DE60968C - Schleudermaschine zur Gewinnung von Butter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleudermaschine, mittelst welcher je nach Bedarf Vollmilch in Rahm und Magermilch geschieden oder — bei Verschlufs des Ablaufs für den Rahm — letzterer auch gleich weiter zu Butter verarbeitet werden kann. Ebenso kann mit der Maschine anderweit gewonnener süfser oder saurer Rahm aqf Butter verarbeitet werden.

Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung veran-

■ schaulicht einen Verticalschnitt durch die Schleudermaschine nebst Speisevorrichtung.

Fig. 2, 3 und 4 sind Horizontalschnitte nach den Linien A-B, C-D, E-F der Fig. 1.

Die angewärmte Vollmilch fliefst aus dem Behälter α durch einen regulirbaren Schwimmerhahn b zunächst in ein Sieb c, welches die gröberen Unreinigkeiten zurückhält und von einem vollwandigen Behälter umgeben ist, von dessen Boden das nach der Schleudertrommel führende Rohr d abgeht. Der Abflufs durch das Rohr d hindurch wird mittelst Schiebers e geregelt. ■

Das Rohr d mündet unten innerhalb eines nahe über dem Boden der Trommel angeordneten Hohlkegels f, welcher die Milch fein und gleichmäfsig vertheilt unmittelbar an die Trommelwandung heranführt, so dafs eine sorgfältige Scheidung in Rahm und Magermilch eintritt. Letztere bildet eine Schicht an der Trommelwand, ersterer eine Schicht innerhalb der Schicht aus Magermilch. Durch die verticalen Wände g und h werden die Schichten von der rotirenden Trommel mitgenommen.

Bei der allmäligen Zunahme der Stärke der Schichten tritt die innerste Rahmlage schliefslich in den im Aufsatz k der Trommel angeordneten Kanal 1, aus welchem der Rahm durch ein Rohr 2 austritt und auf eine kegelförmige Platte 3 fällt, von deren unterem Rande der Rahm mittelst einer Sammelleitung in ein Gefäfs übergeführt wird. Die Magermilch steigt dagegen durch den bis dicht an die Wandung der Trommel heranreichenden Kanal 4, welcher ebenfalls im Aufsatz k angeordnet ist, in die Höhe, fliefst durch das Rohr 5 auf die unter der Platte 3 liegende Platte 6, von deren unterem Rande sie durch eine Sammelleitung abfliefst. Der Aufsatz k ist leicht abnehmbar eingerichtet und wird nur durch Reibung auf der Trommel festgehalten.

Soll der Rahm gleich in derselben Schleuder zu Butter verarbeitet werden, so wird das Ausflufsrohr 2 geschlossen. Es kommt dann ein an der Zuleitung der Vollmilch befestigtes cylindrisches Gefäfs 8 zur Wirkung, welches das Rohr d ringartig umgiebt, einen siebartig gelochten Boden hat und mit einem tangential abgehenden Stutzen 7 in den freien Raum des Aufsatzes k hineinragt.

Dieser Stutzen fängt die innerste Lage des Rahms auf und leitet dieselbe in den Behälter 8. Aus letzterem fällt der Rahm durch den Siebboden in Form von Tropfen wieder heraus und zerschellt darauf auf einer dicht oberhalb des kegelförmigen Zwischenbodens f an dem Zuleitungsrohr d befestigten Scheibe i,

welche verhindert, dafs die Tropfen in das Innere des Kegels fallen, wo sie sich mit der frisch zuströmenden Vollmilch mischen würden. Von der Scheibe i fällt der Rahm auf die obere Fläche des Kegels /

Durch die Zerlheilung in Tropfen, die hierdurch erzielte Berührung mit der Luft in grofser Oberfläche und durch das Zerschellen der Tropfen wird das Butterfett von der Buttermilch abgesondert. Selbstredend wird an dieser Wirkung nichts geändert, wenn einzelne Tropfen etwa, statt auf die Scheibe i, an derselben vorüber unmittelbar auf den Kegel f fallen. Die Butter sammelt sich als innerste Schicht auf dem Rahm und wird durch einen unterhalb des Stutzens 7 befindlichen, am Aufsatz k befestigten Ring χ, welcher weiter gegen die Drehungsachse vorspringt als der Stutzen 7, abgestreift. Der Ring χ schliefst an den Kanal 1 an, so dafs die Butter von dem Ring in diesen Kanal 1 gleitet, in letzterem sich nach aufwärts schiebt, um schliefslich durch das Rohr 9 auf die oberste kegelförmige Platte 10 zu fallen, während die Buttermilch auf dem oben angegebenen Weg 4, 5, 6 abfliefst.

Der Rohrstutzen 7 ist verstellbar eingerichtet, so dafs der Abstand seiner Aufnahmemündung von der Drehungsachse der Trommel verändert und ■" somit der Beschaffenheit des Rahmens angepafst werden kann. Wie aus obigem ohne Weiteres hervorgeht, kann die Schleudermaschine auch unmittelbar mit Rahm gespeist und dieser, zu Butter verarbeitet werden.

Claims (1)

1. Pat ent-Anspruch:

   Eine Schleudermaschine zur Gewinnung von Butter aus Milch oder Rahm, bei welcher die innerste Rahmlage durch ein feststehendes Gefäfs (8) aufgefangen wird, durch dessen' Siebboden der Rahm in Form von Tropfen auf eine die centrale Oeffnung des Einlauf kegeis (f) verdeckende Scheibe (i) bezw. auf die äufsere Fläche des Kegels fällt und zerschellt, wodurch das Butterfett abgesondert wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.