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Industrieller
Anwendungsbereich
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Diese
Erfindung betrifft eine Nukleotidsequenz, die für eine α-1,3/4-Fucosidase kodiert, die in der Zuckerkettentechnologie
zum Analysieren, beispielsweise der Strukturen und Funktionen von
Zuckerketten und Glycoproteinen anwendbar ist, und eine Aminosäuresequenz
davon. Diese Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur industriellen
Produktion einer α-1,3/4-Fucosidase
unter Verwendung einer Transformante, in die ein rekombinantes Plasmid
eingeführt
wurde, das das α-1,3/4-Fucosidasegen enthält.
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Stand der
Technik
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L-Fucose
kommt hauptsächlich
am nicht reduzierenden Ende von Zuckerketten vor als Zuckerbaustein
von sogenannten Glycokonjugaten wie Glycoproteinen, Glycolipiden
und Glycosaminoglycanen. Fucose mit einer α-1,3/4-Bindung ist in Lewis-Blutgruppenantigenen
enthalten, in mit Tumoren assoziierten Antigenen oder Liganden von
Selectinen, die Zelladhäsionsmoleküle sind. α-1,3/4-Fucosidase
wurde als Reagens eingesetzt, das in hohem Maße geeignet ist, die Strukturen
oder die Funktionen dieser Zuckerketten zu analysieren.
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Bekannte
Beispiele einer α-1,3/4-Fucosidase
beinhalten α-Fucosidase
I [Archives of Biochemistry and Biophysics, 181, 353–358 (1977);
Journal of Biological Chemistry, 257, 8205–8210 (1982)] und α-Fucosidase III
[Journal of Biological Chemistry, 265, 16472–16477 (1990)] aus Mandeln
und eines aus Streptomyces [Journal of Biological Chemistry, 267,
1522–1527
(1992)].
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Durch die
Erfindung zu lösende
Probleme
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Das
Verfahren zum Erhalt von α-Fucosidase
aus Mandelmehl oder Mandelemulsin weist jedoch den Nachteil auf,
dass Mandeln verschiedene Glycosidasen enthalten und es deshalb
schwierig ist, die angezielte α-Fucosidase
aus diesen Glycosidasen vollständig
abzutrennen und dieses Enzym in hohem Maß zu reinigen. Beim Verfahren
zum Erhalt von α-1,3/4-Fucosidase
durch Kultivieren eines Actinomycetes, der zur Gattung Streptomyces
gehört,
ist es hingegen erforderlich, teure L-Fucose dem Medium zuzusetzen, um die
Produktion des Enzyms zu induzieren. Dieses Verfahren leidet an
einem weiteren Problem, dass andere Enzyme, darunter Protease und
Lacto-N-biosidase, auch gebildet werden und es schwierig ist, die
angezielte α-Fucosidase daraus
abzutrennen und zu reinigen. Dementsprechend ist es erforderlich,
ein Verfahren zur Erzeugung von α-1,3/4-Fucosidase
mit einer höheren
Reinheit zu geringeren Kosten auszubilden. Obwohl Verfahren zur
Reinigung von α-1,3/4-Fucosidase
aus Mandeln und einem Actinomycetes der Gattung Streptomyces wie
oben beschrieben berichtet wurden, wurden bisher weder die Aminosäuresequenz
noch die Genstruktur von α-1,3/4-Fucosidase
aufgeklärt.
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Es
wurde auch ein industriell vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung
von α-1,3/4-Fucosidase
offenbart. Dementsprechend ermöglicht
die Identifikation des Gens von α-1,3/4-Fucosidase,
dieses Enzym in einem nicht verunreinigten und hochreinen Zustand
durch Gentechnologie zu erzeugen. Es wird auch möglich, das Enzym zu erzeugen,
das in der Glycotechnologie beispielsweise zum Analysieren der Strukturen
und Funktionen von Zuckerketten und Glycoproteinen geeignet ist.
Ferner ermöglicht
die Identifikation der DNA-Sequenz dieses Enzyms die Suche nach
dazu analogen Genen und Enzymen, die sich darin in der Sequenz unterscheiden,
von denen aber erwartet wird, dass sie ähnliche enzymatische Aktivitäten aufweisen.
Außerdem
ist die der DNA-Sequenz dieses Enzyms entsprechende Aminosäuresequenz
bei der Herstellung eines Antikörpers für dieses
Enzyms geeignet.
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Die
vorliegende Erfindung kann ein α-1,3/4-Fucosidasegen,
seine DNA-Sequenz,
seine Aminosäuresequenz
und ein Verfahren zur Herstellung der α-1,3/4-Fucosidase durch Gentechnologie
zur Verfügung
stellen.
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Mittel zum
Lösen der
Probleme
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Zusammengefasst
betrifft der erste Aspekt der vorliegenden Erfindung ein isoliertes α-1,3/4-Fucosidasegen.
Insbesondere stellt sie ein α-1,3/4-Fucosidasegen zur
Verfügung,
das für
eine Fraktion mit einer α-1,3/4-Fucosidaseenzymaktivität kodiert
und einer von SEQ ID NO. 1 gezeigten Aminosäuresequenz entspricht, und
ein α-1,3/4-Fucosidasegen
mit einer von SEQ ID NO. 2 gezeigten Aminosäuresequenz und ein α-1,3/4-Fucosidasegen, das
mit dem oben genannten Gen, das der von SEQ ID NO. 1 gezeigten Aminosäuresequenz
entspricht, hybridisiert werden kann.
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Der
zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur industriellen Herstellung einer α-1,3/4-Fucosidase. Insbesondere
stellt sie ein Verfahren zur Herstellung einer α-1,3/4-Fucosidase durch Kultivieren
einer Transformante, in die ein rekombinantes Plasmid eingeführt ist,
und Ernten der α-1,3/4-Fucosidase
aus der Kultur zur Verfügung.
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Die
Erfindung wird unten weiter beschrieben, indem teilweise auf 1 Bezug
genommen wird, die ein Diagramm ist, das die Korrelation zwischen
PstI- und SalI-Fragmenten und Restriktionsenzymkarten zeigt, worin
A die Restriktionsenzymkarte des PstI-Fragments mit einer Größe von 2,3
kb ist, während
B die Restriktionsenzymkarte des SalI-Fragments mit einer Größe von 1,9
kb ist.
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Um
das oben genannte α-1,3/4-Fucosidasegen
zu erhalten, haben die Erfinder der vorliegenden Anmeldung α-1,3/4-Fucosidase
aus Streptomyces sp. 142 hoch gereinigt und die N-terminale Aminosäuresequenz
und die partiellen Aminosäuresequenzen
derselben bestimmt. Ausgehend von der Information über diese
Aminosäuresequenzen,
führten
sie anschließend
eine PCR gemäß dem herkömmlichen
Verfahren unter Verwendung von synthetischen Oligonukleotidprimern
durch. Sie konnten jedoch kein α-1,3/4-Fucosidasegen erhalten,
und sie konnten es auch nicht unter Verwendung dieser Primer als
Sonde. Daher führten
sie intensive Untersuchungen zu verschiedenen Bedingungen zur Durchführung von
PCR durch. Als Folge davon erreichten sie die Amplifizierung eines
Teils des α-1,3/4-Fucosidasegens
unter Verwendung eines spezifischen Paars synthetischer Primer unter
speziellen Bedingungen. Unter Verwendung des auf diese Weise amplifizierten Gens
als Sonde, isolierten sie das Zielgen und bestimmten seine Nukleotidsequenz.
Ferner konstruierten sie ein rekombinantes Plasmid, das in der Lage
ist, aktive α-1,3/4-Fucosidase
in einem Mikroorganismus zu exprimieren. Sie produzierten dann erfolgreich
die α-1,3/4-Fucosidase
unter Verwendung des Mikroorganismus, der durch das oben genannte
Plasmid transformiert wurde, wodurch die vorliegende Erfindung erreicht
wurde.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun ausführlicher unter Heranziehung
von Streptomyces sp. 142 als Beispiel beschrieben. Dieser Stamm
ist in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 98583/1991 als Streptomyces
sp. 142 beschrieben und seit 17. Februar 1994 unter dem Budapester
Abkommen als FERM BP-4569 beim National Institute of Bioscience
and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology,
in 1–3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken 305, Japan hinterlegt.
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Zunächst wird
eine rohe Enzymlösung
aus Streptomyces sp. 142 bereitet und die α-1,3/4-Fucosidase in einem hohen
Grad durch verschiedene chromatographische Techniken gereinigt.
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Um
die Information zur partiellen Aminosäuresequenz der gereinigten α-1,3/4-Fucosidase
zu erhalten, wurde die gereinigte α-1,3/4-Fucosidase, zum Beispiel
erhalten nach dem im Journal of Biological Chemistry, 267, 1522–1527 (1992)
beschriebenen Verfahren, direkt einem Edman-Abbau und Analyse seiner
Aminosäuresequenzen
unterzogen. Alternativ kann sie der begrenzten Hydrolyse unter Verwendung
einer Proteinhydrolase mit hoher Spezifität unterzogen werden, gefolgt
von Abtrennung und Reinigung der so erhaltenen Peptidfragmente durch
Umkehrphasen-HPLC.
Es ist wirksam zum Analysieren der Aminosäuresequenzen der gereinigten
Peptidfragmente. Auf Grundlage der Information über diese partiellen Aminosäuresequenzen,
kann das α-1,3/4-Fucosidasegen
generell nach dem PCR-Verfahren oder nach dem Hybridisierungsverfahren
geklont werden.
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1) PCR-Verfahren unter
Verwendung von Kassetten-DNA
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Eine
genomische DNA extrahiert aus Streptomyces sp. 142 nach einem herkömmlichen
Verfahren wird mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut und dann
mit einer synthetischen DNA (Kassetten-DNA) mit einer bekannten
Sequenz verknüpft.
Unter Verwendung des so erhaltenen Produkts als Templat wird eine
PCR unter Verwendung von synthetischen Oligonukleotidprimern durchgeführt, die
nach einem herkömmlichen
Verfahren in Abhängigkeit
von der Information über
die partiellen Aminosäuresequenzen
aufgebaut wurden, und synthetischen Oligonukleotidprimern (Kassetten-Primer),
die zur Kassetten-DNA komplementär
sind. Auf diese Weise kann das angezielte DNA-Fragment amplifiziert
werden. Als Kassetten-DNA oder Kassetten-Primer können zum
Beispiel die von Takara Shuzo Co., Ltd. hergestellten verwendet
werden. Die Kassetten-DNA enthält
Sequenzen, die 2 Kassetten-Primern entsprechen. Es ist bekannt,
dass das angezielte DNA-Fragment durch Ausführen der ersten PCR unter Verwendung
des fern von der Restrikti onsenzymstelle gelegenen Primers und dann
Ausführen
der zweiten PCR unter Verwendung eines Teils der Reaktionsmischung
der ersten PCR als Templat unter Verwendung des nahe der Restriktionsenzymstelle
gelegenen Primers effektiv amplifiziert werden können. Die Erfinder der vorliegenden
Anmeldung versuchten, das Gen der vorliegenden Erfindung nach diesem
Verfahren zu erhalten. Zunächst
wurden synthetische Oligonukleotidprimer FSE-1 (SEQ ID NO. 5) und
57R (SEQ ID NO. 6) entsprechend aus der N-terminalen Sequenz N-1
(SEQ ID NO. 3) und der partiellen Aminosäuresequenz 57 (SEQ ID NO. 4)
synthetisiert. Die auf herkömmliche
Weise aus Streptomyces sp. 142 extrahierte genomische DNA wird mit
Restriktionsenzymen Sau3AI, BamHI, PstI und SalI verdaut und mit
den entsprechenden Kassetten-DNAs (hergestellt von Takara Shuzo
Co., Ltd.) verknüpft.
Unter Verwendung dieser als Templat, wird eine PCR mit einer Kombination
von FSE-1 mit C1-Primer
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und einer anderen Kombination
von 57R mit C1-Primer vorgenommen. Die PCR wird gemäß einem
in PCR Technology, herausgegeben von Erlich, veröffentlicht von Stockton Press
(1989) beschriebenen Verfahren vorgenommen. Zum Beispiel kann sie
unter Verwendung des GeneAmp PCR Reagent Kit (hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) vorgenommen werden. Die Reaktion wird zum Beispiel über 30 Zyklen
durchgeführt,
wobei jeder Zyklus aus 30 Sekunden bei 94°C, 1 Minute bei 55°C und 1 Minute
bei 72°C besteht.
Unter Verwendung eines Teils der Reaktionsmischung wird PCR ferner
unter denselben Bedingungen unter Verwendung einer Kombination von
FSE-1 mit C2-Primer (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und einer
anderen Kombination von 57R mit C2-Primer vorgenommen. Wenn die
Reaktionsmischung durch Agarosegelelektrophorese analysiert wird,
zeigt das α-1,3/4-Fucosidasegen
der vorliegenden Erfindung kein spezifisch amplifiziertes DNA-Fragment.
Es ist daher unmöglich,
das α-1,3/4-Fucosidasegen
der vorliegenden Erfindung nach diesem Verfahren zu klonen.
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2) Übliches PCR-Verfahren
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Das
angezielte DNA-Fragment kann durch Ausführen einer PCR unter Verwendung
von synthetischen Oligonukleotidprimern amplifiziert werden, die
auf Grundlage der Information über
partielle Aminosäuresequenzen
konstruiert wurden. Zunächst
wird ein synthetischer Oligonukleotidprimer 57F (SEQ ID NO. 7) aus der
partiellen Aminosäuresequenz
57 (SEQ ID NO. 4) synthetisiert, während Oligonukleotidprimer
39F (SEQ ID NO. 9) und 39R (SEQ ID NO. 10) aus der partiellen Aminosäuresequenz
39 (SEQ ID NO. 8) synthetisiert werden und die Oligonukleotidprimer
45F (SEQ ID NO. 12) und 45R (SEQ ID NO. 13) aus der partiellen Aminosäuresequenz
45 (SEQ ID NO. 11) synthetisiert werden.
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Dann
werden die Primer mit FSE-1 (SEQ ID NO. 5) und 57R (SEQ ID NO. 6)
wie oben unter 1) beschrieben in den in Tabelle 1 angegebenen Kombinationen
verwendet und eine PCR unter Verwendung der genomischen DNA von
Streptomyces sp. 142 als Templat durchgeführt.
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Die
PCR wird zum Beispiel über
35 Zyklen durchgeführt,
wobei jeder Zyklus aus 30 Sekunden bei 94°C, 1 Minute bei 50°C und 1,5
Minuten bei 72°C
besteht. Wenn die Reaktionsmischung durch Agarosegelelektrophorese
analysiert wird, werden amplifizierte DNA-Fragmente mit einer Größe von 200
pb bzw. 900 bp in einer Kombination aus FSE-1 (SEQ ID NO. 5) mit
45R (SEQ ID NO. 13) [d. h. die Kombination (3) in Tabelle 1] und
einer Kombination von 45F (SEQ ID NO. 12) mit 39R (SEQ ID NO. 10)
[d. h. die Kombination (9) in Tabelle 1] gefunden. Anderen Kombinationen
zeigen entweder keine Amplifikation oder eine Anzahl von amplifizierten
Produkten. Obwohl die Nukleotidsequenzen der spezifisch unter Verwendung
der Kombinationen (3) und (9) in Tabelle 1 amplifizierten DNA-Fragmente
nach einem üblicherweise
im Fachbereich eingesetzten Verfahren bestimmt wurden, kann keine
andere Sequenz gefunden werden, die dem Zielgen zu entsprechen scheint,
als die Sequenzen der synthetisierten DNAs.
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3) Hybridisierungsverfahren
mit synthetischer DNA
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Es
wurde allgemein ein Verfahren verwendet, das Konstruieren synthetischer
Oligonukleotide in Abhängigkeit
von der Information über
partielle Aminosäuresequenzen
und Erfassen der Ziel-DNA durch Hybridisierung umfasst. Die Erfinder
der vorliegenden Anmeldung versuchten, das α-1,3/4-Fucosidasegen der vorliegenden
Erfindung nach diesem Verfahren zu erfassen.
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Als
Sonde für
eine Southern Hybridisierung werden synthetische Oligonukleotide
FSE (SEQ ID NO. 5) und 39F (SEQ ID NO. 7) verwendet, die oben unter
2) beim PCR-Verfahren beschrieben wurden, und synthetische Oligonukleotide
28F (SEQ ID NO. 15) und 32R (SEQ ID NO. 17), die entsprechend aus
partiellen Aminosäuresequenzen
28 (SEQ ID NO. 14) und 32 (SEQ ID NO. 16) synthetisiert wurden.
Die genomische DNA von Streptomyces sp. 142 wird auf herkömmlich Weise
mit einem Restriktionsenzym BamHI, PstI, SacI oder SalI vollständig verdaut,
durch Agarosegelelektrophorese getrennt und auf eine Polyamidmembran
aufgetüpfelt.
Die Hybridisierung kann unter den üblicherweise im Fachbereich
eingesetzten Bedingungen vorgenommen werden. Zum Beispiel wird die
Polyamidmembran in einer Prehybridisierungslösung, die 6 × SSC, 0,5% SDS,
5 × Denhardt's und 100 μg/ml Lachssperma-DNA
enthält,
bei 65°C
blockiert. Dann wird jedes synthetische Oligonukleotid markiert
mit 32P hinzugefügt und die erhaltene Mischung über Nacht
bei 40°C
stehen gelassen. Die Polyamidmembran wird mit 2 × SSC, das 0,1% SDS enthält, bei
50°C 30
Minuten lang gewaschen. Dann werden mit den synthetischen Oligonukleotidsonden
hybridisierbare DNA-Fragmente
autoradiographisch erfasst. Es wird kein mit Sonde 39F (SEQ ID NO.
7) hybridisierbares DNA-Fragment erfasst, während andere Sonden FSE-1 (SEQ
ID NO. 5), 28F (SEQ ID NO. 15) und 32R (SEQ ID NO. 17) jeweils eine
Anzahl von Banden auf der Strecke jedes Restriktionsenzymverdauungsprodukts
zeigen. Es ist deshalb unmöglich, das
angezielte α-1,3/4-Fucosidasegen
zu spezifizieren.
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Wie
oben beschrieben ist es beim herkömmlichen Verfahren schwierig,
das α-1,3/4-Fucosidasegen der
vorliegenden Erfindung aus der genomischen DNA von Streptomyces
sp. 142 nach dem herkömmlichen Verfahren
zu klonen. Wenn die genomische DNA von Streptomyces sp. 142 als
Templat verwendet wird, wird der Fortschritt der Polymerasekettenreaktion
(PCR) inhibiert oder es erfolgt unspezifisches Verschmelzen. Es wird
daher angenommen, dass das PCR-Verfahren unter der Inhibition der
Amplifikation oder der Amplifikation unspezifischer DNA-Fragmente leidet,
während
das Hybridisierungsverfahren unter der Bildung von unspezifischen
Hybriden leidet. Unter Berücksichtigung
dieser Punkte haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung die
PCR unter solchen Bedingungen durchgeführt, dass sie Inhibition der
Verlängerung
der DNA-Strängen
aufgrund der Bildung der sekundären
Struktur vermeiden und unspezifische Verschmelzung minimieren.
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Namentlich
wird als Substrat in der PCR eingesetztes dGTP durch sein Derivat
2'-Deoxy-7-deazaguanosintriphosphat
(dc7GTP) ersetzt und die Reaktion bei einer
erhöhten
Verschmelzungstemperatur von 60°C durchgeführt. Unter
Verwendung eines Teils dieser Reaktionsmischung als Templat wird
die zweite Reaktion unter Verwendung eines üblichen Substrats mit dGTP
ausgeführt.
Auf diese Weise wurde gefunden, dass ein Teil des angezielten α-1,3/4-Fucosidasegens
zum ersten Mal unter Verwendung einer spezifischen Kombination von
Primern amplifiziert wurde.
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Nun
wird dieser Prozess ausführlicher
beschrieben. Zusätzlich
zu den oben in 2) beschriebenen synthetischen Oligonukleotidprimern,
werden synthetische Oligonukleotidprimer 28R (SEQ ID NO. 18) und
32F (SEQ ID NO. 19), die entsprechend aus den partiellen Aminosäuresequenzen
28 (SEQ ID NO. 14) und 32 (SEQ ID NO. 16) konstruiert sind, synthetisiert.
Unter Verwendung der genomischen DNA von Streptomyces sp. 142 als
Templat wird eine PCR unter Verwendung der Kombinationen an Primern
wie in Tabelle 2 angegeben vorgenommen.
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Die
PCR wird zum Beispiel unter Verwendung des GeneAmp PCR Reagent Kit
und unter Verwendung einer Mischung von dATP, dCTP, dTTP, dGTP und
dc7GTP als Ersatz für die dNTP-Mischung über 25 Zyklen vorgenommen,
wobei jeder Zyklus aus 30 Sekunden bei 94°C, 1 Minute bei 60°C und 2 Minuten
bei 72°C
besteht. Unter Verwendung eines Teils dieser Reaktionsmischung als
Templat und der üblichen
dNTP- Mischung als
Substrat, wird die PCR erneut mit den selben Zyklen durchgeführt. Ein
Teil dieser Reaktionsmischung wird durch Agarosegelelektrophorese
analysiert. Getrennt davon wird ein Teil der ersten PCR-Mischung als Templat
verwendet und die PCR durch Hinzufügen eines der Primer allein
vorgenommen, um dadurch die unter Verwendung jedes der Primer allein
amplifizierten DNA-Fragmente zu untersuchen. Tabelle 3 zeigt die
auf diese Weise durch PCR amplifizierten DNA-Fragmente, wobei die unter Verwendung
eines einzelnen Primers amplifizierten ausgeschlossen sind.
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Die
Nukleotidsequenzen dieser DNA-Fragmente werden nach einem Verfahren
bestimmt, das üblicherweise
im Fachbereich eingesetzt wird, wie das Dideoxykettenterminatorverfahren.
Auf diese Weise wird eine der partiellen Aminosäuresequenz von α-1,3/4-Fucosidase
entsprechende Sequenz in einer Region gefunden, wobei die Primersequenz
des DNA-Fragments (140 bp) verfolgt wird, die unter Verwendung der
Kombination 45F-32R [d. h. die Kombination (19) in Tabelle 2] amplifiziert
wird. Auf diese Weise kann das angezielte α-1,3/4-Fucosidasegen erfolgreich
erhalten werden.
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Die
genomische DNA von Streptomyces sp. 142 wird mit geeigneten Restriktionsenzymen
verdaut. Dann wird eine Hybridisierung unter Verwendung des oben
genannten PCR-Produkts als Sonde vorgenommen [d. h. das DNA-Fragment
(140 bp) amplifiziert unter Verwendung der Kombination 45F-32R;
SEQ ID NO. 20]. Auf diese Weise kann eine spezifisch mit der Sonde
hybridisierbare Bande erfasst werden. Ein der so erfassten Bande
entsprechendes DNA-Fragment wird nach einem üblicherweise im Fachbereich
eingesetzten Verfahren aus dem Gel extrahiert, gereinigt und in
einen Plasmidvektor integriert. Als Plasmidvektor können bekannte
wie pUC18, pUC19, pUC119 und pTV118N verwendet werden, obwohl die
vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt ist.
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Als
nächstes
wird das rekombinante Plasmid in einen Wirt eingeführt, um
dadurch den Wirt zu transformieren. Wenn Escherichia coli als Wirt
verwendet werden soll, kann entweder ein wilder Stamm oder eine Variante
dafür ausgewählt werden,
so lange sie eine Transformation erfahren kann. Die Einführung kann
nach einem üblicherweise
im Fachbereich eingesetzten Verfahren vorgenommen werden, zum Beispiel
dem in Molecular Cloning, A Laboratory Manual, T. Maniatis et al.,
Cold Spring Harbor Laboratory (1982) beschriebenen.
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Nach
Einführen
des angezielten DNA-Fragments in den Wirt können Kolonien mit einem darin
eingeführten
Fremdgen in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des Plasmidvektors gescreent werden, zum Beispiel im
Falle von pUC19 durch Auswählen
von Kolonien, die eine Toleranz für Ampicillin zeigen, oder die
eine Toleranz für
Ampicillin zeigen und auf einer Platte, die Ampicillin, 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid
(X-Gal) und Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) enthält,
eine weiße
Farbe aufweisen. Anschließend
werden Kolonien mit einem Vektor, der das angezielte DNA-Fragment
enthält,
aus den oben genannten gescreent. Das Screening kann durch Koloniehybridisierung
oder Plaquehybridisierung in Abhängigkeit
vom Vektor durchgeführt
werden. Es ist auch möglich,
das PCR-Verfahren hierfür
zu verwenden. Wenn der das angezielte DNA-Fragment enthaltende Vektor
gescreent wird, kann die Nukleotidsequenz des in diesen Vektor eingesetzten
angezielten DNA-Fragments
nach einem üblichen
Verfahren bestimmt werden, wie dem Dideoxykettenterminatorverfahren.
Die auf diese Weise bestimmte Nukleotidsequenz wird mit den N-terminalen
Analysedaten, den partiellen Aminosäuresequenzen, dem Molekulargewicht
usw. von α-1,3/4-Fucosidase verglichen.
Auf diese Weise können
die Struktur des α-1,3/4-Fucosidasegens
und die vollständige
Aminosäuresequenz
von α-1,3/4-Fucosidase
aufgeklärt
werden. Ein Beispiel der auf diese Weise erhaltenen Nukleotidsequenz
ist durch SEQ ID NO. 2 gezeigt und eine Aminosäuresequenz, die für diese
Nukleotidsequenz kodieren kann, ist durch SEQ ID NO. 1 gezeigt.
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Der
Wirt wird durch den das angezielte α-1,3/4-Fucosidasegen enthaltenden
Vektor transformiert und dann die erhaltene Transformante unter üblicherweise
eingesetzten Bedingungen kultiviert. Auf diese Weise kann ein Polypeptid
oder ein Protein mit der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität produziert
werden. Es ist manchmal möglich,
diese Polypeptid in Form eines Inklusionskörpers zu produzieren. Damit
ein Expressionsvektor erhalten wird, kann das angezielte α-1,3/4-Fucosidasegen
mit einem Vektor verbunden werden, der in der Lage ist, dieses in
einem geeigneten Wirt zu exprimieren.
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Als
Wirt können
Mikroorganismen, Tierzellen oder Pflanzenzellen verwendet werden.
Die Expression kann zum Beispiel durch Untersuchen der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität bestimmt
werden. Die Aktivität
kann zum Beispiel durch das im Journal of Biological Chemistry,
267, 1522–1527
(1992) beschriebene Verfahren unter Verwendung des Zellextrakts
einer Rekombinante von Escherichia coli als Enzymlösung untersucht
werden. Wenn die Expression der angezielten α-1,3/4-Fucosidase bestimmt ist,
werden die optimalen Bedingungen für die Expression untersucht.
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Die α-1,3/4-Fucosidase
kann aus der Kultur der Transformante nach einem herkömmlichen
Verfahren gereinigt werden. Wenn zum Beispiel Escherichia coli als
Wirt verwendet wird, werden nach Beendigung der Kultivierung die
Zellen durch Zentrifugieren gesammelt. Dann werden die Zellen zum
Beispiel durch Schallbehandlung zerstört und lösliche Fraktionen durch Zentrifugieren
usw. aufgenommen. Dann werden diese Fraktionen nach verschiedenen
chromatographischen Techniken wie Ionenaustauschchromatographie,
Gelfiltrationschromatographie, hydrophobe Chromatographie oder Affinitätschromatographie
gereinigt. Auf diese Weise kann eine α-1,3/4-Fucosidase in hoher Reinheit
erhalten werden. Wenn das Polypeptid in Form eines Inklusionskörpers erhalten
wird, werden unlösliche
Fraktionen, die den Inklusionskörper
enthalten, aufgenommen. Nach dem Waschen wird der Inklusionskörper mit
einem Protein lösenden
Mittel solubilisiert, das üblicherweise
im Fachbereich eingesetzt wird (zum Beispiel Harnstoff oder Guanidinhydrochlorid)
und wenn nötig
nach verschiedenen chromatographischen Techniken wie Ionenaustauschchromatographie,
Gelfiltrationschromatographie, hydrophobe Chromatographie oder Affinitätschromatographie
gereinigt. Nach Rückbildung
durch Dialyse, Verdünnung
usw. kann die angezielte α-1,3/4-Fucosidaseverbindung
erhalten werden, die ihre Aktivität behält. Falls erforderlich kann
diese Verbindung nach verschiedenen chromatographischen Techniken
weiter gereinigt werden. Auf diese Weise kann eine α-1,3/4-Fucosidaseverbindung
mit einer erhöhten
Reinheit erhalten werden.
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Ferner
wird erwartet, dass Gene aller Enzyme, die sich in der Sequenz etwas
vom oben genannten Enzym unterscheiden, aber ähnliche Aktivitäten aufweist,
durch eine Hybridisierung unter strengen Bedingungen unter Verwendung
dieser so erhaltenen Gene als Sonde erhalten werden. Der hier verwendete
Ausdruck „strenge
Bedingungen" bedeutet
die Bedingungen, wie sie unten beschrieben werden. Das heißt, eine
Poly amidmembran mit darauf immobilisierten DNAs wird hybridisiert
mit einer Sonde in einer Lösung,
die 6 × SSC („1 × SSC" bedeutet 8,76 g
Natriumchlorid und 4,41 g Natriumcitrat gelöst in 1 l Wasser), 1% Natriumlaurylsulfat,
100 μg/ml
Lachssperma-DNA, 5 × Denhardt's (enthält 0,1%
Anteile Rinderserumalbumin, Polyvinylpyrrolidon und Ficoll) enthält, bei
65°C über 20 Stunden.
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Das
Zielgen, das für α-1,3/4-Fucosidase
kodiert, kann zum Beispiel auf folgende Weise durch Hybridisierung
erhalten werden. Zunächst
werden Chromosomen-DNA erhalten aus einer Quelle des Zielgens oder cDNAs
hergestellt aus mRNAs unter Verwendung einer Umkehrtranskriptase
zu einem Plasmid- oder Phagenvektor verbunden und in einen Wirt
eingeführt,
um dadurch eine Bibliothek zu bilden. Dann wird diese Bibliothek
auf einer Platte kultiviert und auf diese Weise gebildete Kolonien
oder Plaques auf eine Nitrocellulose- oder Polyamidmembran transkribiert
und die DNAs werden auf der Membran durch eine Denaturierungsbehandlung
immobilisiert.
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Anschließend wird
diese Membran bei einer gegebenen Temperatur in einer Lösung gehalten,
die eine Sonde enthält,
die mit 32P markiert wurde, um dadurch Hybride
zwischen den DNAs und der Sonde zu bilden. Als Sonde kann ein für die in
SEQ ID NO. 1 gezeigte Aminosäuresequenz
oder einen Teil davon kodierendes Gen verwendet werden. Zum Beispiel
ist ein von SEQ ID NO. 2 gezeigtes Gen oder ein Teil davon verwendbar. Zum
Beispiel können
für die
in den SEQ ID NO. 3, 4, 8, 11, 14 und 16 gezeigten Aminosäuresequenzen
oder einen Teil davon kodierenden Gene verwendet werden. Zum Beispiel
kann ein in SEQ ID NO. 20 gezeigtes Gen oder ein Teil davon dafür verwendet
werden. Zum Beispiel wird die Membran mit darauf immobilisierten DNAs
mit der Sonde in einer Lösung,
die 6 × SSC,
1% Natriumlaurylsulfat, 100 μg/ml
Lachssperma-DNA, 5 × Denhardt's (mit 0,1% Anteilen
Rinderserumalbumin, Polyvinylpyrrolidon und Ficoll) enthält, bei
65°C über 20 Stunden hybridisiert.
Nach Beendigung der Hybridisierung werden unspezifisch adsorbierte
Stoffe abgewaschen und mit der Sonde Hybride bildende Klone werden
durch Autoradiographie usw. identifiziert. Diese Verfahrensweise
wird wiederholt, bis ein einzelner Klon, der die Hybride bildet,
erhalten ist. Der so erhaltene Klon weist ein Gen auf, das für das darin
eingesetzte Teilprotein kodiert.
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Die
Nukleotidsequenz, des auf diese Weise erhaltenen Gens wird zum Beispiel
auf folgende Weise bestimmt, um festzustellen, ob es das für die angezielte α-1,3/4-Fucosidase
kodierende Genist.
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Im
Falle eines durch Hybridisierung erhaltenen Klons wird die Nukleotidsequenz
auf folgende Weise bestimmt. Wenn die Transformante Escherichia
coli ist, wird sie in einem Reagenzglas kultiviert usw. und das Plasmid
wird daraus nach einem herkömmlichen
Verfahren extrahiert. Dann wird das Plasmid mit Restriktionsenzymen
gespalten und die Insertion herausgenommen und in M13 Phagenvektor
subkloniert usw. Dann wird die Nukleotidsequenz nach der Dideoxymethode
bestimmt. Wenn die Transformante ein Phage ist, kann die Nukleotidseqeunz
fundamental durch ähnliche
Schritte bestimmt werden. Die fundamentalen Verfahrensweisen von
der Kultivierung bis zur Bestimmung der Nukleotidsequenz sind zum
Beispiel in Molecular Cloning, A Laboratory Manual, T. Maniatis
et al., Cold Spring Harbor Laboratory (1982) beschrieben.
-
Um
festzustellen, ob das erhaltene Gen das Zielgen zur Kodierung für α-1,3/4-Fucosidase
ist, wird die auf diese Weise bestimmte Nukleotidsequenz mit dem α-1,3/4-Fucosidasegen
der vorliegenden Erfindung und der in SEQ ID NO. 1 gezeigten Aminosäuresequenz
verglichen, um die Genstruktur und die Aminosäuresequenz derselben aufzuklären.
-
Wenn
das erhaltene Gen nicht die ganze Region enthält, die für α-1,3/4-Fucosidase kodiert, werden ausgehend
vom erhaltenen Gen syntheti sche DNA-Primer hergestellt und der fehlende
Bereich durch PCR amplifiziert.
-
Alternativ
wird die DNA-Bibliothek oder die cDNA-Bibliothek unter Verwendung
eines Fragments des erhaltenen Gens als Sonde weiter gescreent.
Auf diese Weise kann die Nukleotidsequenz der gesamten Kodierungsregion
der mit dem α-1,3/4-Fucosidasegen
der vorliegenden Erfindung hybridisierbaren α-1,3/4-Fucosidase bestimmt werden.
-
Um
ein Polypeptid, das die α-1,3/4-Fucosidaseaktivität aufweist,
durch Gentechnologie zu erhalten, wird das erhaltene α-1,3/4-Fucosidasegen
zunächst
auf herkömmliche
Weise mit einem Expressionsvektor verbunden, der das Gen in geeigneten
Wirtszellen exprimieren kann, wie Escherichia coli, Bacillus subtilis,
Actinomyces, Hefen, Tierzellen, Insektenzellen oder Pflanzenzellen.
Dann wird er in Wirtszellen eingeführt, um dadurch eine Transformante
zu bilden. Durch Kultivieren dieser Transformante kann das Polypeptid
mit der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität produziert
werden. Ebenso kann ein α-1,3/4-Fucosidasepolypeptid
frei von jeglicher Zuckerkette unter Verwendung von Zellen ohne
Fähigkeit
zur biologischen Synthese einer Zuckerkette (zum Beispiel Prokaryonten
wie Escherichia coli und Bacillus subtilis oder verschiedene Zellen
von Hefen, Tieren, Insekten und Pflanzen, die die Fähigkeit
zur biologischen Synthese einer Zuckerkette verloren haben) als Wirt
exprimiert werden.
-
In
einigen Expressionssystemen wird das in der Transformante exprimierte
Polypeptid in Form einer unlöslichen
Substanz (Inklusionskörper)
angesammelt. In einem solchen Fall wird diese unlösliche Substanz aufgenommen
und zum Beispiel mit Harnstoff unter milden Bedingungen solubilisiert,
und durch Entfernen des Denaturierungsmittels kann die Aktivität wiederhergestellt
werden. Die Expression kann durch Untersuchen der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität festgestellt
werden. Die α-1,3/4-Fucosidaseaktivität kann zum
Beispiel nach dem im Journal of Biological Chemistry, 267, 1522–1527 (1992)
beschriebenen Verfahren untersucht werden.
-
Das
Polypeptid mit der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität kann aus
der Transformante durch herkömmliche chromatographische
Techniken gereinigt werden. Wenn zum Beispiel das Zielpolypeptid
solubilisiert ist, werden die Zellen zerstört und der Überstand hydrophober Chromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, Gelfiltrationschromatographie usw.
unterzogen. Auf diese Weise kann das Zielpolypeptid erhalten werden. Wenn
das Expressionsprodukt in Form einer unlöslichen Substanz angesammelt
ist, werden die Zellen zerstört und
der Niederschlag aufgenommen und mit einem Denaturierungsmittel
wie Harnstoff solubilisiert. Danach wird das Denaturierungsmittel
eliminiert. Nach Rückgewinnung
kann das Zielpolypeptid mit der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität nach solchen
chromatographischen Techniken, wie sie oben beschrieben wurden,
erhalten werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die primäre Struktur und die Genstruktur
von α-1,3/4-Fucosidase
zur Verfügung.
Ferner macht die vorliegende Erfindung es möglich, die α-1,3/4-Fucosidase durch Gentechnologie zu
produzieren. Unter Verwendung des gentechnologischen Prozesses der
vorliegenden Erfindung kann eine α-1,3/4-Fucosidaseverbindung
in hoher Reinheit zu geringen Kosten erhalten werden.
-
Zur
weiteren ausführlicheren
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung, und nicht als Einschränkung, werden
die folgenden Beispiele angeführt.
-
Beispiel 1
-
Klonen des α-1,3/4-Fucosidasestrukturgens
-
(1) Extraktion und Reinigung
von genomischer DNA
-
Streptomyces
sp. 142 (FERM BP-4569), die α-1,3/4-Fucosidase
produzieren, werden in 20 ml eines Mediums (pH 7,0) eingeimpft,
das 1% L-Fucose,
0,01% Hefeextrakt, 0,03% Pepton, 0,05% MgSO47H2O und 0,1% KH2PO4 enthält,
und darin bei 30°C über 44 Stunden
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung werden die Zellen durch
Zentrifugieren des Kulturmediums gesammelt, in flüssigen Stickstoff
gegossen und in einem Mörser
vollständig
zerstört.
Dann werden die zerstörten
Zellen in Portionen zu einer zehnfachen Menge an Extraktionspuffer
(10 mM Tris-HCl, 100 mM EDTA, 20 μg/ml
RNaseA, 0,5% SDS, pH 8,0) unter sanftem Rühren zugegeben. Nach Zugabe
von 100 μl
einer 10 mg/ml Lösung
von Proteinase K wird die Mischung für 1 Stunde auf 37°C gehalten.
Dann wurde sie auf Raumtemperatur abgekühlt und ein gleiches Volumen
an gesättigter TE-Pufferlösung (10
mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, pH 8,0) in Phenol/Chloroform hinzugegeben.
Nach sanftem Rühren
und Zentrifugieren der Mischung bei 3000 Upm über 10 Minuten wurde die obere
Schicht aufgenommen (diese Verfahrensweise wird nachfolgend einfach
als „Phenolextraktion" bezeichnet). Nach
zweimaligem Wiederholen dieser Vorgehensweise werden der wässrigen
Schicht 0,6 Äquivalentvolumen
Isopropylalkohol zugegeben, gefolgt vom Zentrifugieren der Mischung
bei 14000 Upm für
1 Minute. Dann wurde sie mit 70% Ethanol gespült und etwas luftgetrocknet.
Auf diese Weise wurden ungefähr
440 μg genomische
DNA erhalten.
-
(2) Bestimmung partieller
Aminosäuresequenzen
von α-1,3/4-Fucosidase
-
α-1,3/4-Fucosidase,
die nach dem im Journal of Biological Chemistry, 267, 1522–1527 (1992)
beschriebenen Verfahren gereinigt wurde, wurde auf herkömmliche
Weise direkt dem Gasphasenabbauverfahren nach Edman unterzogen,
um dadurch die N-terminale Aminosäuresequenz N-1 (SEQ ID NO. 3)
zu bestimmen. Ferner wurde das Enzymprotein pyridylethyliert und
mit Lysylendopeptidase verdaut. Die Mischung der auf diese Weise
erhaltenen Peptidfragmente wurde durch HPLC abgetrennt und gereinigt.
Dann wurde die Aminosäuresequenz
jeder Peptidfraktion analysiert und auf diese Weise partielle Aminosäuresequenzen
57 (SEQ ID NO. 4), 39 (SEQ ID NO. 8), 45 (SEQ ID NO. 11), 28 (SEQ
ID NO. 14) und 32 (SEQ ID NO. 16) bestimmt.
-
(3) Synthese von Primern
und Amplifizierung durch PCR
-
Ein
synthetischer Oligonukleotidprimer FSE-1 (SEQ ID NO. 5) wurde aus
der oben in (2) bestimmten N-terminalen Aminosäuresequenz N-1 (SEQ ID NO.
3) synthetisiert. Gleichermaßen
wurden synthetische Oligonukleotidprimer 57F (SEQ ID NO. 7) und
57R (SEQ ID NO. 6) aus der partiellen Aminosäuresequenz 57 (SEQ ID NO. 4)
synthetisiert; synthetische Oligonukleotidprimer 39F (SEQ ID NO.
9) und 39R (SEQ ID NO. 10) wurden aus der partiellen Aminosäuresequenz
39 (SEQ ID NO. 8) synthetisiert; synthetische Oligonukleotidprimer
45F (SEQ ID NO. 12) und 45R (SEQ ID NO. 13) wurden aus der partiellen
Aminosäuresequenz
45 (SEQ ID NO. 11) synthetisiert; synthetische Oligonukleotidprimer
28F (SEQ ID NO. 15) und 28R (SEQ ID NO. 18) wurden aus der partiellen
Aminosäuresequenz
28 (SEQ ID NO. 14) synthetisiert; und synthetische Oligonukleotidprimer
32F (SEQ ID NO. 19) und 32R (SEQ ID NO. 17) wurden aus der partiellen
Aminosäuresequenz
32 (SEQ ID NO. 16) synthetisiert. Die oben in (1) hergestellte genomische
DNA wur de als Templat eingesetzt, während Primer in Kombinationen
wie in Tabelle 2 aufgeführt
verwendet wurden. Dann wurde eine PCR in einem Reaktionssystem des
GeneAmp PCR Reagent Kit (hergestellt von Takana Shuzo Co., Ltd.)
vorgenommen, das 10 ng genomische DNA enthält, die 10 Minuten lang thermisch
denaturiert wurde, und 25 pmol Anteile der synthetischen Oligonukleotidprimer
unter Verwendung von 1,2 mM (Endkonzentration erscheint nachfolgend)
dATP, 1,2 mM dCTP, 1,2 mM TTP, 0,9 mM dGTP und 0,3 mM dc7GTP (hergestellt von Boehringer) als Ersatz
für die
dNTP-Mischung. Das Volumen der Reaktionsmischung wurde durch Zusatz
von 1,25 U Ampli Taq und sterilisiertem Wasser eingestellt und die
erhaltene Mischung unter Verwendung einer automatischen Genamplifizierungsanlage
(DNA Thermal Cycler, hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) einer
Amplifizierung unterzogen. Die Reaktion wurde über 25 Zyklen durchgeführt, wobei
jeder Zyklus aus 30 Sekunden bei 94°C (Denaturierung), 1 Minute
bei 60°C
(Verschmelzen der Primer) und 2 Minuten bei 72°C (Synthesereaktion) besteht.
Anschließend
wurde PCR nochmals unter den selben Bedingungen wie oben beschrieben
vorgenommen, wobei 1 μl
der oben erhaltenen Reaktionsmischung als Templat in 50 μl eines Reaktionssystems unter
Verwendung des GeneAmp Reagent Kit und der üblichen dNTP-Mischung verwendet
wurden. Eine 10 μl
Portion der Reaktionsmischung wurde auf einem 3% Agarosegel einer
Elektrophorese unterzogen und die DNA mit Ethidiumbromid angefärbt, um
dadurch amplifizierte DNA-Fragmente zu untersuchen. Die obige Vorgehensweise
wurde unter Verwendung eines der Primer allein wiederholt, um dadurch
die unter Verwendung jedes der Primer allein amplifizierten DNA-Fragmente
zu untersuchen. Tabelle 3 zeigt die auf diese Weise durch PCR amplifizierten
DNA-Fragmente, wobei
die unter Verwendung eines einzelnen Primers ausgeschlossen sind.
Die Nukleotidsequenzen dieser DNA-Fragmente wurden durch das Dideoxykettenterminatorverfahren
bestimmt. Als Ergebnis wurde eine Sequenz, die der partiellen Aminosäuresequenz
von α-1,3/4-Fucosidase entspricht,
in einer Region gefunden, die der Primersequenz das DNA-Fragments
(140 bp) folgt, das unter Verwendung der Kombination von 45F-32R
amplifiziert wurde [d. h. der Kombination (19) in Tabelle 2]. Auf
diese Weise konnte ein Teil des angezielten α-1,3/4-Fucosidasegens erfolgreich erhalten
werden. Dieses durch die PCR amplifizierte DNA-Fragment wurde 45F-32R
genannt (SEQ ID NO. 20).
-
(4) Klonen des DNA-Fragments,
das α-1,3/4-Fucosidasegen
in voller Länge
enthält
-
50 μg der oben
unter (1) hergestellten genomischen DNA werden mit 120 U Portionen
eines Restriktionsenzyms BamHI, PstI, SacI oder SalI für jeweils
2 Stunden bei 37°C
verdaut. Danach wurden 60 U jedes Restriktionsenzyms zugesetzt und
die Reaktion für
weitere 4 Stunden fortgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde der Phenolextraktion
unterzogen und 10 μg
der so erhaltenen DNA wurden auf einem 0,7% Agarosegel einer Elektrophorese
unterzogen. Nach Beendigung der Elektrophorese wurde die DNA auf
einer Polyamidmembran (Hybond-N+, hergestellt
von Amersham) nach dem Southern Blottingverfahren (Idenshi Kenkyu-ho II,
S. 218–221,
veröffentlicht
von Tokyo Kagaku Dojin) transkribiert. Als Sonde für die Hybridisierung
wurde das DNA-Fragment 45F-32R (SEQ ID NO. 20), wie oben unter (3)
erhalten, eingesetzt.
-
5
pmol dieses Fragments wurden unter Verwendung von MEGALABEL (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) mit 32P markiert.
Unter Verwendung des oben hergestellten Filters wurde bei 65°C über 3 Stunden in
einer Lösung,
die 6 × SSC
(„1 × SSC" bedeutet 8,77 g
Natriumchlorid und 4,41 g Natriumcitrat gelöst in 1 l Wasser), 0,5% SDS,
100 mg/ml Heringsperma-DNA, 5 × Denhardt's (mit 0,1% Anteilen
an Rinderserumalbumin, Polyvinylpyrrolidon und Ficoll) enthält, eine
Prehybridisierung vorgenommen. Anschließend wurde die markierte Sonde
zugesetzt, so dass sich eine Konzentration von 1 pmol/ml ergibt,
und Hybridisierung bei 65°C über Nacht
vorgenommen. Dann wurde der Filter in 6 × SSC bei Raumtemperatur 10
Minuten lang, in 2 × SSC und
0,1% SDS bei Raumtemperatur 10 Minuten lang und in 0,2 × SSC und
0,1% SDS bei 50°C
1 Stunde lang gewaschen und die überschüssige Feuchtigkeit
entfernt. Dann wurde ein sensibilisiertes Papierblatt an der Membran
angebracht und bei –70°C über Nacht
eine Autoradiographie vorgenommen.
-
Als
Ergebnis davon wurden mit der Sonde hybridisierbare Banden bei ungefähr 4,5 kb
(im Falle des Verdauungsprodukts von BamHI), bei ungefähr 2,3 kb
(im Falle des Verdauungsprodukts von PstI), bei ungefähr 10 kb
(im Falle des Verdauungsprodukts von SacI) und bei ungefähr 1,9 kb
(im Falle des Verdauungsprodukts von SalI) gefunden.
-
Die
Verdauungsprodukte von PstI und SalI wurden in anschließenden Experimenten
verwendet, da sie für
die Handhabung zweckmäßig sind.
10 μg der
genomischen DNA, die mit den Restriktionsenzymen verdaut wurde,
wurden auf einem 0,7% Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen
und die den bei der oben genannten Hybridisierung beobachteten Banden
entsprechenden Teile wurden aus dem Gel ausgeschnitten. Nach Extrahieren
und Reinigen unter Verwendung von EASYTRAP (hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) wurden die so erhaltenen DNA-Fragmente in die PstI-Stelle oder SalI-Stelle
von pUC19 eingesetzt.
-
Escherichia
coli JM109 wurden durch diese Plasmide transformiert und in drei
Petrischalen von 8,5 cm Durchmesser wurden 200 bis 1000 Kolonien
pro Platte ausgebildet. Danach wurden 200 Kolonien pro Restriktionsenzym
aus diesen Platten ausgewählt
und auf einer Polyamidmembran (Hybond-N+ hergestellt
von Amersham) transkribiert. Nach Verweilen bei 37°C über 3 Stunden,
wurde die Polyamidmembran nacheinander auf einem Filterpapier angefeuchtet
mit einer 0,5 M Lösung
von NaOH und einer 1,5 M Lösung
von NaCl 5 Minuten lang (Denaturierung) und einem weiteren Filterpapier
befeuchtet mit einem 0,5 M Tris-HCl-Puffer (pH 7,0) und einer 3
M Lösung
von NaCl 5 Minuten lang (Neutralisation) behandelt und mit 2 × SCC gespült. Unter
Verwendung dieser Polyamidmembran und des DNA-Fragments 45F-32R
(SEQ ID NO. 20) wurde eine Hybridisierung unter den selben Bedingungen
wie oben beschrieben vorgenommen. Als Ergebnis wurden ein positives
Signal bzw. zwei positive Signale vom PstI-Fragment und vom SalI-Fragment erhalten.
Diese Escherichia coli JM109 Klone wurden P54, S30 bzw. S68 genannt.
-
Es
wurden Plasmid-DNAs dieser Klone nach dem Alkalilyseverfahren hergestellt
und entsprechend pUFSEP54, pUFSES30 und pUFSES68 genannt. Diese
DNAs wurden mit verschiedenen Restriktionsenzymen verdaut und die
Spaltungsmuster durch Elektrophorese analysiert. Auf diese Weise
wurde betätigt,
dass Restriktionsenzymstellen (BamHI, KpnI, SacI, SmaI usw.) darin
vorhanden sind. Als Folge dieser Analyse wurde erkannt, dass das
Plasmid pUFSES30 mit dem Plasmid pUFSES68 identisch ist. Dementsprechend
wurden pUFSEP54 und pUFSES30 in den folgenden Experimenten eingesetzt.
Es wurde geschätzt,
dass die Insertionen von pUFSEP54 und pUFSES30 eine Sequenz von
ungefähr
800 bp gemeinsam aufweisen. Diese Klone wurden mit geeigneten Restriktionsenzymen
verdaut und einer Selbstligation unter Verwendung eines Ligationskits
(DNA Ligation Kit, hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) unterzogen,
so dass sich verschiedene Deletionsmutanten ergeben. Bei Bestimmung
der Nukleotidsequenzen dieser Mutanten nach dem Dideoxyverfahren,
wurde ein offenes Leseraster mit einer Größe von 1689 bp in den Insertionen über zwei
Klone gefunden. Die bekannten Aminosäuresequenzen von α-1,3/4-Fucosidase
wurde alle in diesem offenen Leseraster beobachtet. Auf Basis dieser
Ergebnisse wurde die vollständige
Nukleotidsequenz und die primäre
Struktur des α-1,3/4-Fucosidasegens
bestimmt. 1 zeigt das Ergebnis. A ist
die Restriktionsenzymkarte des PstI-Fragments mit einer Größe von 2,3
kb, während
B die Restriktionsenzymkarte des SalI-Fragments mit einer Größe von 1,9
kb ist. Die Lage des α-1,3/4-Fucosidasegens
ist in dieser Figur auch gezeigt, worin der Pfeil den Start der
Kodierregion angibt, die dicke Linie eine Kodierregion von α-1,3/4-Fucosidase
darstellt und der Teil zwischen SalI und PstI in der dicken Linie
in A dem Teil zwischen SalI und PstI in der dicken Linie in B entspricht.
Auf diese Weise kann die vollständige
Länge des α-1,3/4-Fucosidasegens
durch Kombinieren von A und B gefunden werden. Eine für α-1,3/4-Fucosidase
kodierende Nukleotidsequenz ist in SEQ ID NO. 2 gezeigt und eine
für diese
Basensequenz kodierte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NO. 1 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Konstruktion von Plasmiden,
die α-1,3/4-Fucosidase
exprimieren
-
(1) Konstruktion von Plasmiden,
die für
Polypeptid auf der N-terminalen Seite von α-1,3/4-Fucosidase kodieren
-
Um
ein Gen zu amplifizieren, das für
ein Polypeptid auf der N-terminalen Seite von α-1,3/4-Fucosidase kodiert, wurden
zwei synthetische Oligonukleotidprimer FSE-HNde (SEQ ID NO. 21)
und S30RV (SEQ ID NO. 22) konstruiert und synthetisiert. Der Primer
FSE-HNde ist ein 34mer mit HindIII- und NdeI-Stellen hinter einem 18mer,
das der Sequenz mit den Basennummern 136 bis 153 (in der 5'-3'-Richtung) in der
von SEQ ID NO. 2 gezeigten Nukleotidsequenz entspricht. Hingegen
ist der Primer S30RV eine synthetische DNA eines 19mer, das der
Sequenz mit den Basennummern 443 bis 461 (in der 3'-5'-Richtung) in der
von SEQ ID NO. 2 gezeigten Nukleotidsequenz entspricht.
-
Ungefähr 100 pg
des im obigen Beispiel 1 erhaltenen Plasmids pUFSEP54, das als Templat
verwendet wurde, wurde mit 10 μl
eines Puffers zur Amplifizierung mit einer 10fachen Konzentration
im GeneAmp PCR Reagent Kit (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.),
16 μl einer
1,2 mM dNEP-Mischung, 20 pmol des Primers FSE-HNde, 20 pmol des
Primers S30RV und 2,5 U Ampli Taq vermischt. Zu der erhaltenen Mischung
wurde sterilisiertes Wasser in solcher Menge hinzugefügt, dass
ein Gesamtvolumen von 100 μl
erhalten wurde. Dann wurde diese Mischung einer Amplifizierung unter
Verwendung einer automatischen Genamplifizierungsanlage (DNA Thermal
Cycler) unterzogen. Die PCR wurde über 25 Zyklen durchgeführt, wobei
jeder Zyklus aus 30 Sekunden bei 94°C (Denaturierung), 1 Minute
bei 55°C
(Verschmelzen der Primer) und 1,5 Minuten bei 72°C (Synthesereaktion) besteht.
Eine 10 μl
Portion der Reaktionsmischung wurde auf einem 3% Agarosegel einer Elektrophorese
unterzogen und die DNA wurde mit Ethidiumbromid angefärbt, um
dadurch das Vorhandensein eines amplifizierten DNA-Fragments von
342 bp festzustellen, das erwartet wurde. Der Rückstand der PCR-Mischung wurde durch
Ausfällen
aus Ethanol aufkonzentriert und in zwei Portionen aufgeteilt. Eine
dieser Portionen wurde mit HindIII und SalI gespalten und zwischen
die HindIII- und SalI-Stellen von pTV119NNde [hergestellt durch
Transformieren der NcoI-Stelle von pTV119N (hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) in die NdeI-Stelle] eingesetzt. Eine weitere Portion
wurde mit NdeI und SalI gespalten und zwischen die NdeI- und SalI-Stellen
von pTV119NNde eingesetzt. Diese Plasmide wurden entsprechend pTFSEF101N
und pTFSEM101N genannt. Jedes Plasmid wurde in als Wirt verwendete
Escherichia coli JM109 transformiert und die Plasmid-DNA nach dem
Alkalilyseverfahren hergestellt. Anschließend wurde die Insertion durch
PCR bestätigt
und die Nukleotidsequenz der Insertion nach dem Dideoxykettenterminatorverfahren
bestimmt.
-
(2) Konstruktion eines
Plasmids, das für
die vollständige
Länge des α-1,3/4-Fucosidasegens
kodiert
-
Das
im obigen Beispiel 1 erhaltene Plasmid pUFSES30 wurde mit SalI verdaut
und auf einem Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen. Ein SalI-Fragment
mit einer Größe von 1,9
kb wurde abgetrennt, extrahiert und gereinigt. Danach wurde das
im obigen Beispiel 2-(1) erhaltene Plasmid pTFSEM101N mit SalI verdaut
und das SalI-Fragment mit einer Größe von 1,9 kb darin eingesetzt,
gefolgt von der Transformation in Escherichia coli JM109. Die Plasmid-DNA
wurde nach dem Alkalilyseverfahren hergestellt und die Regeneration
der SalI-Stelle wurde durch Verdauung mit SalI bestätigt. Danach
wurde die Richtung der Insertion durch Verdauung mit SalI bestätigt. Das
erhaltene für
die vollständige
Länge des α-1,3/4-Fucosidasegens
kodierende Plasmid wurde pTFSEM201 genannt. Gleichermaßen wurde
das im obigen Beispiel 2-(1)
erhaltene Plasmid pTFSEF101N mit SalI verdaut und ein Plasmid pTFSEF201
mit dem SalI-Fragment von 1,9 kb als Insertion darin konstruiert.
Dieses Plasmid enthielt eine Sequenz, die für 10 Aminosäurereste kodiert (Met Ala Met
Ile Thr Pro Ser Phe His Met; SEQ ID NO. 23), was ein Peptid umfasst,
das vom IacZα vor
dem N-Terminal von α-1,3/4-Fucosidase herstammt.
Daher wird erwartet, dass die Expression von α-1,3/4-Fucosidase in Form eines mit IacZα verschmolzenen
Proteins unter Verwendung der SD-Sequenz von IacZ und dem Initiationskodon davon
induziert wird.
-
Escherichia
coli JM109 mit darin eingeführtem
pTFSEM201 wird als Escherichia coli JM109/pTFSEM201 bezeichnet.
Escherichia coli JM109 mit darin eingeführtem pTFSEF201 wird als Escherichia
coli JM109/pTFSEF201 bezeichnet und wurde am 3. März 1994
als FERM P-14206 beim National Institute of Bioscience and Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, 1–3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki-ken 305, Japan hinterlegt. Am 21. Dezember 1994 wurde es
unter dem Budapester Abkommen als FERM BP-4950 beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology hinterlegt.
-
Beispiel 3
-
Expression einer rekombinanten α-1,3/4-Fucosidase
in Escherichia coli
-
(1) Expression eines α-1,3/4-Fucosidasepolypeptids
in Escherichia coli
-
Escherichia
coli JM109/pTFSEM201 oder Escherichia coli JM109/pTFSEF201, wie
im obigen Beispiel 2 erhalten, wurden in 5 ml eines L-Mediums eingeimpft,
das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
und darin unter Schütteln
bei 37°C über Nacht
kultiviert. Dann wurden 1% der Kultur erneut in 5 ml des selben
Mediums eingeimpft. Wenn die Trübung
(Absorption bei 600 nm) des Kulturmediums ungefähr 0,5 erreichte, wurde IPTG
zur Kultur in solcher Menge zugegeben, dass sich eine Endkonzentration
von 1 mM ergibt, und die Kultivierung wurde unter Schütteln bei
37°C über Nacht
fortgesetzt. Nach Beendigung der Kultivierung wurden 100 μl des Kulturmediums
zentrifugiert, um dadurch die Zellen zu sammeln. Dann wurden die
Zellen mit einem 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 6,0) gewaschen,
in 100 ml des selben Puffers suspendiert und durch Schallbehandlung zerstört. Die
Suspension wurde zentrifugiert und der Überstand wurde zur Verwendung
als Escherichia coli Extrakt aufgenommen. Dieser Extrakt und der
Niederschlag wurden durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese analysiert.
Als Ergebnis wurde eine Bande, die anscheinend einer α-1,3/4-Fucosidase
von ungefähr
55000 zuzuordnen sind, im Extrakt und im Niederschlag von Escherichia
coli JM109/pTFSEF201 gefunden und daher wurde festgestellt, dass
das α-1,3/4-Fucosidaseprotein
darin exprimiert wurde. Hingegen wurde erkannt, dass das Enzymprotein
kaum in Escherichia coli JM109/pTFSEM201 exprimiert wurde. Dementsprechend
wurde die α-1,3/4-Fucosidaseaktivität des Zellextrakts
von Escherichia coli JM109/pTFSEF201 gemäß dem im Journal of Biological
Chemistry, 267, (3), 1522–1527
(1992) beschriebenen Verfahren untersucht. Als Ergebnis wurde gefunden,
dass der Zellextrakt von Escherichia coli JM109/pTFSEF201 eine Aktivität von ungefähr 1 mU
pro ml Kulturmedi um aufwies. Obwohl Escherichia coli JM109-Stämme, die
das nicht für
das α-1,3/4-Fucosidasestrukturgen
kodierende pTV119Nde tragen, und pTEFSEF101N, das ausschließlich für den N-terminalen
Teil kodiert, auf die selbe Weise behandelt wurden, konnte keine α-1,3/4-Fucosidaseaktivität darin
beobachtet werden. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird angenommen,
dass der Hauptteil der von Escherichia coli JM109/pTFSEF201 produzierten α-1,3/4-Fucosidase
in Form eines Inklusionskörpers
unlöslich
gemacht wurde.
-
(2) Expression von α-1,3/4-Fucosidase
in Escherichia coli und Reinigung des Inklusionskörpers
-
Escherichia
coli JM109/pTFSEF201 wurde in 10 ml eines L-Mediums eingeimpft,
das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
und darin unter Schütteln
bei 37°C
5 Stunden lang kultiviert. Dann wurde eine 5 ml Portion dieses Kulturmediums
in 500 ml des selben Medium eingeimpft, das in einem 2-l-Erlenmeyerkolben
enthalten ist, und unter Schütteln
bei 100 Upm bei 37°C
kultiviert. Wenn die Trübung
(Absorption bei 600 nm) des Kulturmediums ungefähr 0,5 erreichte, wurde IPTG
zur Kultur in solcher Menge zugegeben, dass sich eine Endkonzentration
von 1 mM ergibt und die Kultivierung wurde unter Schütteln bei
37°C über Nacht
fortgesetzt. Nach Beendigung der Kultivierung wurden die Zellen
durch Zentrifugieren gesammelt und in 30 ml eines 10 mM Tris-HCl-Puffers
(pH 8,0) suspendiert, der 0,1 M NaCl und 1 mM EDTA enthält, gefolgt
von Zerstörung
durch Schallbehandlung. Dann wurde die Suspension zerstörter Zellen
zentrifugiert und die unlöslichen
Fraktionen, die den Inklusionskörper
enthalten, wurden kombiniert und in 20 ml einer 1 M Sucroselösung suspendiert.
Die Suspension wurde bei 18000 × g
30 Minuten lang zentrifugiert, so dass ein Niederschlag erhalten
wurde, der den Inklusionskörper
enthält.
Dann wurde er in 40 ml einer 2% Lösung Triton X-100, die 10 mM EDTA
enthält, suspendiert
und über
Nacht bei 4°C
stehen gelassen. Nach Abtrennen der unlöslichen Substanzen durch Zentrifugieren,
wurde die obige Verfahrensweise wiederholt, um dadurch den Inklusionskörper zu
waschen. Ein Teil des auf diese Weise erhaltenen Inklusionskörpers wurde
durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
analysiert. Als Ergebnis wurden mehr als die Hälfte der Proteine bei einer
Position elektrophoretisiert, die einem Molekulargewicht von ungefähr 55000
entspricht. Es wurde daher angenommen, dass das Protein in mehr
als der Hälfte
der oben erhaltenen Inklusionskörperfraktion α-1,3/4-Fucosidase
umfasst. Verglichen mit der Bande des gleichzeitig analysierten
Rinderserumalbumins, wurde angenommen, dass dieses α-1,3/4-Fucosidaseprotein
mindestens in einer Menge von ungefähr 10 mg pro Liter des Kulturmediums
erhalten werden kann.
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(3) Solubilisierung und
Rückgewinnung
des Inklusionskörpers
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Ein
1/10 Anteil (entsprechend 100 ml des Kulturmediums) des oben erhaltenen
Inklusionskörpers
wurde in 1 ml eines 10 mM Kaliumphosphatpuffers (pH 6,0) suspendiert,
der 8 M Harnstoff und 10 mM Dithiothreitol enthält, und durch 1 Stunde lang
Rühren
bei Raumtemperatur solubilisiert. Nach Entfernen der darin verbliebenen
unlöslichen
Substanzen durch Zentrifugieren, wurde der selbe Puffer zum Überstand
zugegeben, so dass ein Gesamtvolumen von 5 ml entsteht. Dann wurde
es in ein Dialyserohr mit einem Ausschlussmolekulargewicht von 10000
eingefüllt
und gegen 20 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 6,0), der 0,6 M KCl enthält, bei 15°C über Nacht
dialysiert. Das Rententat wurde zentrifugiert, um dadurch unlösliche Substanzen
zu entfernen und so wurden 7 ml eines Überstands erhalten. Die α-1,3/4-Fucosidaseaktivität dieser
Lösung
wurde gemäß dem im
Journal of Biological Chemistry, 267 (3), 1522–1527 (1992) beschriebenen
Verfahren untersucht. Als Ergebnis wurde gefunden, dass dieser Überstand
eine Aktivität
von ungefähr
10 mU/mol aufwies. Es wurde daher gefunden, dass ungefähr 14 U
der rekombinanten α-1,3/4-Fucosidase
aus 1 l Kulturmedium von Escherichia coli JM109/pTFSEF201 mit dem
Gen der vorliegenden Erfindung erhalten wurden.
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(4) Substratspezifität rekombinanter α-1,3/4-Fucosidase
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10 μl der im
obigen Beispiel 3-(3) erhaltenen Enzymlösung wurden zu einem 30 mM
Kaliumphosphatpuffer (pH 6,0), der 100 pmol pyridylaminierte (PA-)
Lacto-N-fucopentaose (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) enthält, hinzugefügt und bei
37°C über Nacht
umgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde dann gefriergetrocknet und
einer Pyridylaminierung unter Verwendung von Glyco TAG (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) unterzogen. Dann wurde die erhaltene
Reaktionsmischung unter Verwendung einer Anionenaustauscher-HPLC-Säule auf
Monosaccharide analysiert. Auf diese Weise konnte bestätigt werden,
dass Fucose aus dem Substrat PA-Lacto-N-fucopentaose freigesetzt
wurde.
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Unter
Verwendung verschiedener pyridylaminierter Oligosaccharide als Substrat
wurden die α-1,3/4-Fucosidaseaktivitäten gemäß dem im
Journal of Biological Chemistry, 267 (3), 1522–1527 (1992) beschriebenen
Verfahren untersucht. Auf diese Weise wurde gefunden, dass dieses
rekombinante Enzym spezifisch für α-1,3- und α-1,4-Fucosidasebindungen
ist, aber weder bei α-1,2-Fucosidbindung
noch bei α-1,6-Fucosidbindung
irgendeine Wirkung zeigte. Es zeigt auch kaum eine Wirkung bei α-2,3-Sialyllacto-N-fucopentaose
II. Diese Substratspezifität
war vollständig
die selbe wie die von α-1,3/4-Fucosidase
von Streptomyces sp. 142.
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Ausgehend
von diesen Ergebnissen wurden die Aminosäuresequenz und Nukleotidsequenz
von α-1,3/4-Fucosidase
zum ersten Mal durch die vorliegende Erfindung aufgeklärt, was
es möglich
macht, ein α-1,3/4-Fucosidasegen zur
Verfügung
zu stellen. Ebenso stellt die vorliegende Erfindung ein industriell
vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids mit der α-1,3/4-Fucosidaseaktivität durch
Gentechnologie zur Verfügung.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine hohe Produktivität dieses Enzyms erreicht werden,
ohne dass irgendeine Induktion unter Verwendung von L-Fucose erforderlich
ist. Außerdem
stellt die vorliegende Erfindung Ziele zur Verfügung, wodurch das Vorhandensein
von α-1,3/4-Fucosidase
oder die Expression derselben untersucht werden kann, was es möglich macht,
Sonden und Primer ausgehend von diesen Nukleotidsequenzen herzustellen
oder Antikörper
ausgehend von den Aminosäuresequenzen
herzustellen.
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