-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft (1) Peptide, die an HIV-1-gp120 binden und die
auf dem gC1q-Rezeptor (gC1q-R) basieren, sowie Antikörper gegen
solche Peptide; (2) mit HIV-1-gp120 verwandte Peptide, die an den gC1q-R
binden, sowie Antikörper
gegen solche Peptide.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
C1q
ist ein Bestandteil des C1-Komplexes des klassischen Komplementweges
(R. B. Sim und K. B. M. Reid, Immunology Today 1991; 12: 307–311). Die
biologischen Funktionen von C1q sind mannigfaltig und umfassen den
Start der Komplementkaskade für
die Opsonierung und die Cytolyse, sowie die Vermittlung mehrerer
unterschiedlicher Funktionen in Abhängigkeit von den Zellarten,
die den C1q-Rezeptor exprimieren. C1q verstärkt die durch FcR und CR1 vermittelte
Phagocytose in Monocyten/Makrophagen (D. A. Bobak et al., Eur. J.
Immunol. 1988; 18: 2001–2007;
D. A. Bobak et al., J. Immunol. 1987; 138: 1150–1156), stimuliert die Immunglobulin-Produktion
durch B-Zellen (K. R. Young et al., J. Immunol. 1991; 146: 3356–3364),
aktiviert Blutplättchen αIIb/β3-Integrine,
P-Selektin und Prokoagulanz-Aktivität zu exprimieren (E. I. B.
Peerschke et al., J. Exp. Med. 1993; 178: 579–587; E. I. B. Peerschke et
al., J. Immunol. 1994; 152: 5896–5901), aktiviert die Tumor-Cytotoxizität von Makrophagen
(R. W. Leu et al., J. Immunol. 1990; 144: 2281–2286) und übt antiproliferative Wirkungen
auf das Wachstum von T-Zellen aus (A. Chen et al., J. Immunol. 1994;
153: 1430–1440).
-
Ein
Rezeptor von 33 Kilodalton (kD), der als gC1q-R bezeichnet wurde,
und der an den globulären Kopf
von C1q-Molekülen
bindet, wurde vor Kurzem identifiziert, cloniert und sequenziert
(B. Ghebrehiwet et al., J. Exp. Med. 1994; 179: 1809–1821; E.
I. B. Peerschke et al., J. Immunol. 1994; 152: 5896–5901; A.
Chen et al., J. Immunol. 1994; 153: 1430–1440). Ein weiterer Rezeptor
von 60 kD, der als cC1q-R bezeichnet wurde, bindet an den aminoterminalen
Kollagen-ähnlichen
Bereich von C1q (B. Ghebrehiwet, Behring Inst. Mitt. 1989; 84: 204–215; A.
Chen et al., J. Immunol. 1994; 153: 1430–1440). Aufgrund des Nachweises
der gC1q-R-mRNA
durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-Amplifikation und des
Nachweises der Expression des gC1q-R-Proteins durch immunchemische
Verfahren wurde gefunden, dass sich dieser Rezeptor auf einer großen Zahl
unterschiedlicher Zellarten befindet, wie z. B. auf B-Zellen, T-Zellen,
Monocyten/Makrophagen, Neutrophilen, Eosinophilen, Fibrobasten,
Blutplättchen,
Endothelzellen, Leberzellen, Neuralzellen und glatten Muskelzellen.
Es war jedoch nicht bekannt, dass der gC1q-R an HIV-1-gp120 bindet und die Infektiosität von HIV-1
neutralisiert.
-
Es
ist wohlbekannt, dass das CD4-Antigen, das vorwiegend auf der Oberfläche von
Helfer/Induktor-T-Zellen exprimiert wird, den primären Rezeptor
für HIV-1-gp120
darstellt (P. J. Maddon et al., Cell 1986; 47: 333–385; J.
S. McDougal et al., Science 1986; 231: 382–385). Neben den CD4+-T-Zellen kann HIV-1 an eine Anzahl anderer
Zellarten binden und sie infizieren, wie z. B. an Monocyten/Makrophagen,
B-Zellen, Colon-Epithelzellen und Zellen der Neuroglia, die entweder
nicht nachweisbare oder bestenfalls niedrige Spiegel von CD4 an
der Zelloberfläche
exprimieren. Es wurde vorgeschlagen, dass verschiedene andere Rezeptoren mit
der HIV-1-Infektion von Zielzellen verbunden sind, wie z. B. Galactosylceramid
(Gal-Cer) auf der Oberfläche
von menschlichen Colon-Epithelzellen,
Schwann-Zellen und Oligodendrocyten (N. Yahl et al., Virology 1994;
204: 550–557;
J. M. Harouse et al., Science 1991; 253: 320–323), menschliche Immunglobulin-VH3-Genprodukte des IgM-Isotyps (Mol. Gew.:
950 kD) auf B-Zellen (L. Berberian et al., Science 1993; 261: 1588–1591),
CD26 (Mol. Gew.: 110 kD) auf aktivierten T- und B-Zellen (C. Callebaut
et al., Science 1993; 262: 2045–2050)
und ein Membran assoziiertes C-Typ-Lektin (Mol. Gew.: 46 kD), das
sich vorwiegend auf Makrophagen befindet (B. M. Curtis et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1992; 89: 8356–8360).
-
Die
Erfindung wurde im Verlauf von Forschungen gemacht, die dazu dienten,
zelluläre
bindende Proteine oder Rezeptoren für HIV-1-gp120 auf Zellen zu
finden, die CD4 nicht exprimieren. Zu diesem Zweck wurden Lysate
von CEM-SS-Zellen (bei denen es sich um T-Zellen handelt, welche
einen hohen Spiegel an CD4 auf der Zelloberfläche exprimieren), die von P.
J. Nara (AIDS Res. Hum. Retroviruses 1987; 3: 283–302) erhalten
wurden, und DAKIKI-Zellen (bei denen es sich um CD4-negative B-Zellen
handelt), die von der American Type Culture Collection (Rockville,
Maryland) erhalten wurden, über
Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) aufgetrennt,
und die aufgetrennten Proteine wurden auf Nitrocellulose-Membranen
zur Western-Immunblot-Analyse übertragen.
Es wurde gefunden, dass aus rekombinanten oder aus mit HIV-1 infizierten
Zellen stammendes gp120 mit einer Proteinbande von 32–33 kD sowohl
bei CEM-SS- als auch bei DAKIKI-Zell-Lysaten reagierte, die sich
deutlich von der 55 kD-Proteinbande
unterschied, die mit monoclonalen anti-Mensch-CD4-Antikörpern reagiert.
-
Um
dieses neue gp120 bindende Protein zur Identifizierung über N-terminale
Aminosäure-Sequenzierung
zu reinigen, wurde eine große
Menge an DAKIKI-Zelllysat
hergestellt. Das gp120 bindende Protein wurde über präparative Elektrophorese unter
Verwendung des Prep Cell-Modells 491 (Bio-Rad Laboratories, Inc., Hercules,
Kalifornien) teilweise gereinigt. Dann wurde die Probe über eine
zweidimensionale Gelelektrophorese aufgetrennt und auf eine Polyvinylidendifluorid
(PVDF)-Membran für
die Western-Immunblot-Analyse und die N-terminale Aminosäure-Sequenzierung übertragen,
um den mit gp120 reagierenden Proteinfleck zu identifizieren. Es
wurde bestimmt, dass die Sequenz der ersten 15 Aminosäuren am
N-Terminus des mit gp120 reagierenden Proteins mit dem eines Proteins
identisch war, das vorher als p32 (Mol. Gew.: 32 kD) identifiziert worden
war und das zusammen mit einem menschlichen prä-mRNA-Spleißfaktor durch A. R. Krainer
et al. (Cell 1991; 66: 383–394)
und B. Honoré et
al. (Gene 1993; 134: 282–287)
gereinigt worden war. Weitere Experimente enthüllten, dass DAKIKI-Zellen mit
anti-p32-Immunglobulinen
aus Kaninchen angefärbt
werden können,
die unter Verwendung von in E. coli exprimiertem und gereinigtem
p32 als Immunogen hergestellt worden waren, was zeigt, dass p32
auf der Oberfläche
von DAKIKI-Zellen vorliegt. Es wurde auch gezeigt, dass DAKIKI-Zellen
rekombinantes HIV-1-gp120 binden, obwohl die Zellen kein nachweisbares
CD4 auf der Zelloberfläche
exprimieren, wie durch Immunfluoreszenz-Verfahren gezeigt wurde.
Zusammengefaßt
zeigen diese Befunde, dass p32 ein alternatives Bindeprotein für HIV-1-gp120
auf der Zelloberfläche
darstellt. Anschließend wurde
bestimmt, dass p32 die gleiche Sequenz wie der gC1q-R (SEQ ID Nr.
1) aufweist (B. B. Ghebrehiwet et al., J. Exp. Med. 1994; 179: 1809–1821).
-
Die
Vorstufe oder das Präproprotein
des gC1q-R besitzt 282 Aminosäuren
(AS) und das funktionelle, reife Protein besitzt 209 AS. Das reife
Protein enthält
den Peptidanteil zwischen den Aminosäurereste-Nrn. 74 (Leucin) und
282 (Glutamin) der SEQ ID Nr. 1. Das reife gC1q-R-Protein ist stark
geladen und sauer. Es besitzt drei potentielle N-Glycosylierungsstellen
an den Aminosäure-Positionen:
114, 136 und 223. Als Folge davon beträgt das scheinbare Molekulargewicht
des gC1q-R bei der SDS-PAGE 32 kD statt 24,3 kD, wie sich aufgrund
der Aminosäure-Zusammensetzung berechnen
läßt. Da das
reife Protein nur einen Cysteinrest an Position 186 besitzt, gibt
es keine Disulfid-Bindung innerhalb der Proteinkette. Der gC1q-R
findet sich in einer großen
Vielzahl von Zellarten wie z. B. in B-Zellen, T-Zellen, Monocyten/Makrophagen, Eosinophilen,
Neutrophilen, Blutplättchen,
Endothelzellen, Fibroblasten und Leberzellen.
-
Insoweit
wie der gC1q-R mit vielfältigen
immunologischen und physiologischen Funktionen verbunden ist, kann
die Wechselwirkung zwischen dem gC1q-R und HIV-gp120 für einige
der immunologischen und physiologischen Dysfunktionen verantwortlich
gemacht werden, die sich in mit HIV-1 infizierten Individuen manifestieren.
Sie kann auch zu der bekannten Fähigkeit
von HIV-1 führen,
eine große
Vielzahl von menschlichen Zellen in unterschiedlichen Geweben und
Organen zu infizieren, die CD4 nicht exprimieren. Ein Eingriff in
die Wechselwirkung zwischen dem gC1q-R und HIV-gp120 stellt eine
neue Strategie zur Bekämpfung
der HIV-1-Erkrankung dar. Einige Erfindungen, die auf dieser Eingriffsstrategie
basieren, werden nachstehend diskutiert.
-
Krainer
et al. (Cell, Bd. 66 (1991), Seiten 383–394), Honore et al. (Gene,
Bd. 134 (1993), Seiten 283–287)
und Ghebrehiwet et al. (Journal of Experimental Medicine, Bd. 179
(1994), Seiten 1809–1821)
offenbaren Aminosäuresequenzen,
welche die Sequenz der SEQ ID Nr. 2 umfaßt.
-
Die
Patentanmeldungen WO 9104273, WO 9422477,
EP 0354109 , WO 9428929, Leonard et
al. (Journal of Biological Chemistry, Bd. 265, Nr. 18 (1990), Seiten
10373–10382)
und Korber et al. (Journal of Virology, Bd. 68, Nr. 11 (1994), Seiten
7467–7481)
betreffen die Diagnose und die Behandlung von HIV-Infektionen. Diese
Dokumente offenbaren Aminosäuresequenzen,
welche die Sequenz der SEQ ID Nr. 3 umfaßt. Insbesondere offenbart
D5 ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül, das ein
mutiertes HIV-1-gp120-Hüll-Glycoprotein
codiert, sowie Impfstoffe, die das mutierte HIV-1-Hüll-Glycoprotein
umfassen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
Erfindung umfaßt
Immunogene und Peptide, die auf der Bindestelle des gC1q-R für HIV-1-gp120 basieren,
und Immunogene und Peptide, die auf der Bindestelle von HIV-1-gp120
für den
gC1q-R basieren. Die Sequenz der gC1q-R-Bindestelle für gp120 wird in der SEQ ID
Nr. 2 gezeigt. Die Sequenz der HIV-1-gp120-Bindestelle für den gC1q-R wird in der SEQ
ID Nr. 3 gezeigt. Die Erfindung umfaßt ebenfalls Antikörper und
bindende Moleküle
für alle
diese Immunogene und Peptide sowie die Induktion der endogenen Produktion
solcher Antikörper.
Andere Aspekte und Ausführungsformen
der Erfindung werden nachstehend weiter beschrieben.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine Restriktionskarte des Vektors pT7-7, der dazu verwendet wurde,
die reife Volllängen-Form
des gC1q-R (1–209
AS) und seine drei verkürzten
Formen in E. coli zu exprimieren. gC1q-R(δ1–57) stellt den gC1q-R (58–209 AS)
dar, gC1q-R(C) stellt den gC1q-R (95–209 AS) dar und gC1q-R(N) stellt den gC1q-R
(1–94
AS) dar.
-
2 zeigt
die Bindung von HIV-1-gp120 an den gC1q-R, wie sie durch ELISA gemessen
wurde. Die Y-Achse stellt die Reaktivität von HIV-1-gp120 mit dem gC1q-R,
ausgedrückt
als OD bei 450 nm, dar, und die X-Achse ist die Konzentration an
HIV-1-gp120 in der Lösung.
-
3A zeigt
die Neutralisierung der Infektiosität von HIV-1-IIIB durch den
gC1q-R in CEM-SS-Zellen, wobei Vn die mittlere Anzahl von Syncytien
in duplizierten Test-Vertiefungen darstellt und Vo die mittlere
Anzahl von Snycytien in duplizierten Kontroll-Vertiefungen ist.
-
3B zeigt
die Neutralisierung der Infektiosität von HIV-1-MN durch den gC1q-R
in CEM-SS-Zellen, wobei Vn die mittlere Anzahl von Syncytien in
duplizierten Test-Vertiefungen darstellt und Vo die mittlere Anzahl
von Snycytien in duplizierten Kontroll-Vertiefungen ist.
-
3C zeigt
die Neutralisierung der Infektiosität von HIV-1-RF durch den gC1q-R
in CEM-SS-Zellen, wobei Vn die mittlere Anzahl von Syncytien in
duplizierten Test-Vertiefungen darstellt und Vo die mittlere Anzahl
von Snycytien in duplizierten Kontroll-Vertiefungen ist.
-
4 zeigt
die Hemmung der Fusion zwischen mit HIV-1-IIIB infizierten H9-Zellen und CD4+-HeLa-Zellen durch den gC1q-R.
-
5 zeigt
die Bindung von in E. coli exprimiertem und gereinigtem gC1q-R an
mit HIV-1-IIIB infizierte H9-Zellen, wie sie durch Durchfluß-Cytometrie
bestimmt wurde.
-
6 zeigt
die Wirkung von C1q auf die Bindung von HIV-1-gp120 an den gC1q-R
in einem ELISA. Die Kurve, die mit gefüllten Kreisen markiert ist,
stellt C1q dar, und die Kurve, die mit ausgefüllten Quadraten markiert ist,
stellt den gC1q-R dar. Die Y-Achse stellt die Reaktivität von gp120
mit dem gC1q-R dar, ausgedrückt
als OD bei 450 nm, und die X-Achse ist die Konzentration an C1q
und an gC1q-R in der Lösung.
-
7 zeigt
die Reaktivität
von HIV-1-gp120 mit unterschiedlichen Formen von in E. coli exprimiertem gC1q-R
als Antigen in der Festphase beim ELISA. Die Kurve, die mit ausgefüllten Quadraten
markiert ist, stellt die reife Volllängen-Form des gC1q-R (1–209 AS) dar. Die Kurve, die
mit ausgefüllten
Kreisen markiert ist, zeigt den verkürzten gC1q-R (58–209 AS),
der den gC1q-R mit der Deletion der N-terminalen 57 Aminosäuren darstellt.
Die Kurve, die mit ausgefüllten
Dreiecken markiert ist, stellt das N-terminale Konstrukt gC1q-R
(1–94
AS) dar. Die Kurve, die mit umgekehrtenm ausgefüllten Dreiecken markiert ist,
stellt das C-terminale Konstrukt gC1q-R (95–209 AS) dar. Die Y-Achse stellt die
Reaktivität
von HIV-1-gp120 mit den unterschiedlichen Formen des gC1q-R dar,
die als OD bei 450 nm ausgedrückt
wird, und die X-Achse ist die Konzentration an gp120 in der Lösung.
-
8 zeigt
die Bindung des Antikörpers
99-12-1 an das gC1q-R-Peptid LM12DN. Die mit ausgefüllten Quadraten
markierte Kurve stellt das Peptid LM12DN dar, und die mit ausgefüllten Kreisen
markierte Kurve stellt das Peptid TD18EE dar. Die Y-Achse stellt
die Reaktivität
von 99-12-1 mit dem Peptiden dar, ausgedrückt als OD bei 450 nm, und
die X-Achse ist die Konzentration an 99-12-1 in der Lösung.
-
9 zeigt
die Konkurrenz um die Bindung des gC1q-R an HIV-1-gp120 durch den
monoclonalen anti-gC1q-R-Antikörper
99-12-1.
-
10 zeigt
die Kompetition um die Bindung von HIV-1-gp120 an den gC1q-R durch
die anti-HIV-1-gp120-Antikörper
G3-299 und 6205. Die mit ausgefüllten
Kreisen markierte Kurve stellt den anti-HIV-1-gp120-C4-Region-Antikörper G3-299 dar, die mit
ausgefüllten
Quadraten markierte Kurve stellt den polyclonalen Antikörper 6205
aus Schaf dar, der gegen das HIV-1-gp120-C5-Region-Peptid (Aminosäurereste-Nrn.
von HXB2R: 497–511,
SEQ ID Nr. 10) spezifisch ist, und die mit ausgefüllten Dreiecken
markierte Kurve stellt das rekombinante lösliche CD4 (rsCD4) dar.
-
11 zeigt
die Reaktivität
des gC1q-R mit den HIV-1-gp120-C4-Region-Peptiden RC12LT, TG12NN und RC16GG.
Die mit ausgefüllten
Dreiecken markierte Kurve stellt RC16GG dar, die mit ausgefüllten Kreisen markierte
Kurve stellt TG12NN dar, und die mit ausgefüllten Quadraten markierte Kurve
stellt RC12LT dar. Die Y-Achse stellt die Reaktivität des gC1q-R
mit den Peptiden dar, ausgedrückt
als OD bei 450 nm, und die X-Achse ist die Konzentration an gC1q-R
in Lösung.
-
Herstellung
und Anwendung der Erfindung
-
A. gC1q-R-Peptide
-
Die
vollständige
Nucleotid- und die abgeleitete Aminosäuresequenz des gC1q-R werden
in der SEQ ID Nr. 1 gezeigt. Der rekombinante gC1q-R, der in E.
coli exprimiert wurde und bei den Immunisierungen sowie in anderen
nachstehend beschriebenen Beispielen verwendet wurde, besteht aus
dem vollständigen
C-terminalen Segment,
das an dem Leucin mit der Aminosäurereste-Nummer
74 in SEQ ID Nr. 1 beginnt. Dieses Segment stellt das lösliche,
reife Protein des gC1q-R dar, das charakterisiert wurde. Das N-terminale
Segment könnte
einen hydrophoben Membrananker im Präproprotein darstellen.
-
Das
Peptid-Segment, das die Aminosäurereste-Nummern
239 bis 250 der SEQ ID Nr. 1 umfaßt, wurde aufgrund der vollständigen Hemmung
der Bindung von gp120 an den gC1q-R durch den monoclonalen anti-gC1q-R-Antikörper 99-12-1
(der an das Peptid der SEQ ID Nr. 2 bindet) als die aktive Bindestelle
für gp120 identifiziert,
wie nachstehend in Beispiel 10 diskutiert wird.
-
Die
aktive Bindestelle des gC1q-R für
gp120 kann als ein eigenständiges
Peptid (hierin nachstehend als "die
gp120-Bindestelle" bezeichnet)
oder irgendein längeres
Peptid exprimiert werden, welches die gp120-Bindestelle umfaßt (wie
zum Beispiel als das Peptid, das die vollständige gC1q-R-Sequenz darstellt) (vgl.
Beispiel 1 nachstehend), oder die gp120-Bindestelle oder solche
längeren
Peptide können
mit einem anderen Protein verbunden werden, wie z. B. mit KHL ("Keyholelimpethemocyanin") oder mit einem
anderen Trägermolekül, das seine
Immunogenität
verstärkt,
oder die gp120-Bindestelle kann an ein Peptid oder an ein Molekül gebunden
werden, das eine immunogene Konfiguration hervorbringt, um seine
Immunogenität
zu steigern, oder es kann ein Peptid, das strukturell oder immunologisch
zu der gp120-Bindestelle gleichwertig ist, für den gleichen Zweck verwendet
werden (alle solche Peptide werden hierin nachstehend als "gp120-Bindestelle-Peptide" bezeichnet).
-
Die
gp120-Bindestelle-Peptide sind bei einem diagnostischen Testansatz
zum Nachweis oder zur Quantifizierung von HIV-1-g120, HIV-1-Virionen
oder HIV-1 infizierten Zellen nützlich.
Ein solcher diagnostischer Testansatz kann ein Standard-Testansatzformat
verwenden, wie z. B. ein enzymverbundener Immunadsorptions-Testansatz (ELISA).
Bei einem ELISA können
die gp120-Bindestelle-Peptide auf inerten, festen Matrices oder
an magnetischen Kügelchen
immobilisiert werden, entweder direkt oder indirekt über ein
quervernetzendes Mittel oder ein spezifisches bindendes Agens. Die
Untersuchungsproben mit der biologischen Flüssigkeit werden anschließend mit
den beschichteten Matrices inkubiert. Freie HIV-1-gp120-Moleküle oder gp120-Moleküle tragende
HIV-1-Virionen, welche mit den gp120-Bindestelle-Peptiden reagieren, werden an die Matrices
binden. Die gebundenen HIV-1-gp120-Moleküle oder die HIV-1-Virionen
können
dann entweder mit monoclonalen oder mit polyclonalen anti-HIV-1-Antikörpern nachgewiesen
werden, die anschließend
mit Enzym gebundenen sekundären
Nachweis-Antikörpern
zur Quantifizierung basierend auf einer Farbreaktion umgesetzt werden
können.
Alternativ können
die eingefangenen gp120-Moleküle
oder Virionen durch andere Mittel nachgewiesen werden, wie z. B.
durch Fluoreszenz, Chemilumineszenz, Zählung der Radioaktivität oder über PCR.
-
Die
gp120-Bindestelle-Peptide können
auch dazu verwendet werden, mit HIV infizierte Zellen in Blutproben
oder in anderen Proben eines Patienten zu quantifizieren, entweder
durch direkte oder indirekte immunchemische Verfahren. Zum Beispiel
werden bei einem solchen Testansatz die infizierten Zellen mit den gp120-Bindestelle-Peptiden
in Verbindung gebracht und dann mit den an sie bindenden Antikörpern markiert. Diese
Nachweis-Antikörper
können
direkt oder indirekt mit einer fluoreszierenden Sonde konjugiert
sein. Die Immunfluoreszenz wird anschließend durch Beobachtung der
Zellen unter einem Fluoreszenz-Mikroskop oder durch Durchfluß-Cytometrie-Verfahren
nachgewiesen. Alternativ können
die gp120-Bindestelle-Peptide direkt mit Enzymen, Radionukliden,
Floreszenz-Sonden oder mit Biotin markiert werden. Die markierten
Peptide, die an die Zellen gebunden haben, können dann entsprechend gut
etablierter Verfahren nachgewiesen werden.
-
Die
gp120-Bindestelle-Peptide oder irgendwelche Derviat-Produkte wie
z. B. Konjugate mit einem Toxin (z. B. Ricin A, Diphtherie-Toxin,
Pseudomonas aeruginosa-Exotoxin A, antivirales Protein der amerikanischen
Kermesbeere, einem stark strahlenden Radionuklid (z. B. Iod-131,
Indium-111 und Yttrium-90), einem cytotoxischen Arzneistoff (z.
B. Doxorubicin), einem Zellmembran-aktiven Molekül (z. B. Phospholipase, Komplement
und Saponin) oder in Form von Mikroträgern (wie z. B. Liposomen)
können
ebenfalls bei der Behandlung der HIV-1-Erkrankung oder zur Vorbeugung
einer HIV-1-Infektion verwendet werden. Von dem Peptid, das der
vollständigen
Sequenz des reifen Proteins des gC1q-R entspricht, wurde gezeigt,
dass es die in vitro-Infektiosität
verschiedener divergenter HIV-1-Stämme neutralisiert und dass
es die Bildung von Syncytien zwischen CD4-postiven Zellen und Zellen,
die mit HIV-1-IIIB infiziert sind, hemmt. Vergleiche mit den nachstehenden
Beispielen 5 und 6. Es wird auch erwartet, dass die Verabreichung
der gp120-Bindestelle-Peptide zur Bindung an gp120 und Neutralisation
von HIV-1 führt
und ebenfalls verhindert, dass HIV-1 andere Zellen über Zell-Zell-Fusion
(Syncytien-Bildung) infiziert. Eine solche Verabreichung angewendet
werden, entweder vor oder sofort nach dem Kontakt mit HIV-1, um
die Infektion mit HIV-1 zu verhindern oder sie zu hemmen. Bei einer
vorbeugenden Verwendung könnte
sie als vorbeugende Maßnahme
bei Gruppen mit hohem Risiko angewendet werden, wie z. B. bei Benutzern
von intravenösen
Drogen und an Angestellte im Gesundheitsdienst. Alternativ könnte sie
nach einer Stichverletzung mit einer Nadel angewendet werden, um
die Infektion zu verhindern, oder direkt vor oder sofort nach der
Geburt, um eine Mutter-zu-Kind-Übertragung
von HIV-1 zu verhindern.
-
Die
gp120-Bindestelle-Peptide können
an feste Matrices konjugiert werden. Diese modifizierten Matrices
können
außerhalb
des Körpers
dazu verwendet werden, freie HIV-1-Virionen oder mit HIV-1 infizierte
Zellen aus HIV-1-infizierten Individuen zu entfernen, um die Belastung
mit Viren zu vermindern.
-
B. Antikörper gegen
qC1q-R-Peptide
-
Monoclonale
oder polyclonale Antikörper
gegen den gC1q-R können
mit wohlbekannten Verfahren rasch hergestellt werden, wie nachstehend
in Beispiel 2 beschrieben wird. Solche monoclonalen Antikörper können unter
Verwendung des monovalenten oder des polyvalenten gC1q-R oder der
gp120-Bindestelle-Peptide als Immunogen erzeugt werden. Das gC1q-R-Peptid
(oder die gp120-Bindestelle-Peptide)
können
ebenfalls dazu verwendet werden, nach Immunisierung und Fusion auf
Hybridome zu durchmustern. Eine andere Alternative besteht darin,
Immunogene unter Verwendung irgendeines der gp120-Bindestelle-Peptide
oder gleichwertiger Peptide herzustellen, die die Fähigkeit
haben, den relevanten Teil der C4-Region von gp120 in Kombination
mit einem oder mehreren Trägerproteinen
zu binden. Bevorzugte Trägerproteine
sind KLH, das Tetanus-Toxoid oder Bacillus Calmette- Guerin (BCG). Rekombinante
Proteinantigene wie z. B. solche des Vaccinia-Virus, des Hepatitis
B-Virus, des Adenovirus oder des Influenza-Virus können ebenfalls
verwendet werden. Diese Träger
können
chemisch mit den gp120-Bindestelle-Peptiden konjugiert werden, oder das
vollständige
Träger-Peptid
kann durch eine rekombinante Wirtszelle exprimiert werden. Polyclonale
Antikörper können unter
Verwendung der gp120-Bindestelle-Peptide oder gleichwertiger Peptide
als Immunogene in Tieren erzeugt werden (z. B. in Nagetieren, Schafen,
Ziegen, Meerschweinchen, Kaninchen und nicht-menschlichen Primaten)
(vergleiche mit dem nachstehenden Beispiel 3).
-
Monoclonale
oder polyclonale Antikörper,
die für
die gp120-Bindestelle des gC1q-R spezifisch sind, können ebenfalls
durch die Immunisierung von Tieren mit Deoxyoligonucleotiden erzeugt
werden, die die gp120-Bindestelle-Peptide als DNA-Immunogene codieren
(J. J. Donnelly et al., J. Immunol. Meth. 1994; 176: 145–152). Die
spezifischen Oligonucleotide, die den gC1q-R codieren, können zusammen
mit anderen Expressionsvektoren (z. B. Vaccinia-Virus, Hepatitis
B-Virus, Cytomegalievirus, Retroviren oder Adenoviren) zur Verstärkung der
Expression und zur gezielten Steuerung der Gene konstruiert werden.
Alternativ können
die direkte intramuskuläre
Injektion, mechanische Verfahren wie z. B. Hochgeschwindigkeit-Gold-Mikroprojektile, die
mit DNA beschichtet sind, zur Transfektion der Epidermis oder ex-vivo-Transfektionen
durch chemische (z. B. Calciumphosphat) oder elektrische Mittel
dazu verwendet werden, die Oligonucleotide in die Wirtszellen zur Expression
von Antigenen einzuschleußen,
um eine spezifische Antikörper-Antwort
zu induzieren.
-
Solche
monoclonalen oder polyclonalen Antikörper können vielseitig verwendet werden.
Sie können verwendet
werden, um Zellen nachzuweisen, die den gC1q-Rezeptor exprimieren,
wie z. B. B-Zellen, T-Zellen, Monocyten/Makrophagen, Neutrophile,
Eosinophile, Fibroblasten, Blutplättchen und Endothel- und glatte
Muskelzellen; dies erfolgt unter Verwendung eines Immunfluoreszenz-Testansatzformats
oder anderer Verfahren, wie vorstehend beschrieben. Von dem monoclonalen
Antikörper
99-12-1, der mit dem gC1q-R reagiert, wurde gezeigt, dass er mit
gp120 um die Bindung an den gC1q-R kompetitiert (vergleiche die
Experimente, die nachstehend in Beispiel 11 beschrieben werden).
Somit können
sie auch zur Behandlung der HIV-1-Erkankung, oder, wenn sie vorbeugend
verabreicht werden, entweder vor oder sofort nach dem Kontakt mit
HIV-1 verwendet werden, um einer Infektion mit HIV-1 vorzubeugen
oder um sie zu verhindern.
-
Wenn
sie zur Behandlung der HIV-1-Erkrankung oder zur Vorbeugung einer
Infektion in Menschen verwendet werden, werden sie bevorzugt entweder
in Form von chimären,
humanisierten oder menschlichen Antikörpern verwendet. Chimäre Antikörper werden über rekombinante
Verfahren erzeugt, die im Fachgebiet wohlbekannt sind, und besitzen
eine variable Region aus einem Tier und eine konstante Region aus
dem Menschen. Humanisierte Antikörper
besitzen einen höheren
Anteil an menschlichen Peptidsequenzen als chimäre Antikörper. In einem humanisierten
Antikörper
stammen nur die die Komplementaritäts bestimmenden Regionen (CDRs),
die für
die Bindung des Antikörpers
und seine Spezifität
verantwortlich sind, von einem Tier und besitzen eine Aminosäuresequenz,
die dem des tierischen Antikörpers
entspricht, und im Wesentlichen alle der verbleibenden Teile des
Moleküls
stammen aus dem Menschen und entsprechen in ihrer Aminosäuresequenz
einem menschlichen Antikörper.
Vergleiche mit L. Riechmann et al., Nature 1988; 332: 323–327; G.
Winter, Patent Nr. 5,225,539 Vereinigten Staaten; C. Queen et al.,
Internationales Patent Nr. WO 90/07861.
-
Menschliche
Antikörper
können über mehrere
unterschiedliche Wege hergestellt werden, einschließlich der
Verwendung von menschlichen Immunglobulin-Expressions-Genbanken (Stratagene Corp.,
La Jolla, Kalifornien), um Fragmente menschlicher Antikörper herzustellen
(VH, VL, FV, Fd, Fab oder F(ab')2), und der Verwendung
dieser Fragmente, um vollständige
menschliche Antikörper
unter Verwendung von Verfahren herzustellen, die ähnlich denjenigen
sind, die zur Herstellung chimärer
Antikörper
dienen. Menschliche Antikörper können auch
in transgenen Mäusen
mit einem menschlichen Immunglobulin-Genom hergestellt werden, welche
durch GenPharm International (Mountain View, Kalifornien) erzeugt
werden. Diese Tiere werden mit den gp120-Bindestelle-Peptiden immunisiert.
In den geimpften Tieren, die die Immunogene erhalten haben, können menschliche
Antikörper
gegen die gp120-Bindestelle-Peptide gefunden werden. Aus den B-Zellen
der Spender können
Hybridome oder mit EBV transformierte B-Zelllinien entwickelt werden.
Menschliche Antikörper
können
ebenfalls durch kombinatorische Genbank- Verfahren (T. A. Collet et al., Prac.
Natl. Acad. Sci. USA 1992; 89: 10026–10030) unter Verwendung der
mRNAs erzeugt werden, die für
die schwere und die leichte Kette der anti-gp120-Bindestelle-Antikörper codieren.
Diese mRNAs können
aus den B-Zellen der immunisierten Tiere, wie vorstehend beschrieben,
erhalten werden.
-
Alternativ
kann man bindende Einzelketten-Peptid-Moleküle erzeugen, bei denen die
Fv-Regionen der schweren und der leichten Kette miteinander verbunden
sind (J. S. Huston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1983; 85:
5879–5883).
Alle der vollständig
und der teilweise menschlichen Antikörper sind weniger immunogen als
monoclonale Antikörper,
die vollständig
murin sind, und die Fragmente und die einzelkettigen Antikörper sind
ebenfalls weniger immunogen. Von allen diesen Arten an Antikörpern ist
es daher weniger wahrscheinlich, dass sie eine Immunantwort oder
eine allergische Reaktion hervorrufen. Folglich sind sie beim Menschen
besser zur Verabreichung in vivo geeignet als vollständig tierische
Antikörper,
insbesondere, wenn eine wiederholte oder eine Langzeit-Verabreichung
notwendig ist.
-
Antikörper gegen
die gp120-Bindestelle-Peptide können
Tieren (z. B. Mäusen)
injiziert werden, um anti-idiotypische monoclonale Antikörper zu
erzeugen. Diese anti-Idiotypen können
das ursprüngliche
Antigen nachbilden und können
daher als Immunogene, um Antikörper
gegen die gp120-Bindestelle zu erzeugen, oder als gC1q-R verwendet
werden, um die HIV-1-Infektion zu blockieren.
-
C. HIV-1-gp120-Peptide,
die an den gC1q-R binden
-
Von
einem rekombinanten Peptid, das die Sequenz der Aminosäurereste-Nrn.
444 bis 459 von HIV-1-gp120 des Stammes HXB2R besitzt und das in
der SEQ ID Nr. 3 gezeigt wird, wurde durch das nachstehend in Beispiel
13 beschriebene Verfahren bestimmt, dass es an den gC1q-R bindet.
Dieses Peptid-Segment befindet sich in der Region von gp120, die
als C4 bezeichnet wird (C. K. Leonard et al., J. Biol. Chem. 1990;
265: 10373–10382).
Dieses Peptid wird hierin nachstehend als "das gC1q-R-Bindestelle-Peptid" bezeichnet. Ein
solches Peptid oder längere,
dieses Peptid enthaltende Peptide oder gleichwertige Peptide, mit der
Fähigkeit,
an den gC1q-R zu binden, könnten
als Immunogene verwendet werden, um monoclonale oder polyclonale
Antikörper
zu erzeugen, die gegen eine solche gp120-Region gerichtet sind.
-
Ein
rekombinantes Peptid, das die Sequenz besitzt, die in SEQ ID Nr.
3 gezeigt wird, oder längere
Peptide einschließlich
solcher Peptide oder gleichwertiger Peptide mit der Fähigkeit,
an den gC1q-R zu binden, oder andere Immunogene, die auf solchen
Peptiden basieren (zum Beispiel solche, die durch Konjugation dieser
Peptide mit bevorzugten Trägerproteinen
wie z. B. KLH, Tetanus-Toxoid oder BCG hergestellt wurden oder diese
als Teil einer immunogenen Struktur enthalten, wie z. B. defekte
oder abgeschwächte
Formen des Hepatitis B-Virus, des Adenovirus oder des Grippevirus),
könnten
als Impfstoffe gegen HIV-1, wie vorstehend beschrieben, verwendet
werden. Diese Träger
können
chemisch mit den gp120-Bindestelle-Peptiden konjugiert werden, oder das
vollständige
Träger-Peptid
kann in einer rekombinanten Wirtszelle exprimiert werden. Wenn sie
als Impfstoffe verwendet werden, würden sie endogen Antikörper erzeugen,
und die erzeugten Antikörper würden an
die gC1q-R-Bindestelle von gp120 binden und HIV-1 neutralisieren,
oder sie werden an mit HIV-1 infizierte Zellen binden, um die Übertragung
der Viren durch Zell-Zell-Fusion zu hemmen oder um infizierte Zellen
durch die Antikörper-abhängige zelluläre Cytotoxizität (ADCC)
oder die Komplement vermittelte Cytolyse (CMC) abzutöten.
-
Monoclonale
oder polyclonale Antikörper,
die gegen die Bindestelle von gp120 für den gC1q-R spezifisch sind,
können
auch durch die Immunisierung von Tieren mit Desoxynucleotiden, die
die gC1q-R-Bindestelle-Peptide codieren, als DNA-Immunogene erzeugt werden (J. J. Donnelly
et al., J. Immunol. Meth. 1994; 176: 145–152). Die spezifischen Oligonucleotide,
die diesen Teil von gp120 codieren, können zusammen mit anderen Expressionsvektoren
(z. B. Vaccinia-Virus, Hepatitis B-Virus, Cytomegalievirus, Retroviren
oder Adenoviren) zur Verstärkung
der Expression und gezielten Steuerung der Gene konstruiert werden.
Alternativ können die
direkte intramuskuläre
Injektion, mechanische Verfahren, wie z. B. Hochgeschwindigkeits-Gold-Mikroprojektile,
die mit DNA beschichtet sind, zur Transfektion der Epidermins oder
ex-vivo-Transfektionen durch chemische (z. B. Calciumphosphat) oder
elektrische Mittel dazu verwendet werden, die Oligonucleotide in
die Wirtszellen zur Expression von Antigenen einzuschleußen, um
eine spezifische Antikörper-Antwort
zu induzieren.
-
D. Antikörper gegen
HIV-1-gp120-Peptide
-
Monoclonale
Antikörper
gegen die SEQ ID Nr. 3, die das gC1q-R-Bindestelle-Peptid darstellt,
können mit
herkömmlichen
Verfahren über
die Immunisierung von Tieren (wie z. B. Nagetieren und nicht-menschlichen Primaten)
mit gp120 oder mit solchen Peptiden oder mit den vorstehend beschriebenen
Immunogenen hergestellt werden. Polyclonale Antikörper können unter
Verwendung der wohlbekannten Verfahren, wie vorstehend beschrieben,
ebenfalls hergestellt werden.
-
Monoclonale
oder polyclonale Antikörper
gegen das gC1q-R-Bindestelle-Peptid
(in der C4-Region von gp120) können
in Tieren oder in Menschen ebenfalls mit Oligonucleotiden erzeugt
werden, die diese Region eine längere
Region codieren, wobei diese als DNA-Immunogen oder Impfstoff, wie
vorstehend beschrieben, eingesetzt werden.
-
Diese
monoclonalen oder polyclonalen Antikörper können zum Nachweis oder zur
Quantifizierung von HIV-1-gp120, HIV-1-Virionen oder HIV-1-infizierten
Zellen in einem diagnostischen Testansatz verwendet werden. Bei
einem solchen diagnostischen Testansatz kann ein Standard-Testansatzformat,
wie z. B. ein ELISA verwendet werden. Der ELISA wird auf ähnliche
Weise gestaltet wie der, welcher vorstehend für die gp-120-Bindestelle-Peptide
beschrieben wurde, mit der Ausnahme, dass die anti-HIV-1-gp120-Antikörper – anders
als diese Peptide – auf
inerten, festen Matrices oder magnetischen Kügelchen immobilisiert werden. Anschließend werden
die zu untersuchenden Proben mit der biologischen Flüssigkeit
mit den beschichteten Matrices inkubiert. HIV-1-gp120 oder HIV-1-Virionen,
die gp120-Moleküle
tragen, welche mit den Antikörpern reagieren,
werden an die Matrices binden. Die gebundenen Virionen oder das
gebundene gp120 kann dann mit anderen monoclonalen oder polyclonalen
anti-HIV-1-Antikörpern
nachgewiesen werden, die anschließend mit enzymgebundenen sekundären Nachweis-Antikörpern zur
Quantifizierung über
eine Farbreaktion umgesetzt werden. Alternativ können das eingefangene gp120
oder die eingefangenen HIV-1-Virionen durch andere Mittel nachgewiesen
werden, wie z. B. durch Fluoreszenz, Chemilumineszenz oder PCR.
-
Diese
Antikörper
können
auch dazu verwendet werden, mit HIV infizierte Zellen in Blutproben
eines Patienten nachzuweisen und zu quantifizieren, entweder durch
direkte oder durch indirekte Immunfluoreszenz-Verfahren, wie vorstehend
für die
gp120-Bindestelle-Peptide beschrieben wurde. Die Antikörper können auch
direkt mit Enzymen, Radionukliden, Fluoreszenz-Sonden oder mit Biotin
markiert werden. Die markierten Antikörper, welche an die Zellen
gebunden haben, können
dann durch etablierte Verfahren nachgewiesen werden.
-
Antikörper gegen
diese gC1q-R-Bindestelle in der C4-Region der HIV-1-gp120-Region könnten möglicherweise
auch bei der Behandlung der HIV-1-Erkrankung oder zur Vorbeugung vor einer
Infektion mit HIV-1 verwendet werden. Sie können individuell verwendet
werden oder in Kombination mit anderen anti-HIV-1 neutralisierenden
Antikörpern,
rekombinantem, löslichem
CD4, anti-retroviralen Arzneistoffen oder mit Cytokinen. Von solchen
Antikörpern
wird erwartet, dass sie neutralisierend wirken, da sie, nachdem
sie erst einmal an gp120 gebunden haben, es an der Bindung an den
gC1q-R hemmen und somit die anschließende Infektion von Zielzellen
verhindern. Diese Antikörper
liegen vermutlich in chimärer,
humanisierter oder in menschlicher Form vor, wenn sie zur Therapie
oder zur Vorbeugung einer Infektion mit HIV-1 eingesetzt werden.
Die Verfahren zur Erzeugung dieser Formen der Antikörper wurden
vorstehend beschrieben. Darüber
hinaus können transgene
Mäuse mit
einem menschlichen Immunglobulin-Genom mit den gC1q-R-Bindestelle-Peptiden
immunisiert werden, um menschliche Antikörper herzustellen. Alternativ
können
menschliche Antikörper
gegen die C4-Region von gp120 in mit HIV-1 infizierten Individuen
oder in geimpften Personen, welche die Immunogene enthaltenden gC1q-R-Bindestelle-Peptide
verabreicht bekamen, gefunden werden. Es können Hybridome oder mit EBV
transformierte B-Zelllinien aus den B-Zellen dieser Spender entwickelt
werden. Menschliche Antikörper
können
auch über
das kombinatorische Genbank-Verfahren (T. A. Collet et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1992; 89: 10026–10030) unter Verwendung von
mRNAs erzeugt werden, die die schweren und die leichten Ketten der
anti-C4-Antikörper
codieren. Diese mRNAs können
aus den B-Zellen von mit HIV-1 infizierten Individuen oder den geimpften
Personen, wie vorstehend beschrieben, erhalten werden.
-
Die
monoclonalen oder die polyclonalen Antikörper können dazu verwendet werden,
cytotoxische Mittel gezielt anzuliefern, um infizierte Zellen abzutöten, entweder
in Form von Konjugaten oder Mikroträgern (wie z. B. Liposomen).
Bei den konjugierten Mitteln kann es sich zum Beispiel um Toxine,
cytotoxische Arzneistoffe, Membran-aktive Enzyme oder um Chemikalien
und hochenergetische Radionuklide handeln.
-
Die
Antikörper
gegen die gC1q-R-Bindestelle auf gp120 können an feste Matrices konjugiert
werden. Diese modifizierten Matrices können dazu verwendet werden,
freie HIV-1-Virionen oder mit HIV-1 infizierte Zellen aus HIV-1-infizierten
Individuen außerhalb
des Körpers
zu entfernen, um die Belastung mit Viren zu vermindern.
-
Die
Antikörper
gegen die gC1q-R-Bindestelle auf gp120 können durch Kombination mit
anderen Antikörpern
einer unterschiedlichen Spezifität
(z. B. gegen Zelloberflächen-Marker
oder gegen HIV-1-Antigene) modifiziert werden. Solche bispezifischen
Antikörper
können
entweder durch chemische Konjugation (S. A. Kostelny et al., J.
Immunol. 1992; 148: 1547–1553;
A. Mabondzo et al., J. Inf. Dis. 1992; 166: 93–99) oder durch Fusion der
beiden Hybridome (S. M. Chamow et al., J. Immunol. 1994; 153: 4268–4280) erzeugt
werden.
-
Die
Antikörper
gegen die gC1q-R-Bindestelle-Peptide können Tieren (z. B. Mäusen) injiziert
werden, um anti-idiotypische monoclonale Antikörper zu erzeugen. Anti-idiotypische
monoclonale Antikörper
können das
ursprüngliche
Antigen nachbilden, das zur Erzeugung des gewünschten Antikörpers verwendet
wurde, und können
somit als Immunogene verwendet werden, um Antikörper gegen die gC1q-R-Bindestelle zu erzeugen.
-
Nachstehend
erscheinen einige Beispiele für
die Herstellung und die Verwendung der Erfindung sowie eine Bestätigung ihrer
Nützlichkeit.
-
Beispiel 1: Die Expression
des gC1q-R-Proteins in E. coli
-
A. RNA-Isolierung und
Herstellung der cDNA
-
Die
Gesamt-RNA wurde aus 5 × 106 DAKIKI-Zellen über das RNA-ZOL-Extraktionsverfahren
unter Befolgung des Verfahrens des Herstellers (Biotex, Houston,
Texas) isoliert. Zehn Mikrogramm der RNA wurden als Matrize zur Herstellung
des ersten Stranges der cDNA in einem Reaktionsgemisch zur reversen
Transkription eingesetzt, dieses enthielt 50 mM Tris-HCl (pH 8,3)
und 20 Einheiten RNASIN (Promega, Madison, Wisconsin), jeweils 0,5
mM dATP, dTTP, dCTP und dGTP, 10 μM
Oligo-dT und 2 Einheiten reverse AMV-Transkriptase (Gibco BRL, Gaithersburg,
Maryland). Die Reaktion wurde 1 Stunde bei 42°C durchgeführt.
-
B. PCR zur Amplifikation
der gC1q-R-cDNA, die das reife Volllänge-gC1q-R-Protein codiert (ab dem Leucin an Position
74 bis zu dem Glutamin an Position 282 der SEQ ID Nr. 1)
-
Die
Sequenzen der beiden Primer, die bei der PCR verwendet wurden, stammten
aus dem gC1q-R-cDNA-Gen (A. R. Krainer et al., Cell 1991; 66: 383–394), wobei
dem Primer Nr. 1 eine NdeI- und dem Primer Nr. 2 eine PstI-Restriktionsschnittstelle
angefügt
wurden. Primer Nr. 1 = SEQ ID Nr. 4: TACATATGCTGCACACCGACGGAGAC;
Primer Nr. 2 = SEQ ID Nr. 5: GCCCTGCAGCATCTGTCTGCTCTA). Die PCR-Reaktion
wurde in 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 1,5 mM MgCl2, 0,01% Gelatine, jeweils 0,2 mM dATP, dTTP, dCTP
und dGTP, jeweils 0,5 mM der beiden Primer, 2 μl des Reaktionsgemisches der
reversen Transkrption und 1 Einheit Taq-DNA-Polymerase (United States
Biochemicals, Cleveland, Ohio) durchgeführt. Die PCR wurde bei 94°C (1 Minute),
55°C (2
Minuten) und 72°C
(2 Minuten) über
40 Zyklen auf dem GeneAmp 9600-PCR-Gerät (Perkin
Elmer, Norwalk, Connecticut) durchgeführt.
-
C. Die Konstruktion des
gC1q-R-Expressionsvektors und die Expression des reifen rekombinanten
Volllängen-Proteins
in E. coli
-
Das
gC1q-R-cDNA-Segment wurde in den pT7-7-Vektor (United States Biochemicals) über einen
doppelten Restriktionsenzymverdau mit NdeI und PstI cloniert (1).
Der E. coli-Wirtszell-Stamm war BL21. Das clonierte Gen befand sich
unter der Kontrolle des starken T7-Promotors und wurde nach Induktion
durch 1 mM IPTG exprimiert.
-
D. Die Expression verkürzter rekombinanter
gC1q-R-Proteine
-
Der
rekombinante gC1q-R mit einem verkürzten N-terminalen Teil, der
als gC1q-R(C) bezeichnet wurde, wurde, wie in 1 gezeigt,
hergestellt. Das Gensegment, das den N-terminalen Teil codiert,
wurde aus dem pT7-7/gC1q-R- Expressionsvektor
durch Restriktionsverdau mit EcoRI und BstXI entfernt. Der gC1q-R(C) enthält das Peptidsegment
zwischen Phenylalanin an Position 168 und Glutamin an Position 282
der SEQ ID Nr. 1. Die Enden des Vektors wurden durch T4-DNA-Polymerase
mit glatten Enden versehen und mit T4-DNA-Ligase religiert. Das
Peptid gC1q-R(C) wurde in BL21-Zellen auf die gleiche Weise wie
der Volllänge-gC1q-R exprimiert.
-
Der
rekombinante gC1q-R mit einem verkürzten C-terminalen Teil, der
als gC1q-R(N) bezeichnet wurde, wurde, wie in 1 gezeigt,
hergestellt. Der gC1q-R(N)
enthält
das Peptidsegment zwischen Leucin an Position 74 und Asparagin an
Position 167 der SEQ ID Nr. 1. Das Gensegment, das den C-terminalen
Teil codiert, wurde aus dem pT7-7/gC1q-R-Expressionsvektor durch
Restriktionsverdau mit BstXI und PstI entfernt. Die Enden des Vektors
wurden durch T4-DNA-Polymerase mit glatten Enden versehen und mit
T4-DNA-Ligase religiert. Das Peptid gC1q-R(N) wurde in BL21-Zellen
auf die gleiche Weise wie der Volllängen-gC1q-R exprimiert.
-
Der
rekombinante und um seine N-terminalen 57 Aminosäuren verkürzte gC1q-R, der als gC1q-R(δ1–57) bezeichnet
wurde, wurde, wie in 1 gezeigt, hergestellt. Der
gC1q-R(δ1–57) enthält ein Peptidsegment
zwischen Valin an Position 131 und Glutamin an Position 282 der
SEQ ID Nr. 1. Zuerst wurde das Gensegment durch PCR synthetisiert.
Es wurden die Volllängen-gC1q-R-cDNA
als Matrize und zwei Primer, der Primer Nr. 2 (SEQ ID Nr. 5) und
der Primer Nr. 3 (SEQ ID Nr. 6), der die Sequenz AAGAATTCCGGTCACTTTCAACATT
besitzt, bei der PCR verwendet. Die Reaktionsbedingungen bei der
PCR waren die gleichen wie vorstehend, mit der Ausnahme, dass die
Anzahl der Amplifikationzyklen auf 25 vermindert wurde. Das durch
die PCR amplifizierte DNA-Segment wurde in den pT7-7-Vektor zwischen
die EcoRI- und die PstI-Schnittstelle cloniert. Das Peptid gC1q-R(δ1–57) wurde
in BL21-Zellen auf
die gleiche Weise wie der Volllängen-gC1q-R
exprimiert.
-
E. Die Herstellung und
die Reinigung des gC1q-R aus E. coli
-
E.
coli, der den gC1q-R exprimierte, wurde angezogen und durch Behandlung
mit Ultraschall in Tris-Puffer geerntet. Das Lysat wurde zentrifugiert,
und der Überstand
wurde gegen einen Puffer dialysiert, der 20 mM HEPES, 0,1 M KCl,
0,5% Glycerin, 0,2 mM EDTA und 1 mM Dithiothreit mit einem pH-Wert
von 8,0 enthielt. Die dialysierte Probe wurde auf eine vorher äquilibrierte
Fast Q-Ionenaustauscher- Säule (Pharmacia Biotechnology,
Piscataway, New Jersey) aufgetragen. Die gebundenen Proteine wurden
mit einem Puffer eluiert, der 20 mM HEPES und 1 M KCl mit einem
pH-Wert von 8,0 enthielt. Es wurden diejenigen Fraktionen gesammelt,
die nach SDS-PAGE und einem Western-Immunoblot auf die Reaktivität mit dem
rekombinanten gp120 als gC1q-R-positiv gefunden wurden. Die vereinigten
Fraktionen wurden über
eine Sephacryl 200-Gelfiltrations-Säule (Pharmacia Biotechnology)
weiter gereinigt. Die Reinheit des endgültigen Materials wurde über SDS-PAGE
und seine Bindungsaktivität
an gp120 über
einen ELISA bestimmt (vergleiche mit dem nachstehenden Beispiel
4).
-
Beispiel 2: Die Herstellung
monoclonaler Antikörper
gegen das gC1q-R-Peptid
-
Männliche
BALB/cJ-Mäuse
(Jackson Laboratories, Bar Harbor, Maine) im Alter von 12 Wochen
wurden subcutan 100 μg
in E. coli exprimierter und gereinigter gC1q-R in komplettem Freundschem
Adjuvanz (Difco Laboratories, Detroit, Michigan) in 200 μl PBS injiziert.
Einen Monat später
wurden die Mäuse
subcutan mit 100 μg
gC1q-R in inkomplettem Freundschem Adjuvanz geimpft. Einen Monat
später
und drei Tage vor der Tötung
wurde den Mäuse
dann erneut subcutan 100 μg
des gleichen Antigens in inkomplettem Freundschen Adjuvanz injiziert.
Für jede
Fusion wurden Einzelzellsuspensionen aus der Milz einer immunisierten
Maus hergestellt und zur Fusion mit Sp2/0-Myelomzellen verwendet.
Es wurden 5 × 108 Sp2/0-Zellen und 5 × 108 Milzzellen
in einem Medium miteinander fusioniert, das 50% Polyethylenglycol
(MG 1450, Kodak, Rochester, New York) und 5% Dimethysulfoxid (Sigma
Chemical Co., St. Louis, Missouri) enthielt. Die Zellen wurden anschließend 1,5 × 105 Milzzellen pro 200 μl Suspension in Iscove-Medium
(Gibco, Grand Island, New York) eingestellt, das mit 10% fötalem Rinderserum,
100 Einheiten/ml Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin, 0,1 mM Hypoxanthin, 0,4 μM Aminopterin und 16 μM Thymidin
ergänzt
worden war. 200 Mikroliter der Zellsuspension wurden in jede Vertiefung
von etwa 20 Mikrokulturplatten mit 96 Vertiefungen gegeben. Nach
etwa zehn Tagen Anzucht wurden die Kulturüberstände für eine Durchmusterung mit einem
ELISA mit Immulon 1-Mikrotestplatten (Dynatech Laboratories, Alexandria,
Virginia) entnommen, die mit 50 × 103 DAKIKI-Zellen
pro Vertiefung vorher beschichtet worden waren. Die DAKIKI-Zellen
wurden auf eine hohe Expression von gC1q-R auf der Oberfläche hin untersucht.
Kurzgefaßt
wurden den Vertiefungen der Mikrotestplatten, die mit getrockneten
DAKIKI-Zellen beschichtet worden waren, 200 μl 5%-iges BLOTTO (entfettete
Trockenmilch) in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (PBS) zugegeben, um die
unspezifischen Stellen abzusättigen.
Eine Stunde später
wurden die Vertiefungen dann mit dem Puffer PBST (PBS, die 0,05%
Tween-20 enthielt) gewaschen. Es wurden 50 Mikroliter des Kulturüberstandes
aus jeder Fusions-Vertiefung gesammelt und mit 50 μl BLOTTO
gemischt und dann den einzelnen Vertiefungen der Mikrotestplatten
zugegeben. Nach einer Stunde Inkubation wurden die Vertiefungen
mit PBST gewaschen. Die murinen Antikörper, die an die Zellen gebunden
hatten, wurden dann durch eine Reaktion mit Meerrettich-Peroxidase
(HRP) nachgewiesen, das an anti-Maus-IgG aus Ziegen (Jackson ImmunoResearch
Laboratories, West Grove, Pennsylvania) konjugiert und 1 : 1.000
mit BLOTTO verdünnt
worden war. Die Peroxidase-Substrat-Lösung, die 0,1% 3',3',5',5'-Tetramethylbenzidin
(Sigma) und 0,0003% Wasserstoffperoxid enthielt, wurde den Vertiefungen
zur Farbentwicklung zugegeben. Die Reaktion wurde durch Zugabe von
50 μl 2
M H2SO4 pro Vertiefung
beendet. Die optische Dichte (OD) des Reaktionsgemisches wurde mit
einem BioTek-ELISA-Lesegerät
(BioTek Instruments, Winooski, Vermont) bei 450 nm abgelesen.
-
Die
Kulturüberstände in diesen
positiven Vertiefungen wurden ebenfalls auf ihre Reaktivität mit dem rekombinanten
gC1q-R mit einem ELISA untersucht. Kurzgefaßt wurden den Vertiefungen
von Immulon 2 (Dynatech Laboratories)-Mikrotestplatten 50 μl an in E. coli exprimiertem
gC1q-R in einer Konzentration von 1 μg/ml über Nacht bei Zimmertemperatur
zugegeben. Nachdem die Lösung
zur Beschichtung durch Ausschütteln
der Platte entfernt worden war, wurden 200 μl BLOTTO jeder Vertiefung für eine Stunde
zugegeben, um die unspezifischen Bindestellen zu blockieren. Anschließend wurden
die Vertiefungen mit PBST gewaschen. Die gebundenen murinen Antikörper wurden,
wie vorstehend beschrieben, nachgewiesen. Die Zellen in den positiven
Vertiefungen wurden über
eine begrenzte Verdünnung
cloniert. Die Clone wurden erneut auf ihre Reaktivität mit dem
gC1q-R in einem ELISA untersucht. Die ausgewählten Hybridome wurden in Spinner-Flaschen
angezogen, und die verbrauchten Kulturüberstände für die Reinigung der Antikörper über Protein
A-Affinitätschromatographie
gesammelt. Einer der monoclonalen Antikörper, der auf diese Weise gegen
den gC1q-R hergestellt worden war, 99-12-1, wurde untersucht, um
zu bestimmen, ob er mit HIV1-gp120 um die Bindung an den gC1q-R
kompetitiert (vergleiche mit dem nachstehenden Beispiel 11).
-
Beispiel 3: Die Herstellung
polyclonaler Antikörper
gegen den gC1-q-R
-
Zwei
männliche
weiße
Neuseeland-Kaninchen, die etwa 15 Wochen alt waren, wurden mit 100 μg in E. coli
exprimiertem und gereinigtem gC1q-R in komplettem Freundschen Adjuvanz
(Difco Laboratories) subcutan immunisiert. Zwei Wochen später wurden
sie erneut die gleiche Menge Antigen in inkomplettem Freundschem
Adjuvanz injiziert. Die gleiche Immunisierung wurde zwei Wochen
später
wiederholt. Die Seren wurden aus den immunisierten Tieren gesammelt
und auf ihre Reaktivität
mit gC1q-R in einem ELISA, wie vorstehend beschrieben, untersucht,
mit der Ausnahme, dass mit HRP konjugiertes anti-Kaninchen-IgG aus
Esel (Jackson ImmunoResearch Laboratories) in einer Verdünnung von
1 : 2.000 in BLOTTO zum Nachweis der gebundenen Antikörper verwendet
wurde. Das Tier, das die höhere
serologische Antwort aufwies, wurde zur Sammlung des Serums verwendet.
Die polyclonalen anti-gC1q-R-Immunglobuline des Kaninchens wurden über eine
Affinitäts-Säule unter
Verwendung des gC1q-R gereinigt, der an Affigel 102 (BioRad Laboratories)
gekoppelt war.
-
Beispiel 4: Die Bindung
von HIV-1-IIIB-gp120 an den in E. coli exprimierten gC1q-R im ELISA
-
Die
Vertiefungen von Immulon 2-Platten wurden mit 100 μl in E. coli
exprimiertem gC1q-R (5 μg/ml
in 0,1 M Natriumacetat-Puffer mit dem pH-Wert 6) beschichtet und über Nacht
bei Zimmertemperatur inkubiert. Nachdem die Vertiefungen mit dem
Blockierungspufter PBSTB (PBST, das 2% Rinderserumalbumin enthielt) 1
Stunde bei Zimmertemperatur behandelt und mit PBST gespült worden
waren, wurden 100 μl
einer seriellen Verdünnung
(von 2 μg/ml
bis 0,016 μg/ml)
an in Baculoviren exprimiertem HIV-1-IIIB-gp120 (American Biotechnologies,
Inc., Cambridge, Massachusetts) den entsprechenden Vertiefungen in
Doppelproben zur Reaktion über
1 Stunde bei Zimmertemperatur zugegeben. Dann wurden die Vertiefungen
wie vorstehend gewaschen. Das gebundene gp120 wurde durch den monoclonalen
murinen anti-HIV-1-gp120-Antikörper
gegen die V3-Domäne, BAT123,
der mit HRP konjugiert worden war, in einer Verdünnung von 1 : 2.000 nachgewiesen. Der
Antikörper
wurde auf seine Reaktion mit dem Peptidsegment des gp120 (Aminosäurereste-Nrn.
des HXB2R-Stammes: 308–322),
das in SEQ ID Nr. 7 gezeigt wird, hin untersucht, und auch darauf
hin, dass er die Bindung zwischen dem gC1q-R und gp120 nicht beeinträchtigt.
100 Mikroliter des verdünnten
Konjugats wurden jeder Vertiefung zur Reaktion über 1 Stunde bei Zimmertemperatur
zugegeben. Dann wurden die Vertiefungen gewaschen, und es wurden
200 μl der
Peroxidase-Substratlösung
jeder Vertiefung für
die Farbreaktion über
30 Minuten zugegeben. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl 2 M H2SO4 beendet, und
die OD wurde durch das BioTek ELISA-Lesegerät bei 450 nm gemessen. Die
spezifische Reaktivität
erhält
man durch Subtraktion der OD der Testvertiefungen, denen gp120 zugegeben
worden war, von der OD der Kontrollvertiefungen ohne gp120.
-
Die
Ergebnisse werden in 2 gezeigt, wo man erkennen kann,
dass bei steigender Konzentration an gp120 die Bindung von gp120
an eine konstante Menge des immobilisierten rekombinanten gC1q-R
auf sigmoide Weise zunimmt. Dies zeigt eine Dosis-abhängige Bindung
von gp120 an den gC1q-R. Insoweit wie der gegen die gp120-V3-Region
gerichtete Antikörper
BAT123 noch in der Lage ist, mit gp120 zu reagieren, das an den
gC1q-R gebunden ist, wird gezeigt, dass die V3-Region von gp120
an der Bindung des gC1q-R an gp120 nicht beteiligt ist, wie in der
SEQ ID Nr. 7 dargestellt.
-
Beispiel 5: HIV-1-Neutralisierungs-Testansatz
-
Um
die hemmende Aktivität
des gC1q-R auf die Infektiosität
von HIV-1 zu untersuchen, wurde ein Syncytien-Bildungs-Mikrotestansatz
unter Verwendung von CEM-SS-Zellen als Zielzellen, wie durch P.
L. Nara et al. beschrieben (AIDS Res. Hum. Retroviruses 1987; 3:
283–302),
durchgeführt.
Kurzgefaßt
wurden 50 μl
an verdünntem
und in E. coli exprimiertem gC1q-R mit 50 μl viralem Kulturüberstand
gemischt, der 200 Syncytien bildende Einheiten (SFUs) von HIV-1-IIIB,
HIV-1-MN oder HIV-1-RF enthielt, und 1 Stunde bei Zimmertemperatur
inkubiert. Die Gemische wurden Mikrokultur-Vertiefungen zugegeben,
die 5 × 104 mit DEAE-Dextran behandelte CEM-SS-Zellen
enthielten, und die Zellkulturen wurden in 5% CO2 bei
37°C über drei
bis vier Tage gehalten. Die Syncytien wurden unter einem Umkehrmikroskop
gezählt.
Die neutralisierende Aktivität
wurde als IC50-Wert ausgedrückt, der
definiert ist als die Konzentration, die erforderlich ist, eine
50%-ige Hemmung der Infektion zu erreichen (d. h. Vn/Vo = 50%),
wobei Vn die Anzahl an SFUs in den Testvertiefungen und Vo die Anzahl
an SFUs in den Kontrollvertiefungen ohne die Testantikörper darstellt.
-
Die
Ergebnisse werden in den 3A, 3B und 3C gezeigt.
Man kann erkennen, dass der gC1q-R HIV-1-IIIB, -MN und -RV mit einem
IC50-Wert von 4,3, 13,5 bzw. 1,65 μg/ml neutralisierte.
Diese Daten zur Neutralisierung zeigen an, dass der gC1q-R die Infektiosität divergenter
HIV-1-Isolate umfassend hemmen kann.
-
Beispiel 6: Testansatz
zur Hemmung der Aktivität
der Syncytien-Bildung
-
Die
Wirkungen des gC1q-R auf die Übertragung
von HIV-1 über
Zell-Zell-Fusion
wurde unter Verwendung von HIV-1 infizierten H9-Zellen und CD4 exprimierenden
HeLa-Zellen (HeLa-CD4+) untersucht, die
in Kultur nach Kontakt fusionieren und Syncytien bilden. HeLa ist
eine menschliche Karzinom-Zelllinie, und HeLa-CD4+ enthält in ihrem
Genom CD4-DNA, die durch Transfektion eingeführt wurde, und sie exprimiert
das CD4-Antigen auf ihrer Zelloberfläche. Das bei den vorliegenden
Untersuchungen verwendete Verfahren ist ähnlich demjenigen, das beschrieben
wurde (P. J. Madden et al., Cell 1986; 47: 333–348). Im Wesentlichen wurden
HeLa-CD4+-Zellen in die Vertiefungen von
Mikrokulturplatten mit 24 Vertiefungen zu 1 × 105 Zellen
pro Vertiefung plattiert. Die Platten wurden 36 Stunden inkubiert,
und nach diesem Zeitraum waren die eine einzellige Schicht bildenden
Epithelzellen nahezu konfluent. Nachdem 1 × 104 infizierte
H9-Zellen den noch nicht vollständig
konfluenten HeLa-CD4+-Zellen zugegeben worden
waren, bildeten die Zellen Kontaktstellen aus und fusionierten,
und nach 8 Stunden bildeten sich vielkernige Riesenzellen (Syncytien).
Syncytien mit mehr als fünf
Kernen konnten leicht identifiziert und nummeriert werden, was ein
quantitatives Maß für die Syncytienbildung
lieferte. Wenn die Wirkungen des in E. coli exprimierten und gereinigten
gC1q-R auf die Syncytienbildung untersucht wurde, wurden unterschiedliche
Konzentrationen des gC1q-R mit infizierten H9-Zellen gemischt und
den HeLa-CD4+-Zellen zugegeben. Das Gesamt-Endvolumen
des Anzuchtmediums pro Vertiefung betrug 1 ml. Am Ende einer 8-stündigen Inkubation
bei 37°C
in 5% CO2 wurden die Vertiefungen mit RPMI-1640-Anzuchtmedium
gewaschen, mit Methanol fixiert, an der Luft getrocknet und mit
0,1% Methylenblau in Methanol gefärbt. Die Zellen wurden bei
100-facher Vergrößerung untersucht,
und die Zahl an Syncytien (mit mehr als 5 Kernen) wurde in vier
zufällig
ausgewählten
Feldern bestimmt, und es wurde der Mittelwert gebildet. Der Prozentsatz
der Hemmung der Syncytienbildung wurde aus der verminderten Zahl
an Syncytien in Vertiefungen, denen gC1q-R zugegeben worden war,
im Vergleich zu einer Kontrolle berechnet.
-
Die
Ergebnisse, die in 4 gezeigt werden, zeigen, dass
der rekombinante gC1q-R die Fusion zwischen mit HIV-1-IIIB infizierten
H9-Zellen und CD4+-HeLa-Zellen mit einem IC50-Wert
von 21 μg/ml
hemmt.
-
Beispiel 7: Die Bindung
des gC1q-R an mit HIV-1-IIIB infizierte H9-Zellen, gemessen durch
Durchfluß-Cytometrie
-
Die
Bindung des in E. coli exprimierten und gereinigten gC1q-R an gp120,
das auf der Oberfläche
der mit HIV-1-IIIB infizierten H9-Zellen exprimiert wird, wurde über indirekte
Immunfluoreszenz-Durchfluß-Cytometrie
untersucht. 50 Mikroliter infizierte Zellen in einer Konzentration
von 10 × 106 Zellen/ml in PBSB (Phosphatgepufferte Kochsalzlösung mit
1% Rinderserumalbumin und einem pH-Wert von 7,4) wurden mit einer Konzentrationsreihe
von in E. coli exprimiertem und gereinigtem gC1q-R 30 Minuten auf
Eis inkubiert. Dann wurden die Zellen einmal im gleichen Puffer
durch 5 Minuten Zentrifugation bei 300 × g gewaschen. Das Zellsediment
wurde dann in 50 μl
des gleichen Puffers resuspendiert, und es wurden 50 μl des affinitätsgereinigten anti-gC1q-R-Antikörpers aus
Kaninchen in einer Konzentration von 5 μg/ml zur Reaktion auf Eis über 30 Minuten
zugegeben. Anschließend
wurden die Zellen wie vorstehend gewaschen, und es wurden 50 μl von mit Fluorescein
konjugiertem anti-Kaninchen-IgG aus Esel (Jackson ImmunoResearch
Laboratories) in einer Verdünnung
von 1 : 40 zugegeben und weitere 30 Minuten auf Eis inkubiert. Dann
wurden die Zellen gewaschen, mit 1% Paraformaldehyd fixiert und
anschließend
unter Verwendung eines Coulter EPIC-Zellanalysegeräts (Coulter Electronics, Hialeah,
Florida) untersucht. Bei den Kontrollen wurde nur der anti-gC1q-R
aus Kaninchen und/oder mit Fluorescein konjugiertes anti-Kaninchen-IgG
aus Esel verwendet. Die spezifische Färbung der Zellen wurde durch
Subtraktion des Prozentsatzes der Zellbindung der Testproben von
dem der Kontrolle berechnet, der willkürlich auf 10% festgesetzt wurde.
Als negative Kontrolle für
die Bindestudien wurden ebenfalls nicht infizierte H9-Zellen untersucht.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass der rekombinante gC1q-R an mit HIV-1-IIIB
infizierte H9-Zellen in einer dosisabhängigen Weise band (5),
aber nicht an nicht infizierte H9-Zellen.
-
Beispiel 8: Die Wirkungen
von C1q auf die Bindung des HIV-1-gp120 an den gC1q-R im ELISA
-
Um
zu untersuchen, ob der natürliche
Ligand C1q die gleiche Bindestelle für den gC1q-R wie gp120 besitzt,
wurde die Wirkung von C1q auf die Bindung von HIV-1-gp120 an den gC1q-R über ELISA
untersucht. Die Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten wurden mit 50 μl in E. coli
exprimiertem und gereinigtem gC1q-R in einer Konzentration von 5 μg/ml in 0,1
M Natriumacetat-Puffer beschichtet und über Nacht bei Zimmertemperatur
inkubiert. Dann wurden die Vertiefungen mit 200 μl des Blockierungs/Verdünnungs-Puffers PBSTB
1 Stunde bei Zimmertemperatur blockiert. Nachdem die Vertiefungen
mit PBST gewaschen worden waren, wurden 50 μl des in Baculoviren exprimierten
HIV-1-IIIB-gp120 in einer Konzentration von 0,2 μg/ml jeder Vertiefung in An-
oder Abwesenheit einer Verdünnungsreihe
von in E. coli exprimiertem gC1q-R oder gereinigtem C1q aus menschlichem
Serum (Quidel, San Diego, Kalifornien) in Blockierungs/Verdünnungs-Puffer zugegeben,
und die Vertiefungen wurden eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur
inkubiert und anschließend
gewaschen. Es wurden 50 Mikroliter des mit HRP konjugierten monoclonalen
Antikörpers
BAT123 in einer Verdünnung
von 1 : 2.000 in Blockierungs/Verdünnungs-Puffer jeder Vertiefung
für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur zugegeben. Dann wurde die Platte gewaschen,
und die Peroxidase-Substratlösung
wurde, wie vorstehend beschrieben, zur Farbentwicklung zugegeben.
Die spezifische Reaktivität
wurde durch Subtraktion der OD der Testvertiefungen, denen gp120
zugefügt
worden war, von der der Kontrollvertiefungen ohne gp120 erhalten.
-
Die
Ergebnisse werden in 6 gezeigt, wobei die Kurve,
die mit ausgefüllten
Kreisen markiert ist, C1q darstellt, und die Kurve, die mit ausgefüllten Quadraten
markiert ist, den gC1q-R darstellt. C1q kompetitiert nicht mit der
Bindung von gp120 an den gC1q-R, wohingegen der gC1q-R dies, wie
erwartet, tut. Dieses Ergebnis zeigt, dass gp120 an den gC1q-R an
einer Stelle bindet, die sich von der für C1q unterscheidet, und sie beeinflussen
sich nicht gegenseitig. Dies ist ein sehr wichtiger Befund, da,
wenn der gC1q-R mit HIV-1 infizierten Individuen oder HIV-1-exponierten
Personen verabreicht wird, die große Menge an C1q, die im Blut
vorliegt, den gC1q-R
bei der Bindung an HIV-1-gp120 auf den Virionen oder den infizierten
Zellen nicht beeinflusst. Weiterhin ist die Fähigkeit des gC1q-R, sowohl
gleichzeitig an C1q als auch an gp120 zu binden, signifikant und
nützlich,
da der gC1q-R in der Lage sein könnte,
die Aktivierung des klassischen Komplementweges zu vermitteln, um
HIV-1-Virionen und
mit HIV-1 infizierte Zellen zu lysieren.
-
Beispiel 9: Die Reaktivität von HIV-1-gp120
mit unterschiedlichen rekombinanten Konstrukten des gC1q-R
-
Um
die gC1q-R-Bindestelle für
HIV-1-gp120 zu lokalisieren, wurden rekombinante Konstrukte des gC1q-R
mit unterschiedlicher Länge
für den
ELISA hergestellt. Die Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten
wurden mit 100 μl
in E. coli exprimiertem und gereinigtem Volllängen-gC1q-R (AS 1–209), gC1q-R
(AS 58–209),
gC1q-R (AS 1–94)
oder mit gC1q-R (AS 95–209)
in einer Konzentration von 5 μg/ml
in 0,1 M Natriumaceteat-Puffer (pH-Wert 6) beschichtet und über Nacht
bei Zimmertemperatur inkubiert. Nachdem die Vertiefungen mit dem
Blockierungs/Verdünnungs-Puffer
PBSTB über
1 Stunde bei Zimmertemperatur behandelt und mit PBST abgespült worden
waren, wurden 100 μl
einer Verdünnungsreihe
(von 2 μg/ml
bis 0,016 μg/ml) von
in Baculoviren exprimiertem HIV-1-IIIB-gp120 (American Biotechnologies,
Inc.) den entsprechenden Vertiefungen in Doppelproben zur Reaktion über 1 Stunde
bei Zimmertemperatur zugegeben. Dann wurden die Vertiefungen wie
vorstehend gewaschen. Das gebundene gp120 wurde durch Zugabe von
100 μl des
mit HRP konjugierten monoclonalen Antikörpers BAT123 in einer Verdünnung von
1 : 2.000 über
1 Stunde bei Zimmertemperatur nachgewiesen. Dann wurden die Vertiefungen
gewaschen, und es wurden 200 μl
der Peroxidase-Substratlösung
jeder Vertiefung zur Farbentwicklung über 30 Minuten zugegeben. Die
Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl 2 M H2SO4 beendet, und die OD wurde mit einem BioTek
ELISA-Lesegerät
bei 450 nm gemessen. Die spezifische Reaktivität wurde durch Subtraktion der
OD der Testvertiefungen, denen gp120 zugefügt worden war, von der der
Kontrollvertiefungen ohne gp120 erhalten.
-
Die
Ergebnisse werden in 7 gezeigt, wobei die Kurve,
die mit ausgefüllten
Quadraten markiert ist, den Volllängen-gC1q-R (AS 1–209) darstellt,
die mit ausgefüllten
Kreisen markierte Kurve den gC1q-R (AS 58–209) darstellt, die mit ausgefüllten Dreiecken
markierte Kurve den gC1q-R (AS 1–94) darstellt und die mit ausgefüllten und
umgedrehten Dreiecken markierte Kurve den gC1q-R (AS 95–209) darstellt.
Gp120 bindet an den gC1q-R (AS 1–209), den gC1q-R (AS 58–209) und
an den gC1q-R (AS 95–209),
aber nicht an den gC1q-R (AS 1–94).
Die Ergebnisse deuten daher darauf hin, dass die Bindestelle auf
dem gC1q-R für
gp120 sich in seinem C-terminalen Teil befindet. Diese Beobachtung
stimmt mit dem in 6 gezeigten Ergebnis überein, das
zeigt, dass sich die gp120-Bindestelle von der für C1q unterscheidet, die in
dem Peptidsegment am N-Terminus des gC1q-R kartiert wurde, wie in
der SEQ ID Nr. 8 gezeigt (B. Ghebrehiwet et al., J. Exp. Med. 1994; 179:
1809–1821).
Dieses Peptidsegment entspricht den Aminosäurereste-Nrn. 76–93 der
SEQ ID Nr. 1.
-
Beispiel 10: Die Peptid-Kartierung
der Bindedomäne
für 99-12-1
auf dem gC1q-R
-
Um
das Epitop für
die Bindung von 99-12-1 zu kartieren, wurde das Multipin-Peptidsynthese-Verfahren verwendet
(H. M. Geysen et al., Science 1987, 235: 1184–1190). 41 12-mer Peptide,
die die vollständige
Sequenz des gC1q-R überdeckten
(die aufeinanderfolgenden Peptide überlappten jeweils um 7 Aminosäuren) wurden
individuell nacheinander auf Plastiknadeln in der Anordnung einer
Mikrotestplatte mit 96 Vertiefungen synthetisiert. Die Peptid-Sammlung
wurde auf Bestellung durch Chiron Mimotopes PTY, LTD., Clayton,
Victoria, Australien synthetisiert.
-
Das
Verfahren zur Epitop-Kartierung unter Verwendung dieses Multipin-Peptid-Systems erfolgte ähnlich der
Durchführungsvorschrift
des Herstellers. Kurzgefaßt
wurden die Nadeln zuerst mit einem Vorbeschichtungspuffer, der 2%
Rinderserumalbumin und 0,1% Tween-20 in PBS enthielt, 1 Stunde bei
Zimmertemperatur behandelt. Dann wurden die Nadeln in die einzelnen
Vertiefungen einer Mikrotestplatte mit 96 Vertiefungen eingeführt, die
den Antikörper
99-12-1 in einer Konzentration von 2 μg/ml in dem Vorbeschichtungspuffer
enthielt. Die Inkubation erfolgte über 1 Stunde bei Zimmertemperatur.
Die Nadeln wurden mit PBST gewaschen (3 Spülungen über jeweils 10 Minuten) und
dann in den Vertiefungen einer Mikrotestplatte mit 96 Vertiefungen 1
Stunde bei Zimmertemperatur inkubiert, die 100 μl von mit HRP konjugiertem anti-Maus-IgG
(Fc) aus Ziegen (Jackson ImmunoResearch Laboratories) in einer Verdünnung von
1 : 4.000 enthielten. Nachdem die Nadeln wie vorstehend gewaschen
worden waren, wurden die Nadeln für 30 Minuten bei Zimmertemperatur
zur Farbreaktion in Vertiefungen gestellt, die eine Peroxidase-Substratlösung aus
Diammonium-2,2'-azino-bis [3-ethylbenzthiazolin-b-sulfonat]
(ABTS) und H2O2 (Kirkegaard & Perry Laboratories
Inc., Gaithersburg, Maryland) enthielten. Die Platte wurde bei 405
nm mit einem BioTek ELISA-Platten-Lesegerät gegen die den Hintergrund
absorbierenden Wellenlänge
von 492 nm abgelesen. Die Vertiefungen, die eine Farbreaktion aufwiesen,
zeigten die Reaktivität
der aus dem gC1q-R stammenden Peptide in denjenigen Vertiefungen
mit 99-12-1 an.
-
Die
Ergebnisse der Epitop-Kartierung zeigen, dass 99-12-1 an das Peptid
mit der SEQ ID Nr. 2 bindet.
-
Um
das bindende Epitop von 99-12-1 zu bestätigen, wurde das Peptid LM12DN
der SEQ ID Nr. 2 auf die Bindung an 99-12-1 im ELISA untersucht.
Das Peptid der SEQ ID Nr. 8 (Peptid TD18EE), das vorher als die
Bindestelle für
C1q definiert worden war (Ghebrehiwet et al., J. Exp. Med. 179:
1809–1821),
wurde als negative Kontrolle verwendet. Die Peptide LM12DN und TD18EE
wurden mit einem automatisierten Peptid-Synthesegerät (Applied
Biosystems, Inc., Foster City, Kalifornien) unter Verwendung des
9-Fluorenylmethoxycarboyl-Syntheseprotokolls, wie im Handbuch des
Herstellers beschrieben, synthetisiert. Bei dem Peptid-ELISA wurden
die Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten mit 50 μl der Peptide
LM12DN oder TD18EE in einer Konzentration von 1 μg/ml beschichtet und über Nacht
bei Zimmertemperatur inkubiert. Nachdem die Beschichtungslösung durch
Ausschütteln
der Platte entfernt worden war, wurden 200 μl PBSTB jeder Vertiefung, um
die unspezifischen Stellen abzusättigen,
1 Stunde bei Zimmertemperatur zugegeben. Anschließend wurden
die Vertiefungen mit PBST gewaschen. Den Vertiefungen wurden 50
Mikroliter einer Verdünnungsreihe von
99-12-1 in PBSTB in Doppelproben über 1 Stunde bei Zimmertemperatur
zugegeben. Die Platte wurde erneut gewaschen. Jeder Vertiefung wurden
50 Mikroliter des mit HRP konjugierten anti-Maus-IgG (Fc) aus Ziegen
(Jackson ImmunoResearch Laboratories) in einer Verdünnung von
1 : 2.000 über
1 Stunde bei Zimmertemperatur zugegeben. Nachdem die Vertiefungen
gewaschen worden waren, wurde das Peroxidase-Substrat für die Farbreaktion,
wie vorstehend beschrieben, zugegeben. Die Platte wurde unter Verwendung eines
ELISA-Lesegeräts
bei 450 nm abgelesen. Die spezifische Reaktivität wurde durch Subtraktion der
OD der Testvertiefungen, denen 99-12-1 zugegeben worden war, von
der der Kontrollvertiefungen erhalten.
-
Die
Ergebnisse werden in 8 gezeigt, wobei die mit ausgefüllten Quadraten
markierte Kurve das Peptid LM12DN darstellt, und die mit ausgefüllten Kreisen
markierte Kurve das Peptid TD18EE darstellt. 99-12-1 bindet an das
Peptid LM12DN (SEQ ID Nr. 2) in einer dosisabhängigen Weise, aber nicht an
das Peptid TD18EE (SEQ ID Nr. 8).
-
Beispiel 11: Kompetition
um die Bindung von HIV-1-gp120 an den gC1q-R durch den monoclonalen
anti-gC1q-R-Antikörper
99-12-1 im ELISA
-
Die
Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten wurden mit 50 μl in E. coli
exprimiertem und gereinigtem gC1q-R in einer Konzentration von 5 μg/ml in 0,1
M Natriumacetat-Puffer (pH-Wert 6) beschichtet und über Nacht
bei Zimmertemperatur inkubiert. Anschießend wurden die Vertiefungen
mit 200 μl
des Blockierungs/Verdünnungs-Puffers
PBSTB für
1 Stunde bei Zimmertemperatur blockiert und dann mit PBST gewaschen.
Es wurden 50 Mikroliter des in Baculoviren exprimierten HIV-1-IIIB-gp120
in einer Konzentration von 0,2 μg/ml
jeder Vertiefung in An- oder Abwesenheit einer Verdünnungsreihe
von 99-12-1 in Blockierungs/Verdünungs-Puffer
zugegeben, und die Vertiefungen wurden eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur
inkubiert und anschließend
gewaschen. Jeder Vertiefung wurden 50 Mikroliter des mit HRP konjugierten
monoclonalen Antikörpers
BAT123 in einer Verdünnung
von 1 : 2.000 in Blockierungs/Verdünnungs-Puffer zugegeben, danach
erfolgte eine Inkubation über
1 Stunde bei Zimmertemperatur. Dann wurde die Platte gewaschen,
und die Peroxidase-Substrat-Lösung,
wie vorstehend beschrieben, für
die Farbreaktion zugegeben. Die Hemmung der Bindung von gp120 an
den gC1q-R durch 99-12-1 wird als Differenz der ODs zwischen Vertiefungen
mit oder ohne 99-12-1 berechnet.
-
9 zeigt,
dass 99-12-1 die Bindung von gp120 an den gC1q-R in einer dosisabhängigen Weise hemmt,
was vermuten läßt, dass
99-12-1 an eine Stelle in dem gC1q-R bindet, die für die Wechselwirkung
mit gp120 essentiell ist. Diese Stelle wurde auf SEQ ID Nr. 2 kartiert,
wie in Beispiel 10 beschrieben.
-
Beispiel 12: Kompetition
um die Bindung des gC1q-R an HIV-1-gp120 durch die Antikörper G3-299
und 6205 im ELISA
-
Zur
Unterstützung
der Identifizierung der gC1q-R-Bindestelle auf HIV-1-gp120 wurde
ein Kompetitions-ELISA entworfen, um die Wirkungen verschiedener
anti-HIV-1-gp120-Antikörper und
des rekombinanten löslichen
CD4 (rsCD4) auf die Bindung von gp120 an den gC1q-R zu untersuchen.
-
Die
Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten wurden mit 50 μl in E. coli
exprimiertem und gereinigtem gC1q-R in einer Konzentration von 5 μg/ml in 0,1
M Natriumacetat-Puffer (pH-Wert 6) beschichtet und über Nacht
bei Zimmertemperatur inkubiert. Anschießend wurden die Vertiefungen
mit 200 μl
des Blockierungs/Verdünnungs-Puffes
PBSTB für
1 Stunde bei Zimmertemperatur abgesättigt. Es wurden 50 Mikroliter des
in Baculoviren exprimierten HIV-1-IIIB-gp120 in einer Konzentration von 0,2 μg/ml jeder
Vertiefung in An- oder Abwesenheit einer Verdünnungsreihe der anti-HIV-1-gp120-Antikörper oder
des rsCD4 (Biogen, Boston, Massachusetts) in Blockierungs/Verdünnungs-Puffer
zugegeben, und die Vertiefungen wurden eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur
inkubiert. Die ausgetesteten anti-HIV-1-gp120-Antikörper umfassen:
den monoclonalen murinen Antikörper
G3-299 (gegen die C4-Region (Aminosäurereste-Nrn. des HXB2R-Stammes: 423–437), wie
in der SEQ ID Nr. 9 gezeigt), den anti-HIV-1-gp120-C5-Region-Antikörper aus
Schaf, 6205 (gegen die Sequenz der Aminosäurereste-Nrn. des HXB2R-Stammes:
497–511,
wie in der SEQ ID Nr. 10 gezeigt) und BAT085 (gegen die V2-Region
mit den Aminosäurereste-Nrn.
des HXB2R-Stammes: 169–183,
wie in der SEQ ID Nr. 11 gezeigt). Die Eigenschaften von G3-299
und BAT085 wurden bereits vorher beschrieben (N. C. Sun et al.,
J. Virol. 1989; 63: 3579–3585;
M. S. C. Fung et al., J. Virol. 1992; 66: 848–856). Der Antikörper 6205 wurde
von International Enzymes, Fallbrook, Kalifornien bezogen. Nachdem
die Platte gewaschen worden war, wurden 50 μl des mit HRP konjugierten monoclonalen
Antikörpers
BAT123 in einer Verdünnung
von 1 : 2.000 in Blockierungs/Verdünnungs-Puffer jeder Vertiefung zugegeben, danach
erfolgte eine Inkubation über 1
Stunde bei Zimmertemperatur. Dann wurde die Platte gewaschen, und
die Peroxidase-Substrat-Lösung, wie vorstehend
beschrieben für
die Farbreaktion zugegeben. Der Prozentsatz der Hemmung der Bindung
von gp120 an den gC1q-R durch die anti-HIV-1-gp120-Antikörper oder durch rsCD4 wird
als die Differenz der ODs zwischen Vertiefungen mit oder ohne die
kompetitierenden Agenzien berechnet.
-
Die
Ergebnisse werden in 10 gezeigt, wobei die Kurve,
die mit ausgefüllten
Kreisen markiert ist, den anti-gp120-C4-Region-Antikörper G3-299
darstellt, die mit ausgefüllten
Quadraten markierte Kurve den polyclonalen anti-gp120-C5-Region-Antikörper 6205
aus Schaf darstellt und die mit ausgefüllten Dreiecken markierte Kurve
rsCD4 darstellt. Man kann erkennen, dass G3-299 die Bindung von
gp120 an den gC1q-R sehr effektiv kompetitiert, 6205 dies moderat
tut und rsCD4 dies nicht tut. Der Antikörper BAT085 gegen die V2-Region
hemmt die Bindung ebenfalls nicht. Zusammengefaßt deuten die Ergebnisse der
Beispiele 4 und 12 darauf hin, dass sich die gC1q-R-Bindestelle
in der Nähe
der C4- und der C5-Regionen
befindet. Sie unterscheidet sich von der CD4-Bindestelle. Dieser
wichtige Befund läßt vermuten,
dass sowohl der gC1q-R als auch rsCD4 in Kombination zur Behandlung
einer Infektion mit HIV-1 angewendet werden können. Dies könnte die
Wirksamkeit der Verhinderung einer Infektion sowohl von CD4-positiven
als auch von CD4-negativen Zielzellen erweitern.
-
Beispiel 13: Pegtid-Kartierung
der Bindedomäne
für den
gC1q-R auf HIV-1-gp120
-
Um
das Peptid-Epitop der gC1q-R-Bindedomäne auf HIV-1-gp120 zu bestimmen,
wurde das Multipin-Peptidsynthese-Verfahren erneut, wie vorstehend
beschrieben, verwendet. Es wurden 94 12-mer-Peptide, die die gesamte
Sequenz des HIV-1-MN-gp120 überspannten
(die aufeinanderfolgenden Peptide überlappen jeweils um sieben
Aminosäuren)
auf Plastiknadeln in einer Anordnung für eine Mikrotestplatte mit
96 Vertiefungen durch Chiron Mimotopes Peptide Systems synthetisiert.
Die Aminosäuresequenz
des HIV-1-MN-gp120 basierte auf der Datenbank der Los Alamos National
Laboratories (G. Myers et al., Human Retroviruses and AIDS, 1992).
Das Verfahren zur Epitop-Kartierung ist ähnlich demjenigen, das vorstehend
in Beispiel 10 beschrieben wurde.
-
Es
wurde in E. coli exprimierter und gereinigter gC1q-R in einer Konzentration
von 5 μg/ml
zur Reaktion mit den Peptiden auf den Plastiknadeln verwendet. Nachdem
die Nadeln gewaschen worden waren, wurde der gebundene gC1q-R durch
Reaktion mit dem affinitätsgereinigten
Kaninchen-anti-gC1q-R-Immunglobulin über 1 Stunde bei Zimmertemperatur
nachgewiesen. Die Nadeln wurden wie vorher abgespült und mit
anti-Kaninchen-IgG aus Esel zur Reaktion gebracht, das mit HRP konjugiert
war (Jackson ImmunoResearch Laboratories). Das Verfahren zur Farbentwicklung
war das Gleiche wie vorstehend.
-
Die
Bestätigung
des bindenden Epitops des gC1q-R auf HIV-1-gp120 wurde durch die
Verwendung überlappender
synthetischer Peptide, die die bindende Region überdeckten, als Antigene zur
Beschichtung in einem ELISA durchgeführt. Die HIV-1-gp120 überlappenden
Peptide RC16GG (Aminosäurereste-Nrn. 444–459, wie
in SEQ ID Nr. 3 gezeigt), RC12LT (Aminosäurereste-Nrn. 444–455, wie
in SEQ ID Nr. 12 gezeigt) und TG12NN (Aminosäurereste-Nrn. 450–461, wie
in SEQ ID Nr. 13 gezeigt) des HXB2R-Stammes wurden von American
Biotechnologies, Inc. bezogen. Die Vertiefungen von Immulon 2-Mikrotestplatten
wurden mit 100 μl
der entsprechenden Peptide in einer Konzentration von 2 μg/ml über Nacht
bei Zimmertemperatur beschichtet. Die Vertiefungen wurden dann mit
200 μl des
Blockierungs/Verdünnungs-Puffers
PBST13 über
1 Stunde bei Zimmertemperatur behandelt. Dann wurden die Vertiefungen
mit PBST gewaschen. Unterschiedliche Konzentrationen des in E. coli
exprimierten und gereinigten gC1q-R wurden als Doppelproben den
Vertiefungen zur Reaktion über
1 Stunde bei Zimmertemperatur zugegeben. Dann wurden die Platten
wie zuvor gewaschen. Jeder Vertiefung wurden 100 μl des affinitätsgereinigten
Kaninchen-anti-gC1q-R-Immunglobulins in einer Konzentration von
2 μg/ml über 1 Stunde
bei Zimmertemperatur zugegeben. Anschließend wurde die Platte gewaschen.
Dann wurden 100 μl
des verdünnten
mit HRP konjugierten anti-Kaninchen-IgG aus Esel für eine weitere Stunde
bei Zimmertemperatur zugegeben, und anschließend wurde die Platte gewaschen.
Die Peroxidase-Substrat-Lösung
wurde wie zuvor zur Farbentwicklung zugegeben.
-
Die
Ergebnisse werden in 11 gezeigt, wobei die Kurve,
die mit ausgefüllten
Quadraten markiert ist, RC12LT darstellt, die mit ausgefüllten Kreisen
markierte Kurve TG12NN darstellt, und die mit ausgefüllten Dreiecken
markierte Kurve RC16GG darstellt. Man kann erkennen, dass nur RC16GG
mit dem gC1q-R reagierte. Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit der Tatsache, dass die gC1q-R-Bindestelle auf gp120 sich in
dem in der SEQ ID Nr. 3 gezeigten Peptidsegment befindet, das in
der C4-Region von gp120 lokalisiert ist. Der Antikörper G3-299
kann die Bindung von gp120 an den gC1q-R wirksam kompetitieren,
wie in Beispiel 12 gezeigt, wahrscheinlich aufgrund der engen Nachbarschaft
zwischen der Bindestelle von G3-299 (SEQ ID Nr. 9) und der des gC1q-R
(SEQ ID Nr. 3).
-
Es
wird vorausgesetzt, dass die Begriffe, Ausdrücke und Beispiele, die hierin
angeführt
sind, nur zum Beispiel dienen und nicht begrenzend wirken, und dass
der Rahmen der Erfindung nur durch die nachfolgenden Ansprüche definiert
ist.
-
-
-
-
-
-