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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Modifizierung der Verwendung
von α-Amylase
bei der Umwandlung von Stärkegranulat
in nachgeordnete Produkte, wie beispielsweise Dextrose, Fructose
und Alkohol. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung die
Entfernung und/oder Inaktivierung einer Enzym-hemmenden Zusammensetzung
aus einem Stärkegranulat
vor oder während
einer Verflüssigung.
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Getreide,
wie beispielsweise Mais, werden schon lange als Stärkequelle
genutzt. Eines der allgemein bekannten Verfahren zur Abtrennung
und Reinigung von Stärke
in industriellen Verfahren ist das Nassmahlverfahren. Dieses Verfahren
wurde zu einem hoch spezialisierten und integrierten System entwickelt,
das auf eine so komplette Abtrennung der Hauptkomponenten eines
Getreidekorns wie möglich
ausgerichtet ist (siehe Stanley A. Watson, Starch: Chemistry & Technology, Bd.
II, Industrial Aspects, S. 30–51,
Academic Press, New York (1967)).
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Bei
einem herkömmlichen
Nassmahlverfahren werden trockene Körner, die zur Herstellung von
Stärkeprodukten
verwendet werden, zuerst einem Einweichverfahren unterzogen, das
Quellen genannt wird. Während
des Quellens werden die Körner
einem gegenlaufenden Wasserstrom ausgesetzt, der viele lösliche Stoffe,
einschließlich
Phytat und Phytinsäure,
Zucker, Salze und Proteine, von den Getreidekörnern trennen. Die gequellten
Körner
werden von der Einweichflüssigkeit
(Quellflüssigkeit)
getrennt und mechanischem Spalt- und Mahlverfahren unterzogen. Flotations-
und Zentrifugationsverfahren werden dann verwendet, um den Keim
von der Stärke,
den Fasern und dem Protein zu trennen. Die resultierende Aufschlämmung von
Endosperm (Stärke},
Fasern und Protein wird dann weiter gemahlen und gescreent, um die
Fasern abzutrennen. Schließlich
werden die protein- und endospermverwandten Komponenten basierend
auf ihrer Dichte durch Gegenstromspülung und Zentrifugation aufgetrennt,
um den Stärkestrom
vom Protein/Gluten-Strom zu trennen. Der isolierte Stärkestrom
wird dann gut gespült,
um nichtgranuläre
Stärke-verwandte
lösliche
Stoffe, einschließlich
löslicher
Stoffe, wie beispielsweise anorganische Salze, und Verbindungen,
wie beispielsweise Phytat und Salze von Phytinsäure, zu entfernen. Das resultierende
Produkt ist eine sehr reine Aufschlämmung von unlöslichem
Stärkegranulat,
das als Ausgangsprodukt zur Umwandlung in Fructose dient.
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Im
Allgemeinen besteht die Verarbeitung von Stärke zu Fructose aus vier Schritten:
Verflüssigung
von Stärkegranulat,
Saccharifikation der verflüssigten
Stärke
zu Dextrose, Reinigung und Isomerisierung zu Fructose. Das Ziel
eines Stärkeverflüssigungsverfahrens
besteht in der Überführung einer
konzentrierten Suspension von Stärkepolymerkörnchen in
eine Lösung
von löslichen
kürzerkettigen
Dextrinen mit geringerer Viskosität. Dieser Schritt ist entscheidend
für eine
bequeme Handhabung mit herkömmlicher
Ausrüstung
und für
effiziente Umwandlung in Glucose und andere Zucker. Um Stärkegranulat
zu verflüssigen,
müssen
die Körnchen verkleistert
werden, indem die Temperatur des Stärkegranulats auf über etwa
72°C erhöht wird.
Das Aufheizverfahren bricht die unlöslichen Stärkekörnchen sofort auf, um eine
wasserlösliche
Stärkelösung zu
bilden. Die löslich
gemachte Stärkelösung wird
dann durch α-Amylase
verflüssigt
(EC 3.2.1.1.).
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Ein
herkömmliches
enzymatisches Verflüssigungsverfahren
umfasst eine Einstellung des pH einer Stärkegranulataufschlämmung auf
zwischen 6,0 und 6,5, den optimalen pH einer vom Bacillus licheniformis stammenden α-Amylase,
durch den Zusatz von Calciumhydroxid, Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat.
Der Zusatz von Calciumhydroxid bringt den Vorteil mit sich, dass
auch Calciumionen bereitgestellt werden, die bekannterweise die α-Amylase
gegen Inaktivierung stabilisieren. Beim Zusatz einer α-Amylase
wird die Suspension durch eine Dampfdüse gepumpt, um die Temperatur
sofort auf zwischen 80 und 115°C
zu erhöhen.
Die Stärke
wird unverzüglich
verkleistert und – aufgrund
der Gegenwart von α-Amylase – durch
zufällige
Hydrolyse von (1-4)-Glykosidbindungen durch α-Amylase zu einer Fluidmasse
depolymerisiert, die leicht gepumpt werden kann.
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Bei
einer zweiten Variation des Verflüssigungsverfahrens wird α-Amylase
zur Stärkesuspension
zugesetzt, die Suspension wird auf einer Temperatur von 80 bis 100°C gehalten,
um die Stärkekörnchen teilweise zu
hydrolysieren, und die teilweise hydrolysierte Stärkesuspension
wird bei einer Temperatur über
etwa 105°C durch
eine Düse
gepumpt, um verbleibende Granulatstrukturen vollkommen zu verkleistern.
Nachdem die verkleisterte Stärke
abgekühlt
wurde, kann ein zweites Mal α-Amylase
zugesetzt werden, um die Stärke
weiter zu hydrolysieren.
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Eine
dritte Variation dieses Verfahren nennt sich Trockenmahlverfahren.
Beim Trockenmahlverfahren wird ein ganzes Korn gemahlen und mit
Wasser kombiniert. Der Keim wird gegebenenfalls durch Flotationsabtrennung
oder entsprechende Verfahren entfernt. Das resultierende Gemisch,
das Stärke,
Fasern, Protein und andere Komponenten des Korns enthält, wird
unter Verwendung von α-Amylase
verflüssigt.
Das allgemeine Vorgehen auf dem Gebiet der Erfindung besteht darin,
eine enzymatische Verflüssigung
bei einer niedrigeren Temperatur durchzuführen, wenn das Trockenmahlverfahren
verwendet wird. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Verflüssigung
bei einer niedrigeren Temperatur bei der Umwandlung von Stärke in lösliche Dextrine
weniger effizient ist als Verflüssigung
bei einer höheren
Temperatur.
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Typischerweise
wird die Stärkelösung nach
dem Verkleistern in Gegenwart von α-Amylase auf einer erhöhten Temperatur
gehalten, bis ein DE von 10 bis 20 erreicht wird, üblicherweise
für eine
Dauer von 1 bis 3 Stunden. Ein Dextroseäquivalent (DE) ist ein industrieller
Standard zur Messung der Konzentration aller reduzierenden Zucker
und wird als D-Glucose auf Trockengewichtbasis berechnet. Nichthydrolysiertes
Stärkegranulat
weist ein DE von praktisch Null auf, während das DE von D-Glucose
als 100 definiert ist.
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Die
maximale Temperatur, bei der die α-Amylase
enthaltende Stärkelösung gehalten
werden kann, hängt
von der mikrobiellen Quelle, von der das Enzym erhalten wurde, und
von der Molekülstruktur
des α-Amylasemoleküls ab. α-Amylasen,
die von B.-subtilis-
oder B.-amyloliquefaciens-Stämmen
vom Wildtyp produziert werden, werden typischerweise bei Temperaturen
von nicht mehr als etwa 90°C
verwendet, weil sie über
dieser Temperatur rasch thermisch inaktiviert werden, während α-Amylasen, die
von B.-licheniformis-Stämmen vom
Wildtyp produziert werden, bei Temperaturen von bis zu etwa 110°C verwendet
werden können.
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Es
ist bekannt, dass die Gegenwart von Stärke und Calciumionen α-Amylasen
gegen Inaktivierung stabilisieren. Nichtsdestotrotz werden α-Amylasen
bei pH-Werten über
6 verwendet, um Schutz gegen rasche Inaktivierung bereitzustellen.
Bei niedrigen Temperaturen weist α-Amylase
von B. licheniformis bekannterweise auf einem Stärkesubstrat bei niedrigen pH-Werten
wie beispielsweise 5 hervorragende Hydrolyseaktivität auf. Wenn
das Enzym jedoch bei herkömmlichen
Düsentemperaturen,
beispielsweise zwischen 102°C
und 109°C,
für eine
Stärkehydrolyse
verwendet wird, muss der pH zumindest über 5,7 gehalten werden, um
eine übermäßig rasche
Inaktivierung zu verhindern. Die pH-Anforderung stellt unglücklicherweise
nur wenige Verarbeitungsmöglichkeiten
bereit, weil pH-Werte über
6,0 in ungewünschten
Nebenprodukten resultieren, wie beispielsweise Maltulose. Daher
muss ein Verflüssigungs-pH
in Wirklichkeit zwischen 5,9 und 6,0 gehalten werden, um eine zufrieden
stellende Ausbeute an hydrolysierter Stärke zu erhalten.
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Ein
weiteres Problem der Verflüssigung
in Bezug auf den pH besteht in der Notwendigkeit, den pH der Stärkesuspension
von etwa 4, den pH einer Maisstärkelösung, wie
sie von der Nassmahlphase kommt, auf 5,9 bis 6,0 zu erhöhen. Diese
pH-Einstellung erfordert den kostspieligen Zusatz von säureneutralisierenden
Chemikalien sowie eine zusätzliche
Ionenaustauschreinigung des endgültigen
Stärkeumwandlungsprodukts,
um die Chemikalie zu entfernen. Außerdem erfordert der nächste Prozessschritt
nach der Verflüssigung,
typischerweise eine Saccharifikation der verflüssigten Stärke zu Glucose, einen pH von
4 bis 4,5; daher muss der pH von 5,9 bis 6,0 auf 4 bis 4,5 gesenkt
werden; dies erfordert weitere Chemikalienzusätze und Reinigungssschritte.
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Wie
bei vielen Pflanzensamen üblich,
ist Phytinsäure,
der Hexaphosphatester von Myoinositol, bekannterweise in den Getreidekörnern in
Form von Phytatsalzen, wie beispielsweise Kalium-, Calcium- und
Magnesiumphytat, vorhanden. Wie oben ange führt, wurde allgemein angenommen,
dass alle bedeutenden Mengen Phytinsäure, die in den Getreidekörnern enthalten
sind, während
des Quellverfahrens herausgelöst
werden, wodurch sie vor weiterer Verarbeitung aus dem Verflüssigungsstrom
entfernt werden. Überraschenderweise
haben die Anmelder, wie hierin beschrieben, entdeckt, dass eine
Form von Phytat auch nach dem Quellen und nach intensivem Spülen noch
in Stärkegranulat
vorhanden zu sein scheint. Ohne sich auf eine bestimmte Theorie
festlegen zu wollen, sind die Anmelden der Meinung, dass restliches
Phytat tatsächlich
innerhalb des Stärkekörnchens
selbst gebunden wird und somit nicht während des intensiven Spülverfahrens
von der Stärke
abgetrennt wird.
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Im
US-Patent Nr. 5.322.778 wurde eine Verflüssigung zwischen pH 4,0 und
6,0 erreicht, indem ein Antioxidans, wie beispielsweise Hydrogensulfit
oder ein Salz davon, Ascorbinsäure
oder ein Salz davon, Erythorbinsäure,
oder phenolische Antioxidanzien, wie beispielsweise butyliertes
Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol, oder α-Tocopherol zur Verflüssigungsaufschlämmung zugesetzt
wurden. Gemäß diesem
Patent muss Natriumhydrogensulfit in einer Konzentration von mehr
als 5 mM zugesetzt werden.
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Im
US-Patent Nr. 5.180.669 wurde eine Verflüssigung zwischen pH 5,0 und
6,0 erreicht, indem zur gemahlenen Stärkeaufschlämmung Carbonat-Ion zugesetzt
wurde, und zwar mehr, als zur Pufferung der Lösung erforderlich war. Aufgrund
einer erhöhten
pH-Wirkung, die durch den Zusatz eines Carbonat-Ions entsteht, wird
die Aufschlämmung
im Allgemeinen durch den Zusatz einer Wasserstoffionenquelle, wie
beispielsweise einer anorganischen Säure, wie z. B. Salzsäure oder
Schwefelsäure,
neutralisiert.
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In
der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/02597 wird eine mutierte α-Amylase mit verbesserter Oxidationsbeständigkeit
beschrieben, worin ein oder mehrere Methionine durch eine beliebige
Aminosäure,
ausgenommen Cystein oder Methionin, ersetzt sind.
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In
der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/18314 wird eine mutierte Amylase mit verbesserter Oxidationsbeständigkeit
beschrieben, worin einer oder mehrere Methionin-, Tryptophan-, Cystein-,
Histidin- oder Tyrosinresten durch eine nichtoxidierbare Aminosäure ersetzt
sind.
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In
der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 91/00353 werden die Probleme in Zusammenhang mit der Verflüssigung
durch gentechnische Modifikation von α-Amylase gelöst, so dass diese Merkmale
wie erhöhte
Wärme-,
Säure-
und Alkalibeständigkeit
aufweist.
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Im
US-Patent Nr. 4.914.029 wird Phytase zur Maisquellflüssigkeit
zugesetzt, um die Menge an Phytinsäure in der Maisquellflüssigkeit
zu verringern und die Maisquellflüssigkeit so effektiver in Futtermittel
zu verwenden.
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Die
US-A-3.663.369 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Stärkehydrolysaten
mit geringem Umwandlungsgrad durch eine Zweiphasenhydrolyse, wobei
die Hydrolyse der ersten Phase bei erhöhter Temperatur kurze Zeit
mit einer Säure
oder einem Enzym durchgeführt
wird, um eine Verflüssigung
der Stärke
mit sehr wenig Dextrinierung oder Saccharifikation zu erreichen,
und die Hydrolyse der zweiten Phase mit Bakterien-α-Amylase
bei einem alkalischen pH durchgeführt wird, um einen gewünschten
Dextroseäquivalenzwert zu
erreichen.
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Trotz
der Fortschritte im Stand der Technik besteht Bedarf an einem effizienten
Mittel zur Verflüssigung von
Stärke
bei niedrigen pH-Werten unter Verwendung von handelsüblicher α-Amylase.
Auf ähnliche
Weise besteht auf dem Gebiet der Erfindung Bedarf an einem Verfahren,
das die Verflüssigung
von trockengemahlenem Getreide bei höheren Temperaturen ermöglicht.
Nichtsdestotrotz bringt keines der oben beschriebenen Verfahren
die bedeutenden Vorteile mit sich, dass es die Entfernung und/oder
Inaktivierung einer Zusammensetzung ermöglicht, die für eine nicht
ineffiziente oder nicht vorhandene enzymunterstützte Verflüssigung von Stärke bei
einem niedrigen pH verantwortlich ist. Außerdem ermöglicht keines der oben be schriebenen
Verfahren einen flexiblen Zugang zu einer Verflüssigung, die keinen Zusatz
von Antioxidanzien oder einer neutralisierenden Säure, keine
Herstellung eines gentechnisch modifizierten Enzyms oder keine Entdeckung
einer neuen α-Amylase,
welche aussergewöhnliche
Stabilitätsmerkmale
bei niedrigem pH aufweist, erfordert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung von
effizienter Verflüssigung
von Stärke
bei einem niedrigen pH unter Verwendung von leicht erhältlichen
mutierten α-Amylase-Enzymen
oder α-Amylase-Enzymen
vom Wildtyp.
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Ein
weiteres Ziel dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung der
Entfernung und/oder Inaktivierung einer Enzym-hemmenden Zusammensetzung,
die in einem Stärkegranulat
vorhanden ist und hauptsächlich für ineffiziente
Verflüssigung
durch α-Amylase
bei niedrigem pH verantwortlich ist.
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Ein
weiteres Ziel dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens zur Verflüssigung
von Stärke
ohne Zusatz von kostspieligen Antioxidanzien.
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Ein
weiteres Ziel dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
einfachen und effizienten Weise zur Verflüssigung von Stärke, welche
ein flexibles Verfahren ermöglicht
und keinen Zusatz von gentechnisch modifizierter α-Amylase
erfordert.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren, wie es in Anspruch 1 oder Anspruch 9 definiert
ist, zur Verflüssigung
von Stärke
bereitgestellt, das die Schritte des Behandelns der Stärke vor
oder während
der Verflüssigung
der Stärke,
um eine in der Stärke
vorhandene Enzym-hemmende Zusammensetzung zu inaktivieren und/oder
zu entfernen und behandelte Stärke
zu bilden; des Zusetzens von α-Amylase
zur behandelten Stärke;
und des Umsetzens der behandelten Stärke für eine Zeit und bei einer Temperatur,
die wirksam sind, die behandelte Stärke zu verflüssigen,
umfasst. Ge mäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Stoffzusammensetzung, wie sie in Anspruch
15 definiert ist, bereitgestellt.
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Wie
weiter unten genauer beschrieben, bringt die Umsetzung der vorliegenden
Erfindung bedeutende Vorteile für
kommerzielle Stärkeverflüssigungsverfahren
mit sich. Ohne sich auf eine bestimmte Theorie festzulegen, sind
die Anmelden der Meinung, dass ihre Entdeckung, dass eine spezifische
Zusammensetzung, die in einem Stärkegranulat
vorhanden ist und bisher nicht als Bestandteil davon identifiziert
wurde, für
Probleme in Zusammenhang mit Verflüssigung von Stärke mit α-Amylase
bei niedrigem pH verantwortlich ist. Eine Elementaranalyse der isolierten
Zusammensetzung zeigt, dass diese Zusammensetzung anscheinend eine Form
eines Phytats umfasst. Die überraschende
Identifizierung der Zusammensetzung, die für Probleme bei der Verflüssigung
bei niedrigem pH verantwortlich ist, macht eine Inaktivierung und/oder
Entfernung des verantwortlichen Stoffs und somit eine effiziente
Verflüssigung
eines Stärkegranulats
bei niedrigen pH-Werten, wie beispielsweise einem pH von nur 4,5,
mit allgemein bekannten und charakterisierten α-Amylasen möglich. Wie weiter unten gezeigt,
ermöglicht
die Erfindung der Anmelder zum ersten Mal eine Verflüssigung
von Stärke bei
niedrigem pH, bei der handelsübliche
brauchbare Systeme, einschließlich α-Amylase,
verwendet werden können.
Außerdem
müssen
bei der vorliegenden Erfindung keine speziell gestalteten mutierten
Enzyme oder Enzyme vom Wildtyp verwendet werden, die außergewöhnliche
Stabilitätsmerkmale
bei niedrigem pH aufweisen, oder kostspielige Maßnahmen, wie beispielsweise
Zusatz von Antioxidanzien oder Säureneutralisierung, getroffen
werden.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung selbst sowie weiterer Ziele und damit verbundener
Vorteile wird durch die folgende detaillierte Beschreibung und die
beiliegenden Abbildungen geschaffen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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„Verflüssigung" oder „verflüssigen" bezeichnet ein Verfahren,
durch welches Stärke
in kürzerkettige Dextrine
mit geringerer Viskosität
umgewandelt wird. Im Allgemeinen umfasst dieses Verfahren die Verkleisterung
von Stärke
gleichzeitig mit oder mit darauf folgendem Zusatz von α-Amylase.
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„Quellflüssigkeit" bezeichnet eine
Flüssigkeit,
die während
des Quellverfahrens aus gequellten Getreidekörnern gewonnen wird. Die Quellflüssigkeit
enthält
einen bedeutenden Anteil der löslichen
Komponenten des Getreides.
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„Stärkegranulat" oder „Stärkekörnchen" bezeichnen eine
wasserunlösliche
Komponente von essbarem Getreide, die nach Entfernung der Schale,
der Fasern, des Proteins, des Kerns und der löslichen Stoffe durch das Quellen,
mechanische Spalt-, Abtrennungs-, Screening-, Gegenstromspül- und Zentrifugationsschritte,
die typische für
Getreide-Nassmahlverfahren sind, übrig bleibt. Stärkegranulate
umfassen intakte Stärkekörnchen,
die fast ausschließlich
gepackte Stärkemoleküle (d. h.
Amylopektin und Amylose) enthalten. Bei Mais enthält die Stärkegranulatkomponente
etwa 99% Stärke;
das restliche Prozent besteht aus Proteinen, Asche, Fasern und Spurenkomponenten,
die eng mit den Körnchen
verbunden sind. Die Packungsstruktur von Stärkegranulat hemmt die Fähigkeit
von α-Amylase,
Stärke
zu hydrolysieren, beträchtlich.
Die Stärke
wird verkleistert, um die Körnchen
aufzubrechen und um eine lösliche
Stärkelösung zu
bilden und eine enzymatische Hydrolyse zu erleichtern.
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„Stärkelösung" bezeichnet die wasserlösliche verkleisterte
Stärke,
die durch Erhitzen des Stärkegranulats
entsteht. Beim Erhitzen der Körnchen
auf mehr als etwa 72°C
wird das Stärkegranulat
aufgespalten, um ein wässriges
Gemisch von freien Stärkemolekülen zu bilden.
Dieses Gemisch, das bei gelbem Zahnmais beispielsweise etwa 75%
Amylopektin und 25% Amylose enthält,
bildet in Wasser eine viskose Lösung.
Bei kommerziellen Verfahren zur Bildung von Glucose oder Fructose
wird die Stärkelösung verflüssigt, um
eine lösliche Dextrinlösung zu
bilden.
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„Enzym-hemmende
Zusammensetzung" oder „EHZ" bezeichnet eine
Zusammensetzung in einem Stärkegranulat,
das α-Amylasehydrolyse
einer Stärkelösung während einer
Verflüssigung
bei niedrigem pH hemmt. Eine chemische Analyse einer Zusammensetzung
(EHZ), die aus verkleisterten Stärkekörnchen extrahiert
ist und die α-Amylase bei niedrigem
pH hemmt, hat gezeigt, dass EHZ eine Form von Phytat umfasst. Formen
von Phytat, welche die Enzym-hemmende Zusammensetzung umfassen,
sind wahrscheinlich Magnesium-, Eisen-, Kalium-, Mangan-, Zink-
und/oder Calciumsalze von Phytat.
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„Behandlung" bezeichnet die Behandlung
von Stärkegranulat
oder einer Stärkelösung, um
eine Wirkung zu verringern oder aufzuheben, die durch die Enzymhemmende
Zusammensetzung während
einer enzymatischen Hydrolyse von Stärke bei niedrigem pH, beispielsweise
unter pH 5,7, verursacht wird. Eine Behandlung umfasst beispielsweise
den Zusatz einer Verbindung oder von Verbindungen zu Stärkegranulat
oder einer Stärkelösung, welche
die Enzym-hemmende Zusammensetzung daran hindern, die Stärkehydrolyse-Aktivierungsmerkmale
von α-Amylase
zu destabilisieren, inaktivieren oder auf andere Weise zu schwächen; das Aussetzen
von Stärkegranulat
oder einer Stärkelösung gegenüber Bedingungen
oder Abtrennungsverfahren, um die Hemmeigenschaft der Enzym-hemmenden
Zusammensetzung vor der Verflüssigung
bei niedrigem pH aufzuheben oder beträchtlich zu verringern; oder
das Zusetzen einer Verbindung oder von Verbindungen, welche die
Enzymhemmende Zusammensetzung durch chemische Modifikation der EHZ
zu einer Nicht-EHZ-Verbindung
aus der Lösung
entfernen.
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„α-Amylase" bezeichnet eine
enzymatische Aktivität,
welche die α(1-4)-Glycosidbindung,
beispielsweise in Stärke,
Amylopektin oder Amylosepolymeren, spalten oder hydrolysieren. Geeignete α-Amylasen
sind natürlich
vorkommende α-Amylasen
sowie rekombinante oder mutierte Amylasen, die bei der Verflüssigung von
Stärke
nützlich
sind. Bei der vorliegenden Erfindung bevorzugte Amylasen sind α-Amylasen, die
von Bacillus, insbesondere Bacillus licheniformis, Bacillus amyloliquefaciens
oder Bacillus stearothermophilus, stammen.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Verfahren ermöglicht
eine Behandlung der Stärke
gemäß vorliegender
Erfindung die effiziente Durchführung
einer Verflüssigungsreaktion,
d. h. eine enzymatische Hydrolyse der Stärke, des Amylopektins oder
der Amylose, bei einem pH von weniger als 6,0 oder sogar weniger
als 5,0. Vorzugsweise wird die Verflüssigungsreaktion bei einem
pH von zwischen etwa 4,5 und etwa 5,7, noch bevorzugter zwischen
etwa 4,5 und etwa 5,5, insbesondere zwischen etwa 4,5 und etwa 5,2,
durchgeführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird Stärkegranulat
oder eine Stärkelösung behandelt,
um eine darin vorhandene Enzym-hemmende Zusammensetzung vor dem
Zusatz einer α-Amylase durch
Wärmebehandlung
zu inaktivieren. In dieser Ausführungsform
wird α-Amylase
vorzugsweise nach dem Erhitzen zum Stärkegranulat oder zur Stärkelösung zugesetzt,
um sicherzustellen, dass die Enzym-hemmende Zusammensetzung inaktiviert
wird, ohne zuerst die α-Amylase
zu beeinträchtigen.
Die Aufschlämmung
wird dann für
eine geeignete Zeit bei einem geeigneten pH und einer geeigneten
Temperatur inkubiert, wie sie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, um die Stärke
zu verflüssigen.
Gemäß vorliegender
Erfindung kann die Fähigkeit
der Enzym-hemmenden Zusammensetzung, α-Amylaseaktivität durch
Erhitzen der Stärkelösung vor
der Verflüssigung;
d. h. vor dem Zusatz von α-Amylase,
zu hemmen, beträchtlich
verringert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Stärkegranulat
oder die Stärkelösung mit
einer Zusammensetzung behandelt, welche die Enzym-hemmende Zusammensetzung
chemisch modifiziert oder abbaut, um ihr Enzym-hemmendes Merkmal
aufzuheben und so die Enzym-hemmende Zusammensetzung aus der Stärke zu entfernen.
Vorzugsweise wird vor der Verflüssigung
ein Phytat abbauendes Enzym zur den Stärkekörnchen oder der Stärkelösung zugesetzt.
Ein bevorzugtes Phytat abbauendes Enzym umfasst Phytase oder saure
Phosphatase. Viele der Enzyme, die von Mikroorganismen produziert
werden, welche die Überführung von
Phytat zu Inositol und anorganischem Phosphat katalysieren, sind
allgemein als Phytasen bekannt. Phytaseproduzierende Mikroorganismen
umfassen Bakterien und filamentöse
Pilze und Hefen, einschließlich
Bacillus subtilis, Pseudomonas, Saccharomyces cerevisiae, Aspergillus
niger, Aspergillus niger var. awamori, Aspergillus terreus, Aspergillus
ficuum. Vorzugsweise stammt die Phytase von Aspergillus ficuum. Eine
Reinigung solcher Phytaseenzyme aus mikrobiellen Quellen wird durch
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren erreicht. In Ullah
et al., Preparative Biochemistry 18(4), 443–458 (1988), wird beispielsweise die
Reinigung einer Phytase von Aspergillus ficuum beschrieben, wobei
die Beschreibung durch Verweis hierin aufgenommen ist.
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Die
Konzentration eines Phytat abbauenden Enzyms, das zum Stärkegranulat
oder zur Stärkelösung zugesetzt
wird, sollte die Enzym-hemmende Zusammensetzung in der Lösung beträchtlich
abbauen können. Natürlich hängt die
Bestimmung der geeigneten Konzentration eines Phytat abbauenden
Enzyms vom pH, von der Temperatur, von der Reaktionszeit, von der
spezifischen enzymatischen Aktivität und außerdem von der Getreideart
ab, aus der das Stärkegranulat
oder die Stärkelösung erhalten
wird. Optimale Bedingungen für
die Aktivität
eines Phytat abbauenden Enzyms können
von Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung jedoch leicht bestimmt
werden. Vorzugsweise beträgt
die Konzentration eines Phytat abbauenden Enzyms etwa 0,1 bis etwa
100 Einheiten Phytase (Phytaseeinheit) pro Gramm Stärke. Noch
bevorzugter beträgt
die Konzentration eines Phytat abbauenden Enzyms etwa 1 bis etwa
25 Einheiten Phytase pro Gramm Stärke. Eine Phytaseeinheit (Phytatabbauaktivität) wird
als die Menge eines Enzyms definiert, die bei 37°C pro Minute 1 μmol eines anorganischen
Phosphors (P) von 0,042 M Mg-K-Phytat freisetzt (Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO). Es wird angenommen, dass ein Phytat abbauendes
Enzym zu entweder dem Stärkegranulat
oder der Stärkelösung zugesetzt
werden kann. Weiters wird angenommen, dass Phytat abbauende Enzyme
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung wirksam sind, egal ob die Stärke in Granulatform
oder löslich
in einer Lösung
vorliegt. Die Anmelden haben tatsächlich herausgefunden, dass
der Zu satz eines Phytat abbauenden Enzyms zum Stärkegranulat, d. h. vor der
Verkleisterung, wirksam bei der Behandlung der Lösung gemäß vorliegender Erfindung ist.
Alternativ dazu kann die Phytase auch während oder nach einer Verkleisterung
zur Stärkelösung zugesetzt
werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Enzym-hemmende Zusammensetzung vor der Verflüssigung
inaktiviert und/oder aus dem Stärkegranulat
oder der Stärkelösung entfernt.
Das Entfernen der Enzym-hemmenden Zusammensetzung kann durch jedes
beliebige auf dem Gebiet der Erfindung anerkannte chemische oder
mechanische Abtrennungsverfahren stattfinden, das wirksam zur Entfernung
von Verbindungen, einschließlich
Phytinsäure
oder Phytatsalze, aus einer Lösung
eingesetzt werden kann. Geeignete Abtrennungsverfahren umfassen
Chromatographie, Ionenaustausch, Mikrofiltration und Zentrifugation. Ein
insbesondere bevorzugtes Verfahren umfasst das Entfernen durch pH-abhängige Phytatausfällung oder Wärmebehandlung
gefolgt von Filtration oder Zentrifugation. Außerdem wird die Enzym-hemmende
Zusammensetzung vorzugsweise durch Zentrifugation bei hoher Temperatur
oder Filtration bei hoher Temperatur entfernt.
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Der
pH des Stärkegranulats
oder der Stärkelösung während einer
Behandlung weist einen Wert auf, der eine Entfernung oder Inaktivierung
der Enzym-hemmenden Zusammensetzung ermöglicht. Während der Behandlungsschritt
bei jedem pH-Wert durchgeführt
werden kann, ist die Behandlung bei einem pH von zwischen etwa 4
und etwa 6 effizient, weil die Notwendigkeit, den pH des Stärkegranulatstroms
vom Nassmahlverfahren unerwünschterweise
einzustellen, wegfällt.
Vorzugsweise liegt der pH zwischen etwa 4,5 und etwa 5,7; noch bevorzugter
liegt der pH zwischen etwa 4,5 und etwa 5,5; und insbesondere zwischen
etwa 4,5 und etwa 5,2. Es gilt anzumerken, dass durch Beibehaltung
des pH beim Behandlungsschritt in diesen Bereichen der pH beim Behandlungsschritt
gut mit jenem des nass gemahlenen Getreidestärkeverarbeitungsstroms korreliert,
wodurch übermäßige Kosten
in Zusammenhang mit der Einstellung des pH des nass gemahlenen Getreides
vermieden werden.
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Die
Temperatur beim Behandlungsschritt ist eine Temperatur, die zum
Entfernen oder Inaktivieren der Enzym-hemmenden Zusammensetzung
geeignet ist, und kann von der jeweiligen gewählten Behandlungsart abhängen. Wenn
der Behandlungsschritt den Zusatz von Phytase umfasst, sollte eine
Temperatur gewählt werden,
die für
Hydrolyseaktivität
für das
spezifische Enzym geeignet ist. Für mikrobielle Phytase wird
im Allgemeinen eine geeignete Temperatur gewählt, die zwischen etwa 20°C und etwa
60°C, vorzugsweise
zwischen etwa 30°C
und etwa 40°C,
liegt. Die Entwicklung von temperaturbeständigen Phytaseenzymen, die
bei Temperaturen von beispielsweise 100 bis 110°C zur Hydrolyse von Phytat fähig sind,
wird insbesondere als Teil des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung
betrachtet und bevorzugt. Wenn der Behandlungsschritt Wärmebehandlung
umfasst, gegebenenfalls gefolgt von Filtration oder Zentrifugation,
sollte die Temperatur höher
sein als die Verkleisterungstemperatur der Stärke; vorzugsweise sollte sie
zwischen etwa 80°C
und etwa 150°C,
noch bevorzugter zwischen etwa 90°C
und etwa 110°C,
insbesondere zwischen etwa 95°C
und etwa 110°C,
liegen.
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Die
Dauer des Behandlungsschritts kann ebenfalls je nach der gewählten Behandlungsart
variieren. Wenn der Behandlungsschritt den Zusatz von Phytase umfasst,
hängt die
Behandlungsdauer von der spezifischen Aktivität des zugesetzten Phytaseenzyms
und der Inkubationstemperatur ab. Bei mikrobieller Phytase beträgt die Behandlungsdauer
je nach den Bedingungen vorzugsweise etwa 1 bis etwa 24 Stunden,
noch bevorzugter etwa 3 bis etwa 6 Stunden. Wenn der Behandlungsschritt
die Entfernung der Enzym-hemmenden Zusammensetzung aus dem Stärkegranulat
oder der Stärkelösung durch
Wärmebehandlung,
gegebenenfalls gefolgt von Filtration oder Zentrifugation, umfasst,
beträgt
die Behandlungsdauer vorzugsweise etwa 10 Sekunden bis etwa 60 Minuten,
noch bevorzugter von etwa 3 bis etwa 10 Minuten. Es wird angenommen,
dass eine Inaktivierung des Phytats von Stärkegranulat unter geeigneten
Bedingungen, wie beispielsweise Wärme, im Wesentlichen unverzüglich erfolgt,
wodurch die Behandlungsdauer eventuell nur durch technische Einschränkungen
begrenzt ist.
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Nach
einer Wärmebehandlung
kann eine Zentrifugation oder Filtration zur Abtrennung des inaktivierten
Phytats von einer Lösung
durch auf dem Gebiet der Erfindung anerkannte Mittel verwendet werden.
Wenn Zentrifugation verwendet wird, um das Phytat während einer
Behandlung von der Stärke
abzutrennen, kann eine Zentrifugation bei einer g-Kraft von zumindest
2.000 × g,
vorzugsweise bei einer g-Kraft von zwischen etwa 5.000 × g und
etwa 10.000 × g,
durchgeführt
werden.
-
Die
Behandlungsbedingungen können
auch von der Art des verwendeten Getreides oder dem Mahlverfahren
abhängen.
Getreide, das beispielsweise eine relativ hohe Konzentration einer
Enzym-hemmenden Zusammensetzung aufweist, kann eine längere Behandlung
erfordern als Getreide, das eine geringere Konzentration einer Enzym-hemmenden
Zusammensetzung aufweist. Verschiedene Phytinsäuregehalte in unterschiedlichen
pflanzlichen Materialien sind in Lehrfield, J. Agric. Food Chem.,
Bd. 42, 2726–2731
(1994), beschrieben, das durch Verweis hierin aufgenommen ist. Wenn
das Getreide durch das Trockenmahlverfahren für eine Verflüssigung
vorbereitet wird, ist aufgrund der Gegenwart des Faser- und Proteinanteils
wahrscheinlich eine viel größere Menge
Phytat vorhanden als beim Nassmahlverfahren. Somit kann die Behandlung
von trocken gemahlener Stärke
strengere Bedingungen erfordern als nass gemahlene Stärke.
-
Nach
oder gleichzeitig mit der Behandlung des Stärkegranulats oder der Stärkelösung, um
die Enzym-hemmende Zusammensetzung zu inaktivieren und/oder zu entfernen,
wie in den Ansprüchen
spezifiziert ist, wird α-Amylase
zur Stärke
zugesetzt, um die Stärke
zu Dextrinen mit niedrigerem Molekufargewicht zu verflüssigen.
Somit umfasst der Schutzumfang der Erfindung die Behandlung des
Stärkegranulats
oder der Stärkelösung entweder
vor oder gleichzeitig mit der Verflüssigung unter Verwendung von α-Amylase,
wie in den Ansprüchen
eingeschränkt.
Die Verflüssigung
kann gemäß beliebiger
allgemein bekannter Verflüssigungsverfahren
durchgeführt
werden, bei denen α-Amylase
verwendet wird. Der pH während
des Verflüssigungsschritts gemäß vorliegender
Erfindung beträgt
vorzugsweise weniger als etwa 5,7, noch bevorzugter weniger als
5,3, insbesondere zwischen etwa 4,5 und etwa 5.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung der
Vorteile, die durch die Verwendung der Erfindung bereitgestellt
werden. Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung können jedoch Bedingungen, Getreidearten,
Temperatur, Enzyme und dergleichen gemäß der oben genannten Offenbarung
ersetzen.
-
BEISPIELE
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Beispiel 1
-
Test zur α-Amylase-Aktivitätsbestimmung
-
α-Amylase-Aktivität wurde
durch einen Test bestimmt, der auf der Fähigkeit von Stärke, mit
Iod einen blaufärbigen
Komplex zu bilden, und dem Verschwinden dieser Farbe, wenn Stärke zu kürzeren Dextrinmolekülen hydrolysiert
wird, basiert. Die α-Amylase-Aktivität wurde
in Bezug auf Verdauzeit, die benötigt
wird, um eine Farbänderung
hervorzurufen, die einen definierten Zustand der Dextrinierung von
Stärke
anzeigt, definiert.
-
Die
folgenden Reagenzien wurden verwendet:
Phosphatpuffer – Kaliumdihydrogenphosphat
(340 g) und Natriumhydroxid (25,3 g) wurden in Wasser gelöst und auf
etwa 2 l verdünnt.
Der Puffer wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und der pH wurde auf 6,2 ± 0,1 eingestellt.
Der Puffer wurde in einem Messkolben auf 2 l verdünnt.
Stärkesubstrat – 10 g (trockene
Substanz) lösliche
Lintner-Stärke
wurden in 50 ml Wasser suspendiert und in etwa 300 ml siedendes
Wasser gewaschen. Die Suspension wurde erneut zum Sieden gebracht
und 5 min lang unter ständigem
Rühren
sieden gelassen. Dann wurde die Stärkelösung unter ständigem Rühren auf Raumtemperatur
abgekühlt,
und 125 ml Phosphatpuffer wurden zugesetzt. Die Lösung wurde
mit Wasser auf 500 ml verdünnt.
Das Stärkesubstrat
wurde täglich
frisch hergestellt.
Iodstammlösung – Iodkristalle (5,5 g) und
Kaliumiodid (11,0 g) wurden in Wasser gelöst und volumetrisch auf 250
ml verdünnt.
Die Lösung
wurde vor Licht geschützt.
Verdünnte Iodlösung – Kaliumiodid
(20 g) und 2 ml Iodstammlösung
wurden in Wasser gelöst
und volumetrisch auf 500 ml verdünnt.
Die Lösung
wurde täglich
frisch hergestellt.
Enzymverdünnungslösung – Calciumchlorid (11,1 g) wurde
in 4 l Wasser gelöst.
-
Das
für alle
Reagenzien verwendete Wasser war entweder destilliert oder entionisiert.
-
Die
unbekannte α-Amylaseprobe
wurde mit einer Enzymverdünnungslösung auf
zwischen 10 und 15 LU (weiter unten definiert) verdünnt. Bei
vielen handelsüblichen α-Amylasezubereitungen
stellte sich eine 2.000fache Verdünnung als geeignet heraus.
5-ml-Aliquoten einer verdünnten
Iodlösung
wurden in 13 × 100 mm
große
Reagenzgläser
dispensiert, und 10 ml Stärkesubstrat
wurden in ein 23 × 200
mm großes
Reagenzglas gegeben. Alle Reagenzgläser wurden in ein Wasserbad
mit 30°C
gegeben. Ein Hellige-Komparator, der mit einer speziellen α-Amylase-Farbscheibe
(Katalognummer 620-s5) ausgestattet war, wurde für die Ablesungen verwendet.
5 ml eines verdünnten
Enzyms (ebenfalls mit 30°C)
wurden mit dem Stärkesubstrat
vermischt, und die Zeitmessung wurde begonnen. In geeigneten Zeitabständen, beispielsweise
1-Minutenabstände
zu Beginn der Reaktion und später
während
der Reaktion Intervalle von 15 s, wurden 1-ml-Aliquoten des Enzym-Substrat-Gemischs
in ein Reagenzglas übertragen,
das die temperierte verdünnte
Iodlösung
enthielt. Die Stärke-Iod-Lösung wurde
vermischt und in ein 13 mm großes
quadratisches Präzisions-Reagenzglas
gegeben, wonach die Farbe mit der α-Amylase-Standardfarbscheibe
im Hellige-Komparator verglichen wurde. Nahe dem Endpunkt wurden
Proben in Abständen
von 0,25 min entnommen.
-
Die
Zeit, die erforderlich war, damit die Farben der Proben und der
Farbscheibe übereinstimmten,
wurde aufgezeichnet, und die Aktivität (in Liquefon-Einheiten pro
g oder ml) wurde gemäß der folgenden
Formel berechnet:
worin LU = Liquefon-Einheit
V
= Volumen des Enzyms (5 ml)
t = Dextrinierungsdauer (min)
D
= Verdünnungsfaktor:
Verdünnungsvolumen
dividiert durch ml oder g des verdünnten Enzyms.
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Beispiel 2
-
Stärkeverflüssigungsbedingungen – Bestimmung
des DE (Dextroseäquivalent)
von verflüssigter
Stärke
-
Stärke wurde
unter Verwendung eines Reaktors verflüssigt, der aus einem 50 Fuß langen,
zu einer Spirale mit einem Durchmesser von etwa 10 Zoll und einer
Höhe von
etwa 5,5 Zoll gebogenen Edelstahlrohr mit einem Durchmesser von
0,24 Zoll (0,21 Zoll Innendurchmesser) bestand. Die Spirale war
mit einem statischen Inline-Mischer
mit 11,5 Zoll (Cole-Parmer Nr. G-04669-60) ausgestattet, der etwa
4 Fuß vom
vorderen Ende entfernt angebracht war. Das hintere Ende der Spirale
war mit einem einstellbaren Inline-Überdruckventil von Swagelok
(Nr. SS-4CA-3) ausgestattet, das auf einen Öffnungsdruck von etwa 20 psi
eingestellt war. Eine Stärkeaufschlämmung wurde
mithilfe einer Kolbendosierpumpe mit einer Geschwindigkeit von etwa
70 ml/min in die Spirale gepumpt. Die Spirale wurde durch Eintauchen
in ein Glycerinwasserbad auf 105,5°C erhitzt. Die Temperatur im
Bad wurde unter Verwendung eines Umlaufheizgeräts/Temperaturreglers (Fisher
Scientific Modell 7305) gehalten.
-
Stärkegranulat
wurde mithilfe eines Mais-Nassmahlgeräts erhalten und innerhalb von
zwei Tagen verwendet. Als weitere Stärkequelle diente LO-DEXTM 10 (ein wasserlösliches gereinigtes Dextrin,
das durch begrenzte Hydrolyse von Getreidestärke erhalten wurde), das von
der American Maize-Products Company, Hammond, Indiana, USA, bezogen
wurde. Das hierin verwendete LO-DEXTM 10
wies ein anfängliches
DE von etwa 9,5 auf.
-
Die
Stärke
oder das Maltodextrin wurde mit entionisiertem Wasser auf einen
gewünschten
Feststoffgehalt von etwa 30 bis 35% trockener Feststoffe verdünnt, und
der pH wurde mit 2,5% NaOH oder 6% HCl wie gewünscht eingestellt. Calcium
wurde in Form von CaCl
2·2H
2O
zugesetzt. Typische Verflüssigungsbedigungen waren
wie folgt:
Stärke oder
LO-DEXTM 10 | 30%
bis 35% Feststoffgehalt |
Calcium | 40
bis 60 ppm (30 ppm zugesetzt) |
pH | 5,0
bis 6,0 |
α-Amylase | 12
bis 14 LU/g Kohlenhydrat (Trockenbasis) |
-
Stärke oder
LO-DEXTM 10, die ein Enzym und Calcium in
Form von CaCl2·2H2O
enthielten, wurden mit etwa 70 ml/min in den Reaktor zugeführt. Die
Temperatur des Reaktors wurde durch Eintauchen des Reaktors in ein
Glycerinwasserbad bei 105,5 °C
gehalten. Stärkeproben
wurden vom Reaktor in ein zweites 95°C heißes Verflüssigungsbad gegeben und 90
min lang darin gelassen. Der Grad der Stärkeverflüssigung wurde direkt nach der
zweiten Verflüssigungsphase
gemessen, indem das Dextroseäquivalent
(DE) der Probe gemäß dem in
Standard Analytical Methods of the Member Companies of the Corn
Refiners Association, Inc., 6. Ausg., Analytical Procedure Committee
(1980), beschriebenen Verfahren gemessen wurde.
-
Beispiel 3
-
HPLC-Analyse von Phytat
-
Phytat
wurde wie folgt durch HPLC (Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie) analysiert.
Ein HPLC-System, das aus einem Millipore/Waters, Modell 510 Waters
Automated Gradient Controller, einer 250 mm mal 4,6 mm (Innendurchmesser)
großen
Säule,
die mit Harz Poros 20 PI/M (PerSeptive Biosystems) gepackt war,
und einem Dionex-Leitfähigkeitsdetektor,
der mit einem Dionex-Anionensuppressor und einem Dionex-SRS-Regler
ausgestattet war, bestand, wurde verwendet. Proben von handelsüblichem
Phytat, eine EHZ aus dem Maisglutenstrom, gemahlenes Vollkorn, Quellflüssigkeit,
gemahlenes Vollkornmehl, gemahlener Reis und eine EHZ aus dem Stärkegranulat
wurden mit entionisiertem Wasser auf zwischen 10 und 200 mg/l Phytat verdünnt und
filtriert, um unlösliche
Materialien zu entfernen. Zwischen 20 und 500 ml der Probe (je nach
Phytatkonzentration) wurden in die Säule injiziert, und die Säule wurde
2 min lang mit Wasser bei einer Strömungsrate von 1,3 ml/min gewaschen.
Nach 2 min wurde ein linearer Gradient von 0 bis 40 mM NaOH begonnen
und über
die folgenden 20 min mit einer Strömungsrate von 1,3 ml/min fortgesetzt.
-
Nach
etwa 15 min wurde Phytat von der Säule eluiert. Eine lineare Reihe
von Verdünnungen
von Natriumphytat (Sigma Chemical Company, Nr. P 8810) wurde verwendet,
um die Reaktion des Leitfähigkeitsdetektors
zu kalibrieren. Die EHZ der einzelnen Quellen ergab Elutionspeaks,
die mit jenen von handelsüblichem Phytat
identisch waren.
-
Beispiel 4
-
Isolierung
einer EHZ aus einem Maisglutenstrom
-
Eine
Zusammensetzung, die α-Amylase
inaktiviert oder hemmt, wurde aus einem proteinreichen Stärkestrom
(Maisglutenstrom genannt) isoliert, der während der Maisendospermfraktionierung
in einer Mais-Nassmahlanlage wie folgt gebildet wurde. Unlösliche Proteine
und Stärkekörnchen wurden
aus der Maisglutenfraktion (etwa 18,6% Feststoffe) durch Zentrifugation
(etwa 6000 × g,
15 min) entfernt. Der Überstand wurde
durch Vakuumfiltration mithilfe von Whatman-Filterpapier Nr. 3 weiter
gereinigt. Das Filtrat wurde durch Ultrafiltration unter Verwendung
einer abgeschnittenen Polysulfon-Hohlfaserkapsel mit einem Molekulargewicht
von 5.000 (A/G Technology Corp., Modell UFP-5-D-4) fraktioniert.
Etwa 1.200 ml Filtrat vom Ultrafiltrationsschritt wurden durch den
Zusatz von 1 N NaOH auf einen pH von 9 eingestellt. Der Niederschlag,
der sich bildete, wurde durch Zentrifugation (etwa 6000 × g, 10
min) gewonnen und durch Resuspension in Wasser gewaschen.
-
Nachdem
der Niederschlag durch Zentrifugation (etwa 6000 × g, 10
min) aus dem Waschwasser gewonnen worden war, wurde der Niederschlag
in etwa 500 ml Wasser resuspendiert und durch langsames Einstellen
des pH auf 5 durch tropfenweises Zusetzen von 3 M HCl gelöst. Die
Lösung
wurde durch Whatman-Filterpapier Nr. 3 filtriert, um ungelöste Materialien
zu entfernen, und das Filtrat wurde auf etwa 4°C abgekühlt. Zwei Volumina Ethanol
(4°C) wurden
zum Filtrat zugesetzt, und der resultierende Niederschlag wurde
durch Filtration durch einen Glasfrittenfilter gewonnen. Der Niederschlag
wurde mit kaltem Ethanol gewaschen, gewonnen und bei Raumtemperatur
in Vakuum gegeben, um ihn zu trocknen.
-
Die
1.200 ml Ultrafiltrat ergaben 3,04 g EHZ.
-
Beispiel 5
-
Hemmung von α-Amylase
durch eine EHZ während
einer Verflüssigung
bei niedrigem pH
-
Eine
EHZ (0 bis 200 mg/l), die wie in Beispiel 4 isoliert wurde, wurde
zu 35% LO-DEXTM 10 (pH 5,2) zugesetzt, das 50 ppm Calcium
enthielt. α-Amylase
(SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis, im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc., South San Franscisco, CA, USA) wurde
mit einer Geschwindigkeit von 12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und
der pH der Lösung
wurde auf 5,2 eingestellt und auf diesem Wert gehalten, indem je
nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6% HCl zugesetzt wurden. Die Lösung wurde unter
Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems hydrolysiert.
Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde
direkt nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent (DE) gemessen.
-
Tabelle
1 zeigt, dass steigende EHZ-Konzentrationen das abschließende DE
von verflüssigtem LO-DEX
TM 10 verringern (anfangs DE 9,5), was auf
eine verstärkte
Hemmung der α-Amylase
hinweist. Tabelle
1
Wirkung einer EHZ auf die α-Amylase-katalysierte
Hydrolyse von LO-DEX
TM 10 bei einem pH von
5,2
EHZ
(mg/l) | DE |
0 | 18,7 |
50 | 17,5 |
100 | 15,8 |
150 | 13,9 |
200 | 12,9 |
-
Wie
aus diesem Beispiel ersichtlich ist, verringert die Gegenwart einer
EHZ die Wirksamkeit von α-Amylase
bei pH 5,2 beträchtlich.
-
Beispiel 6
-
pH-Abhängigkeit
der EHZ-Hemmung von α-Amylase
-
Eine
EHZ (200 mg/l), die wie in Beispiel 4 isoliert wurde, wurde zu 35%
LO-DEXTM 10 zugesetzt, das 50 ppm Calcium
enthielt, und der pH wurde auf etwa 6,0 oder 5,2 eingestellt. α-Amylase
(SPEZYME® AA20, hergestellt
durch B. licheniformis, im Handel erhältlich von Genencor International,
Inc.) wurde mit einer Geschwindigkeit von 12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt,
und der pH der Lösung
wurde auf entweder 5,2 oder 6,0 eingestellt und auf diesem Wert
gehalten, indem je nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6% HCl zugesetzt wurden. Die
Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
hydrolysiert. Zur gleichen Zeit wie die Testproben wurden identische
Kontrollen, die jedoch keine EHZ enthielten, bei einem pH von 5,2
und 6,0 durchgeführt.
Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde
direkt nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent (DE) gemessen.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Wie ersichtlich ist,
hängt die
Hemmung von α-Amylase
durch eine EHZ während
der Hydrolyse von LO-DEXTM 10 vom pH ab.
Bei einem pH von 6,0 verursachte der Zusatz von 200 mg/l EHZ lediglich eine
etwa 6%ige Verringerung der DE-Entwicklung. Bei einem pH von 5,2
wurde die DE-Entwicklung um etwa 65% verringert.
-
Tabelle
2
Wirkung des pH auf die EHZ-Hemmung von α-Amylase während der Hydrolyse von LO-DEX
TM 10
-
Beispiel 7
-
Elementaranalyse einer
EHZ
-
Eine
EHZ, die wie in Beispiel 4 aus der Maisglutenfraktion isoliert wurde,
wurde durch Atomadsorptionsspektroskopie (Gallbaraith Laboratories,
Inc., Knoxville, TN, USA) einer Elementaranalyse unterzogen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Tabelle
3
Elementaranalyse einer EHZ
-
Diese
Analyse stimmte mit jener eines Gemischs aus Magnesium-, Mangan-,
Zink- oder Eisensalzen von
Phytinsäure überein.
Danach wurde die EHZ durch die in Beispiel 3 beschriebene HPLC-Analyse
auf ihren Phytatgehalt untersucht. Die Analyse ergab, dass die anionische
Komponente der EHZ im Wesentlichen aus Phytat bestand.
-
Beispiel 8
-
Isolierung
einer EHZ aus gemahlenem Vollkorn
-
250
g gemahlenes Vollkorn wurden in 500 g entionisiertem Wasser suspendiert,
und der pH der resultierenden Aufschlämmung wurden mit 6% HCl auf
4 eingestellt. Die Aufschlämmung
wurde etwa 8 h lang gerührt
und dann etwa 10 h lang stehen gelassen. Die Aufschlämmung wurde
durch Filtration mit Whatman-Filterpapier Nr. 3 aufgetrennt, und
das Filtrat (etwa 310 g) wurde mit 1 M NaOH auf einen pH von 9 eingestellt. Der
gebildete Niederschlag wurde durch einen 0,45-m-Membranfilter filtriert
und mit Wasser gewaschen. Der Niederschlag wurde in Wasser suspendiert,
um eine Lösung
zu bilden, und der pH wurde durch langsames Zusetzen von 6% HCl
auf 5 eingestellt. Die Lösung
wurde filtriert, um unlösliche
Materialien zu entfernen, und auf etwa 4°C abgekühlt. Zwei Volumina kaltes Ethanol
wurden zugesetzt, und der Niederschlag, der sich bildete, wurde
durch Zentrifugation gewonnen. Der Niederschlag wurde ein Mal mit
kaltem Ethanol gewaschen und über
Nacht bei Raumtemperatur unter Vakuum getrocknet.
-
Aus
250 g gemahlenem Vollkorn wurden 0,772 g EHZ gewonnen. Die Gegenwart
eines charakteristischen Phytats in der EHZ wurde wie in Beispiel
3 durch eine HPLC-Analyse
bestätigt.
Die Identifizierung der EHZ wurde durch den Zusatz der isolierten
EHZ zu einem Verflüssigungsgemisch
aus LO-DEXTM 10 bei einem pH von 5,2 und
die Bestimmung, ob α-Amylase
gehemmt wurde, bestätigt.
Eine EHZ (200 mg/l) aus gemahlenem Vollkorn wurden zu 35% LO-DEXTM 10 zugesetzt, das 50 ppm Calciumionen
in Form von CaCl2·2H2O enthielt,
und der pH wurde auf etwa 5,2 eingestellt. α-Amylase (SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis, im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc.) wurde mit einer Geschwindigkeit von
12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und der pH der Lösung wurde auf 5,2 eingestellt,
indem je nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6% HCl zugesetzt wurden. Die
Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
hydrolysiert. Zur gleichen Zeit wie die Testproben wurden identische
Kontrollen, die jedoch keine EHZ enthielten, bei einem pH von 5,2
durchgeführt.
Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde
direkt nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent (DE) gemessen.
-
Die
Ergebnisse der Versuche, die in Tabelle 4 zusammengefasst sind,
stimmen mit jenen überein,
die bei Verwendung einer aus einem oben genannten Maisglutenstrom
isolierten EHZ erhalten wurden. Tabelle
4
Wirkung einer aus gemahlenem Vollkorn isolierten EHZ auf
die Stabilität
von α-Amylase
während
der Hydrolyse von LO-DEX
TM 10 bei pH 5,2
Probe | DE |
200
mg/l EHZ | 9,5 |
Kontrolle | 16,3 |
-
Eine
HPLC-Analyse einer aus gemahlenem Vollkorn isolierten EHZ wurde
wie in Beispiel 3 durchgeführt.
100 μl einer
15-mg/l-Lösung
einer EHZ wurde in die HPLC-Säule
injiziert, und das Material ergab nur einen anionischen Peak, der
durch die Elutionszeit als Phytat identifiziert wurde. Das HPLC-Profil
stimmte im Wesentlichen mit jenem überein, das für eine aus
der Maisglutenfraktion isolierten EHZ erhalten wurde.
-
Beispiel 9
-
Isolierung
einer EHZ aus Maisquellflüssigkeit
-
Schwere
Maisquellflüssigkeit,
das in einer Mais-Nassmahlanlage gewonnen wurde, d. h. ein eingedampftes
Quellflüssigkeitskonzentrat,
mit einer Dichte von etwa 19 Bé wurde
durch Zentrifugation gereinigt. Der pH von 1 l gereinigter Flüssigkeit
wurde durch den Zusatz von 5 M NaOH von 4,2 auf 8,1 erhöht. Der
resultierende Niederschlag wurde durch Zentrifugation erhalten,
in Wasser suspendiert, um den Nieder schlag zu waschen, und erneut
durch Zentrifugation gewonnen. Der Niederschlag wurde dann in etwa
400 ml Wasser suspendiert, und der pH der Aufschlämmung wurde
durch den langsamen Zusatz von 6% HCl auf etwa 4 eingestellt. Nachdem
sich der Niederschlag aufgelöst
hatte, wurde die Lösung
durch Whatman-Filterpapier Nr. 3 filtriert, um unlösliche Materialien
zu entfernen, und das Filtrat wurde auf etwa 4 °C abgekühlt. Eine EHZ wurde durch den
Zusatz von 2 Volumina eiskaltem Ethanol aus der Lösung ausgefällt und
durch Zentrifugation gewonnen. Der Niederschlag wurde ein Mal mit
kaltem Ethanol gewaschen, durch Zentrifugation gewonnen und bei
Raumtemperatur vakuumgetrocknet.
-
Aus
1 l schwerer Maisquellflüssigkeit
wurden 23,3 g einer EHZ gewonnen. Die Identifizierung der EHZ wurde
durch eine Bewertung von α-Amylase-Inaktivierung
während
der Hydrolyse von LO-DEXTM 10 bei einem pH
von 5,2 und durch HPLC-Analyse für
Phytat bestätigt.
-
Um
die Wirkung einer EHZ aus Maisquellflüssigkeit auf eine Verflüssigung
unter Verwendung von α-Amylase
zu bestimmen, wurden 200 mg/l zu 35% LO-DEXTM 10
zugesetzt, das 50 ppm Calciumionen in Form von CaCl2·2H2O enthielt, und der pH wurde auf etwa 5,2
eingestellt. α-Amylase
(SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis, im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc.) wurde mit einer Geschwindigkeit von
12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und der pH der Lösung wurde auf 5,2 eingestellt,
indem je nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6% HCl zugesetzt wurden. Die
Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
hydrolysiert. Zur gleichen Zeit wie die Testproben wurde zum Vergleich
eine identische Kontrolle, die jedoch keine EHZ enthielt, bei einem
pH von 5,2 durchgeführt.
Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde
direkt nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent (DE) gemessen. Eine
identische Kontrolle, zu der jedoch keine EHZ zugesetzt worden war,
wurde bei einem pH von 5,2 durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Diese Ergebnisse stimmen
mit jenen überein,
die unter Verwendung einer aus dem oben genannten Maisglutenstrom
isolierten EHZ erhalten wurden. Tabelle
5
Wirkung einer aus Maisquellflüssigkeit isolierten EHZ auf
die Stabilität
von α-Amylase
während
der Hydrolyse von LO-DEX
TM 10 bei pH 5,2
Probe | DE |
200
mg/l EHZ | 10,9 |
Kontrolle | 14,9 |
-
Eine
HPLC-Analyse einer aus Maisquellflüssigkeit isolierten EHZ wurde
wie in Beispiel 3 durchgeführt. 100 μl einer 200-mg/l-Lösung einer
EHZ wurde in die HPLC-Säule injiziert,
und das Material ergab nur einen anionischen Peak, der durch die
Elutionszeit als Phytat identifiziert wurde. Das HPLC-Profil stimmte
im Wesentlichen mit jenem überein,
das für
eine aus der Maisglutenfraktion isolierten EHZ erhalten wurde.
-
Beispiel 10
-
Identifizierung
einer EHZ in Maisstärkegranulat
-
Eine
Maisstärkegranulataufschlämmung aus
einer Mais-Nassmühle
wurde durch Whatman-Filterpapier Nr. 3 filtriert, um das Wasser
von den Stärkekörnchen zu
trennen. Das Stärkegranulat
wurde in entionsiertem Wasser resuspendiert und erneut filtriert,
um wasserlösliche
Komponenten aus der unlöslichen
Stärke
zu entfernen. Das Stärkegranulat
wurde dann in Wasser resuspendiert und auf 35% Feststoffgehalt verdünnt. α-Amylase
(12 LU/g Kohlenhydrate) aus B. licheniformis (SPEZYME® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor International, Inc.) und Calcium (50 ppm) wurden zugesetzt,
und die Stärkegranulataufschlämmung wurde wie
in Beispiel 2 beschrieben bei einem pH von 5,2 verflüssigt.
-
Das
durch die erste Filtration der Maisstärkeaufschlämmung erhaltene Wasser wurde
verwendet, um LO-DEXTM 10 zu lösen und
eine Lösung
mit 35% Feststoffgehalt herzustellen. α-Amylase (12 LU/g Kohlenhydrat)
und Calciumionen in Form von CaCl2·2H2O (50 ppm) wurden zugesetzt, und die Lösung wurde
wie in Beispiel 2 beschrieben bei einem pH von 5,2 verflüssigt. Zur
gleichen Zeit wurde eine Kontrolle, die nicht in Filtratwasser von
der Maisstärkeaufschlämmung, sondern
in entionisiertem Wasser gelöstes
LO-DEXTM 10 enthielt, verflüssigt.
-
Im
Filtratwasser von der Stärkegranulataufschlämmung wurde
keine EHZ detektiert, wenn diese durch HPLC auf ihren charakteristischen
Phytatgehalt untersucht wurde. Bei einer HPLC-Analyse eines bei
pH 6 verflüssigten
Maisstärkegranulats
wurde jedoch ein Elutionspeak detektiert, der auf die Gegenwart
einer mit der in Beispiel 4 aus Maisgluten isolierten EHZ identischen
Substanz hinwies. Eine HPLC-Analyse zeigte die Gegenwart von zwischen
30 und 40 mg Phytat pro Liter verflüssigtem Stärkegranulat mit 30 Gew.-% Feststoffen. Ein
Vergleich der Verflüssigungsergebnisse
von α-Amylase
in Maltodextrin, vermischt mit Stärkegranulatfiltratwasser, und α-Amylase
in LO-DEX
TM 10, vermischt mit entionisiertem
Wasser, bestätigte,
dass die im Stärkegranulat
enthaltene EHZ durch Waschen nicht entfernt wurde. Demgemäß lassen
die Ergebnisse dieser Versuche, die in der folgenden Tabelle 6 zusammengefasst
sind, vermuten, dass eine EHZ, die für die α-Amylase-Inaktivierung während der
Stärkeverflüssigung
verantwortlich ist, mit den Stärkekörnchen verbunden
ist und nicht frei in Lösung
vorliegt. Tabelle
6
Verflüssigung
mit Filtratwasser von gewaschenen Maisstärkekörnchen
Probe | 90
min DE |
gewaschene
Stärkekörnchen | ~0 |
LO-DEXIM 10 in entionsiertem Wasser | 17,9 |
LO-DEXIM 10 in Filtratwasser einer Stärkeaufschlämmung | 18,1 |
-
Beispiel 11
-
Phytaseninaktivierung
einer EHZ
-
20
ml einer wie in Beispiel 4 isolierten EHZ wurden 30 min lang bei
pH 2,5 und 37 °C
mit 500 Einheiten Phytase (von A. ficuum, Sigma Chemical Company,
P 7992) behandelt. 10 ml der behandelten EHZ wurden zu LO-DEX
TM 10 zugesetzt, um 1 l einer 35% LO-DEX
TM-10-Lösung
zu erhalten, die 50 ppm Calciumionen, die in Form von CaCl
2·2H
2O zugesetzt wurden, und 200 mg/l EHZ enthielt. α-Amylase,
die von B. licheniformis (SPEZYME
® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor International, Inc.) stammte, wurde mit einer Geschwindigkeit
von 12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und die Lösung wurde bei pH 5,2 unter
Verwendung des im obigen Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
und Verfahrens verflüssigt.
Kontrollen aus LO-DEX
TM 10, zu denen keine
EHZ zugesetzt wurde, und LO-DEX
TM 10, die
200 mg/ml unbehandelte EHZ enthielten, wurden gleichzeitig verflüssigt. Wie
aus Tabelle 7 ersichtlich ist, inaktiviert eine Phytasebehandlung
eine EHZ, wodurch ihr die Fähigkeit, α-Amylase
zu hemmen, genommen wird. Tabelle
7
Phytasebehandlung bei EHZ-Inaktivierung von α-Amylase
Probe | 90
min DE |
EHZ-freie
Kontrolle | 15,4 |
200
mg/l EHZ | 9,5 |
200
mg/l phytasebehandelte EHZ | 14,4 |
-
Beispiel 12
-
Phytasebehandlung von
Maisstärkegranulat
-
Phytase
(von A. ficuum, 5 ml von 250 Einheiten/ml, von Sigma Chemical Co.,
St. Louis, MO, USA, Produkt-Nr. P9792) wurde zu 1 l 34% Maisstärkegranulat
zugesetzt, das etwa 50 ppm Calciumionen enthielt, die in Form von
CaCl2·2H2O zugesetzt wurden, und das Ganze wurde
5 h lang bei 37°C
und pH 4,0 inkubiert. Nach der In kubation wurde der pH der Stärkegranulataufschlämmung auf
pH 5,2 eingestellt, und 12 LU/g Kohlenhydrat α-Amylase von B. licheniformis
(SPEZYME® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor International, Inc.) wurden zur Stärkegranulataufschlämmung zugesetzt.
Das Gemisch wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen
Reaktorsystems verflüssigt.
Eine Kontrollverflüssigung
bei pH 5,2 unter Verwendung einer 34% Maisstärkegranulataufschlämmung, die
nicht mit Phytase behandelt worden war, wurde zur gleichen Zeit durchgeführt.
-
In
einem zweiten Durchlauf wurde Phytase (von Weizen, Sigma Chemical
Company P1259, 160 Einheiten) 6 h lang bei 55°C und pH 5,15 mit 1 l 35% Maisstärkegranulataufschlämmung inkubiert,
die etwa 50 ppm als CaCl2·2H2O zugesetzte Calciumionen enthielt. Nach
der Inkubation wurde der pH der Stärkegranulataufschlämmung auf
5,5 eingestellt, und 12 LU/g Kohlenhydrat von α-Amylase, die von B. licheniformis
(SPEZYME® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor International, Inc.) stammte, wurde zur Aufschlämmung zugesetzt.
Das Gemisch wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen
Systems und Verfahrens verflüssigt.
Eine Kontrollverflüssigung
bei pH 5,5 unter Verwendung von 35% Maisstärkegranulataufschlämmung, die
nicht mit Phytase behandelt worden war, wurde zur gleichen Zeit
durchgeführt.
-
Wie
aus Tabelle 8 ersichtlich ist, erhöht eine Phytasebehandlung von
Maisstärkegranulat
vor der Verflüssigung
die Fähigkeit
von α-Amylase,
Stärke
bei niedrigem pH zu hydrolysieren.
-
Tabelle
8
Wirkung von Phytase auf die Stabilität von α-Amylase während einer Verflüssigung
bei niedrigem pH
-
Beispiel 13
-
Wärmefiltration einer maltodextrinhältigen EHZ
-
Eine
wie in Beispiel 4 isolierte EHZ (200 mg/l) wurde zu 35 Gew.-% LO-DEXTM 10 zugesetzt, das etwa 50 ppm Calcium
enthielt, das in Form von CaCl2·2H2O zugesetzt wurde, und der pH wurde auf
etwa 5,2 eingestellt. Die Lösung
wurde in zwei Teile geteilt. Ein Teil wurde auf etwa 100°C erhitzt
und sofort in heißem
Zustand durch Whatman-Filterpapier Nr. 3 vakuumfiltriert. Der zweite
Teil wurde durch Whatman-Filterpapier
Nr. 3 vakuumfiltriert, als er Raumtemperatur erreichte (z. B. 20
bis 25°C). α-Amylase
(SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis und im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc.) wurde mit einer Geschwindigkeit von
12 LU/g Kohlenhydrat zu den einzelnen Lösungen zugesetzt, und der pH
der einzelnen Lösungen
wurde auf 5,2 eingestellt, indem je nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6%
HCl zugesetzt wurde. Jede Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
und Verfahrens hydrolysiert. Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10
wurde direkt nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent
(DE) gemessen. Proben beider Lösungen,
die vor der Hydrolyse entnommen worden waren, wurden wie in Beispiel 3
beschrieben auf Phytat untersucht.
-
Wie
aus Tabelle 9 ersichtlich ist, werden durch die Filtration von EHZ-hältigem LO-DEXTM 10
etwa 75% der EHZ aus der Lösung
entfernt. Folglich wurde bei Verflüssigung bei pH 5,2 weniger α-Amylase
inaktiviert, und das DE des resultierenden Hydrolysats war wesentlich
größer.
-
Tabelle
9
Wirkung von Heißfiltration
auf die EHZ-Inaktivierung von α-Amylase
während
einer Verflüssigung
bei niedrigem pH
-
Beispiel 14
-
Isolierung
einer EHZ aus braunem Reis
-
Brauner
Basmatireis (im Handel erhältlich
von Lundburg Mills) wurde unter Verwendung einer kleinen Kaffeemühle zu Mehl
gemahlen. 200 g des gemahlenen Reises wurden zu 500 ml entionisiertem
Wasser zugesetzt, und der pH wurde mit 6% HCl auf etwa 3 eingestellt.
Die Aufschlämmung
wurde 30 h lang unter gelegentlichem Rühren stehen gelassen und dann
durch Vakuumfiltration durch Whatman-Filterpapier Nr. 3 fraktioniert.
-
Der
pH des Filtrats wurde durch den Zusatz von 1 M NaOH auf 9 eingestellt,
und der Niederschlag, der sich bildete, wurde durch Zentrifugation
gewonnen. Der Niederschlag wurde ein Mal mit Wasser gewaschen, durch
Zentrifugation gewonnen und in Wasser resuspendiert. Der pH der
Suspension wurde langsam durch tropfenweises Zusetzen von 6% HCl
auf etwa 5 eingestellt, und die Suspension wurde gerührt, um
den Niederschlag aufzulösen.
Ungelöstes
Material wurde durch einen 5 m-Membranfilter abfiltriert, und das
Filtrat wurde auf etwa 4°C
abgekühlt.
Zwei Volumina kaltes Ethanol wurden zum Filtrat zugesetzt, und der
Niederschlag, der sich bildete, wurde durch Zentrifugation gewonnen.
Der Niederschlag wurde ein Mal mit kaltem Ethanol gewaschen und
bei Raumtemperatur unter Vakuum getrocknet.
-
200
g gemahlener Reis ergaben 0,3571 g EHZ. Die Identifizierung der
EHZ wurde durch Bewertung der α-Amylase-Inaktivierung
während
der Hydrolyse von LO-DEXTM 10 bei pH 5,2
und durch eine HPLC-Analyse für
Phytat bestätigt.
-
Eine
EHZ (200 mg/l) aus gemahlenem Reis wurde zu 35% LO-DEX
TM 10
zugesetzt, das 50 ppm Calciumionen enthielt, die in Form von CaCl
2·2H
2O zugesetzt wurden, und der pH wurde auf
etwa 5,2 eingestellt. α-Amylase,
die von B. licheniformis (SPEZYME
® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor International, Inc.) stammte, wurde mit einer Geschwindigkeit
von 12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und der pH der Lösung wurde auf
5,2 eingestellt, indem je nach Bedarf 2,5% NaOH oder 6% HCl zugesetzt
wurde. Die Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
und Verfahrens hydrolysiert. Eine identische Kontrolle, die jedoch
keine EHZ enthielt, wurde bei pH 5,2 zur gleichen Zeit wie die Testprobe
durchgeführt. Der
Hydrolysegrad des LO-DEX
TM 10 wurde direkt
nach der zweiten Phase durch ein Dextroseäquivalent (DE) gemessen. Die
Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle 10 zusammengefasst. Tabelle
10
Wirkung einer aus gemahlenem Reis isolierten EHZ auf die
Stabilität
von α-Amylase
während
der Hydrolyse von LO-DEX
TM 10 bei pH 5,2
Probe | DE |
Kontrolle | 16,3 |
200
mg/l EHZ | 11,7 |
-
Eine
HPLC-Analyse einer aus gemahlenem Reis isolierten EHZ wurde wie
in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. 100 μl einer 15-mg/l-Lösung einer
EHZ wurden in die HPLC-Säule
injiziert, und die Probe ergab nur einen anionischen Peak, der durch
die Elutionszeit als Phytat identifiziert wurde. Das HPLC-Profil
stimmte im Wesentli chen mit jenem überein, das für eine aus
der Maisglutenfraktion isolierten EHZ erhalten wurde.
-
Beispiel 15
-
Isolierung
einer EHZ aus Vollkornmehl
-
200
g handelsübliches
Vollkornmehl (erhältlich
von Arrowhead Mills) wurden zu 500 ml entionsiertem Wasser zugesetzt,
das 12 mM D,L-Dithiothreit (Sigma Chemical Co.) enthielt. Der pH
der Aufschlämmung
wurde mit 6% HCl auf etwa 3 eingestellt, und die Aufschlämmung wurde
etwa 30 h lang bei Raumtemperatur stehen gelassen, wobei gelegentlich
gerührt
wurde. Die Aufschlämmung
wurde durch Zentrifugation fraktioniert.
-
Der
pH des Filtrats wurde durch den Zusatz von 1 M NaOH auf 9 eingestellt,
und der Niederschlag, der sich bildete, wurde durch Zentrifugation
gewonnen. Der Niederschlag wurde ein Mal mit Wasser gewaschen, durch
Zentrifugation gewonnen und in Wasser resuspendiert. Der pH der
Suspension wurde durch tropfenweises Zusetzen von 6% HCl langsam
auf etwa 5 eingestellt, und die Suspension wurde gerührt, um
den Niederschlag aufzulösen.
Ungelöstes
Material wurde durch einen 5-m-Membranfilter abfiltriert, und das
Filtrat wurde auf etwa 4°C
abgekühlt.
Zwei Volumina kaltes Ethanol wurden zum Filtrat zugesetzt, und der
Niederschlag, der sich bildete, wurde durch Zentrifugation gewonnen.
Der Niederschlag wurde ein Mal mit kaltem Ethanol gewaschen und
bei Raumtemperatur unter Vakuum getrocknet.
-
200
g Vollkornmehl ergaben 0,385 g EHZ. Die Identifizierung der EHZ
wurde durch die Bewertung von α-Amylase-Inaktivierung
während
der Hydrolyse von LO-DEXTM 10 bei pH 5,2
und durch eine HPLC-Analyse für
Phytat bestätigt.
-
Eine
EHZ (150 mg/l) aus Vollkornmehl wurde zu 35% LO-DEXTM 10
zugesetzt, das 50 ppm Calcium enthielt, und der pH wurde auf etwa
5,2 eingestellt. α-Amylase,
die von B. licheniformis (SPEZYME® AA20,
im Handel erhältlich
von Genencor Interna tional, Inc.) stammte, wurde mit einer Geschwindigkeit
von 12 LU/g Kohlenhydrat zugesetzt, und der pH der Lösung wurde
auf 5,2 eingestellt, indem je nach Bedarf 2,5 % NaOH oder 6% HCl
zugesetzt wurde. Die Lösung
wurde unter Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Reaktorsystems
und Verfahrens hydrolysiert.
-
Zum
Vergleich wurde eine Kontrolle, die jedoch keine EHZ enthielt, unter
den gleichen Bedingungen durchgeführt. Der Hydrolysegrad des
LO-DEX
TM 10 wurde direkt nach der zweiten
Phase durch ein Dextroseäquivalent
(DE) gemessen. Die Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle 11 zusammengefasst. Tabelle
11
Wirkung einer aus Vollkornmehl isolierten EHZ auf die Stabilität von α-Amylase
während
der Hydrolyse von LO-DEX
TM 10 bei pH 5,2
Probe | DE |
Kontrolle | 16,3 |
150
mg/l EHZ | 14,2 |
-
Eine
HPLC-Analyse einer aus Vollkornmehl isolierten EHZ wurde wie in
Beispiel 3 beschrieben durchgeführt.
100 μl einer
15-mg/l-Lösung
einer EHZ wurden in die HPLC-Säule
injiziert, und die Probe ergab nur einen anionischen Peak, der durch
die Elutionszeit als Phytat identifiziert wurde. Das HPLC-Profil
stimmte im Wesentlichen mit jenem überein, das für eine aus
der Maisglutenfraktion isolierten EHZ erhalten wurde.
-
Beispiel 16
-
Ausfällung einer EHZ durch Erhitzen
auf 95°C
-
Eine
wie in Beispiel 4 isolierte EHZ (200 mg/l) wurde zu 35 Gew.-% LO-DEXTM 10 zugesetzt, das 50 ppm Calciumionen
(zugesetzt als CaCl2·2H2O)
enthielt, und der pH wurde mit 2,5% NaOH auf 5,2 eingestellt. Die
LO-DEXTM-10-Lösung wurde in zwei Teile geteilt.
Ein Teil wurde etwa 6 min lang auf 95°C erhitzt, indem die Lösung durch
den in Beispiel 2 beschriebenen Reaktor geleitet wurde. Nachdem
sie durch den Reaktor geleitet worden war, wurde α-Amylase
(SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis und im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc.) mit einer Geschwindigkeit von 12 LU/g
Kohlenhydrat zur Lösung
zugesetzt. Dann wurde die Lösung
90 min lang bei 95°C
inkubiert. Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10
wurde direkt nach der 90-minütigen
Inkubation durch ein Dextroseäquivalent
(DE) gemessen.
-
Der
zweite Teil der EHZ-hältigen
Maltodextrinlösung
wurde mit α-Amylase
(12 LU/g Kohlenhydrat, SPEZYME® AA20, hergestellt durch
B. licheniformis und im Handel erhältlich von Genencor International,
Inc.) dosiert und wie in Beispiel 2 beschrieben durch das Reaktorsystem
geschickt, mit der Ausnahme, dass die Temperatur 95°C betrug.
Dann wurde die Lösung
90 min lang bei 95°C
inkubiert. Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10
wurde direkt nach der 90-minütigen
Inkubation durch ein Dextroseäquivalent
(DE} gemessen. Eine identische Kontrolle, die jedoch eine EHZ enthielt,
wurde zum Vergleich zur gleichen Zeit bei pH 5,2 durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse der Versuche, die in Tabelle 12 zusammengefasst sind,
belegen, dass die Fähigkeit einer
EHZ, α-Amylase
während
einer Verflüssigung
zu inaktivieren, durch Erhitzen verringert werden kann. Tabelle
12
Wirkung des Erhitzens auf die EHZ-Inaktivierung von α-Amylase
Probe | DE |
Kontrolle | 17,6 |
EHZ
+ α-Amylase | 14,0 |
EHZ
+ α-Amylase,
zugesetzt nach dem Erhitzen | 17,5 |
-
Beispiel 17
-
Ausfällung einer EHZ aus Maltodextrin
durch Erhitzen auf 105,5°C
-
Eine
wie in Beispiel 4 isolierte EHZ (200 mg/l) wurde zu 35 Gew.-% LO-DEXTM 10 zugesetzt, das 50 ppm Calciumionen
(zugesetzt als CaCl2·2H2O)
enthielt, und der pH wurde mit 2,5% NaOH auf 5,2 eingestellt. Die
LO-DEXTM-10-Lösung wurde in zwei Teile geteilt.
Ein Teil wurde etwa 6 min lang auf 105,5°C erhitzt, indem die Lösung durch
den in Beispiel 2 beschrieben Reaktor geleitet wurde. Nachdem sie
durch den Reaktor geleitet worden war, wurde α-Amylase (SPEZYME® AA20,
hergestellt durch B. licheniformis und im Handel erhältlich von
Genencor International, Inc.) mit einer Geschwindigkeit von 12 LU/g
Kohlenhydrat zur Lösung
zugesetzt. Dann wurde die Lösung
90 min lang bei 95°C
inkubiert. Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde direkt
nach der 90-minütigen
Inkubation durch ein Dextroseäquivalent
(DE) gemessen.
-
Der
zweite Teil der EHZ-hältigen
Maltodextrinlösung
wurde mit α-Amylase
(12 LU/g Kohlenhydrat, SPEZYME® AA20, hergestellt durch
B. licheniformis und im Handel erhältlich von Genencor International,
Inc.) dosiert und wie in Beispiel 2 beschrieben durch das Reaktorsystem
geschickt, und zwar bei einer Temperatur von 105,5°C. Dann wurde
die Lösung
90 min lang bei 95°C
inkubiert. Der Hydrolysegrad des LO-DEXTM 10 wurde
direkt nach der 90-minütigen
Inkubation durch ein Dextroseäquivalent
(DE) gemessen. Eine identische Kontrolle, die jedoch keine EHZ enthielt,
wurde zum Vergleich zur gleichen Zeit bei pH 5,2 durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse der Versuche, die in Tabelle 13 zusammengefasst sind,
belegen, dass die Fähigkeit einer
EHZ, α-Amylase
während
einer Verflüssigung
zu inaktivieren, durch Erhitzen vor dem Zusatz von α-Amylase
verringert werden kann. Tabelle
13
Wirkung des Erhitzens auf die EHZ-Inaktivierung von α-Amylase
während
einer Verflüssigung
bei niedrigem pH
Probe | DE |
keine
EHZ-Kontrolle | 15,0 |
EHZ
+ α-Amylase | 10,2 |
EHZ
+ α-Amylase
nach dem Erhitzen | 17,5 |
-
Es
wird angenommen, dass die Gegenwart einer EHZ im LO-DEXTM 10
für die
Steigerung des DE verantwortlich ist, das nach dem Zusetzen der
EHZ und der Wärmebehandlung
im Vergleich zur Kontrolle ohne EHZ-Zusatz und ohne Wärmebehandlung
zu beobachten ist.
-
Natürlich versteht
sich, dass die oben beschriebene bevorzugte Ausführungsform zahlreiche Veränderungen
und Modifikationen zulässt.
Daher versteht sich, dass die obige detaillierte Beschreibung nur
durch die beiliegenden Ansprüche
begrenzt ist, welche den Schutzumfang dieser Erfindung definieren.