DE664349C - Verfahren zur Herstellung eines mocchaaehnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mocchaaehnlichen Handschuhleders aus KalbfellenInfo
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- DE664349C DE664349C DEL86832D DEL0086832D DE664349C DE 664349 C DE664349 C DE 664349C DE L86832 D DEL86832 D DE L86832D DE L0086832 D DEL0086832 D DE L0086832D DE 664349 C DE664349 C DE 664349C
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- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C13/00—Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines mocchaähnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mocchaähnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen und bezweckt, die bisher für Mocchahandschuhleder allgemein verwendeten Lammfelle ausschließlich tropischer Herkunft entbehrlich zu machen. Erfindungsgemäß werden die Kalbfelle mit einem starken, mit Arsenik angeschärften Kalkäscher, anschließend mit einer zehnfach stärkeren Beizbrühe bei doppelt so langer Einwirkungszeit, als zur Herstellung von Boxcalf üblich ist, behandelt, worauf sie der üblichen Einbadchromgerbung unterworfen und auf der Narbenseite abgeschliffen werden.
- Die Verwendung von Kalbfellen zur Herstellung ganz bestimmter Sorten von Handschuhleder ist bekannt. So hat man Chromnappaleder aus normal geäscherten, aber ungeheizten Kalbfellen durch Chrotngerbung und Abschleifen der Fleischseite hergestellt. Für die Herstellung eines weißen Chrom-oder Sämischhandschuhleders wurden ferner gepickelte Kalbfelle mit schwachen Chrombrühen vorgegerbt und mit einem konzentrierten synthetischen Gerbstoff ausgegerbt und nach längerem Lagern schließlich mit bestimmten 01 en gefettet. Schließlich war es bekannt, kielartiges Glacel.eder aus Kalbfellen herzustellen, wobei aber weder eine abnorm starke Äscherung noch Beizung und überdies keine Chromgerbung und kein Abschleifen des Narbens angewendet wurde. Diese bekannten Verfahren geben dem Fachmann keinerlei Lehre oder auch nur Anregung dafür, wie aus Kalbfellen mocchaähnliches Handschuhleder hergestellt werden könnte.
- Versuche, aus Kalbfellen nach dem Verfahren der Weißgerberei von Lammfellen mocchaartiges Handschuhleder herzustellen, haben ebenfalls nicht zum Erfolg geführt, insbesondere gelang es so nicht, eine hinreichende Narbenfestigkeit, Weichheit und Zügigkeit zu erzielen. In der Tat sind die Hautfibrillen der Kalbfelle anders geartet als jene der Lammfelle, und es bestand bei Verwendung von Kalbfellen die Gefahr, daß das Fell entweder zu fest blieb, wobei es nur als Schuhoberleder verwendbar wäre, oder daß eine zu weitgehende Auflockerung der Hautsubstanz eintrat, wodurch das Leder mangels hinreichender Festigkeit ebenfalls nicht für Handschuhe geeignet wäre. Die bei der Behandlung von Lammfellen empfohlenen Verfahrensbedingungen konnten daher nicht ohne weiteres auf die Behandlung von Kalbfellen zur Lösung der gestellten Aufgabe übertragen werden. Erst durch die besondere Kombination einer sowohl hinsichtlich der Konzentration als auch der Einwirkungsdauer außerordentlich gesteigerten, an sich bekannten Behandlung im stark arsenhaltigen Kalkäscher mit einer außerordentlich intensiven Beizung, die zu starkem Verlust an Hautsubstanz führt, werden die für Handschuhleder erforderlichen Eigenschaften einer hohen Zügigkeit und Weichheit erzielt. Hierin unterscheidet sich das von einer Einbadchromgerbung gefolgte Verfahren von den bekannten Verfahren zur Herstellung v -technischem, insbesondere hitzebeständi Chromleder, wie es für Luftreifeneinla geeignet ist. Bei diesem bekannten VerfahA werden insbesondere tropische Büffelhäut °_iner erhöhten Weich- und Kalkäscherbehandlung unterworfen, worauf nach normaler Beizung eine außerordentlich lang dauernde Einbadchromgerbung folgt. Ein derartiges Verfahren würde, auf Kalbfelle angewandt, zu einer Benachteiligung des -Narbens, einer Schwellung der Haut und schließlich zu einem totgegerbten Leder führen, welches für die Handschuhherstellung völlig ungeeignet wäre. Umgekehrt ist Büffelhaut für das Verfahren gemäß der Erfindung unbrauchbar. Ausführungsbeispiel Mittlere Kalbfelle werden unter Zusatz eines Weichmachungsmittels zwei Tage neutral gewässert und im geschwödeten Zustande i4. T age lang in einem stark arsenhaltigen Äscher geäschert. Der Äscher weist gegenüber dem üblichen einen vier- bis siebenfachen Kalkgehalt und einen doppelten bis dreifachen Gehalt an Arsenik auf, enthält jedoch keine anderen Beigaben, wie z. B. Salz und Schwefelnatrium. Nach dem Äschern wird ausgewaschen, entfleischt und nun mit einer zehnmal stärkeren Beizbrühe als für Boxcalf und noch dazu bei doppelt so langer Einwirkungsdauer als üblich gebeizt. Hierbei tritt ein erheblicher Substanzverlust auf. Nach dein üblichen Spülen und Glätten der Kalbfelle und dem Auswaschen werden dieselben nunmehr mit 5 °/a Salz und i % Salzsäure, bezogen auf das Beizgewicht, kurz gepickelt und dann einer 24stündigen Chromgerbung unterzogen, und zwar im Einbadverfahren, wobei auf ioo kg Beizgewicht io 1 eines Chromextraktes mit etwa 130 g ;.Chromoxyd im Liter verwendet werden. Da ergibt ergibt sich ein Leder, welches in luft-@ckenem Zustande 4,5 °/o Chromoxyd entt. Die Felle werden dann entsäuert, gespült, gefalzt und gefettet. Im Gegensatz zu Schuhoberleder werden aber dann nicht die gefetteten Felle anschließend gefärbt, sondern zunächst getrocknet. Dies geschieht bei bewegter Luft ohne Erwärmung. Nach dein Trocknen erfolgt die notwendige Aufbereitung durch Einlegen, Stollen und Strecken. Anschließend wird das Leder geschliffen, dann gefärbt und nachgefettet, bei Zimmertemperatur getrocknet und mehrmals nachgeschliffen.
- Daß man durch Steigerung der Einwirkung der einzelnen Faktoren im Äscherprozeß sich dem Feinleder immer mehr nähern kann, ist bekannt. Nicht bekannt ist jedoch, und es war auch nicht zu erwarten, daß man durch die außerordentlich starke erfindungsgemäß auszuübende Beize in Verbindung mit der starken Äscherung ein durchaus mocchaähnliches chromgegerbtes Handschuhleder werde erzielen können.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines mocchaähnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Felle mit einem starken, mit Arsenik angeschärften Kalkäscher, anschließend mit einer zehnfach stärkeren Beizbrühe bei doppelt so langer Einwirkungszeit, als zur Herstellung von Boxcalf üblich ist, behandelt werden, worauf sie der üblichen Einbadchromgerbung unterworfen und auf der Narbenseite abgeschliffen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL86832D DE664349C (de) | 1934-10-25 | 1934-10-25 | Verfahren zur Herstellung eines mocchaaehnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL86832D DE664349C (de) | 1934-10-25 | 1934-10-25 | Verfahren zur Herstellung eines mocchaaehnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE664349C true DE664349C (de) | 1938-08-27 |
Family
ID=7286166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL86832D Expired DE664349C (de) | 1934-10-25 | 1934-10-25 | Verfahren zur Herstellung eines mocchaaehnlichen Handschuhleders aus Kalbfellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE664349C (de) |
-
1934
- 1934-10-25 DE DEL86832D patent/DE664349C/de not_active Expired
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