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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stomavorrichtung. In einer Form
betrifft die Erfindung eine Stomavorrichtung, die einen formbaren
Klebstoff enthält,
der so manipuliert werden kann, dass er einen maßgeschneiderten Sitz um das
Stoma eines Trägers
bildet. Die Erfindung kann für
sogenannte einteilige Vorrichtungen verwendet werden, bei denen
die Klebstoffmasse unlösbar
an einem Stomabeutel so befestigt wird, dass nicht vorgesehen ist, dass
das Körperbefestigungsteil
von dem Stomabeutel getrennt werden kann. Die Erfindung kann auch für sogenannte
zwei- (oder mehrteilige Vorrichtungen verwendet werden, bei denen
der Klebstoff Bestandteil eines gesonderten Körperbefestigungsteils ist,
an dem ein Stomabeutel abnehmbar befestigt werden kann. Die Stomavorrichtung
kann eine im Großen und
Ganzen ebene Klebstoff-Konfiguration haben, oder der Klebstoff kann
ein konvexes Profil haben.
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Hintergrund
der Erfindung
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Verwiesen
sei auf GB-A-2290974, die ein haftendes körperseitiges Stoma-Element
beschreibt, wie in den beigefügten 1 und 2 gezeigt.
Das Teil 10 weist einen ersten Klebstoff 12 für medizinische
Zwecke zum Befestigen des körperseitigen Teils
am Körper
des Trägers
auf. Eine zweite ringförmige
Masse 14 aus einem formbaren, im Wesentlichen nicht-elastischen, Kitt-ähnlichen
Klebstoff befindet sich in einem Loch 12A des ersten Klebstoffs 12 als
Dichtungsteil. Die zweite Masse des Klebstoffs 14 kann
angeblich mit dem Finger verteilt werden, damit der Klebstoff so
geformt werden kann, dass er eng anliegend um das Stoma sitzt. Der
Klebstoff 14 wird als nicht-hypoallergen bezeichnet. Es
ist jedoch völlig klar,
dass das ein Druckfehler ist und dass ein hypoallergener oder „nicht-allergener" Klebstoff gemeint ist.
Auf dem Fachgebiet ist bekannt, dass ein nicht-hypoallergener Klebstoff
nicht in Kontakt mit einem Stoma verwendet werden kann, da das Stoma extrem
reizempfindlich ist. Ein Klebstoff, der wie in GB-A-2290974 in Kontakt
mit dem Stoma verwendet wird, muss hypoallergen sein.
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In
GB-A-2290974 kann die zweite Klebstoffmasse 14 anfangs
kein Mittelloch haben oder sie kann ein Loch 16 mit einem
kleinen Durchmesser von nicht mehr als 1/10 des Innendurchmessers
des Lochs 12A in dem ersten Klebstoff 12 haben
(d. h. kleiner als das Stoma, zu dem das Teil 10 passen soll).
In beiden Fällen
muss der Stoma-Träger
den zweiten Klebstoff 14 mit dem Finger in der Mitte nach außen verteilen,
entweder um ein Loch von ausreichender Größe zum Aufnehmen des Stomas 18 zu schaffen
oder das vorhandene Loch 16 so aufzuweiten, dass es das
Stoma 18 aufnimmt. Ein Außenring 20 soll angeblich
den radialen Bereich, in dem die zweite Klebstoffmasse gedehnt werden
kann, begrenzen. Die formbare Beschaffenheit des zweiten Klebstoffs 14 bedeutet,
dass der zweite Klebstoff 14 jedes gewünschte Formen, Neuformen oder
Aufweiten des in der Mitte ausgebildeten Lochs 12A ermöglicht,
um es an die Größe des Stomas 18 anzupassen und
einen eng anliegenden Sitz um das Stoma 18 bereitzustellen.
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Es
ist wünschenswert,
dass der Klebstoff einen eng anliegenden Sitz um das Stoma bildet,
um zu vermeiden, dass Stuhl die Haut um das Stoma beschmutzt, die
aus hygienischen Gründen
sauber bleiben sollte.
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Verwiesen
sei auch auf die folgenden weiteren Dokumente, die formbare Klebstoffe
in verschiedenen Formen betreffen:
US
5496296 ,
US 6312415 und
US 6332879 . Verwiesen sei
auch auf WO 00/53133, die einen konvex geformten, geschmeidigen
Klebstoff beschreibt, der eine freilegbare vordere Haftfläche zum
Anbringen an der Haut eines Nutzers und eine nicht-freiliegende Rückseite
hat, die vollständig
mit eine Trägerfolie
bedeckt ist. Weiterhin sei auf
US
3683918 (die die vorkennzeichnenden Merkmale der vorliegenden
Erfindung beschreibt),
US 5618276 und
GB 2322302 verwiesen.
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Es
wäre wünschenswert,
die Vielseitigkeit einer Stomavorrichtung, die einen modellierbaren
oder formbaren Klebstoff verwendet, weiter zu verbessern.
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Kurze Darstellung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung weist ein Stoma-Körperbefestigungsteil
eine geschmeidige Haftauflage auf. Die Auflage hat eine erste Haftfläche zum
Berühren
der Haut einer Person und eine der ersten Haftfläche gegenüberliegende zweite Haftfläche. Ein
Träger
bedeckt und berührt
einen Teil der zweiten Haftfläche.
Die Kombination definiert:
eine erste Zone, in der die zweite
Haftfläche
zumindest bei Gebrauch im Wesentlichen freiliegt, und
eine
zweite Zone, in der die zweite Haftfläche von dem Träger so berührt wird,
dass er die zweite Haftfläche
im Wesentlichen bedeckt.
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In
der ersten Zone ermöglicht
die freiliegende Haftfläche
ein manuelles Neuformen der Auflage durch Zurückfalten oder -rollen eines
Teils der Haftauflage in der ersten Zone in den Haftkontakt mit einem
Teil der freiliegenden zweiten Haftfläche. Die freiliegende Haftfläche kann
dadurch ein geschmeidiges Formen des Klebstoffs zu einer neuen Form
erleichtern oder unterstützen,
die durch die Haftberührung
zumindest teilweise an der freiliegenden zweiten Haftfläche gehalten
werden kann.
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Die
erste Zone kann eine Stoma-Öffnung aufweisen.
Die freiliegende zweite Haftfläche
in der ersten Zone kann ein Vergrößern und/oder Formen der Öffnung durch
Zurückrollen
oder -falten eines Randteils des Klebstoffs, der die Öffnung umgibt,
in den Haftkontakt mit einem Teil der freiliegenden zweiten Haftfläche zulassen.
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Der
Begriff „Träger" beinhaltet eine
Schicht oder ein Element, die/das in Kontakt mit der zweiten Haftfläche ist.
Der Träger
kann bewirken, dass die Form des Klebstoffs in der zweiten Zone
stärker
als in der ersten Zone eingeschränkt
wird. Er kann auch das Neuformen des Klebstoffs beschränken, da
die zweite Haftfläche
in der zweiten Zone nicht freiliegt.
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Der
Träger
kann steif sein oder er kann biegsam sein. Der Träger kann
beispielsweise eine Trägerfolie
auf einem Teil der zweiten Haftfläche in der zweiten Zone sein,
oder er kann ein Gewebe sein, oder er kann irgendein anderes Element
sein, wie etwa ein formdefinierendes Element, um der zweiten Zone
eine definierte Form zu verleihen.
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Zumindest
der formbare Bereich der Haftauflage kann einen Schichtstoff aus
einer ersten Haftschicht, einer zweiten Haftschicht und einer flexiblen Folie
zwischen der ersten und der zweiten Haftschicht aufweisen.
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Der
hier verwendete Begriff „formbar" kann sich auf eine
Auflage oder einen Klebstoff beziehen, die/der eines oder mehrere
der Folgenden sein könnte:
gestreckt, zusammengedrückt,
gebogen oder zumindest teilweise neugeformt. Das steht im Gegensatz
zur Mehrheit der Haftauflagen, die so ausgeführt sind, dass sie nicht neuformbar
sind und stattdessen eine ursprüngliche
Gestalt oder Konfiguration des Klebstoffs beibehalten.
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Vorzugsweise
sieht die erste Haftschicht eine erste Haftfläche zum Berühren der Haut einer Person
vor, eine zweite Haftschicht sieht eine zweite Haftfläche auf
einer der ersten Haftfläche
gegenüberliegenden
Seite der Auflage vor, und zumindest bei Gebrauch liegt zumindest
ein Teil der zweiten Haftfläche
frei. Vorzugsweise sind die Schichten im Wesentlichen maßgleich.
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Die
flexible Folie kann der Haftauflage konstruktive Funktionstüchtigkeit
verleihen. Die flexible Folie kann den Umfang und die Art des (Neu)formens,
die möglich
sind, begrenzen, sodass der formbare Bereich eine gewünschte Folien-basierte
Form behält.
Die flexible Folie kann auch ein gewisses Maß an Spannkraft bieten, um
zu bewirken, dass sich die Haftauflage nach dem Formen geringfügig um ein Stoma
spannt, um einen eng anliegenden Sitz um das Stoma zu gewährleisten.
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Auf
einer Seite der Auflage kann ein formdefinierendes Element vorgesehen
sein, das ein Profil hat, das der Haftauflage eine gebauchte oder
konvexe Form verleiht. Die Kombination aus der Haftauflage und dem
formdefinierenden Element definiert:
eine erste Zone feststehender
Form, in der der Klebstoff von dem formdefinierenden Element gestützt wird
und eine durch das formdefinierende Element definierte Form hat,
und
eine zweite, formbare Zone, in der die Haftauflage nicht
von dem formdefinierenden Element gestützt wird und die Haftauflage
so formbar ist, dass die Auflage und eine Öffnung darin so maßgeschneidert
geformt werden können,
dass sie zu dem Stoma einer Person passen.
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Somit
kann durch die Erfindung dieselbe Haftauflage sowohl einen Bereich
genau definierter Form zum sicheren Anbringen an der Haut als auch einen
formbaren Bereich vorsehen, mit dem ein maßgeschneiderter Sitz für das Stoma
einer Person geformt werden kann. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, verschiedene
Klebstoffe oder verschiedene Klebstoffkonsistenzen oder verschiedene
Klebstoffdicken vorzusehen, um die verschiedenen Haft-Eigenschaften
in verschiedenen Zonen bereitzustellen.
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Die
Erfindung kann auch eine praktische Methode, bei der eine Druckaufbringfläche (Druckring) mit
einem formbaren Klebstoff verwendet werden kann, zum Aufbringen
von Druck zum Vorwölben
eines zurückgewichenen
Stomas bereitstellen.
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Bei
einer Ausführungsform
wird die Erfindung für
einen einteiligen Stomabeutel mit einem Bereich mit formbarem Klebstoff
um eine Stoma-Öffnung
verwendet. Durch den formbaren Klebstoff kann die Stoma-Öffnung von
außerhalb
der Rückseite
(der zum Körper
zeigenden Seite) des Beutels durch geschmeidiges Formen der Öffnung in
dem formbaren Klebstoff vergrößert und/oder
maßgeschneidert
geformt werden.
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Bisher
ist das Vorsehen eines solchen formbaren Klebstoffs an einem einteiligen
Beutel nicht bekannt. Herkömmlich
sind formbare Klebstoffe nur bei zweiteiligen Vorrichtungen bekannt.
Das liegt in erster Linie daran, dass die herkömmliche Vorgehensweise darin
besteht, den formbaren Klebstoff von der zum Beutel zeigenden Seite
des Körperbefestigungsteils
zu erreichen und den Klebstoff nur von der zum Beutel zeigenden
Seite her in die gewünschte Gestalt
und Form zu bringen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
verleiht ein formdefinierendes Element auf einer Seite der Haftauflage
einem Teil der Haftauflage eine vorgegebene Form, wobei ein zweiter
Teil ungestützt
und geschmeidig neuformbar zurückbleibt.
Das Körperbefestigungsteil
weist auch einen Flansch auf, mit dem ein Stomabeutel haftend an
dem Flansch befestigt werden kann. Der Flansch kann flexibel sein,
und ein peripherer Teil des Flansches ist nicht befestigt.
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Dadurch
kann ein Körperbefestigungsteil
bereitgestellt werden, das einen formbaren Klebstoff verwendet und
zumindest teilweise das formdefinierende Element (das Kräfte auf
den Körper
aufbringt) von einem peripheren Bereich des Flansches, auf den lasttragende
Kräfte
aufgebracht werden können, trennen
kann. Diese Kräfte
können
entweder dann aufgebracht werden, wenn der Beutel beim Befestigen
des Beutels gegen den Flansch gedrückt wird oder wenn der Beutel
bei Gebrauch getragen wird und von dem Körperbefestigungsteil gestützt wird.
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Bei
einer Form hat eine Befestigungszone oder „Anlegezone" an dem Flansch vorzugsweise eine
Innenperipherie, die außerhalb
der Außenperipherie
des formdefinierenden Elements liegt.
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Bei
einer anderen Form hat ein Ergänzungsflansch
(zweiter Flansch) an dem Beutel zur haftenden Befestigung an dem
ersten (erstgenannten) Flansch vorzugsweise eine Innenperipherie,
die größer als
mindestens eine der Innen- und der Außenperipherie des formdefinierenden
Elements ist. Dadurch kann das formdefinierende Element von äußeren Kräften abgeschirmt
werden. Die Geometrie der Flansche kann auch ein erhebliches Maß an Flexibilität der Flansche
selbst dann vorsehen, wenn ein relativ starres formdefinierendes
Element verwendet wird.
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Vorstehend
sind zwar bestimmte ausgewählte
Merkmale hervorgehoben worden, aber die Erfindung ist nicht nur
auf diese ausgewählten
Merkmale beschränkt.
Weitere Merkmale, Vorzüge
und Ziele der Einrichtung dürften
aus den beigefügten
Ansprüchen
und Zeichnungen und aus der nachstehenden nicht-beschränkenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
hervorgehen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachstehend
werden nicht-beschränkende Ausführungsformen
der Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Hierbei sind:
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1 ein
schematischer Schnitt durch ein herkömmliches körperseitiges Teil, das in GB-A-2290974 beschrieben
ist;
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2 eine
teilweise abgeschnittene perspektivische Darstellung des körperseitigen
Teils von 1;
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3 ein
schematischer Schnitt durch den Körperbefestigungsbereich eines
Stomabeutels nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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4 ein
vergrößerter Schnitt,
der eine Einzelheit des Körperbefestigungsteils
aus 3 einzeln zeigt;
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5 ein
schematischer Schnitt, der zeigt, wie der Beutel von 3 zum
Gebrauch vorbereitet wird;
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6 ein
schematischer Schnitt, der den Beutel von 3 in einem
befestigten Zustand zeigt;
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7 ein
schematischer Schnitt durch den Körperbefestigungsteil-Bereich
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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8 ein
vergrößerter Schnitt,
der eine Einzelheit von 7 zeigt;
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9 ein
schematischer Schnitt, der ein Körperbefestigungsteil
einer dritten Ausführungsform der
Erfindung zeigt;
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10 ein
schematischer Schnitt, der ein Körperbefestigungsteil
einer vierten Ausführungsform
der Erfindung zeigt; und
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11 ein
schematischer Schnitt, der ein Körperbefestigungsteil
einer fünften
Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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In
den 3–6 ist
eine erste Ausführungsform
der Erfindung in Form eines einteiligen Beutels 30 dargestellt.
Diese Anbringung eines formbaren Klebstoffs an einem einteiligen
Beutel ist in einem nicht-beschränkenden
Aspekt der Erfindung mutmaßlich
neu.
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Der
Beutel 30 weist Vorder- und Rückwände 32 bzw. 34 auf,
die um ihre Peripherie 36 so zusammengeschweißt sind,
dass sie eine Beutelhülle
definieren. Die Wände 32 und 34 bestehen
aus einem Flüssigkeits-
und Gas-undurchlässigen
Material, beispielsweise einem Schichtstoff aus einer oder mehreren
Schichten aus Polyvinylethylen (PVE) und einer Sperrschicht aus
Polyvinylidenchlorid (PVDC). Eine Komfortschicht 38 aus
einem weichen, polsternden Material kann an der Außenseite
der Vorder- und Rückwände 32 und 34 vorgesehen
sein und in der Schweißnaht
an der Peripherie 36 befestigt sein. Obwohl nicht deutlich
dargestellt, kann der Beutel 30 mit einer herkömmlichen
Entlüftungsöffnung mit
Filter versehen sein, damit Gase durch ein desodorierendes Filter
entweichen können.
Die Unterseite des Beutels 30 kann geschlossen sein oder
sie kann mit einer verschließbaren
Entleerungsrinne zum Entleeren des Beutelinhalts versehen sein.
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Die
Rückwand 34 weist
eine Stoma-Öffnung 40 zum
Aufnehmen von Körper-Ausscheidungen von einem
Stoma 41 eines Trägers
auf (5 und 6). Ein haftendes Körperbefestigungsteil 42 ist an
der Rückwand 34 um
die Stoma-Öffnung 40 zum haftenden
Befestigen des Beutels 30 an einem Peristomalbereich des
Körpers
befestigt.
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Das
Befestigungsteil 42 weist eine Auflage 44 aus
einem geschmeidigen und/oder modellierbaren und/oder formbaren Körper-Klebstoff
auf, der um ein formdefinierendes Element 46 angebracht
ist. Das formdefinierende Element 46 besteht aus einem elastisch
flexiblen, aber relativ steifen Kunststoff. Das formdefinierende
Element 46 kann daher bei Gebrauch während des Befestigens und Tragens
des Beutels 30 gebogen werden, kehrt aber zu seiner natürlichen
Form zurück,
um die Haftauflage 44 zu stützen und auf die Haut Druck
aufzubringen. Bei dieser Ausführungsform
ist das formdefinierende Element 46 so gestaltet, dass
es eine Ausbauchung zum Stoma hin definiert, um Druck auf die Haut
um das Stoma aufzubringen, um ein Vorwölben des Stomas zu fördern. Das
körperdefinierende
Element (Anm. d. Übers.:
muss wohl „das
formdefinierende Element" heißen) weist
in der Regel einen Fuß 48 auf,
von dem aus sich eine konvex gestaltete Wand 50 erstreckt.
In einem an den Fuß 48 angrenzenden
Bereich kann der Kunststoff eine größere Dicke haben, was eine höhere Steifigkeit
in diesem Bereich gewährleistet.
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Die
Haftauflage 44 und das formdefinierende Element 46 haben
beide im Großen
und Ganzen die Form einer geschlossenen Schleife, die bei dieser Ausführungsform
kreis- oder ringförmig
ist. Der Durchmesser der Mittelöffnung 52 in
der Haftauflage 44 (Auflagenöffnung) ist kleiner als der
Durchmesser der Mittelöffnung 54 in
dem formdefinierenden Element 46 (Elementöffnung),
sodass ein Bereich 56 des Klebstoffs 44 in der
offenen Mitte des formdefinierenden Elements 46 im Großen und
Ganzen ungestützt
verläuft.
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Die
Auflagenöffnung 52 kann
im Allgemeinen einen Durchmesser zwischen etwa 5 mm und 60 mm oder
vorzugsweise zwischen etwa 10 mm und 55 mm, am besten zwischen etwa
12 mm und 50 mm haben. Bei einer Form hat die Auflagenöffnung im
Allgemeinen einen Durchmesser von etwa 12–14 mm.
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Obwohl
nicht unbedingt erforderlich ist, kann der Durchmesser der Auflagenöffnung 52 vorzugsweise
kleiner als etwa zwei Drittel, besser kleiner als etwa die Hälfte, besser
kleiner als etwa ein Drittel, des Durchmessers der Elementöffnung 54 sein.
Die Breite des Klebstoffs von einem Rand der Elementöffnung 46 (Anm.
d. Übers.:
muss wohl „54" heißen) zu
einem nächstgelegenen
Rand der Auflagenöffnung 52 kann
mindestens 3 mm, besser mindestens 5 mm, besser mindestens 7 mm
betragen.
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Die
Kombination aus dem formbaren Klebstoff 44 und dem formdefinierenden
Element 46 definiert somit eine erste Zone 60 und
eine zweite Zone 58. In der zweiten Zone 58 hat
der Klebstoff 44 eine genau definierte Form (die durch
die eigentliche Form definiert ist, die das Element 46 definiert).
In der ersten Zone 60 kann der Klebstoff 44 von
dem Stoma-Träger
geschmeidig geformt werden, um eine Mittelöffnung 52 einer gewünschten
Größe und Form zu
schaffen und um eine maßgeschneiderte
Form oder ein maßgeschneidertes
Profil in dem Klebstoff zu schaffen, sodass er eng anliegend um
sein Stoma sitzt.
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Bei
dieser Ausführungsform
hat die Haftauflage 44 von einem Rand über die erste Zone 60 und die
zweite Zone 58 zu einem gegenüberliegenden Rand eine im Wesentlichen
einheitliche Dicke. Mit anderen Worten, mit dieser Gestaltung entfällt die Notwendigkeit,
die Klebstoffdicke in der zweiten Zone 58 zu verringern,
um eine von der ersten Zone 60 abweichende Material-Eigenschaft
bereitzustellen. Dieser Unterschied in den Eigenschaften wird stattdessen
von dem eigentlichen formdefinierenden Element 46 in der
zweiten Zone 58 bereitgestellt. Außerdem hat bei dieser Ausführungsform
die Haftauflage 44 eine im Wesentlichen einheitliche Konsistenz,
die in der ersten Zone 60 und der zweiten Zone 58 gleich ist.
Mit anderen Worten, mit dieser Gestaltung entfällt die Notwendigkeit, verschiedene
Klebstoffkonsistenzen für
die erste Zone 60 und die zweite Zone 58 zu verwenden,
um verschiedene Material-Eigenschaften bereitzustellen. Dieser Unterschied
in den Eigenschaften wird stattdessen von dem eigentlichen formdefinierenden
Element 46 in der zweiten Zone 58 bereitgestellt.
Diese Merkmale bieten wichtige Vorteile hinsichtlich Kosten und
einfacher Herstellung.
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Wie
am besten in 4 zu erkennen ist, weist die
Haftauflage 44 einen Schichtstoff aus einer ersten Haftschicht 62 und
einer zweiten Haftschicht 64 auf, zwischen die eine Schicht 66 aus
einem flexiblen Kunststoff, beispielsweise Polyethylen, geschichtet
ist. Die Auflage 44 ist dadurch formbar, dass durch die
geschmeidige Beschaffenheit der Haftschichten 62 und 64 und
des Kunststoffs 66 die Auflage im Wesentlichen von einem
Rand aus gefaltet oder gerollt werden kann. Die erste Haftschicht 62 stellt
eine erste Haftfläche
zum Berühren
der Haut des Trägers
bereit (siehe 6), und die zweite Haftschicht 64 stellt
eine zweite Haftfläche
gegenüber
der ersten Haftfläche
bereit. In der zweiten Zone 58 berührt das formdefinierende Element 46 die
zweite Haftfläche
und bedeckt sie im Wesentlichen, sodass die zweite Haftfläche im Wesentlichen
nicht-freiliegend ist. Von der zweiten Zone 58 (die von
dem formdefinierenden Element 46 definiert wird) radial
nach außen
kann die zweite Haftfläche
auch von einem flexiblen mikroporösen Haftstück 70 berührt und
im Wesentlichen bedeckt werden. In der ersten Zone 60 liegt
die zweite Haftfläche
(d. h. die Fläche,
die vom Körper
weg und zum Inneren des Beutels hin zeigt) im Wesentlichen frei.
Durch diese freiliegende Haftfläche
kann die Auflagenöffnung 52 durch
Zurückrollen
und/oder -falten eines Randteils 80 der Auflage um die
Auflagenöffnung 52 in
den Haftkontakt mit einem vom Körper
weg zeigenden Teil der zweiten Haftfläche der Auflage 44 neugeformt
oder vergrößert werden.
Der Haftkontakt kann den neugeformten Rand 80 zumindest
teilweise in seiner neuen Form halten oder innere Kräfte in der
Haftauflage 44 zumindest teilweise ins Gleichgewicht bringen,
sodass der Rand 80 seine neue Form zumindest vorübergehend
während
des Befestigens des Körperbefestigungsteils 42 am
Peristomalbereich des Körpers beibehalten
kann. Die Schicht 66 aus flexiblem Kunststoff in dem Schichtstoff
der Haftauflage 46 kann erhaben sein und kann dazu dienen,
der Auflage 44 konstruktive Funktionstüchtigkeit zu verleihen sowie
die Auflage auch nach dem Neuformen des Rands 80 in einer
schichtbasierten Form zu halten. Die Schicht 66 kann auch
zumindest teilweise elastisch sein und kann dazu beitragen, dass
sich die Haftauflage 44 nach dem Neuformen geringfügig um ein
Stoma spannt, um einen eng anliegenden Sitz um das Stoma zu gewährleisten.
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In
den einzelnen Schichten 62, 64 darf der Klebstoff
im Allgemeinen nicht von einer Zone 58, 60 zu
einer anderen verschiebbar sein. Beispielsweise ist der Klebstoff
in jeder Schicht im Allgemeinen nicht von der zweiten Zone 58 zur
ersten Zone 60 verschiebbar. Es ist zu erkennen, dass sich
die erste Haftschicht 62, die die Haut-berührende Haftfläche bereitstellt, über die
erste Zone 60 und die zweite Zone 58 erstreckt
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Es
können
viele verschiedene Arten von Klebstoff für medizinische Zwecke für die ersten
und zweiten Haftschichten 62 und 64 verwendet
werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird ein hypoallergener
Klebstoff auf Hydrokolloid-Basis bevorzugt, wie etwa der von ConvaTec
unter dem Namen Durahesive hergestellte Klebstoff. Ein solcher Klebstoff
ist in der Reget klebefreudig, Kitt-artig und im Wesentlichen nicht-elastisch
mit einer geringen elastischen Nachwirkung.
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Die
erste Haftschicht 62 kann dicker als die zweite Haftschicht 64 sein.
Die erste Haftschicht 62 kann eine Dicke von zwischen etwa
1 mm und 1,5 mm, normalerweise von etwa 1,27 mm haben. Die zweite
Haftschicht kann eine Dicke von zwischen etwa 0,2 mm und 1 mm, normalerweise
von etwa 0,5 mm haben.
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Das
mikroporöse
Haftgewebsstück 70 verläuft vom
Körper-Klebstoff 44 radial
nach außen.
Das Körperbefestigungsteil 42 weist
auch einen herkömmlichen
Gürtelbefestigungsring 72 mit
horizontal angeordneten Gürtelbefestigungsösen (in
den Zeichnungen nicht zu sehen) auf, damit der Beutel zusätzlich von
einem Gürtel
(nicht dargestellt) abgestützt werden
kann. Bei dieser Ausführungsform
wird der Gürtelbefestigungsring 72 getrennt
von dem formdefinierenden Element 46 ausgebildet, und beide
werden als Teil einer einzigen Baueinheit unter Anwendung beispielsweise
des Kunststoffschweißens
befestigt. Aber bei Bedarf können
der Gürtelbefestigungsring 72 und
das formdefinierende Element 46 stattdessen in einem Stück geformt
werden.
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Die
zum Körper
zeigende Fläche
(erste Haftfläche)
der Haftauflage 44 und des Gewebestücks 70 sind anfangs
mit geeigneten Deckfolien 74 und 76 bedeckt, die
aus einem geeigneten Material (z. B. Silikon) (Anm.d.Übers.: muss
wohl "Silikon" heissen) bestehen
können
oder damit beschichtet sein können,
um das Ablösen
von den Haftflächen
zu unterstützen.
Die Deckfolie für
die Haftauflage 44 ist vorzugsweise so profiliert, dass
sie zu der Form des Klebstoffs 44 passt, und sie kann zweckmäßigerweise
eine Mittelvertiefung zum Anordnen in der Mittelöffnung 52 des Klebstoffs 44 aufweisen.
Obwohl nicht dargestellt, kann die zweite Haftfläche der Haftauflage 44 in
der ersten Zone 60 auch durch eine abziehbare Abziehfolie
geschützt
werden, die bei Gebrauch abgezogen werden soll, um die zweite Haftfläche freizulegen.
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Um
den Beutel 30 zu befestigen (siehe 5), entfernt
der Nutzer zunächst
die schützende Deckfolie
(74, in 5 nicht dargestellt) von der Haftauflage 44.
Beispielsweise mit einem Finger formt der Nutzer dann den Bereich 56 des
Klebstoffs in der Mittelöffnung
des formdefinierenden Elements 46 so, dass er mit der Form
und Größe seines
Stomas 41 übereinstimmt.
Normalerweise muss die Mittelöffnung 52 vergrößert werden.
Da der Nutzer den Klebstoff nur von einer Seite (d. h. in den 3 und 5 von
links) erreicht, vergrößert der
Nutzer normalerweise die Öffnung 52 durch
Zurückrollen
oder -falten des Rands 80 der Öffnung nach innen in den Haftkontakt
mit der freiliegenden zweiten Haftfläche der Auflage 44.
Dadurch kann eine gerollte oder gefaltete Lippe ausgebildet werden.
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In 6 wird
das Körperbefestigungsteil 42 dann
gegen den Peristomalbereich des Körpers gedrückt. Das formdefinierende Element 46 bringt Druck
auf die Haut auf, um dazu beizutragen, dass sich ein zurückgewichenes
Stoma 41 vorwölbt,
sodass das Exsudat in den Beutel geleitet werden kann. Der maßgeschneidert
geformte Teil (Rand 80) des Klebstoffs 44 bildet
einen maßgeschneiderten
Sitz um das Stoma 41, der von dem Nutzer nach dessen Erfahrung
und Vorlieben geformt ist.
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Teile
der Deckschicht (76, in 6 nicht
dargestellt) können
dann von dem Gewebestück 70 abgelöst werden,
und das Stück 70 kann
gleichmäßig an die
Haut um den Körper-Klebstoff 44 angeklebt werden.
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In
den 7 und 8 ist eine zweite Ausführungsform
der Erfindung in Form einer zweiteiligen Stomavorrichtung gezeigt.
Diese hat mit der ersten Ausführungsform ähnliche
Merkmale gemeinsam, und entsprechende Merkmale sind gegebenenfalls
mit dem gleichen Bezugssymbol bezeichnet.
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Der
Hauptunterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform
besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform das Körperbefestigungsteil 80 nicht
unlösbar
an dem Beutel 30 befestigt ist, sondern dass es eine gesonderte
Einheit ist, die abnehmbar an dem Beutel 30 befestigt werden
kann. Das Körperbefestigungsteil 80 besteht
aus der Körper-Haftauflage 44,
dem formdefinierenden Element 46 und dem Gewebestück 70,
die bereits beschrieben wurden. Zusätzlich weist das Körperbefestigungsteil
einen Verbindungsteil (82) zum Verbinden mit dem Beutel 30 auf.
Bei dieser Ausführungsform
hat der Verbindungsteil die Form eines Flansches 82, an
dem der Beutel 30 haftend befestigt werden kann. Der Flansch 82 kann
aus einem Material bestehen, das im Großen und Ganzen flexibel sein
kann, und er kann zum Verformen aus seiner normalen Ebene heraus
zumindest teilweise elastisch sein. Der Flansch kann im Großen und
Ganzen nicht-dehnbar in der Ebene sein, oder er kann elastisch dehnbar
sein. Ein geeignetes Material für
den Flansch ist beispielsweise Polyethylen.
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Der
Flansch 82 ist an dem Befestigungsteil um die Stoma-Öffnung 86 so
befestigt, dass zumindest die Außenperipherie des Flansches 82 unbefestigt
ist und ein Maß an
freier Bewegung in Bezug auf die Haftauflage 44 und das
formdefinierende Element 46 ermöglicht. Es ist zu erkennen,
dass die erste Schicht 62 des Klebstoffs, die die Hautkontakt-Haftfläche bereitstellt,
im Großen
und Ganzen in den ersten und zweiten Zonen 60 und 58 verläuft.
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Der
Beutel 30 weist einen Ergänzungs-Verbindungsteil 90 in
Form eines beutelseitigen Klebstoff-tragenden Flansches 92 auf.
Der Klebstoff kann ein auf dem Fachgebiet bekannter sogenannter
abziehbarer neusiegelbarer Klebstoff sein, damit der Klebstoff mindestens
mehrere Male entfernt und neu angebracht werden kann und dabei immer
noch eine zuverlässige
Haftbefestigung ermöglicht.
Bei dieser Ausführungsform
kann der Flansch 92 flexibel sein und er kann zum Verformen
aus seiner normalen flachen Ebene heraus zumindest teilweise elastisch sein.
Der Flansch 92 kann gegen Dehnung in der Ebene beständig sein,
oder er kann elastisch dehnbar sein. Der Flansch 92 ist
an der Rückwand 34 des Beutels 30 um
die Stoma-Öffnung 40 so
befestigt, dass zumindest ein peripherer Teil des Flansches 92 unbefestigt
ist und ein Maß an
freier Bewegung in Bezug auf die Beutelwand 34 ermöglicht (in ähnlicher Weise
wie bei dem vorstehend beschriebenen Flansch 82). Ein geeignetes
Material für
den Klebstoff-tragenden Flansch ist ein geschlossenzelliger Polyethylen-Schaumstoff,
und der Klebstoff kann ein hypoallergener druckempfindlicher Acrylat-Klebstoff sein.
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Eine
solche Anordnung mit flexiblen Flanschen 82 und 92 kann
ein gewünschtes
Maß an
Flexibilität
in der Verbindung zwischen dem Beutel und dem Körperbefestigungsteil bereitstellen,
obwohl das Körperbefestigungsteil
ein relativ starres formdefinierendes Element oder Druck-aufbringendes
Element 46 aufweist.
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Wie
am besten in 8 zu erkennen ist, kann der
Innendurchmesser der Öffnung
in dem beutelseitigen Flansch 92 (markiert durch Linien 94)
größer als
der Innendurchmesser des formdefinierenden Elements 46 (markiert
durch Linien 96a) sein. Der Innendurchmesser der Öffnung des
beutelseitigen Flansches 92 kann auch größer als
der Außendurchmesser
des formdefinierenden Elements 46 (markiert durch Linien 96b)
sein. Obwohl nicht unbedingt erforderlich, liegt im letztgenannten
Fall (in 8 dargestellt), wenn der beutelseitige
Flansch 92 gegen den Flansch 82 gedrückt wird,
die Innenperipherie des beutelseitigen Flansches 92 radial
oder transversal außerhalb
der Außenperipherie
des formdefinierenden Elements 46. Somit umgibt der beutelseitige Flansch 92 das
formdefinierende Element 46, überlappt oder überlagert
aber keinen Teil des formdefinierenden Elements 46 direkt.
Das kann beim Vermeiden des Aufbringens von Druckkräften direkt
auf das formdefinierende Element 46 (das Druck auf die Haut
aufbringt) günstig
sein, wenn die Flansche 92 und 82 zusammengedrückt werden,
um den Beutel am Körperbefestigungsteil 80 zu
befestigen. Stattdessen können
durch die Flexibilität
der Flansche 92 und 82 die Flansche ohne übermäßigen Druck
auf das formdefinierende Element 46 gegeneinander gedrückt werden.
Außerdem
kann nach dem Befestigen des Beutels beim Tragen des Beutels die
vorgenannte Geometrie des beutelseitigen Flansches 92 in
Bezug auf das formdefinierende Element 46 direkte Axialkräfte zwischen
dem formdefinierenden Element 46 (das Druck auf die Haut
aufbringt) und dem Beutel 30 entkoppeln. Stattdessen werden
diese Kräfte über die
flexiblen Flansche aufgebracht, was ein Maß an Stoßdämpfung bereitstellt. Außerdem werden
beim Abnehmen des Beutels die auf die Flansche 82 und 92 aufgebrachten
Trennkräfte
etwas von dem formdefinierenden Element 46 entkoppelt.
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Bei
einer alternativen Form kann der Innendurchmesser der Öffnung in
dem beutelseitigen Flansch 92 (markiert durch Linien 94)
zwischen dem Innen- und dem Außendurchmesser
des formdefinierenden Elements 46 (markiert durch Linien 96a und 96b)
liegen. Der beutelseitige Flansch 92 kann so bemessen sein,
dass, wenn der beutelseitige Flansch 92 gegen den Flansch 82 gedrückt wird,
die Innenperipherie des beutelseitigen Flansches 92 zumindest teilweise
das formdefinierende Element 46 überlappen oder teilweise überlagern
kann. Bei einer Form aber überlappt
oder überlagert
der beutelseitige Flansch nicht wesentlich einen größeren Teil
der Fläche
der konvex-geformten Wand 50. Beispielsweise kann die Öffnung in
dem beutelseitigen Flansch so bemessen sein, wie durch 94a oder 94b angegeben. Ähnlich wie
vorstehend beschrieben, kann eine solche Geometrie in Verbindung mit
den flexiblen Flanschen 82 und 92 das formdefinierende
Element 46 und insbesondere den konvexen Teil 50 von
der direkten Einwirkung äußerer Kräfte beim
Befestigen, Gebrauch und Trennen des Beutels in Bezug auf das Körperbefestigungsteil
wesentlich entkoppeln.
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Die
Differenz zwischen dem Innendurchmesser des beutelseitigen Flansches 92 und
mindestens einem der Innen- und Außendurchmesser des formdefinierenden
Elements 46 kann kleiner als etwa 20 mm, besser kleiner
als etwa 10 mm und besser kleiner als etwa 5 mm sein.
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Der
Teil des Flansches 82, an dem der beutelseitige Flansch 92 angebracht
wird, ist eine Befestigungszone oder „Anlegezone" 98, die
von mindestens einer der Innen- und Außenperipherien des formdefinierenden
Elements 46 radial oder transversal nach außen liegt.
Eine solche Anlegezone kann klar definiert sein. Die Lage der Anlegezone 98 kann von
der Größe der Öffnung in
dem beutelseitigen Flansch 92 (markiert durch Linien 94)
abhängen.
Beispielsweise kann die Anlegezone bis zu einer Position 98a oder 98b reichen,
um mit einem bestimmten Durchmesser der Öffnung in dem beutelseitigen Flansch 92 (markiert
durch Linien 94a und 94b) übereinzustimmen. Alternativ
kann der Flansch 82 im Wesentlichen eben, aber größer als
der beutelseitige Flansch 92 sein, damit der Nutzer durch
Erfühlen
der relativen Ausrichtung der Flansche den beutelseitigen Flansch 92 mittig
am Flansch 82 anordnen kann. Bei Bedarf kann auch eine
Lippe (nicht dargestellt), die von der Innen- oder Außenperipherie
eines Flansches aufrechtsteht, vorgesehen werden, um die Flansche 82 und 92 auszurichten.
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Obwohl
de zweite Ausführungsform
die gleiche formbare Haftauflage 44 wie die verwendet,
die für
die erste Ausführungsform
beschrieben wurde, ist wohlverstanden, dass die gleiche geometrische
Beziehung zwischen den Flanschen 82 und 92 und
der relativ steife Druckring 46 in anderen Ausführungsformen
mit einem herkömmlichen,
nicht-formbaren Klebstoff verwendet werden können. Die geometrische Beziehung
kann die Einwirkung von äußeren Kräften auf
den Druckring beim Befestigen des Beutels oder beim Tragen des Beutels
verringern.
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9 zeigt
eine alternative dritte Ausführungsform
in Form einer zweiteiligen Stomavorrichtung. Diese Ausführungsform
ist der zweiten Ausführungsform ähnlich,
und gegebenenfalls werden die gleichen Bezugssymbole verwendet.
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Der
Hauptunterschied bei der dritten Ausführungsform besteht darin, dass
eine mechanische Befestigungsanordnung zum lösbaren Verbinden des Beutels
mit dem Körperbefestigungsteil 100 anstatt einer
haftenden Befestigungsanordnung wie bei der zweiten Ausführungsform
verwendet wird.
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In 9 weist
ein Körperbefestigungsteil 100 die
Haftauflage 44, das formdefinierende Element 46 und
das Stück 70 auf,
die bereits beschrieben wurden. Außerdem ist ein geformter Kunststoff-Kopplungsring 102 an
dem Fuß 48 des
formdefinierenden Elements 46 zum Verbinden mit einem beutelseitigen
Kopplungsring (nicht dargestellt) in einer ähnlichen Weise befestigt wie
die, die in 1 gezeigt ist. Zum Herstellen
einer solchen lösbaren Verbindung
zwischen einem Körperbefestigungsteil und
einem Beutel sind auf dem Fachgebiet viele verschiedene mechanische
Kopplungen bekannt. Bei der vorliegenden Ausführungsform weist der Kopplungsring 102 eine
aufrechtstehende Rippe 104 mit einem nach außen zeigenden
Arretiervorsprung 106 zum mechanischen Einrasten in ein
komplementäres Gebilde
am beutelseitigen Kopplungsring (nicht dargestellt) auf. Die Rippe 104 trägt auch
einen abbiegbaren Dichtsteg 108 zum Abdichten gegen den
beutelseitigen Kopplungsring.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
werden das formdefinierende Element 46 und der Kopplungsring 102 vorzugsweise
einzeln geformt und dann direkt oder indirekt aneinander befestigt.
Dadurch wird das Formen der gewünschten
Formen vereinfacht, die andernfalls nur schwer in einem einzigen
Werkzeug geformt werden könnten.
Bei anderen Ausführungsformen
können
jedoch das formdefinierende Element 46 und der Kopplungsring 102 vorzugsweise
als einteiliges Teil in einem Stück
geformt werden.
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10 zeigt
eine alternative vierte Ausführungsform,
die auf den Grundsätzen
der zweiten Ausführungsform
beruht. Gegebenenfalls werden gleiche Bezugssymbole verwendet.
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Der
Hauptunterschied bei der vierten Ausführungsform besteht darin, dass
das konvexe formdefinierende Element (46) durch ein im
Großen
und Ganzen ebenes formdefinierendes Element 46' in Form eines
im Großen
und Ganzen ebenen Rings oder Ringscheibe ersetzt wird. Das formdefinierende Element 46' und die Haftauflage 44 bilden
gemeinsam die erste Zone 60, in der die Haftauflage 44 im Großen und
Ganzen ungestützt
ist und so formbar ist, dass sie zu dem Stoma einer Person passt,
und die zweite Zone 58',
in der der Klebstoff eine genau definierte Form, in diesem Fall
eine im Großen
und Ganzen ebene Form, hat. Bei dieser Ausführungsform wird die Geometrie
zwischen der Innenperipherie der Anlegezone 98 und der
Außenperipherie
des formdefinierenden Elements 46' wie bei der zweiten Ausführungsform
aufrechterhalten, um das formdefinierende Element 46' zumindest teilweise
von den äußeren Kräften über den
Flansch 82 zu entkoppeln. Insbesondere kann die Innenperipherie
des beutelseitigen Flansches 92 (markiert durch Linien 94)
so bemessen sein, dass sie von der Innenperipherie des formdefinierenden
Elements radial nach außen
liegt. Bei der in 10 gezeigten Ausführungsform
kann die Innenperipherie des beutelseitigen Flansches 92 auch
so bemessen sein, dass sie von der Außenperipherie des formdefinierenden
Elements (markiert durch Linien 96b) radial nach außen liegt.
Alternativ kann die Innenperipherie des beutelseitigen Flansches 92 im
Großen
und Ganzen zwischen der Innen- und der Außenperipherie des formdefinierenden Elements 46' liegen, wie
beispielsweise durch 94a angegeben.
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Außerdem befindet
sich bei der erläuterten Ausführungsform
die freiliegende zweite Fläche
der Haftauflage 44 (die von der körperseitigen Fläche der Haftauflage
weg zeigt) wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen in der ersten
Zone 60, um das geschmeidige Neuformen der Auflagenöffnung 52 zu erleichtern.
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11 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform, die
der vierten Ausführungsform ähnlich ist,
mit der Ausnahme, dass das formdefinierende Element 46' der vierten
Ausführungsform
fehlt. Stattdessen bedeckt eine Trägerfolie 110 aus einem
flexiblen Kunststoff einen Teil der zweiten Haftfläche 64' der Haftauflage 44.
Die Trägerfolie 110 und
die Haftauflage 44 definieren zusammen eine erste Zone 60', in der die zweite
Haftfläche 64' freiliegt,
und eine zweite Zone 58',
in der die zweite Haftfläche
nicht freiliegt. In der ersten Zone 60' erleichtert die freiliegende zweite Haftfläche 64' das geschmeidige
Neuformen der Auflagenöffnung 52 (wie
bei den vorhergehenden Ausführungsformen).
In der zweiten Zone 58' gestattet die
Trägerfolie 110 zwar
ein Biegen der Haftauflage 44, aber die Trägerfolie 110 bewirkt,
dass die Form der Haftauflage 44 in der zweiten Zone 58' stärker als in
der ersten Zone 60' eingeschränkt wird.
Die Trägerfolie 110 verhindert
auch, dass der Klebstoff wesentlich neugeformt wird und dass die
zweite Haftfläche 64' in der zweiten
Zone 60' (Anm.
d. Übers.: muss
wohl „58" heißen) an
sich selbst anklebt.
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Die
Haftauflage 44 kann die gleichen ersten und zweiten Haftschichten 62 und 64 und
die flexible Folie 66 aufweisen, wie sie in den früheren Ausführungsformen
beschrieben wurden.
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Der
Flansch 82 wird an der Trägerfolie 110 an einer
Position 112 in der Nähe
einer Innenperipherie der Trägerfolie 110 beispielsweise
mittels Klebstoff oder durch Kunststoffschweißen befestigt. Bei der in 11 dargestellten
Ausführungsform
befindet sich die Anlegezone 98 am Flansch 82 radial
außerhalb
der Position 112 der Verbindung zwischen der Trägerfolie 110 und
dem Flansch 98. Wie bei den anderen Ausführungsformen
kann aber die Anlegezone die Position 112 der Verbindung überlappen [wie
im Phantom durch 98' (Anm.
d. Übers.:
muss wohl „98a" heißen) angegeben].
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Obwohl
die vorgenannten Ausführungsformen
ein mikroporöses
Haftstück 70,
das die Haftauflage 44 umgibt, zeigen, ist wohlverstanden,
dass bei anderen Ausführungsformen
das Stück 70 durch eine
Masse aus Klebstoff ersetzt werden kann. Beispielsweise können ein
oder mehrere Schichten 62, 64 und 66 der
Haftauflage 44 radial nach außen ausgedehnt werden, um eine
größere Haftfläche, die zum
Körper
des Stoma-Trägers
zeigt, bereitzustellen. Alternativ kann eine individuelle Schicht
aus einem Haut-Klebstoff verwendet werden, um die Haftauflage 44 zu
bilden und um die Haftfläche
von der Auflage radial nach außen
zu vergrößern. Der Haut-Klebstoff kann beispielsweise
der Gleiche sein, wie er für
die Haftauflage 44 verwendet wird.
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Durch
einen Aspekt der Erfindung, der insbesondere in allen bevorzugten
Ausführungsformen
erläutert
ist, kann eine aus einem Stück
bestehende Auflage verwendet werden, um sowohl eine erste Zone,
in der die Auflage geschmeidig neugeformt werden kann, als auch
eine zweite Zone mit einer stärker eingeschränkten Form
bereitzustellen.
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Ein
Aspekt der Erfindung sieht vor, dass eine Fläche der Haftauflage, die vom
Körper
weg zeigt (d. h. die zweite Haftfläche), einen freiliegenden Bereich in
der ersten Zone und einen im Wesentlichen nicht-freiliegenden Bereich
in der zweiten Zone aufweist. Die freiliegende Fläche in der
ersten Zone gewährleistet,
dass eine Öffnung
in der ersten Zone durch Zurückrollen
oder -falten eines Rands des die Öffnung umgebenden Klebstoffs
in den Haftkontakt mit einem Teil der freiliegenden Haftfläche neugeformt
oder vergrößert werden
kann.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung, der insbesondere in allen bevorzugten
Ausführungsformen
erläutert
ist, stellt eine Haftauflage bereit, von der zumindest ein Teil
in einem Bereich, der eine Stoma-Öffnung umgibt, geschmeidig
neuformbar ist, damit die Öffnung
vergrößert oder
neugeformt werden kann. Der neuformbare Bereich weist einen Schichtstoff
aus einer ersten Haftschicht, einer zweiten Haftschicht und einer
flexiblen Folie zwischen den Haftschichten auf.
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Durch
einen weiteren Aspekt der Erfindung kann eine geschmeidige Haftauflage
verwendet werden, um eine feste Zone mit einer genau definierten Form
und eine neuformbare Zone bereitzustellen, in der ein Teil der Haftauflage
manuell so neugeformt werden kann, dass sie zu dem Stoma einer Person passt.
Die Haftauflage kann in beiden Zonen eine einheitliche Dicke und
Konsistenz haben, wodurch die Notwendigkeit vermieden wird, verschiedene Klebstoffmassen,
Konsistenzen oder Dicken vorzusehen, um zwei verschiedene Zonen-Eigenschaften zu
definieren. Außerdem
ermöglicht
dieser Aspekt die Verwendung eines Druckaufbringenden Elements mit
einem formbaren Klebstoff.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung, der insbesondere in der ersten Ausführungsform
erläutert
ist, ermöglicht
die Bereitstellung eines einteiligen Beutels unter Verwendung eines
formbaren Klebstoffs, der eine Nutzer-formbare Stoma-Öffnung bereitstellt, die
von der zum Körper
zeigenden Seite her manuell neugeformt werden kann.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung, der insbesondere in der zweiten und
der vierten Ausführungsform
erläutert
ist, stellt eine zweckmäßige Geometrie zur
Verwendung eines oder mehrerer flexibler Flansche mit einem formdefinierenden
Element oder mit einem Druckaufbringenden Element zum Aufbringen von
Druck auf die Haut zum Vorwölben
eines zurückgewichenen
Stomas bereit. Die Geometrie kann die Einwirkung von äußeren Kräften auf
das Element verringern.
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Es
ist wohlverstanden, dass zahlreiche Modifikationen und Alternativen
verwendet werden können,
ohne von den Grundsätzen
der Erfindung abzuweichen. Daher sollen die beigefügten Ansprüche so weit
ausgelegt sein, dass sie alle diese Modifikationen und Alternativen
umfassen.