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Hebelgetriebe für drehende Fensterflügel o. dgl. Die Erfindung- betrifft
ein Hebelgetriebe für drehende Fensterflügel o. dgl., insbesondere für seitlich
aufschlagende Oberlichtflügel oder für Oberlichtkippflügel. Die bisher zum Öffnen
solcher Flügel benutzten einfachen Gelenköffner hatten den Nachteil, daß sie das
vollständige Öffnen des Fensters verhinderten, einmal weil das Knie des nicht vollständig
ausstreckbaren Hebelgelenks gegen die Seitenwand der Fensteröffnung anschlug und
zum andern, weil keine Möglichkeit bestand, den Drehhubverlust, welcher durch den
letzten Schließhub und den ersten Öffnungshub entsteht, auf der übrigen. Drehstrecke
aufzuholen, so daß auch aus diesem Grunde ein vollständiges Öffnen des Flügels nicht
erreicht werden konnte.
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Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, welche diese
Nachteile der bekannten Einrichtungen vermeidet, in den Endstellungen am Flügel
flach anliegt, eine sehr große Öffnungsweite, z. B. von. go° oder auch z8o° und
darüber, ermöglicht, auf dem Flügel selbst angebracht werden kann und schließlich
außer sicherem Andruck und kräftigem Abdruck eine Verriegelung des Flügels ermöglicht.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Hebelgetriebe aus einem Gelenkviereck
gebildet ist, dessen einer über die Viereckfläche hinaus verlängerter Lenker mit
dem Flügel verbunden ist, während die dem verlängerten Lenker gegenüberliegende
Seite des Gelenkvierecks an dem Rahmen o. dgl. gelagert ist. Vorzugsweise sind die
Gelenkpunkte und die Längen der Getriebeglieder so gewählt, daß der über die Viereckfläche
hinaus verlängerte Lenker in der Schließstellung der Vorrichtung in Flucht oder
annähernd in Flucht zu dem mit ihm verbundenen, als Kurbel der Antriebsvorrichtung
ausgebildeten Getriebearm angeordnet ist. Zweckmäßig greift die Verlängerung des
Lenkers an einem am Flügel befestigten Bock an, dessen Schlitz der Gleitfläche des
am Rahmen sitzenden Andruckbockes entgegengesetzt geneigt ist. Der Lenker ist ferner
zweckmäßig mit einem Hohlraum versehen, z. B. U-förmig ausgebildet, und umgreift
mit diesem an einem Ende beim Schließen den Schließhaken gabelförmig, während am
andern Ende in den Hohlraum der als Kurbelarm ausgebildete Getriebearm und der Steuerarm
eingeführt sind, wobei die Kurbel und der Steuerarm doppelseitig' gelagert sind.
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Mehrere Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind in den
Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht. Es, zeigen Fig. z die schematische Darstellung
bei einer Öffnung von ,etwa 45', Fig. 2 die schematische Darstellung bei einer Öffnung
von 9o°, Fig. 3 die schematische Darstellung bei einer Öffnung von r8o°, Fig. 4
das Hebelgetriebe als Öffner eines seitlich aufgehenden Flügels mit Exzenterhebel
und
Kegelradübertragung in geschlossener Vorderansicht, Fig. 5 die Verbindung des Hebelgetriebes
mit einem Schlitzflügelbock und Schließhaken in Schließstellung, Fig. 6 die gleiche
Anordnung. im letzten Augenblick des Abdruckes.
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Das Getriebeglied i hat einerseits im Bock 4. einen festen Drehpunkt
4a und ist andererseits mit dem Lenker 2 im Punkt ia drehbar verbunden. Am Lenker
2 greift im Punkt 3"
das Getriebeglied (Steuerarm) 3 drehbar an, welches an
dem anderen Ende im Punkt 4b im Bock 4 drehbar gehalten wird. Die Teile i bis 4
bilden somit ein Gelenkviereck; durch den jeweiligen Abstand der Punkte 4" zu 4b
sowie des Punktes ia vom Punkt 3a wird die Weglänge wie Wegform des Lenkers 2 bestimmt,
wie in Fig. i, 2 und 3 veranschaulicht.
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In Fig.4 ist die Verwendung des neuen Hebelgetriebes bei einem Oberlichtöffner
mit Exzentergriffantrieb dargestellt.
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Am festen Rahmen ist, wie üblich, der Exzentergriff 5 angeordnet,
an welchem vermittels des Dornes 5a die Schubstange 6 gelenkig angreift, die mit
ihrem oberen Ende mit dem Angriffsarm 7 für das Zahngetriebe 8, 9 gelenkig verbunden
ist. Das Zahngetriebe ist in einem Kasten io drehbar gelagert und mittels des Verbindungsstückes
i i mit der Drehwelle 12 fest verbunden, die ihrerseits ihre drehbare Lagerung in
den Böcken 4 findet. Der als Kurbel wirkende Getriebearm i ist mit der Drehwelle
r2 fest vernietet und mit seinem anderen Ende bei ia mit dem mit einem Hohlraum
versehenen, zweckmäßig U-förmig gebildeten Lenker 2 beweglich verbunden. Letzterer
ist mit seinem anderen Gelenkzapfen 3a an den Steuerarm 3 angeschlossen, der am
Bock 4 bei 4b drehbar gehalten wird. Der Lenker 2 ist mit Zapfen 2a in dem Schlitz
13a des Flügelbockes 13
geführt; bei geschlossenem Fenster greift der Zapfen
2a in den Schließhaken 14 ein. Durch die Neigung des Schlitzes 13a, entgegengesetzt
zu den Gleitflächen 14a und i4b des Schließhebels 14 (Fig. 5 und 6), können Unterschiede
in den Flügelaufschlägen durch das mehr oder weniger seitliche Versetzen des Flügelbockes
13 ohne weiteres ausgeglichen werden; außerdem ermöglichen diese Neigungen auch
ein kräftiges An- und Abdrücken.
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Der mit einem Hohlraum versehene, z. B. U-förmig ausgebildete Lenker
umgreift mit diesem Hohlraum an einem Ende beim Schließen den Schließhaken 14 gabelförmig,
während am andern Ende in den Hohlraum der Getriebearm i und der Steuerarm 3 eingeführt
sind, wobei der Getriebearm i und der Steuerarm 3 doppelseitig gelagert sind. Wird
zwecks öffnens des Fensters der Griff 5 nach oben geschwungen, dann wird durch die
Schubstange 6 der Angriffsarm 7 nach oben bewegt und damit mittels der Kegelräder
8, 9 die Drehwelle 12 nach rechts gedreht, wobei das Hebelgetriebe i, 2, 3 mit seinem
Zapfen 2a zunächst von der Lage in Fig. 5 in die in Fig. 6 dargestellte Lage übergeht,
während bei weiterer Drehung der Flügel ganz geöffnet wird. Durch das Einknicken
des Hebelgetriebes in Verbindung mit der schrägen Gleitfläche 14a wird ein kräftiges
Abziehen des Flügels ermöglicht. Der Schließvorgang.ist derselbe, nur daß alle Teile
in umgekehrter Richtung arbeiten und der Riegelzapfen 2a, der beim Öffnen auf der
Gleitfläche i4a hinaufgezogen wurde, zwecks kräftigen Andrucks auf der Gleitfläche
i4 b heruntergedrückt wird.
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Der Punkt 3a kann bei geschlossenem Fenster durch die durch die Punkte
2a und 4b gebildete Gerade nach dem festen Gewände zu durchgedrückt werden, so daß
bei einem Zug arri Punkt 2a ein Öffnen des Hebelgetriebes ausgeschlossen ist. Aus
diesem Grunde ist es auch nebensächlich, ob der Öffner mit einem Exzenterhebel mit
Totpunktlage in der Schließstellung oder mit einem einfachen Drehhebel, der keine
feste Schließlage hat, bedient wird. Natürlich kann anstatt des Kurbelarmes i auch
der Steuerarm 3 als Kurbel dienen, es braucht dann nur die Drehwelle 12 anstatt
mit dem Arm i mit dem Arm -i verbunden zu werden.