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Selbsttätige Steuerung für die Arbeits- und Rückzugsbewegung des Querhauptes
einer Schmiedepresse Die Anbringun:g von selbsttätigen Steuerungen ist bekanntlich
an Schmiedepressen überall dort ein Vorteil, wo die Presse in einer bestimmten einstellbaren
Zone des Pressenhubes für eine mehr oder weniger lange Zeit arbeiten .soll. Solche
Steuerungen sind bereits bekannt, ..und zwar handelt es sich dabei im Prinzip um
eine an der Pressensäule oder in der Nähe des Bären angebrachte Einstelleiste, an
der für die Begrenzung :der oberen und unteren Stellung des Bären verstellbare Anschläge
angebracht sind, die über Schwinghebel das Antriebsmittel umsteuern. An dem beweglichen
Teil -der Presse isst beispielsweise eine Nase angebracht; :die an der Einstelleiste
entlang läuft und bei elektromagnetischer Arbeitsweise der Steuerung beim Berühren
des oberen und des unteren Anschlages einen Strom schließt, der über Elektromagnete
die Steuerung umschaltet. Bei der Begrenzung oder Veränderung des Hubes wird dann
jeweils der obere oder der untere Anschlag in die gewünschte Höhe verstellt oder,
wenn die Hubzone verstellt werden soll, beide Anschläge.
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Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, daß gerade :das Verstellen
der Hubzone beim Arbeiten am meisten vorkommt und das einfache Verstellen dieser
Zone in erster Linie von einer solchen Steuerung gefordert werden muß, denn bekanntlich
ist der Kraftverbrauch bei ganz kurzen Hüben am geringsten und die Schlagleistung
pro Minute und damit die Wirtschaftlichkeit am größten. Wenn nun beispielsweise
die Presse mit ganz kleinen Hüben ein Werkstück mit verschieden dickem Durchmesser
bearbeiten soll, dann muß eben die Hubzone der kleinen Hübe dauernd verstellt werden.
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Die bisher bekanntgewordenen Steuerungen entsprechen nun diesem Erfordernis
nur unvollkommen, da neben den anderen erforderliehen
Schaltungen
für diesen Fall beide Anschläge dauernd und gleichzeitig verstellt werden müssen.
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Die Erfindung behandelt nun eine Steuerung für alle Arten von Pressen,
die sowohl hydraulisch als auch mechanisch angetrieben sein können, bei der es möglich
ist, neben der Einstellung einer bestimmten Hublänge während des Betriebes auch
die Hubzone im Hubbereich der Presse während des Betriebes auf einfache Weise zu
verstellen, und die gleichfalls auch für Pressen mit Handsteuerung geeignet ist.
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Hierzu soll die selbsttätige Steuerung für die Arbeits- und Rückzugsbewegung
-des Querhauptes einer Schmiedepresse, durch dessen Bewegung ein das Antriebsmittel
selbsttätig umsteuernder Schwinghebel angetrieben wird, erfindungsgemäß so ausgebildet
sein, daß der zwei Anschläge aufweisende Schwinghebel zwischen zwei Einstellhebeln,
die je einen mit einem der Anschläge zusammenarbeitenden elektrischen Steuerschalter
für das Druckmittel tragen, um die gleiche Achse wie die beiden Einstellhebel schwenkbar
ist. Dabei soll der eine Einstellhebel gegenüber der Drehachse und, der andere,
mit der Drehachse verkeilte Einstellhebel gegenüber dem Gestell mit je einer Raste
ein-und feststellbar sein.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführung des Gegenstandes
der Erfindung, und zwar ist Abb. i eine Ansicht im Schnitt, Abb.2 :die zugehörige
Seitenansicht, Abb. 3 die Anordnung der Steuerung an einer Presse und Abb. 4 die
Seitenansicht zu Abb. 3.
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Das bewegliche, in Säulen i geführte Pressenquerhaupt 2 trägt eine
Zahnstange 3, die mit einem Zahnrad 4 im Eingriff steht. Das Zahnrad 4 ist gemeinsam
mit einem Zahnrad 5 auf der Welle 6 befestigt, die in Lagern 7 und 8 eines Halters
g gelagert ist. Das Zahnrad 5 treibt eine mit einem Zahnsegment versehene Schwinge
io an. Die Schwinge io trägt an ihrem anderen Ende zwei Anschlagleisten 11, 12 und
ist frei schwingbar auf einer Büchse 13 gelagert. Die Büchse 13 kann sich frei um
einen Zapfen 14 ,drehen, der im Halter g befestigt ist. Auf der einen Seite der
Schwinge io ist ein Hebel 15 mit der Büchse 13 um den Zapfen 14 drehbar gelagert;
auf der anderen Seite der Schwinge io ist eine auf der Büchse 13 verschiebbare Kupplungsmuffe
16 angeordnet, die mit der entsprechend ausgebildeten Nabe 17 der Schwinge io zusammenarbeitet.
Auch die Kupplungsmuffe 16 kann sich mit der Büchse 13 um den Zapfen 14 drehen und
wirkt als kegelige Reibungskupplung, die ihren Anpreßdruck durch die vorgespannte
Feder 18 erhält. Auf der Muffe 16 drehbar gelagert ist der mit einem Schalter i9
ausgerüstete Hebel 20. An seinem rückwärtigen Ende ist der Hebel als Anschlagnase
21 ausgebildet, die sich gegen die Welle 6 legen kann. Eine fest mit der Muffe 16
verbundene Wange 22, die mit einer Verzahnung 23 versehen ist, dient als Raste für
den Hebel 2o. Zum Arretieren -des Hebels 2o ist dieser mit einem unter Federwirkung
24 stehenden Winkelhebel 25, 26 versehen, dessen kürzerer Hebel 26 ebenfalls
gezahnt mit der entsprechenden Verzahnung 23 der Wange 22 im Eingriff steht.
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Ebenso wie der Hebel 2o ist auch der Hebel 15 mit einem Schalter 27
ausgerüstet, er kann durch einen Winkelhebel 28, -2g, der auch wieder unter :der
Wirkung einer Feder 30 steht, auf einem gezahnten Bund 31 einer mit dem Halter
g fest verbundenen Wange 32
arretiert werden. Außer dem Schalter 27 trägt
.der Hebel 15 noch einen Schalter 33, der zum Ein- und Ausschalten des Pressenantriebes
dient. Der Winkelhebel 28,29 kann ebenso wie beim Hebel ig außer Eingriff
mit der entsprechenden Verzahnung des Bundes 31 gebracht, aber, anders als dort,
in dieser Lage durch eine Sperrklinke 3..1. gehalten werden.
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Die Arbeitsweise der Steuerung ist folgende Nachdem durch den Schalter
33 der Antrieb der Presse eingeschaltet worden ist, setzt sich das Pressenquerhaupt,
der Schlitten o. dgl. in Bewegung und treibt über die Zahnstange 3, Zahnräder 4
und 5 die Schwinge io an. Die beiden Hebel iS und 2o können dabei in einer beliebigen
Stellung zueinander stehen. Diese gegenseitige Stellung der Hebel zueinander ist
durch die Büchse 13, die mir mit ihr zusammen drehbare Kupplungsmuffe 16 sowie die
nur mit der Kupplungsmuffe zusammen drehbare Wange 22 infolge der Arretierung des
Hebels 2o an dieser Wange gesichert. Ein Drehen des Hebelsystems um den Zapfen 14
wird durch die Arretierung des Hebels 15 an der Wange 32 ebenfalls verhindert, so
daß die angetriebene Schwinge io auf der Kupplungsmuffe 13 rutscht. Das Pressenquerhaupt
kann seine Bewegung so lange fortsetzen, bis je nach der Bewegungsrichtung eine
der beiden Anschlagleisten i 1, 12 der Schwinge io einen der Schalter i9 oder 27
auslöst und so die Umsteuerung herbeiführt. Da die beiden Anschläge immer in einer
gewissen Stellung zueinander stehen, kann die Presse nur so weit zurücklaufen, bis
der noch nicht zur `'Wirkung gekommene Schalter durch seinen entsprechenden Anschlag
ausgelöst wird und so abermals eine Umsteuerung hervorruft.
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Die Presse wird also innerhalb der durch die Stellung der Schalter
gezogenen Grenzen
ständig auf und nieder gehen, also in einem bestimmten
Bereich des Gesamthubes arbeiten. Löst man nun die Arretierung des Hebels 15, dann
kann man mit dieser Zone über den ganzen Pressenhub nach Belieben wandern; indem
man den Hebel 15 in der einen oder in der anderen Richtung um seine Achse.. schwenkt.
Die Stellung der beiden Hebel zueinander wird dadurch nicht verändert.
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Soll nur der Arbeitsbereich vergrößert werden, so wird lediglich die
Arretierung des Hebels 20 gelöst und dieser in die dem gewünschten Pressenh.ub entsprechende
Stellung gebracht und dort wieder arretiert. Soll die Presse über den ganzen Hub
im Selbstgang arbeiten, so werden die Hebel in ihre größtmögliche, dem Gesa#mtpressenhub
entsprechende Stellung zueinander gebracht und dort arretiert.
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Soll die Presse von Hand gesteuert werden, so werden die beiden Hebel
so zueinander eingestellt, daß sie sich, von der Seite gesehen, überdecken. Gleichzeitig
wird die Arretierung des Hebels 15 gelöst und ,durch das Gesperre 34 ,gesperrt.
Die beiden Hebel 15 und 2o werden jetzt durch die Kupplung 16,
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so lange mitgenommen, bis der die Presse von Hand steuernde Arbeiter den
Hebel i5 oder 2o festhält, wodurch eine der beiden Anschlagleisten einen der beiden
Schalter je nach der Richtung der Pressenbewegung auslöst und die Presse umsteuert.
Die Presse bewegt sich jetzt unter Mitnahme der Hebel so lange wieder in der anderen
Richtung, -bis der Steuernde einen der Hebel wieder festhält, wodurch der andere
Anschlag den anderen Schalter auslöst und so ebenfalls wieder umsteuert.
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Diese Arbeitsweise der Presse ist durch den größtmöglichen Hub, den
die Presse überhaupt ausführen kann, begrenzt. Die diesem größtmöglichen Hub entsprechende
größtmögliche Entfernung der beiden Hebel voneinander ist durch Anschläge 35, 36
bzw. Anschlagnase 2 1 und Welle 6 begrenzt. Bei einer Unachtsamkeit des die Presse
von Hand Steuernden würden also die mitschwingenden Hebel gegen einen der Anschläge
laufen und hier festgehalten werden, so daß die weiterschwingende entsprechende
Anschlagleiste durch Auslösen ihres zugehörigen Schalters die Umsteuerung hervorruft.
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In vorstehendem ist eine beispielsweise Ausführung des Gegenstandes
der Erfindung beschrieben, bei der,-die Steuerungsvorgänge von durch Anschläge ausgelösten
elektrischen Schaltern hervorgerufen werden. Zu diesem Zweck sind zwei Hubmagnete
37,38 vorgesehen (4.bb. 4.), welche über ein Getriebe die Ventile einer hydraulischen
Schmiedepresse steuern.
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Beim Schalten des Schalters 33 wird der Hubmagnet 37 betätigt und
so das Preßwasser durch Betätigen des entsprechenden Ventils auf die Presse geleitet.
Der Hubmagnet 38 dient zur Auslösung der jeweiligen Umsteuerung, und zwar -dadurch,
:daß die Schalter .2o, 27 den Hubmagneten entweder anheben oder wieder fallen lassen
je nach der gewünschten Pressenbewegung bzw. je nachdem, welcher Anschlag auf seinem
Schalter aufläuft.
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Statt der vorbeschriebenen Steuerung mit Hubmagneten kann aber auch
jede beliebige andere direkte oder indirekte Übertragung der Steuerimpulse vorgesehen
sein, ohne arn Wesen der Erfindung etwas zu ändern. Die Erfindung ist auch nicht
an die beschriebene und dargestellte Anordnung gebunden, vielmehr kann die gesamte
Steuerung ohne Verwendung von Zahnrädern oder Zahnsegmenten als reine Hebelsteuerung
ausgebildet sein, was jedoch im allgemeinen nur bei verhältnismäßig kurzhübigen
Pressen durchführbar sein wird, da die Abmessungsverhältnisse bei der ausschließlichen
Verwendung von Hebelgetrieben bei großhübigen Pressen sehr ungünstig werden.