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Hintergrund
der Erfindung
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Trotz
der jahrzehntelangen Impfstoffforschung stellen Infektionskrankheiten
weiterhin eine Gefahr für die
menschliche Gesundheit dar. Kombinationsimpfstoffe, die einen Schutz
gegen eine Vielzahl von Pathogenen vorsehen, sind sehr wünschenswert,
um die Zahl der Immunisierungen, welche erforderlich sind, um einen Schutz
gegen mehrere Pathogene zu übertragen,
auf ein Minimum zu verringern. Das gut dokumentierte Phänomen einer
Antigenkompetition erschwert die Entwicklung von Mehrkomponentenimpfstoffen.
Der Ausdruck 'Antigenkompetition' verweist auf die
Beobachtung, daß die
Verabreichung von mehreren Antigenen oftmals eine verminderte Antwort
auf bestimmte Antigene im Verhältnis
zu der beobachteten Immunantwort, wenn solche Antigene einzeln verabreicht
werden, zur Folge hat.
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Die
mehreren Pathogene, gegen welche die Impfstoffe der vorliegenden
Erfindung einen Schutz vorsehen, werden im Zusammenhang mit den
dadurch hervorgerufenen Krankheiten und den Antigenen der Pathogene,
welche in der Zubereitung der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
besprochen.
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Keuchhusten
oder Pertussis ist eine schwere, hochansteckende Infektion der oberen
Atemwege, welche durch Bordetella pertussis hervorgerufen wird.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, daß pro Jahr 60 Millionen Fälle von
Pertussis auftreten und daß 0,5
bis 1 Million davon mit Todesfällen
in Zusammenhang stehen (Ref. 1. In dieser Beschreibung wird in Klammern
auf verschiedene Referenzen verwiesen, um den Stand der Technik,
auf den sich diese Erfindung bezieht, ausführlicher zu beschreiben. Die
vollständige
bibliographische Information für
jede Belegstelle ist am Ende der Beschreibung, unmittelbar gefolgt
von den Ansprüchen, zu
finden. Die Offenbarungen dieser Referenzen sind hierdurch unter
Bezugnahme in der vorliegenden Offenbarung eingeschlossen). In ungeimpften
Populationen ist bei Kindern unter 5 Jahren eine Pertussis-Häufigkeitsrate von bis zu 80%
beobachtet worden (Ref. 2). Obwohl Pertussis im allgemeinen als
eine Kinderkrankheit angesehen wird, gibt es zunehmende Beweise
für eine
klinische und asymptomatische Erkrankung bei Jugendlichen und Erwachsenen
(Ref. 3, 4 und 5).
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Die
Einführung
von Ganzzellimpfstoffen, bestehend aus chemisch und mittels Hitze
inaktivierten B. pertussis-Organismen, in den 1940ern war für eine drastische
Verringerung der Häufigkeit
der durch B. pertussis hervorgerufenen Keuchhustenerkrankung verantwortlich.
Es ist geschätzt
worden, daß die
Effektivitätsraten
von Ganzzellimpfstoffen, abhängig
von der Falldefinition, bis zu 95% betragen (Ref. 6). Obwohl eine
Infektion mit B. pertussis eine lebenslange Immunität verleiht,
gibt es zunehmende Beweise für
einen nachlassenden Schutz nach einer Immunisierung mit Ganzzellimpfstoffen
(Ref. 3). Mehrere Berichte, welche eine Verbindung zwischen Pertussis-Ganzzellimpfung,
Reaktogenizität
und schweren Nebenwirkungen erwähnen, hatten
ein Nachlassen der Impfstoff-Akzeptanz
und daraus folgend erneute Epidemien zur Folge (Ref. 7). Unlängst sind
definierte Pertussis-Komponentenimpfstoffe entwickelt worden.
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Antigene für definierte
Pertussis-Impfstoffe
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Verschiedene
azelluläre
Pertussis-Impfstoffe sind entwickelt worden, welche die Bordetella-Pertussis-Antigene,
und zwar das Pertussistoxin (PT), das filamentöse Hämagglutinin (FHA), das 69 kDa
große, äußere Membranprotein
(Pertactin) und die Fimbrien-Agglutinogene,
einschließen.
PT und FHA sind in den Zubereitungen der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen und werden nachstehend ausführlicher beschrieben.
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Pertussistoxin
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Das
Pertussistoxin ist ein Exotoxin, welches ein Vertreter der A/B-Familie
von Bakterientoxinen mit einer ADP-Ribosyltransferase-Aktivität ist (Ref.
8). Die A-Einheit dieser Toxine zeigt die ADP-Ribosyltransferase-Aktivität, und die
B-Einheit vermittelt die Bindung des Toxins an die Wirtszellrezeptoren
und die Translokation von A zu dessen Wirkort. PT erleichtert auch
die Anheftung von B. pertussis an Flimmerepithelzellen (Ref. 9)
und spielt auch ein Rolle bei der Invasion von Makrophagen durch
B. pertussis (Ref. 10).
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Alle
azellulären
Pertussis-Impfstoffe beinhalteten PT, von dem angenommen wird, daß es ein
wichtiger Virulenzfaktor und ein protektives Antigen ist. (Ref.
11 und 12). Eine natürliche
Infektion mit B. pertussis ruft sowohl eine humorale als auch eine
zellvermittelte Antwort auf PT hervor (Ref. 13 bis 17). Kleinkinder
besitzen anti-PT-Antikörper,
welche über
die Plazenta aufgenommen werden (Ref. 16 und 18), und menschliche
Vormilch, welche anti-PT-Antikörper
enthält,
war in dem passiven Schutz von Mäusen
gegen eine Aerosolinfektion wirksam (Ref. 19). Nach der Immunisierung
mit einem azellulären
Impfstoff ist eine zellvermittelte Immunantwort (CMI) auf PT-Untereinheiten
nachgewiesen worden (Ref. 20), und nach einer Ganzzellimpfung wurde
eine CMI-Antwort auf PT hervorgerufen (Ref. 13). Chemisch inaktiviertes
PT in Ganzzell- oder Komponentenimpfstoffen ist in Tiermodellen
und in Menschen protektiv (Ref. 21). Ferner schützen monoclonale Antikörper, welche
für die
Untereinheit S1 spezifisch sind, gegen eine Infektion durch B. pertussis
(Ref. 22 und 23).
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Die
wichtigsten pathophysiologischen Wirkungen von PT sind auf dessen
ADP-Ribosyltransferase-Aktivität zurückzuführen. PT
katalysiert den Transfer von ADP-Ribose durch NAD auf das Gi-Guanidinnucleotid-Bindungsprotein, wodurch
das zelluläre
Adenylatcyclase-Regulationssystem zerstört wird (Ref. 24). PT verhindert
auch die Migration von Makrophagen und Lymphocyten zu den Entzündungsstellen
und behindert die durch Neutrophile vermittelte Phagocytose und
die Abtötung
von Bakterien (Ref. 25). Eine Reihe von in vitro- und in vivo-Tests,
einschließlich
die ADP-Ribosylierung von Rinder-Transducin
(Ref. 26), der Clustering-Assay mit Ovarzellen des Chinesischen
Hamsters (Ref. 27), Histamin-Sensibilisierung (Ref. 28), Leukocytose
und NAD-Glycohydrolase, ist verwendet worden, um die enzymatische
Aktivität
von S1 und/oder PT zu untersuchen. CHO-Zellen entwickeln bei der
Exposition mit PT eine charakteristische geclusterte Morphologie.
Dieses Phänomen
beruht auf der Bindung von PT und der anschließenden Translokation sowie
der ADP-Ribosyltransferase-Aktivität von S1, und daher wird der
Clustering-Assay mit CHO-Zellen häufig dazu verwendet, die Integrität und Toxizität von PT-Holotoxinen
zu testen.
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Das
PT muß vor
dem Einbringen in eine Impfstoffzubereitung entgiftet werden. Mehrere
Techniken der chemischen Entgiftung, einschließlich die Inaktivierung mit
Formalin (Ref. 46), Glutaraldehyd (Ref. 52), Wasserstoffperoxid
(Ref. 53) und Tetranitromethan (Ref. 54), sind beschrieben worden.
Alternativ können
mutierte Stämme
von B. pertussis oder rekombinante Wirtszellen, welche ein genetisch
entgiftetes PT exprimieren, verwendet werden, um ein enzymatisch
inaktives PT herzustellen, welches seine immunologische Aktivität beibehält.
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Filamentöses Hämagglutinin
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Das
filamentöse
Hämagglutinin
ist ein großes
(220 kDa), nicht-toxisches Polypeptid, welches die Anheftung von
B. pertussis an Flimmerzellen der oberen Atemwege während einer
Bakterienkolonisation vermittelt (Ref. 9 und 29). Eine natürliche Infektion
ruft anti-FHA-Antikörper
und eine zellvermittelte Immunität
hervor (Ref. 13, 15, 17, 30 und 31). Anti-FHA-Antikörper sind
in menschlicher Vormilch zu finden und werden auch über die
Plazenta übertragen
(Ref. 17, 18 und 19). Eine Impfung mit Ganzzell- oder azellulären Pertussis-Impfstoffen
induziert anti-FHA-Antikörper,
wobei azelluläre
Impfstoffe, welche FHA enthalten, auch eine CMI-Antwort auf FHA
hervorrufen (Ref. 20 und 32). FHA ist in einem Maus-Atemtrakt-Expositionsmodell
nach einer aktiven oder passiven Immunisierung als ein protektives
Antigen wirksam (Ref. 33 und 34). Jedoch wird durch FHA allein in
dem Maus-Intracerebralexpositions-Wirksamkeitstest kein Schutz vorgesehen
(Ref. 28).
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Azelluläre Pertussis-Impfstoffe
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Der
erste azelluläre
Pertussis-Impfstoff, welcher entwickelt wurde, war der Zweikomponenten-PT+FHA-Impfstoff
(JNIH-6) von Sato et al. (Ref. 46). Dieser Impfstoff wurde durch
die gemeinsame Aufreinigung von PT- und FHA-Antigenen aus dem Kulturüberstand
des B. pertussis-Stammes Tohama, gefolgt von einer Formalin-Toxinentgiftung
('toxoiding'), hergestellt. Azelluläre Impfstoffe
von verschiedenen Herstellern und mit unterschiedlichen Zusammensetzungen
sind erfolgreich verwendet worden, um japanische Kinder gegen Keuchhusten
zu immunisieren, was seit 1981 eine drastische Verringerung der
Krankheitshäufigkeit
zur Folge hatte (Ref. 47). Der JNIH-6-Impfstoff und ein Einkomponenten-PT-Toxoid-Impfstoff
(JNIH-7) wurden 1986 in einer groß angelegten klinischen Studie
in Schweden getestet. Erste Ergebnisse deuteten auf eine geringere
Wirksamkeit als die beschriebene Wirksamkeit eines Ganzzellimpfstoffes
hin, aber nachfolgende Studien haben gezeigt, daß er gegen eine leichtere Erkrankung,
diagnostiziert durch serologische Methoden, wirksamer ist (Ref.
48, 49, 50 und 51). Jedoch gab es Hinweise auf eine Reversion der
Toxizität
eines Formalin-inaktivierten PT in diesen Impfstoffen. Es wurde
auch gezeigt, daß diese
Impfstoffe gegen eine Erkrankung anstatt eine Infektion schützen.
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Eine
Reihe von neuen azellulären
Pertussis-Impfstoffen, welche Kombinationen von PT, FHA und/oder dem
69 kDa großen, äußeren Membranprotein
(Pertactin) und/oder den Fimbrien-Agglutinogenen einschließen, wird
gegenwärtig
untersucht.
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Tetanus
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Tetanus
ist eine akute Infektion, welche durch Clostridium tetani hervorgerufen
wird. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch schwere, schmerzhafte
Muskelkontraktionen, begleitet von Hypersensibilität, Hyperreflexie
und einer verstärkten
autonomen Stimulation des bzw. der betroffenen Körperteils(e). Schwache Reize können schwere,
reflektorische Muskelkrämpfe
hervorrufen. Aufgrund des extremen Muskelkrampfes kann Fieber vorhanden
sein. Tetanus kann eine generalisierte Erkrankung unter Beteiligung
von Gesicht, Nacken, Unterleib und Rumpf sein oder auf einen bestimmten
Körperteil
(Verletzungsstelle) begrenzt sein. Die Beteiligung des Kaumuskels
des Gesichtes resultiert in einem Trismus oder einer Kiefersperre,
welche den klassischen Gesichtsausdruck "Risus sardonicus (hämisches Grinsen)" hervorruft (Ref.
78).
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C.
tetani lebt als ein nicht-pathogener Organismus im Darm von Menschen
und Tieren. Der Organismus kommt auch in mit Fäkalien kontaminierten Böden vor
und kann in Form von infektiösen
Sporen jahrelang im Boden überleben.
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Die
Tetanuserkrankung resultiert aus dem anaeroben Wachstum von C. tetani
und einer Neurotoxin-Produktion in den verunreinigten Wunden. Die
Infektion wird durch die Einschleppung von Materialien, welche mit
Organismen oder Sporen verunreinigt sind, in das Gewebe hervorgerufen.
Das am weitesten verbreitete Szenarium ist eine Infektion durch
eine penetrierende Verletzung. Jedoch ist in vielen Fällen keine
Verletzungsvorgeschichte verfügbar.
Das Vorhandensein von nekrotischen oder ischämischen Geweben begünstigt das
Wachstum des Bacillus (Ref. 78).
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Die
Verhinderung einer Infektion wird durch eine Impfung und durch eine
gute Wundversorgung einschließlich
einer sorgfältigen
Reinigung und Wundtoilette von abgestorbenen Geweben erreicht. Individuen
mit verunreinigten Wunden und solchen mit einer unvollständigen Reihe
von Auffrischimpfungen sollte sowohl ein Tetanus-Impfstoff als auch
ein Tetanus-Immunglobulin verabreicht werden.
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Die
Behandlung des Syndroms ist vorwiegend unterstützend und kann eine Atemunterstützung, die Verabreichung
von Tetanus-Antitoxin und eine sorgfältige Reinigung der infizierten
Wunden einschließen. Trotz
der modernen medizinischen Versorgung beträgt die Fallletalität immer
noch 30 bis 90% (Ref. 79). Dies trifft insbesondere auf ältere Individuen
zu. Eine natürliche
Infektion ruft nicht immer eine Immunität gegen eine weitere Infektion
hervor.
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Die
Verhinderung einer Infektion durch eine Impfung ist die wirksamste
Methode, um die Krankheit zu kontrollieren. Seit der Einführung einer
Universalimpfung ist die Tetanuserkrankung in entwickelten Ländern außerordentlich
selten geworden. Fälle
von Tetanus treten ausschließlich
bei Individuen auf, welche versäumt haben,
ihre Impfungsreihe zu vervollständigen,
oder welche keine ausreichenden Auffrischdosen erhalten haben. Individuen
sollten einmal alle zehn Jahre eine Auffrischdosis erhalten.
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Diphtherie
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Diphtherie
ist eine akute Infektion, welche durch das Bakterium Corynebacterium
diphtheriae hervorgerufen wird. Die überwiegenden Infektionsstellen
sind die oberen Atemwege (Nase, Rachen, Kehlkopf und Luftröhre) (Ref.
80). Die charakteristische Läsion,
welche auf das bakterielle Cytotoxin zurückzuführen ist, ist ein weißlich-grauer
Belag, bezeichnet als Pseudomembran, welcher von einer Entzündung umgeben
ist. Dieses Symptom wird von einer zervikalen Lymphadenopathie,
einer Schwellung und einem Ödem
des Rachens begleitet. In schweren Fällen kann die Schwellung bis
zu dem Zeitpunkt einer Obstruktion (Kehlkopfdiphtherie) fortschreiten.
Andere Komplikationen schließen
eine Myokarditis, Auswirkungen auf das Zentralnervensystem (kraniale,
motorische und sensorische Neuropathien, wie eine aufsteigende Paralyse)
und eine Thrombocytopenie ein. Andere Schleimhautmembranen können weniger
häufig
befallen sein. Die klinische Darstellung kann von einer asymptomatischen
Infektion bis zu einer fulminanten Multisystemerkrankung mit Todesfolge
variieren (Ref. 79). Haut- und Wundinfektionen mit einer Diphtherie
sind in den Tropen weit verbreitet und sind für die amerikanischen Ureinwohner
häufig
beschrieben worden. Das einzige Reservoir für C. diphtheriae ist der Mensch
(Ref. 79).
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Bei
der klinischen Beobachtung der charakteristischen Läsionen kann
eine präsumptive
Diagnose gestellt werden, welche aber durch eine bakterielle Untersuchung
der Läsionen
bestätigt
werden sollte. Falls ein starker klinischer Verdacht auf Diphtherie
besteht, sollte die Behandlung unmittelbar mit Antibiotika (Penicillin oder
Erythromycin) und Diphtherie-Antitoxin begonnen werden, selbst wenn
die Diagnose nicht bestätigt
ist, wobei sich die Mortalität
erhöht,
je länger
man nach dem Auftreten der klinischen Symptome mit der Behandlung
wartet (Ref. 80). Trotz der modernen klinischen Ver sorgung liegt
die Fallletalität
im Bereich von 5 bis 10% (Ref. 79), wobei die Krankheit vorwiegend
sehr junge und ältere
Individuen befällt.
Eine natürliche
Infektion ruft nicht immer eine Immunität gegen eine weitere Infektion
hervor (Ref. 80).
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Die Übertragung
erfolgt durch den direkten Kontakt mit Sekreten oder Ausscheidungen
eines infizierten Individuums. Individuen sind ansteckend, solange
Bakterien in den Sekreten beobachtet werden. Dies kann bis zu vier
Wochen nach der Infektion andauern. Die Übertragung kann auch durch
Ansteckungsträger erfolgen
(Ref. 79). Es wird eine strikte Isolierung von Fällen empfohlen.
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Selten
können
Individuen zu Trägern
werden und bis zu sechs Monate nach der Infektion Organismen ausscheiden.
Nicht immunisierte Träger
sollten unverzüglich
einer vollständigen
Impfungsreihe unterzogen werden. Die Behandlung mit Antibiotika
eliminiert eine Trägerschaft
und Infektiösität der Fälle innerhalb
von 4 Tagen (Ref. 80).
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Poliomyelitis
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Bei
der weltweiten Kontrolle von Poliomyelitis sind sowohl inaktivierte
(IPV) als auch lebende, attenuierte (OPV) Poliovirus-Impfstoffe
wirksam gewesen. Gegenwärtig
wird in Europa und Kanada ein kombinierter DPT-IPV-Impfstoff zugelassen,
für welchen
bei Millionen von Kindern weltweit gezeigt worden ist, daß er sicher und
wirksam ist.
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Haemophilus
influenzae-Typ-B
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Vor
der Verfügbarkeit
von wirksamen Impfstoffen galt Haemophilus influenzae-Typ-B (Hib) als eine Hauptursache
für invasive, über den
Blutweg übertragene
Meningitis-Infektionen
bei Kleinkindern und als die wichtigste Ursache für Meningitis
in den ersten zwei Lebensjahren (Ref. 81). Ungefähr 10% der an einer Haemophilus
influenzae-Meningitis leidenden Opfer sterben trotz einer medizinischen
Versorgung. Bleibende Folgeerkrankungen sind bei den überlebenden
Individuen weit verbreitet. Die Immunisierung gegen Haemophilus influenzae
begann in Kanada im Jahr 1987 mit einem Polysaccharid-Impfstoff (Polyribose-Ribitolphosphat [PRP]).
Durch die Einführung
eines Impfstoffes, bestehend aus PRP konjugiert an ein Diphtherietoxoid (PRP-D),
im Jahre 1988 wurde bei Kindern im Alter von 18 Monaten und darüber eine
verbesserte Immunogenität
erzielt. Seit 1992 besteht durch die Zulassung von PRP-Konjugatimpfstoffen,
welche in Kleinkindern unter einem Jahr immunogen sind (PRP konjugiert
an ein Tetanustoxoid oder PRP-T), die Möglichkeit, Kleinkinder zu immunisieren.
Die Anwendung dieser Haemophilus influenzae-Konjugatimpfstoffe war
mit einer drastischen Verringerung der Häufigkeit von invasiven Haemophilus-Infektionen
in Kanada und anderswo verbunden (Ref. 82). Zwei klinische Studien
aus Kanada unter Beteiligung von beinahe 900 Kindern in British
Columbia und Alberta zeigten, daß gefriergetrocknetes PRP-T
zusätzlich
zu dem üblichen
Kochsalzverdünnungsmittel
mit DPT (COMBIPACK) (Ref. 83) oder mit DPT-Polio in adsorbierter
Form (PENTATM) (Ref. 84) rekonstituiert
werden kann. Klinische Studien unter Beteiligung von mehr als 100.000
Kindern weltweit haben die Wirksamkeit von gefriergetrocknetem PRP-T
(ActHibTM) bewiesen. Bei über 90%
der Individuen wurden nach drei PRP-T-Dosen, beginnend im Alter
von 2 Monaten, oder nach einer einzigen PRP-T-Dosis, verabreicht
im Alter von 12 Monaten, anti-PRP-T-Spiegel erreicht, welche als
protektiv angesehen werden (≥ 0,15 μg/ml). Der Anteil
der Individuen, welche Spiegel erreichten, die auf einen Langzeitschutz
hindeuten, variiert abhängig
von der Studie von 70 bis 100%. Seit 1992 sind in den Vereinigten
Staaten, Europa und Kanada Millionen von PRP-T-Dosen verkauft worden.
Die nach einer Impfung mit PRP-T auftretenden Fälle einer invasiven Haemophilus-Infektion
sind selten und können
mit Erkrankungen wie einer Immunschwäche in Zusammenhang stehen
(Ref. 85).
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Kombinationsimpfstoffe
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Obwohl
die wirklichen und potentiellen Vorteile von Impfstoffen, welche
Antigene kombinieren, um einen Schutz gegen mehrere Pathogene zu übertragen,
vielfältig
sind, können
diese Kombinationen eine nachteilige Wirkung auf die Immunogenität der einzelnen
Komponenten haben. Seit mehr als 50 Jahren sind Kombinationen von
Diphtherie- und Tetanustoxoiden mit einem Pertussis-Ganzzellimpfstoff
(DTP) verfügbar,
wobei die Antikörperantwort
auf die Kombination derjenigen der einzelnen Komponenten überlegen
ist, was möglicherweise
auf den Adjuvanseffekt des Pertussis-Ganzzellimpfstoffes zurückzuführen ist.
DTP-Kombinationen, welche auch einen inaktivierten Poliovirusimpfstoff
einschließen,
sind durch viele Aufsichtsinstanzen zugelassen worden, obwohl die
Antikörperantwort
auf die Pertussis-Antigene durch diese Kombination vermindert werden
kann (Ref. 69 bis 71). Bei der Kombination von DTP-Impfstoffen mit
einem Hib-Konjugatimpfstoff
wurden unterschiedliche Effekte beobachtet. Studien mit einem französischen
Impfstoff aus DTP und PRP-T ergaben eine vergleichbare Sicherheit,
aber eine verminderte Antikörperantwort
auf PRP (Ref. 72 bis 73), während
in Studien mit einem kanadischen Impfstoff aus DTP und PRP-T in
der Gruppe mit einer kombinierten Immunisierung keine Auswirkung
auf die PRP-Antwort, aber ein geringerer Spiegel von Pertussis-Agglutinogenen und
eine erhöhte
Empfindlichkeit an der Injektionsstelle beobachtet wurden (Ref.
74 und 75).
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Inzwischen
sind Daten über
den Effekt einer Kombination von azellulären Pertussis/Diphtherie/Tetanus
(APDT)-Impfstoffen mit einem Hib-Konjugatimpfstoff verfügbar. Bei
2 Monate alten Kleinkindern, welche drei Dosen eines azellulären Pertussis-Diphtherie-Tetanus-Impfstoffes
in Kombination mit einem Hib-Konjugatimpfstoff erhielten, war die
Antikörperantwort
auf PRP wesentlich geringer ausgeprägt als in der Gruppe, welche
am gleichen Tag verschiedene Injektionen erhalten hatte (Ref. 76). Ähnliche
Ergebnisse wurden für
einen anderen azellulären
Pertussis-Diphtherie-Tetanus-Impfstoff in Kombination mit PRP-T
beschrieben, welcher während
den ersten drei Dosen verabreicht wurde (Ref. 77).
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Im
Gegensatz zu anderen beschriebenen Studien zeigten Kinder, die mit
dem kombinierten Impfstoff immunisiert wurden, eine stärkere Antikörperantwort
auf PRP, Diphtherie und mehrere der Pertussis-Antigene, verglichen
mit Kindern, welchen PRP bei einem einzigen Arztbesuch verabreicht
wurde. Eine flüssige
Kombination von Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTP) sowie Haemophilus
influenzae-Typ-B (PRP-T) war sicher und mindestens so immunogen
wie die gefriergetrocknete Zubereitung, welche der Rekonstitution
von Hib mit DTP entspricht (Ref. 86). Es kann mehrere Gründe für die entsprechende
oder bessere Immunogenität
dieser Impfstoffe bei der Verabreichung in Form einer kombinierten
Injektion im Gegensatz zu der verminderten Immunogenität, welche
für andere
Produkten beschrieben wurde, geben. Sämtliche azelluläre Pertussis-Impfstoffe unterscheiden
sich im Hinblick auf ihren Antigengehalt, das Verfahren zur Toxinentgiftung
und die darin enthaltenen Adjuvanzien oder Konservierungsmittel.
Dennoch ist über
eine erhöhte
Immunogenität
in Verbindung mit azellulären
Pertussis-Impfstoffen,
welche entweder PT, FHA und das 69 K-Protein (Ref. 77) oder PT, FHA,
das 69 K-Protein und Fimbrien-Agglutinogene (Ref. 76) enthalten,
berichtet worden.
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In
einer klinischen Prüfung
der Phase III, die vor kurzem in Schweden unter der Schirmherrschaft
der National Institutes of Health abgeschlossen wurde, wurde für einen
Fünfkomponenten-APDT-Impfstoff
eine Schutzwirkung von 85% (95% CI 81/89) nachgewiesen (Ref. 78).
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Die
vor kurzem veröffentlichte
WO 98/00167 beschreibt eine multivalente, immunogene Zusammensetzung,
welche azelluläre
Pertussis/Diphtherie/Tetanus (APDT)-Impfstoffe mit einem Hib-Konjugatimpfstoff und
einem Polioimpfstoff kombiniert. Diese multivalente, immunogene
Zusammensetzung kann weiterhin ein Aluminiumsalz als ein Adjuvans
enthalten. Die multivalenten, immunogenen Zusammensetzungen werden
einfach durch Mischen der einzelnen Antigenzubereitungen in Anwesenheit
eines Adjuvans hergestellt. WO 98/00167 sollte gemäß A.54(3)
EPC berücksichtigt
werden.
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WO
93/24148 beschreibt multivalente, immunogene Zusammensetzungen,
welche alle die Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBsAg)-Komponente
enthalten. Diese multivalenten Zusammensetzungen werden durch Mischen
von HBsAg, das an Aluminiumphosphat adsorbiert wurde, mit einem
oder mehreren Antigenen, welche an Aluminiumhydroxid (oder -phosphat)
adsorbiert wurden, hergestellt.
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Die
gegenwärtig
im Handel erhältlichen
Kombinationsimpfstoffe können
keine angemessenen Zubereitungen von passenden Antigenen in geeigneten
immunogenen Formen enthalten, um einen erwünschten Wirksamkeitsgrad in
einer anfälligen
menschlichen Population zu erzielen.
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Es
wäre wünschenswert,
wirksame Kombinationsimpfstoffe bereitzustellen, welche azelluläre Pertussis-Komponenten
zusammen mit ausgewählten
relativen Mengen von ausgesuchten Antigenen wie Tetanustoxoid, Diphtherietoxoid,
Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugat, Poliovirus und/oder
Hepatitis-B-Oberflächen-Ag
um fassen. Es wäre
besonders wünschenswert,
einen multivalenten Impfstoff gegen Krankheiten zu entwickeln, welche
durch eine Infektion mit Bordetella pertussis, Corynebacterium diphtheriae, Clostridium
tetani, Haemophilus influenzae, Poliovirus und Hepatitis-B-Virus
hervorgerufen werden. Damit solche Kombinationsimpfstoffe jedoch
wirksam sind, um das Kriterium eines serologischen Schutzes für jede einzelne
antigene Komponente zu erfüllen,
müssen
wesentliche Herausforderungen in Form der Antigenkompetition und
des Phänomens
einer gegenseitigen Beeinflussung bewältigt werden. Die vorliegende
Erfindung überwindet
die Begrenzungen gemäß dem Stand
der Technik und löst
die Probleme der Antigenkompetition und der gegenseitigen Beeinflussung,
indem sie Zubereitungen von bis zu neun verschiedenen Antigenen
bereitstellt, welche derart ausgelegt sind, daß sie einen serologischen Schutz
gegen bis zu sechs verschiedene Infektionskrankheiten hervorrufen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kombinations- oder multivalente Impfstoffe,
welche eine Vielzahl von Impfstoffkomponenten enthalten, die zur
Verhinderung, Linderung oder Behandlung von mehreren Krankheitszuständen geeignet
sind, wobei diese Impfstoffe das Kriterium für einen serologischen Schutz
für jede
der Impfstoffkomponenten erfüllen,
und Verfahren zu deren Anwendung. Im Einklang mit der Erfindung
wird eine multivalente, immunogene Zusammensetzung bereitgestellt,
welche in einem Wirt einen Schutz gegen eine Krankheit überträgt, die
durch eine Infektion mit Bordetella pertussis, Corynebacterium diphtheriae,
Clostridium tetani, Poliovirus, Hepatitis-B-Virus und Haemophilus
influenzae hervorgerufen wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Aufgabe der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Impfstoffzusammensetzung,
umfassend:
- (a) Pertussistoxoid und filamentöses Hämagglutinin
in gereinigter Form,
- (b) Tetanustoxoid,
- (c) Diphtherietoxoid,
- (d) inaktiviertes Poliovirus,
- (e) ein Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugat,
- (f) ein Hepatitis-B-Oberflächenartigen
und
- (g) ein Aluminiumsalz,
bereitgestellt, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfaßt: - (1) Herstellen einer angesäuerten Suspension von Aluminiumhydroxidgel
bei Raumtemperatur;
- (2) stufenweise Hinzugabe von Diphtherietoxoid und Tetanustoxoid
zu der Gelsuspension;
- (3) Hinzugabe von Pertussistoxoid und filamentösem Hämagglutinin,
wobei jedes getrennt voneinander auf Aluminiumsalzen adsorbiert
wurde, zu der in (2) erhaltenen Mischung, gefolgt von mindestens
30 Minuten Rühren
und einem weiteren Stehenlassen über
Nacht;
- (4) Hinzugabe von Carbonatpuffern in Medium 199 zu der in (3)
erhaltenen Mischung und Einstellen des pH-Wertes auf etwa 7,0 bis
7,2;
- (5) Einbringen des inaktivierten Poliovirus in die in (4) erhaltene
Mischung und dann Einstellen des pH-Wertes auf einen Wert zwischen
6,8 und 7,0;
- (6) Hinzugabe des Hepatitis-B-Oberflächenantigens, welches vorher
auf Aluminiumsalzen adsorbiert wurde, zu der in (5) erhaltenen Mischung,
gefolgt von mindestens 30 Minuten Rühren; und
- (7) Hinzugabe einer Lösung
eines Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugates, welche
vorher in einem Phosphatpuffer und einem Tris-Saccharosepuffer hergestellt
wurde, zu der in (6) erhaltenen Mischung, gefolgt von mindestens
30 Minuten Rühren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Aufgabe der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer
Impfstoffzusammensetzung, umfassend:
- (a) Pertussistoxoid
und filamentöses
Hämagglutinin
in gereinigter Form,
- (b) Tetanustoxoid,
- (c) Diphtherietoxoid,
- (d) inaktiviertes Poliovirus,
- (e) ein Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugat,
- (f) ein Hepatitis-B-Oberflächenantigen
und
- (g) ein Aluminiumsalz,
bereitgestellt, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfaßt: - (1) Herstellen einer angesäuerten Suspension von Aluminiumhydroxidgel
bei Raumtemperatur;
- (2) Hinzugabe von Diphtherietoxoid und Tetanustoxoid zu der
Gelsuspension;
- (3) Hinzugabe von Pertussistoxoid und filamentösem Hämagglutinin,
wobei jedes getrennt voneinander auf Aluminiumsalzen adsorbiert
wurde, zu der in (2) erhaltenen Mischung, gefolgt von mindestens
30 Minuten Rühren
und einem weiteren Stehenlassen über
Nacht;
- (4) Hinzugabe von Carbonatpuffern in Medium 199 zu der in (3)
erhaltenen Mischung und Einstellen des pH-Wertes auf etwa 7,0 bis
7,2;
- (5) Einbringen des inaktivierten Poliovirus in die in (4) erhaltene
Mischung und dann Einstellen des pH-Wertes auf einen Wert zwischen
6,8 und 7,0;
- (6) Hinzugabe einer Lösung
eines Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugates, welche
vorher in einem Phosphatpuffer und einem Tris-Saccharosepuffer hergestellt
wurde, zu der in (5) erhaltenen Mischung, gefolgt von mindestens
30 Minuten Rühren.
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Die
durch diese Verfahren erhaltenen Impfstoffzusammensetzungen können etwa
5 bis etwa 30 μg Pertussistoxoid,
etwa 5 bis etwa 30 μg
filamentöses
Hämagglutinin,
etwa 5 bis etwa 50 LF Diphtherietoxoid, etwa 5 bis etwa 50 LF Tetanustoxoid,
etwa 5 bis etwa 20 μg
Hib-Konjugat und etwa 1 bis etwa 10 μg HBsAg, jeweils in Kombination
mit IPV, enthalten.
-
Das
inaktivierte Poliovirus, welches in der immunogen Zusammensetzung
der Erfindung verwendet wird, umfaßt im allgemeinen eine Mischung
aus inaktivierten Poliovirus-Typen 1, 2 und 3. In einer Zubereitung können solche
Mischungen aus inaktivierten Poliovirus-Typen in einer Einzeldosis
für den
Menschen
etwa 20 bis etwa 50 Antigeneinheiten von Poliovirus-Typ
1;
etwa 4 bis etwa 10 Antigeneinheiten von Poliovirus-Typ 2;
und
etwa 8 bis etwa 40 Antigeneinheiten von Poliovirus-Typ
3; umfassen.
-
Das
Konjugatmolekül
kann ein Konjugat aus einem geeigneten Trägerprotein, zum Beispiel Tetanustoxoid
oder Diphtherietoxoid, und Polyribose-Ribitolphosphat (PRP) von
Haemophilus influenzae-Typ-B umfassen. In einer bevorzugten Zubereitung
wird das Konjugat in einer Form verwendet, worin etwa 10 μg PRP an etwa
20 μg Tetanustoxoid
konjugiert sind.
-
Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung schließen einen multivalenten Impfstoff
ein, welcher in einer sicheren und wirksamen Weise einen Schutz
gegen eine Reihe von weitverbreiteten Krankheiten übertragen kann.
Die Möglichkeit,
einen einzigen Impfstoff gegen mehrere Krankheiten bereitzustellen,
ohne daß sich
die Immunantworten auf die verschiedenen Immunogene gegenseitig
beeinflussen, ist nützlich.
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Durch
die Verwendung des multivalenten Impfstoffes der vorliegenden Erfindung
wird die für
eine Immunisierung notwendige Zahl von Injektionen und Arztbesuchen
für eine
Impfung verringert. Dies ist für
eine Immunisierung im Kindesalter besonders nützlich und vorteilhaft.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
Pertussistoxoid (PT) (einschließlich
genetisch entgiftete Analoga hiervon, wie zum Beispiel bei Klein
et al., US-Patent Nr. 5,085,862, beschrieben) kann durch eine Vielzahl
von Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel kann das PT mittels
herkömmlicher
Methoden, wie den durch Sakura (Ref. 55) beschriebenen, aus dem
Kulturüberstand
eines B. pertussis-Stammes isoliert werden. Das PT wird isoliert,
indem zuerst der Kulturüberstand
an eine Säule,
enthaltend die Farbstoff-Liganden-Gelmatrix Affi-Gel Blue (Bio-Rad Laboratories,
Richmond, CA), adsorbiert wird. Das PT wird durch eine hohe Salzkonzentration,
so wie 0,75 M Magnesiumchlorid, aus dieser Säule eluiert und nach dem Entfernen
des Salzes über
eine Säule
aus einer Fetuin-Sepharose-Affinitätsmatrix, bestehend aus Fetuin,
gebunden an Cyanbromid-aktivierte Sepharose, geleitet. Das PT wird
unter Verwendung von 4 M Magnesiumsalz aus der Fetuin-Säule eluiert.
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Alternativ
kann das Verfahren von Irons et al. (Ref. 56) angewendet werden.
Der Kulturüberstand
wird an eine CNBr-aktivierte Sepharose 4B-Säule adsorbiert, an welche zuvor
Haptoglobin kovalent gebunden worden ist. Das PT bindet bei pH 6,5
an das Adsorptionsmittel und wird unter Verwendung von 0,1 M Tris/0,5
M NaCl-Puffer durch eine schrittweise Veränderung des pH-Wertes auf einen
Wert von 10,0 eluiert.
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Alternativ
kann das in US-Patent Nr. 4,705,686, erteilt an Scott et al. am
10. November 1987 und hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschriebene
Verfahren angewendet werden. Bei diesem Verfahren werden Kulturüberstände oder
Zellextrakte von B. pertussis über
eine Säule
aus einem Anionenaustauscherharz, welches eine ausreichende Kapazität aufweist,
um das Endotoxin zu adsorbieren, aber ermöglicht, daß die Bordetella-Antigene hindurchfließen oder
auf andere Weise von dem Endotoxin getrennt werden, geleitet.
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Alternativ
kann das PT mittels einer Perlit-Chromatographie, so wie in EP-Patent
Nr. 336 736 beschrieben, gereinigt werden.
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Entgiftung
von PT
-
Das
PT wird entgiftet, um unerwünschte
Aktivitäten
zu eliminieren, welche Nebenwirkungen des fertigen Impfstoffes hervorrufen
könnten.
Es kann irgendeines einer Vielzahl von herkömmlichen chemischen Entgiftungsverfahren,
wie die Behandlung mit Formaldehyd, Wasserstoffperoxid, Tetranitromethan
oder Glutaraldehyd, angewendet werden.
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Zum
Beispiel kann das PT mittels einer Modifikation des bei Munoz et
al. (Ref. 57) beschriebenen Verfahrens mit Glutaraldehyd entgiftet
werden. Bei diesem Entgiftungsverfahren wird gereinigtes PT in einer
Lösung,
enthaltend 0,01 M phosphatgepufferte Salzlösung, inkubiert. Die Lösung wird
auf 0,05 M Glutaraldehyd eingestellt, und die Mischung wird bei
Raumtemperatur für
zwei Stunden inkubiert und anschließend auf 0,02 M L-Lysin eingestellt.
Die Mischung wird weitere zwei Stunden bei Raumtemperatur inkubiert
und dann während
zwei Tagen gegen 0,01 M PBS dialysiert.
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In
einer besonderen Ausführungsform
kann das Entgiftungsverfahren von EP-Patent Nr. 336 736 angewendet werden.
Kurz zusammengefaßt
kann das PT wie folgt mit Glutaraldehyd entgiftet werden. Gereinigtes
PT in 75 mM Kaliumphosphat bei pH 8,0, enthaltend 0,22 M Natriumchlorid,
wird mit einem gleichen Volumen von Glycerin bis zu Proteinkonzentrationen
von etwa 50 bis 400 μg/ml
verdünnt.
Die Lösung
wird auf 37°C erwärmt und
durch die Zugabe von Glutaraldehyd bis zu einer Endkonzentration
von 0,5% (Gew./Vol.) entgiftet. Die Mischung wird für 4 h bei
37°C gehalten,
und anschließend
wird Asparaginsäure
(1,5 M) bis zu einer Endkonzentration von 0,25 M zugegeben. Die
Mischung wird für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und dann mit 10 Volumina von
10 mM Kaliumphosphat bei pH 8,0, enthaltend 0,15 M Natriumchlorid
und St Glycerin, diafiltriert, um den Glyceringehalt zu verringern
und das Glutaraldehyd zu entfernen. Das PT-Toxoid wird durch eine
0,2 μM-Membran
sterilfiltriert.
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Falls
Rekombinationstechniken angewendet werden, um ein mutiertes PT-Mole-kül, welches keine oder nur eine
geringe Toxizität
zeigt, zur Verwendung als das entgiftete Molekül herzustellen, ist keine chemische
Entgiftung erforderlich.
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Reinigung von FHA
-
FHA
kann aus dem Kulturüberstand
gereinigt werden, so wie im wesentlichen durch Cowell et al. (Ref. 58)
beschrieben wurde. Wachstumspromotoren wie methylierte beta-Cyclodextrine
können
verwendet werden, um die Ausbeute von FHA in den Kulturüberständen zu
erhöhen.
Der Kulturüberstand
wird auf eine Hydroxyapatit-Säule
geladen. Das FHA wird an die Säule
adsorbiert, aber das PT nicht. Die Säule wird mit Triton X-100 gründlich gewaschen,
um das Endotoxin zu entfernen. Das FHA wird dann unter Verwendung
von 0,5 M NaCl in 0,1 M Natriumphosphat eluiert und gegebenenfalls über eine
Fetuin-Sepharose-Säule
geleitet, um restliches PT zu entfernen. Die weitere Aufreinigung
kann einen Durchgang über
eine Sepharose CL-6B-Säule beinhalten.
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Alternativ
kann das FHA unter Verwendung von monoclonalen Antikörpern gegen
das Antigen, wobei die Antikörper
an eine CNBr-aktivierte Affinitätssäule gebunden
sind, gereinigt werden (Ref. 59).
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Alternativ
kann das FHA mittels einer Perlit-Chromatographie, so wie im oben
erwähnten
EP 336 736 beschrieben, gereinigt
werden.
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PT+FHA-Impfstoffe
-
Ein
solcher Impfstoff könnte,
wie in
EP 242 301 und
in
EP 242 302 beschrieben,
hergestellt werden.
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Hib-Antigene
-
Solche
Antigene können
auf dem Kapselpolysaccharid (PRP), konjugiert an ein Trägerprotein,
basieren. Das Polymer ist ein Polymer aus Ribose, Ribitol und Phosphat.
Typischerweise ist das Trägerprotein
ein Diphtherie- oder Tetanustoxoid oder ein äußeres Membranprotein von N.
meningitidis. Solche Konjugate sind zum Beispiel in
EP 161,188 ,
EP 208,375 ,
EP 477,508 ,
US 4,365,170 oder
US 4,673,574 offenbart.
-
Solche
Polysaccharidkonjugate können
mittels einer bekannten Kopplungstechnik, wie zum Beispiel in WO
93/15760 oder in den im vorhergehenden Satz erwähnten Patenten beschrieben,
hergestellt werden.
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Falls
eines der für
die Zusammensetzung ausgewählten
Hib-Antigene ein Kapselpolysaccharid-Tetanustoxoid-Konjugat ist
(PRP-T ist ein Beispiel hierfür),
und falls ein Aluminiumsalz (Aluminiumhydroxid ist ein Beispiel
hierfür)
in der Zusammensetzung verwendet wird, ist das Kapselpolysaccharid-Tetanustoxoid-Konjugat
weniger stabil und weniger immunogen als ohne das Aluminiumsalz.
In solchen Fällen,
können
diese Stabilitäts-
und Immunogenitätsprobleme
durch die in WO 96/37222 beschriebene Technik gelöst werden.
Kurz zusammengefaßt
besteht diese Technik in der Zugabe von Anionen zu den Aluminiumsalzen.
Diese Anionen können
Phosphate oder Citrate sein. Phosphate können durch eine Monokaliumphosphat-
oder Dikaliumphosphatlösung
bereitgestellt werden. Eine Kombination von Phosphaten und Carbonaten
(Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat) kann ebenfalls als Quelle
für die
Anionen verwendet werden.
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Poliovirusimpfstoff
-
Die
Polioviruskomponente der Kombination kann der nach Salk inaktivierte
Polioimpfstoff sein.
-
Ausgewählte multivalente
Impfstoffzubereitungen
-
In
ausgewählten
Ausführungsformen
stellt die Erfindung Impfstoffe mit den folgenden Eigenschaften bereit,
wobei alle durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden können:
Eine
Zubereitung umfaßt
eine Kombination aus einem Pertussis-Komponentenimpfstoff kombiniert
mit einem Diphtherie- und einem Tetanustoxoid, einem inaktivierten
Poliovirus, einem Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugat
und einem Hepatitis-B-Oberflächen-Ag,
die als "vollständiges flüssiges DTacP-IPV-PRP-T-HBsAg" bezeichnet wird.
-
Jede
0,5 ml-Dosis des vollständigen
flüssigen
DTacP-IPV-PRP-T-HBsAg für
die Anwendung beim Menschen wurde derart zubereitet, daß sie annähernd enthält:
25 μg | Pertussistoxoid
(PT) |
25 μg | Filamentöses Hämagglutinin
(FHA) |
30
LF | Diphtherietoxoid |
10
LF | Tetanustoxoid |
40
D-Antigeneinheiten | Poliovirus-Typ
1 |
8 D-Antigeneinheiten | Poliovirus-Typ
2 |
32
D-Antigeneinheiten | Poliovirus-Typ
3 |
10 μg | Haemophilus
influenzae-Typ-B-Polysaccharid, kovalent gebunden an |
20 μg | Tetanusprotein |
5 μg | Hepatitis-B-Oberflächen-Ag |
20 μMol | Phosphate |
5 μMol | Carbonate |
0,125
ml | 50
mM Tris-Puffer, umfassend 42,5% Saccharose |
0,306
mg | Aluminiumsalze |
-
Eine
andere Zubereitung, welche hierin als" DTaP-IPV-PRP-T/HBsAg" oder als die "Zweikammer-Anordnung" bezeichnet wird,
besteht aus ein Mischung von Antigenen in einer Lösung in
der proximalen Kammer einer Bypass-Spritze, wobei die restlichen
Komponenten in der distalen Kammer der Bypass-Spritze bereitgestellt
werden. Die erhal tene Zusammensetzung entspricht der vorstehend
bereitgestellten, mit dem Unterschied, daß die Aluminiumsalze in einer
Menge von 0,356 mg vorhanden sind.
-
Impfstoffanwendung
-
Immunogene
Zusammensetzungen und Impfstoffe können durch subkutane oder intramuskuläre Injektion
parenteral verabreicht werden. Die immunogenen Zubereitungen und
Impfstoffe werden in einer Art und Weise, welche mit der Dosiszubereitung
vereinbar ist, und in einer solchen Menge, welche therapeutisch
wirksam, immunogen und protektiv ist, verabreicht. Die zu verabreichende
Menge hängt
von dem zu behandelnden Individuum, einschließlich zum Beispiel der Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums, Antikörper zu synthetisieren und
gegebenenfalls eine zellvermittelte Immunantwort hervorzurufen,
ab.
-
Geeignete
Schemata für
die erste Verabreichung und Auffrischdosen sind ebenfalls variabel,
aber können
eine erste Verabreichung, gefolgt von nachfolgenden Verabreichungen,
einschließen.
Die Dosierung kann auch von dem Verabreichungsweg abhängen und
variiert mit der Körpergröße des Wirtes.
Die Immunogenität
kann wesentlich verbessert werden, falls die Antigene zusammen mit
Adjuvanzien, welche üblicherweise
als 0,005 bis 0,5%ige Lösung
verwendet werden, verabreicht werden. Adjuvanzien erhöhen die
Immunogenität
eines Antigens, aber sind nicht notwendigerweise selbst immunogen.
-
Adjuvanzien
können
dadurch wirksam sein, daß sie
das Antigen in unmittelbarer Nähe
der Verabreichungsstelle zurückhalten,
um einen Depoteffekt hervorzurufen, der eine langsame, anhaltende
Freisetzung des Antigens an Zellen des Immunsystems ermöglicht.
Adjuvanzien können
auch Zellen des Immunsystems an ein Antigendepot anlocken und solche
Zellen dazu stimulieren, Immunantworten hervorzurufen. Immunsystemstimulierende
Substanzen oder Adjuvanzien sind seit vielen Jahren verwendet worden,
um die Immunantworten des Wirtes auf zum Beispiel Impfstoffe zu
verstärken.
Endogene Adjuvanzien wie Lipopolysaccharide sind normalerweise Komponenten
der abgetöteten
oder attenuierten Bakterien, welche als Impfstoffe verwendet werden.
Exogene Adjuvanzien sind Immunmodulatoren, welche typischerweise
nicht-kovalent an Antigene gebunden sind und derart zubereitet werden,
daß sie
die Immunantworten des Wirtes verstärken. So sind Adjuvanzien identifiziert
worden, welche die Immunantwort gegen parenteral verabreichte Antigene
verstärken.
-
Einige
dieser Adjuvanzien sind jedoch toxisch und können unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen,
was sie für
die Anwendung bei Menschen und vielen Tieren ungeeignet macht. Tatsächlich werden
nur Aluminiumhydroxid und Aluminiumphosphat (zusammen gewöhnlich als
Alaun bezeichnet) routinemäßig als Adjuvanzien
in Human- und Veterinärimpfstoffen
verwendet. Die Wirksamkeit von Alaun bei der Verstärkung von
Antikörperantworten
auf das Diphtherie- und das Tetanustoxoid ist hinreichend bewiesen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1:
-
Herstellung
der vollständigen
flüssigen
Zubereitung DTacP-IPV-PRP-T-HBsAg
-
Eine
bevorzugte Zubereitung einer erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzung
umfaßt
eine flüssige
Suspension einer immunologisch wirksamen Menge von bis zu neun verschiedenen
Antigenen, welche ausgewählt
werden, um einen Schutz gegen nicht weniger als sechs infektiöse Agenzien
hervorzurufen. Diese Zubereitung, worin alle Antigene in Form einer
Lösung
vorliegen, um für
die Verabreichung an einen menschlichen Wirt geeignet zu sein, wird
als "vollständiges flüssiges DTacP-IPV-PRP-T-HBsAg" oder kurz "vollständig flüssig" bezeichnet. Das
bevorzugte Verfahren zur Herstellung der vollständigen flüssigen Zubereitung der vorliegenden
Erfindung ist wie folgt.
-
Durch
Mischen von Aluminiumhydroxidgel mit Wasser in pharmazeutischer
Qualität
bei Raumtemperatur wird eine angesäuerte Suspension hergestellt.
Dann werden nacheinander das Diphtherietoxoid (DT) und das Tetanustoxoid
(TT) zu der Gelsuspension zugegeben. Die Reihenfolge der Zugabe
dieser Komponenten ist nicht entscheidend, aber die Lösung wird
vorzugsweise nach der Zugabe jeder einzelnen Antigenkomponente während mindestens
30 Minuten gerührt
und dann während
mindestens 30 Minuten stehengelassen. Das Pertussistoxoid (PT) und
das filamentöse
Hämagglutinin
(FHA) werden jeweils getrennt voneinander auf Aluminiumsalzen adsorbiert
und gegebenenfalls konzentriert. Diese Komponenten werden zu der
vorstehenden Mischung zugegeben, welche während mindestens 30 Minuten
gerührt
und dann über
Nacht stehengelassen wird.
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Zu
diesem Zeitpunkt werden Carbonatpuffer in Medium 199 zugegeben,
was vorzugsweise über
einen 0,2 μm-Filter
erfolgt, und gegebenenfalls wird entweder NaOH (2,5 M) oder Essigsäure (10%)
zugegeben, um den pH-Wert auf etwa 7 bis 7,2 einzustellen.
-
Anschließend wird
das IPV in einer geeigneten Konzentration in Wasser von pharmazeutischer
Qualität
eingebracht und vorzugsweise über
einen 0,2 μm-Filter
zu der Mischung zugegeben. Der pH-Wert wird dann auf einen Wert
zwischen 6,8 und 7 eingestellt.
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Im
Anschluß daran
wird das HBsAg, welches vorher auf Aluminiumsalzen adsorbiert worden
ist, zugegeben und während
mindestens 30 Minuten eingerührt.
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Phosphatpuffer,
Tris-Saccharosepuffer und Wasser zur Injektion werden zu einer konzentrierten
Lösung
des Haemophilus influenzae-Typ-B-Polysaccharidkonjugates (Hib) zugegeben.
-
Schließlich wird
die gepufferte Hib-Lösung
zu den anderen Impfstoffkomponenten zugegeben, was vorzugsweise über einen
0,2 μm-Filter
erfolgt, und mindestens 30 Minuten eingerührt.
-
Die
resultierende Lösung,
welche im allgemeinen durch das vorstehend dargelegte Verfahren
erhalten wird, wird als das vollständige flüssige Massenprodukt bezeich net.
Diese Hauptmasse wird dann dazu verwendet, die einzelnen 0,5 ml-Dosen
zur Verwendung in klinischen Studien und Impfprozeduren herzustellen.
Für die
Fachleute ist erkennbar, daß die
Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Komponenten, die zum Verdünnen der
einzelnen Komponenten verwendeten Puffer, die Zugabe- und Mischverfahren,
die zum Einstellen des pH-Wertes verwendeten Säuren und Basen sowie die Mischbedingungen
modifiziert werden können,
ohne vom dem Geist der hierin beanspruchten Erfindung abzuweichen.
-
Beispiel 2:
-
Herstellung der Zweikammer-Zubereitung
DTacP-IPV-PRP-T/HBsAg
-
Eine
andere Zubereitung einer erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzung
umfaßt
eine flüssige Suspension
einer immunologisch wirksamen Menge von bis zu acht verschiedenen
Antigenen, die ausgewählt werden,
um einen Schutz gegen nicht weniger als fünf infektiöse Agenzien hervorzurufen,
welche in einer ersten Kammer, der proximalen Kammer einer 1 ml-Bypass-Spritze,
vorhanden ist, und eine immunologisch wirksame Menge eines anderen
Antigens, welches ausgewählt
wird, um einen Schutz gegen ein weiteres infektiöses Agens hervorzurufen, welche
in einer zweiten Kammer, der distalen Kammer der Bypass-Spritze,
vorhanden ist. Diese Zubereitung, worin sämtliche Antigene in Lösung vorliegen
und wobei bestimmte Antigene in die distale Kammer einer Bypass-Spritze eingebracht
werden und das (die) verbleibende(n) Antigene) in die proximale
Kammer einer Bypass-Spritze eingebracht werden, wird als "Zweikammer-DTacP-IPV-PRP-T/HBsAg" oder kurz "Zweikammer" bezeichnet.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zweikammer-Zubereitung
macht erforderlich, daß das
in Beispiel 1 angegebene Herstellungsverfahren für die vollständige flüssige Hauptmasse
geringiügig modifiziert
wird. Sämtliche
der für
die Herstellung der vollständigen
flüssigen
Hauptmasse angegebenen Schritte stimmen überein, außer daß der Schritt, bei welchem
das HBsAg zu der Mischung zugegeben wird, ausgelassen wird. Die
erhaltene Lösung
wird als DTacP-IPV-PRP-T-Hauptmasse bezeichnet. 0,5 ml der DTacP-IPV-PRP-T-Hauptmasse
werden in die distale Kammer einer 1,0 cm3-Bypass-Spritze eingebracht.
0,5 ml einer immunologisch wirksamen Dosis von HBsAg, welches vorher
auf Aluminiumsalzen adsorbiert worden ist, wird in die proximale
Kammer der Bypass-Spritze eingebracht.
-
Beispiel 3:
-
Klinische Prüfungen
-
Die
klinische Prüfungen
wurden an Menschen durchgeführt,
wie hierin beschrieben, um die Sicherheit, Nicht-Reaktogenizität und Nützlichkeit
der multivalenten Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zu belegen. Insbesondere wurden unerwünschte Nebenwirkungen erfaßt (wie
zum Beispiel nachstehend in den Tabellen 1 und 2 gezeigt ist) und
wurden die Immunantworten auf jedes der in den Impfstoffen enthaltenen
Antigene bestimmt (wie zum Beispiel nachstehend in den Tabellen
3–5 gezeigt
ist). Die vollständige
flüssige
Zubereitung und die Zweikammer-Zubereitung wurden in einer offenen,
nicht vergleichenden, randomerisierten Studie untersucht.
-
350
Kleinkinder, welche an einer zweiarmigen, randomerisierten Studie
teilnahmen, erhielten insgesamt vier (4) Impfstoffinjektionen. Die
Kleinkinder wurden in zwei gleiche Gruppen eingeteilt. Die erste
Gruppe (Gruppe 1) erhielt den multivalenten Impfstoff in der vollständigen flüssigen Anordnung.
Die zweite Gruppe (Gruppe 2) erhielt den multivalenten Impfstoff
in einer Zweikammer-Anordnung. (Wie hierin beschrieben, beinhaltet
die "Zweikammer"-Zubereitung die
Verwendung eines auf einem Aluminiumsalz adsorbierten Hepatitis-B-Oberflächen-Ag
(HBsAg) in der proximalen Kammer der Spritze, wobei die restlichen
Komponenten des Impfstoffes in einer gepufferten Lösung in
der distalen Kammer der Spritze vorliegen).
-
Das
Impfschema bestand aus einer intramuskulären Injektion, welche in einem
Alter von zwei (2), drei (3) und vier (4) Monaten verabreicht wurde,
und einer letzten Injektion, welche zum gleichen Zeitpunkt in einem Alter
zwischen 12 und 14 Monaten verabreicht wurde. Die Impfstoffe wurden
durch intramuskuläre
Injektion vertikal in die Hautoberfläche in die anterolaterale Seite
des Oberschenkels verabreicht. Unmittelbar vor der Impfung und einen
Monat nach Dosis 3 wurden Blutproben für eine Antikörpertitration
entnommen.
-
Unerwünschte Vorkommnisse
wurden während
eines Monats nach jeder Immunisierung überwacht, und lokale Reaktionen
an der Injektionsstelle wurden innerhalb von drei (3) Tagen nach
jeder Injektion erfaßt. Während des
gesamten Zeitraums der Studie wurden keine schweren, unerwünschten
Vorkommnisse erfaßt, welche
mit dem Impfstoff in Beziehung standen.
-
Lokale
Reaktionen traten nur vereinzelt und vorübergehend auf, und die Impfstoffe
wurden gut toleriert.
-
Die
IgG-Antworten auf jede Komponente der multivalenten Impfstoffe wurden
mittels einer herkömmlichen
serologischen Analyse, bei welcher die Antikörpertiter im Anschluß an die
Dosis 3 mit den Titern vor der Immunisierung verglichen wurden,
miteinander verglichen. Es wurde weitgehend kein signifikanter Unterschied
im Hinblick auf die Ergebnisse, welche durch die Immunisierung mit
der vollständigen
flüssigen
Zubereitung erhalten wurden, im Vergleich zu der Zweikammer-Zubereitung
beobachtet. Beide Impfstoffe sehen einen sehr gute und seroprotektive
Immunantwort gegen jedes Antigen in deren Zusammensetzung vor. Diese Ergebnisse
sind in ihrer Gesamtheit, bezogen auf einer Komponente-zu-Komponente-Basis,
nachstehend in den Tabellen 3(a)–(e) aufgeführt, und die Endergebnisse
im Hinblick auf eine Seroprotektion sind nachstehend in Tabelle
4 angegeben.
-
In
Tabelle 3 werden die folgenden herkömmlichen Abkürzungen
verwendet: n = Anzahl der untersuchten Individuen; GMT = geometrischer
mittlerer Titer; und CI = Konfidenzintervall um jeden GMT-Wert,
bestimmt durch eine herkömmliche
statistische Methode.
-
In
Tabelle 4 entsprechen die Kriterien für eine Seroprotektion der Referenz,
welche durch die Fachleute auf dem Gebiet der Vakzinologie für jede Komponente
im Hinblick auf die erwartete Antikörperantwort, welcher nach einer
Primärimmunisierung,
bestehend aus drei Dosen, welche in einem Abstand von 1 bis 2 Monaten
verabreicht werden, oder nach einer Auffrischimmunisierung, welche
etwa ein Jahr nach der ersten Immunisierung verabreicht wird, erhalten
wird, allgemein anerkannt ist. Das Kriterium für eine Seroprotektion für die PT-
und FHA-Antigene ist ein 4-facher Anstieg zwischen den Titern vor
und nach der Reihe von Primärimmunisierungen
und den Titern nach der vierten Dosis. SPR ist die Seroprotektionsrate
und entspricht dem Prozentsatz der Individuen, welche das Kriterium
für eine
Antwort erfüllen.
GMT hat die gleiche Bedeutung wie in Tabelle 3.
-
Tabelle
3(a): HBsAg-Antikörperantwort
durch die Impfstoffgruppe
-
Tabelle
3(b): PT- und FHA (EIA)-Antikörperantworten
durch die Impfstoffgruppe
-
Tabelle
3(c): Tetanus- und Diphtherie-Antikörperantworten
-
Tabelle
3(d): Neutralisierende Antikörperantwort
auf Poliomyelitisvirus-Typ 1, 2 und 3
-
Tabelle
3(e): PRP-Antikörperantwort
-
Tabelle
4: Seroprotektion für
die vollständige
flüssige
Zubereitung
-
Die
einen Monat nach der Reihe von Primärimmunisierungen im Alter von
2, 3 und 4 Monaten erhaltenen Ergebnisse im Hinblick auf die Sicherheit
und die Immunogenität
veranschaulichen den Nutzen der multivalenten Impfstoffe der vorliegenden
Erfindung. Die Immunantwort auf die D-, T- und IPV-Antigene war
sehr gut ausgeprägt.
Mehr als 87% der Kleinkinder reagierten auf die azellulären Pertussis-Komponenten
mit einem 4-fachen Anstieg der anti-PT- und anti-FHA-Antikörper-Titer.
-
Für PRP sowie
für Hepatitis-B
wurde mit einem Spiegel von 0,15 μg
eine gute Immunantwort nachgewiesen, wobei beide eine Seroprotektion
von 92% hervorriefen. Diese Ergebnisse sind in den obigen Tabellen 3
und 4 aufgeführt.
-
Ergebnisse der Auffrischimmunisierung
-
Die
IgG-Antworten auf jede Komponente der getesteten multivalenten Impfstoffe
wurden mittels einer herkömmlichen
serologischen Analyse, bei welcher die Antikörpertiter im Anschluß an die
letzte Auffrischdosis, welche in einem Alter zwischen 12 und 14
Monaten verabreicht wurde, mit den Titern vor der Auffrischimpfung (nach
der Dosis 3) verglichen wurden, miteinander verglichen. Diese Ergebnisse
sind in ihrer Gesamtheit, bezogen auf einer Komponente-zu-Komponente-Basis,
nachstehend in den Tabellen 5(a)–(e) aufgeführt, und die Endergebnisse
im Hinblick auf eine Seroprotektion sind nachstehend in Tabelle
6 angegeben. Alle Abkürzungen
in den folgenden Tabellen sind wie vorher für die obigen Tabellen 3(a)–(e) und
4 definiert.
-
Tabelle
5(a): HBsAg-Antikörperantwort
auf die Auffrischimpfung
-
Tabelle
5(b): Pertussis-Antikörperantworten
auf die Auffrischimpfung (PT und FHA)
-
Tabelle
5(c): Tetanus- und Diphtherie-Antikörperantworten auf die Auffrischimpfung
-
Tabelle
5(d): Poliomyelitisvirus-Typ 1, 2 und 3-Antikörperantwort auf die Auffrischimpfung
-
Tabelle
5(e): PRP-Antikörperantwort
auf die Auffrischimpfung
-
Tabelle
6: Seroprotektion für
die vollständige
flüssige
Zubereitung
-
Die
Erfinder beobachten für
alle Antigene einen ausgezeichneten Auffrischungseffekt, 5 welcher
durch die vierte Dosis hervorgerufen wurde, was das Vorhandensein
eines ausgezeichneten Immungedächtnisses bestätigt, das
durch die schnelle Folge von Primärimpfungen im Alter von 2,
3 und 4 Monten entwickelt wurde. Diese Ergebnisse sind in den obigen
Tabellen 5 und 6 gezeigt.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sehen eine Seroprotektion gegen jede Krankheit vor.
-
Zusammenfassung der Offenbarung
-
Vorstehend
wird die Herstellung von zahlreichen multivalenten Impfstoffen ausführlich beschrieben. Die
oben beschriebenen, umfassenden klinischen Prüfungen zeigen eindeutig, daß die multivalenten,
immunologischen Zusammensetzungen der vorliegenden 5 Erfindung sicher
und in der Übertragung
eines Schutzes gegen einen ausgedehnten Bereich von Pathogenen wirksam
sind.
-
Diese
Ergebnisse sind insofern überraschend,
als zu erwarten gewesen wäre,
daß Mischungen
aus zahlreichen Impfstoffkomponenten zu dem gut bekannten Phänomen der
Antigenkompetition oder gegenseitigen Beeinflussung beitragen, wodurch
bestimmte Impfstoffkomponenten, welche in der Lage wären, eine Seroprotektion
zu übertragen,
wenn sie einzeln in einen immunkompetenten Wirt eingebracht werden,
weniger wirksam werden, wenn sie in Kombination mit anderen Antigenen
verabreicht werden. Somit vereinfachen die erfindungsgemäßen Impfstoffe
den Immunisierungsprozess und minimieren die Zahl der einzelnen
Immunisierungen, welche notwendig sind, um Patienten im Kleinkindalter
vor einer Infektion mit Bordetella pertussis, Corynebacterium diphtheriae,
Clostridium tetani, Haemophilus influenzae, Poliovirus und Hepatitis-B-Virus
zu schützen,
außerordentlich.
-
Referenzen
-
- 1. Muller A.S., Leeuwenburg J. und Pratt D.S.
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