DE59721C - Gerbverfahren - Google Patents
GerbverfahrenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 28: Gerberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. April 1891 ab.
Die bisherigen Verfahren, Leder in kürzerer Zeit als nach der alten Methode zu gerben,
beruhen in der Regel auf Anwendung starker Gerbstoff brühen, zuweilen auch bei gleichzeitiger,
mechanischer Bearbeitung der Häute oder Anwendung von Wärme, Elektricität
u. dergl.
Es treten infolge dessen Uebelstände auf, die wieder mit Hülfe von chemischen Mitteln
und lästigen Nacharbeiten beseitigt werden müssen, aber nicht, ohne dafs das Leder hierdurch
in seiner Güte beeinträchtigt wird.
Allgemein ist es in der Gerberei feststehende Regel, die zu gerbenden Häute anfangs mit
nur sehr wenig gerbstoffhaltigen Brühen anzugerben und dann allmälig in stärkere Gerbstofflösungen
zu bringen, um sie schliefslich auf längere Zeit in Gruben mit Eichenlohe, Fichtenlohe u. dergl. zu versetzen.
Die Erfinder haben versucht, auf dem umgekehrten Wege zu dem gleichen Resultat zu
gelangen, jedoch in bedeutend kürzerer Zeit und ohne das Leder mit schädlichen Stoffen
in Berührung bringen zu müssen.
Um dies zu erreichen, benutzen die Erfinder ein trockenes, mehlförmiges Gerbmaterial,
Tannin, welches nur kleine Bruchtheile von anderen Stoffen enthält, die aber von dem
Hautgewebe ebenfalls aufgenommen werden.
Die bekannte Eigenschaft der thierischen Haut, Tannin rasch aufzunehmen, hat veranlafst,
zu versuchen, wie sich die Anwendung von reinem, trockenem Tannin (wie es z. B. die ehem. Fabrik auf Actien, vorm. E. Schering
in Berlin, fabrikmäfsig darstellt), zu ganz frisch aus den Enthaarungsarbeiten hervorgehenden
Häuten verhalten würde. Es ergab sich, dafs das auf die flach ausgebreiteten Häute aufgestreute
und mit den Händen verriebene Tannin sich in wenigen Stunden vollständig ins Innere
der Häute einsaugt, und dafs die in der Blöfse eingeschlossenen Wassertheile ebenso rasch auf
die Aufsenseite treten. Bei der dann folgenden Wiederholung des Aufstreuens von trockenem
Tannin genügt das aus der Haut hervorgequollene Wasser, um mit dem Tannin eine breiige Masse zu bilden, und so wird das Verfahren
fortgesetzt, bis diejenige Tanninmenge, welche ziemlich genau der Hälfte des Gewichtes
des fertigen Leders entspricht, verbraucht und von der Haut aufgenommen ist, was bei den
dicksten Ochsenhäuten in 8 bis 10 Tagen und bei Kalbleder in 3 bis 5 Tagen erfolgt.
Um das sogen. Narben für bestimmte Sorten Leder weicher zu gestalten, kann man auch
eine leichte Angerbung mit beliebigen Gerbstoffen in Brühen vorangehen lassen und dann
das Tannin in beschriebener Weise anwenden.
Die weitere Behandlung des so durchgegerbten Leders geschieht ebenso wie bei den bisherigen
Zurichtungsarten. In gleicher Weise können Pelzfelle von der Fleischseite aus gegerbt werden, was als Mittel gegen das Ausfallen der
Haare von besonderem Werth ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Anwendung von mehlförmigem bezw. in Teig verwandeltem Tannin zum directen Einreiben auf die frischen oder nur vorher abgefärbten Häute oder zum Durchgerben von Pelzfellen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE59721C true DE59721C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE59721C (de) |
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