TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf unverdauliche
Fettzusammensetzungen, die als Voll- oder Teilersatz für
Triglyceridfette oder -öle in Nahrungsmitteln nützlich sind. Im
spezielleren liefert die vorliegende Erfindung derartige
unverdauliche Fettzusammensetzungen, die eine Kontrolle des passiven
Ölverlustes bewirken, ohne einen übermäßigen Wachsgeschmack zu
hinterlassen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bestimmte Polyolfettsäurepolyester wurden als kalorienarmer
oder kalorienreduzierter Ersatz für Triglyceridfette und -öle
in Nahrungsmitteln vorgeschlagen. Beispielsweise wurden
nichtabsorbierbare, unverdauliche Zuckerfettsäureester oder
Zuckeralkoholfettsäureester mit wenigstens 4
Fettsäureestergruppen, von denen jede Fettsäure mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen aufweist, als partielle oder vollständige Fettersatzstoffe
in kalorienarmen Nahrungsmittelzusammensetzungen verwendet.
(Siehe Mattson & Volpenhein; US-Patent 3 600 186, ausgegeben am
17. August 1971). Nahrungsmittel, in welchen diese
Polyolpolyester besonders als teilweise oder vollständige Ersatzstoffe
für Triglyceridfette oder -öle nützlich sind, umfassen
Produkte, die zum Braten geeignet sind. Leider kann ein regelmäßiger
Verzehr von mäßigen bis hohen Mengen an vollständig flüssigen
Formen dieser Polyolpolyester einen unerwünschten passiven
Ölverlust, nämlich ein Auslaufen der Polyester durch den
Analschließmuskel, bewirken. Hingegen liefern die vollständig
festen Versionen dieser Polyester einen ausreichend hohen
Feststoffgehalt bei Mundtemperaturen (z.B. 92ºF, 33,3ºC), sodaß sie
bei Verzehr einen Wachsgeschmack oder -eindruck im Mund
hinterlassen.
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Als Alternative zu diesen vollständig flüssigen oder
vollständig festen, unverdaulichen/nicht-absorbierbaren
Polyolpolyestern wurden bestimmte Polyolfettsäurepolyester mit mittleren
Schmelzpunkten entwickelt, die eine Regelung des passiven
Ölverlustes bewirken, während sie gleichzeitig die Wachsartigkeit
im Mund vermindern. (Siehe Bernhardt, europäische
Patentanmeldungen Nrn. 236 288 und 233 856; ausgegeben am 9. September
bzw. 26. August 1987). Diese Polyolpolyester mit mittleren
Schmelzpunkten zeigen aufgrund ihrer Matrix, die auf einer
minimalen Feststoffmenge beruht (z.B. etwa 12 % oder darunter),
welche den restlichen Flüssigkeitsanteil bindet, eine einmalige
Rheologie bei Körpertemperatur. Als Folge davon sind die
Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten ausreichend viskos
und haben eine genügend hohe Flüssig/Feststabilität bei
Körpertemperatur, um eine Regelung des passiven Ölverlustes zu
bewirken. Ein Beispiel für solche Polyolpolyester mit mittleren
Schmelzpunkten sind jene, die durch im wesentlichen
vollständige Veresterung von Saccharose mit einem 55:45-Gemisch von
vollständig hydrierten (Hardstock) und partiell hydrierten
Sojabohnenölfettsäuremethylestern erhalten wurden. (Siehe
Beispiele 1 und 2 der oben erwähnten europaischen
Patentanmeldungen).
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Die Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten können als
vollständige oder partielle Ersatzstoffe für andere Fette und
Öle in verschiedenen Nahrungsmittelprodukten, einschließlich
Koch- und Backölen, verwendet werden. Es wurde jedoch gefunden,
daß bestimmte Nahrungsmittel, wie in Bratölen fritierte
Kartoffelchips, die wesentliche Mengen dieser unverdaulichen
Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten enthalten, besonders bei
Mengen von über etwa 40 %, einen deutlich erhöhten
Wachsartigkeitseindruck im Vergleich zu Kartoffelchips, die in
verdaulichem Triglyceridfett oder -öl, das der unverdauliche
Polyolpolyester teilweise ersetzt hat, fritiert wurden, ergeben können.
(Hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften bezieht sich die
"Wachsartigkeit" darauf, welches Gefühl die Fettzusammensetzung
im Mund hinterläßt, und bezieht sich im speziellen zum Teil auf
die Empfindung des Produktes, das eine ziemlich hohe Feststoff
menge aufweist). Tatsächlich wird dieser gesteigerte
Wachsartigkeitseindruck in bezug auf diese Polyolpolyester mit
mittleren Schmelzpunkten in der oben erwähnten europäischen
Patentanmeldung Nr. 233 856 insoweit erkannt, als die Anmeldung
Fettzusammensetzungen offenbart, welche verdauliche
Nahrungsmittelmaterialien, wie Triglyceride und substituierte Mono- und
Diglyceride enthält, welche als Lösungsmittel für die
Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten agieren. Wenn jedoch der
Anteil der Triglyceride bezüglich der Polyolpolyester mit
mittleren Schmelzpunkten erhöht wird, um eine geringere
Wachsartigkeit
zu verleihen, steigt auch der Kaloriengehalt des
Bratfettes in entsprechender Weise. Außerdem wurde gefunden, daß
Bratfette mit einem Gehalt von über etwa 40 % dieser
Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten die Geschmacksentwicklung
des entstehenden fritierten Nahrungsmittels, im speziellen
Kartoffelchips, nachteilig beeinflussen können.
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Der durch die Polyolpolyester mit mittleren Schmelzpunkten,
wie jene der zuvor erwähnten europäischen Anmeldungen '288 und
'856, verliehene wachsartigkeitseindruck ist vermutlich
wenigstens zum Teil auf ihren veränderten Festfettgehalt (SFC)
zurückzuführen, im speziellen zwischen einer typischen
Raumtemperatur (d.h. 70ºF, 21,1ºC) und Körpertemperatur (d.h. 98,6ºF,
37ºC). Beispielsweise hat der Saccharosepolyester mit mittlerem
Schmelzpunkt aus Beispiel 2 der europäischen Patentanmeldungen
Nrn. 233 856 und 236 128 einen Richtungskoeffizienten des
Profils für den Festfettgehalt (wie nachstehend definiert)
zwischen Raumtemperatur und Körpertemperatur von etwa -1,3. In
anderen Worten ist der Richtungskoeffizient des Profils für den
Festfettgehalt dieser Polyolpolyester mit mittleren
Schmelzpunkten relativ steil. Unter diesen gegebenen relativ steilen
Richtungskoeffizienten des Profils für den Festfettgehalt kann
die Änderung im Feststoffgehalt dieser Polyolpolyester mit
mittleren Schmelzpunkten ausreichend groß sein, sodaß eine hohe
Menge an Feststoffen empfunden wird, wenn solche
Raumtemperaturmaterialien zuerst in den Mund genommen werden, was zu einer
verstärkten Wachsartigkeitsempfindung führt.
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Gemische aus vollständig flüssigen Polyolpolyestern und
vollständig festen Polyolpolyester-Hardstocks, vorzugweise mit
gesättigten C&sub1;&sub0;-C&sub2;&sub2;-Fettsäuren verestert (z.B.
Saccharoseoctastearat), wurden ebenfalls vorgeschlagen, um eine Regelung des
passiven Ölverlustes zu bewirken (Siehe beispielsweise
Jandacek, US-Patent 4 005 195; und Jandacek/Mattson, US-Patent 4
005 196; beide ausgegeben am 25. Jänner 1977). Gemische dieser
flüssigen Polyolpolyester und festen Polyolpolyester-Hardstocks
weisen ziemliche flache Richtungskoeffizienten des Profils für
den Festfettgehalt zwischen typischer Raumtemperatur und
Körpertemperatur auf, d.h. Richtungskoeffizienten von 0 bis etwa
-0,3, und im spezielleren von 0 bis etwa -0,1. Mit anderen
Worten
gibt es zwischen Raumtemperatur und Körpertemperatur wenig
oder gar keine Anderung im Feststoffgehalt dieser Gemische.
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Obwohl wenigstens vorübergehend eine Regelung des passiven
Ölverlustes bewirkt wird, führen die Gemische der flüssigen
Polyolpolyester und der festen Polyolpolyester-Hardstocks gemäß
den zuvor erwähnten US-Patenten '195 und '196 nicht unbedingt
zu einer langanhaltenden Regelung des passiven Ölverlustes. Es
wurde gefunden, daß diese festen Polyolpolyester-Hardstocks
normalerweise zur Ausbildung von großen, kugelförmigen Teilchen
(typischerweise von etwa 3 bis etwa 32 µm Größe) in den
flüssigen Polyolpolyestern neigen. Diese großen, kugelförmigen
Teilchen können zur Phasentrennung aus den flüssigen
Polyolpolyestern während der Lagerung solcher Gemische neigen. Als eine
Folge kann sich ein Zweiphasensystem entwickeln, dessen
flüssiger Anteil eine minimale oder gar keine Regelung des passiven
Ölverlustes bewirkt.
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Außerdem führen Gemische von flüssigen Polyolpolyestern und
festen Polyolpolyester-Hardstocks gemäß den zuvor erwähnten US-
Patenten 4 005 195 und 4 005 196 nicht unbedingt zu Produkten
mit einem geringeren Wachsgeschmack. Wie in diesen Patenten
gelehrt, ist eine ziemlich hohe Menge an festem Polyolpolyester-
Hardstock erforderlich, um eine Regelung des passiven
Ölverlustes zu bewirken. Beispielsweise wird das Hardstockmaterial
vorzugsweise in einer Menge von etwa 20 Gew.-% bis etwa 50
Gew.-% des flüssigen Polyolpolyesters verwendet. (Siehe Spalte
9, Zeilen 65-68 des US-Patents 4 005 195). Eine derartige, zur
Regelung des passiven Ölverlustes bei Körpertemperatur
verwendete Menge an festem Polyolpolyester-Hardstock kann aufgrund
der ziemlich hohen Menge an Feststoffen, die auch bei
Mundtemperatur vorhanden ist, zu einem wachsartig schmeckenden Produkt
führen.
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In der EP 375 027 sind verbesserte Fettzusammensetzungen
beschrieben, welche im wesentlichen keine wachsartige oder
griesige Empfindung im Mund hervorrufen, während sie gleichzeitig
durch Einverleiben fester Fettmaterialien mit einer
Teilchengröße von 10 µm oder darunter im unverdaulichen, flüssigen
Fettmaterial eine Regulierung des Ölverlustes gewährleisten.
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Angesichts des Vorhergesagten wäre es wünschenswert,
unverdauliche Fettzusammensetzungen zu schaffen, die Gemische von
flüssigen Polyolpolyestern und festen
Polyolpolyester-Hardstockteilchen umfassen, wobei derartige Gemische nur eine
geringe oder gar keine Phasentrennung der Hardstockteilchen aus
den flüssigen Polyolpolyestern zeigen. Außerdem wäre es
wünschenswert, die Menge an festem Polyolpolyester-Hardstock, die
für eine wirksame Regelung des passiven Ölverlustes
erforderlich ist, reduzieren zu können, um Produkte mit weniger
Wachsgeschmack zu liefern.
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Zusätzlich dazu, daß sie bei der Kombination mit
flüssigen, unverdaulichen Ölen als Mittel zur Regulierung des
passiven Ölverlustes nützlich sind, sind bestimmte Polyolpolyester,
welche-bei Temperaturen von etwa 25ºC und darüber fest sind,
auch als Verdickungsmittel für herkömmliche verdauliche
Triglyceridöle verwendet worden. Beispielsweise sind diese
festen Polyolpolyester als "verdickungsmittel" bei der Mischung
mit flüssigen, verdaulichen oder unverdaulichen Ölen in
Formulierungen wie Backfetten sowie in anderen
Nahrungsmittelprodukten eingesetzt worden, welche eine Kombination aus Fett und
Nichtfettbestandteilen enthalten, z.B. Margarinen, Mayonnaise,
gefrorenen Milchdesserts udgl. (Siehe beispielsweise Jandacek
und Letton, US-PS 4 797 300, ausgegeben am 10. Jänner 1989).
Diese Verdickungsmittel des Standes der Technik mußten jedoch
in Mengen von 10 % bis 25 % eingesetzt werden. Es wäre daher
wünschenswert, die Menge an Verdickungsmittel dieses Typs zu
verringern, um Produkte mit einem weniger wachsartigen
Geschmack bereitzustellen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf unverdauliche,
als Ersatz für Triglyceridfette und -öle in Nahrungsmitteln
geeignete Fettzusammensetzungen. Derartige Zusammensetzungen
haben einen Richtungskoeffizienten des Profils für den
Festfettgehalt (SFC von "Solids Fat Content") zwischen Raumtemperatur
(70ºF) und Körpertemperatur (98,6ºF) von 0 bis etwa -0,75 %
Feststoffe/ºF. Derartige Zusammensetzungen umfassen weiters
eine flüssige, unverdauliche Ölkomponente mit darin
dispergierten unverdaulichen, festen Polyglycerinesterteilchen in einer
Menge, die ausreicht, um einen passiven Ölverlust bei Verzehr
dieser Zusammensetzungen zu vermeiden.
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Die flüssige, unverdauliche Ölkomponente der
Zusammensetzungen hierin ist eine solche, die einen Schmelzpunkt des
vollständigen Schmelzens unter etwa 37ºC aufweist. Die
Polyglycerinester, welche verwendet werden können, um die
unverdaulichen festen Polyglycerinesterteilchen auszubilden, die
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als den Ölverlust
regulierende Mittel eingesetzt werden, sind jene, welche einen
Schmelzpunkt des vollständigen Schmelzens über etwa 37ºC
aufweisen, worin die Estergruppen darin langkettige (C&sub1;&sub6;-C&sub2;&sub6;)-
Fettsäurereste umfassen, wobei mindestens etwa 40 % dieser
langkettigen Fettsäuren mindestens 18 Kohlenstoffatome
aufweisen. Die in der flüssigen, unverdaulichen Komponente der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen dispergierten unverdaulichen,
festen Polyglycerinesterteilchen können ferner als jene
gekennzeichnet werden, welche den erfindungsgemäßen
Fettzusammensetzungen einen Thixotropiebereichswert (wie hierin nachstehend
definiert) von mindestens etwa 10 kPa/s verleihen.
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Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung bieten deutliche Vorteile gegenüber den bekannten
Polyolpolyestern mit mittleren Schmelzpunkten, sowie gegenüber
den Gemischen aus flüssigen Polyolpolyestern und festen
Polyolpolyester-Hardstockmaterialien nach dem Stand der Technik. Die
relativ kleinen unverdaulichen Teilchen bewirken eine besonders
wirksame Regelung des passiven Ölverlustes. Als Folge davon
kann die zur Regelung des passiven Ölverlustes erforderliche
Feststoffmenge bei Körpertemperatur auf ziemlich geringe Mengen
(d.h. auf weniger als 20 %, vorzugsweise auf weniger als 15 %
unverdauliches Fett) reduziert werden. Außerdem haben die
unverdaulichen Fette der vorliegenden Erfindung ziemlich flache
Richtungskoeffizienten des Profils für den Festfettgehalt, was
zu einer minimalen oder gar keinen Anderung im Feststoffgehalt
zwischen typischer Raum- und Körpertemperatur führt. Diese
Kombination von für die Regelung des passiven Ölverlustes
notwendigen relativ geringen Feststoffmengen mit einer minimalen/gar
keinen Feststoffgehaltänderung zwischen Raum- und
Körpertemperatur kann zu weniger wachsartig schmeckenden Produkten mit
einem Gehalt an diesen unverdaulichen Fetten führen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf
verdauliche Fettzusammensetzungen, worin Teilchen des hierin
vorstehend
beschriebenen unverdaulichen Polyolpolyestermaterials
als Verdickungsmittel angewandt werden. Derartige
Zusammensetzungen umfassen etwa 85 % bis etwa 99 % eines verdaulichen
genießbaren Öles und etwa 1 % bis etwa 15 % der unverdaulichen,
festen Polyolpolyesterteilchen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Figur 1 ist ein Diagramm, welches das Abkühlungsprofil
eines Kartoffelchips zeigt.
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Die Figur 2 ist eine Mikrophotographie (1000-fache
Vergrößerung), welche Teilchen von einem festen Polyglycerinester
zeigt, die in flüssigem Saccharosepolyester dispergiert sind.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
A. Definitionen
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"Unverdaulich" heißt, daß gegenüber einem Triglycerid nur
etwa 70 % oder weniger, vorzugsweise nur etwa 20 % oder
weniger, stärker bevorzugt nur etwa 1 % oder weniger, von einem
Material durch die Enzyme im Lipasetest hydrolysiert werden
können, welcher hierin nachstehend im Abschnitt Analytische
Methoden beschrieben ist.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Dicke" eines Teilchens wird
in seinem herkömmlichen Sinn für die kleinste der drei
Abmessungen (Länge, Breite, Höhe) eines beliebigen Teilchens
verwendet.
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Der hierin verwendete Ausdruck "kugelförmig" bezieht sich
auf im wesentlichen kugelige oder runde, im wesentlichen
dreidimensionale Teilchen.
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Der hierin verwendete Ausdruck "plättchenförmig" bezieht
sich auf eine im wesentlichen flache, im wesentlichen
zweidimensionale Teilchenart mit einer Länge und Breite in
ungefalteter planer Konriguration, die wesentlich größer in den
Abmessungen ist als ihre Dicke.
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Die hierin verwendeten Ausdrücke "fadenförmig" und
"stabförmig" beziehen sich auflanggestreckte, im wesentlichen
eindimensionale Teilchen.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Schmelzpunkt des
vollständigen Schmelzens bezieht sich auf die Temperatur, bei welcher
alle festen Komponenten geschmolzen sind. Alle Schmelzpunkte,
auf die hierin verwiesen wird, werden durch
Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC), wie nachstehend beschrieben, gemessen.
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Der hierin verwendete Ausdruck "umfassend" bedeutet, daß
mehrere Komponenten oder Stufen gemeinsam in den unverdaulichen
Fettzusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können. Demnach schließt der Ausdruck
"umfassend" die restriktiveren Ausdrücke "im wesentlichen
bestehend aus" und "bestehend aus" ein.
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Unter "Polyol" versteht man einen mehrwertigen Alkohol mit
wenigstens 4, vorzugsweise 4 bis 12, stärker bevorzugt 4 bis 8,
am stärksten bevorzugt 6 bis 8 Hydroxylgruppen. Polyole
umfassen also Zucker (z.B. Monosaccharide, Disaccharide und
Trisaccharide), Zuckeralkohole (z.B. das Reduktionsprodukt von
Zukkern, in denen die Aldehyd- oder Ketogruppe zu einem Alkohol
reduziert worden ist), andere Zuckerderivate (z.B.
Alkylglycoside), Polyglycerine wie Diglycerin und Triglycerin,
Pentaerythrit und Polyvinylalkohole. Spezifische Beispiele von
geeigneten Zuckern, Zuckeralkoholen und Zuckerderivaten umfassen
Xylose, Arabinose, Ribose, Xylit, Erythrit, Glucose,
Methylglucosid, Mannose, Galactose, Fructose, Sorbit, Maltose,
Lactose, Saccharose, Raffinose und Maltotriose. Bevorzugte Polyole
umfassen Erythrit, Xylit, Sorbit und Glucose, wobei Saccharose
ein besonders bevorzugtes Polyol ist.
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Unter "Polyolpolyester" versteht man ein wie zuvor
beschriebenes Polyol mit wenigstens 4 Estergruppen, d.h. wenigstens 4
der Hydroxylgruppen sind mit Fett- oder anderen organischen
Säuren verestert. Polyolester mit einem Gehalt an 3 oder
weniger Fettsäureestergruppen werden verdaut in (und die
Verdauungsprodukte werden absorbiert von) dem Verdauungstrakt,
weitgehend in der Weise von gewöhnlichen Triglyceridfetten oder
-ölen, während jene Polyolester, welche 4 oder mehr
Estergruppen enthalten, im allgemeinen im wesentlichen für den
menschlichen Körper unverdaulich und folgedessen nicht
absorbierbar sind. Es ist nicht notwendig, daß alle
Hydroxylgruppen des Polyols verestert sind, es wird jedoch
bevorzugt, daß Disaccharidmoleküle nicht mehr als 3
unveresterte Hydroxylgruppen enthalten und stärker bevorzugt
nicht mehr als 2 unveresterte Hydroxylgruppen, so daß sie
unverdaulich gemacht werden. In typischer Weise sind im
wesentlichen alle (d.h. wenigstens etwa 85 %) der Hydroxylgruppen des
Polyols verestert. Bei flüssigen Polyolpolyestern sind
vorzugsweise
wenigstens etwa 95 % der Hydroxylgruppen des Polyols
verestert. Im Falle von Saccharosepolyestern sind in typischer
Weise etwa 7 bis 8 Hydroxylgruppen des Polyols verestert.
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Unter "Estergruppe" versteht man einen aus der Reaktion
einer Hydroxylgruppe mit einer organischen Säure oder einem
Säurederivat ausgebildeten Rest, welcher Rest
Fettsäure- und/oder andere organische Reste mit wenigstens 2
Kohlenstoffatomen, typischerweise wenigstens 8 Kohlenstoffatomen, in
noch typischerer Weise wenigstens 12 Kohlenstoffatome, am
typischten wenigstens 16 Kohlenstoffatomen, enthält.
Repräsentative Beispiele von solchen Fettsäure und anderen organischen
Säureresten umfassen Essig-, Propion-, Butter-, Capryl-,
Caprin-, Laurin-, Myristin-, Myristolein-, Palmitin-,
Palmitolein-, Stearin-, Olein-, Elaidin-, Ricinolein-, Linol-,
Linolen-, Eleostearin-, Arachidin-, Arachidon-, Behen-, Lignocerin,
Eruca- und Cerotinfettsäurereste und andere organische
Säurereste, einschließlich aromatische esterbildende Reste wie
Benzoe- oder Toluolsäure; verzweigtkettige Reste wie Isobutter-,
Neooctan- oder Methylstearinsäure; ultralangkettige, gesättigte
oder ungesättigte Fettsäurereste wie Tricosan- oder
Tricosensäure; cyklische aliphatische Reste wie Cyclohexancarbonsäure;
und polymere, esterbildende Reste wie Polyacryl- und
Dimerfettsäure. Die Fett- oder anderen organischen Säurereste können aus
natürlich vorkommenden oder synthetischen Fettsäuren stammen.
Die Säurereste können gesättigt oder ungesättigt sein,
einschließlich von Stellungs- oder geometrischen Isomeren, z.B.
cis- oder trans-Isomere, geradkettige oder verzweigtkettige
Aromaten oder Aliphaten und können für alle Estergruppen die
gleichen sein oder können Gemische von verschiedenen
Säureresten sein.
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Alle hierin verwendeten Prozentsätze, Verhältnisse und
Anteile beziehen sich - wenn nicht anders angegeben - auf das
Gewicht.
B) Flüssiges, unverdauliches Öl
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Eine Schlüsselkomponente der unverdaulichen
Fettzusammensetzungen in der vorliegenden Erfindung ist ein flüssiges,
unverdauliches Öl mit einem Schmelzpunkt des vollständigen
Schmelzens unter etwa 37ºC. Geeignete flüssige, unverdauliche eßbare
Öle zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen
flüssige
Polyolpolyester (siehe Jandacek; US-Patent 4 005 195;
ausgegeben am 25. Jänner 1977); flüssige Ester von
Tricarballylsäuren (siehe Hamm; US-Patent 4 508 746; ausgegeben am 2. April
1985); flüssige Diester von Dicarbonsäuren wie Derivate von
Malon- und Bernsteinsäure (siehe Fulcher; US-Patent 4 582 927;
ausgegeben am 15. April 1986); flüssige Triglyceride von
alphaverzweigtkettigen Carbonsäuren (siehe Whyte; US-Patent 3 579
548; ausgegeben am 18. Mai 1971); flüssige Ether und Etherester
2 962 419; ausgegeben am 9. November 1960); flüssige
Polyfettether von Polyglycerin (siehe Hunter et al.; US-Patent 3 932
532; ausgegeben am 13. Jänner 1976); flüssige
Alkylglycosidfettsäurepolyester (siehe Meyer et al; US-Patent 4 840 815;
ausgegeben am 20. Juni 1989); flüssige Polyester von zwei
etherverknüpften Hydroxypolycarbonsäuren (z.B. Zitronen- oder
Isozitronensäure) (siehe Huhn et al.; US-Patent 4 888 195;
ausgegeben am 19. Dezember 1988); flüssige Ester von
epoxidverlängerten Polyolen (siehe White et al.; US-Patent 4 861 613;
ausgegeben am 29. August 1989); sowie flüssige
Polydimethylsilixane (z.B. Flüssigsilikone, erhältlich von- der Firma Dow
Corning).
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Bevorzugte flüssige, unverdauliche Öle sind die flüssigen
Polyolpolyester, die flüssige Zuckerfettsäurepolyester,
flüssige Zuckeralkoholfettsäurepolyester und Gemische hievon
umfassen. Die bevorzugten Zucker und Zuckeralkohole zur Herstellung
dieser flüssigen Polyolpolyester umfassen Erythrit, Xylit,
Sorbit und Glucose, wobei Saccharose speziell bevorzugt wird.
Die Zucker- oder Zuckeralkohol-Ausgangsmaterialien für diese
flüssigen Polyolpolyester werden vorzugsweise mit Fettsäuren
mit einem Gehalt an 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und am stärksten
bevorzugt von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen verestert. Geeignete
natürlich vorkommende Quellen von solchen Fettsäuren umfassen
Maisölfettsäuren, Baumwollsamenfettsäuren, Erdnußölfettsäuren,
Sojabohnenölfettsäuren, Canolaölfettsäuren (d.h. aus Rapsöl mit
einem niedrigen Gehalt an Erucasäure abgeleitete Fettsäuren),
Sonnenblumensamenölfettsäuren, Sesamsamenölfettsäuren,
Saflorölfettsäuren, fraktionierte Palmölfettsäuren,
Palmkernölfettsäuren, Kokosnußölfettsäuren, Talgfettsäuren und
Schweinefett.
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Die unverdaulichen Polyolfettsäurepolyester, die flüssig
sind, sind jene, welche minimale oder gar keine Feststoffe bei
Körpertemperaturen (d.h. 98,6ºF, 37ºC) haben. Diese flüssigen
Polyolpolyester enthalten typischerweise Estergruppen mit einem
hohen Anteil an C&sub1;&sub2;- oder niedrigeren Fettsäureresten oder auch
hohe Anteile an C&sub1;&sub8;- oder höheren ungesättigten
Fettsäureresten. Im Falle derjenigen flüssigen Polyolpolyester mit
hohen Anteilen an ungesättigten C&sub1;&sub8;- oder höheren
Fettsäureresten sind wenigstens etwa die Hälfte der im Polyestermolekül
enthaltenen Fettsäuren in typischer Weise ungesättigt.
Bevorzugte ungesättigte Fettsäuren in solchen flüssigen
Polyolpolyestern sind Ölsäure, Linolsäure und Gemische hievon.
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Die folgenden sind nicht einschränkende Beispiele von
spezifischen flüssigen Polyolpolyestern, geeignet zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung: Saccharosetetraoleat,
Saccharosepentaoleat, Saccharosehexaoleat, Saccharoseheptaoleat,
Saccharoseoctaoleat, Saccharosehepta- und Octaester von
ungesättigten Sojabohnenölfettsäuren, Canolaölfettsäuren,
Baumwollsamenölfettsäuren, Maisölfettsäuren, Erdnußölfettsäuren,
Palmkernölfettsäuren oder Kokosnußölfettsäuren, Glucosetetraoleat,
die Glucosetetraester von Kokosnußöl- oder ungesättigten
Sojabohnenölfettsäuren, die Mannosetetraester von gemischten
Sojabohnenölfettsäuren, die Galactosetetraester von Ölsäure, die
Arabinosetetraester von Linolsäure, Xylosetetralinoleat,
Galactosepentaoleat, Sorbittetraoleat, die Sorbithexaester von
ungesättigten Sojabohnenölfettsäuren, Xylitpentaoleat und Gemische
hievon.
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Die zur Verwendung in den Zusammensetzungen hierin
geeigneten flüssigen Polyolpolyester können durch eine Vielzahl von
Methoden hergestellt werden, die dem Fachmann bekannt sind.
Diese Methoden umfassen: Umesterung des Polyols (d.h. Zucker
oder Zuckeralkohol) mit Methyl-, Ethyl- oder
Glycerinfettsäureestern mit einem Gehalt an den gewünschten Säureresten unter
Verwendung einer Vielzahl an Katalysatoren; Acylierung des
Polyols mit einem Fettsäurechlorid; Acylierung des Polyols mit
einem Fettsäureanhydrid; und Acylierung des Polyols mit der
gewünschten Säure an sich. (Siehe beispielsweise die US-Patente
Nrn. 2 831 854, 3 600 186, 3 963 699, 4 517 360 und 4 518 772.
Diese Patente offenbaren allesamt geeignete Methoden zur
Herstellung von Polyolpolyestern.)
C. Feste Polyglycerinesterkomoonente
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Eine zweite Schlüsselkomponente der unverdaulichen
Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfaßt relativ
kleine, unverdauliche, feste Teilchen von bestimmten
Polyglycerinestern, die in dem flüssigen, unverdaulichen Öl dispergiert
sind, um den passiven Ölverlust zu regeln oder zu verhindern.
Diese Teilchen können in einer Vielzahl von Formen und
Gestalten, einschließlich kugelförmig, plättchenförmig, fadenförmig
oder stabförmig, oder in Kombinationen dieser verschiedenen
Gestalten vorliegen, sind aber typischerweise kugelförmig oder
plättchenförmig. Die Dicke dieser Teilchen beträgt
typischerweise etwa 1 µm oder darunter. Dünnere Teilchen sind jedoch vom
Standpunkt der Schaffung einer effizienteren Regelung des
passiven Ölverlustes der flüssigen, unverdaulichen Ölkomponente
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
Demnach haben diese Teilchen vorzugsweise eine Dicke von etwa
0,1 µm oder darunter, stärker bevorzugt etwa 0,05 µm oder
darunter. Diese Teilchen haben auch einen Schmelzpunkt des
vollständigen Schmelzens über etwa 37ºC, vorzugsweise über etwa
50ºC, stärker bevorzugt über etwa 60ºC.
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Das Polyolpolyestermaterial, welches diese unverdaulichen
Teilchen ausbildet, sollte einen Schmelzpunkt des vollständigen
Schmelzens besitzen, gemessen mittels
Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC), welche hierin nachstehend im Abschnitt
Analytische Methoden beschrieben wird, der ausreichend hoch ist,
sodaß die unverdaulichen Teilchen selbst die hierin vorstehend
angegebenen Schmelzpunktcharakteristika aufweisen werden, wenn
solche Teilchen in dem flüssigen, unverdaulichen Öl dispergiert
sind. Beispielsweise kann ein Polyolpolyestermaterial, welches
einen Schmelzpunkt des vollständigen Schmelzens von genau 37ºC
besitzt, keine festen Teilchen ausbilden, welche einen
Schmelzpunkt des vollständigen Schmelzens über etwa 37ºC aufweisen,
wenn derartige Teilchen in dem flüssigen, unverdaulichen Öl
dispergiert sind. Daher kann in einigen Fällen der Schmelzpunkt
des vollständigen Schmelzens des reinen
Polyolpolyestermaterials etwas höher als 37ºC sein müssen, z.B. etwa 40ºC oder
darüber betragen, um feste Teilchen mit einem Schmelzpunkt des
vollständigen Schmelzens von 37ºC auszubilden, wenn derartige
Teilchen mit dem flüssigen, unverdaulichen Öl kombiniert sind.
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Diese unverdaulichen Teilchen können im allgemeinen als
diskrete, unaggregierte Körper im flüssigen, unverdaulichen Öl
dispergiert sein. Diese unverdaulichen Teilchen können sich
jedoch auch zu größeren Aggregaten zusammenballen, die in dem
flüssigen, unverdaulichen Öl dispergiert sind. Dies trifft im
speziellen auf jene unverdaulichen Teilchen zu, die in
plättchenartiger Form vorliegen. Aggregate von
plättchenartigen, unverdaulichen Teilchen nehmen typischerweise eine
kugelförmige Gestalt an, die vom Charakter her porös und daher
befähigt ist, große Mengen an flüssigem, unverdaulichen Öl
einzuschließen. Man nimmt an, daß diese poröse Struktur und ihr
zugehöriges Vermögen, große Mengen an flüssigem, unverdaulichem
Öl einzuschließen, der Grund dafür sind, daß diese
aggregierten, plättchenförmigen Teilchen, obwohl nicht so bevorzugt wie
die Teilchen in unaggregierter Form, dennoch eine sehr
effiziente und wirksame Regelung des passiven Ölverlustes bewirken
können.
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Die zur Ausbildung der Fettzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung verwendeten Polyglycerinester enthalten
wenigstens etwa 2 Glycerinreste, stärker bevorzugt etwa 3 bis etwa
10 Glycerinreste, noch stärker bevorzugt 4 bis 8 Glycerinreste
und am stärksten bevorzugt 4 bis 6 Glycerinreste. Typisch
werden Gemische von Polyglycerinestern mit einem mittleren
Glycerinpolymerisationsgrad (n-bar), wie er nachstehend im
Abschnitt Analytische Methoden definiert wird, von etwa 2 bis 10,
stärker bevorzugt etwa 3 bis 8, am stärksten bevorzugt etwa 3
bis 6 verwendet. Die Verteilung der Anzahl der Glycerinreste in
solchen Polyglycerinestergemischen kann eng oder breit sein.
Typischerweise sind wenigstens etwa 30 % der Hydroxylgruppen
der hierin nützlichen Polyglycerinester mit Fettsäuren
verestert. Vorzugsweise sind etwa 50 % der Hydroxylgruppen
verestert. Die prozentuelle Veresterung der in der vorliegenden
Erfindung nützlichen Polyglycerinestermaterialien kann in der
nachstehend im Abschnitt Analytische Methoden ausgeführten
Weise bestimmt werden.
-
Die Estergruppen, die die feste Polyglycerinesterkomponente
hierin ausbilden, umfassen langkettige (C&sub1;&sub6;-C&sub2;&sub4;-)
Fettsäurereste,
wobei wenigstens 40 % dieser langkettigen Fettsäuren
gesättigt sind und wenigstens 18 Kohlenstoffatome haben.
Vorzugsweise sind wenigstens etwa 50 % dieser langkettigen Fettsäuren
gesättigt und haben wenigstens 18 Kohlenstoffatome, stärker
bevorzugt sind wenigstens etwa 75 % dieser langkettigen
Fettsäuren gesättigt und haben wenigstens 18 Kohlenstoffatome, und am
stärksten bevorzugt sind wenigstens etwa 85 % dieser
langkettigen Fettsäuren gesättigt und haben wenigstens 18
Kohlenstoffatome.
-
Die die Estergruppen in der Polyglycerinesterkomponente
hierin ausbildenden Fettsäurereste können gesättigt oder
ungesättigt sein. Die Polyglycerinesterkomponente kann weiterhin
durch Angabe einer Iodzahl gekennzeichnet werden, die ein Maß
für den Unsättigungsgrad der Fettsäuren ist, welche die
Estergruppen ausbilden. Die festen Polyglycerinester dieser
Erfindung haben vorzugsweise eine Iodzahl von weniger als 50,
vorzugsweise von weniger als etwa 20, stärker bevorzugt von
weniger als etwa 10 und am stärksten bevorzugt von weniger als
etwa 5.
-
Gemischte Fettsäuren aus Ölquellen (z.B. Sojabohnenöl,
Baumwollsamenöl, Saflor-, Rapssamenöl, Canola-, Maiskernöl,
Sonnenblumenöl und Talg), welche die gewünschten Fettsäuren
enthalten, können verwendet werden, um die Fettsäurereste der
Estergruppen der in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Polyglycerinestermaterialien auszubilden. Beispielsweise können
gehärtete (d.h. hydrierte) Rapsamenölfettsäuren mit einem hohen
Gehalt an Erucasäure anstelle von reiner Behenfettsäure verwendet
werden. Die Fettsäuren können "so wie sie sind" und/oder nach
Hydrieren und/oder Isomerisieren und/oder Reinigen verwendet
werden. Vorzugsweise wird die Behensäure (oder deren Derivate,
z.B. Methylester) beispielsweise durch Destillieren
konzentriert.
-
Die hierin verwendeten festen Polyglycerinestermaterialien
können gemäß bekannter Verfahren zur Herstellung von
Polyolpolyestern hergestellt werden. Ein solches Verfahren der
Herstellung umfaßt das Umsetzen der Säurechloride oder Säureanhydride
der gewünschten Ester ausbildenden Säuren oder der Säuren als
solche mit Polyglycerin. Dies kann unter Verwendung eines
sequentiellen Veresterungsverfahrens oder eines Verfahrens, worin
alle Fettsäuren miteinander vermischt und auf einmal zugegeben
werden, erfolgen. (Siehe Letton: europäisches Patent 311 154;
veröffentlicht am 12. April 1989).
-
Ein weiteres Herstellungsverfahren für diese festen
Polyglycerinester ist ein Verfahren, welches das Umsetzen der
Methylester der jeweiligen gewünschten Säuren mit Polyglycerin in
Gegenwart einer Fettsäureseife und eines basischen Katalysators
wie Kaliumcarbonat umfaßt. Siehe beispielsweise Rizzi et al.,
US-PS 3 963 699, ausgegeben am 15. Juni 1976; Volpenhein, US-PS
4 518 772, ausgegeben am 21. Mai. 1985; und Volpenhein, US-PS
4 517 360, ausgegeben am 14. Mai 1985, welche Dokumente sich
alle auf die Polyolpolyestersynthese beziehen.
D. Herstellung von unverdaulichen Fettzusammensetzungen,
welche einen minimalen passiven Ölverlust zeigen
-
Zur Herstellung der unverdaulichen Fettzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung, welche eine verbesserte Regelung des
passiven Ölverlustes zeigen, wird das flüssige, unverdauliche
Öl mit den Teilchen aus den festen Polyglycerinestern, wie
hierin vorstehend beschrieben, kombiniert. Die
Polyglycerinesterteilohen werden in einem solchen Anteil verwendet, welcher
zur Regelung oder Verhinderung des passiven Ölverlustes
ausreicht. Was "eine Menge, die zur Regelung oder Verhinderung
des passiven Ölverlustes ausreicht" für jede beliebige
Fettzusammensetzung darstellt, hängt von den darin verwendeten
jeweiligen Polyglycerinestern, dem gewünschten Ausmaß an
Regelung des passiven Ölverlustes und dem Ausmaß an
Wachsartigkeitseindruck, der für die Anwendung des speziellen
Endproduktes der unverdaulichen formulierten Fettzusammensetzung
toleriert werden kann, ab. Typischerweise wird die so gebildete
unverdauliche Fettzusammensetzung etwa 60 % bis etwa 99 %
flüssiges, unverdauliches Öl und etwa 1 % bis etwa 40 % der festen
Polyglycerinesterteilchen enthalten. Vorzugsweise wird dieses
Gemisch etwa 80 % bis etwa 99 % flüssiges, unverdauliches Öl
und etwa 1 % bis etwa 20 % der festen
Polyglycerinesterteilcnen, stärker bevorzugt etwa 85 % bis etwa 99 % flüssiges,
unverdauliches Öl und etwa 1 % bis etwa 15 % der festen
Polyglycerinesterteilchen, noch stärker bevorzugt etwa 90 % bis
etwa 99 % flüssiges, unverdauliches Öl und etwa 1 % bis etwa
10 % der festen Polyglycerinesterteilchen und am stärksten
bevorzugt etwa 95 % bis etwa 99 % flüssiges, unverdauliches Öl
und etwa 1 % bis etwa 5 % der festen Polyglycerinesterteilchen
enthalten. Die Anwendung höherer Mengen an flüssigem,
unverdaulichem Öl (d.h. niedrigere Mengen der festen
Polyglycerinesterteilchen) kann vom Standpunkt einer Verminderung des
Wachsartigkeitseindruckes, welchen die festen Komponenten der
gebildeten unverdaulichen Fettzusammensetzungen hierin
hervorrufen, erwünscht sein. Höhere Mengen der festen
Polyglycerinesterteilchen (d.h. niedrigere Mengen an flüssigem,
unverdaulichem Öl) können jedoch vom Standpunkt der Regelung oder
Verhinderung des passiven Ölverlustes erwünscht sein, welcher
mit dem Verzehr von solche flüssige unverdauliche Öle
enthaltenden Zusammensetzungen verbunden ist.
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Die Kombination von flüssigem, unverdaulichem Öl und festen
Polyglycerinesterteilchen wird typischerweise durch einfaches
Vermischen der Flüssigkeit und der festen Komponenten, durch
Erhitzen des Gemisches, bis das feste Polyglycerinestermaterial
im Öl gelöst ist, und anschließend durch Abkühlen des Gemisches
auf eine geeignete Kristallisationstemperatur, z.B.
Raumtemperatur, ausgebildet, was zur Folge hat, daß sich
Polyglycerinesterteilchen ausbilden.
-
Die spezifische Größe der in den Fettzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung ausgebildeten Polyglycerinesterteilchen
wird von der Geschwindigkeit abhängen, mit welcher das erhitzte
Gemisch aus Öl und gelöstem Feststoff abgekühlt wird. Die hier
verwendete Kühlgeschwindigkeit wird als Temperaturunterschied
zwischen (a) der erhitzten Kombination aus Öl/gelöstem
Feststoff und (b) der abgekühlten kristallisierten Kombination aus
Flüssigkeit/festen Teilchen definiert, dividiert durch die zur
Schaffung dieses Temperaturunterschiedes benötigte Zeit. Je
größer im allgemeinen die zur Ausbildung der
Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung angewendete
Kühlgeschwindigkeit ist, desto kleiner sind die Teilchen des in solchen
Zusammensetzungen dispergierten festen
Polyglycerinestermaterials. Wünschenswerte Kühlgeschwindigkeiten zur Anwendung bei
der Ausbildung der Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung sind typischerweise größer als 0,6ºC/min. (1ºF/min.),
vorzugsweise größer als 2,8ºC/min. (5ºF/min.), stärker
bevorzugr größer als 5,6ºC/min. (10ºF/min.) und am stärksten
bevorzugt
größer als 27,8ºC/min. (50ºF/min.). Wenn die
unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
beispielsweise in einem Nahrungsmittelprodukt, von dem sie einen
Teil ausbilden, in situ ausgebildet werden sollen, dann sollte
Art und Konzentration der Fettzusammensetzungskomponenten so
ausgewählt werden, daß das im Nahrungsmittelprodukt auftretende
Abkühlungsprofil zu einer Ausbildung der gewünschten Menge und
Größe der festen Polyglycerinesterteilchen im
Nahrungsmittelprodukt führt.
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Die Ausbildung von dünnen, unverdaulichen Teilchen gemäß der
vorliegenden Erfindung bewirkt im speziellen eine wirksame
Regelung-des passiven Ölverlustes für die gebildete
Fettzusammensetzung Eine solche Wirksamkeit erlaubt eine Reduktion des
Feststoffgehaltes des unverdaulichen Fettes auf relativ geringe
Mengen (z.B. auf etwa 1 % bis etwa 15 %). Diese Verminderung
der Feststoffmengen, die zur Regelung des passiven Ölverlustes
erforderlich sind, zusammen mit der minimalen oder überhaupt
ausbleibenden Änderung der Feststoffe zwischen typischen
Raumtemperaturen und Körpertemperaturen führt zu unverdaulichen
Fetten mit einem weniger wachsartigen Geschmackseindruck.
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Sowohl das flüssige, unverdauliche Öl als auch die festen,
unverdaulichen Polyglycerinesterkomponenten sowie ihre
jeweiligen Konzentrationen werden ausgewählt, um unverdauliche
Fettzusammensetzungen mit einem bestimmten Satz an
physikalischen Eigenschaften zu schaffen. Zunächst sollten die
unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
einen ziemlich flachen Richtungskoeffizienten des Profils für
den Festfettgehalt innerhalb des Temperaturbereiches von
Raumtemperatur bis Körpertemperatur zeigen, d.h. von 70ºF bis
98,6ºF. Der Richtungskoeffizient des Profils für den
Festfettgehalt innerhalb dieser beiden Temperaturen sollte von 0 bis
etwa -0,75 % Feststoffe/ºF, vorzugsweise von 0 bis etwa -0,5 %
Feststoffe/ºF, stärker bevorzugt von 0 bis etwa -0,3 %
Feststofte/ºF und am stärksten bevorzugt von 0 bis etwa -0,1 %
Feststoffe/ºF betragen. Das Verfahren zur Bestimmung des
Richtungskoeffizienten des Festfettgehaltes der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen ist hierin nachstehend im Abschnitt
Analytische Methoden beschrieben.
-
Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung sollten auch bestimmte Thixotropiebereichswerte
aufweisen. Diese Thixotropiebereichswerte werden durch eine
Methode bestimmt, welche die scheinbare Viskosität und die
Thixotropie der unverdaulichen Fettzusammensetzung widerspiegelt, wenn
sie durch Abkühlen gemäß dem Abkühlprofil kristallisiert wird,
das auftritt, wenn das Fett in irgendeinem
Nahrungsmittelendprodukt eingesetzt wird. Beispielsweise kann dies im Fall
der unverdaulichen Fette der vorliegenden Erfindung das
Abkühlungsprofil eines Kartoffelchips sein und solch ein
Abkühlungsprofil wird typisch sein für andere fritierte gesalzene
Snackprodukte. Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung sollten typischerweise
Thixotropiebereichswerte von etwa 10 Kilopascal/Sekunde (10 kPa/s) oder
darüber, vorzugsweise etwa 25 kPa/s oder darüber, stärker
bevorzugt etwa 45 kPa/s oder darüber, noch stärker bevorzugt etwa 70
kPa/s und am stärksten bevorzugt etwa 80 kPa/s oder darüber
aufweisen. Die Thixotropiebereichswerte werden durch die
Methode ermittelt, welche hierin nachstehend im Abschnitt
Analytische Methoden beschrieben ist.
E. Nahrungsmittelprodukte mit unverdaulichen
Fettzusammensetzungen
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Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können in verschiedenen eßbaren fetthaltigen
Produkten einschließlich Nahrungsmitteln, Getränken und Pharmazeutika
entweder allein oder im Gemisch mit anderen Materialien wie
unverdaulichen Fetten und Ölen verwendet werden. Im speziellen
können die unverdaulichen Fette der vorliegenden Erfindung
gegebenenfalls mit einem verdaulichen Triglyceridfett oder -öl
formuliert werden. Im allgemeinen können diese Formulierungen
etwa 10 bis 100 % unverdauliches Fett und 0 bis etwa 90 %
verdauliches Triglyceridfett oder -öl umfassen. Vorzugsweise
umfassen diese Formulierungen etwa 35 bis 100 %, stärker
bevorzugt etwa 50 bis etwa 100 % und am stärksten bevorzugt etwa 75
bis etwa 100 % unverdauliches Fett und 0 bis etwa 65 %, stärker
bevorzugt 0 bis etwa 50 % und am stärksten bevorzugt 0 bis etwa
25 % verdauliches Triglyceridfett oder -öl. Aufgrund der
potentiellen Kalorienzufuhr dieser Triglyceridfette oder -öle ist es
wünschenswert, die Menge, in der sie mit den unverdaulichen
Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kombiniert
werden, zu minimieren.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Triglyceridöl" bezieht
sich auf jene Triglyceridzusammensetzungen, welche bei
Raumtemperaturen, d.h. bei etwa 25ºC fließfähig oder flüssig sind.
Obwohl es sich um keine Notwendigkeit handelt, können die in der
vorliegenden Erfindung nützlichen Triglyceridöle jene umfassen,
welche unter 25ºC fließfähig oder flüssig sind. Diese
Triglyceridöle bestehen hauptsächlich aus Triglyceridinaterialien,
können jedoch auch Restmengen von anderen Komponenten wie
Mono- und Diglyceriden umfassen. Um bei Temperaturen unter 25ºC
fließfähig oder flüssig zu bleiben, enthält das Triglyceridöl
eine Minimalmenge an Glyceriden mit Schmelzpunkten über etwa
25ºC, um so beim Abkühlen des Triglyceridöls den Anstieg der
Feststoffanteile zu begrenzen. Es ist wünschenswert, daß das
Triglyceridöl chemisch stabil und oxidationsbeständig ist.
-
Geeignete Triglyceridöle können aus natürlich vorkommenden
flüssigen Pflanzenölen wie Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl,
Safloröl, Maisöl, Olivenöl, Kokosnußöl, Palmkernöl, Erdnußöl,
Rapssamenöl, Canolaöl (d.h. Rapssamenöl mit einem niedrigen
Gehalt an Erucasäure), Sesamsamenöl, Sonnenblumensamenöl und
Gemischen hievon stammen. Gleichfalls geeignet sind flüssige
Ölfraktionierungen, die aus Palmöl, Schweinefett und Talg
erhalten werden, beispielsweise durch Vermahlen oder gesteuerte
Zwischenveresterung, gefolgt von einer Abtrennung der Öle. Öle mit
einem vorwiegenden Gehalt an Glyceriden von ungesättigten
Säuren können eine partielle oder Kontakthydrierung erfordern, um
den Geschmack beizubehalten, es sollte jedoch darauf geachtet
werden, daß die Glyceridmenge, die über 25ºC schmilzt, nicht zu
stark ansteigt. Wenn Öle ausgewählt werden, die eine größere
Menge zwischen 25ºC und 40ºC schmelzende Feststoffe als
erwünscht enthalten, kann es notwendig sein, die Feststoffe
abzutrennen. Beispielsweise ist raffiniertes und geringfügig
hydriertes und filtriertes Sojabohnenöl, ebenso wie raffiniertes
Baumwollsamenöl, geeignet.
-
Der hierin verwendete Ausdruck "Triglyceridfett" bezieht
sich auf jene Triglyceridzusammensetzungen, welche bei
Raumtemperaturen fest oder plastisch sind. Diese festen oder
plastischen Fette können von Pflanzen oder Tieren stammen oder können
eßbare synthetische Fette oder Öle sein. Beispielsweise können
tierische Fette wie Schweinefett, Talg, Oleoöl, Oleostock,
Oleostearin und dgl., welche bei Raumtemperatur fest sind,
verwendet werden. Ebenso können Triglyceridöle, wie ungesättigte
Pflanzenöle, durch partielle Hydrierung der ungesättigten
Doppelbindungen der Fettsäurebestandteile des Öls, gefolgt von
üblichen Abkühlungs- und Kristallisationstechniken oder durch ein
geeignetes Mischen mit genügend Triglyceriden, welche bei
Raumtemperatur fest sind, um eine steife, kristalline Blockstruktur
auszubilden, welche die freifließenden Eigenschaften des
flüssigen Öls stört, in plastische Fette umgewandelt werden. Für
weitere Beispiele von festen oder plastischen Fetten siehe
Purves et al., US-Patent 3 355 302; veröffentlicht am 28.
November 1967, und Darragh et al., US-Patent 3 867 556;
veröffentlicht am 18. Februar 1975. Da die festen oder plastischen
Fette eine beachtliche Menge an Feststoffen einbringen, kann
ihr Einschluß nachteilige Auswirkungen auf die organoleptischen
Eigenschaften, im speziellen auf die Wachsartigkeit, der
eßbaren fetthältigen Produkte der vorliegenden Erfindung haben.
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In den unverdaulichen Fettzusamensetzungen der
vorliegenden Erfindung nützliche Triglyceridfette und -öle können
bestimmte Triglyceride enthalten, in welchen ein, zwei oder drei
der OH-Gruppen des Glycerinmoleküls durch Acetyl-, Propionyl-,
Butyryl-, Caproyl-, Caprylyl- oder Caprylreste substituiert
worden sind und die verbleibenden OH-Gruppen des
Glycerinmoleküls (wenn vorhanden) mit Acylresten von gesättigten oder
ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen
substituiert worden sind.
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Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können auch in Kombination mit kalorienarmen
mittelkettigen und gemischten mittel/langkettigen Triglyceriden
verwendet werden, wie sie in Ehrman et al., US-Patent 4 888 196
ausgegeben am 19. Dezember 1989; und Seiden, europäische
Patentanmeldung 322 027, veröffentlicht am 28. Juni 1989,
offenbart werden.
-
Die unverdauliche Fettzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann in oder als Backfett und Ölprodukte(n) verwendet
werden. Das Backfett und die Ölprodukte können zu Bratzwecken
verwendet werden, wie zur Herstellung von Pommes frites,
Kartoffelchips
aus Kartoffelscheiben oder verarbeiteten
Kartoffelstückchen, Kartoffelstäbchen, Maischips, Tortillachips,
Krapfen, Hühner-, Fisch- und Fleischpies (z.B. Pasteten). Das
Backfett und die Ölprodukte können auch bei der Herstellung von
Backwaren in beliebiger Form verwendet werden, wie
Backgemische, lagerungsstabile gebackene Waren und tiefgekühlte
Backwaren, einschließlich, jedoch ohne Beschränkung darauf, Kuchen,
Granolariegel, Torten, Muffins, Keksriegel, Waffeln, Kekse,
Konditorwaren, Pasteten, Pastetenrinden und süße Kekse,
einschließlich Sandwich-Brötchen, Kekse mit Schokoladespänen,
insbesondere lagerbeständige Kekse mit Doppeltextur, wie in der am
19. Juni 1984 herausgegebenen US-PS 4 455 333 von Hong et al.
beschrieben. Diese Backwaren können Früchte, Rahm, Cremen oder
andere Füllungen enthalten. Andere Anwendungen in Backwaren
umfassen Brote und Semmeln, Kräcker, Brezeln, Pfannkuchen,
Waffeln, Waffeltüten und Becher für Speiseeis, mit Hefe
aufgegangene Backwaren, Pizzas und Pizzarinden, gebackene, mehlhältige
Imbiß-Nahrungsmittel und andere gebackene, gesalzene Snacks.
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Andere eßbare fetthältige Produkte, welche die
unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
enthalten, umfassen Speiseeis, tiefgekühlte Nachspeisen, Käse,
Käseaufstriche, Fleischspeisen, Fleischersatz, Schokoladekonfekt,
Salatdressings, Mayonnaise, Margarine, Aufstriche, Sauerrahm,
Joghurt, Kaffeeobers, Erdnußbutter, gepreßte Snacks, wie
Maiskomlocken, Puffreis, Mikrosnacks, Halbfertigprodukte und
andere gepreßte Snacks auf der Basis von Mais oder anderen
Getreidekörnern wie Weizen, Reis udgl., geröstete Nüsse und Getränke
wie Milchshakes.
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Eßbare fetthältige Produkte, welche die unverdaulichen
Fette der vorliegenden Erfindung enthalten können, umfassen
kalorienfreie Süßungsmittel oder Süßungsmittel mit reduziertem
Kaloriengehalt, allein oder in Kombination mit Füllmitteln.
Diese kalorienfreien Süßungsmittel oder Süßungsmittel mit
reduziertem Kaloriengehalt umfassen, jedoch ohne Beschränkung
darauf, Aspartam, Saccharin, Alitam, Thaumatin, Dihydrochalkone,
Acesulfam und Cyclamate.
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Füllmittel oder Körper verleihende Mittel in den eßbaren
fetthältigen Produkten, die die Fettzusammensetzungen gemäß der
vorliegenden Erfindung enthalten, umfassen zum Teil oder im
gesamten unverdauliche Kohlenhydrate, beispielsweise Polydextrose
und Cellulose oder Cellulosederivate, wie D,L-Zucker,
Carboxymethylcellulose, Carboxyethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose und
mikrokristalline Cellulose. Andere geeignete Füllmittel
umfassen Gummen (Hydrokolbide), Stärken, Dextrine, vergorene Molke,
Tofu, Maltodextrine, Polyole, darunter Zuckeralkohole, z.B.
Sorbit und Mannit, und Kohlenhydrate, z.B. Laktose.
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Die die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung enthaltenden eßbaren fetthältigen Produkte
können auch Diätfasern enthalten. Unter "Diätfasern" sind
komplexe Kohlenhydrate zu verstehen, welche einer Verdauung durch
Säugetierenzyme widerstehen, wie z.B. jene Kohlenhydrate,
welche in den Zellwänden von Pflanzen und in Seetang anzutreffen
sind, und jene Kohlenhydrate, welche durch mikrobielle
Fermentation erzeugt worden sind. Beispiele dieser komplexen
Kohlenhydrate sind Kleien, Cellulosen, Hemicellulosen, Pektine,
Gummen und Schleime, Seetangextrakte und biosynthetische Gummen.
Quellen für die Cellulosefasern umfassen Gemüse, Früchte,
Samen, Getreidekörner und von Menschen (z.B. durch bakterielle
Synthese) hergestellte Fasern. Es können auch kommerzielle
Fasern, wie z.B. gereinigte Pflanzencellulose, oder
Cellulosemehl, verwendet werden. Natürlich vorkommende Fasern, wie z.B.
Psyllium und Fasern aus der ganzen Citrusfruchtschale, aus dem
Citrusfrucht-Albedo, aus Zuckerrüben, aus
Citrusfrucht-Fruchtfleisch und -Saftsäckchen-Feststoffen, aus Äpfeln, Aprikosen
und Wassermelonenschalen, können verwendet werden.
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Diese Diätfasern können in roher oder gereinigter Form
vorliegen. Die verwendeten Diätfasern können solche vom
Einfachtypus (z.B. Cellulose) sein, sie können Verbunddiätfasern
sein (z.B. Citrusfrucht-Albedo-Fasern, welche Cellulose und
Pektin enthalten), oder sie können irgendeine Kombination von
Fasern (z.B. aus Cellulose und einem Gummi) sein. Die Fasern
können nach auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren verarbeitet
werden.
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Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können auch mit Vitaminen und Mineralstoffen, im
speziellen den fettlöslichen Vitaminen, angereichert werden. Die
fettlöslichen Vitamine umfassen Vitamin A, Vitamin D und
Vitamin
E und deren Vorläufer. (Siehe Mattson; US-Patent 4 034
083, ausgegeben am 5. Juli 1977, welches fettlösliche Vitamine
offenbart, die zum Anreichern von Polyolfettsäurepolyester
nützlich sind).
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Verschiedene andere in Fettprodukten typischerweise
vorliegende Bestandteile können auch in den unverdaulichen
Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthalten sein.
Diese anderen Bestandteile umfassen Stabilisatoren, die als
Schutz gegen eine oxidative Beeinträchtigung bei hohen
Temperaturen helfen. Silikonöle, im speziellen Methyl- und
Ethylsilikonöle sind für diesen Zweck nützlich. Methylsilikone haben
sich aüch bei der Reduktion der Polymerisationsgeschwindigkeit
beim Braten als wirksam erwiesen. Andere typischerweise in
Fettprodukten enthaltene Additive, wie kleinere Mengen von
fakultativen Geschmacksstoffen, Emulgatoren, Antispritzmitteln,
Antihaftmitteln, Antioxidantien oder dgl., können ebenfalls
vorhanden sein.
F. Alternative Anwendbarkeit der festen
Polyglycerinesterteilchen
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Es wurde festgestellt, daß die in den unverdaulichen
Fettzusammensetzungen hierin als Mittel zur Regelung des passiven
Ölverlustes nützlichen festen Polyglycerinesterteilchen auch
für die Anwendung als Verdickungsmittel in herkömmlichen
verdaulichen Triglyceridölen oder Öle enthaltenden Produkten
wirksam sind. Diese festen Polyolpolyesterteilchen können daher als
"Verdickungsmittel" oder "Hardstockmaterialien" verwendet
werden, indem diese in Mengen von etwa 1 % bis etwa 40 %
(typischerweise 1 % bis 15 %, noch typischer 1 % bis 10 % und
am typischsten 1 % bis 8 %) mit flüssigen, verdaulichen Ölen
bei der Formulierung von Koch- und Salatölen oder halbfesten
Nahrungsmittelprodukten wie Backfetten sowie anderen
Nahrungsmittelprodukten, welche eine Kombination aus Fett- und
Nichtfettbestandteilen enthalten, z.B. Margarinen, Mayonnaise,
gefrorene Milchdesserts udgl., verwendet werden können. Die Öle
für diese Zusammensetzungen können herkömmliche verdauliche
Triglyceridöle wie Baumwollsamenöl, Maisöl, Canolaöl oder
Sojabohnenöl oder mittlere oder mittlere/lange Ketten aufweisende
Triglyceride umfassen.
G. Analytische Methoden
-
Eine Anzahl von Parametern, die zur Charakterisierung der
Elemente der vorliegenden Erfindung verwendet wurden, sollen
durch besondere experimentelle analytische Vorgangsweisen
quantifiziert werden. Jede dieser Vorgangsweisen wird im Detail wie
folgt beschrieben.
1. Fettsäurezusammensetzung von Polyoloolyestern
-
Die Fettsäurezusammensetzung (FAC) von Polyolpolyestern
kann durch Gaschromatographie unter Verwendung eines Hewlett-
Packard Gaschromatographen Modell S712A bestimmt werden, der
mit einem Flammenionisationsdetektor und einem Hewlett-Packard
Automatik-Sampler Modell 17671A ausgestattet ist. Die
verwendete Chromatographiemethode wird in "Official Methods and
Recommended Practices of the American Oil Chemists Society, 4.
Ausgabe, 1989, Procedures 1-Ce62" (hierin durch Bezugnahme
aufgenommen) beschrieben.
2. Esterverteilung der Saccharosepolyester
-
Die relative Verteilung der einzelnen Octa-, Hepta-,
Hexa- und Pentaester sowie kollektiv der Tetra- bis Monoester der
Saccharosepolyester kann unter Verwendung der Normalphasen-
Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) bestimmt werden.
Eine mit Kieselsäuregel gepackte Säule wird in dieser Methode
verwendet, um die Polyesterprobe in die oben erwähnten
jeweiligen Estergruppierungen auf zutrennen. Hexan und Methyl-t-
butylether werden als die mobilen Phasenlösungsmittel
verwendet. Die Estergruppierungen werden unter Verwendung eines
Massendetektors (z.B. eines Verdampfungslichtstreuungsdetektors)
quantifiziert. Die Detektorantwort wird gemessen und dann auf
100 % normalisiert. Die einzelnen Estergruppen werden als ein
relativer Prozentsatz ausgedrückt.
3. Richtungskoeffizient für das Profil des Festfettoehalts
(SFC) von unverdaulichem Fett, gemessen in ºF
-
Vor der Bestimmung der SFC-Werte wird eine Probe von
unverdaulichem Fett auf eine Temperatur von 140ºF (60ºC) oder
höher, wenigstens 30 Minuten lang oder bis die Probe vollständig
geschmolzen ist, erhitzt. Die geschmolzene Probe wird dann wie
folgt temperiert: bei 80ºF (26,7ºC) 15 Minuten; bei 32ºF (0ºC)
15 Minuten; bei 80ºF (26,7ºC) 30 Minuten; bei 32ºF (0ºC) 15
Minuten lang. Nach dem Temperieren werden die SFC-Werte der Probe
bei Temperaturen von 50ºF (10ºC), 70ºF (21,1ºC), 80ºF (26,7ºC),
92ºF (33,3ºC) und 98,6ºF (37ºC) nach einem 30-minütigen
Äquilibrieren bei jeder Temperatur durch gepulste Kernmagnetresonanz
(PNMR) bestimmt. Der Richtungskoeffizient für das Profil des
Festfettgehaltes in % Feststoffe/ºF wird durch Subtrahieren des
SFC-Werts bei 70ºF (21,1ºC) vom SFC-Wert bei 98,6ºF (37ºC) und
anschließendes Dividieren durch 28,6 berechnet. Die Methode zur
Bestimmung der SFC-Werte durch PNMR wird in J. Amer. Oil Chem.
Soc., Band 55 (1978), SS.328-31 und in A.O.C.S. Official Method
Cd. 16-81, Official Methods and Recommended Practices of the
American Oil Chemists Society, 4. Aufl., 1989, beschrieben.
4.-Schmelzounkt des vollständigen Schmelzens von
Polyolpolyestern durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
(DSC)
-
Der Schmelzpunkt des vollständigen Schmelzens der in der
vorliegenden Erfindung verwendeten Polyolpolyestermaterialien
oder Polyolpolyester enthaltenden Teilchen kann durch DSC wie
folgt bestimmt werden:
Ausstattung:
-
Perkin-Elmer 7 Series Thermal Analysis System, Modell
DSC7, hergestellt von Perkin-Elmer, Norwalk, CT.
Vorgangsweise:
-
1. Eine Probe des Polyolpolyestermaterials oder einer
Polyolpolyester enthaltenden Mischung wird auf mindestens 10ºC über
der Temperatur erhitzt, bei der alle sichtbaren Feststoffe
geschmolzen sind, und wird gründlich vermischt.
-
2. 10 ± 2 mg Probe werden in die Probenpfanne eingewogen.
-
3. Ein Scannen von etwa 10ºC über der Temperatur, bei der
alle sichtbaren Feststoffe geschmolzen sind, bis auf -60ºC wird
mit 5ºC je Minute durchgeführt.
-
4. Die Temperatur der Probe wird 3 Minuten lang auf -60ºC
gehalten und von -60ºC auf die ursprüngliche Ausgangstemperatur
mit 5ºC je Minute (d.h. auf etwa 10ºC über der Temperatur, bei
der alle sichtbaren Feststoffe geschmolzen sind) gescannt.
-
5. Der Schmelzpunkt des vollständigen Schmelzens ist die
Temperatur am Schnittpunkt der Grundlinie (d.h. der spezifischen
Wärmelinie) mit der Tangente zur Hinterkante des letzten
endothermen Peaks (Höchsttemperatur).
5. Thixotrooiebereichswert
-
Die unverdaulichen Fettzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung zeigen bestimmte rheologische Eigenschaften (das sind
eine scheinbare Viskosität und Thixotropie), welche mit dem
Ausmaß an der durch derartige Zusammensetzungen gewährleisteten
Regelung des passiven Ölverlustes korrelieren. Die hierin
beschriebene Methode wird verwendet, um den Thixotropiebereich
einer Fettzusammensetzung zu ermitteln, worin die
Feststoffkomponente gemäß dem Abkühlungsprofil des Endanwendungsproduktes
kristallisiert wird, um eine dreidimensionale, feststoffartige
Struktur auszubilden.
-
Der Thixotropiebereich kann als Dimensionen an Energie pro
Einheitsvolumen einer gescherten Probe ausgedrückt werden, was
einen Hinweis darauf gibt, daß Energie benötigt wird, um die
dreidimensionale feststoffartige Struktur des Materials
aufzubrechen. (Siehe Schram, G., Introduction to Practical
Viscometry, Seiten 17-19, Gebrüder Haake, Westdeutschland (1981)). Der
Thixotropiebereich kann daher als relatives Maß des
dreidimensionalen, feststoffartigen Netzwerkes der Fettzusammensetzung
betrachtet werden, welches vor dem Scheren vorliegt. In dieser
Methode wird die Scherspannung als eine Funktion der
Schergeschwindigkeit zwischen 0s&supmin;¹ und 800s&supmin;¹ unter Verwendung eines
Kegel- und Plattenrheometers ermittelt. Die
Schergeschwindigkeit wird zunächst bei 37,8ºC während 7,5 Minuten erhöht und
anschließend während 7,5 Minuten abgesenkt. Der
Thixotropiebereich ist die Fläche der Hystereseschleife zwischen den
ansteigenden und absteigenden Fließkurven. Unverdauliche
Fettzusammensetzungen, welche Thixotropiebereichswerte von mindestens
etwa 10 kPa/s besitzen, werden bei ihrem Verzehr eine Regelung
des passiven Ölverlustes zeigen.
a) Kalibrierung des Meßgerätes
-
Ein Modell eines Abkühlungsprofils (siehe Figur 1) wird
auf einen X-Y-Schreiber (Houston Instruments Modell 200)
gelegt, sodaß die Zeit die X-Achse darstellt. Das verwendete
Abkühlungsprofil sollte jenem des Endanwendungsproduktes ähnlich
sein. In diesem Fall ist das verwendete Abkühlungsprofil eine
Näherung des Abkühlungsprofils eines Kartoffelchips und es ist
typisch für alle frittierten, gesalzenen Snackprodukte. Die
Schalter des Meßgerätes sind auf die im Modell beschriebenen
Parameter eingestellt und anschließend wird in der folgenden
Weise kalibriert:
-
1. Der Kalibrator wird auf 50 mV eingestellt.
-
2. Das ZERO-Potentiometer wird eingestellt, bis die Nadel auf
dem Meßgerät 50ºF anzeigt.
-
3. Der Kalibrator wird auf 190mV eingestellt.
-
4. Das SPAN-Potentiometer wird eingestellt, bis die Nadel am
Meßgerät 190ºF anzeigt.
-
Die vorstehenden Schritte 1 bis 4 werden wiederholt, bis
die Nadel ohne Einstellung die genaue Temperatur angibt. Der
Bandschreiber wird anschließend an den Analogausgang eines
Thermoelementmeßgerätes (Omega Nr. 199A) angeschlossen.
b) -Probenvorbereitung
-
Eine unverdauliche Fettprobe wird über 180ºF erhitzt, bis
sie vollständig geschmolzen ist, und anschließend innig
gemischt. Acht (8) Gramm der Probe werden anschließend in eine
Aluminiumwaagschale (VWR Scientific Nr. 25433-008) eingewogen.
Ein Thermoelement (Omega Nr. 5TC-T-36-36, 0,005 Zoll, Typ T)
wird in die Probe ungefähr im Zentrum der Schale eingetaucht,
wobei Sorge getragen wird, daß die Spitze des Thermoelements
nicht den Boden der Schale berührt. Die Schale wird
anschließend auf eine heiße Platte gestellt und auf ungefähr 240ºF
erhitzt. (240ºF ist die geschätzte Oberflächentemperatur eines
Kartoffelchips nach seiner Entfernung aus der Friteuse.) Diese
Temperatur kann auf ungefähr das Abkühlungsprofil des
jeweiligen Endanwendungsproduktes eingestellt werden müssen, in
welches die zu untersuchende Fettzusammensetzung möglicherweise
einverleibt wird. Wenn die ungefähre Temperatur erreicht ist,
wird das Meßgerät gestartet und die Schale wird von der heißen
Platte entfernt und auf einen Laborarbeitstisch gestellt. Die
Temperatur der Probe wird reguliert, sodaß die im Modell
gezeigte Abkühlungskurve ungefähr eingehalten wird (±5ºC). Dies
wird dadurch erzielt, daß die Schale leicht bewegt wird, um das
Abkühlen zu beschleunigen und daß die Schale vom
Laborarbeitstisch entfernt wird, um die Abkühlungsgeschwindigkeit zu
verringern. Dieser Abkühlungsprozeß dauert ungefähr 3 Minuten bis
zur Vollständigkeit, wonach das Thermoelement entfernt wird.
Die unverdauliche Fettprobe wird anschließend vor der Messung
des Thixotropiebereichs während mindestens 30 Minuten bei einer
Temperatur temperiert, welche für die Lagerungstemperatur des
Endanwendungsproduktes typisch ist, in welches die
unverdauliche Fettprobe möglicherweise einverleibt werden wird (z.B. 70ºF
für einen Kartoffelchip).
c) Einstellung des Rheometers
-
Das Rheometer (Contraves Rheomat lisa mit 2, 5 und 7 cm
Kegeln; 2ºWinkel) wird mit einem Computer verbunden und wie
folgt eingestellt:
-
Programmeinstellung:
-
Empfindlichkeit 1,0
-
erste
Mindestschergeschwindigkeit (s&supmin;¹) 0,000
-
Zeit bei der
Mindestschergeschwindigkeit 120,0 Haltezeit, um eine
Angleichung der
Probentemperaturen
zu ermöglichen
-
Dauer der aufsteigenden
Steigung (s) 450,0 7,5 min Scan von 0
bis 800 s&supmin;¹
-
max. Schergeschwindigkeit 800,000
-
Haltezeit 1,0
-
Zweite
Mindestschergeschwindigkeit (s&supmin;¹) 0,000
-
Dauer der absteigenden
Steigung (s) 450,0 7,5 min Scan von
800 bis 0 s&supmin;¹
-
Bedingungen der Datenausgabe:
-
Ausdruck der gemessenen Punkte 1 bis 15
-
Berechnung des Thixotropiebereiches
-
Ausdruck der Ergebnisse
d) Kegelauswahl
-
Bei Verwendung eines Kegels CP-8 (2 cm) wird der
Thixotropiebereich der Probe gemäß diesem Verfahren ermittelt. Wenn der
Thixotropiebereichswert größer als 200 kPa/s ist, wurde die
maximale Genauigkeit erzielt. Wenn der Thixotropiebereichswert
zwischen 50 und 200 kPa/s liegt, sollte das Verfahren mit einer
neuen Probe unter Verwendung eines Kegels CP-6 (5 cm)
wiederholt
werden. Wenn der Thixotropiebereichswert von 0 bis 50
kPa/s beträgt, sollte das Verfahren unter Verwendung eines
Kegels CP-10 (7 cm) wiederholt werden.
e) Kalibrierung des Drehmomentes
-
Das Rheometer wird im Hinblick auf das Drehmoment
kalibriert durch Wegheben des Meßkopfes von der Platte und
anschließendes Einstellen des Knopfes der Drehmomentkalibrierung
am Kontrollpult des Rheometers bis das Drehmomentmeter links
vom Einstellknopf "+000" zeigt, wobei das "+" blinkt.
f) Kalibrierung der Temperatur
-
Die Temperatur der Probe sollte während der Analyse bei
37,8±0,1ºC gehalten werden. Nach der Einstellung des
Umlaufbades, um-ungefähr 37,8 ºC zu erreichen, wird die
Plattentemperatur durch Aufbringen einer geringen Ölmenge auf die Platte,
Positionieren des Kegels auf der Platte, Einführen einer
Thermoelementsonde in den Spalt zwischen dem Kegel und der Platte
und anschließendes Warten während einiger Minuten zur
Angleichung der Temperatur überprüft. Die Temperatur wird
anschließend abgelesen, wobei die Badtemperatur eingestellt wird, bis
die Plattentemperatur 37,8 ± 0,1ºC zeigt.
g) Analyse der Probe
-
Ungefähr 4 g der temperierten, unverdaulichen Fettprobe
werden auf die Rheometerplatte aufgebracht. Die Kegelanordnung
wird anschließend langsam auf die Probe abgesenkt und fest auf
die Platte aufgesetzt. An diesem Punkt wird das Programm der
Fließkurve begonnen. Nach der Beendigung des Laufes wird ein
Bericht ausgedruckt, worin die ersten 15 Datenpunkte auf der
Fließkurve und der berechnete Thixotropiebereich angeführt
sind. Der Thixotropiebereich ist die Fläche der
Hystereseschleife zwischen den ansteigenden und den absteigenden
Fließkurven und wird als Thixotropiebereichswert (kPa/s)
aufgezeichnet.
6) Mittlerer Grad der Glycerinpolymerisation
-
Der "mittlere Grad der Glycerinpolymerisation" (n-bar) ist
eine Molmenge, die die mittlere Zahl von Glycerinresten in der
Polyglycerinesterspezies, die ein Polyglycerinestergemisch
enthält, beschreibt. Der mittlere Grad der Glycerinpolymerisation
wird aus einer experimentell bestimmten Verteilung der
Gewichtsprozentsätze der individuellen Polyglycerinesterspezies
berechnet, die ein gegebenes Gemisch von Polyglycerinestern
ausmachen.
-
Die Verteilung der Polyglycerinesterspezies in einer
Polyglycerinesterprobe kann wie folgt bestimmt werden: Die
Polyglycerinesterprobe wird mit Natriummethoxid in rückfließendem
Methanol umgeestert. Das Natriummethoxid wird aus der
entstehenden Lösung durch Behandlung mit einem Anionenaustauscherharz
abgetrennt. Die Methanollösung der Polyglycerine und der
gebildeten Methylester wird mit Hexan extrahiert, um die Methylester
abzutrennen. Schließlich wird Methanol abgedampft, wobei das
Gemisch aus unveresterten Polyglycerinen zurückbleibt. Die so
erhaltenen Polyglycerine werden mit einem 5/1-Gemisch (nach dem
Volumen) von Trimethylsilylimidazol und
Bis(trimethylsilyl)trifluoracetamid in Pyridin derivatisiert, um Trimethylsilyether
auszubilden. Die Probe wird unter Verwendung einer kurzen (18
Zoll x 1/8 Zoll ID), gepackten Säule (3 % JXR auf 100/120
Maschen Gaschrom Q) nach Säuleninjektion und
Flammenionisationsdetektion durch GC analysiert. Die GC-Methode ist im
wesentlichen jene, die für die Abtrennung von intakten Gemischen aus
Mono-, Di- und Triglyceriden verwendet wird, beschrieben in
JAOCS, 58 (1981), Seiten 215-227.
-
Der mittlere Grad der Glycerinpolymerisation (n-bar) kann
dann aus der bestimmten Verteilung der Polyglycerinspezies in
der Probe gemäß der folgenden Gleichung bestimmt werden.
-
worin Wt%Gn = Gew.-% einer Polyglycerinesterspezies
mit n wiederkehrenden Einheiten
-
MWGn = Molekulargewicht einer
Polyglycerinesterspezies mit n wiederkehrenden Einheiten =
n(74)+18
7) % Veresterung des Polyglycerinestergemisches
-
Die % Veresterung einer Polyglycerinesterprobe sind der
mittlere Grad der Polyglycerinveresterung, ausgedrückt auf
einer Molprozentbasis. Die % Veresterung werden indirekt aus
der Verseifungszahl, der Säurezahl und dem mittleren Grad der
Glycerinpolymerisation einer Polyglycerinesterprobe berechnet.
Die analytischen Methoden zur Bestimmung der Verseifungszahl
und der Säurezahl einer Polyglycerinesterprobe sind wie folgt:
Verseifungszahl
-
Die feste Polyglycerinesterprobe kann mit am Rückfluß
siedendem alkoholischem KOH gemäß der in "Official Methods and
Recommended Practices of the American Oil Chemists Society", 4.
Auflage, 1989, Vorgangsweise Cd3-25, beschriebenen
Vorgangsweise verseift werden. Die entstehenden Fettsäureseifen werden
mit standardisierter HCl auf einen Phenolphthalein-Endpunkt
titriert. Eine Leerprobe (ohne Probenzusatz) durchläuft
ebenfalls das Verfahren und wird titriert.
-
Die Verseifungszahl wird dann gemäß der folgenden
Gleichung berechnet:
-
SV = ((B-S) x N x 56,1)/W
-
worin B = erforderliches Volumen (ml) HCl, um die
Leerprobe zu titrieren
-
S = erforderliches Volumen (ml) HCl, um die Probe zu
titrieren
-
N = Normalität der HCl
-
W - Probengewicht in Gramm
Säurezahl
-
Die feste Polyglycerinesterprobe kann mit standardisiertem
KOH auf einen Phenolphthalein-Endpunkt titriert werden. Die
Vorgangsweise wird in "Official Methods and Recommended
Practices of the American Oil Chemists Society", 4. Auflage,
1989, Vorgangsweise Cd 3a-63, beschrieben. Eine Leerprobe (ohne
Probenzusatz) wird gleichfalls titriert.
-
Die Säurezahl wird dann entsprechend der folgenden
Gleichung berechnez:
-
AV = ((A-B) x N x 56,1)/W
-
worin A erforderliches Volumen in ml KOH, um die Probe
zu titrieren
-
B = erforderliches Volumen in ml KOH, um die
Leerprobe zu titrieren
-
N = Normalität des KOH
-
W = Probengewicht in Gramm
-
Aus der Verseifungszahl und der Säurezahl kann dann der
"Esterwert" (EV) der Polyglycerinesterprobe berechnet werden.
Der Esterwert einer gegebenen Polyglycerinesterprobe ist der
Unterschied zwischen der Verseifungszahl (SV) und der Säurezahl
(AV) der Probe.
-
Aus dem Esterwert kann dann ein berichtigter Esterwert
berechnet werden. Der "berichtigte Esterwert" (EVcor) einer
gegebenen Polyglycerinesterprobe ist der errechnete Esterwert einer
reinen Probe mit nur einem Gehalt an Polyglycerinestern, (d.h.
ohne einen Gehalt an freier Fettsäure (ffa)). Der korrigierte
Esterwert wird gemäß der folgenden Gleichung errechnet:
-
worin %ffa = AV(0,503)
-
Danach wird der mittlere Grad der Veresterung (i-bar) aus
dem korrigierten Esterwert und dem mittleren Molekulargewicht
des Polyglycerins (MWGn-bar) berechnet. Der mittlere Grad der
Veresterung (i-bar) ist eine Molmenge, die die mittlere Anzahl
der Hydroxylgruppen des Polyglycerinesters beschreibt, welche
mit Fettsäuren verestert sind. Daher bedeutet
-
worin MWGn-bar = n(74) + 18
-
durchschn. MWFA = das mittlere Molgewicht der
Fettsäureestergruppen (fa), die in der Polyglycerinesterprobe
vorliegen, aus dem Gewichtsprozentsatz der Fettsäuren der
verschiedenen Spezies, die durch die zuvor beschriebene
GCFAC-Methode entsprechend der nachfolgenden Gleichung gemessen werden:
-
durchschn. MWfa = Σ wt%fa MW fa / 100
-
Schließlich wird der Veresterungsprozentsatz gemäß der
folgenden Gleichung berechnet:
-
% Veresterung = (i-bar) 100 / n-bar+2
8. Verdaubarkeit von Fettzusammensetzungen (Lidasetest)
-
Etwa 0,5 g der unverdaulichen Fettzusammensetzung werden
geschmolzen und zu 25 ml einer Tris-Pufferlösung (58,4 g NaCl
(1,0M), 5,3 g CaCl&sub2; x 2 H&sub2;0 (36 mM), 67,7 g Trizma (0,5M),
verdünnt auf einen Liter mit entinisiertem Wasser und auf einen
pH-Wert von 8,0 mit konzentrierter HCl eingestellt) in einen
125 ml Erlenmeyerkolben zugesetzt. Zu diesem Gemisch werden 1,
ml einer 1,0 %igen Natriumtaurocholatlösung (Sigma Chemical)
und 0,5 ml einer 45,0 %igen CaCl&sub2; x 2 H&sub2;O-Lösung zugesetzt.
Etwa 5 Glasperlen werden hinzugefügt, der Kolben wird
verschlossen und in ein auf 37ºC eingestelltes Wasserbad, das mit einer
Schüttelvorrichtung ausgerüstet ist, gestellt. Die Probe wird
während einer Stunde geschüttelt, anschließend wird 1 ml
Lipaselösung (750 mg Lipase (Sigma Chemical Typ II, roh aus dem
Schweinepankreas), verdünnt mit 50 ml der zuvor beschriebenen
Tris-Pufferlösung) zugesetzt. Das Gemisch wird bei 37ºC während
einer Stunde geschüttelt.
-
Die Reaktion wird durch Zugabe von 10 ml konzentrierter
HCl, 25 ml entionisiertem Wasser und 10 ml Ethanol beendet. Die
freigesetzten freien Fettsäuren werden mit drei
100-ml-Portionen Diethylether/Petrolether (Volumsverhältnis 1:1) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte werden mit drei 100-ml Portionen
entionisiertem Wasser gewaschen. Die organische Schicht wird mit
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und durch ein
Filterpapier Whatman Nr. 41 filtriert. Die Etherlösungsmittel werden
durch Rotationsverdampfung bei 55ºC entfernt.
-
Der Rückstand wird mit zwei 30-ml-Portionen heißem
Isopropylalkohol/Wasser (85/15 Vol./Vol.) in einem 150 ml Kolben
gewaschen. Das Gemisch wird mit standardisierter 0,1 N
NaOH-Lösung bis zu einem Phenolphthaleinendpunkt titriert. Eine
Leerprobe (ohne zugesetztem Testmaterial) wird im ganzen Verfahren
mitlaufen gelassen und ebenfalls titriert. Der
"Lipase-Esterwert" (LEV) wird gemäß der folgenden Gleichung berechnet:
-
LEV = (((S-B) x N x 56,1)/W) - AV,
-
worin S = Volumen in ml an NaOH, das zur Titration der
-
Probe erforderlich ist
-
B = Volumen in ml an NaOH, das zur Titration der
-
Leerprobe erforderlich ist
-
N = Normalität der NaOH
-
W = Probengewicht in Gramm
-
AV = Säurezahl der Probe (hierin vorstehend
beschrieben)
-
Die Prozent Hydrolyse werden aus der folgenden Gleichung
berechnet:
-
% Hydrolyse = (LEV) x 100/(EV),
-
worin LEV = Lipase-Esterwert (hierin vorstehend
beschrieben)
-
EV = Esterwert (hierin vorstehend beschrieben).
-
Unter Verwendung dieser Bedingungen und dieser
Enzymzubereitung werden nur die Ester der primären Hydroxylgruppen
hydrolysiert. Beispielsweise beträgt der LEV von reinem Triolian
(Triglycerid, welches drei Ölsäureester enthält) 126,9, der EV
beträgt 190,4 und die % Hydrolyse betragen 66,7 %. Das Triolian
enthält jedoch auch Hydroxylgruppen, die keine primären
Hydroxylgruppen sind, welche berücksichtigt werden müssen, um die
Verdaubarkeit des Triolians zu bestimmen, sogar, wenn diese
anderen Hydroxylgruppen unter den Bedingungen dieser Methode
nicht hydrolysiert werden. Es wird daher angenommen, daß
Triolian, ein herkömmliches Triglycerid, zu 100 % verdaubar ist,
und der Wert der Hydrolyse von 66,7 %, welcher für die
Triolianprobe gemäß dieser Methode erhalten wird, wird auf 100 %
normalisiert. Gemäß der hierin vorstehend im Abschnitt
Definitionen angegebenen Definition der Unverdaubarkeit können
gegenüber einem Triglycerid nur etwa 70 % der Probe durch die Enzyme
in diesem Lipasetest hydrolysiert werden. Daher sollte für eine
als unverdaulich angesehene Fettzusammensetzung der
Hydrolysewert in % welcher für die Probe gemäß dieser Methode erhalten
wird 46,7 % oder darunter, vorzugsweise 13,3 % oder darunter,
stärker bevorzugt 6,7 % oder darunter betragen.
9. Dicke der Polyglycerinesterteilchen (Lichtmikroskopie)
-
Die Dicke der in den unverdaulichen Fettzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung ausgebildeten festen
Polyolpolyesterteilchen
kann bei Raumtemperatur mit einem durch ein
Nikon-Microphot-Video verbesserten Lichtmikrospkop (VELM) unter
Verwendung einer Hoffman-Modulationskontrast (HMC)-Optik gemäß
der folgenden Methode abgeschätzt werden:
-
1. Ein kleiner Teil (z.B. 1-10 mg) der unverdaulichen
Fettprobe mit den darin dispergierten festen
Polyglycerinesterteilchen wird auf einen Objekträger aufgebracht und zugedeckt. Der
Objektträger wird unter das Mikroskop gelegt.
-
2. Die Probe wird unter Verwendung eines HMC 100X
Öl-Objektivs als Standardlinse in Verbindung mit einer 10X-Okularlinse
untersucht.
-
3. Eine auf dem Mikroskop montierte Videokamera und eine
damit verbundene Kontrollvorrichtung werden zur Verbesserung des
Videos verwendet, um die Unterscheidung zwischen der Probe und
dem Hintergrund zu erleichtern.
-
4. Die Dicke der festen Polyolpolyesterteilchen wird in µm
gemessen.
-
Diese Methode erlaubt die Differenzierung von Teilchen mit
Dicken, die gerade innerhalb der Auflösung des VELM (etwa 0,2-
0,5 µm) liegen. Die Teilchendicke von Teilchen mit kleineren
Abmessungen kann durch die nachstehend beschriebene Gefrier-
Bruch-Methode bestimmt werden.
-
(Anmerkung: Es ist keine andere spezielle
Probenherstellung erforderlich als die Erzielung einer repräsentativen
Probe. Die Proben sollten geschmolzen und an der Atmosphäre
abgekühlt werden.)
-
Literatur: Robert Hoffman, "The Modulation Contrast
Microscope: Principles and Performances", Journal of Microscopy, Bd.
110, Pt 3, August 1977, SS.205-222.
10. Dicke von festen Polyolpolyesterteilchen - Gefrier-
Bruch-Transmissionselektronenmikroskopie
-
Die dreidimensionale Topographie von
Polyglycerinesterteilchen und ihre Größe können durch eine
Gefrier-Bruch-Transmissionselektronenmikroskopie-Methode (ff-tem) bestimmt werden.
-
Diese Gefrier-Bruch-Methode wird wie folgt durchgeführt:
-
1. Der äußere Hohlraum eines Gefrierbehälters wird mit
flüssigem N&sub2; gefüllt, und der innere Dewar-Behälter des
Gefrierbehälters wird mit flüssigem Ethan gefüllt (normale
Schmelztemperatur -172ºC). Das Ethan wird gefrieren gelassen.
-
2. Eine kleine Menge (1-2µl) der unverdaulichen Fettprobe mit
den darin dispergierten festen Polyolpolyglycerinesterteilchen
wird in die Vertiefung eines goldplattierten Balzers-
Probenhalters eingebracht. (Anmerkung: Für sehr fließfähige
Proben werden 1-2 µl Probe auf einem Goldprobenschälchen
(Balzers) aufgebracht und ein weiteres Probenschälchen wird auf
das erste daraufgestellt, um ein Sandwich auszubilden).
-
3. Der Großteil des gefrorenen Ethans in dem Dewar-Behälter
wird durch Einführen einer Metallwärmesenke (z.B. einer
Pinzette) in den Dewar-Behälter geschmolzen.
-
4. Unmittelbar nach dem Schmelzen des Ethans wird der
Probenhalter mit der unverdaulichen Fettprobe unter Verwendung eines
Pinzettenpaars aufgehoben und rasch in das flüssige Ethan
eingetaucht.
-
5. Nach wenigen Sekunden wird die Probe aus dem Ethan
entfernt, rasch auf die Spitze eines Kamelhaarpinsels aufgetragen,
um den Ethanüberschuß abzutrennen und sofort in das flüssige N&sub2;
getaucht, um die Probe kalt zu halten.
-
6. Die Probe wird unter flüssigem N&sub2; auf einen JEOL JFD-
9000C-Probenhalter und dann in die Kammer einer JEOL JFD-9000C-
Gefrier-Bruch-Einheit übertragen. Die Temperatur der Einheit
sollte etwa -175ºC betragen. Das Vakuum sollte mindestens
8x10&supmin;&sup7; Torr betragen.
-
7. Ein Messer wird auf eine Temperatur von etwa -165ºC
abgekühlt.
-
8. Die Probe wird in der JOEL-Kammer unter Verwendung des
vorgekühlten Messers gebrochen.
-
9. Platin-Kohlenstoff wird auf der gebrochenen Probe in einem
45º-Winkel während 4,5 Sekunden abgelagert, woran eine
Kohlenstoffablagerung in einem 90&sup0;-Winkel während 25 Sekunden
anschließt, um eine Kopie der gebrochenen Probe auszubilden. Die
Hochspannung beträgt 2500 V und die Stromstärke beträgt 70 mA.
-
10. Die Proben werden aus der Gefrier-Bruch-Einheit abgetrennt
und unter Verwendung von 3 Waschungen mit Chloroform gereinigt.
-
11. Die Kopie wird auf ein 300 Maschen Kupfer EM Gitter
gehoben und in einem Transmissionselektronenmikroskop überprüft.
-
12. Auf einem Negativfilm werden die Bilder aufgezeichnet und
von den Negativen werden Abzüge hergestellt.
-
13. Die Dicke der Polyglycerinesterteilchen wird in nm
gemessen.
-
Literaur:
-
Rash, J.E. und Hudson, C.S., "Freeze Fracture: Methods,
Artifacts anc Interpretations", New Haven Press, New York,
1979.
-
Stolinski und Breathnach, "Freeze Fracture Replication of
Biological Tissues", Academic Press, London, 1975.
-
Steinbrecht und Zierold, "Cryotechniques in Biological
Electron Microscopy", Springer-Verlag, Berlin, 1987.
H. Spezielle Beispiele
-
Die spezielle Herstellung der unverdaulichen
Fettzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht.
Beispiel I
Herstellung von festem Polyglycerinester
-
200 g enes Polyglycerins mit breiter Verteilung, welches
Di- bis Heptaglycerine enthält (durchschnittlicher n-bar =
3,35) wird in einem Verfahren in industriellem Maßstab unter
Verwendung des Verfahrens hergestellt, welches in Babayan, US-
PS 3 637 774, ausgegeben am 25. Jänner 1972, beschrieben ist.
Das Polyglycerin wird anschließend in einem
Pope-Abstreichfilmverdampfer im Labormaßstab fraktioniert, um Wasser,
Glycerin, Diglycern und Triglycerin zu entfernen. Das fraktionierte
Polyglycerin wird mit einer Geschwindigkeit von 0,8 bis 1,2
g/min bei 190-191ºC und einem Druck von 0,15 bis 0,8 mm Hg
durch den Verdampfer durchgeführt. Etwa 74 g des Destillates
und etwa 106 g des Produktes werden isoliert (der Großteil des
Wassers wird abgezogen und geht durch das Vakuumsystem
verloren). Das fertige Polyglycerinprodukt enthält nur Spuren
von Wasser und Glycerin und besitzt reduzierte Mengen an
Diglycerin und Triglycerin, mit einem n-bar von 4,76. Der
durchschnittliche Polymerisationsgrad beträgt 4,76 und das
mittlere Molekulargewicht liegt bei 370,2.
-
Die Reaktion wird in einem runden 100
ml-Glasreaktionsgefäß durchgeführt, welches mit einem Stickstoffeinlaß und einem
Magnetrührer ausgerüstet ist. Die Temperatur wird mittels eines
Ölbades, eines Thermometers und eines Temperaturreglers
kontrolliert. Ungefähr 5,00 g (13,5 mMol) des vorstehend
beschriebenen
fertigen Polyglycerins werden gemeinsam mit 150 ml
trockenem Pyridin und 75 ml trockenem Dimethylformamid in den
Reaktor zugesetzt. Es wird zugelassen, daß sich das
Polyglycerin bei Raumtemperatur löst und anschließend wird ein Gemisch
aus Palmitoylchlorid (3,30 g, 12,0 mMol) und Stearoylchlorid
(24,2 g, 80,0 mMol) zugesetzt. Das klare, leicht gelbe
Reaktionsgemisch wird während ungefähr 4,0 Stunden unter Rühren und
einer Atmosphäre aus trockenem Stickstoff auf etwa 50-52ºC
erhitzt.
-
Anschließend wird der Großteil des Pyridins und
Dimethylformamids aus dem Reaktionsgemisch durch Rotationsverdampfung
bei 70:80ºC und einem Druck von etwa 15 mm Hg entfernt. Das
Rohprodukt wird in 200 ml Dichlormethan gelöst und in einen 500
ml Scheidetrichter übergeführt. Die Lösung wird mit zwei 200
ml-Portionen 10 %iger wäßriger HCl und abschließend mit zwei
200 ml-Portionen destilliertem, entionisiertem Wasser
gewaschen. Die organische Phase wird mit wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, abfiltriert und das Lösungsmittel wird durch
Rotationsverdampfung entfernt.
-
Der entstehende feste Polyglycerinester besitzt die
folgenden Eigenschaften:
-
Verseifungszahl 179,8
-
Säurezahl 32,0
-
korr. Esterwert 176,2
-
Schmelzpunkt 54,8
-
n-bar 4,97
-
i-bar 6,66
-
%-Veresterung 95,6
-
Durchschn.MWFA 278,5
-
Fettsäuregehalt
-
C&sub1;&sub4; 0,1
-
C&sub1;&sub6; 11,4
-
C&sub1;&sub7; 0,2
-
C18:0 86,3
-
C18:1 0,6
-
C&sub2;&sub0; 0,6
Herstellung der Fettzusammensetzung
-
Vier (4) Gramm dieses festen Polyglycerinesterproduktes
und 96 Gramm von flüssigem Saccharosepolyester, worin die
Saccharose im wesentlichen mit Fettsäuregruppen von
Baumwollsamenöl vollständig verestert ist, werden vermischt und erhitzt, bis
sich alle Feststoffe gelöst haben. Das Gemisch wird
anschließend mit einer Geschwindigkeit von 33,3ºF/min wieder auf
Raumtemperatur abkühlen gelassen. Die entstehende
Fettzusammensetzung ist zur Verwendung als Nahrungsmittelfett geeignet. Da die
Fettzusammensetzung einen Thixotropiebereichswert von 19,0
aufweist, ruft sie keinen passiven Ölverlust hervor, welcher in
anderer Weise auftreten würde, wenn nur flüssiger
Saccharosepolyester verwendet würde. Da die Menge an Feststoffen in diesen
Fettzusammensetzungen auch so gering ist, werden
Nahrungsmittelprodukte, welche diese Fettzusammensetzungen enthalten,
keinen wachsartigen Geschmack besitzen.
-
Der vorstehende flüssige Saccharosepolyester besitzt die
in Tabelle 1 angeführten Eigenschaften.
Tabelle I
Beispiel II
Herstellung von festem Polyglycerinester
Herstellung von Polyglycerin
-
Ein Polyglycerin wird in einem Verfahren in industriellem
Maßstab unter Verwendung des Verfahrens hergestellt, welches in
Babayan, US-PS 3 637 774, ausgegeben am 25. Jänner 1972,
beschrieben ist. Das Polyglycerin wird fraktioniert, um Wasser,
Glycerin und einen Teil des Diglycerins zu entfernen. Das
entstehende Polyglycerin mit enger Verteilung besitzt einen n-bar
von 3,16 und enthält überwiegend Di-, Tri- und Tetraglycerin
mit geringen Mengen an Penta- bis Heptaglycerin. Der
durchschnittliche Polymerisationsgrad beträgt 3,16 und das mittlere
Molekulargewicht liegt bei 251,8.
Herstellung von Behensäuremethylester
-
Behensäuremethylester werden aus Behensäuremono- und
-diglyceriden hergestellt. 3950 Pfund von Behensäureglyceriden
(27,5 % Monoglyceride, 67,5 % Diglyceride und 5,0 %
Triglyceride), 660 Pfund Methanol und 70 Pfund Natriummethylatlösung (25
in Methanol) werden in einen Reaktor von 750 Gallonen
zugesetzt. Das Gemisch wird bei 65ºC während ungefähr 2 Stunden
unter Rückfluß des Methanols umgesetzt. Das Rühren wird beendet
und das Glycerin wird während etwa 2 Stunden absetzen gelassen.
Das Glycerin setzt sich am Boden ab und wird durch den Auslaß
am Boden entfernt. Zusätzliche 60 Pfund Methanol und 11 Pfund
Natriummethylatlösung (25 % in Methanol) werden in den Reaktor
zugesetzt und das Gemisch wird bei etwa 65ºC während 1 Stunde
umgesetzt. Das Rühren wird beendet, das Glycerin wird während 2
Stunden absetzen gelassen und durch den Auslaß am Boden
entnommen. 1500 Pfund Wasser werden dem Gemisch zugesetzt, dieses
wird während 10 Minuten gerührt und während 1 Stunde absetzen
gelassen. Das Wasser wird anschließend durch den Auslaß am
Boden des Reaktors entfernt. Der Methylester wird anschließend
unter Vakuum von 5-10 mm Hg bei einer Temperatur von 65ºC
getrocknet. Der Methylester wird aus dem Reaktor durch einen
Kühler in eine Vorlage flash-destilliert. Die
Destillationsbedingungen sind 300ºF-440ºF und 1-5 mm Hg. Die Reinheit des
Destillates ist 95 % C&sub2;&sub2;, 2 % C&sub2;&sub4; und 2,2 % C&sub2;&sub0;. Monoglyceride
und Glycerin sind im Destillat nicht feststellbar.
Veresterung des Polyglycerins
-
Die Veresterungsreaktion wird in einem runden 1 l
Glasreaktionsgefäß, welches mit einem Stickstoffeinlaß, einem
Vakuumauslaß und einem mechanischen Rührer ausgerüstet ist,
durchgeführt. Die Temperatur wird mit Hilfe eines Heizmantels, eines
Thermometers und eines Temperaturreglers reguliert. 27,4 g
(0,109 Mol) des vorstehend beschrieben Polyglycerins werden in
den Reaktor zugesetzt, gemeinsam mit 263,0 g (0,743 Mol)
Methylbehenat und 1,4 g (0,010 Mol) Kaliumcarbonat. Der Druck im
System wird auf etwa 6,0 mm verringert, während gleichzeitig
die Temperatur auf 135ºC erhöht wird. Das Reaktionsgemisch wird
unter Rühren bei dieser Temperatur während insgesamt 11 Stunden
erhitzt, wobei der Druck während dieser Zeitspanne auf 0,4 mm
Hg fällt.
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Das Produkt wird durch Aufschlämmen des rohen
Reaktionsgemisches mit 1 % Silicagel, gefolgt von einer Filtration zur
Entfernung der Feststoffe gereinigt. Die überschüssigen
Methylester werden auf einem Pope-Abstreichfilmverdampfer
entfemt, welcher bei einer Temperatur von 210ºC und einem Druck
von 0,05 mm Hg betrieben wird.
-
Der entstehende feste Polyglycerinester besitzt die
folgenden Eigenschaften:
-
Verseifungszahl 145,7
-
Säurezahl 0,1
-
korr. Esterwert 145,7
-
Schmelzpunkt 72,2
-
n-bar 3,11
-
i-bar 3,87
-
Veresterung 75,7 %
-
Durchschn.MWFA 338,9
-
Fettsäurezus.
-
C&sub1;&sub6; 0,1
-
C18:0 0,5
-
C18:1 0,1
-
C18:2 0,1
-
C&sub2;&sub0; 2,1
-
C22:0 94,7
-
C22:1 0,2
-
C&sub2;&sub1; 2,0
Herstellung der Fettzusammensetzung
-
Vier (4) Gramm dieses festen Polyglycerinesterproduktes
und 94 Gramm des in Beispiel I beschriebenen flüssigen
Saccharosepolyesters werden vermischt und erhitzt, bis sich
alle Feststoffe gelöst haben. Anschließend wird ermöglicht, daß
sich das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 33,3ºF/min
wieder auf Raumtemperatur abkühlt. Die entstandene
Fettzusammensetzung besitzt einen Thixotropiebereichswert von 44,3
und führt daher bei ihrer Verwendung als Nahrungsmittelfett
nicht zu einem passiven Ölverlust. Da die Menge an Feststoffen
in diesen Fettzusammensetzungen so gering ist, werden die diese
Fettzusammensetzungen enthaltenden Nahrungsmittelprodukte
keinen wachsartigen Geschmack besitzen.
Beispiel III
Herstellung von festem Polyglycerinester (PGE)
-
Ein kommerziell erhältliches PGE mit enger Verteilung (n-
bar 3,19) (Triodan 55, Lot Nr. 00202, Grinsted, Dänemark) wird
fraktioniert, um den größten Teil der Monoester und einige der
Diester zu entfernen, um überwiegend Di-, Tri- und Tetraester
mit geringen Mengen an Penta- bis Heptaestern zu erhalten. Der
Ausgangspolyglycerinester besitzt einen i-bar von 1,30 und ist
zu 25 % verestert.
-
Der erhaltene feste Polyglycerinester besitzt die
folgenden Eigenschaften:
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Verseifungszahl 159,4
-
Säurezahl 0,6
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korr. Esterwert 159,3
-
n-bar 3,54
-
i-bar 2,83
-
Schmelzpunkt 56,2ºC
-
Veresterungsgrad 51,1 %
-
MWFA 271,2
-
LEV 1,8
Fettsäurezusammensetzung
-
C&sub1;&sub2; 0,1
-
C&sub1;&sub4; 1,2
-
C&sub1;&sub5; 0,1
-
C16:0 41,2
-
C16:1 0,2
-
C&sub1;&sub7; 0,3
-
C18:0 55,6
-
C18:1 0,2
-
C18:2 0,2
-
C&sub2;&sub0; 0,7
Herstellung der Fettzusammensetzung
-
Sechs (6) g dieses festen Polyglycerinesterproduktes und
94 g des in Beispiel I beschriebenen flüssigen
Saccharosepolyesters werden vermischt und erhitzt, bis sich die gesamten
Feststoffe gelöst haben. Das Gemisch wird anschließend wieder
auf Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit von 33,3ºF/min.
abgekühlt. Däs Abkühlen bewirkt eine Kristallisation des festen
Polyglycerinestermaterials in der Form kleiner
zweidimensionaler Teilchen, welche in dem flüssigen, unverdaulichen Öl
dispergiert sind. Die Figur 2 ist eine Mikrofotografie, welche
die zweidimensionale Struktur der festen
Polyglycerinpolyesterteilchen zeigt. Diese Teilchen besitzen eine Dicke von weniger
als 100 nm, gemessen durch
Gefrier-Bruch-Transmissionselektronenmikroskopie, welche hierin vorstehend im Abschnitt
Analytische Methoden beschrieben ist.
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Die Fettzusammensetzung, welche die festen Teilchen aus
Polyglycerinester enthält, die im flüssigen Saccharosepolyester
dispergiert sind, besitzt einen Thixotropiebereichswert von
38,0 kPa/s und zeigt daher nicht das Problem des passiven
Ölverlustes, welches in anderer Weise auftreten würde, wenn nur
der flüssige Saccharosepolyester als Nahrungsmittelfett
eingesetzt werden würde. Der Richtungskoeffizient für das Profil des
Festfettgehaltes beträgt -0,1% Feststoffe/ºF. Als Ergebnis
dieses relativ flachen Richtungskoeffizienten für das Profil
des Festfettgehaltes und der niedrigen Feststoffmenge werden
die diese Fettzusammensetzung enthaltenden
Nahrungsmittelprodukte keinen wachsartigen Geschmack besitzen.
Beispiel IV
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Es werden Norchip-Kartoffeln verwendet, welche zu Scheiben
einer Stärke von etwa 0,052 Zoll (0,13 cm) geschnitten wurden.
Die geschnittenen Kartoffeln werden in einer 5 Pfund fassenden
Friteuse bei einer Temperatur von 165ºF (180ºC) während 3
Minuten fritiert. Ungefähr 225 Kartoffelchips werden in jede
der Fettzusammensetzungen der Beispiele I, II und III fritiert.
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Der Verzehr dieser Kartoffelchips, welche die
unverdaulichen Fettzusammensetzungen enthalten, wird zu keinem passiven
Ölverlust führen, und die Kartoffelchips weisen keinen
unannehmbaren wachsartigen Geschmack auf.