DE69231320T3

DE69231320T3 - Neues Verfahren und Zusammensetzung zur Unkrautbekämpfung

Info

Publication number: DE69231320T3
Application number: DE69231320T
Authority: DE
Inventors: Jerry San Diego Caulder; R. Hugh Oceanside Crowley; Paul S. La Costa Zorner; Steven L. San Diego Evans
Original assignee: Mycogen Corp
Current assignee: Mycogen Corp
Priority date: 1991-01-08
Filing date: 1992-01-01
Publication date: 2011-03-03
Anticipated expiration: 2012-01-02
Also published as: EP0494386A1; EP0494386B1; AU656744B2; CA2056290C; ATE195217T1; CA2056290A1; EP0990390A1; US6034034A; US5196044A; DE69231320T2; AU8821891A; EP0494386B2; JPH04334303A; DE69231320D1

Description

Unkräuter verursachen Landwirten jährlich Milliarden von Dollar Kosten an Ernteverlusten und Kosten, die Unkräuter unter Kontrolle zu halten. Ein großer Teil der Kosten der Zwischenpflügung bei in Reihen angebauten Erntepflanzen, der Aufrechterhaltung von Brache, der Samenbeetvorbereitung und Samenreinigung ist der Unkrautbekämpfung zuzurechnen. Die Unterdrückung von Unkräutern entlang von öffentlichen Straßen und Bahngeländen und in Bewässerungsgräben, Fahrwässern, Höfen, Parks, Ländereien und Hausgärten ist ebenfalls kostspielig. Pollen der Ambrosiapflanze ist der Auslöser von jährlichen periodischen Beschwerden für mehrere Millionen Heuschnupfen-Opfer. Giftefeu, Gifteiche, Giftsumach, Brennesseln, Disteln, Sandkletten und Dornenranken verursachen ebenfalls Schmerzen bei Millionen. Unkräuter dienen auch als Wirte für andere Erntepflanzenkrankheiten sowie für Insektenschädlinge.
Die von Unkräutern in Gebieten landwirtschaftlicher Produktion verursachten Verluste umfassen eine Verminderung des Ernteertrags, verringerte Erntequalität, erhöhte Bewässerungskosten, erhöhte Erntekosten, verringerter Bodenwert, Verletzung von Vieh und Ernteschäden aufgrund von Insekten und Krankheiten, die von den Unkraute beherbergt werden.
Chemische Herbizide haben sich als wirksame Methode der Unkrautbekämpfung erwiesen; die Öffentlichkeit wurde jedoch besorgt hinsichtlich der Menge restlicher Chemikalien, welche in Nahrungsmitteln, Grundwasser und der Umwelt gefunden werden könnten. Strenge neue Beschränkungen des Einsatzes von Herbiziden und die Ausschließung einiger wirksamer Herbizide vom Markt könnten die wirtschaftlichen und effektiven Optionen zur Bekämpfung kostspieliger Unkräuter begrenzen. Darüber hinaus treten die visuell sichtbaren phytotoxischen Wirkungen einiger systemischer Herbizide bei den Ziel-Unkräutern sehr langsam auf, so daß Pestizidanwender oft Methoden suchen, mit denen die scheinbare Wirkungsgeschwindigkeit des Herbizids erhöht wird.
Es gibt einen großen Bedarf an neuen Unkrautbekämpfungsverfahren, welche die Menge des chemischen Herbizids verringern, die erforderlich ist, um annehmbare Niveaus der Unkrautbekämpfung zu erzielen. Forscher experimentierten mit verschiedenen Kombinationen von Chemikalien als eine Vorgehensweise zur Identifizierung von Zusammensetzungen, welche wünschenswerte herbizide Eigenschaften aufweisen. In seltenen Fällen wird eine unerwartete Aktivität der Kombination von Chemikalien erhalten. Beispielsweise wurde die selektive Bekämpfung von einjährigen Unkräutern mit einer Zusammensetzung von Fettsäuren in Mischung mit Ethylmaleimid, Colchicin, 2,4-Dinitrohalogenbenzol oder 2,4-Dinitrophenol in dem japanischen Patent-Abstract JP-61106501 beschrieben. Es sollte betont werden, daß die Verbindungen, welche mit den Fettsäuren gemischt wurden, für ihre landschaftliche Verwendung nicht bekannt sind und in der Tat für viele herbizide Anwendungen ungeeignet sein mögen. Andere Abstracts, die eine Vielfalt von Fettsäure-Derivaten mit verschiedenen chemischen Verbindungen offenbaren, schließen JP-59199608 (Halogen- oder Cyano-Derivate von Fettsäuren mit 2-Amino-1,2,4-triazol), JP-59199609 (Halogen- oder Cyano-Derivat einer Fettsäure mit 3-Amino-1,2,4-triazol) und JP-59193804 (Acetylen-Derivat) ein. Im Unterschied zu den oben genannten Abstracts betrifft die vorliegende Erfindung bestimmte Kombinationen von Fettsäuren und chemischen Herbiziden, welche eine herbizide Aktivität in einem breiten Bereich oder eine selektive herbizide Aktivität zur Verfügung stellen können.
EP-A-0115622 offenbart eine Kombination eines Triazin-abgeleiteten Herbizids mit Lecithin oder Linolsäure, d. h., einer C₁₈-Fettsäure.
Centr. Pat Index, Absr. Nr. C94-309683/50 offenbart eine herbizide Zusammensetzung, die ein Triazin-Herbizid und ein ungesättigtes Carbonsäurederivat mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen in seiner Hauptkette umfaßt.
US-A-4134754 offenbart eine Zusammensetzung, die Barban und Linol- oder Linolensäure umfaßt, von denen beide ungesättigt sind und 18 Kohlenstoffatome enthalten.
US-A-2622975 offenbart eine herbizide Zusammensetzung, die Undecylensäure oder ein Derivat davon und Chloressigsäure umfaßt.
Centr. Pat. Index, Absr. No. 86-173305/27 offenbart eine herbizide Zusammensetzung, die eine Monocarbonsäure mit einer linearen Kette von 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und eine oder mehrere Verbindung(en), ausgewählt aus Ethylmaleimid, Colchicin, 2,4-Dinitrohalogenbenzol und 2,4-Dinitrophenol, umfaßt.
Kurze Zusammenfassung der Erfindung
Diese Erfindung betrifft neue Zusammensetzungen und Verfahren zur selektiven oder unselektiven Bekämpfung von Pflanzen. Wir haben festgestellt, daß die Anwendung einer Kombination bestimmter chemischer Herbizide und einer unsubstituierten Fettsäure (oder Salz davon) wie in Anspruch 1 definiert bei Unkräutern zur effektiven Bekämpfung eines breiten Spektrums von Pflanzen führt. Die Fettsäure der vorliegenden Erfindung ist Nonansäure.
Die Anwendung der hier beschriebenen Zusammensetzungen führt, wenn sie in den im folgenden detaillierter erläuterten Anteilen und Anwendungsraten eingesetzt werden, zu einer unerwarteten erhöhten herbiziden Wirkung.
Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Mischung von Komponenten, wobei die Mischung ausreichend aktiv ist, so daß die Anwendung der Zusammensetzung den Einsatz reduzierter Mengen eines jeden der aktiven Bestandteile bei immer noch gegebener wirksamer Unkrautbekämpfung ermöglicht. Darüber hinaus kann die Anwendung der vorgeschriebenen Kombination von Fettsäure und einem systemischen chemischen Herbizid oft die Zeit verringern, welche erforderlich ist, damit systemische phytotoxische Symptome auf dem Ziel-Unkraut auftreten.
Nachdem das Niveau der Unkrautbekämpfung, welches nach Anwendung der vorgeschriebenen Mischung erhalten wird, im allgemeinen demjenigen weit überlegen ist, welches nach Anwendung eines jeden aktiven Bestandteils allein erhalten wird, bietet die Praktizierung der vorliegenden Erfindung einen wünschenswerten wirtschaftlichen Vorteil für den Anwender. Ferner ist die Verringerung der Menge von Chemikalien, welche in die Umwelt eingeführt werden, ein zusätzliches vorteilhaftes Element der vorliegenden Erfindung. Vorteilhafterweise können die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eine nicht-selektive herbizide Aktivität über einen breiten Bereich zur Verfügung stellen. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch eingesetzt werden, um eine selektive Bekämpfung von Unkräutern zu erzielen.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Die gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzte Fettsäure (Nonansäure) ist unsubstituiert. Die Fettsäurekomponente der vorliegenden Erfindung kann eine einzelne Fettsäure oder eine Mischung von zwei oder mehr Fettsäuren sein.
Ein Vielfalt verschiedener chemischer Herbizide können allein oder in Kombination gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Die speziellen Herbizide, welche für eine gegebene Anwendung eingesetzt werden sollten, können von einem Fachmann unschwer festgestellt werden. Es folgt eine Liste von Herbiziden, welche gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können. FAMILIEN CHEMISCHER HERBIZIDE UND BEISPIELE

HERBIZID BEISPIEL

1. Aryloxyphenoxypropionat (Säuren, Ester, Salze) Fluazifop, Dichlofop

2. Sulfonylharnstoffe (Säuren, Ester) Chlorimuron, Bensulfuron

3. Imidazilinone Imazethapyr
Ein weiteres chemisches Herbizid, das eingesetzt werden kann, ist Bentazon.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können vorteilhafterweise ein Herbizid aus einer der folgenden Familien umfassen: Phenoxysäuren, Aryloxyphenoxypropionate, Sulfonylharnstoffe und Imidazilinone. Von diesen Familien sind Imidazilinone und Sulfonylharnstoffe besonders vorteilhaft.
Ein spezielles Beispiel eines chemischen Herbizids, welches zusammen mit der Fettsäure in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann, ist Imazapyr ([±],-2-[4,5-Dihydro-4-methyl-4-[1-methylethyl]-5-oxo-1H-imidazol-2-yl]-3-pyridincarbonsäure), allein oder gegebenenfalls mit landwirtschaftlichen Adjuvantien eingesetzt, mit denen das Herbizid normalerweise gemischt wird.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht aus der Anwendung einer Tankmischung einer Fettsäure und eines chemischen Herbizids. Eine weitere Ausführungsform betrifft die sequentielle Anwendung einer Fettsäure und eines chemischen Herbizids.

Claims

Produkt, umfassend einen ersten Bestandteil, welcher Nonansäure oder ein Salz davon ist, und einen zweiten Bestandteil, welcher ein chemisches Herbizid ist, zur gleichzeitigen, separaten oder sequentiellen Anwendung bei der Unkrautbekämpfung, wobei das chemische Herbizid aus Aryloxyphenoxypropion(at)säuren, -estern und -salzen, Sulfonylharnstoffsäuren und -estern, Imidazilinonen und Bentazon ausgewählt ist.
Produkt nach Anspruch 1, worin das Herbizid ein Blattherbizid ist.
Produkt nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, worin das Herbizid ein Aryloxyphenoxypropionat, ein Sulfonylharnstoff oder ein Imidazilinon ist.
Produkt nach Anspruch 3, worin das Herbizid ein Sulfonylharnstoff oder ein Imidazilinon ist.
Produkt nach Anspruch 4, worin das Herbizid Imazethapyr oder Imazapyr ist.
Produkt nach Anspruch 5, worin das Herbizid Imazethapyr ist.
Produkt nach Anspruch 4, worin das Herbizid Chlorimuron oder Bensulfuron ist.
Produkt, welches eine Mischung der in irgendeinem vorhergehenden Anspruch definierten ersten und zweiten Bestandteile umfasst.
Verwendung der ersten und zweiten Bestandteile wie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 definiert durch Ausbringung an die Unkräuter oder deren Standort.
Verwendung der ersten und zweiten Bestandteile wie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 definiert durch sequentielle Ausbringung an die Unkräuter oder deren Standort.