DE601784C

DE601784C - Anordnung zum Schutz von Kondensatoren in Wechselstromnetzen gegen UEberstroeme

Info

Publication number: DE601784C
Application number: DES103283D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1932-02-16
Filing date: 1932-02-16
Publication date: 1934-08-24

Description

Statische Kondensatoren, welche in Wechselstromnetzen zur Lieferung von Bündstrom oder zu anderen Zwecken verwendet werden, müssen gegen Überstrom geschützt werden. Zu diesem Zweck wurden bisher meist spannungsabhängige Schutzeinrichtungen vorgesehen, da die Stromaufnahme eines Kondensators normalerweise proportional der Spannung zunimmt. Schließt man beispielsweise einen Kondensator bzw. eine Kondensatorgruppe über einen Leitungsschalter an ein Wechselstromnetz an, so war es bisher üblich, diesen Schalter beim Anstieg der Wechselspannung über einen bestimmten Maximalwert auszuschalten und nach dem Verschwinden der Überspannungserscheinung wieder mit dem Netz zu verbinden.

Es hat sich nun aber herausgestellt, daß Überstromerscheinungen an Kondensatoren auch noch aus anderen Gründen auftreten können.

ao Die zum Schutz der Kondensatoren bisher verwendeten spannungsabhängigen Einrichtungen sprechen nur auf den Effektivwert der Wechselspannung an. Der Effektivwert des Stromes, der von dem Kondensator aufgenommen wird und der daher für die Belastung des Kondensators ausschlaggebend ist, hängt aber nicht nur von dem Effektivwert der Wechselspannung ab, sondern wird auch wesentlich mitbestimmt durch die Amplituden von Oberschwingungen, welche in der Wechselspannung enthalten sind. In einer bestehenden Anlage wurde beispielsweise beobachtet, daß gerade in Zeiten verhältnismäßig schwacher Belastung von den Kondensatoren bei normaler Spannung ein- wesentlich größerer Strom aufgenommen wurde als zu Zeiten höherer Belastung bei gleicher Spannung. Diese Unterschiede in der Stromaufnahme rühren von Unterschieden in der Kurvenform der Wechselspannung her. Mit den normalen spannungsabhängigen Schutzeinrichtungen lassen sich die Kondensatoren gegen diese Überstromerscheinungen nicht schützen.

An Stelle der spannungsabhängigen Schutzeinrichtungen ist bereits vorgeschlagen worden, stromabhängige Schutzeinrichtungen zu verwenden. Das Problem, die Kondensatoren gegen vorübergehende Erscheinungen zu schützen, die durch die wechselnde Kurvenform der Netzspannung bestimmt sind, läßt sich jedoch auch mit diesen Einrichtungen nicht vollkommen lösen. Denn die Überstromschutzeinrichtungen sprechen zwar auf die Überstromerscheinungen an, welche durch eine Änderung der JKurvenform der Netzspannung bedingt sind, sie versagen jedoch, wenn nach dem Abschalten festgestellt werden soll, wann die Kondensatoren wieder zugeschaltet werden können, wann also die Spannungsoberwellen, welche die Überströme verursachten, wieder aus der Spannungswelle verschwunden sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Übel- · stand zu beseitigen. Erfindungsgemäß werden parallel zu den zu schützenden Kondensatoren Meßkondensatoren über stromabhängige Steuereinrichtungen an das Wechselstromnetz angeschlossen. Die Meßkondensatoren werden dabei für einen vergleichsweise höheren Belastungsstrom bemessen als die zu schützenden Haupt-

Claims

kondensatoren, d. h. für eine Spannung mit größerer Amplitude bzw. ungünstigerer Kurvenform. Steuert man die zur Verbindung der Hauptkondensatoren mit dem Wechselstromnetz dienenden Schalter gemäß der Erfindung in Abhängigkeit von der Stromaufnahme der parallel geschalteten Meßkondensatoren, so werden die Hauptkondensatoren tatsächlich in Abhängigkeit von derjenigen Größe abgeschaltet, die für ihre Belastung ausschlaggebend ist, d.h. in Abhängigkeit von der Effektivstromaufnahme.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Ein Kondensator ι ist über einen Schalter 2 an ein Wechselstromnetz 3 angeschlossen. Der Schalter 2 wird von einem Stromrelais 4 gesteuert, welches unter Zwischenschaltung eines nicht näher bezeichneten Stromwandlers im Stromkreis eines ebenfalls an dem Netz 3 liegenden Meß- und Prüfkondensators 5 liegt. Der Schalter 2 ist mit einer Einschaltfeder 9 versehen. Seine Ausschaltspule wird von einer ebenfalls nicht näher bezeichneten Gleichstromquelle gespeist, wenn das Stromrelais 4 seinen Kontakt schließt. Beide Kondensatoren 1 und 5 können durch Trennschalter 6 und 7 vom Netz getrennt werden. Zum Schutz gegen Kurzschlußströme dient eine Sicherung 8, die beiden Kondensatoren vorgeschaltet ist. Parallel zu dem Kondensator 1 wird zweckmäßig ein Entladungswiderstand 10 vorgesehen.

Sobald in dem Wechselstromnetz 3 eine Überspannung oder eine Änderung der Kurvenform der Wechselspannung eintritt, die eine für den Kondensator 1 unzulässige Zunahme des Stromes zur Folge hat, wird der Schalter 2 abgeschaltet. Der Kondensator 5 bleibt dabei mit dem Netz 3 verbunden, und der Schalter 2 wird wieder eingeschaltet, wenn die für den Kondensator 1 schädliche Erscheinung im Netz beseitigt ist.

Das im Stromkreis des Meßkondensators 5 liegende Stromrelais kann auch anderweitig zu Steuer- oder Regelzwecken verwendet werden, bei denen es darauf ankommt, irgendwelche Apparate zu betätigen, wenn in der Kurvenform der Wechselspannung eine für den Kondensator schädliche Änderung eintritt.

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Anordnung zum Schutz von Kondensatoren in Wechselstromnetzen gegen Überströme, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Kondensatoren Meßkondensatoren über stromabhängige Steuereinrichtungen zum selbsttätigen Ein- und Ausschalten der zu schützenden Kondensatoren angeschlossen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen