-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine α-Agarase
und ein Verfahren zur Herstellung derselben. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine α-Agarase,
die für
die Produktion von Agarooligosacchariden mit geringen Polymerisationsgraden,
die verschiedene physiologische Aktivitäten aufweisen, aus Agarose
geeignet ist, ein Verfahren zur Herstellung der α-Agarase und ein Gen, das die α-Agarase
kodiert. Zusätzlich
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Agarooligosaccharids
unter Verwendung der α-Agarase.
-
Technischer Hintergrund
-
Agarose
ist der grundsätzliche
Bestandteil von Agar. Agarose ist ein Polysaccharid, das eine Struktur hat,
in der D-Galactose und 3,6-Anhydro-L-Galactose abwechselnd durch α-1,3-Bindungen
und β-1,4-Bindungen
miteinander verbunden sind. Agarose muss in kleinere Moleküle abgebaut
werden, um Oligosaccharide aus Agar herzustellen. Zu diesem Zweck
sind Verfahren, bei denen Agarose chemisch abgebaut wird, und Verfahren,
bei denen Agarose enzymatisch verdaut wird, bekannt. Bei einem chemischen
Abbauverfahren kann Agarose mit Hilfe einer Säure hydrolysiert werden. In
diesem Fall werden hauptsächlich α-1,3-Bindungen
gespalten. Zwei Enzyme, β-Agarase,
die β-1,4-Bindungen
in Agarose spaltet, und α-Agarase,
die α-1,3-Bindungen in
Agarose spaltet, sind für
den Verdau von Agarose bekannt.
-
Durch
Spaltung von Agarose an β-1,4-Bindungen
erhaltene Oligosaccharide werden Neoagarooligosaccharide genannt.
Neoagarooligosaccharide haben D-Galactose an ihren reduzierenden
Enden und ihre Polymerisationsgrade werden durch gerade Zahlen angegeben.
Auf der anderen Seite werden durch Spaltung von Agarose an α-1,3-Bindungen erhaltene
Oligosaccharide Agarooligosaccharide genannt. Agarooligosaccharide
haben 3,6-Anhydro-L-Galactose an ihren reduzierenden Enden und ihre
Polymerisationsgrade werden in geraden Zahlen angegeben. Kürzlich wurde
ge zeigt, dass Agarooligosaccharide, die 3,6-Anhydro-L-Galactose
an ihren reduzierenden Enden haben, physiologische Aktivitäten wie
Apoptose-induzierende Aktivität, karzinostatische
Aktivität,
verschiedene antioxidative Aktivitäten, immunoregulatorische Aktivität, antiallergische
Aktivität,
entzündungshemmende
Aktivität
und α-Glycosidase-inhibierende
Aktivität
aufweisen (
WO 99/24447 ,
japanische Patentanmeldung Nr.
11-11646 ).
Basierend auf den physiologischen Aktivitäten können pharmazeutische Zusammensetzungen
und funktionelle Nahrungsmittel oder Getränke, die die Agarooligosaccharide
als ihre aktiven Inhaltsstoffe enthalten, bereitgestellt werden.
-
Es
ist schwierig, die Größe der hergestellten
Oligosaccharide in einem Verfahren, in dem Agarose chemisch abgebaut
wird, zu steuern. Insbesondere ist es ziemlich schwierig, selektiv
kleinere Oligosaccharide mit geringen Polymerisationsgraden herzustellen
(z.B. T. Tokunaga et al., Bioscience & Industry, 49:734 (1991)). Wenn β-Agarase
verwendet wird, können
nur Neoagarooligosaccharide, die nicht die vorstehend beschriebenen
physiologischen Aktivitäten
haben, erhalten werden, da dieses Enzym nur β-1,4-Bindungen spaltet.
-
Es
wird erwartet, dass Agarooligosaccharide, die physiologische Aktivitäten aufweisen,
durch die Verwendung von α-Agarase,
die eine α-1,3-Bindung-spaltende
Aktivität
aufweist, hergestellt werden. Bekannte α-Agarasen umfassen Enzyme, die
durch den marinen Gram-negativen bakteriellen Stamm GJ1B (Carbohydrate
Research, 66:207-212 (1978); dieser Stamm ist als Alteromonas agarlyticus
Stamm GJ1B im European Journal of Biochemistry, 2 14: 599-607 (1993)
bezeichnet) und ein Bakterium der Gattung Vibrio (
JP-A 7-322878 ; Stamm JT0107-L4) hergestellt
werden. Jedoch ist es unmöglich,
Agarobiose, die beachtenswerte physiologische Aktivitäten aufweist,
durch die Verwendung der von Alteromonas agarlyticus Stamm GJ1B
abgeleiteten α-Agarase
herzustellen, da das Enzym nicht Hexasaccharide oder kürzere Oligosaccharide
verdauen kann. Des Weiteren kann die von dem Bakterium der Gattung
Vibrio abgeleitete α-Agarase
nicht für
die Herstellung von Agarooligosacchariden unter Verwendung von Agarose
als Ausgangsmaterial verwendet werden, weil dieses Enzym nur eine
Aktivität
auf Hexasaccharide und kürzere
Oligosaccharide aufweist und nicht auf Agarose wirkt.
-
Wie
vorstehend beschrieben gibt es im Stand der Technik Probleme mit
der Herstellung von kleineren Agarooligosacchariden wie Agarobiose
und Agarotetraose, die 3,6-Anhydro-L-Galactose an ihren reduzierenden
Enden haben und verschiedene physiologische Aktivitäten aufweisen.
-
Gegenstände der Erfindung
-
Der
Hauptgegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines Polypeptids,
das eine α-Agarase-Aktivität aufweist
und das für
die effiziente Herstellung von kleineren Agarooligosacchariden verwendet
werden kann, eines Gens, das das Polypeptid kodiert, eines Verfahrens
zur Herstellung des Polypeptids und eines Verfahrens zur Herstellung
der kleineren Agarooligosaccharide.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Im
Hinblick auf die vorstehend beschriebenen Probleme haben die Erfinder
versucht, ein Enzym zu erhalten, das α-1,3-Bindungen in Agarose spaltet
und Agarooligosaccharide, die bemerkenswerte physiologische Aktivitäten aufweisen,
herstellt. Als Ergebnis haben die Erfinder zwei mikrobielle Stämme gefunden,
die Enzyme herstellen, die zu diesem Zweck geeignete Eigenschaften
haben. Die von diesen Mikroorganismen hergestellten Enzyme wurden
isoliert und ihre physikalischen und chemischen sowie enzymatischen
Eigenschaften wurden bestimmt. Des Weiteren haben die Erfinder für diese
Enzyme kodierende Gene isoliert und ein Verfahren zur leichten Herstellung
von Polypeptiden mit α-Agarase-Aktivitäten mit
Hilfe von Gentechnik unter Verwendung der Gene gefunden, wodurch
die Erfindung fertig gestellt wurde.
-
Die
Erfindung ist wie folgt zusammengefasst. Der erste Aspekt der Erfindung
betrifft eine α-Agarase mit
den nachstehenden physikalischen und chemischen Eigenschaften:
- (1) Aktivität:
Hydrolysiert eine α-1,3-Bindung
zwischen 3,6-Anhydro-L-Galactose und D-Galactose;
- (2) Substratspezifität:
Wirkt ein auf Agarose, Agarohexaose und Agarooligosaccharide, die
länger
als Agarohexaose sind, jedoch nicht auf Agarotetraose;
- (3) Temperaturoptimum: Weist enzymatische Aktivität bei einer
Temperatur von 55°C
oder weniger auf; und
- (4) Hitzestabilität:
Behält
20% oder mehr ihrer Aktivität
nach Behandlung bei 48°C
für 30
Sekunden bei,
wobei die α-Agarase eine Aminosäuresequenz,
die aus 749 Resten von der Aminosäurezahl 177 bis zu der Aminosäurezahl
925 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 besteht, oder eine Aminosäuresequenz, in der eine oder
mehrere Aminosäuren
in der Aminosäuresequenz,
die aus 749 Resten besteht, substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder
inseriert sind, oder eine Aminosäuresequenz,
die aus 767 Resten von der Aminosäurezahl 184 bis zu der Aminosäurezahl
950 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 besteht, oder einer Aminosäuresequenz, in der eine oder
mehrere Aminosäuren
in der Aminosäuresequenz,
die aus 767 Resten besteht, substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder
inseriert sind, enthält.
-
Der
zweite Aspekt der Erfindung betrifft ein Gen, das für die α-Agarase
des ersten Aspekts kodiert. Solche Gene sind beispielhaft wiedergegeben
durch ein Gen, das eine Nukleotidsequenz, die aus 2247 Basen von
der Basenzahl 529 bis zu der Basenzahl 2775 in der Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 12 besteht, oder einer Nukleotidsequenz, in der eine
oder mehrere Basen in der Nukleotidsequenz, die aus 2247 Basen besteht,
substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder inseriert sind,
enthält,
oder ein Gen, das eine Nukleotidsequenz, die aus 2301 Basen von
der Basenzahl 550 bis zu der Basenzahl 2850 in der Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 13 besteht, oder eine Nukleotidsequenz, in der eine
oder mehrere Basen in der Nukleotidsequenz, die aus 2301 Basen besteht,
substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder inseriert sind,
enthält.
-
Der
dritte Aspekt der Erfindung betrifft ein Gen, das mit dem Gen des
zweiten Aspekts unter stringenten Bedingungen hybridisierbar ist
und für
eine α-Agarase
mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften der α-Agarase
des ersten Aspekts kodiert.
-
Der
vierte Aspekt der Erfindung betrifft ein rekombinantes DNA-Molekül, das das
Gen des zweiten oder dritten Aspekts enthält.
-
Der
fünfte
Aspekt der Erfindung betrifft eine Transformante, die das rekombinante
DNA-Molekül
des vierten Aspekts trägt.
-
Der
sechste Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
der α-Agarase
des ersten Aspekts, das ein Kultivieren eines Mikroorganismus, der
fähig ist,
die α-Agarase
des ersten Aspekts zu produzieren (z.B. ein Mikroorganismus, der
zu einer Gattung gehört,
zu der der Mikroorganismus TKR1-7AGα (FERM BP-6990) oder der Mikroorganismus
TKR4-3AGα (FERM
BP-6991) gehört),
und ein Gewinnen der α-Agarase aus
der Kultur umfasst. Sowohl der Mikroorganismus TKR1-7AGα als auch
TKR4-3AGα wurden
gemäß dem Budapester
Vertrag am 26. Januar 1999 (Datum der ursprünglichen Hinterlegung) am National
Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial
Science and Technology, Ministry of International Trade and Industry,
1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki, Japan unter den Zugangsnummern
FERM BP-6990 bzw. FERM BP-6991 hinterlegt.
-
Der
siebte Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
der α-Agarase
des ersten Aspekts, das ein Kultivieren der Transformanten des fünften Aspekts
und ein Gewinnen der α-Agarase
aus der Kultur umfasst.
-
Der
achte Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Agarooligosaccharids, das ein Verdauen von Agarose unter Verwendung
der α-Agarase
des ersten Aspekts und ein Gewinnen eines Agarooligosaccharids aus
dem sich ergebenden Aufschlussprodukt umfasst.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 veranschaulicht
den Verdau von Agarohexaose durch die erfindungsgemäße α-Agarase.
-
2 veranschaulicht
den Verdau von Agarohexaose durch die erfindungsgemäße α-Agarase.
-
Genaue Beschreibung der Erfindung
-
Soweit
hierin verwendet, bezeichnet ein Oligosaccharid ein Saccharid bestehend
aus zwei oder mehr und zehn oder weniger Monosacchariden. Ein Agarooligosac charid
bezeichnet ein Oligosaccharid, das eine Struktur hat, in der D-Galactose
und 3,6-Anhydro-L-Galactose abwechselnd durch α-1,3-Bindungen und β-1,4-Bindungen
miteinander verbunden sind, und das 3,6-Anhydro-L-Galactose an seinem
reduzierenden Ende hat. Ein Polysaccharid bezeichnet ein Saccharid
mit Ausnahme von Monosacchariden und Oligosacchariden.
-
Die
erfindungsgemäße α-Agarase
ist ein Enzym, das eine α-1,3-Bindung
zwischen 3,6-Anhydro-L-Galactose und D-Galactose hydrolysiert. Sie
kann sowohl auf Polysaccharide wie Agarose als auch auf Oligosaccharide
wie Agarohexaose wirken. Beispiele davon umfassen eine α-Agarase,
die durch den marinen Mikroorganismus TKR1-7AGα (FERM BP-6990) oder TKR4-3AGα (FERM BP-6991)
hergestellt wird.
-
Agarase
1-7, hergestellt durch den Mikroorganismus TKR1-7AGα, und Agarase
4-3, hergestellt durch den Mikroorganismus TKR4-3AGα, sind Enzyme,
die α-1,3-Bindungen
zwischen 3,6-Anhydro-L-Galactose und D-Galactose in Polysacchariden
und Oligosacchariden hydrolysieren. Diese Enzyme wirken auf Agarose, Agarohexaose
und Agarooligosaccharide, die länger
als Agarohexaose sind, sowie auf Neoagarohexaose und Neoagarooligosaccharide,
die länger
als Neoagarohexaose sind, ein.
-
Ein
Verfahren zur Messung der Aktivitäten der vorstehend genannten
zwei Enzyme und physikalische und chemische sowie enzymatische Eigenschaften
der Enzyme sind nachstehend beschrieben.
-
(1) Verfahren zur Messung enzymatischer
Aktivität
-
Die
Aktivität
der erfindungsgemäßen α-Agarase
wird durch Durchführen
einer enzymatischen Reaktion unter Verwendung von Agarose als Substrat
und dann Quantifizieren der erhaltenen Agarotetraose gemessen. Insbesondere
ist das Verfahren zur Messung einer enzymatischen Aktivität, das hierin
zur Messung der Aktivität
einer gereinigten Enzym-Präparation
und eines Enzyms während
des Verlaufs einer Reinigung verwendet wird, wie folgt.
-
Eine
Lösung,
die Agarose (Takara Shuzo, Code: 5003) bei einer Konzentration von
0,2% in 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid und
10 mM Natriumchlorid enthält,
wird hergestellt. 180 μl dieser
Lösung
werden als Substrat mit 20 μl
einer Enzymlösung
gemischt. Das Gemisch wird bei 42°C
für 30 bis
120 Mi nuten, vorzugsweise 60 Minuten reagieren gelassen, und wird
dann auf 60°C
für eine
Minute erhitzt, um die Reaktion zu stoppen. 30 μl dieses Reaktionsgemisches
werden auf eine TSKgel α-2500-Säule (innerer Durchmesser:
7,8 mm; Länge:
300 mm; Tosoh, Code: 18339) aufgetragen. Ein Peak wird bei einer
Retentionszeit von etwa 26 Minuten unter Verwendung von 70% Acetonitrillösung als
Eluent bei einer Flussrate von 0,8 ml/Minute eluiert. Agarotetraose,
die als ein Ergebnis der enzymatischen Reaktion hergestellt wird,
wird in dem Peak quantifiziert. Eine Einheit (1 U) ist definiert
als die Menge des Enzyms, die 1 Mikromol Agarotetraose in 10 Minuten
herstellt.
-
(2) Optimaler pH-Wert
-
Einem
Enzym wurde erlaubt, auf Agarose als Substrat in einem Reaktionsgemisch,
das unter Verwendung eines Acetatpuffers (pH 4,5), eines Malatpuffers
(pH 5,5), eines Acetatpuffers (pH 6,0, 6,5) oder eines Tris-Hydrochloridpuffers
(pH 7,0, 7,5, 8,8) hergestellt wurde, einzuwirken. Es wurde gezeigt,
dass Agarase 1-7 und Agarase 4-3
ihre Agarose-verdauenden Aktivitäten
unter neutralen bis schwach sauren Bedingungen bzw. unter schwach
alkalischen bis schwach sauren Bedingungen aufweisen.
-
(3) Optimale Temperatur
-
Das
erfindungsgemäße Enzym
weist seine enzymatische Aktivität
bei einer Temperatur von 55°C
oder weniger auf. Es weist eine hohe Aktivität bei einer Temperatur im Bereich
von 30 bis 48°C
auf und weist die maximale Aktivität bei etwa 37 bis 42°C auf.
-
(4) Hitzestabilität
-
Verbleibende
Aktivitäten
der Enzym-Präparationen
nach Behandlung bei 48°C,
50°C oder
60°C für 30 Sekunden
wurden gemessen. Als Ergebnis wies Agarase 1-7 25% ihrer Aktivität nach Behandlung
bei 48°C auf
und Agarase 4-3 wies 22% ihrer Aktivität nach Behandlung bei 50°C auf.
-
(5) Molekulargewicht
-
Das
Molekulargewicht von Agarase 1-7 wurde auf etwa 95000 abgeschätzt, wie
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) unter Verwendung
eines 10-20% Polyacrylamid-Gradientengels bestimmt.
-
Das
Molekulargewicht von Agarase 4-3 wurde durch Gleichgewichts-Dichtegradienten-Zentrifugation unter
Verwendung eines Glycerin-Dichtegradienten und von SDS-PAGE bestimmt.
Als Ergebnis wurde das Molekulargewicht von Agarase 4-3 auf etwa
85000 geschätzt.
-
(8) Aminosäuresequenzierung durch Edman-Abbauverfahren
-
Die
N-terminalen Aminosäuresequenzen
von Agarase 1-7 und Agarase 4-3 wie bestimmt durch das Edman-Abbauverfahren
waren Asp-Thr-Leu-Ser-Val-Glu-Ala-Glu-Met-Phe bzw. Gly-Asp-Ile-Val-Ile-Glu-Leu-Glu-Asp-Phe-Asp-Ala-Thr-Gly-Thr-Thr-Gly-Arg-Val-Ala.
Die N-terminalen Aminosäuresequenzen
von Agarase 1-7 und Agarase 4-3 sind in SEQ ID NOs: 1 bzw. 2 gezeigt.
-
Wie
nachstehend beschrieben wurden die Agarase 1-7 bzw. Agarase 4-3
kodierenden Gene isoliert. Auch wurden die durch diese Gene kodierten
Aminosäuresequenzen
bestimmt. Die durch das Agarase 1-7-Gen und das Agarase 4-3-Gen
kodierten Aminosäuresequenzen
sind in SEQ ID NOs: 14 bzw. 15 gezeigt. Das Polypeptid, das aus
749 Aminosäuren
von der Aminosäurezahl
177 bis zu der Aminosäurezahl
925 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 besteht, und das Polypeptid, das aus 767 Aminosäuren von
der Aminosäurezahl
184 bis zu der Aminosäurezahl
950 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 besteht, weisen beide die Aktivitäten der
erfindungsgemäßen α-Agarase
auf.
-
Die
erfindungsgemäße α-Agarase
kann aus einer Kultur gereinigt werden, die durch Kultivieren des Mikroorganismus
TKR1-7AGα (FERM
BP-6990) oder des Mikroorganismus TKR4-3AGα (FERM BP-6991) erhalten wurde.
TKR1-7AGα und
TKR4-3AGα wurden
aus Meerwasser als Bakterien isoliert, die Agar aufnehmen. Sie haben
die folgenden mikrobiologischen Eigenschaften.
-
Mikrobiologische Eigenschaften
-
(1) Morphologie
-
100
ml künstliches
Meerwasser (Produktname: Jamarine S; Jamarine Laboratory) wurden
hergestellt. 0,3 g Pepton (DIFCO, Code: 0123-17-3) und 0,02 g Hefeextrakt
(DIFCO, Code: 0127-17-9) wurden zugegeben. Der pH-Wert wurde dann
mit 3 M Natriumcarbonat auf 8,0 eingestellt. Das erhaltene Gemisch
wurde in einen 500 ml Erlenmeyer-Kolben überführt. 0,1 g Agar (Nacalai Tesque,
Code: 010-28) wurden zugegeben. Nach Sterilisation in einem Autoklaven
wurde einer der vorstehend genannten Mikroorganismen in das Gemisch
geimpft und bei 25°C
bei 120 UpM über
Nacht kultiviert. Die in den Kulturen gewachsenen Zellen von sowohl
TKR1-7AGα als
auch TKR4-3AGα waren
stäbchenförmig und
beweglich.
-
(2) Wachstum
-
100
ml künstliches
Meerwasser (Produktname: Jamarine S; Jamarine Laboratory) wurden
hergestellt. 0,3 g Pepton und 0,02 g Hefeextrakt wurden zugegeben.
Der pH-Wert wurde dann mit 3 M Natriumcarbonat auf 8,0 eingestellt.
1,5 g Agar (Nacalai Tesque, Code: 010-28) wurden zugegeben. Das
Gemisch wurde zur Herstellung von Platten autoklaviert. Als die
vorstehend benannten Mikroorganismen auf die Platten geimpft worden
waren, wurde gezeigt, dass:
- (a) sie gut bei
23-30°C
wachsen; und
- (b) das Agar-Gel mit dem Wachstum der Zellen verflüssigt wird.
100
ml künstliches
Meerwasser (Produktname: Jamarine S; Jamarine Laboratory) wurden
hergestellt. 0,3 g Pepton und 0,02 g Hefeextrakt wurden zugegeben.
Der pH-Wert wurde dann mit 3 M Natriumcarbonat auf einen variierenden
Wert eingestellt. Das erhaltene Gemisch wurde in einen 500 ml-Erlenmeyer-Kolben überführt. 0,1
g Agar wurden zugegeben. Nach Sterilisation in einem Autoklaven
wurde einer der vorstehend genannten Mikroorganismen in das Gemisch
geimpft. Dann wurde gezeigt, dass:
- (c) sie gut bei pH 7,0 bis 8,5 wachsen.
-
TKR1-7AGα und TKR4-3AGα wurden gemäß dem Budapester
Vertrag am 26. Januar 1999 (Datum der ursprünglichen Hinterlegung) bei
dem National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency
of Industrial Science and Technology, Ministry of International
Trade and Industry unter der Zugangsnummer FERM BP-6990 bzw. FERM BP-6991
hinterlegt.
-
Informationen über die
taxonomische Position von jedem der vorstehend genannten Mikroorganismen kann
durch Analyse der Nukleotidsequenz des 16S-ribosomale RNA-kodierenden
Gens, von dem bekannt ist, dass die Nukleotidsequenz spezifisch
für jeden
mikrobiellen Stamm ist, erhalten werden. Insbesondere wird chromosomale
DNA aus den mikrobiellen Stämmen
TKR1-7AGα und
TKR4-3AGα extrahiert.
PCRs werden unter Verwendung von Primern durchgeführt, die
zur Amplifizierung einer Region des Gens oder eines Teils davon
verwendet werden können.
Nukleotidsequenzen der amplifizierten DNA-Fragmente werden bestimmt. Eine
Homologiesuche unter Verwendung der GenBank-Datenbank gegen die
bestimmten Sequenzen wird durchgeführt. Dann sind Mikroorganismen,
die ähnliche
Nukleotidsequenzen in der Region haben, d.h. taxonomisch nahe Mikroorganismen,
bekannt.
-
DNA-Fragmente,
die von 16S-ribosomale RNA-Genen in den Mikroorganismen TKR1-7AGα und TKR4-3AGα abgeleitet
sind, wurden gemäß einem
wie in Bulletin of Japanese Society of Microbial Ecology, 10:31-42
(1995) beschriebenen Verfahren amplifiziert. Primer 27f und 1492r,
die in der Literatur beschrieben sind, wurden für die PCRs verwendet (Nukleotidsequenzen
der Primer 27f und 1492r sind in SEQ ID NOs: 16 und 17 gezeigt).
Die Nukleotidsequenzen der erhaltenen amplifizierten DNA-Fragmente
wurden analysiert. Als Ergebnis wurden die folgenden Mikroorganismen
gefunden, die jeweils eine Homologie von etwa 95% in der vorstehend
genannten Region mit einem der Mikroorganismen, die die erfindungsgemäße α-Agarase herstellen,
aufweisen:
- TKR1-7AGα:
Colwellia-artiges Bakterium;
- TKR4-3AGα:
Marines psychrophiles IC079.
-
Ein
Medium, das eine Stickstoffquelle, eine anorganische Substanz und
dergleichen, die durch jeden der Mikroorganismen verwendet werden
können,
so wie Agar, Agarose oder dergleichen als eine Kohlenstoffquelle
enthält,
kann als ein Medium für
die Kultivierung des Mikroorganismus verwendet werden. Kommerziell erhältli ches
Agar und Agarose kann verwendet werden. Beispiele von Stickstoffquellen
beinhalten Fleischextrakt, Hefeextrakt, Caseinhydrolysat, Trypton,
Pepton und dergleichen. Hefeextrakt und Pepton werden vorzugsweise
verwendet. Solch eine Stickstoffquelle kann auch als eine Kohlenstoffquelle
zusätzlich
zu Agar oder Agarose verwendet werden. Des Weiteren können Natriumchlorid,
Eisencitrat, Magnesiumchlorid, Natriumsulfat, Calciumchlorid, Kaliumchlorid,
Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumbromid, Strontiumchlorid,
Natriumborat, Natriumsilikat, Natriumfluorid, Ammoniumnitrat, Dinatriumhydrogenphosphat
und dergleichen in Kombination als Salze verwendet werden.
-
Insbesondere
kann vorzugsweise ein Medium verwendet werden, das durch Zugabe
von Pepton, Hefeextrakt und Agar oder Agarose zu einem Medium bestehend
aus künstlichem
Meerwasser Jamarine S hergestellt wird. Es ist bevorzugt, Agar oder
Agarose bei einer Konzentration von 0,1 bis 2,0% zuzugeben. Ein festes
oder flüssiges
Medium kann durch geeignetes Ändern
der Konzentration von Agar oder Agarose hergestellt werden. Eine
flüssige
Kultur mit einer Konzentration von 0,1 bis 0,3% ist für den Zweck
der Herstellung von Enzymen bevorzugt, während eine feste Kultur mit
einer Konzentration von 1,2 bis 2,0% für den Zweck der Erhaltung von
Zellen bevorzugt ist. Wenn Agarose mit einem geringen Schmelzpunkt
für eine
flüssige
Kultur verwendet wird, kann sie mit einer Konzentration von 0,1
bis 1,0% verwendet werden.
-
Obwohl
Kulturbedingungen mehr oder weniger abhängig von der Zusammensetzung
des Mediums variieren, liegt die Kultivierungstemperatur bei 23
bis 30°C,
vorzugsweise 25°C,
der pH-Wert des Mediums bei 7,0 bis 8,5, vorzugsweise 7,2 bis 8,2,
und die Kultivierungszeit bei 12 bis 48 Stunden, vorzugsweise 24
bis 36 Stunden.
-
Die
erfindungsgemäße α-Agarase,
die während
Kultivierung wie vorstehend beschrieben hergestellt wird, wird von
den Zellen sekretiert. Dann werden die Zellen nach der Kultivierung
mittels Zentrifugation, Filtration oder dergleichen entfernt, um
einen Kulturüberstand
zu erhalten.
-
Der
erhaltene Kulturüberstand
kann mittels Niederdruck-Konzentration oder Ultrafiltration zur
Herstellung eines flüssigen
Enzyms konzentriert werden. Alternativ kann der Kulturüberstand
durch Lyophilisierung, Sprühtrocknung
oder dergleichen zur Herstellung einer groben Enzympräparation
in ein pulverförmiges
Enzym umgewandelt werden. Die erfindungsgemäße α-Agarase kann durch ein herkömmliches Reinigungsverfahren wie
Aussalzen mit Ammoniumsulfat oder Lösungsmittelpräzipitation
teilweise gereinigt werden. Des Weiteren kann eine gereinigte Enzympräparation,
die zu einer einzelnen Bande nach Elektrophorese führt, mittels
bekannten Reinigungsverfahren wie Säulenchromatographien (z.B.
Anionenaustauschersäule
und Gelfiltrationssäule)
in Kombination erhalten werden.
-
Agarooligosaccharide
wie Agarobiose, Agarotetraose und Agarohexaose können durch Reaktion der so
erhaltenen Kultur oder der erfindungsgemäßen α-Agarase in einem unterschiedlichen
Grad an Reinheit mit einem in Rotalgen enthaltenen Polysaccharid
wie Agar oder Agarose als Substrat hergestellt werden.
-
Agarose
ist ein Polysaccharid, das eine Struktur hat, in der D-Galactose
und 3,6-Anhydro-L-Galactose abwechselnd
miteinander durch α-1,3-Bindungen
und β-1,4-Bindungen verbunden
sind. β-Agarase
ist ein Enzym, das β-1,4-Bindungen
in Agarose hydrolysiert. Oligosaccharide mit D-Galactose an ihren
reduzierenden Enden, die durch die Wirkung dieses Enzyms hergestellt
wurden, werden Neoagarooligosaccharide genannt und weisen nicht
die für
Agarooligosaccharide beobachteten physiologischen Aktivitäten auf.
Wenn eine α-Agarase,
die α-1,3-Bindungen
in Agarose spaltet, verwendet wird, können Agarooligosaccharide mit
3,6-Anhydro-L-Galactose an ihren reduzierenden Enden hergestellt
werden. Zwei Enzyme, die von Alteromonas agarlyticus Stamm GJ1B
und einem Bakterium der Gattung Vibrio (Stamm JT0107-L4) abgeleitet
sind, sind als α-Agarasen
bekannt. Jedoch kann die von Alteromonas agarlyticus Stamm GJ1B
hergestellte α-Agarase
nicht auf Agarohexaose oder kürzere
Oligosaccharide wirken, während
die von dem Bakterium der Gattung Vibrio abgeleitete α-Agarase
Agarose nicht verdauen kann. Daher war es unmöglich, Agarobiose oder Agarotetraose aus
Agarose als Rohmaterial unter Verwendung einer bekannten α-Agarase
effizient herzustellen.
-
Die
erfindungsgemäße α-Agarase
ist ein Enzym, das auf Agarose, Agarohexaose und Agarooligosaccharide
länger
als Agarohexaose wirkt, wie aus den vorstehend genannten physikalischen
und chemischen Eigenschaften ersichtlich. Daher wirkt sie auf Agarose,
um Agarooligosaccharide herzustellen. Des Weiteren kann sie die
einzelne α-1,3-Bindung
in Agarohexaose spalten, die als Ergebnis der Wirkung hergestellt
wurde. Mit anderen Worten ist es dadurch, dass der erfindungsgemäßen α-Agarase ermöglicht wird,
auf Agarose einzuwirken, möglich,
Agarobiose und Agaro tetraose, ein Disaccharid und ein Tetrasaccharid,
die gemäß herkömmlichen
Verfahren kaum hergestellt worden sind, in großen Mengen zu erhalten.
-
Substratspezifitäten der
bekannten α-Agarasen
und der erfindungsgemäßen α-Agarase
sind in Tabelle 1 gezeigt. In der Tabelle stellen die Zeichen +
und – die
Fähigkeit
bzw. Unfähigkeit
des Enzyms dar, das Substrat zu verdauen. Tabelle 1
Substrat | Alteromonas
agarlyticus GJ1B | Bakterium
der Gattung Vibrio (JT0107-L4) | Agarase
1-7 Agarase 4-3 |
Agarose | + | – | + |
Agarohexaose | – | + | + |
Agarotetraose | – | + | – |
-
Die
erfindungsgemäße α-Agarase
wirkt auf Agarohexaose ein, um Agarobiose und Agarotetraose herzustellen.
-
Die
Agarooligosaccharide, die mittels der erfindungsgemäßen α-Agarase
hergestellt wurden, enthalten Agarobiose und Agarotetraose. Die
Agarooligosaccharide können
Agarohexaose oder Agarooligosaccharide länger als Agarohexaose enthalten,
solange die Anwesenheit davon nicht den Zweck der Verwendung behindert.
Agar, Agarose oder von Agar oder Agarose abgeleitete Oligosaccharide
können
als Rohmaterial für die
Herstellung von Agarobiose, Agarotetraose und Agarohexaose mittels
der erfindungsgemäßen α-Agarase verwendet
werden. Die für
diese Wirkung der α-Agarase
verwendeten Bedingungen sind nicht speziell eingeschränkt, solange
das Enzym seine Aktivität
unter den verwendeten Bedingungen aufweist. Zum Beispiel ist es
bevorzugt, Agarase 1-7 zu erlauben, unter neutralen bis schwach
sauren Bedingungen zu wirken, Agarase 4-3 zu erlauben, unter schwach
alkalischen bis schwach sauren Bedingungen zu wirken, und beiden
Enzymen zu erlauben, bei 37 bis 42°C zu wirken. Die Zusammensetzung
des Reaktionsgemisches ist nicht speziell eingeschränkt, solange
es für
die Wirkung des Enzyms geeignet ist.
-
Wie
vorstehend beschrieben sind die Oligosaccharide, die mittels der
erfindungsgemäßen α-Agarase hergestellt
wurden, hauptsächlich
Hexasaccharide oder kürzere
Oligosaccharide mit geringen Polymerisationsgraden. Es ist jedoch
möglich,
gegebenenfalls Oligosaccharide mit unterschiedlichen Polymerisationsgraden
durch geeignete Auswahl der Reaktionsbedingungen oder dergleichen
herzustellen. Es ist auch möglich, Agarobiose,
Agarotetraose und Agarohexaose unabhängig durch Trennen und Reinigen
der so erhaltenen Oligosaccharide zu erhalten.
-
Das
erfindungsgemäße α-Agarase-Gen
ist ein Gen, das für
ein Polypeptid mit der vorstehend beschriebenen α-Agarase-Aktivität kodiert.
Daher betrifft es eine Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz enthält,
die für
eine Aminosäuresequenz
für ein
Polypeptid mit einer α-Agarase-Aktivität kodiert.
Beispiele der erfindungsgemäßen α-Agarase-Gene
beinhalten ein Gen, das eine Nukleotidsequenz enthält, die
für Agarase 1-7
abgeleitet von dem Mikroorganismus TKR1-7AGα (FERM 8P-6990) kodiert, und
ein Gen, das eine Nukleotidsequenz enthält, die für Agarase 4-3 abgeleitet von
dem Mikroorganismus TKR4-3AGα (FERM
BP-6991) kodiert. Gene, die für
Agarase 1-7 und Agarase 4-3 kodieren, sind z.B. ein Gen mit einer
Nukleotidsequenz, die für
ein Polypeptid kodiert, das aus 749 Aminosäureresten von der Aminosäurezahl
177 bis zu der Aminosäurezahl
925 in SEQ ID NO: 14 besteht, und ein Gen mit einer Nukleotidsequenz,
die für
ein Polypeptid kodiert, das aus 767 Aminosäureresten von der Aminosäurezahl
184 bis zu der Aminosäurezahl
950 in SEQ ID NO: 15 besteht.
-
Die
erfindungsgemäßen α-Agarase-Gene
beinhalten auch eine Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz enthält,
die für
ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz hat, in der eine
oder mehrere Aminosäuren
in der vorstehend erwähnten
Aminosäuresequenz
substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder inseriert sind,
und das eine α-Agarase-Aktivität aufweist.
-
Auch
beinhalten die erfindungsgemäßen Gene
ein Gen mit einer Nukleotidsequenz, die aus 2247 Basen von der Basenzahl
529 bis zu der Basenzahl 2775 in SEQ ID NO: 12 besteht, und ein
Gen mit einer Nukleotidsequenz, die aus 2301 Basen von der Basenzahl
550 bis zu der Basenzahl 2850 in SEQ ID NO: 13 besteht. Die erfindungsgemäßen Gene
beinhalten auch eine Nukleinsäure,
die eine Nukleotidsequenz enthält,
in der eine oder mehrere Basen in der vorstehend genannten Nukleotidsequenz
substituiert, deletiert, hinzugefügt und/oder inseriert sind,
und die ein Polypeptid mit einer α-Agarase-Aktivität kodiert.
-
Des
Weiteren beinhalten die erfindungsgemäßen Gene eine Nukleinsäure, die
eine Nukleotidsequenz enthält,
die mit dem vorstehend genannten Gen unter stringenten Bedingungen
hybridisiert und ein Polypeptid mit einer α-Agarase-Aktivität ko diert.
Hybridisierung kann gemäß eines
Verfahrens wie z.B. in T. Maniatis et al. (Hrsg.), Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Auflage, 1989, Cold Spring Harbor Laboratory,
beschrieben durchgeführt
werden. Die stringenten Bedingungen sind z.B. Inkubation mit einer
Sonde bei 65°C über Nacht
in einer Lösung,
die 6 × SSC
(1 × SSC:
0,15 M NaCl, 0,015 Natriumcitrat, pH 7,0), 0,5% SDS, 5 × Denhardt's und 100 mg/ml Heringssperma-DNA
enthält.
-
Das
erfindungsgemäße α-Agarase-Gen
kann z.B. wie folgt kloniert werden.
-
Genomische
DNA wird von einem Mikroorganismus, der eine α-Agarase herstellt, präpariert.
Die genomische DNA kann gemäß eines
geeigneten bekannten Verfahrens präpariert werden. Zum Beispiel
kann sie mittels bekannter Verfahren wie Lysozym-Behandlung, Protease-Behandlung,
RNase-Behandlung, Phenol-Behandlung und Ethanolpräzipitation
in Kombination präpariert
werden. Die so erhaltene genomische DNA wird durch geeignete bekannte
Mittel wie Ultraschall oder Verdau mit einem Restriktionsenzym abgebaut.
Die erhaltenen DNA-Fragmente werden in einen Vektor (z.B. ein Plasmid-Vektor)
gemäß eines
herkömmlichen Verfahrens
zum Erstellen rekombinanter DNA-Moleküle eingebaut. Die rekombinanten
DNA-Moleküle
werden dann in einen geeigneten Wirt (z.B. Escherichia coli) zum
Erhalten von Transformanten eingebracht. Verfahren zur Herstellung
von rekombinanten DNA-Molekülen, Transformation
und dergleichen können
geeigneterweise abhängig
von dem zu verwendenden Vektor und Wirt aus herkömmlichen Verfahren, z.B. den
in Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, beschriebenen,
ausgewählt
werden. Dadurch wird eine genomische Bibliothek erhalten, die eine
Transformante enthält,
die ein α-Agarase-Gen
trägt.
-
Danach
wird die genomische Bibliothek zur Auswahl der Transformanten, die
das α-Agarase-Gen trägt, gescreent.
Beispiele von Screening-Verfahren sind wie folgt.
-
(1) Screenen mittels Expression von α-Agarase-Aktivität als Index
-
Eine
genomische Bibliothek wird auf Agarplatten wachsen gelassen. Eine
Transformante, die ein α-Agarase-Gen
trägt,
exprimiert ein Polypeptid mit einer α-Agarase-Aktivität. Das Polypeptid lysiert Agar-Gel durch
die Wirkung seiner α-Agarase-Aktivität. Entsprechend
wird eine Kolonie oder ein Plaque, die/das Agar-Gel in einer Agarplatte
lysiert, ausgewählt.
-
(2) Screenen mittels Antikörper
-
Eine
grobe, teilweise gereinigte oder gereinigte Enzympräparation
einer α-Agarase
wird wie vorstehend beschrieben hergestellt. Ein Anti-α-Agarase-Antikörper wird
mittels der Präparation
als Antigen gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens hergestellt.
-
Eine
genomische Bibliothek wird auf Platten wachsen gelassen. Gewachsene
Kolonien oder Plaques werden auf Nylon- oder Nitrocellulosefilter
transferiert. Exprimierte rekombinante Proteine werden zusammen mit
den Kolonien oder Plaques auf die Filter transferiert. Die rekombinanten
Proteine auf den Filtern werden mit dem Anti-α-Agarase-Antikörper zur
Identifizierung eines Klons, der mit dem Antikörper reagiert, umgesetzt.
-
Der
Klon, der mit dem Antikörper
reagiert, kann gemäß einem
bekannten Verfahren, z.B. durch Reaktion eines Peroxidase-gekoppelten
sekundären
Antikörpers
mit den Filtern, die mit dem Anti-α-Agarase-Antikörper reagiert
wurden, Inkubation des Filters mit einem chromogenen Substrat und
dann Detektion der entwickelten Farbe identifiziert werden.
-
Wenn
ein Expressionsvektor, der zu einer hohen Expression eines Gens,
das in den Vektor eingebaut wurde, führt, für die Herstellung der genomischen
Bibliothek, die in dem Verfahren (1) oder (2) wie vorstehend beschrieben
verwendet werden soll, verwendet wird, kann eine Transformante,
die das Gen von Interesse trägt,
leicht ausgewählt
werden.
-
(3) Screenen durch Hybridisierung mittels
DNA-Sonde
-
Eine
genomische Bibliothek wird auf Platten wachsen gelassen. Gewachsene
Kolonien oder Plaques werden auf Nylon- oder Nitrocellulosefilter
transferiert. DNA wird durch Denaturierung auf die Filter immobilisiert.
Die DNA auf den Filtern wird mit einer markierten Sonde gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens hybridisiert, um einen Klon zu identifizieren, der mit
der Sonde hybridisiert.
-
Für dieses
Screenen verwendete Sonden beinhalten ein Oligonukleotid, das basierend
auf Informationen über
die Aminosäuresequenz
der α-Agarase
wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, ein Oligonukleotid,
das basierend auf Informationen über
eine andere Aminosäuresequenz
hergestellt wurde, und ein PCR-Fragment, das unter Verwendung von
Primern amplifiziert wurde, die basierend auf Informationen über solch
eine Aminosäuresequenz
hergestellt wurden. Beispiele von für die Sonden verwendeten Markierungen beinhalten
in nicht begrenzender Weise eine Radioisotopen-Markierung, eine
Fluoreszenz-Markierung, eine Digoxigenin-Markierung und eine Biotin-Markierung.
-
Eine
genomische Bibliothek, die mit Transformanten, die ein α-Agarase-Gen
tragen, angereichert ist und wie folgt hergestellt wurde, kann als
eine genomische Bibliothek zur Verwendung für das Screenen verwendet werden.
-
Gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens wird genomische DNA von einem Mikroorganismus, der eine α-Agarase
herstellt, präpariert,
mit einem geeigneten Restriktionsenzym verdaut, durch Agarose-Gel-Elektrophorese
getrennt und dann auf einen Nylon- oder Nitrocellulosefilter geblottet.
Die DNA auf dem Filter wird gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens mit der vorstehend beschriebenen markierten Sonde hybridisiert,
um ein DNA-Fragment, das mit der Sonde hybridisiert, zu detektieren.
DNA-Fragmente, die dem Signal entsprechen, werden von dem Agarose-Gel
extrahiert und gereinigt.
-
Die
so erhaltenen DNA-Fragmente werden in einen Vektor (z.B. ein Plasmid-Vektor)
gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens eingebaut, um rekombinante DNA-Moleküle herzustellen. Die rekombinanten DNA-Moleküle werden
dann in einen geeigneten Wirt (z.B. Escherichia coli) zum Erhalten
von Transformanten eingebracht. Ein für den zu verwendenden Vektor
geeignetes Transformationsverfahren kann aus herkömmlichen
Verfahren, z.B. denen in Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Ausgabe, beschriebenen, ausgewählt werden. Dadurch wird eine
genomische Bibliothek, die mit Transformanten, die ein α-Agarase-Gen
tragen, angereichert ist, erhalten.
-
Screenen
kann durch Verwendung solch einer genomischen Bibliothek effektiver
durchgeführt
werden.
-
(4) In vitro-Klonierung mittels PCR
-
Das
Gen von Interesse wird durch Screenen von Transformanten in den
Verfahren (1) bis (3) wie vorstehend beschrieben kloniert. Mittels
PCR kann Klonieren in vitro ohne Verwendung von Transformanten durchgeführt werden.
-
Genomische
DNA wird von einem Mikroorganismus, der eine α-Agarase herstellt, präpariert.
Die genomische DNA wird durch geeignete bekannte Mittel wie Ultraschall
oder Verdau mit einem Restriktionsenzym abgebaut. Linker werden
gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens an die so erhaltenen DNA-Fragmente ligiert.
-
Eine
PCR wird unter Verwendung eines Oligonukleotids, das basierend auf
Informationen über
eine Aminosäuresequenz
einer α-Agarase
hergestellt wurde, und eines Oligonukleotids, das mit dem Linker
hybridisiert, als Primer sowie der genomischen Bibliothek als Matrize
durchgeführt.
Das erhaltene Amplifikationsprodukt wird in einen Vektor (z.B. ein
Plasmid-Vektor) gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens eingebaut.
-
Die
Nukleotidsequenz des α-Agarase-Gens
in der Transformanten, die das α-Agarase-Gen
trägt und die
wie vorstehend in (1) bis (3) beschrieben erhalten wurde, oder des
rekombinanten DNA-Moleküls,
das das α-Agarase-Gen
enthält
und das wie vorstehend in (4) beschrieben erhalten wurde, kann gemäß eines
bekannten Verfahrens bestimmt werden. Wenn der Klon nicht das gesamte α-Agarase-Polypeptid kodiert,
wird der gesamte offene Leserahmen für die α-Agarase durch Wiederholung
eines Verfahrens aufgedeckt, das das Herstellen einer neuen Sonde
basierend auf der bestimmten Nukleotidsequenz und das Screenen einer
genomischen Bibliothek unter Verwendung der Sonde zum Erhalten eines
neuen Klons umfasst. Ein Klon, der den gesamten, für die α-Agarase-kodierenden
offenen Leserahmen enthält,
kann z.B. basierend auf der so erhaltenen Information hergestellt
werden.
-
Ein
Polypeptid mit einer α-Agarase-Aktivität kann in
großen
Mengen durch Gentechnik hergestellt werden, wobei das die α-Agarase
kodierende Gen, das wie vorstehend beschrieben erhalten wurde, mit
einem geeigneten Expressionsvektor verbunden ist.
-
Ein
Verfahren zum Erhalten eines Gens für Agarase 1-7 wird im Folgenden
kurz beschrieben.
-
Zellen,
die durch Kultivieren von TKR1-7AGα erhalten wurden, werden mittels
Lysozym lysiert und dann einem Entfernen von Proteinen, Ethanolpräzipitation
und dergleichen zum Erhalten von genomischer DNA unterworfen. Die
genomische DNA wird teilweise mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut.
Die erhaltenen DNA-Fragmente
werden in einen Plasmid-Vektor (mit einem Ampicillin-Resistenzgen)
zum Erstellen einer Plasmidbibliothek inseriert. Die Plasmidbibliothek
wird zur Transformation von Escherichia coli verwendet. Transformanten
werden auf LB-Agarmedium
mit 1,5% (w/v) Agar und 50 μg/ml
Ampicillin wachsen gelassen und bei 37°C 5 Tage kultiviert. Nach der
Kultivierung werden Kolonien, bei denen Abbau des umgebenden Agars
beobachtet wird, isoliert, in LG-Medium mit Ampicillin geimpft und
kultiviert. Die α-Agarase-Aktivität wird für einen
Rohextrakt, der von den Zellen präpariert wurde, bestimmt. Plasmid-DNA
wurde gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens von einer Transformanten extrahiert, für die α-Agarase-Aktivität beobachtet
wurde. Die Länge
der in die Plasmid-DNA inserierten DNA wurde mit etwa 8 kb bestimmt.
Dieses rekombinante Plasmid wird als pAA1 bezeichnet. Mit dem Plasmid
transformiertes Escherichia coli wird bezeichnet und gekennzeichnet
als Escherichia coli JM109/pAA1 und wurde gemäß dem Budapester Vertrag am
26. Mai 1999 (Datum der ursprünglichen
Hinterlegung) am National Institute of Bioscience and Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, Ministry of International
Trade and Industry, 1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki,
Japan unter der Zugangsnummer FERM BP-6992 hinterlegt.
-
Eine
Analyse der Nukleotidsequenz des DNA-Fragments, das in das Plasmid
pAA1 inseriert wurde, offenbarte, dass sie einen offenen Leserahmen
(ORF), der ein Polypeptid bestehend aus 925 Aminosäuren kodiert,
als eine für
eine α-Agarase
kodierende Region enthält.
Die Nukleotidsequenz des offenen Leserahmens und die durch den offenen
Leserahmen kodierte Aminosäuresequenz
sind in SEQ ID NO: 12 bzw. 14 gezeigt. Die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 ist also ein Beispiel der erfindungsgemäßen Agarase. Ein
Vergleich dieser Aminosäuresequenz
mit der vorher bestimmten N-terminalen Aminosäuresequenz von Agarase 1-7,
P1, zeigt, dass Agarase 1-7 ein Polypeptid bestehend aus einer Aminosäuresequenz
von der Aminosäurezahl
28 bis zu der Aminosäurezahl
925 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 ist und dass die Aminosäuresequenz durch eine Nukleotidsequenz
von der Basenzahl 82 bis zu der Basenzahl 2778 (umfassend das Terminationscodon)
in der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 12 kodiert wird. Die Aminosäuresequenz,
die aus den Aminosäuren
1 bis 27 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 besteht, wird für eine Signalsequenz gehalten.
Des Weiteren weist ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die aus 749 Resten von der Aminosäurezahl 177 bis zu der Aminosäurezahl
925 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 besteht, auch die Aktivität der erfindungsgemäßen α-Agarase
auf.
-
Ein
Verfahren zum Erhalten eines Gens für α-Agarase 4-3 ist nachstehend
kurz beschrieben. Gemischte Primer 3 und 4 wurden basierend auf
der N-terminalen Aminosäuresequenz
der Agarase 4-3, P2, dargestellt durch SEQ ID NO: 2, hergestellt.
Die Sequenzen der gemischten Primer 3 und 4 sind in SEQ ID NO: 6
bzw. 7 gezeigt.
-
Chromosomale
DNA, die aus TKR4-3AGα wie
vorstehend für α-Agarase
1-7 beschrieben hergestellt wurde, wurde komplett mit dem Restriktionsenzym
BamHI verdaut. BamHI-Linker wurden an die Enden der verdauten DNA
ligiert. Eine PCR wurde mittels der erhaltenen DNA als Matrize sowie
des gemischten Primers 3 und des Primers C1, der in dem LA PCR in
vitro cloning Kit (Takara Shuzo) enthalten ist, durchgeführt.
-
Als
nächstes
wurde eine PCR unter Verwendung des so erhaltenen Produkts der primären PCR
als Matrize sowie des gemischten Primers 4 und des Primers C2, der
in dem LA PCR in vitro cloning Kit (Takara Shuzo) enthalten ist,
durchgeführt.
Als Ergebnis wurde ein Amplifikationsprodukt von etwa 2 kb erhalten.
Dieses DNA-Fragment
wurde als 4-3N bezeichnet.
-
Die
Nukleotidsequenzen der terminalen Regionen des amplifizierten Fragments
wurden analysiert. Primer 5 und 6, deren Nukleotidsequenzen in SEQ
ID NO: 8 bzw. 9 gezeigt sind, wurden basierend auf der Nukleotidsequenz,
die einer Region entspricht, die den N-terminalen Teil der Agarase
kodiert, hergestellt. In ähnlicher
Weise wurden Primer 7 und 8, deren Nukleotidsequenzen in SEQ ID
NO: 10 bzw. 11 gezeigt sind, basierend auf der Nukleotidsequenz,
die dem C-terminalen Teil der Agarase entspricht, hergestellt.
-
Wenn
eine PCR wie vorstehend für
4-3N beschrieben, außer
dass Primer 5 und 6 anstatt der gemischten Primer 3 und 4 verwendet
wurden, durchgeführt
wurde, wurde ein DNA-Fragment von etwa 1,0 kb, 4-3UN, erhalten.
In ähnlicher
Weise wurde, wenn eine PCR unter Verwendung der Primer 7 und 8 durchgeführt wurde, ein
DNA-Fragment von etwa 2,0 kb, 4-3C, erhalten. Eine Analyse der Nukleotidsequenzen
der Fragmente 4-3UN und 4-3C unter Berücksichtigung der vorher bestimmten
Nukleotidsequenz von 4-3N offenbarte einen offenen Leserahmen, der
ein Polypeptid bestehend aus 951 Aminosäuren kodiert. Die Nukleotidsequenz
des offenen Leserahmens und die durch die Nukleotidsequenz des offenen
Leserahmens kodierte Aminosäuresequenz
sind in SEQ ID NO: 13 bzw. 15 gezeigt. In 4-3UN wurden eine Nukleotidsequenz
für die
Aminosäuresequenz
P2, eine stromaufwärts
gelegene, 183 Aminosäuren
kodierende Nukleotidsequenz und eine weiter stromaufwärts gelegene
SD-ähnliche
Sequenz gefunden.
-
Folglich
ist die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 ein Beispiel für
die erfindungsgemäße Agarase.
Ein Vergleich dieser Aminosäuresequenz
mit der vorher bestimmten N-terminalen Aminosäuresequenz von Agarase 4-3
zeigt, dass Agarase 4-3
ein Polypeptid ist, das aus einer Aminosäuresequenz von der Aminosäurezahl
184 bis zu der Aminosäurezahl
951 in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 besteht, und dass die Aminosäuresequenz durch eine Nukleotidsequenz
von der Basenzahl 550 bis zu der Basenzahl 2856 (einschließlich des
Terminationscodons) in der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 13 kodiert
wird.
-
Die
wie vorstehend beschrieben erhaltenen Aminosäuresequenzen von Agarase 1-7
und Agarase 4-3 sowie die Nukleotidsequenzen der Gene, die für diese
Enzyme kodieren, weisen keine Homologie mit den Aminosäuresequenzen
von β-Agarasen,
die bekannte Agarose-verdauende Enzyme sind und die Agarose in einer im
Vergleich zu der erfindungsgemäßen Agarase
unterschiedlichen Weise spalten, und den Nukleotidsequenzen der
Gene, die die Enzyme kodieren, auf. Daher werden diese Sequenzen
als absolut neu betrachtet.
-
Ein
rekombinantes DNA-Molekül
kann durch Verbinden eines für
die erfindungsgemäße α-Agarase
kodierenden Gens (z.B. das für
Agarase 1-7 oder Agarase 4-3 kodierende Gen) mit einem geeigneten
Vektor hergestellt werden. Des Weiteren kann eine Transformante
durch Einbringen des rekombinanten DNA-Moleküls in einen geeigneten Wirt
hergestellt werden. Die erfindungsgemäße α-Agarase wird in einer durch
Kultivierung der Transformanten erhaltenen Kultur hergestellt. Daher
ist es möglich,
die erfindungsgemäße α-Agarase
(z.B. Agarase 1-7 oder Agarase 4-3) in großen Mengen unter Verwendung
der Transformanten herzustellen.
-
Eine
mutierte α-Agarase
kann durch Einbringen einer Mutation in ein für eine α-Agarase kodierendes Gen gemäß eines
bekannten Verfahrens hergestellt werden. Beispiele für die Verfahren
zum Einbringen einer Mutation, die verwendet werden können, beinhalten
in nicht begrenzender Weise das Oligonukleotid-Doppel-Amber-Verfahren (Hashimoto-Gotoh,
T. et al., Gene, 152:271-275 (1995)), das „gapped duplex"-Verfahren (Kramer,
W. et al., Nucl. Acids Res., 12:9441 (1984); Kramer, W. et al.,
Methods in Enzymology, 154:350 (1987)) und das Kunkel-Verfahren
(Kunkel, T.A., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82:488 (1985); Kunkel,
T.A., Methods in Enzymology, 154:367 (1987)).
-
Die α-Agarase
von Interesse kann von einer Transformanten durch Expression eines
Gens, das ein Polypeptid kodiert, in dem eine Signalsequenz an den
N-Terminus der zu exprimierenden α-Agarase
angefügt ist,
sekretiert werden. Die Signalsequenz ist nicht auf eine spezifische
begrenzt und ist z.B. die Signalsequenz von α-Agarase 1-7 dargestellt durch Aminosäurezahlen
1 bis 27 in SEQ ID NO: 14. Diese Signalsequenz ist durch eine Nukleotidsequenz
von der Basenzahl 1 bis zu der Basenzahl 81 in SEQ ID NO: 12 kodiert.
-
Beispiele
von Vektoren, die zum Erstellen der rekombinanten DNA-Moleküle verwendet
werden können,
beinhalten in nicht begrenzender Weise Plasmid-Vektoren, Phagen-Vektoren
und Virus-Vektoren. Ein geeigneter Vektor kann abhängig von
dem Zweck, für
den die rekombinante DNA verwendet wird, ausgewählt werden. In Fällen, in
denen ein rekombinantes DNA-Molekül zur Herstellung einer α-Agarase
hergestellt wird, wird ein Vektor bevorzugt, der einen Promotor
und/oder andere Regionen zur Expressionskontrolle enthält. Beispiele
von solchen Plasmid-Vektoren beinhalten in nicht begrenzender Weise
pKF19k, pT7BlueT und pET16b. Wirte, die zum Herstellen von Transformanten
verwendet werden können,
beinhalten in nicht begrenzender Weise Mikroorganismen wie Bakterien,
Hefen und Fadenpilze sowie kultivierte Zellen von Säugern, Fischen,
Insekten und dergleichen. Ein rekombinantes DNA-Molekül, das unter
Verwendung eines für den
Wirt geeigneten Vektors hergestellt wurde, wird zur Herstellung
einer Transformanten verwendet.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung von Agarase 1-7 durch Gentechnik ist nachstehend
kurz beschrieben.
-
Ein
DNA-Fragment, das eine Nukleotidsequenz enthält, die für ein Polypeptid mit z.B. einer
Aminosäuresequenz
kodiert, die bei der Aminosäurezahl
28 oder 177 in SEQ ID NO: 14 startet, wird durch eine PCR unter
Verwendung des Plasmids pAA1, das das α-Agarase 1-7-Gen kodiert, als
Matrize amplifiziert, um ein Plasmid, in dem das amplifizierte Fragment
in einen geeigneten Plasmid-Vektor (z.B. pKF19k (Takara Shuzo), pT7BlueT
(Takara Shuzo) oder pET16b (Takara Shuzo)) inseriert ist, herzustellen.
Mit solch einem Plasmid transformiertes Escherichia coli (z.B. Escherichia
coli JM109 oder BL21(DE3)pLysS) wird in einem geeigneten flüssigen Medium
kultiviert. Induktion wird unter Verwendung von IPTG oder dergleichen
durchgeführt,
falls notwendig. Das Polypeptid, das durch das in das Plasmid inserierte
DNA-Fragment kodiert wird, wird exprimiert. Die α-Agarase-Aktivität, die durch
solch eine Transformante in einem Einheitsvolumen einer Kultur exprimiert
wird, ist gewöhnlich
höher als
die für
eine Kultur von TKR1-7AGα beobachtete.
-
Für Agarase
4-3 kann eine Transformante, die die α-Agarase exprimiert, mittels
Gentechnik wie vorstehend für
Agarase 1-7 beschrieben nach Amplifizierung eines DNA-Fragments,
das eine Nukleotidsequenz enthält,
die z.B. für
ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
kodiert, die bei der Aminosäurezahl
184 in SEQ ID NO: 15 startet, durch eine PCR unter Verwendung von
chromosomaler DNA von dem Mikroorganismus TKR4-3α als Matrize hergestellt werden.
Die erhaltene Transformante weist α-Agarase-Aktivität auf und die
Aktivität
in einem Einheitsvolumen einer Kultur ist gewöhnlich höher als die für eine Kultur
von TKR4-3AGα beobachtete.
-
Die
durch Gentechnik wie vorstehend beschrieben hergestellte erfindungsgemäße α-Agarase
kann durch ein herkömmliches
Reinigungsverfahren wie Aussalzen mit Ammoniumsulfat oder Lösungsmittelpräzipitation
teilweise gereinigt werden. Des Weiteren kann eine gereinigte Enzympräparation,
die zu einer einzelnen Bande nach Elektrophorese führt, unter
Verwendung von bekannten Reinigungsverfahren wie Säulenchromatographien
(z.B. Anionenaustauscher-Säule
und Gelfiltrations-Säule) in
Kombination erhalten werden.
-
Agarooligosaccharide
wie Agarobiose, Agarotetraose und Agarohexaose können durch Reaktion der so
erhaltenen erfindungsgemäßen rekombinanten α-Agarase
in einem variablen Reinheitsgrad mit einem in Rotalgen enthaltenen
Polysaccharid wie Agar oder Agarose als Substrat hergestellt werden.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung genauer, sind
aber nicht begrenzend für
den Schutzbereich davon zu verstehen.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von α-Agarase aus TKR1-7AGα
-
Nach
Reinigung der erfindungsgemäßen α-Agarase
wurde die enzymatische Aktivität
mittels Durchführen
einer enzymatischen Reaktion unter Verwendung von Agarose L03 (Takara
Shuzo, Code: 5003) als Substrat und danach Quantifizieren der erhaltenen
Agarotetraose unter Verwendung von Hochleistungs-Flüssigchromatographie
gemessen. Das Verfahren ist nachstehend genau beschrieben.
-
Eine
Lösung,
die Agarose L03 bei einer Konzentration von 0,2% in 10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid und 10 mM Natriumchlorid enthielt,
wurde hergestellt. 180 μl
dieser Lösung
wurden mit 20 μl
einer Enzymlösung
gemischt. Das Gemisch wurde bei 42°C 30 bis 120 Minuten, vorzugsweise
60 Minuten reagieren gelassen und dann auf 60°C 1 Minute erhitzt, um die Reaktion
zu stoppen. 30 μl
dieses Reaktionsgemisches wurden auf eine TSKgel α-2500-Säule gegeben
(innerer Durchmesser: 7,8 mm; Länge:
300 mm; Tosoh, Code: 18339). Ein Peak wurde bei einer Retentionszeit
von etwa 26 Minuten unter Verwendung einer 70%igen Acetonitrillösung als
Eluent bei einer Flussrate von 0,8 ml/Minute eluiert. Agarotetraose,
die als Ergebnis der enzymatischen Reaktion hergestellt wurde, wurde
in dem Peak quantifiziert. Ein Unit (1 U) der erfindungsgemäßen α-Agarase
ist als die Menge des Enzyms definiert, die 1 Mikromol Agarotetraose
in 10 Minuten herstellt.
-
100
ml künstliches
Meerwasser (Produktname Jamarine S; Jamarine Laboratory) wurden
hergestellt. Pepton (DIFCO, Code: 0123-17-3) und Hefeextrakt (DIFCO,
Code: 0127-17-9) wurden bei Konzentrationen von 0,3% bzw. 0,02%
zugegeben. Der pH-Wert wurde unter Verwendung von 3 M Natriumcarbonat
auf 8,0 eingestellt. Das erhaltene Gemisch wurde in einen 500 ml
Erlenmeyer-Kolben transferiert. 0,1 g Agar (Nacalai Tesque, Code:
010-28) wurden zugegeben. Nach Sterilisation in einem Autoklaven
wurde der Mikroorganismus TKR1-7AGα in das Gemisch geimpft und
bei 25°C
und 120 UpM über
Nacht kultiviert. Die erhaltene Kultur wurde als Vorkultur verwendet.
-
Die
Hauptkultivierung wurde wie folgt durchgeführt. 3 l des vorstehend genannten
Mediums wurden in einem 5 1-Glasfermentergefäß hergestellt und in einem
Autoklaven sterilisiert. 30 ml der Vorkultur wurden in das Medium
geimpft und bei 25°C
und 250 UpM 24 Stunden kultiviert. Die Kultur wurde dann bei 8000 × g 20 Minuten
zentrifugiert, um etwa 3 l eines Überstands zu sammeln, von dem
Zellen entfernt worden waren.
-
Die
folgenden Verfahren wurden bei 4°C
oder weniger durchgeführt.
-
Der Überstand
wurde in eine Dialysemembran (Sanko Junyaku, Code: UC-36-32-100) gegeben und in
etwa 500 g Polyethylenglycol über
zwei Nächte
zum Konzentrieren getaucht, bis das Volumen der internen Lösung etwa
100 ml betrug, und dann wurde zum Entsalzen gegen Puffer A (20 mM
Tris-Hydrochlorid (pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 10 mM Natriumchlorid)
dialysiert. Das Dialysat wurde auf eine Säule (φ 2 cm × 9,5 cm) gegeben, die mit
30 ml des starken Anionenaustauscher-Harzes Super Q (Tosoh, Code: 17227)
gefüllt
war und mit Puffer A äquilibriert
worden war. Die adsorbierte α-Agarase
wurde mittels eines linearen Gradientens von 10 mM bis 150 mM Calciumchlorid
(gesamtes Elutionsvolumen: 600 ml) eluiert. Eine Fraktion von etwa
60 ml mit α-Agarase-Aktivität, die bei
einer Calciumchlorid-Konzentration
zwischen 50 mM und 100 mM eluierte, wurde gesammelt.
-
Diese
Fraktion wurde zum Entsalzen gegen Puffer B (10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 10 mM Natriumchlorid) dialysiert
und dann auf eine mit 20 ml Super Q gefüllte Säule (φ 2 cm × 6,3 cm) gegeben. In diesem
Fall wurde das adsorbierte Enzym mittels eines linearen Gradienten
von 10 mM bis 1,0 M Natriumchlorid (gesamtes Elutionsvolumen: 200
ml) eluiert. Eine Fraktion von 40 ml mit α-Agarase-Aktivität, die bei
etwa 0,5 M eluierte, wurde erhalten. Diese Fraktion wurde gegen
Puffer B dialysiert und auf eine mit 10 ml DEAE-TOYOPEARL (Tosoh,
Code: 007473) gefüllte
Säule (φ 0,8 cm × 5,7 cm)
gegeben. Eine Fraktion von etwa 20 ml mit α-Agarase-Aktivität wurde
mittels eines linearen Gradienten von 10 mM bis 150 mM Calciumchlorid
(gesamtes Elutionsvolumen: 100 ml) gesammelt.
-
Die
Fraktion wurde dann mittels der Zentrifugations-Ultrafiltrationsmembran
Centriprep-10 (Amicon, Code: 4304) auf etwa 1 ml konzentriert. Das
Konzentrat wurde unter Verwendung einer Säule (φ 0,8 cm × 60 cm), die mit Sephadex
G-100 (Pharmacia, Code: 17-0060-01) gefüllt war und mit Puffer B äquilibriert
worden war, einer Gelfiltration unterworfen, um eine Fraktion von
etwa 15 ml mit α-Agarase-Aktivität zu erhalten.
Diese Fraktion wurde auf eine Säule
(φ 0,8
cm × 10
cm) mit 5 ml QAE-TOYOPEARL (Tosoh, Code: 14026) gegeben und unter
Verwendung eines linearen Gradienten von 10 mM bis 150 mM Calciumchlorid
(gesamtes Elutionsvolumen: 100 ml) eluiert, um eine α-Agarase-Fraktion
von etwa 4 ml zu erhalten.
-
Eine
Analyse der so erhaltenen α-Agarase-Fraktion
durch SDS-PAGE offenbarte, dass das Enzym von Interesse fast zur
Homogenität
gereinigt war und dass das Molekulargewicht etwa 95000 betrug. Die
gesamte Aktivität
der so erhaltenen gereinigten α-Agarase-Präparation
lag bei 45 U. Diese Fraktion wurde als Agarase 1-7 in den nachfolgenden
Experimenten verwendet.
-
Beispiel 2
-
Herstellung von α-Agarase aus TKR4-3AGα
-
Der
Mikroorganismus TKR4-3AGα wurde
wie vorstehend für
den Mikroorganismus TKR1-7AGα in Beispiel
1 beschrieben kultiviert, um etwa 3 l eines Kulturüberstands
zu erhalten.
-
Der
Kulturüberstand
wurde in eine Dialysemembran (Sanko Junyaku, Code: UC-36-32-100) gegeben und
in etwa 500 g Polyethylenglycol über
zwei Nächte
zum Konzentrieren getaucht, bis das Volumen der inneren Flüssigkeit
etwa 300 ml betrug, und dann wurde gegen Puffer C (10 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 50 mM Natriumchlorid) dialysiert.
Etwa zwei Drittel des Dialysats wurden auf eine Säule (φ 2 cm × 9,5 cm)
gegeben, die mit 30 ml Super Q gefüllt war und mit Puffer C äquilibriert
worden war. Die adsorbierte α-Agarase
wurde mittels eines linearen Gradienten von 10 mM bis 80 mM Calciumchlorid
(gesamtes Elutionsvolumen: 400 ml) eluiert. Eine Fraktion von etwa
40 ml mit α-Agarase-Aktivität, die bei
einer Calciumchloridkonzentration zwischen 40 mM und 50 mM eluierte,
wurde gesammelt.
-
Diese
Fraktion wurde mittels Centriprep-10 konzentriert und mit Puffer
B zum Entsalzen verdünnt
und dann auf eine mit 10 ml DEAE-TOYOPEARL gefüllte Säule (φ 1,5 cm × 5,7 cm) gegeben. Die adsorbierte α-Agarase
wurde unter Verwendung ei nes linearen Gradienten von 10 mM bis 100
mM Calciumchlorid (gesamtes Elutionsvolumen: 100 ml) eluiert. Eine
Fraktion von 9 ml mit α-Agarase-Aktivität, die bei
einer Calciumchlorid-Konzentration von etwa 45 mM eluierte, wurde
erhalten. Diese Fraktion wurde mittels Centriprep-30 (Amicon, Code:
4306) konzentriert, fünffach
mit Puffer B verdünnt
und dann auf eine Säule
(φ 0,8
cm × 4
cm) gegeben, die mit 2 ml QAE-TOYOPEARL gefüllt war und mit Puffer B äquilibriert
worden war. Eine Fraktion der auf der Säule adsorbierten α-Agarase
wurde mittels eines linearen Gradienten von 10 mM bis 120 mM Calciumchlorid
(gesamtes Elutionsvolumen: 40 ml) gesammelt.
-
Eine
Analyse der so erhaltenen α-Agarase-Fraktion
durch SDS-PAGE offenbarte, dass die α-Agarase fast zur Homogenität gereinigt
war. Die gesamte erhaltene Aktivität betrug 1,53 U. Diese Fraktion
wurde als Agarase 4-3 in den nachfolgenden Experimenten verwendet.
-
Beispiel 3
-
Untersuchung von verschiedenen
Eigenschaften von Enzymen
-
(1) Substratspezifität und Wirkung
-
10 μl eines Reaktionspuffers
(10 mM Tris-Hydrochlorid (pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 10 mM Natriumchlorid),
der eins ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus vier Arten von Agarooligosacchariden
(Agarobiose, Agarotetraose, Agarohexaose und Agarooctaose) (jeweils
bei einer Konzentration von 2,5 mM), drei Arten von Neoagarooligosacchariden
(Neoagarobiose, Neoagarotetraose und Neoagarohexaose) (jeweils bei
einer Konzentration von 2,5 mM) und Agarose L03 (bei einer Konzentration
von 1%) enthielt, wurden hergestellt. 10 μl einer Lösung aus Agarase 1-7 oder Agarase
4-3 wurden zugegeben. Das Gemisch wurde bei 42°C 30 Minuten reagieren gelassen.
Die Reaktionsprodukte wurden einer Dünnschichtchromatographie unter
Verwendung einer Entwicklungslösung,
die aus Chloroform: Methanol: Essigsäure = 3 : 3 : 1 zusammengesetzt war,
unterworfen. Nach Entwicklung wurden die Reaktionsprodukte durch
das Orzinol-Schwefelsäureverfahren
bestätigt.
-
Als
Ergebnis wurde gezeigt, dass sowohl Agarase 1-7 als auch Agarase
4-3 Agarohexaose, Agarooctaose, Neoagarohexaose und Agarose spalten.
-
Die
Ergebnisse einer Dünnschichtchromatographie,
die erhalten wurden, als Agarase 1-7 auf Agarohexaose wirken gelassen
wurde, sind in 1 gezeigt.
-
Die
Ergebnisse einer Dünnschichtchromatographie,
die erhalten wurde, als Agarase 4-3 auf Agarohexaose wirken gelassen
wurde, sind in 2 gezeigt. In den 1 und 2 sind
die in den entsprechenden Spuren entwickelten Proben wie folgt:
Spur 1: Agarobiose; Spur 2: Agarotetraose; Spur 3: Agarohexaose;
Spur 4: mit der erfindungsgemäßen Agarase
reagierte Agarohexaose; Spur 5: ein Gemisch aus Agarobiose und Agarotetraose.
Wie aus diesen Figuren ersichtlich, verdaut die erfindungsgemäße α-Agarase
Agarohexaose, um Agarobiose und Agarotetraose zu bilden.
-
(2) Identifizierung des Produkts der Reaktion
mit α-Agarase
-
Agarase
1-7 oder Agarase 4-3 wurde zu 2,0 ml einer Lösung gegeben, die Agarose L03
bei einer Konzentration von 1,0% in 10 mM Tris-Hydrochiorid (pH
7,0), 10 mM Calciumchlorid und 10 mM Natriumchlorid enthielt. Das
Gemisch wurde bei 42°C
60 Minuten reagieren gelassen. Nach Reaktion wurde ein Teil des
Reaktionsgemisches auf eine Gelfiltrationssäule (Tosoh TSKgel α-2500) gegeben
und unter Verwendung von 70% Acetonitril als Eluent bei einer Flussrate
von 0,8 ml/Minute chromatographisch getrennt. Eine Fraktion, die
bei einer Retentionszeit von etwa 26 Minuten eluierte, wurde gesammelt
und zur Trockenheit mittels eines Rotationsverdampfers konzentriert.
Das Gewicht des Produkts wurde auf etwa 4 mg bestimmt.
-
Eine
Analyse der Fraktion durch magnetische Kernresonanz unter Verwendung
des NMR-Systems JNM-EX270 FT (Nippon Denshi) bestätigte, dass
die Substanz, die aus Agarose durch die Wirkung jedes der Enzyme
gebildet wurde und in der Fraktion enthalten war, Agarotetraose
war. Also wurde gezeigt, dass sowohl Agarase 1-7 als auch Agarase
4-3 die α-1,3-Bindung
zwischen D-Galactose und 3,6-Anhydro-L-Galactose in einem Agarose-Molekül zur Bildung
von Agarooligosacchariden, die Agarotetraose enthalten, hydrolysieren.
-
(3) pH-Wert der Reaktion
-
10 μl eines Reaktionsgemisches,
das 1% Agarose L03, 10 mM Calciumchlorid und 10 mM Natriumchlorid
enthielt und dessen pH-Wert auf die folgenden Werte unter Verwendung
der in Klammern angegebenen Puffer bei einer Endkonzentration von
10 mM eingestellt war, wurden hergestellt: 4,5 (Acetatpuffer); 5,5
(Maleatpuffer); 6,0, 6,5 (Acetatpuffer); oder 7,0, 7,5 oder 8,8
(Trispuffer). 10 μl
einer Enzymlösung
wurden zugegeben. Das Gemisch wurde bei 42°C eine Stunde reagieren gelassen.
Das Reaktionsgemisch wurde einer Dünnschichtchromatographie unterworfen
und unter Verwendung von Chloroform: Methanol: Essigsäure = 3
: 3 : 1 (v/v/v) entwickelt. Reaktionsprodukte wurden durch das Orzinol-Schwefelsäure-Verfahren
bestätigt.
Als Ergebnis wurde gezeigt, dass Agarase 1-7 und Agarase 4-3 ihre
Agaroseverdauenden Aktivitäten
unter neutralen bis schwach sauren Bedingungen bzw. unter schwach
alkalischen bis schwach sauren Bedingungen aufweisen.
-
(4) Optimale Temperatur
-
Die
enzymatischen Aktivitäten
von Agarase 1-7 und Agarase 4-3 wurden bei verschiedenen Temperaturen
gemessen. Für
sowohl Agarase 1-7 als auch Agarase 4-3 betrug die Temperatur, bei
der eine Inaktivierung des Enzyms unterdrückt war und die Reaktion rasch
ablief, 37-42°C.
-
(5) Hitzestabilität
-
Eine
gereinigte Enzymlösung
von Agarase 1-7 oder Agarase 4-3 wurde auf 48°C, 50°C oder 60°C 30 Sekunden erhitzt. Eine
Lösung,
die Agarose L03 bei einer Konzentration von 0,2% in 10 mM Tris-Hydrochlorid (pH
7,0), 10 mM Calciumchlorid und 10 mM Natriumchlorid enthielt, wurde
dann zu der erhitzten Lösung
gegeben. Das Gemisch wurde bei 42°C
eine Stunde reagieren gelassen. Die Reaktion wurde durch Erhitzen
für eine
Minute in kochendem Wasser beendet. Reaktionsprodukte wurden gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zum Messen von Aktivität quantifiziert.
Als Ergebnis wies Agarase 1-7 25% ihrer Aktivität nach Behandlung bei 48°C auf und
Agarase 4-3 wies 22% ihrer Aktivität nach Behandlung bei 50°C auf, wobei
die Aktivität
ohne Hitze-Behandlung als 100% definiert wurde.
-
(6) Molekulargewicht
-
Das
Molekulargewicht von Agarase 1-7 wurde durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
bestimmt. Agarase 1-7 wurde unter Verwendung eines 10-20% Polyacrylamidgradientengels
mit SDS zusammen mit einem Molekulargewichtsmarker (Bio-Rad, Myosin (MG 200000), β-Galactosidase
(MG 116250), Phosphorylase b (MG 97400), Rinderserumalbumin (MG
66200), Ovalbumin (MG 45000), Carbonsäureanhydrase (MG 31000), Trypsininhibitor
(MG 21500), Lysozym (MG 14400)) elektrophoretisch getrennt. Das
Molekulargewicht von Agarase 1-7 betrug etwa 95000 Dalton, wie basierend
auf der Mobilität
auf dem Gel bestimmt wurde.
-
Das
Molekulargewicht von Agarase 4-3 wurde durch Gleichgewichts-Dichtegradienten-Zentrifugation bestimmt.
Ein Dichtegradient wurde durch Variieren der Konzentration von Glycerin
von 15% bis 35% in einem Puffer, der 10 mM Tris-HCl (pH 7,0), 10
mM Calciumchlorid und 50 mM Natriumchlorid enthielt, hergestellt.
4,8 ml von linearen Dichtegradienten wurden in zwei 5 ml-Zentrifugationsröhrchen hergestellt,
so dass die unterste Schicht Glycerin bei einer Konzentration von
35% und die oberste Schicht Glycerin bei einer Konzentration von 15%
enthielt. 100 μl
einer Lösung,
die 15 μl
des Molekulargewichtsmarkers Low Range (Bio-Rad) und Glycerin bei
einer Konzentration von 15% in dem vorstehend genannten Puffer enthielt,
wurden in einem der Röhrchen als
oberste Schicht aufgetragen. 100 μl
der Enzympräparation
von Agarase 4-3 wurde in dem anderen Röhrchen als oberste Schicht
aufgetragen. Diese Zentrifugationsröhrchen wurden unter Verwendung
eines Ausschwingrotors bei 45000 UpM und 4°C 21 Stunden zentrifugiert.
Nach Zentrifugation wurden Fraktionen 1-20, die jeweils 250 μl des Puffers
enthielten, von oben nach unten aus jedem Zentrifugationsröhrchen gesammelt. Die
entsprechenden Fraktionen, die aus dem Zentrifugationsröhrchen gesammelt
worden waren, zu dem der Molekulargewichtsmarker gegeben worden
war, wurden einer SDS-PAGE unterworfen. Die entsprechenden Fraktionen,
die von dem Zentrifugationsröhrchen
gesammelt worden waren, zu dem die Enzympräparationen gegeben worden war,
wurden einer SDS-PAGE unterworfen und eine Messung der enzymatischen
Aktivitäten wurde
durchgeführt.
Ein Peak für
die enzymatische Aktivität
einer α-Agarase
wurde für
die Fraktionsnummern 8-10 ermittelt, die einem Molekulargewicht
von etwa 65000 bis 85000 basierend auf den Ergebnissen der SDS-PAGE
der Fraktionen, die den Molekulargewichtsmarker enthielten, entsprachen.
Basierend auf diesen Ergebnissen sowie den Ergebnissen der SDS-PAGE
der Fraktionen, die die Enzympräparation
enthielten, wurde das Molekulargewicht der Agarase 4-3 auf etwa
85000 geschätzt.
-
(7) Aminosäuresequenz-Analyse durch das
Edman-Abbau-Verfahren
-
Die
Aminosäuresequenzen
von α-Agarase
1-7 und α-Agarase
4-3, die in den Beispielen 1 und 2 erhalten wurden, wurden durch
das Edman-Abbau-Verfahren be stimmt. Eine gereinigte Enzym-Präparation,
die Agarase 1-7 oder Agarase 4-3 enthielt und 10 pmol des Enzymproteins
entsprach, wurde einer SDS-PAGE unter Verwendung eines 10-20% Polyacrylamidgradientengels
unterworfen. Nach Elektrophorese wurde das auf dem Gel getrennte
Enzym auf eine ProBlot-Membran (Applied Biosystems) geblottet. Ein
Teil der Membran, an die das Enzym adsorbiert war, wurde unter Verwendung
eines G1000A-Proteinsequenzers (Hewlett Packard) analysiert. Als
Ergebnis wurden die Aminosäuresequenz
P1: Asp-Thr-Leu-Ser-Val-Glu-Ala-Glu-Met-Phe
(SEQ ID NO: 1) und die Aminosäuresequenz
P2: Gly-Asp-Ile-Val-Ile-Glu-Leu-Glu-Asp-Phe-Asp-Ala-Thr-Gly-Thr-Thr-Gly-Arg-Val-Ala
(SEQ ID NO: 2) für
Agarase 1-7 bzw. Agarase 4-3 bestimmt.
-
Beispiel 4
-
Herstellung von Agarooligosacchariden
-
Agarose
L03 wurde zu 2 ml eines Reaktionspuffers (10 mM Tris-Hydrochiorid
(pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 10 mM Natriumchlorid) bei einer
Konzentration von 1,0% (w/v) gegeben. Ferner wurden 2 U der gereinigten
Präparation
von Agarase 1-7
zugegeben. Das Gemisch wurde bei 42°C 16 Stunden reagieren gelassen.
Nach Reaktion wurde das Reaktionsgemisch durch einen 0,22 μm-Filter
(Millipore, Code: SLGVL040S) gefiltert. Das gefilterte Reaktionsgemisch
wurde unter Verwendung von Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie unter
den gleichen Bedingungen wie denen, die für die Messung der Aktivität des erfindungsgemäßen Enzyms
in Beispiel 1 verwendet wurden, analysiert, um die gebildeten Agarooligosaccharide
zu bestimmen. Als Ergebnis wurden Agarobiose, Agarotetraose und
Agarohexaose in dem Reaktionsgemisch nachgewiesen. Also wurde bestätigt, dass
die vorstehend genannte enzymatische Reaktion diese kleineren Agarooligosaccharide
herstellt.
-
Beispiel 5
-
Präparation
von chromosomaler DNA aus TKR1-7AGα und TKR4-3AGα
-
Künstliches
Meerwasser (Produktname: Jamarine S; Jamarine Laboratory) wurde
hergestellt. Pepton (DIFCO, Code: 0123-17-3) und Hefeextrakt (DIFCO,
Code: 0127-17-9)
wurden bei Konzentrationen von 0,3% (w/v) bzw. 0,02% (w/v) zugegeben.
Der pH-Wert wurde dann auf 8,0 unter Verwendung von 3 M Natriumcarbonat
eingestellt. Agar (Nacalai Tesque, Code: 010-28) wurde bei einer
Konzentration von 0,1% (w/v) zugegeben. Das Gemisch wurde in einem
Autoklaven sterilisiert. 10 μl
einer Glycerin-Stammkultur eines der α-Agarase-produzierenden Stämme TKR1-7AGα und TKR4-3AGα wurden in
2 ml des Mediums geimpft und bei 25°C über Nacht kultiviert. 1 ml
der Kultur wurde in 100 ml des gleichen Mediums geimpft und bei
25°C über Nacht
kultiviert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation bei 8000 g für 10 Minuten
gesammelt. Die Zellen wurden in 10 ml Puffer A (100 mM Natriumchlorid,
100 mM Tris-Hydrochlorid (pH 8,0), 10 mM EDTA (pH 8,0)) aufgenommen.
0,25 ml einer Lysozymlösung
(20 mg/ml) wurden zugegeben. Das Gemisch wurde bei 37°C eine Stunde
inkubiert. 2,5 ml Puffer A mit SDS bei einer Konzentration von 5%
wurden dann zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde bei 60°C 20 Minuten
unter Schütteln
inkubiert. 1,5 ml einer Protease K-Lösung (20 mg/ml) wurden zugegeben.
Das Gemisch wurde bei 37°C über Nacht
inkubiert. Ein nahezu gleiches Volumen an Phenol wurde dann zugegeben
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur etwa 10 Minuten leicht
geschüttelt.
Das Gemisch wurde bei 2000 g 10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde in kaltes Ethanol überführt. Chromosomale
DNA wurde unter Verwendung eines Glasstabs aufgewickelt. Nach zweifacher
Wiederholung der Prozedur wurden 50 μl einer RNase-Lösung (10
mg/ml) zugegeben und das Gemisch wurde bei 37°C 10 Minuten inkubiert. Die
chromosomale DNA wurde aus der Lösung
durch Ethanol-Präzipitation
zurückgewonnen
und in 5 ml Puffer B (140 mM Natriumchlorid, 20 mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,5), 1 mM EDTA (pH 7,5)) aufgenommen. Die Suspension wurde
gegen den gleichen Puffer über
Nacht dialysiert. Dann wurden etwa 1,5 mg und etwa 3,1 mg chromosomale
DNA von TKR1-7AGα bzw.
TKR4-3AGα erhalten.
Die Reinheit der DNA wurde basierend auf OD260 nm/280 nm untersucht.
Der Wert war in jedem Fall etwa 1,8. Die chromosomale DNA wurde
für Klonierung
wie nachstehend beschrieben verwendet.
-
Beispiel 6
-
Klonierung des α-Agarase 1-7-Gens
-
10 μg der chromosomalen
DNA von TKR1-7AGα,
die teilweise mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut worden war,
wurde einer Elektrophorese unter Verwendung eines Gels aus 1% Agarose
mit geringem Schmelzpunkt unterworfen. Nach Färben mit Ethidiumbromid wurde
ein Teil, der 4 bis 10 kb entsprach, unter ultravioletter Strahlung
ausgeschnitten. Die DNA wurde aus dem Gel durch Hitze-Schmelzung
gemäß einem herkömmlichen
Verfahren extrahiert und gereinigt. Die zurückgewonnenen DNA-Fragmente
wurden in eine BamHI-Stelle in dem Plasmid pUC19 (Takara Shuzo)
unter Verwendung eines DNA-Ligationskits (Takara Shuzo) inseriert.
Die Plasmidbibliothek wurde zur Transformation von Escherichia coli
JM109 verwendet. Die Transformanten wurden auf LB-Agarmedium, das
Agar bei einer Konzen tration von 1,5% (w/v) und Ampicillin bei einer
Konzentration von 50 μg/ml
enthielt, vermehrt. Nach Kultivierung bei 37°C über Nacht waren etwa 1000 Transformanten
auf einer Platte gewachsen. 20 Platten wurden weiter bei 25°C vier Tage
inkubiert. Als Ergebnis wurde der Abbau von umgebenden Agar für zwei Kolonien
beobachtet. Jeder dieser Stämme
wurde in 2 ml LB-Medium mit Ampicillin geimpft und bei 37°C über Nacht
kultiviert. α-Agarase-Aktivität wurde
für einen
Rohextrakt, der aus den erhaltenen Zellen hergestellt worden war,
bestimmt. Plasmid-DNA wurde von jeder Transformanten gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens extrahiert. Die Länge
der inserierten DNA wurde durch Verdau mit dem Restriktionsenzym
BamHI auf etwa 7,2 kb für
jede der Transformanten bestimmt. Diese Hybridplasmide wurden als
identisch zueinander basierend auf dem Restriktionsenzym-Verdau-Muster
angesehen und als pAA1 bezeichnet. Mit dem Plasmid pAA1 transformiertes
Escherichia coli wird als Escherichia coli JM109/pAA1 bezeichnet
und gekennzeichnet und wurde gemäß dem Budapester
Vertrag am 26. Mai 1999 (Datum der ursprünglichen Hinterlegung beim
National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency of
Industrial Science and Technology, Ministry of International Trade
and Industry) unter der Zugangsnummer FERM BP-6992 hinterlegt.
-
Ein
gemischter Primer 1, dargestellt durch SEQ ID NO: 3, wurde basierend
auf der Aminosäuresequenz
von Agarase 1-7, P1, dargestellt durch SEQ ID NO: 1, entworfen.
Eine PCR wurde unter Verwendung dieses Primers und eines Primers
2, dargestellt durch SEQ ID NO: 4, der spezifisch mit dem pUC-Vektor
hybridisiert, sowie pAA1 als Matrize durchgeführt.
-
50
ng pAA1, 5 μl
ExTaq-Puffer, 8 μl
eines dNTP-Gemisches, 1 μl
des gemischten Primers 1, 1 μl
des Primers 2 und 0,5 μl
TaKaRa ExTaq wurden in ein 0,5 ml-PCR-Röhrchen
gegeben. Steriles Wasser wurde ferner zugegeben, um das Gesamtvolumen
auf 50 μl
einzustellen. Nachdem die Lösung
mit 50 μl
Mineralöl überschichtet
worden war, wurde das Röhrchen
in ein automatisches Genamplifikations-Instrument (Thermocycler (Takara
Shuzo)) gegeben. Nach Denaturierung bei 94°C für 2 Minuten wurde eine PCR
mit 30 Zyklen durchgeführt.
Jeder Zyklus bestand aus Denaturierung bei 94°C für eine Minute, Anlagerung der
Primer bei 50°C
für 2 Minuten
und Synthesereaktion bei 72°C
für 3 Minuten.
Nach der PCR wurde das gesamte Reaktionsgemisch einer Elektrophorese
in einem Gel aus 1% Agarose mit geringem Schmelzpunkt unterworfen.
Ein amplifiziertes DNA-Fragment von etwa 3,5 kb, das aus dem Gel
ausgeschnitten wurde, wurde in pT7Blue (Novagen) ligiert. Die Nukleotidsequenz
dieses DNA-Fragments wurde von der N-terminalen Seite gemäß dem Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahren
unter Verwendung der Taq-DNA-Polymerase bestimmt. Ein Primer, dargestellt
durch SEQ ID NO: 5, wurde basierend auf der Sequenz, die wie vorstehend
beschrieben bestimmt wurde, entwickelt. Die stromaufwärts gelegene
Nukleotidsequenz wurde unter Verwendung dieses Primers bestimmt.
Als Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Nukleotidsequenz, die
27 Aminosäuren
kodiert, stromaufwärts
von der Nukleotidsequenz, die der Aminosäuresequenz P1, dargestellt
durch SEQ ID NO: 1, entspricht, vorhanden ist, eine SD-ähnliche
Sequenz in der weiter stromaufwärts
gelegenen Region vorhanden ist und pAA1 einen offenen Leserahmen
(ORF) enthält,
der für
ein Polypeptid, das aus insgesamt 925 Aminosäuren besteht, kodiert. Die Nukleotidsequenz
des offenen Leserahmens und die Aminosäuresequenz, die durch den offenen
Leserahmen kodiert wird, sind in SEQ ID NO: 12 bzw. 14 gezeigt.
Die N-terminale Sequenz der α-Agarase,
die aus dem Mikroorganismus TKR1-7AGα gereinigt wurde, P1, stimmt
mit der Sequenz der 28. bis 37. Aminosäure in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 13 überein.
-
Beispiel 7
-
Klonierung des α-Agarase 4-3-Gens
-
Gemischte
Primer 3 und 4 wurden basierend auf den Sequenzen der Aminosäurezahlen
2-11 und 12-20 in der Aminosäuresequenz
von Agarase 4-3, P2, dargestellt durch SEQ ID NO: 2, entworfen.
Diese Primer wurden zur Klonierung eines Gens für Agarase 4-3 unter Verwendung
des LA PCR in vitro Klonierungskits (Takara Shuzo) verwendet. Die
Sequenzen der gemischten Primer 3 und 4 sind in SEQ ID NO: 6 bzw.
7 gezeigt.
-
Eine
primäre
PCR wurde wie folgt durchgeführt.
Die chromosomale DNA, die aus TKR4-3AGα in Beispiel 5 präpariert
worden war, wurde komplett mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut.
BamHI-Linker wurden an die Enden der verdauten DNA unter Verwendung
eines DNA-Ligationskits (Takara Shuzo) ligiert. Ein Teil des Ligationsgemisches
wurde in ein 0,5 ml-PCR-Röhrchen
gegeben und 5 μl
10 × LA
PCR-Puffer, 8 μl eines
dNTP-Gemisches, 1 μl
des gemischten Primers 3, 1 μl
des Primers C1, der in dem LA PCR in vitro-Klonierungskit (Takara
Shuzo) enthalten ist, und 0,5 μl
TakaRa LATaq wurden zugegeben. Steriles Wasser wurde ferner zugegeben,
um das Gesamtvolumen auf 50 μl
einzustellen. Nachdem die Lösung
mit 50 μl
Mineralöl überschichtet
worden war, wurde das Röhrchen
in ein automatisiertes Gen-Amplifikationsinstrument (Thermal Cycler
(Takara Shuzo)) gegeben. Nach De naturierung bei 94°C für 2 Minuten
wurde eine PCR mit 30 Zyklen durchgeführt. Jeder Zyklus bestand aus
Denaturierung bei 94°C
für eine
Minute, Anlagerung der Primer bei 50°C für 2 Minuten und Synthesereaktion
bei 72°C
für 3 Minuten.
-
Eine
sekundäre
PCR wurde unter Verwendung des so erhaltenen Produkts der primären PCR
durchgeführt.
Eine PCR wurde unter Verwendung von 1 μl des Reaktionsgemisches nach
der primären
PCR als Matrize sowie einer Kombination des gemischten Primers 4
und des Primers C2, der in dem LA PCR in vitro-Klonierungskit (Takara
Shuzo) enthalten ist, unter den gleichen Bedingungen wie denen,
die für
die primäre
PCR verwendet wurden, durchgeführt.
Nach Entfernung des überschichtenden
Mineralöls
wurden 5 μl
des Reaktionsgemisches einer Elektrophorese auf einem 1%igen Agarose-Gel
unterworfen und DNA wurde mit Ethidiumbromid angefärbt. Als
Ergebnis wurde ein Amplifikationsprodukt von etwa 2 kb beobachtet
und das DNA-Fragment wurde als 4-3N bezeichnet.
-
Dieses
amplifizierte Fragment wurde aus dem Agarose-Gel ausgeschnitten,
gemäß eines
herkömmlichen
Verfahrens extrahiert und gereinigt und in den Vektor pT7Blue ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde zum Transformieren von Escherichia coli
JM109 verwendet. Die Nukleotidsequenzen der terminalen Regionen
von 4-3N wurden gemäß dem Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahren
unter Verwendung der erhaltenen Transformanten bestimmt.
-
Primer
wurden basierend auf den bestimmten Sequenzen der terminalen Regionen
von 4-3N entworfen. DNA-Fragmente, die stromaufwärts und stromabwärts von
4-3N lagen, wurden
unter Verwendung des LA PCR in vitro Klonierungskits (Takara Shuzo)
kloniert.
-
Primer
5 und 6, dargestellt durch SEQ ID NO: 8 bzw. 9, die basierend auf
der Sequenz der Region um den N-Terminus der terminalen Regionen
von 4-3N, die wie vorstehend beschrieben bestimmt worden waren, entworfen
worden waren, wurden zum Klonieren eines DNA-Fragments, das stromaufwärts von
4-3N gelegen war, verwendet. Eine Klonierung wurde wie vorstehend
beschrieben für
die Klonierung von 4-3N, außer
dass die Temperatur der Anlagerung der Primer auf 55°C geändert wurde,
durchgeführt.
Als Ergebnis wurde ein DNA-Fragment von etwa 1,0 kb erhalten und
als 4-3UN bezeichnet.
-
Primer
8 und 9, dargestellt durch SEQ ID NO: 10 bzw. 11, die basierend
auf der Sequenz der Region um den C-Terminus der terminalen Regionen
von 4-3N, die wie vorstehend beschrieben bestimmt worden waren,
entworfen worden waren, wurden zur Klonierung eines DNA-Fragments,
das stromabwärts
von 4-3N gelegen war, verwendet. Eine Klonierung wurde wie vorstehend
beschrieben für
die Klonierung von 4-3N, außer dass
die Temperatur der Anlagerung der Primer auf 55°C geändert wurde, durchgeführt. Als
Ergebnis wurde ein DNA-Fragment von etwa 2,0 kb erhalten und als
4-3C bezeichnet.
-
Jedes
der so erhaltenen Fragmente 4-3UN und 4-3C wurde in den Vektor pP7Blue
(Novagen) ligiert. Die Nukleotidsequenzen wurden gemäß dem Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahren
bestimmt. Analyse und Alignment der Nukleotidsequenzen der DNA-Fragmente
4-3N, 4-3UN und 4-3C, die wie vorstehend beschrieben bestimmt worden
waren, offenbarte einen offenen Leserahmen (ORF), der ein aus 951
Aminosäuren
bestehendes Polypeptid kodiert. Die Nukleotidsequenz des offenen
Leserahmens und die Aminosäuresequenz, die
durch die Nukleotidsequenz des offenen Leserahmens kodiert wird,
sind in SEQ ID NO: 13 bzw. 15 gezeigt. In 4-3UN wurden eine Nukleotidsequenz
für die
Aminosäuresequenz
P2, eine stromaufwärts
gelegene Nukleotidsequenz, die 183 Aminosäuren kodiert, und eine weiter
stromaufwärts
gelegene SD-ähnliche
Sequenz gefunden. Die N-terminale Aminosäuresequenz, die für die α-Agarase,
die aus dem Mikroorganismus TKR4-3 gereinigt worden war, bestimmt
worden war, P2, stimmte mit der Sequenz der 184. bis 203. Aminosäure in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 überein.
-
Die
Aminosäuresequenzen
von Agarase 1-7 und Agarase 4-3, die wie vorstehend beschrieben
erhalten worden waren, sowie die Nukleotidsequenzen der Gene weisen
keine Homologie zu den Aminosäuresequenzen
von β-Agarasen,
die bekannte Agarose-verdauende Enzyme sind und die Agarose in einer
im Vergleich mit der erfindungsgemäßen Agarase unterschiedlichen
Weise spalten, und den Nukleotidsequenzen der Gene auf. Daher werden
diese Sequenzen als absolut neu angesehen.
-
Beispiel 8
-
Herstellung eines Plasmids zur Expression
von α-Agarase
1-7
-
Primer
10 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 18 wurde synthetisiert. Der Primer
10 ist ein Primer, der eine Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym NdeI
an den Basenzahlen 8 bis 13 und eine Nukleotidsequenz, die einer
Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
28 bis 31 in der Aminosäuresequenz
der α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) entspricht, an den Basenzahlen 14 bis 25 aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung des Primers 10 und des Primers 2 (SEQ
ID NO: 4), der mit einem Teil des Vektors pUC19 in pAA1 hybridisiert,
sowie pAA1 als Matrize durchgeführt.
-
Jeweils
10 pmol des Primers 10 und des Primers 2, 10 ng pAA1, das in Beispiel
6 erhalten worden war, als Matrize, 5 μl 10 × ExTaq-Puffer, 8 μl eines dNTP-Gemisches
und 0,5 μl
TaKaRa ExTaq wurden in ein 0,5 ml-PCR-Röhrchen gegeben. Steriles Wasser
wurde ferner zugegeben, um das Gesamtvolumen auf 50 μl einzustellen.
Das Röhrchen
wurde in ein automatisiertes Gen-Amplifikationsinstrument (Thermal
Cycler (Takara Shuzo)) gegeben. Nach Denaturierung bei 94°C für 2 Minuten
wurde eine PCR mit 25 Zyklen durchgeführt. Jeder Zyklus bestand aus
94°C für eine Minute,
55°C für 2 Minuten
und 72°C
für 3 Minuten.
Das PCR-Produkt wurde durch Ethanolpräzipitation konzentriert und
entsalzt, mit den Restriktionsenzymen NdeI (Takara Shuzo) und BamHI
(Takara Shuzo) doppelt verdaut und dann einer Elektrophorese auf
einem 1,0%igen Agarose-Gel unterworfen. Das NdeI-BamHI-Verdauprodukt wurde getrennt,
extrahiert und gereinigt. Das gereinigte Produkt wurde mit pKF19k
(Takara Shuzo), das mit NdeI und BamHI verdaut worden war, gemischt
und unter Verwendung eines DNA-Ligationskits (Takara Shuzo) ligiert.
10 μl des
Ligationsgemisches wurden zur Transformation von Escherichia coli
JM109 verwendet. Transformanten wurden auf LG-Medium mit Agar bei
einer Konzentration von 1,5% (w/v) und Kanamycin bei einer Konzentration
von 50 μg/ml
vermehrt. Plasmide wurden von weißen Kolonien präpariert,
DNA-Sequenzierung wurde durchgeführt
und ein Plasmid, in das das PCR-Produkt richtig inseriert worden
war, wurde ausgewählt
und als pAA201 bezeichnet. pAA201 ist ein Plasmid, das eine Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
28 bis 925 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) kodiert.
-
Die
Transformante, in die pAA201 eingebracht worden war, wurde in 2,5
ml LG-Medium mit 50 μg/ml Kanamycin
und 10 mM Calciumchlorid geimpft und bei 37°C über Nacht kultiviert. Ein Teil
der Kultur wurde in 2,5 ml des gleichen frischen Mediums geimpft
und bei 25°C
kultiviert, bis eine exponentielle Wachstumsphase erreicht wurde.
Zu diesem Zeitpunkt wurde IPTG bei einer Endkonzentration von 1,0
mM zugegeben. Die Kultivierung wurde über Nacht bei 15°C weitergeführt, um
die Expression des Proteins von Interesse zu induzieren. Die Zellen
wurden dann durch Zentrifugation gesammelt und in 150 μl einer Zellzerstörungslösung (20
mM Tris-Hydrochlorid
(pH 7,0), 10 mM Calciumchlorid, 10 mM Natriumchlorid) resuspendiert.
Die Zellen wurden durch Ultraschall zerstört. Ein Extrakt des Überstands
und ein Präzipitat
wurden durch Zentrifugation voneinander getrennt und als Proben
für die
Messung von μ-Agarase-Aktivitäten unter
Verwendung von Agarose als Substrat verwendet. Dann wurde Aktivität für den Extrakt
festgestellt. Die Aktivität
von 100 ml der Kultur war etwa 25-fach höher als die des Wildtyp-Stamms
TKR1-7AGα.
-
Beispiel 9
-
Expressionssystem für α-Agarase 1-7 unter Verwendung
des Vektors pT7BlueT
-
Primer
11 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 19 wurde synthetisiert. Der Primer
11 ist ein Primer, der eine Nukleotidsequenz, die einer Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
28 bis 33 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) entspricht, bei den Basenzahlen 13 bis 30 aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung des Primers 11 und des Primers 2 sowie
pAA1 als Matrize durchgeführt.
Das PCR-Produkt wurde durch Elektrophorese auf einem 1,0%igen Agarose-Gel
getrennt, extrahiert und gereinigt. Das gereinigte PCR-Produkt wurde
in pT7BlueT (Takara Shuzo), ein zum Klonieren entwickelter Vektor,
ligiert, um einen Expressionsvektor herzustellen. Die für die PCR
verwendeten Bedingungen waren diejenigen, die in Beispiel 8 beschrieben
sind. DNA-Sequenzierung wurde durchgeführt und ein Plasmid, in das
das PCR-Produkt richtig inseriert war, wurde ausgewählt.
-
Das
ausgewählte
Hybridplasmid wurde als pAA301 bezeichnet. pAA301 ist ein Plasmid,
das eine Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
28 bis 925 in der Aminosäuresequenz
der α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) kodiert, ähnlich
wie pAA201.
-
pAA301
wurde zur Transformation von Escherichia coli JM109 verwendet und
die erhaltene Transformante wurde in LH-Medium mit 50 μg/ml Ampicillin
und 10 mM Calciumchlorid geimpft. Die Expression des Proteins von
Interesse wurde mittels IPTG induziert und die α-Agarase-Aktivität wurde
wie vorstehend in Beispiel 8 beschrieben bestimmt. Dann wurde für den Extrakt
Aktivität
festgestellt. Die Aktivität
in 100 ml der Kultur war etwa 100-fach höher als die von TKR1-7AGα.
-
Beispiel 10
-
Expressionssystem für α-Agarase 1-7 unter Verwendung
von pET16b
-
Primer
12 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 20 wurde synthetisiert. Der Primer
12 ist ein Primer, der eine Nukleotidsequenz, die komplementär zu einer
Nukleotidsequenz ist, die den Aminosäurezahlen 919 bis 924 in der
Aminosäuresequenz
von α-Agarase 1-7 (SEQ
ID NO: 14) entspricht, bei den Basenzahlen 17 bis 34 und eine Erkennungssequenz
für das
Restriktionsenzym BamHI bei den Basenzahlen 9 bis 14 aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung des Primers 10 (SEQ ID NO: 18) und des
Primers 12 (SEQ ID NO: 18) sowie pAA1 als Matrize unter Bedingungen
wie in Beispiel 8 beschrieben durchgeführt. Das amplifizierte Fragment
wurde durch Ethanolpräzipitation
konzentriert und entsalzt, mit NdeI (Takara Shuzo) und BamHI (Takara
Shuzo) verdaut, durch Agarose-Gel-Elektrophorese getrennt, extrahiert
und gereinigt. Das Produkt wurde in pET16b (Takara Shuzo), das mit
NdeI und BamHI verdaut worden war, ligiert. Das erhaltene Hybridplasmid wurde
als pAA401 bezeichnet. pAA401 ist ein Plasmid, das eine Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen 28
bis 925 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) kodiert, ähnlich
wie pAA201 und pAA301.
-
pAA401
wurde zur Transformation von Escherichia coli BL21(DE3)pLysS verwendet
und die erhaltene Transformante wurde zum Bestimmen der α-Agarase-Aktivität wie vorstehend
in Beispiel 8 beschrieben verwendet, außer dass Ampicillin als Wirkstoff
anstelle von Kanamycin verwendet wurde. Dann wurde für den Extrakt
Aktivität
festgestellt. Die Aktivität
in 100 ml der Kultur war etwa 100-fach höher als die von TKR1-7AGα.
-
Beispiel 11
-
Herstellung eines Plasmids zur Expression
von α-Agarase
4-3
-
Primer
13 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 21 und Primer 14 mit der Sequenz
von SEQ ID NO: 22 wurden synthetisiert.
-
Der
Primer 13 ist ein Primer, der eine Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym
NdeI bei den Basenzahlen 12 bis 17 und eine Nukleotidsequenz, die
einer Ami nosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
184 bis 187 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
4-3 (SEQ ID NO: 15) entspricht, bei den Basenzahlen 18 bis 29 aufweist.
-
Der
Primer 14 ist ein Primer, der eine Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym
BamHI bei den Basenzahlen 8 bis 13 und eine Sequenz, die mit einer
Region stromabwärts
von dem offenen Leserahmen des α-Agarase
4-3-Gens hybridisiert, das durch Klonierung erhalten worden war,
aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung der Primer 13 und 14 sowie der chromosomalen
DNA des Wildtyp-Stamms TKR4-3AGα als
Matrize durchgeführt.
Ein Reaktionsgemisch für
PCR, das 10 pmol jedes der Primer 13 und 14, 10 ng der chromosomalen
DNA des Wildtyp-Stamms TKR4-3AGα,
die mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut worden war, als Matrize
und ExTaq (Takara Shuzo) enthielt, wurde hergestellt. Nach Denaturierung
bei 94°C
für zwei
Minuten wurde eine PCR mit 25 Zyklen durchgeführt. Jeder Zyklus bestand aus
94°C für eine Minute,
50°C für 2 Minuten
und 72°C
für 3 Minuten.
Das erhaltene PCR-Produkt wurde durch Ethanolpräzipitation konzentriert und
mit den Restriktionsenzymen NdeI (Takara Shuzo) und BamHI (Takara Shuzo)
doppelt verdaut. Das NdeI-BamHI-Verdauprodukt wurde durch Elektrophorese
auf einem 1,0% Agarose-Gel getrennt, extrahiert und gereinigt. Ein
Hybridplasmid mit pKF19k wurde wie in Beispiel 8 beschrieben konstruiert
und eine Transformation von Escherichia coli JM109 wurde durchgeführt. Plasmide
wurden von den erhaltenen Transformanten präpariert und ein Plasmid, in
das das PCR-Produkt in einer korrekten Orientierung inseriert worden
war, wurde ausgewählt
und als pAH101 bezeichnet. pAH101 ist ein Plasmid, das eine Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
184 bis 951 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase 4-3 (SEQ
ID NO: 15) kodiert.
-
Mit
dem Plasmid pAH101 transformiertes Escherichia coli wird als Escherichia
coli JM109/pAH101 bezeichnet und gekennzeichnet und wurde gemäß dem Budapester
Vertrag am 27. Januar 2000 am National Institute of Bioscience and
Human Technology, Agency of Industrial Science and Technology, Ministry
of International Trade and Industry, 1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki, Japan unter der Zugangsnummer FERM BP-7008 hinterlegt.
-
Die α-Agarase-Aktivität wurde
für die
Transformante, die pAH101 trägt,
wie vorstehend in Beispiel 8 beschrieben bestimmt. Dann wurde Aktivität für den Extrakt festgestellt.
Die Aktivität
in 100 ml der Kultur war etwa 15-fach höher als die des Wildtyp-Stamms
TKR4-3AGα.
-
Beispiel 12
-
Expressionssystem für α-Agarase 4-3 unter Verwendung
von pET16b
-
Primer
15 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 23 wurde synthetisiert.
-
Der
Primer 15 ist ein Primer, der eine Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym
BamHI bei den Basenzahlen 10 bis 15 und einer Nukleotidsequenz,
die komplementär
zu einer Nukleotidsequenz ist, die einer Aminosäuresequenz der Aminosäurezahlen
945 bis 950 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
4-3 (SEQ ID NO: 15) entspricht, bei den Basenzahlen 18 bis 35 aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung der Primer 13 und 15 sowie der chromosomalen
DNA des Wildtyp-Stamms TKR4-3AGα,
die in Beispiel 11 beschrieben ist, als Matrize unter Bedingungen
wie in Beispiel 8 beschrieben durchgeführt. Das amplifizierte Fragment
wurde durch Ethanolpräzipitation
konzentriert, mit NdeI und BamHI verdaut, durch Agarose-Gel-Elektrophorese
getrennt, extrahiert und gereinigt. Das Produkt wurde in pET16b
(Takara Shuzo), das mit NdeI und BamHI verdaut worden war, ligiert.
Das erhaltene Hybridplasmid wurde als pAH201 bezeichnet. pAH201
ist ein Plasmid, das eine Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen 184
bis 950 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
4-3 (SEQ ID NO: 15) kodiert.
-
pAH201
wurde zur Transformation von Escherichia coli BL21(DE3)pLysS verwendet
und die erhaltene Transformante wurde zur Bestimmung der α-Agarase-Aktivität wie vorstehend
in Beispiel 8 beschrieben verwendet, außer dass Ampicillin als Wirkstoff
anstelle von Kanamycin verwendet wurde. Dann wurde Aktivität für den Extrakt
festgestellt. Die Aktivität
in 100 ml der Kultur war etwa 75-fach höher als die von TKR4-3AGα.
-
Beispiel 13
-
Aktivität von modifiziertem Protein
-
Ein
modifiziertes Protein wurde mittels Gentechnik wie nachstehend beschrieben
hergestellt. Die α-Agarase-Aktivität des modifizierten
Proteins wurde bestimmt.
-
Primer
16 mit der Sequenz von SEQ ID NO: 24 wurde synthetisiert.
-
Der
Primer 16 ist ein Primer, der eine Nukleotidsequenz, die einer Aminosäuresequenz
der Aminosäurezahlen
172 bis 174 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) entspricht, bei den Basenzahlen 3 bis 11, eine
Nukleotidsequenz, die einer Aminosäuresequenz der Aminosäurezahlen
177 bis 181 in der Aminosäuresequenz
von α-Agarase
1-7 (SEQ ID NO: 14) entspricht, bei den Basenzahlen 18 bis 32 und eine
Erkennungssequenz für
das Restriktionsenzym NdeI bei den Basenzahlen 12 bis 17 aufweist.
-
Eine
PCR wurde unter Verwendung des Primers 16 und des Primers 2 (SEQ
ID NO: 4) sowie von pAA1 als Matrize durchgeführt. Das Produkt wurde in pKF19k
ligiert und eine Transformation von Escherichia coli JM109 wurde
wie in Beispiel 8 beschrieben durchgeführt. Plasmide wurden von den
erhaltenen Transformanten präpariert.
Ein Hybridplasmid, das durch Bestätigung der DNA-Sequenz an der
Verbindungsstelle erhalten wurde, wurde als pAA501 bezeichnet. pAA501
ist ein Plasmid, das ein Polypeptid, in dem ein Teil bis zu der Aminosäurezahl
176 in α-Agarase
1-7 deletiert ist, d.h. eine Aminosäuresequenz der Aminosäurezahlen
177 bis 925 in SEQ ID NO: 14, kodiert.
-
Mit
pAA501 transformiertes Escherichia coli JM109 wurde wie in Beispiel
8 beschrieben kultiviert und die Expression des durch pAA501 kodierten
Proteins wurde mittels IPTG induziert und die Aktivität wurde
bestimmt. Dann wurde α-Agarase-Aktivität für den Extrakt
festgestellt.
-
Beispiel 14
-
Southern-Hybridisierung
-
Southern-Hybridisierung
wurde gegen die chromosomale DNA des Wildtyp-Stamms TKR1-7AGα unter Verwendung
des Fragments, das in den α-Agarase
4-3-Klon pAH101 inseriert worden war, als Sonde durchgeführt. Das
folgende Verfahren wurde gemäß dem Protokoll
für den
DIG-DNA-Markierungs-/Detektionskit (Roche) durchgeführt. In
diesem Fall wurde pAH101 mit den Restriktionsenzymen NdeI und BamHI
verdaut. Das erhaltene DNA-Fragment von etwa 2,4 kb wurde durch
Agarose-Gel-Elektrophorese getrennt, extrahiert und gereinigt. Etwa
1,0 μg des
gereinig ten Fragments wurden gemäß dem Protokoll
des vorstehend genannten Kits markiert und als Sonde verwendet.
-
Etwa
2,0 μg der
chromosomalen DNA aus TKR1-7AGα wurde
mit BamHI verdaut und auf einem 1,0% Agarose-Gel elektrophoretisch
getrennt. Die DNA-Fragmente wurden auf eine Nitrocellulosemembran (Amersham)
unter Verwendung von 0,4 N Natriumhydroxid gemäß des herkömmlichen Verfahrens transferiert. Vorhybridisierung
wurde dann bei 68°C
eine Stunde durchgeführt.
Die markierte Sonde wurde Hitze-denaturiert und zugegeben. Hybridisierung
wurde bei 68°C über Nacht
in einer Lösung
durchgeführt,
die 6 × SSC, 0,5%
SDS, 5 × Denhardt's und 100 mg/ml Heringssperma-DNA
enthielt. Die Membran wurde in 2 × SSC, 0,1% (w/v) SDS für 5 Minuten
bei Raumtemperatur und danach 2 mal in 0,1 × SSC, 0,1% (w/v) SDS für 15 Minuten bei
68°C gewaschen,
um überschüssige Sonde
zu entfernen. Eine Detektionsreaktion wurde dann gemäß dem Protokoll
durchgeführt.
Als Ergebnis wurde eine Bande an einer Position beobachtet, die
etwa 7,2 kb entsprach. Wie vorstehend beschrieben, konnte ein Gen,
das eine aktive α-Agarase
kodiert, das α-Agarase-Gen des
Wildtyp-Stamms TKR1-7AGα,
durch Durchführen
einer Hybridisierung unter Verwendung des α-Agarase 4-3-Gens als Sonde
unter stringenten Bedingungen nachgewiesen werden. Ein Vergleich
der Gesamtsequenzen der offenen Leserahmen von Agarase 1-7 und Agarase
4-3 offenbarte, dass sie Homologien in der Aminosäuresequenz
und der Nukleotidsequenz des Gens von 51% bzw. 61% teilen.
-
Gewerbliche Anwendbarkeit
-
Die
Erfindung stellt eine neue α-Agarase
bereit. Es ist möglich,
Agarooligosaccharide mit geringen Graden an Polymerisation und mit
3,6-Anhydro-L-Galactose an ihren reduzierenden Enden (z.B. Agarobiose und
Agarotetraose) direkt aus Agarose durch Verwenden dieses Enzyms
herzustellen. Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen α-Agarase
hergestellten Agarooligosaccharide haben physiologische Aktivitäten wie Apoptose-induzierende
Aktivität,
karzinostatische Aktivität,
verschiedene antioxidative Aktivitäten, immunoregulatorische Aktivität und antiallergische
Aktivität.
Daher sind sie auf dem Gebiet der pharmazeutischen Zusammensetzungen,
Nahrungsmittel und Getränke
verwendbar.
-
Die
Erfindung offenbart zum ersten Mal eine Aminosäuresequenz und eine Nukleotidsequenz
für eine α-Agarase.
Daher ist es möglich,
ein Gen, das ein Polypeptid mit α-Agarase-Aktivität kodiert,
bereitzustellen. Die Erfindung stellt auch ein industriell vorteilhaftes
Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids mit α-Agarase-Aktivität durch
Gentechnik unter Verwendung dieses Gens bereit.
-
Des
Weiteren ist die Zugabe von Agarose zu einem Medium zur Induktion
der Herstellung der α-Agarase
in dem Herstellungsverfahren durch Gentechnik unter Verwendung des
Gens nicht notwendig. Daher wird angenommen, dass bei Kultivierung
Arbeit eingespart werden kann und das Enzym leicht zu reinigen ist.
-
Basierend
auf der Tatsache, dass die Erfindung zum ersten Mal ein α-Agarase-Gen
bereitstellt, ist es zusätzlich
möglich,
basierend auf der Information über
dieses Gen ein rekombinantes Polypeptid, das durch das Gen kodiert
wird, einen Antikörper,
der spezifisch an das Polypeptid oder ein Fragment davon bindet,
sowie eine Sonde oder einen Primer, die/der spezifisch mit dem Gen
hybridisiert, bereitzustellen.
-
Sequenzprotokoll-Freitext
-
- SEQ ID NO: 1: N-terminale Aminosäuresequenz von Agarase 1-7.
- SEQ ID NO: 2: N-terminale Aminosäuresequenz von Agarase 4-3.
- SEQ ID NO: 3: Entworfener Oligonukleotidprimer für eine PCR
mit pAA1 als Matrize.
- SEQ ID NO: 4: Entworfener Oligonukleotidprimer für eine PCR
mit pAA1 als Matrize.
- SEQ ID NO: 5: Entworfener Oligonukleotidprimer für DNA-Sequenzierung
von pAA1.
- SEQ ID NO: 6: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Amplifizierung
des DNA-Fragments 4-3N.
- SEQ ID NO: 7: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Amplifizierung
des DNA-Fragments 4-3N.
- SEQ ID NO: 8: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Klonierung
des DNA-Fragments 4-3UN.
- SEQ ID NO: 9: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Klonierung
des DNA-Fragments 4-3UN.
- SEQ ID NO: 10: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Klonierung
des DNA-Fragments 4-3C.
- SEQ ID NO: 11: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Klonierung
des DNA-Fragments 4-3C.
- SEQ ID NO: 12: Nukleotidsequenz des ORFs des Agarase 1-7-Gens.
- SEQ ID NO: 13: Nukleotidsequenz des ORFs des Agarase 4-3-Gens.
- SEQ ID NO: 14: Aminosäuresequenz
von Agarase 1-7.
- SEQ ID NO: 15: Aminosäuresequenz
von Agarase 4-3.
- SEQ ID NO: 16: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Amplifizierung
eines DNA-Fragments
aus der ribosomalen 16S.
- SEQ ID NO: 17: Entworfener Oligonukleotidprimer zur Amplifizierung
eines DNA-Fragments
aus der ribosomalen 16S.
- SEQ ID NO: 18: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 1-7.
- SEQ ID NO: 19: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 1-7.
- SEQ ID NO: 20: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 1-7.
- SEQ ID NO: 21: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 4-3.
- SEQ ID NO: 22: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 4-3.
- SEQ ID NO: 23: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 4-3.
- SEQ ID NO: 24: Entworfenes Oligonukleotid zum Erstellen eines
Plasmids zur Expression von Agarase 1-7.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-