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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkoholzusammensetzung, spezieller auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkoholzusammensetzung von hoher Linearität.
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Die
Herstellung von sogenannten Oxoalkoholen ist in der Technik bekannt.
Ein typisches Verfahren zur Herstellung derartiger Oxoalkohole besteht
in der Hydroformylierung eines Olefins zu einem Oxoaldehyd, gefolgt
von der Hydrierung dieses Oxoaldehyds zum Oxoalkohol. Die Hydroformylierung
wird typischerweise in Gegenwart eines homogenen Katalysators durchgeführt, welcher
auf einer Quelle eines Übergangsmetalls, typischerweise
einem Metall der Gruppe 8 (Eisen, Ruthenium oder Osmium), 9 (Kobalt,
Rhodium oder Iridium) oder 10 (Nickel, Palladium oder Platin) des
Periodensystems der Elemente basiert. In ihrer katalytisch aktiven Form
können
diese Metalle mit Carbonylliganden verwendet werden, aber sie können auch
als Komplex mit anderen Liganden, geeigneterweise phosphorenthaltenden
Liganden verwendet werden. Derartige Katalysatoren werden häufig als
Phosphin- und/oder Phosphit-modifizierte Hydroformylierungskatalysatoren
bezeichnet.
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Die
zweite Reaktion, d.i. die Hydrierung des Oxoaldehyds zum entsprechenden
Oxoalkohol erfolgt simultan mit der tatsächlichen Hydroformylierungsreaktion.
Einige der homogenen Hydroformylierungskatalysatoren sind ausreichend
aktiv, um den in situ gebildeten Oxoaldehyd zum gewünschten
Oxoalkohol zu hydrieren. Manchmal wird jedoch ein getrennter Hydrofinishing-Schritt angewandt,
um die Qualität
des fertigen Oxoalkoholprodukts im Hinblick auf seinen Aldehydgehalt
zu verbessern.
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Oxoalkohole
können
als Weichmacher oder Detergenzien sehr nützlich sein. Typischerweise
umfassen Weichmacheralkohole 7 bis 11 Kohlenstoffatome, während Detergenzalkohole
12 bis 15 Kohlenstoffatome umfassen. Ein wichtiges Element, welches
die Weichmacher- und Detergenzeigenschaften des fertigen Oxoalkoholprodukts
bestimmt, ist die Linearität
des Produkts. In dieser Beschreibung wird die Linearität eines
Alkoholprodukts durchgehend als der Gewichtsprozentsatz an linearen
primären
Monoalkoholen relativ zur Gesamtmenge an Alkohol definiert. Im allgemeinen
liefern herkömmliche
Oxoverfahren typischerweise Alkohole mit einer Linearität von 50
bis 60 Gew.-%.
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Die
Qualität
des Olefineinsatzmaterials für
die Hydroformylierung ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die
Endeigenschaften des Alkoholprodukts. Insbesondere ist die Menge
an linearen Monoolefinen relativ zur Gesamtmenge an im Einsatzmaterial
vorhandenen Olefinen ein wichtiger Faktor.
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In
einem Aspekt zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein Olefineinsatzmaterial
optimaler Qualität bereitzustellen.
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In
der internationalen Anmeldung Nr. WO 97/01521 ist ein Verfahren
zur Herstellung von oxygenierten Produkten, typischerweise von Aldehyden
und Alkoholen, aus einem olefinreichen Einsatzmaterial beschrieben,
welches Verfahren das Umsetzen eines aus Fischer-Tropsch abgeleiteten
olefinischen Produktes in einem Hydroformylierungsschritt mit Kohlenmonoxid
und Wasserstoff in Gegenwart einer katalytisch wirksamen Menge eines
Hydroformylierungskatalysators und unter Hydroformylierungsreaktionsbedingungen
umfaßt,
um oxygenierte Produkte herzustellen, welche Aldehyde und/oder Alkohole
umfassen. Das olefinreiche Einsatzmaterial enthält typischerweise 35 bis 100
Gew.-% Olefine, von welchen Olefinen 50 bis 100 Gew.-% lineare α-Olefine,
0 bis 60 Gew.-% monomethylverzweigte α-Olefine und 0 bis 10 Gew.-%
lineare innere Olefine sind. Der Minimumolefingehalt der in den
Beispielen verwendeten Einsatzmaterialien beträgt 50 Gew.-% (Beispiele 9 und
10). Das aus Fischer- Tropsch
abgeleitete olefinische Produkt ist das Produkt, welches durch Unterwerfen
eines Kohlenmonoxid und Wasserstoff umfassenden Synthesegases unter
Fischer-Tropsch-Reaktionsbedingungen in Gegenwart eines auf Eisen
basierenden, eines auf Kobalt basierenden oder eines auf Eisen/Kobalt-basierenden
Fischer-Tropsch-Katalysators erhalten wird. Den auf Eisen basierenden
Fischer-Tropsch-Katalysatoren wird deutlich der Vorzug gegeben,
was auch durch die Tatsache veranschaulicht wird, daß in allen Beispielen,
welche Hydroformylierungsexperimente beschreiben, das Hydroformylierungseinsatzmaterial
auf dem Produkt einer Fischer-Tropsch-Reaktion basiert, worin ein
geschmolzener ("fused") Eisenkatalysator
verwendet wurde.
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Im
Verfahren der internationalen Anmeldung Nr. WO 97/01521 ist das
Einsatzmaterial für
den Hydroformylierungsreaktionsschritt ein an Olefinen reiches Einsatzmaterial,
welches durch Umsetzen von Kohlenmonoxid und Wasserstoff in einer
Fischer-Tropsch-Reaktion,
gefolgt von einem Unterwerfen des Fischer-Tropsch-Reaktionsproduktes unter Destillationsbehandlungen
erhalten wird. Derartige Destillationsbehandlungen sind erforderlich,
um die Kohlenstofffraktionen mit dem vorbeschriebenen minimalen
Olefingehalt von 35 Gew.-% zu erhalten.
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Das
Verfahren gemäß WO-A-97/01521
läßt jedoch
Raum für
Verbesserungen im Hinblick auf die Kombination der Alkoholselektivität in der
Hydroformylierung mit der Linearität der produzierten Alkohole.
Dies wird zuallererst durch die Beispiele von WO-A-97/01521 veranschaulicht:
Mit Ausnahme eines Beispiels, worin ein Fischer-Tropsch-Einsatzmaterial
verwendet wird, erreicht die Linearität in allen Beispielen das typische
Niveau, wogegen die Alkoholselektivität nicht optimal ist. Im einzigen
Beispiel, worin eine sehr hohe Linearität von 84% angeführt ist,
(Beispiel 5) beträgt
die Alkoholselektivität
nur 84%, was nahelegt, daß verhältnismäßig viele
Nebenprodukte ausgebildet werden. Die Olefinumwandlung ist in diesem
Beispiel ebenfalls verhältnismäßig gering:
nur 68%. Zweitens wurde festgestellt, daß bei Verwendung eines geschmolzenen
("fused") Eisenkatalysators
der resultierende Olefinstrom durch einen verhältnismäßig hohen Gehalt an verzweigten
Olefinen gekennzeichnet ist. Dies ist für eine hohe Linearität des Alkoholprodukts
in Kombination mit einer hohen Alkoholselektivität nicht vorteilhaft. Schließlich bringt
der hohe Olefingehalt des Hydroformylierungseinsatzmaterials, eine
Voraussetzung nach WO-A-97/01521,
mit sich, daß eine
schwierige Destillationbehandlung des Fischer-Tropsch-Reaktionsproduktes
erforderlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, diese Nachteile zu überwinden.
Spezieller zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein Verfahren
zur Herstellung von Oxoalkoholen durch die Hydroformylierung von Fischer-Tropsch-Produktströmen bereitzustellen,
welches zu hochlinearen Alkoholen in Kombination mit einer hohen
Alkoholselektivität
im Hydroformylierungsschritt führt,
wodurch die Menge an ausgebildeten Nebenprodukten begrenzt wird.
Der Ausdruck "Selektivität", wie er überall in
dieser Beschreibung verwendet wird, bezieht sich auf den Prozentsatz
an gebildeten Alkoholprodukten relativ zur Menge an den aus den
umgewandelten Olefinen gebildeten Gesamtprodukten:
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Darüber hinaus
sollten im Verfahren der vorliegenden Erfindung sehr hohe Olefinumwandlungsgrade erzielbar
sein, während
es ebenfalls nicht erforderlich sein sollte, Hydroformylierungseinsatzmaterialien,
welche 35 Gew.-% oder mehr an Olefinen umfassen, zu verwenden.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, daß durch
Auswahl spezifischer Typen von Katalysatoren sowohl im Fischer-Tropsch-Schritt als auch
im Hydroformylierungsschritt hochlineare Al koholprodukte bei einer
sehr hohen Alkoholselektivität
und sehr hohen Umwandlungsraten erhalten werden konnten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkoholzusammensetzung bereit, welche einen oder mehrere primäre Monoalkohole
enthält,
wobei wenigstens 60 Gew.-% davon aus linearen primären Monoalkoholen
mit wenigstens 7 Kohlenstoffatomen bestehen, welches Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- (a) Umsetzen von Kohlenmonoxid mit Wasserstoff
unter Fischer-Tropsch-Reaktionsbedingungen
in Gegenwart eines Kobalt umfassenden Fischer-Tropsch-Katalysators;
- (b) Abtrennen wenigstens einer Kohlenwasserstofffraktion, welche
von 10 bis 45 Gew.-% an Olefinen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen
enthält,
aus dem Produkt von Schritt (a);
- (c) Inkontaktbringen einer oder mehrerer der im Schritt (b)
erhaltenen Kohlenwasserstofffraktionen mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff
unter Hydroformylierungsbedingungen in Gegenwart eines Hydroformylierungskatalysators,
welcher auf einer Kobaltquelle und einem substituierten oder unsubstituierten
Monophosphobicycloalkan-Liganden basiert; und
- (d) Gewinnen der Alkoholzusammensetzung.
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Die
schließlich
erhaltene Alkoholzusammensetzung umfaßt geeigneterweise wenigstens
60 Gew.-%, in noch geeigneterer Weise wenigstens 65 Gew.-% an linearen
primären
C7 +-Monoalkoholen.
Bevorzugte Zusammensetzungen umfassen wenigstens 65 Gew.-% an primären C10 +-Monoalkoholen.
Typischerweise wird die maximale Kettenlänge der linearen primären Monoalkohole,
welche in der Alkoholzusammensetzung vorhanden sind, 20 Kohlenstoffatome,
in geeigneterer Weise 18 Kohlenstoffatome und in noch geeigneterer
Weise 16 Kohlenstoffatome betragen. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft zur Herstellung von
Zusammensetzungen erwiesen, welche einen oder mehrere lineare primäre C11-, C12-, C13- und C14-Monoalkohole als
Hauptkomponente (als Hauptkomponenten) umfassen, wobei sich Alkoholzusammensetzungen,
welche als Hauptkomponenten eine Kombination aus primären C12- und C13-Monoalkoholen oder
eine Kombinationen aus primären
C14- und C15-Monoalkoholen
umfassen, als besonders nützlich
erwiesen haben. Es können
jedoch auch Zusammensetzungen niedrigerer Alkohole hergestellt werden,
insbesondere Zusammensetzungen, welche Kombinationen von primären C7-, C8- und/oder
C9-Monoalkoholen umfassen und Zusammensetzungen,
welche eine Kombinationen aus primären C9-,
C10- und/oder C11-Monoalkoholen
umfassen.
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Im
Schritt (a) des vorliegenden Verfahrens werden Kohlenwasserstoffe
hergestellt, indem Kohlenmonoxid und Wasserstoff unter geeigneten
Bedingungen umgesetzt werden. Im allgemeinen ist die Herstellung von
Kohlenwasserstoffen aus einem Gemisch von Kohlenmonoxid und Wasserstoff
bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem
Druck in Gegenwart eines geeigneten Katalysators als Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsynthese
bekannt. Die in dieser Kohlenwasserstoffsynthese verwendeten Katalysatoren
werden üblicherweise
als Fischer-Tropsch-Katalysatoren bezeichnet und umfassen üblicherweise
eines oder mehrere Metalle aus den Gruppen 8, 9 und 10 des Periodensystems
der Elemente, wahlweise gemeinsam mit einem oder mehreren Promotoren
und einem Trägermaterial.
Insbesondere sind Eisen, Nickel, Kobalt und Ruthenium gut bekannte katalytisch
aktive Metalle für
derartige Katalysatoren. Der im Schritt (a) der vorliegenden Erfindung
zu verwendende Fischer-Tropsch-Katalysator sollte jedoch Kobalt
als katalytisch aktives Metall umfassen. Der Katalysator umfaßt auch
ein poröses
Trägermaterial,
insbesondere einen Feuerfestoxidträger. Beispiele geeigneter Feuerfestoxidträger umfassen
Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Titanoxid, Zirkoniumoxid oder Gemische
hievon, wie Siliciumoxid-Aluminiumoxid oder physikalische Gemische,
wie Siliciumoxid und Titanoxid. Sehr geeignete Träger sind
jene, welche Titanoxid, Zirkoniumoxid oder Gemische hievon umfassen.
Titanoxidträger
sind bevorzugt, ins besondere Titanoxid, welches in Abwesenheit von
schwefelenthaltenden Verbindungen hergestellt wurde. Dieser Träger kann
ferner bis zu 50 Gew.-% eines weiteren Feuerfestoxids, typischerweise
Siliciumoxid oder Aluminiumoxid enthalten. Stärker bevorzugt stellt das zusätzliche
Feuerfestoxid, sofern es vorhanden ist, bis zu 20 Gew.-%, noch stärker bevorzugt
bis zu 10 Gew.-% des Trägers
dar.
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Typischerweise
umfaßt
der Katalysator 1 bis 100 Gew.-Teile an Kobalt (berechnet als Element),
vorzugsweise 3 bis 60 Gew.-Teile
und stärker
bevorzugt 5 bis 40 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen an Träger. Diese Mengen an Kobalt
beziehen sich auf die Gesamtmenge an Kobalt in elementarer Form
und können
durch bekannte Elementaranalyseverfahren ermittelt werden.
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Zusätzlich zu
Kobalt kann der Katalysator einen oder mehrere der den Fachleuten
bekannten Promotoren umfassen. Geeignete Promotoren umfassen Mangan,
Zirkonium, Titan, Ruthenium, Platin, Vanadium, Palladium und/oder
Rhenium. Die Menge an Promotor, sofern dieser vorhanden ist, liegt
typischerweise zwischen 0,1 und 150 Gew.-Teilen (berechnet als Element),
beispielsweise zwischen 0,25 und 50, in geeigneterer Weise zwischen
0,5 und 20 und noch stärker
geeignet zwischen 0,5 und 10 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen an
Träger.
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Typischerweise
enthält
der Fischer-Tropsch-Katalysator keine Alkali- oder Erdalkalimetalle,
abgesehen von möglichen
Verunreinigungen, welche mit Ausgangsmaterialien im Herstellungsverfahren
der Katalysatoren der vorliegenden Erfindung eingebracht werden.
Typischerweise beträgt
das Atomverhältnis
von Alkali- oder Erdalkalimetallen zu Kobaltmetall weniger als 0,01,
vorzugsweise weniger als 0,005.
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Die
Fischer-Tropsch-Verfahrensbedingungen, welche im Schritt (a) des
vorliegenden Verfahrens angewandt werden, umfassen ty pischerweise
eine Temperatur im Bereich von 125 bis 350°C, vorzugsweise von 160 bis
275°C, stärker bevorzugt
von 175 bis 250°C,
noch stärker
bevorzugt von 190 bis 240°C
und insbesondere von 190 bis 235°C,
und einen Druck im Bereich von 5 bis 150 bar absolut. Der Schritt
(a) des vorliegenden Verfahrens kann bei den herkömmlicherweise
angewandten Drücken,
d.s. bis zu 80 bar absolut, geeigneterweise bis zu 65 bar absolut,
durchgeführt
werden, aber es können
auch höhere
Drücke
angewandt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Schritt (a) das Umsetzen von Kohlenmonoxid mit Wasserstoff bei
einer Temperatur im Bereich von 125 bis 350°C und einem Druck im Bereich
von 5 bis 150 bar in Gegenwart eines Katalysators, welcher Kobalt
auf einem Titanoxid umfassenden Träger umfaßt. Geeigneterweise werden
der Katalysator und die Verfahrensbedingungen im Schritt (a) derart
ausgewählt,
daß das
in diesem Schritt (a) erhaltene Produkt im Bereich von 2 bis 20
Gew.-% einer C11- bis C14-Kohlenwasserstofffraktion
umfaßt,
welche Kohlenwasserstofffraktion im Bereich von 10 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht dieser Fraktion, an C11-
bis C14-Monoolefinen aufweist. Dies könnte beispielsweise
unter Verwendung eines Fischer-Tropsch-Katalysators erzielt werden,
welcher auf Kobalt und Titanoxid basiert, bei Betriebsbedingungen
von 175 bis 275°C
und Betriebsdrücken
von 30 bis 65 bar absolut.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
der im Schritt (a) angewandte Druck wenigstens 40 bar, vorzugsweise
wenigstens 50 bar. Ein viel bevorzugter Druckbereich sind 50 bis
150 bar, noch stärker
bevorzugt 55 bis 140 bar. Die Betriebstemperaturen bei diesen Drücken können jene
sein, die üblicherweise
angewandt werden, aber bevorzugte Betriebsbedingungen bei diesen
Drücken
liegen im Bereich von 150 bis 250°C,
stärker
bevorzugt bei 160 bis Bereich von 150 bis 250°C, stärker bevorzugt bei 160 bis
230°C.
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Wasserstoff
und Kohlenmonoxid (Synthesegas) werden dem Reaktor typischerweise
in einem Molverhältnis
im Bereich von 0,5 bis 4, vorzugsweise von 0,5 bis 3, stärker bevorzugt
von 0,5 bis 2,5 und insbesondere von 1,0 bis 1,5 zugeführt. Diese
Molverhältnisse
sind für
den Fall eines Festbettreaktors bevorzugt.
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Der
Fischer-Tropsch-Reaktionsschritt (a) kann unter Verwendung einer
Vielzahl von Reaktortypen und Reaktionsregimen durchgeführt werden,
beispielsweise einem Festbettregime, einem Aufschlämmungsphasenregime
oder einem Blasenbettregime. Es wird anerkannt werden, daß die Größe der Katalysatorteilchen
in Abhängigkeit
vom Reaktionsregime, für
welches sie vorgesehen sind, variieren kann. Es liegt innerhalb
der normalen Fähigkeiten
des Fachmannes, die geeignetste Katalysatorteilchengröße für ein gegebenes
Reaktionsregime auszuwählen.
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Darüber hinaus
wird klar sein, daß der
Fachmann fähig
ist, die geeignetsten Bedingungen für eine spezifische Reaktorkonfiguration
und ein spezifisches Reaktionsregime auszuwählen. Beispielsweise kann die
bevorzugte stündliche
Gasraumgeschwindigkeit vom Reaktionsregimetyp, welcher angewandt
wird, abhängen. Wenn
es gewünscht
ist, das Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren mit einem Festbettregime
durchzuführen, wird
die stündliche
Gasraumgeschwindigkeit vorzugsweise im Bereich von 500 bis 2500
Nl/l/h ausgewählt
werden. Wenn es gewünscht
ist, das Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren mit einem Aufschlämmungsphasenregime
durchzuführen,
wird die stündliche
Gasraumgeschwindigkeit vorzugsweise im Bereich von 1500 bis 7500 Nl/l/h
ausgewählt
werden.
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Nachdem
Kohlenmonoxid und Wasserstoff zu einem Kohlenwasserstoffprodukt
im Schritt (a) reagiert haben, wird dieses Kohlenwasserstoffprodukt
im darauffolgenden Schritt (b) in eine oder mehrere Kohlenwasserstofffraktionen
aufgetrennt, welche 10 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 45 Gew.-%
an Olefinen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen umfassen. Sehr gute
Ergebnisse wurden auch erzielt, wenn der Kohlenwasserstoff im Schritt
(b) in wenigstens eine Kohlenwasserstofffraktion mit weniger als
35 Gew.-% an Olefinen aufgetrennt wird. Es wurde festgestellt, daß solch
eine Fraktion, welche einen verhältnismäßig geringen
Olefingehalt aufweist, auch ein sehr gutes Ausgangsmaterial für die Hydroformylierung
im Schritt (c) ist und auch zu Alkoholprodukten mit hohen Linearitäten und
zu außerordentlichen
Alkoholselektivitäten
führt.
Vorzugsweise umfaßt
die Auftrennung im Schritt (b) eine Destillationsbehandlung, insbesondere
eine fraktionierte Destillation. Herkömmliche Destillationsverfahren
können
werden.
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Die
Auftrennung im Schritt (b) kann durch fraktionierte Destillation
erfolgen, aber sie könnte
auch eine Kombination aus Destillation mit einer weiteren Auftrennungsbehandlung,
wie einer Kondensation und/oder einer Extraktion umfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die nach der fraktionierten Destillation im Schritt (b) gewonnenen
Kohlenwasserstofffraktionen die C8- bis
C10-, die C11- bis
C12- und die C13-
bis C14-Fraktionen, welche jeweils höchstens
5 Gew.-%, aber stärker
bevorzugt höchstens
2 Gew.-% der benachbarten Kohlenwasserstofffraktionen aufweisen.
Auch die C6- bis C8-Fraktion ist eine
bevorzugte Fraktion, welche höchstens
5 Gew.-%, aber bevorzugter höchstens
2 Gew.-% der benachbarten C5- und C9-Kohlenwasserstofffraktionen enthält. Jede
Kohlenwasserstofffraktion mit der Kohlenstoffzahl n (so n eine ganze
Zahl von 6 bis 14 ist) enthält geeigneterweise
10 bis 50 Gew.-%, in noch geeigneterer Weise 20 bis 45 Gew.-% an
Cn- Olefinen. Wie
jedoch hierin vorstehend angeführt,
sind Kohlenwasserstofffraktionen, welche weniger als 35 Gew.-% an
Olefinen enthalten, ebenfalls sehr nützlich. Diese Kohlenwasserstofffraktionen
können
einzeln als Einsatzmaterial zum Hydroformylierungsschritt (c) verwendet
werden, aber zwei oder mehr dieser Fraktionen können auch zu einem Einsatzmaterialstrom
für die
Hydroformylierung im Schritt (c) kombiniert werden. Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung ist besonders geeignet, wenn C11- bis C12-Kohlenwasserstoffströme und C13- bis C14-Kohlenwasserstoffströme als Einsatzmaterial
im Schritt (c) verwendet werden.
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Im
Schritt (c) findet eine Hydroformylierung statt. Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung wurde es als sehr vorteilhaft gefunden,
als Einsatzmaterial im Schritt (c):
- (1) einen
Kohlenwasserstoffstrom, umfassend wenigstens 30 Gew.-% an C11- und C12-n-Alkanen
und 20 bis 45 Gew.-% an linearen C11- und
C12-Monoolefinen (d.h. einschließlich 1-Olefinen, 2-Olefinen
und inneren Olefinen), oder
- (2) einen Kohlenwasserstoffstrom, umfassend wenigstens 30 Gew.-%
an C13- und C14-n-Alkanen
und 10 bis 45 Gew.-% an linearen C13- und
C14-Monoolefinen
zu verwenden.
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Das
vorstehend unter (1) beschriebene Einsatzmaterial umfaßt geeigneterweise
55 bis 75 Gew.-% an n-Alkanen und 20 bis 45 Gew.-% an linearen C11- und C12-Monoolefinen,
wovon wenigstens 75 Gew.-% und vorzugsweise wenigstens 80 Gew.-%
aus linearen C11- und C12-Mono-α-olefinen
bestehen. Zusätzlich
zu den n-Alkanen
und den Monoolefinen kann das Einsatzmaterial auch verhältnismäßig geringe
Mengen an anderen Komponenten (typischerweise bis zu insgesamt 15
Gew.-%, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-% und stärker bevorzugt
weniger als 7 Gew.-%), wie Alkohole, C10-
und C13-n-Alkane, C13 +-Olefine, verzweigte Olefine und verzweigte
Alkane umfassen.
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Das
vorstehend unter (2) beschriebene Einsatzmaterial umfaßt geeigneterweise
60 bis 80 Gew.-% an n-Alkanen und 15 bis 40 Gew.-% an linearen C13- und C14-Monoolefinen,
wovon wenigstens 70 Gew.-% und vorzugsweise wenigstens 80 Gew.-%
aus linearen C13- und C14-Mono-α-olefinen
bestehen. Zusätzlich
zu den n-Alkanen
und den Monoolefinen kann das Einsatzmaterial auch geringe Mengen
an anderen Komponenten (typischerweise bis zu insgesamt 15 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 10 Gew.-% und stärker bevorzugt weniger als
8 Gew.-%), wie Alkohole, C12- und C15-n-Alkane,
C15 +-Olefine, verzweigte
Olefine und verzweigte Alkane umfassen.
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Der
im Schritt (c) verwendete Hydroformylierungskatalysator basiert
auf einer Quelle von Kobalt und einem oder mehreren Alkylphosphinen,
spezieller auf mit phosphorhältigen
Liganden modifizierten, auf Kobalt basierenden Katalysatoren. Derartige
Katalysatoren sind in der Technik gut bekannt und sind beispielsweise in
den US-Patenten Nrn. 3,239,569, 3,239,571, 3,400,163, 3,420,898,
3,440,291 und 3,501,515 beschrieben, welche hierin durch Bezugnahme
aufgenommen sind. Für
den Zweck der vorliegenden Erfindung wurde jedoch festgestellt,
daß es
besonders vorteilhaft ist, homogene Hydroformylierungskatalysatoren
zu verwenden, welche Kobalt als das katalytisch aktive Metall in
Kombination mit wahlweise substituierten Monophosphobicycloalkanen
als Liganden, insbesondere den substituierten oder unsubstituierten
Monophosphobicycloalkanen umfassen. Die am stärksten bevorzugten Katalysatoren
basieren daher auf einer Kobaltquelle und einem Monophosphobicycloalkanliganden,
worin das Phosphoratom mit Wasserstoff oder nichtacetylenischem
Hydrocarbyl mit 1 bis 36 Kohlenstoffatomen (z.B. Alkyl oder Aryl)
substituiert ist, und dieses Phosphoratom ein Mitglied einer Brückenbindung
ist, ohne ein Brückenkopfatom
zu sein, und welches Monophosphobicycloalkan 7 bis 46 Kohlenstoffatome
aufweist, wovon 7 oder 8 Kohlenstoffatome ge meinsam mit dem Phosphoratom
Mitglieder der bicyclischen Skelettstruktur sind. Bevorzugte Monophosphobicycloalkanliganden
umfassen (i) einen Alkylsubstituenten mit 4 bis 30, stärker bevorzugt
5 bis 25 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylsubstituenten oder Wasserstoff
mit (ii) 8 Kohlenstoffatomen, welche gemeinsam mit dem Phosphoratom
die bicyclische Skelettstruktur ausbilden. Besonders bevorzugte
Liganden sind 9-Eicosyl-9-phosphabicyclo[4.2.1]nonan; 9-Eicosyl-9-phosphabicyclo[3.3.1]nonan;
9-Phenyl-9-phosphabicyclo[4.2.1]nonan und 9-Phosphabicyclo[4.2.1]nonan.
Diese Liganden sowie deren Herstellung sind im US-Patent Nr. 3,400,163
beschrieben, während
deren Verwendung in Hydroformylierungsreaktionen im US-Patent Nr.
3,420,898 beschrieben ist, die beide hierin durch Bezugnahme aufgenommen
sind. Das Alkylphosphin wird in einer derartigen Menge verwendet,
daß das
Molverhältnis
von Alkylphosphin zu Kobalt im Bereich von 0,5 bis 2, vorzugsweise
von 0,6 bis 1,8 beträgt.
Zusätzlich
zu Kobalt und dem Alkylphosphin kann der Hydroformylierungskatalysator
auch zusätzliche Komponenten
zur Verbesserung der Stabilität
des Co/Phosphin-Systems und/oder zur Verbesserung der Alkoholselektivität umfassen.
Geeignete zusätzliche
Komponenten umfassen starke Basen, wie KOH und NaOH, wobei KOH besonders
bevorzugt ist. Die zusätzliche
Komponente wird typischerweise in einer derartigen Menge verwendet,
daß das
Molverhältnis
dieser Komponente zu Kobalt im Bereich von 0 bis 1 beträgt.
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Die
Hydroformylierungsreaktion im Schritt (c) kann unter herkömmlichen
Hydroformylierungsbedingungen ausgeführt werden. Demgemäß umfassen
geeignete Bedingungen Reaktionstemperaturen im Bereich von 100 bis
300°C, vorzugsweise
von 125 bis 250°C
und Drücke
von 1 bis 300 bar, vorzugsweise von 20 bis 150 bar. Die Menge an
Katalysator relativ zur Menge an zu hydroformylierendem Olefin ist
nicht kritisch und kann breit variieren. Typische Molverhältnisse
von Katalysator zu Olefin im Reaktionsgemisch zu jedem beliebigen
gegebenen Moment während
der Reaktion können
im Bereich von 1:1000 bis 10:1 betragen. Ein Verhältnis von
1:10 bis 5:1 wird oft verwendet. Die Hydroformylierung kann die
Verwendung eines Lösungsmittels umfassen,
welches die gewünschte
Reaktion nicht wesentlich stört.
Derartige Lösungsmittel
umfassen gesättigte
flüssige
organische Lösungsmittel,
wie Alkohole, Ether, Acetonitril, Sulfolan, Paraffine und viele
weitere. Es wird jedoch bevorzugt, kein zusätzliches Lösungsmittel zu verwenden, sondern
den Reaktantenstrom selbst als flüssiges Reaktionsmedium einzusetzen.
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Das
Verhältnis
von Kohlenmonoxid zu Wasserstoff, welches im Schritt (c) angewandt
wird, kann breit variieren. Es wird jedoch bevorzugt, daß das Wasserstoff
zu Kohlenmonoxid Molverhältnis
im Schritt (c) im Bereich von 1,0 bis 5,0, stärker bevorzugt von 1,5 bis
2,5 beträgt.
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Typischerweise
wird Synthesegas, d.i. ein Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff
verwendet, aber im Prinzip können
beide Gase auch unabhängig
voneinander dem Hydroformylierungsreaktionsmedium zugeführt werden.
Vorzugsweise wird jedoch Synthesegas oder Syngas verwendet. Syngas
wird typischerweise durch teilweise Verbrennung eines Erdöleinsatzmaterials
hergestellt und kommerzielles Syngas umfaßt üblicherweise Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO) in einem H2/CO-Molverhältnis von 1 bis 2,5. Höhere Molverhältnisse
bis zu 10,0 könnten
auch im Syngas auftreten, z.B. in Syngas, welches durch die Wassergas-Shiftreaktion
hergestellt wird, und derartiges Syngas könnte ebenfalls verwendet werden.
Demgemäß umfaßt geeignetes
Syngas Wasserstoff und Kohlenmonoxid in einem H2/CO-Molverhältnis von
1,0 bis 10,0, vorzugsweise von 1,0 bis 5,0. Ein Molverhältnis von
1,5 bis 2,5 ist am stärksten
bevorzugt.
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Der
Hydroformylierungsschritt (c) kann in kontinuierlicher, halbkontinuierlicher
Weise oder chargenweise ausgeführt
werden. Im Fall eines kontinuierlichen Betriebs liegen die stünd lichen
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten
typischerweise im Bereich von 0,1 bis 10 h–1.
Wenn der Schritt (c) als Chargenverfahren durchgeführt wird,
können
die Reaktionszeiten geeigneterweise von 0,1 bis 10 Stunden oder
sogar länger
variieren.
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Bei
Durchführen
des Hydroformylierungsschrittes (c), wie er hierin vorstehend beschrieben
ist, können Alkoholselektivitäten von
wenigstens 90% und sogar von wenigstens 92% erzielt werden, während zur
selben Zeit die Linearität
des erhaltenen Alkoholprodukts wenigstens 70 Gew.-%, geeigneterweise
75 Gew.-% für
die C7-C13-Monoalkohole
und wenigstens 60 Gew.-%, geeigneterweise wenigstens 65 Gew.-% für die C14-C15-Alkohole beträgt. Zusätzlich werden
Olefinumwandlungen von so hoch wie 95 Gew.-% oder mehr und sogar
99 Gew.-% oder mehr erzielt.
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Der
Schritt (d) des vorliegenden Verfahrens umfaßt das Gewinnen des linearen
Monoalkoholproduktes aus dem Hydroformylierungsreaktionsprodukt.
Dies kann durch technikbekannte Verfahren erzielt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der Schritt (d) die Schritte einer ersten destillativen Behandlung,
einer Verseifung, einer Wasserwaschbehandlung und einer zweiten
destillativen Behandlung. Demgemäß wird bei
dieser Betriebsweise das Hydroformylierungsreaktionsprodukt aus
Schritt (c) zunächst
einer ersten destillativen Behandlung unterworfen, wonach die erhaltene,
das Alkoholprodukt enthaltende Fraktion einer Verseifungsbehandlung
unterworfen wird, um jedwede Säuren
und Ester zu entfernen, gefolgt von einer Wasserwaschbehandlung,
um die Natriumsalze zu entfernen. Das mit Wasser gewaschene Produkt
wird anschließend
einer zweiten destillativen Behandlung unterworfen, um jedwede verbleibende
Verunreinigungen oder Nebenprodukte zu entfernen.
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Die
erste destillative Behandlung ist vorzugsweise eine Behandlung,
welche zu einer Kopffraktion, welche das meiste ausgebildete Alkoholprodukt
enthält
(d.h. mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 70 Gew.-%, stärker bevorzugt
wenigstens 80 Gew.-%), und zu einer Sumpffraktion führt, welche
schwerere Komponenten gemeinsam mit dem Rest des ausgebildeten Alkoholprodukts
umfaßt.
Die Sumpffraktion wird geeigneterweise recycliert, wenigstens teilweise,
und wieder der destillativen Behandlung unterworfen. Beispiele geeigneter
destillativer Behandlungen umfassen die Flashdestillation und die
Destillation mit einer kurzen Kolonne, wobei die letztgenannte Behandlung
besonders für
den Zweck der vorliegenden Erfindung bevorzugt wird. Es können jedoch
andere destillative Behandlungen ebenfalls verwendet werden.
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Die
(Kopf)fraktion, welche den Großteil
des Alkoholprodukts enthält,
die aus der destillativen Behandlung erhalten wird, wird darauffolgend
einer Verseifungsbehandlung unterworfen, um jedwede Säuren und
Ester, überwiegend
Formiatester, die vorhanden sind, zu entfernen. Die Verseifung wird
typischerweise durch Inkontaktbringen der Alkohol enthaltenden Fraktion
mit einer wäßrigen Lösung eines
starken basischen Hydroxids, typischerweise Natriumhydroxid (NaOH)
oder Natriumborhydrid (NaBH4), bei erhöhter Temperatur
und unter Rühren
durchgeführt.
Beispielsweise kann die Verseifung durch Inkontaktbringen der Alkoholfraktion
mit einer wäßrigen 0,5
bis 10%-igen, geeigneterweise 1 bis 5%-igen NaOH-Lösung in
einem Verhältnis
von organischer Phase/Wasserphase von 10:1 bis 1:1, geeigneterweise
von 8:1 bis 2:1, durchgeführt
werden, wobei das exakte Verhältnis
von den erwarteten Mengen an vorhandenen Estern und Säuren abhängt. Die
Verseifung kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden,
wobei jede Alkoholfraktion üblicherweise ein-
bis dreimal einer Verseifung unterworfen wird. Typische Verseifungstemperaturen
liegen im Bereich von 40 bis 99°C,
geeigneterweise von 60 bis 95°C.
Aufgrund der Rührbedingungen
wird üblicherweise
eine Emulsion ausgebildet, wodurch ermöglicht wird, daß die Verseifungsreaktionen
stattfinden. Wenn das Rühren
beendet wird, tritt eine Phasentrennung auf und die organische Phase,
welche 90 Gew.-% oder mehr des Alkoholprodukts enthält, wird
für die
weitere Behandlung gewonnen.
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Die
aus der Verseifung gewonnene organische Phase wird einer Wasserwaschbehandlung
unterworfen, um die vorhandenen Natriumsalze zu entfernen. Typischerweise
umfaßt
eine derartige Wasserwaschbehandlung eine bis fünf Wasserwäschen. Eine Wasserwäsche wird
typischerweise durch Mischen des Verseifungsproduktes mit Wasser
und darauffolgendes Zulassen einer Phasentrennung durchgeführt. Die
Natriumsalze werden dann in der Wasserphase enthalten sein. Die
Wasserphase und die organische Phase (die Alkohol enthaltende Phase)
werden anschließend
getrennt. Die Details der geeigneten Wasserwaschbehandlungen sind
den Fachleuten bekannt.
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Um
die Reinheit des erhaltenen Alkoholprodukts weiter zu erhöhen, wird
das mit Wasser gewaschene Alkoholprodukt einer weiteren destillativen
Behandlung unterzogen, um jedwede Komponenten zu entfernen, welche
leichter und/oder schwerer als die gewünschten Alkoholprodukte sind.
Eine derartige "Topping
and Tailing"-Behandlung
kann unter Verwendung herkömmlicher
Destillationsverfahren ausgeführt
werden. Beispielsweise kann eine fraktionierte Destillation verwendet
werden, wobei jene Fraktionen gesammelt werden, welche die gesetzten
Spezifikationen erfüllen
und diese möglicherweise
zu einer oder mehreren Rohalkoholfraktionen kombiniert werden.
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Das
erhaltene Rohalkoholprodukt kann weiterhin restliche Aldehyde und
Hemiacetale enthalten. Derartige Komponenten könnten in adäquater Weise durch Unterwerfen
des Alkoholprodukts aus der "Topping and
Tailing"-Behandlung
unter eine Hydrofinis hing-Behandlung entfernt werden. Dies ist eine
Hydrierungsreaktion, welche unter verhältnismäßig milden Bedingungen ausgeführt wird.
Sie kann durch herkömmliche
Hydrierungsverfahren erfolgen, wie durch Leiten des rohen Alkoholeinsatzmaterials
gemeinsam mit einem Strom aus Wasserstoff über ein Bett eines geeigneten
Hydrierungskatalysators. Derartige Katalysatoren sind in der Technik
gut bekannt und umfassen typischerweise ein Metall mit einer Hydrierungsfunktionalität, wie Nickel, Palladium
oder Platin, auf einem Feuerfestoxidträger, wie Aluminiumoxid, Siliciumoxid
oder Siliciumoxid-Aluminiumoxid. Die Hydrierungstemperatur und der
Hydrierungsdruck können
innerhalb weiter Grenzwerte variieren und reichen typischerweise
von 50 bis 250°C,
geeigneterweise von 100 bis 200°C,
bzw. von 10 bis 150 bar absolut, geeigneterweise von 20 bis 100
bar absolut. Das aus dem Hydrofinishing erhaltene Hydrofinishing-Alkoholprodukt ist
das Alkoholendprodukt.
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In
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auch
auf eine Alkoholzusammensetzung, welche
- (a)
70 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 75 bis 85 Gew.-% an linearen primären C12- und C13-Monoalkoholen,
- (b) 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% an C12- und
C13-Isoalkoholen umfaßt,
wobei das Gewichtsverhältnis von
linearem primärem
C12-Alkohol zu linearem primärem C13-Alkohol im Bereich von 0,5 bis 2,0 liegt.
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Der
Ausdruck "Isoalkohole", wie er in diesem
Zusammenhang verwendet wird, bezieht sich auf die 2-Methylisomeren
der unter (a) angeführten
primären
Monoalkohole.
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Im
letzten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf eine
Alkoholzusammensetzung, umfassend
- (a) 55 bis
80 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 75 Gew.-% an linearen primären C14- und C15-Monoalkoholen,
- (b) 20 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.-% an C14- und
C15-Isoalkoholen,
wobei das Gewichtsverhältnis von
linearem primärem
C14-Alkohol zu linearem primärem C15-Alkohol im Bereich von 1,0 bis 3,0 liegt.
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Die
vorstehenden Alkoholzusammensetzungen können durch das hierin vorstehend
beschriebene Verfahren erhalten werden.
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele veranschaulicht
werden, ohne daß dadurch
der Rahmen der Erfindung auf diese bestimmten Ausführungsformen
eingeschränkt
wird.
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Beispiel 1
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In
einer Fischer-Tropsch-Reaktionsstufe wurde Synthesegas, welches
Wasserstoff und Kohlenmonoxid in einem Molverhältnis von etwa 2:1 umfaßte, über ein
Festbett aus aktivierten Fischer-Tropsch-Katalysatorextrudaten bei
einem Druck von 60 bar und einer gewichteten mittleren Betttemperatur
(WABT) von 205°C geleitet.
Der Fischer-Tropsch-Katalysator war ein CoMn/Titanoxid-Katalysator.
Die GHSV betrug 800 Nl/l/h.
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Das
Reaktionsprodukt wurde in einen Kondensator weitergeleitet, welcher
mit 60 bar und 205°C
betrieben wurde, was zu einem schweren flüssigen Produkt und einem gasförmigen Produkt
führte,
umfassend alle Reaktionsprodukte mit einem Siedepunkt unter 205°C. Dieser
gasförmige
Strom wurde durch Kühlen
auf 15°C
verflüssigt
und der erhaltene flüssige
Strom wurde darauffolgend einer Anzahl von Chargenfraktionierungsbehandlungen
unter Verwendung einer 15 Böden
aufweisenden gepackten Fischer-Destillationskolonne unterworfen.
Zuerst wurden die C6 bis C10-Kohlenwasserstofffraktionen
entfernt und darauffolgend wurden die C11/C12- und die C13/C14-Fraktionen gewonnen. Die Zusammensetzungen
dieser beiden Fraktionen sind in Tabelle 1 angeführt.
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Tabelle
1 Einsatzmaterialien für
die Hydroformylierung
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Beispiel 2
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Die
C11/C12-Fraktion
wurde wie folgt einer Hydroformylierungsbehandlung unterzogen.
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Ein
1,5 l-Autoklav wurde mit 597,1 g Hydroformylierungs-Einsatzmaterial,
9,9 g n-C10-Alkan (als interner Standard
für die
darauffolgende GC-Analyse) und 7,3 g einer 5,81 gewichtsprozentigen
KOH-Lösung
in 2-Ethylhexanol beladen. Der Autoklav wurde mit Synthesegas (H2/CO-Verhältnis
= 2) auf 30 bar unter Druck gesetzt und auf 185°C erhitzt. Anschließend wurden
33,6 g einer Katalysatorlösung
injiziert. Diese Katalysatorlösung
wurde durch Vorvermischen von 214,8 g einer 70 gewichtsprozentigen
Kobaltoctoatlösung
in Shellsol 140T (einem paraffinischen Lösungsmittel; Shellsol ist eine
Handelsmarke) mit 221,4 g 9-Eicosyl-9-phosphabicyclononan-Liganden
erhalten. Demgemäß betrug
die Menge an Kobalt 0,285 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Reaktorinhalts, das Molverhältnis
von Ligand/Kobalt betrug 1,2 und das K/Co-Molverhältnis entsprach
0,2. Unmittelbar nach der Injektion der Katalysatorlösung wurde
der Druck im Autoklaven auf 70 bar mit Synthesegas erhöht (H2/CO-Verhältnis
= 2).
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Nach
zwei Stunden war die Umwandlung der Olefine vollständig. Während dieser
zwei Stunden stieg die Reaktionstemperatur auf 196°C. Die Zusammensetzung
des rohen C12/C13-Alkoholprodukts
ist in Tabelle 2 angegeben.
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Beispiel 3
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Das
Beispiel 2 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß nun die
C13/C14-Fraktion
als Einsatzmaterial für
die Hydroformylierung verwendet wurde. Die Mengen der verschiedenen
Komponenten, die eingesetzt wurden, waren 546 g C13/C14-Fraktion, 9,1 g n-C10-Alkan, 6,7 g der
5,81 gewichtsprozentigen KOH-Lösung
in 2-Ethylhexanol
und 31,0 g der Katalysatorlösung.
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Nach
zwei Stunden war die Umwandlung der Olefine vollständig. Während dieser
beiden Stunden stieg die Reaktionstemperatur auf 195°C. Die Zusammensetzung
des rohen C
14/C
15-Alkoholprodukts
ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2 Rohe Alkoholprodukte
- * n-Cm-OH ist ein linearer primärer Monoalkohol
mit m C-Atomen i-Cm-OH ist ein Isoalkohol mit m C-Atomen
- ** einschließlich
2-Ethylhexanol, welcher als Katalysatorlösungsmittel verwendet wird.
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Beispiel 4
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Die
rohen Alkoholprodukte aus den Beispielen 2 und 3 wurden durch die
aufeinanderfolgenden Schritte einer Wischfilmverdampfung, einer
Verseifung der Kopffraktionen, einer Chargendestillationsbehandlung zur
Entfernung der Kopffraktion und der Schwanzfraktion und eines Hydrofinishing
aufgearbeitet.
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Die
Wischfilmverdampfung wurde bei einer Temperatur von 110°C (für das rohe
C12/C13-Alkoholprodukt)
oder 120°C
(für das
rohe C14/C15-Alkoholprodukt),
einem Vakuum von 1 mbar absolut, einer Kältefinger-Temperatur von 5°C, einer
Rührgeschwindigkeit
von 375 UpM und einem Durchfluß von
16 ml/min durchgeführt.
Die erhaltenen Anteile ("Splits") in Gew./Gew.-Verhältnissen
von Kopf/Sumpf betrugen 91/9 für
das rohe C12/C13-Alkoholprodukt
und 90/10 für
das rohe C14/C15-Alkoholprodukt.
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Die
Kopffraktionen der Wischfilmverdampfung wurden durch Inkontaktbringen
dieser bei 90°C
mit einer wäßrigen 3%-igen
NaOH-Lösung
in einem Phasenverhältnis
von organischer Phase zu Wasser von 4:1 für das rohe C12/C13-Alkoholprodukt und mit einer wäßrigen 5%-igen
NaOH-Lösung
mit einem Phasenverhältnis von
organischer Phase zu Wasser von 6:1 für das rohe C14/C15-Alkoholprodukt
verseift. Nach der Phasentrennung wurde die organische Phase dreimal
mit Wasser unter ähnlichen
Bedingungen gewaschen.
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Die
verseiften Alkoholprodukte wurden darauffolgend durch eine destillative
Behandlung unter Verwendung einer 15 Böden aufweisenden gepackten
Fischer-Destillationskolonne getoppt, um die leichten Nebenprodukte
zu entfernen und getailt, um die schwereren Nebenprodukte zu entfernen.
Die erhaltenen rohen C12/C13-
und C14/C15-Alkoholprodukte
enthielten 84 Gew.-% bzw. 89 Gew.-% an Alkohol.
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Diese
rohen Alkoholprodukte wurden anschließend einer Hydrofinishing-Behandlung
unterworfen, indem der rohe Alkohol (bei 0,8 ml/min) mit Wasserstoff
(bei 5 l/h) in einer Riesel-Hydrierungskolonne,
enthaltend 14 g eines Nickel/Aluminiumoxid-Hydrierungskatalysators
(HTC 400 von Crossfield) bei 120°C
und einem konstanten Wasserstoffdruck von 60 bar in Kontakt gebracht
wurde.
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Die
Ausbeute (bezogen auf das C
11/C
12-
bzw. C
13/C
14-Einsatzmaterial
für die
Hydroformylierungsreaktion), die Zusammensetzung und die Linearität der erhaltenen
Alkoholendprodukte sind in Tabelle 3 angegeben. Tabelle
3 Alkoholendprodukte
- * Gesamtalkoholausbeute einschließlich der
Hydroformylierungs-(Beispiele
2 und 3) und der Reinigungsschritte (Beispiel 4)