich eine entsprechende
Störschwingung von einer Frequenz nahe d.r Zwisclienfredueiiz; liegt die zwischenfrequente
Störschwingung unterhalb des Zwischenfrequenzträgers, so bevorzugt der Selektionskreis
65, 67 diese Störung. Daher wird mir die Abstimmung des Filterpreises 51: @; beeinflul-It,
und zwar in solchem Sinne, dar) die mittlere Frequenz des durch den Filter durchgelassenen
Bandes nach höheren Frequenzen verschoben wird. Wenn jedoch eine Störung vorhanden
ist, aus welcher sich eine Zwisclienfreqtienzstörting oberhalb der Frequenz des
normalen Zwischenfrequenzträgers ergibt, bevorzugt der Selektionskreis 66,
68 diese Störung. Daher wird nur die _",bstimlliurig des Filterkreises 53,
54 beeinflußt, wobei die mittlere Frequenz des durch den Filter durchgelassenen
Bandes irr ill'ichtung niedrigerer Frequenzen verschoben wird.
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Wenn zwei Störungen gleichzeitig auf beiden Seiten des gewünschten
Trägers vorhanden sind, wird die mittlere Frequenz des durchgelassenen Landes in
der Richtung verschoben, dal.; die Störung mit dein größeren Interferenzwert vermieden
wird.
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Es ist klar, daß bei der eben besprochenen _lusführungsforrn der Erfindung
die Abstimmungen der Filterkreise bei gleichzeitigem Auftreten starker Störzeichen
auf beiden Seiten des Trägers in entgegengesetzten Richtungen verändert werden,
wodurch die Bandbreite ebenso wie beim Empfang eines starken gewünschten Zeichens
ohne Störungen vergrößert wird. Dieser Effekt wird jedoch durch die Wirkung des
automatischen Vers ti iirlzungsreglers 30, welcher mit einem Breitbandzwi_#chenfrequenzverstärker
zusammenarbeitet, kompensiert. Da dieser Verstärker die derb gewünschten Zeichenträger
benachbarten Störungen bevorzugt, erzeugt das Auftreten vor, Störungen auf beiden
Seiten des gewünschten Trägers eine wesentliche Vergrößerung der durch den zugehörigen
Gleichrichter erzeugten Regelspannung, welche den Röhren der ersten Empfängerstufen
zugeführt wird. Dadurch werden die den nachfolgenden Stufen des Empfängers zugeführten
_lmplitudeli sowohl der erwünschten Zeichen als auch der Störungen vermindert. Eine
Verminderung der Amplitude des gewünscllteil Zeichens bewirkt aber eine Zusammenziehung
des durch das Filter durchgelassenen h2indes in der oben beschriebenen Weise. @@
enn nur auf einer Seite des gewünschten Trägers eine starke Störung vorhanden ist.
wird eine dem Interferenzwert dieser Störung entsprechende Steuerwirkung hervorgerufen.
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Fig. d -zeigt schematisch einen Sul)erlieterodyneempfänger. der eine
vorwärts wirkende automatische Selektivitätsregelung nach der Erfindung enthält.
Der Empfänger der Fig..l entspricht in vielen Teilen dein Empfänger der Fig. i ;
einander entsprechende "feile sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der Empfänger nach Fig..4 enthält einen Zwischenfrequenzverstärker
14r, reit einem einstellbaren Filter und eine Steuereinrichtung 31r,. Dieses Filter
und diese Einrichtung können entweder dein Verstärker 14 und der Steuereinrichtung
31 der Fig. i oder dein N"erstärker 14" und der Steuereinrichtung 3r" der Fig. ?
entsprechen oder können irgendeine andere Anordnung zur Selektivitätsregelung enthalten,
in welcher die Steuereinrichtung
auf Veränderungen der Empfangsbedingungen
im Eingang anspricht, um die Selektivität diesen Bedingungen entsprechend zu regeln.
Zum Unterschied von den bereits beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ist
hier jedoch der Eingang der Steuereinrichtung 34 mit dem Ausgang des Verstärkers
13 gekoppelt, so daß die Selektivitätsregelung des nachfolgenden Verstärkers i.46
als Vorwärtsregelung -bewirkt wird. Die Regelung gemäß den Anordnungen der Fig.
i und 2 kann als rückwärts wirkend bezeichnet werden, weil die Kreise, deren Selektivität
in diesen Anordnungen geregelt wird, dem Anköpplungspunkt der Steuereinrichtung
in der Schaltung vorausgehen. Durch die vorwärts wirkende Anordnung der Fig. 4 werden
verschiedene Vorteile erzielt. Wenn z. B. wie in Fig. i die Steuereinrichtung an
sich auf die Störungen anspricht, kann bei vorwärts wirkender Regelung das Filter
des Verstärkers 1d6 so eingestellt werden, daß es diese Störungen nicht durchläßt.
Es ist klar, daß bei einer Rückwärtsregelung wie in Fig. i im Ausgang des geregelten
Verstärkers immer noch wesentliche Störamplituden vorhanden sein müssen, um die
Selektivitätsregelung zu bewirken, und sie werden daher zu den nachfolgenden Empfängerstufen
übertragen.
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Da die Selektivitätsregelung bei dieser Anordnung auch die Amplitude
des durch den Filter übertragenen gewünschten Zeichens verändern kann, wird. eine
zusätzliche automatische 'Verstärkungsregelung verwendet, um diesen Effekt zu kompensieren.
Wie aus Fig.4 hervorgeht, ist eine Regelspannungsleitung gebräuchlicher Art in Verbindung
mit dem Detektor 16 vorgesehen. Die Regelspannung wird den Steuergittern der Röhren
in den Verstärkern 14.b und 15 zugeführt und regelt ihre Verstärkung, so daß die
Ausgangsamplitude des Verstärkers 15 innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen gehalten
wird.
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Es ist ohne weiteres klar, daß viele Veränderungen an den beschriebenen
Ausführungsbeispielen der Erfindung möglich sind, ohne daß man sich vom Geiste der
Erfindung entfernen muß.