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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Zugkorkens Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Zugkorkens nach
Patent 552 873. Man hat bisher die Schnur mit Hilfe von Nadeln von Hand aus in die
ihr zukommende Lage innerhalb des Korkens gebracht.
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Das neue Verfahren besteht darin, daß eine von der Seite her einzuführende
Zugschnur beim Durchführen durch den Korken in zwei zuvor von oben her in den Korken
eingetriebene Nadeln mit Ösen eingefädelt, hierauf im rechten Winkel zum Verlauf
der Schnur die beiden als Widerlager dienenden Querstäbe eingelassen und dann durch
Hochziehen der beiden Nadeln die Enden der Zugschnur nach oben herausgezogen werden.
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Die Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens, die auf den Zeichnungen.
i. einem Ausführungsbeispiel dargestellt ist, besteht in der Hauptsache aus zwei
durch einen Kolben senkrecht auf und ab bewegbaren, mit Ösen versehenen Nadeln und
einer die seitlich einzuführende Zugschnur aufnehmenden Hohlnadel mit abnehmbarer
Spitze sowie aus zwei zur ersteren im rechten Winkel verschiebbaren Vorstechnadeln,
die das spätere Einschieben der Querstäbe erleichtern, und aus zwei weiteren, das
Abschneiden der Querstäbe von den Holzstreifen und das Einbringen derselben in den
Kork bewirkenden Stoßstangen.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung zur Herstellung des Zugkorkens
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. = eine Vorderansicht
der Vorrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht, Abb. 3 eine Seitenansicht und Abb. ¢ eine
Unteransicht.
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Abb. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach der in Abb. 2 eingezeichneten
Schnittlinie A-B und Abb.6 ein senkrechter Schnitt nach der in Abb. 2 eingezeichneten
Schnittlinie C-D mit vorgeschobenen Vorstecbnadeln, während Abb.7 ein Teilschnitt
ebenfalls nach der Linie C-D ist, der die vorgeschobenen Querstäbe ersehen läßt.
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Abb. 8 ist ein Teilschnitt nach der in Abb. 6 eingezeichneten Schnittlinie
E -F und Abb. g ein senkrechter Schnitt nach der Schnittlinie G-H der Abb.
5 in größerem Maßstab.
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Abb. ro veranschaulicht in größerem Maßstab, wie die Zugschnur in
die Längsbohrungen des Korkens eingezogen wird.
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Wie aus den Abbildungen, insbesondere Abb. 3,
ersichtlich
ist, ist auf der Grundplatte 2 der Träger 3 für das Lager .¢ angeordnet, in dem
sich der Kolben 5 bewegt, der an seinem unteren Ende die mit Ösen 6 versehenen Nadeln
7 trägt, während er mit seinem oberen Ende durch ein Gelenkstück 8 mit dem am Träger
3 drehbar gelagerten und mit Gegengewicht g versehenen Arm io beweglich verbunden
ist. Durch verstellbare Anschläge ii am Kolben 5 wird sein Hub begrenzt. Der Behälter
i2 nimmt den Korken ca während der Bearbeitung auf. Dieser Behälter sitzt auf einem
Schieber 14, der in einer Schwalbenschwanzführung 15 in der Grundplatte 2
verschiebbar gelagert ist. Um den Behälter ia während des Arbeitsvorgangs in der
Arbeitsstellung sicher festzuhalten, ist der Schieber 14 noch mit einer Feststellvorrichtung
i6 versehen (Abb.5).
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Die Einrichtung zum Durchführen der Zugschnur durch den Korken besteht
aus einem Schlitten 17, der auf einer Führungsschiene 18 gleitbar gelagert ist (Abb.
2). Dieser Schlitten 17 trägt die Hohlnadel ig, durch welche die in den Korken einzuführende
Zugschnur c läuft. Der Schlitten 17 wird mittels des Handhebels 21 verschoben, der
einerseits in dem Schwenkzapfen 23 axial verschieblich sitzt und andererseits mittels
des Zapfens 22 an dem Schlitten 17 angelenkt ist.
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Um die Zugschnur c mittels der Hohlnadel ig durch den Korken durchführen
zu können, wird am vorderen Ende der Hohlnadel eine abnehmbare Nadelspitze 24 (Abb.
5) aufgesteckt. Um diese Arbeit auf einfache Weise zu ermöglichen, ist vor dem Korkbehälter
12 ein Nadelvorratsbehälter 25 (Abb. 5, 6 und g) angeordnet, in dem die Nadelspitzen
24 übereinandergelagert sind, wobei nur die oberste Nadelspitze beim Vorschieben
der Hohlnadel ig auf diese aufgesetzt und von dieser mitgenommen wird. Hat die Nadel
den Korken durchdrungen, so daß die Spitze auf der entgegengesetzten Seite des Korkbehälters
i2 wieder zum Vorschein kommt, dann wird die Nadelspitze 24 abgenommen, was gegebenenfalls
selbsttätig durch einen Abstreifer o. dgl. geschehen kann, und in den Kanal 26 geworfen
(Abb.5). In diesem gleitet sie wieder an das untere Ende des Behälters 25, so daß
sie neben und in der Höhe zwischen den beiden untersten Nadeln zu liegen kommt.
Durch einen Druck auf den Knopf 27 (Abb. i, 3, 4, 6) wird dann diese eben benützte
Nadelspitze 24 mittels der Stoßstange 28 zwischen die beiden untersten Nadelspitzen
gedrückt (Abb. g), wodurch gleichzeitig die oberste Nadelspitze so weit hochgehoben
wird, daß sie das nächste Mal von der Hohlnadel ig mitgenommen werden kann.
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Eine besondere Abschneidevorrichtung dient dazu, um die Zugschnur,
Draht o. dgl. in der erforderlichen Länge abzuschneiden. Diese besteht aus einer
mit Durchgangsöffnungen für die Hohlnadelig versehenenl-Iiüse?,g (Abb.i und 5),
in der das zylindrische Abschneidmesser 3o gelagert ist. Durch Hochdrücken des Messers
3o wird bei zurückgezogener Nadel die Schnur abgeschnitten, die an der Durchlaßöffnung
der Hülse 29 ein Gegenlager findet. Hochgedrückt wird das Messer 3o durch den unter
Federwirkung stehenden Hebelarm 32, der durch einen Druck auf den Knopf
31 (Abb. z) bewegt werden kann.
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Um die Ouerstäbe d, die eine Beschädigung des Korkens durch Einreißen
der Zugschnur verhindern sollen, einzubringen, ist noch eine weitere Einrichtung
vorgesehen. Diese besteht aus einem Werkzeugträger 34 (Abb. 2, 3, 6, 7), der auf
einem Schlitten 35 um eine senkrechte Achse drehbar gelagert ist. Der Schlitten
35 ist in einer schwalbenschwanzförmigen Führungsnute 36 (Abb. 2) im rechten Winkel
zu der Zugschnurrichtung verschiebbar gelagert. Gedreht und hin und her geschoben
wird der Werkzeugträger 34 mittels des Handknopfes 37. An dem Werkzeugträger 34
sitzen j eweils in. entgegengesetzter Richtung zueinander je zwei Vorstechnadeln
38 und um go ° hierzu versetzt je zwei Stoß- und Abschneidstangen 39, die
die Querstäbe d von einem Holzstreifen 4o (Abb. 6) abschneiden und in den Korken
a einschieben. Um den Werkzeugträger 34 in der jeweils erforderlichen Arbeitsstellung
gegen ein unbeabsichtigtes Verdrehen zu sichern, ist noch eine Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen. Diese besteht aus einem unter Federwirkung stehenden Riegel 41: (Abb.6),
der in eine entsprechende Einkerbung des Werkzeugträgers eingreift. Soll letzterer
gedreht werden, so kann der Riegel 41 mittels des Knopfes 42 außer Eingriff gebracht
werden.
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Geriffelte Förderrollen 44 (Abb. 8), die zwischen sich und dem Widerlager
45 die Holzstreifen aufnehmen, fördern dieselben nach oben in den Behälter 43. Die
Förderrollen 44 sitzen auf parallelen Wellen 46, die durch zwei ineinandergreifende
Zahnräder 47 miteinander zwangsläufig verbunden sind, so daß bei einer Teildrehung
einer der beiden Wellen 46 die Holzstreifen jeweils um ein gleiches Stück nach oben
geschoben werden. Die beiden Förderrollen 44 werden selbsttätig beim Drehen des
Knopfes 37 angetrieben, und zwar nachdem die Vorstechnadeln 38 durch die im Behälter
43 befindlichen Löcher 48 (Abb. 6, 7) in den Korken eingeführt und wieder zurückgezogen
wurden und darauf der Werkzeugträger 34 um go ° gedreht worden ist, um dann die
das Abschneiden der Querstäbe von den Holzstreifen und das Einschieben derselben
in den Korken bewirkenden Stoß- und Abschneidstangen 39 in die Arbeitsstellung
zu bringen. Zu diesem Zwecke ist der Werkzeugträger 34 mit einer Keilfläche 49 (Abb.
7) versehen.
Diese drückt den Bolzen 5o nach unten, der mit einem
unter Federwirkung stehenden Hebelarm 51 (Abb. i) verkuppelt ist. Auf einer der
die Förderrollen 44 tragenden Wellen 46 ist ein Sperrad 52 angeordnet, in das eine
am Hebelarm 51 sitzende federnde Sperrklinke 53 eingreift. Bei der Abwärtsbewegung
des Bolzens 51 schnappt die Sperrklinke 53 in den nächsten Zahn des Sperrades 52
ein und nimmt dieses bei der Zurückbewegung mit, so daß die Welle 46 und damit auch
die andere Welle 46 bewegt werden. Dadurch wird der Holzstreifen 4o ein wenig nach
oben geschoben.
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Um den Korken 13 bei der Aufwärtsbewegung der Nadeln 7 im Behälter
12 festzuhalten, ist am Lager 4 ein in senkrechten Nuten verschiebbarer Anpreßbügel
54 (Abb. i) vorgesehen, der mittels des Handhebels 55 auf den Korken gedrückt werden
kann.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Nachdem der Korken a in den Behälter
12 eingesetzt worden ist, werden die beiden Nadeln 7 in denselben hineingestoßen,
und zwar durch Niederdrücken des Hebels io. Hierauf wird die Zugschnur c mittels
der Hohlnadel 19 durch Bewegen des Handhebels 21 quer durch den Korken und die Ösen
6 der Nadeln 7 hindurchgeführt. Dann wird die Nadelspitze 24 von der Hohlnadel l9
abgenommen, in den Kanal 26 geworfen, das Schnurende erfaßt, ein Stück weit herausgezogen,
die Hohlnadel ig zurückgezogen und durch einen kurzen Schlag auf den Druckknopf
31 die Zugschnur in der erforderlichen Länge abgeschnitten. Nun schiebt man den
Schlitten 35 mit dem Werkzeugträger 34 und den Vorstechnadeln 38 mittels des Handknopfes
37 vor, wodurch quer zur Schnurrichtung und etwas oberhalb der Schnur c schmale
Einschnitte in den Korken gemacht werden, die das nachfolgende Einschieben der Querstäbe
d erleichtern. Nachdem die Vorstechnadeln 38 wieder zurückgezogen wurden, wird der
Handknopf 37 um go ° gedreht, so daß die Stoß- und Abschneidstangen 39 in die Arbeitsstellung
gelangen. Hierbei werden gleichzeitig die Holzstreifen 40 im Behälter 43 um die
Breite der Querstäbe selbsttätig vorgeschoben. Dann werden die Stoß- und Abschneidstangen
39 vorgeschoben, wodurch die Querstäbe d von den Holzstreifen 4o abgeschnitten und
gleichzeitig in den Korken eingeführt werden. Nachdem die Stoßstangen 39 wieder
zurückgezogen wurden, wird der Anpreßbügel54 mittels des Handhebels 55 niedergedrückt,
nm den Korken während des Herausziehens der Nadeln 7 aüs dem Korken im Behälter
12 festzuhalten (Abb. io). Bei dem Herausziehen der Nadeln 7 werden zugleich die
Schnurenden in der Längsrichtung durch den Korken nach oben hindurchgezogen, worauf
dann der Zugkorken fertiggestellt ist und dem Behälter 12 entnommen werden kann.
Nach Beendigung dieses Arbeitsvorganges wird auf den Knopf 27 gedrückt, wodurch
die nächste Nadelspitze 24 in den Bereich der Hohlnadel gelangt. '