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Einrichtung zur Berichtigung der Anzeige von Mengenmeßgeräten Bei
der Mengenmessung strömender Medien muß das von dem Meßorgan angezeigte Ergebnis
im allgemeinen noch entsprechend dem spezifischen Gewicht des strömenden Mediums
oder den :das spezifische Gewicht bestimmenden Größen, wie Druck, Temperatur o.
dgl., berücksichtigt werden. Wenn die Größen sich während der Messung ändern, ist
eine selbsttätige Berichtigung erforderlich. Es ist bekannt, zu diesem Zweck die
Bewegung des Meßorgans beispielsweise -durch ein Schaltwerk auf das Anzeigeorgan
zu übertragen unter Zwischenschaltung einer Stangenverbindung, deren Länge von der
zu berücksichtigten Korrekturgröße abhängig gemacht wird. Eine andere bekannte Ausführung
ist durch Verwendung eines Reibscheibenetriebes gekennzeichnet, wobei die Stellung'
des Reibrades auf der Reibscheibe von einer die Korrekturgröße anzeigenden Vorrichtung
eingestellt wird.
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Diese bekannten Anordnungen wirken in der Weise, daß :das Meßergebnis
durch Multiplikation mit einem der Korrekturgröße entsprechenden Falttor berichtigt
wird. Dies bringt aber den Nachteil mit sich, daß das Meßergebnis in vollem Maße
von der Genauigkeit des die Korrekturgröße anzeigenden Meßorgans, z. B. des den
Druck des Mediums anzeigenden Manometers, abhängig ist. Da die hierfür benutzten
kIeßorgane im allgemeinen ziemlich erhebliche Meßfehler aufweisen, kann das Ergebnis
der Mengenmessung dadurch ebenfalls erheblich gefälscht werden, besonders dann,
wenn mehrere Korrekturgrößen nacheinander berücksichtigt werden müssen, wobei die
prozentualen Fehler sich multiplizieren.
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Dieser Übelstand wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß dem Anzeigeorgan
über ein Summengetriebe einerseits die Bewegung des Meßorgans unmittelbar und andererseits
die von dem die Korrekturgröße anzeigenden Berichtigungsorgan beeinflußte Bewegung
des Meßorgans zugeführt wird. Die Berichtigung erfolgt also in der Weise, daß dem
Meßorgan eine Bewegung 11,1 -+- 31 # k -11Q' # (r -E- k) zugeführt wird,
wobei 111 die Bewegung des Meßorgans ohne Berücksichtigung der veränderlichen Korrekturgröße,
d. h. die Anzeige unter der Annahme eines normalen Zustandes des zu messenden Mediums,
und 1z ein von der Korrekturgröße abhängiger Faktor ist. In diesem Falle wird das
Meßergebnis von dem Korrekturfaktor 1.
bzw. den bei der Anzeige der Korrekturgröße
auftretenden Meßfehlern verhältnismäßig wenig beeinfflußt.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des Erfindungsgegenstandes
bei Mengenmeßgeräten, deren Anzeige auf dem Prinzip der Differenzdrucktnessung an
einem in die Strömung
eingeschalteten Stauorgan beruht. Hier ist
bei Abweichung von dem normalen spezifischen Gewichf - des Mediums ein Berichtigungsfaktor
erforderlich, wobei y,. das jeweils veränderliche spezifische Gewicht bedeutet.
Setzt man nun y,. - y +x, so wird
Der Ausdruck
kann aber näherungsweise -
gesetzt werden, d. h. der berichtigte Meßwert M. (i -f- k) muß = M
sein. Daraus ergibt sich, daß bei Mengenmeßgeräten; die auf dem Prinzip der Differenzdruckmessung
beruhen, eine für den vorliegenden Zweck ausreichend genaue Messung unter Berücksichtigung
des jeweiligen spezifischen Gewichts des strömenden Mediums mit der Einrichtung
nach der Erfindung möglich ist, wenn die von dein Berichtigungsorgan angezeigte
Korrekturgröße k
ist.
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Die angegebenen Beziehungen gelten nicht nur für das spezifische Gewicht
als solches, sondern auch für diejenigen Korrekturgrößen, durch die das spezifische
Gewicht bestimmt wird, also beispielsweise für den Druck oder die Temperatur des
Mediums. Man erhält demgemäß eine richtige Anzeige, z. B. unter Berücksichtigung
des Druckes durch Verwendung eines Manometers als Berichtigungsorgan, dessen Anzeige
.der Korrekturgröße k - entspricht, wenn P;, der jeweilige Momentunwert
des Druckes und p der der Eichung des Mengenmeßgerätes zugrunde gelegte Normalwert
des Druckes ist. Wenn die Einrichtung nach der Erfindung zur Berichtigung der Anzeige
von solchen Mengenmeßgeräten benutzt werden soll, für die andere Beziehungen gelten,
wie z" B. bei Volumenmeßgeräten, so muß die Bewegungsübertragung von dein Meßorgan
auf das Summengetriebe nach einem den jeweiligen Verhältnissen entsprechenden Gesetz
erfolgen.
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Als Summengetriebe wird vorzugsweise ein Planetenradgetriebe verwendet,
wobei das Planetenrad mit dem Anzeigeorgan gekuppelt ist. Dabei wird das eine Sonnenrad
unmittelbar von dem Meßorgan angetrieben, während die Bewegung des Meßorgans dem
zweiten Sonnenrad zweckmäßig über eine durch das Berichtigungsorgan, z. B. eine
durch den Druck oder die Temperatur des Mediums eingestellte Vorrichtung, gesteuerte
Schaltkupplung zugeleitet wird. Zur gleichzeitigen Berücksichtigung mehrerer Korrekturgrößen,
beispielsweise Druck und Temperatur, könnte man mehrere von den einzelnen Korrekturgrößen
beeinflußte Summengetriebe benutzen, jedoch läßt sich nach einem weiteren Merknial
der Erfindung eine Berichtigung nach zwei verschiedenen Korrekturgrößen auf einfachere
Weise dadurch erreichen, daß die Schaltkupplung durch zwei von den einzelner, die
Korrekturgrößen anzeigenden Vorrichtungen eingestellte Kurvenscheiben gesteuert
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäß der Erfindung ist in
Fig. i dargestellt. Mit -.einer von einem nicht gezeichneten Mengenmeßgerät entsprechend
der gezählten Menge angetriebenen Welle i sind das Sonnenrad 2 eines Planetenradgetriebes
und das Stirnrad 3 fest verbunden. Rad 3 überträgt seine Bewegung auf das Antriebsrad
4, an dem die Achsen einer oder mehrerer Klinken 5 befestigt sind. Die Fühlrollen
6, die finit den Schaltklinken 7 starr verbunden sind. gleiten über zwei Steuerscheiben
8 und 9, die über den halben Umfang kreisringförmig ausgeschnitten sind. Ist die
Korrektur von zwei Berichtigungsgrößen abhängig, so sind beide Steuerscheiben lose
auf der feststehenden Achse 12 ;gelagert, ist dagegen nur eine Berichtigungsgröße
vorhanden, so ist eine Steuerscheibe lose, die andere fest mit der Achse verbunden.
Mit den Steuerscheiben 8 und 9- sind die Zahnräder io und il fest verbunden, auf
die die Berichtigungsgrößen einwirken. Entsprechend der Berichtigung überdecken
sich die halbkreisförmigen Ausschnitte der Steuerscheiben mehr oder weniger und
geben somit -eine Lücke frei, in die die Fühlrollen 6 der Klinke 5 einfallen. Bei
dem Einfall der Klinken in die Lücken greifen gleichzeitig die Schaltklinken 7 in'
das Schaltrad 13 ein und nehmen es so lange finit, als die Fühlrollen in ,der Lücke,
gleiten. Das Schaltrad 13 überträgt seine Bewegung durch das mit ihm starr verbundene
Zahnrad 14 auf das Stirnrad 15, das das fest mit ihm verbundene zweite Sonnenrad
16 des Planetenradgetriebes mitnimmt. Beide Sonnenränder übertragen ihre Drehung
auf das Planetenrad 17, das über die Hohlwelle i8 und das auf ihr befestigte Zahnrad
i9 seine Bewegung auf das Stirnrad 2o und damit auf das Zahlenrollenwerk 21 überträgt:
In Fig.2 ist als Anwendungsbeispiel für ein an ein Stauorgan anzuschließendes Mengenineßgerät
ein an sich bekanntes, von einem Differentialdruckmesser beeinflußtes mechanisches
Zählwerk in Verbindung mit einer Einrichtung zur Druck- und Temperaturberichtigung
dargestellt. Das die Fühlrollen 22 und die Schaltklinken 23 tragende Antriebsrad
24
wird von einem mit gleichbleibender Geschwindigkeit sich bewegenden Triebwerk, beispielsweise
von einem Uhrwerk 25, über (las Stirnrad 26 angetrieben, wodurch die Fühlrollen
22 über die beiden mit halbkreisförmigen Ausschnitten versehenen Steuerscheiben
27 und 28 gleiten. Von diesen ist 27 auf der feststehenden Achse 29 befestigt, die
andere, 28, lose auf ihr gelagert. Dabei wird die Steuerscheibe 28 von dem nicht
gezeichneten Differenzdruckmesser eingestellt, der an dem mit der Steuerscheibe
fest verbundenen Zahnrad 30 ängreift. Überdecken sich die Ausschnitte der
beiden Steuerscheiben 27 und 28 ganz oder teilweise, so fallen beim Umlaufen der
Klinken die Fühlrollen 22 in die Lücken der Steuerscheiben, und die Schaltklinken
23 nehmen das Schaltrad 35 mit. Das Schaltrad 35 steht durch die Welle 32 mit denn
Sonnenrad 33 und dem Stirnrad 3.1. in fester Verbindung und ersetzt gewissermaßen
die Welle i mit dem Sonnenrad und dem Stirnrad 3 der Fig. i. Der übrige Aufbau entspricht
.dem in Fig. i dargestellten. Demgemäß sind auch die Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen wie in Fig. i.