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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung biologisch
aktiver Cytokine, die ausgewählt
sind aus IL-1β und
IL-18, welche als inaktive Vorläufer
vorkommen und welche in vivo durch Proteasen zu reifen, biologisch
aktiven Molekülen
gespalten werden.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung die Herstellung von Cytokinen, welche in
vivo durch Selbstspaltung, durch Spaltung durch andere Caspasen
oder durch Spaltung z.B. mit der Protease Caspase-1, die auch als
Interleukin-1 Converting Enzym (ICE) bekannt ist, aus deren entsprechenden
Vorläufern
gespalten werden. Die Cytokine, die auf eine solche Art und Weise
hergestellt werden, sind Interleukin-1β und Interleukin-18.
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Hintergrund
der Erfindung
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Caspasen
stellen eine Familie von Cysteinproteasen dar, die ihr Zielprotein
nach einem Asp-Rest spalten. Von den elf veröffentlichten bekannten Caspasen
scheint Caspase-1 und wahrscheinlich die Caspasen-4, -5 und -11
hauptsächlich
an der Prozessierung von proinflammatorischen Cytokinen beteiligt
zu sein, wohingegen die anderen eine entscheidende Rolle bei der
Auslösung
und Ausführung
von Apoptose oder programmiertem Zelltod spielen. Caspasen teilen
verschiedene gemeinsame Merkmale, unter anderem, dass sie als katalytisch
inaktive Zymogene synthetisiert werden, die im Allgemeinen durch
Spaltung nach spezifischen internen Asp-Resten, die in Linkern zwischen
den Domänen
vorkommen, und durch die Fähigkeit,
ihre Substrate nach Asp-Resten zu spalten, aktiviert werden. Als
Ergebnis können
bestimmte reife aktive Caspasen, insbesondere diejenigen, die sich
aus den Caspasen mit der langen Prodomäne ableiten, ihre eigenen und
andere inaktiven Caspasezymogene prozessieren und aktivieren. Auf
Grundlage der Primärstruktur
können
proapoptotische Caspasen in zwei Klassen, Klasse I einschließlich Caspase-2,
-8, -9 und -10, die eine lange amino-terminale Prodomäne enthalten,
und Klasse II, wie zum Beispiel Caspase- 3, -6 und -7 mit einer kurzen Prodomäne oder
ohne Prodomäne,
eingeteilt werden. In vitro Spaltungsexperimente deuten darauf hin,
dass Klasse II-Caspasen für
deren proteolytische Prozessierung aktivierte Klasse I-Caspasen
benötigen.
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Eine
weitere Einteilung von Caspasen wird anhand der Spezifität der Spaltstelle
vorgenommen (13). Hier weisen Gruppe I-Caspasen die Konsensussequenz
WEHD (Caspasen-1, -4 und -5), Gruppe II-Caspasen die Konsensussequenz
DExD (Caspasen-2, -3 und -7) und Gruppe III-Caspasen die Konsensussequenz (IVL)ExD
(Caspasen-6, -8 und -9) auf. Die optimale Caspase-8-Stelle ist LETD
(14).
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Interleukin
18 (IL-18), ursprünglich
als ein Interferon-γ-
(IFN-γ)
induzierender Faktor beschrieben, ist ein kürzlich charakterisiertes Cytokin,
das strukturelle Eigenschaften mit der IL-1-Proteinfamilie teilt
(1–4). IL-18
wurde zunächst
gereinigt und anschließend
aus der Leber von Mäusen,
die mit Hitze-inaktiviertem Propionbakterium acnes (P. acnes) und
anschließend
durch Lipopolysaccharid (LPS) behandelt wurden, kloniert wurde (2,
5). Das Klonieren von humanem IL-18 ist auch kürzlich beschrieben worden (3).
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Ebenso
wie IL-12 wird IL-18 durch aktivierte Makrophagen, wie zum Beispiel
Leberkupfferzellen und anderen residenten Makrophagen hergestellt
(3). IL-18 ist ein früher
Auslöser
der Th1-Antwort, welche die Costimulation der Herstellung von IFN-γ sowie TNF-γ, des Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktors
und IL-2 darstellt (6). Darüber
hinaus verstärkt
es die anti-CD3-induzierte T-Zellproliferation und erhöht die Cytotoxizität gegenüber natürlichen
Killerzellen durch Steigern der Expression des Fas-Liganden (6,
7).
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Im
Gegensatz zu den meisten anderen Cytokinen, welche eine so genannte
Four-Helix-Bundle-Struktur
aufweisen, haben IL-18 und IL-1β eine
vollständige β-Faltblattstruktur
(7). Ähnlich
wie IL-1β wird
IL-18 als biologisch inaktiver Vorläufer (proIL-18), der kein Signalpeptid
aufweist, synthetisiert (3). Die IL-1β- und IL-18-Vorläufer werden
durch Caspase 1 (IL-1β-Converting-Enzym
oder ICE) gespalten, das nach einem Asparaginsäurerest in der P1-Position
spaltet. Die sich ergebenden reifen Cytokine werden unmittelbar
aus der Zelle freigesetzt (8, 9). Untersuchungen mit Caspase-1-defizienten Mäusen bewiesen
die wesentliche Rolle von reifem IL-18 als Auslöser von IFN-β- und Th1-Reaktionen.
Die Injektion solcher Mäuse
mit P. acnes und LPS führte
im Vergleich zu den Wildtyp-Mäusen
zu niedrigen Spiegeln an zirkulierendem IFN-γ (8, 9). Die Injektion von IL-18
stellte den LPS-induzierten IFN-γ-Spiegel
in den Caspase-1-defizienten
Mäusen
wieder her (9), was weiter die Hypothese unterstützt, dass Caspase-1 an der
Herstellung von aktivem IL-18 beteiligt ist. Andere Caspasen und
insbesondere diejenigen, die intrazelluläre Proteine spalten, die mit
Apoptose in Zusammenhang stehen, waren mindestens 100 Mal weniger
aktiv als Caspase-1 (9). Ähnliche
Untersuchungen mit IL-18-defizienten Mäusen machten seine Rolle bei
der NK-Zellaktivität
und bei der Cytokininduktion deutlich (10).
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Rekombinantes,
in E. coli exprimiertes IL-1β und
IL-18 der Maus kann zur Herstellung eines vollständig aktiven Cytokins neu gefaltet
werden. Versuche zur Expression der reifen Form von humanem IL-18
in E. coli und anderen Wirten stellte kein vollständig aktives
Cytokin bereit. Aufgrund seiner möglichen therapeutischen Verwendungen,
z.B. in Malignomen oder in einem beliebigen Zustand, bei welchem
die Induktion der Interferon-γ-Herstellung
gewünscht
ist, ist es wünschenswert,
ein effizientes Expressionssystem für die Herstellung von reifem
biologisch aktiven humanem IL-18 bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Herstellung von Molekülen,
welche in ihrem natürlichen
Bildungsprozess in einer biologisch inaktiven Vorläuferform
hergestellt werden, und die nach Spaltung ihres Vorläufers aktiv
werden. Dies kann in vitro nicht leicht erreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Herstellung
eines biologisch aktiven Cytokins aus seinem biologisch inaktiven
Vorläufer
durch Mutation seiner natürlichen
Spaltstelle zu einer Stelle, die empfindlich gegenüber Spaltung
durch eine übliche
Protease empfindlich ist, und durch Spalten des Moleküls, um ein
biologisch aktives Molekül
zu ergeben, bereit, wobei das Cytokin ausgewählt ist aus IL-1β und IL-18.
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In
solchen Cytokinen stellt die natürliche
Spaltstelle eine Caspase-1-Spaltstelle dar.
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Die übliche,
zur Spaltung verwendete Protease kann ausgewählt sein aus Thrombin, Enterokinase, Subtilisin,
GenenaseTM (New England Biolabs, Beverly,
MA, USA), der humanen Rhinovirus-3C-Protease und Faktor-Xa-Protease.
Wenn eine Caspase zur Spaltung eingesetzt wird, ist Caspase-8 bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren das Transfizieren
eines Wirtes mit einem Vektor, der eine cDNA umfasst, die für einen
Vorläufer
eines biologisch aktiven Cytokins kodiert, ausgewählt aus
IL-1β und
IL-18, das an seiner Spaltstelle mutiert ist, wobei die natürliche Spaltstelle
des biologisch aktiven Vorläufers
eine Caspase-1-Spaltstelle darstellt, Kultivieren des transfizierten Wirtes,
Exprimieren des Vorläufers
und Isolieren des biologisch aktiven Cytokins nach Behandlung mit
einer Protease.
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Gegebenenfalls
kann dies dadurch erreicht werden, dass die cDNA im Leserahmen nach
einer Glutathion-S-Transferase (GST) kodierenden Sequenz fusioniert
ist und dass das exprimierte Fusionsmolekül vor der Behandlung mit der
Protease an Glutathion-Agarose-Beads gebunden wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine cDNA bereit, die für einen
mutierten Vorläufer
eines biologisch aktiven Cytokins kodiert, welches ausgewählt ist
aus IL-1β und
IL-18, wobei die cDNA mit einer GST-kodierenden Sequenz fusioniert
ist, wobei die natürliche
Caspase-1-Spaltstelle des biologisch inaktiven Vorläufers zu
einer Protease-Spaltstelle
mutiert worden ist.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung und/oder
Reinigung eines rekombinanten Hybridpolypeptids oder Fusionsproteins
bereitgestellt. Insbesondere wird ein DNA-Fragment, das für ein Proteinmolekül kodiert,
mit einem DNA-Fragment, das für
ein Bindeprotein kodiert, fusioniert, wobei die DNA als Linker-Sequenz
verwendet wird, welche für
eine Peptidsequenz kodiert, die durch eine Caspase erkannt und geschnitten
wird. Die fusionierte DNA wird in einen Klonierungsvektor eingebracht, welcher
zur Transformation eines geeigneten Wirtes verwendet wird. Bei der
Expression wird das Hybridpolypeptid durch Inkontaktbringen mit
einem Liganden oder einem Substrat, zu welchem das Bindeprotein
eine spezifische Affinität
aufweist, gereinigt, z.B. durch Affinitätschromatografie.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Bindeprotein GST und die Spaltstelle
ist die Caspase-8-Spaltstelle.
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Die
Erfindung betrifft auch biologisch aktives Cytokin, das ausgewählt ist
aus IL-1β und
IL-18, welche mit dem obigen Verfahren hergestellt werden.
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Die
Expression von reifem IL-18 in E. coli führt zu einem Protein, das keine
biologische Aktivität
aufweist. Versuche zur korrekten neuen Faltung des IL-18-Polypeptidrückgrats
von IL-18, welches in E. coli exprimiert wurde, waren bisher erfolglos.
Humanes IL-18 und humanes IL-1β werden
in vivo als proIL-18- und proIL-1β-Vorläufer exprimiert,
welche durch Caspase-1 gespalten werden, um jeweils biologisch aktives
reifes IL-18 und IL-1β zu
ergeben. Caspase-1 ist jedoch kommerziell nicht erhältlich.
Die vorliegende Erfindung stellt ein einfaches Verfahren zur Herstellung
eines biologisch aktiven Moleküls,
bevorzugt eines Cytokins und stärker
bevorzugt von humanem IL-18 in E. coli dar. Zu diesem Zweck wurde
eine für
humanes proIL-18 kodierende cDNA konstruiert, in welcher die Caspase-1-Spaltstelle
zu der Spaltstelle einer kommerziell erhältlichen Protease, z.B. Faktor
Xa, mutiert wurde. Zur leichteren Manipulation wurde die mutierte
proIL-18 cDNA mit einer für
Glutathion-S-Transferase (GST) kodierenden Sequenz fusioniert. Das
sich ergebende GST-proIL-18-Fusionsprotein mit einer Faktor Xa-Spaltstelle
wurde in E. coli exprimiert und an Glutathion-Agarose-Beads gebunden.
Reifes humanes IL-18, welches eine hohe biologische Aktivität aufweist,
wurde von den Beads durch Spaltung mit Faktor Xa freigesetzt.
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Auf ähnliche
Art und Weise wurde die für
die Caspase-1-Spaltstelle von humanem IL-1β kodierende DNA-Sequenz
zu einer Faktor Xa-Spaltstelle mutiert. Zur leichteren Manipulation
wurde die mutierte proIL-1β-cDNA
im Leserahmen mit einer für
eine Glutathion-S-Transferase (GST) kodierenden Sequenz fusioniert.
Das sich ergebende GST-proIL-1β-Fusionsprotein,
welches eine Faktor Xa-Spaltstelle aufweist, wird in E. coli exprimiert
und an Glutathion-Agarose-Beads gebunden. Reifes humanes IL-1β wird von
den Beads durch Spaltung mit Faktor Xa freigesetzt.
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Wenn
die Caspase-8 zur Spaltung eingesetzt wird, wird eine ähnliche
Methode ausgeführt,
wobei der Unterschied darin besteht, dass die Caspase-1-Spaltstelle
von humanem IL-18 oder von humanem IL-1β zu einer Spaltstelle von Caspase-8
mutiert wird. Anschließend
wird eine Fusion mit einer für
GST kodierenden Sequenz und weitere Verfahrensschritte wie oben
beschrieben ausgeführt.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 beschreibt
das Klonieren von cDNA, die für
eine humane proIL-18-Mutante kodiert (proIL-18IEGR).
Diese cDNA wurde durch drei PCR-Schritte unter Verwendung eines
Verfahrens mit überlappenden
Primern kloniert. Die Spuren sind: M, DNA-Größenmarker,
die auf der linken Seite angegeben sind; 1, eine durch die erste
PCR hergestellte 498 bp-DNA; 2, eine durch die zweite PCR hergestellte
551 bp-DNA; 3, eine durch die dritte PCR hergestellte 600 bp-DNA,
die für
humanes proIL-18IEGR kodiert.
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2 zeigt
die Struktur des Expressionsplasmids pGEX-proIL-18IEGR.
(a) Angrenzende Nukleinsäuresequenzen
der 600 bp BamH I/EcoR I-cDNA, die für humanes proIL-18IEGR kodiert.
Restriktionsschnittstellen für
BamH I und EcoR I und die Zielstelle für Faktor Xa sind durch Klammern
angegeben. Eine nicht ausgefüllter Pfeil
zeigt die Faktor Xa-Spaltstelle
an. (b) Schematische Darstellung von pGEX-2TK. Die Restriktionsschnittstellen
sind auch gezeigt. Der ausgefüllte
Pfeil zeigt die BamH I/EcoR I-Ligationsstelle des Inserts an.
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3 zeigt
SDS-PAGE von Rohproteinextrakten von E. coli, die das GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein exprimieren.
Die Spuren sind: 1. Mit dem Ausgangsplasmid pGEX-2TK ohne Induktion
transformierte Zellen. 2. Mit dem Ausgangsplasmid pGEX-2TK und mit 0,1 mM
Isopropylisogalactosid (IPTG) induzierte Zellen. Die erwartete 26
kD-Bande von Glutathionthioreduktase (GST) ist durch einen Pfeil
auf der linken Seite angezeigt. Die Spuren 3–7 zeigen mit dem Plasmid pGEX-proIL-18IEGR transformierte und entweder nicht induzierte
(Spur 3) oder mit IPTG induzierte Zellen für die angegebenen Zeiten. Die
auf der rechten Seite durch einen Pfeil angezeigte 43 kD-Bande entspricht
in ihrer Größe dem GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein.
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4 zeigt
im Anschluss an Reinigung an Glutathion-Agarose SDS-PAGE (10 Acrylamid)
des GST-proIL-18IEGR-Fusionsproteins. Der Überstand
der mit Ultraschall behandelten Bakterien (siehe 3, Spur
7) wurde an Glutathion-Agarose affinitätsgereinigt. Die Spuren sind:
1. Molekülmassen-Marker
(durch kD auf der linken Seite angezeigt); 2. Affinitätsgereinigtes
GST-proIL-18IEGR. Das Gel wurde mit Coomassieblau gefärbt.
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5 zeigt
SDS-PAGE (12 % Acrylamid) des gereinigten humanen IL-18. GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein
wurde an Glutathion-Agarose-Beads gebunden und mit Faktor Xa mit
einem Protease zu Substrat-Verhältnis
von 1:50 (w/w) inkubiert und der Überstand wurde nach 6 h untersucht.
Spur 1, Molekulargewichts-Marker, die auf der linken Seite in kD
angegeben sind; Spur 2, humanes IL-18 in dem Überstand der Glutathion-Agarose-Beads. Das
Gel wurde mit Coomassieblau gefärbt.
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6 zeigt
einen Bioassay des humanen IL-18. Humanes IL-18 wurde in den angegebenen
Mengen zu den Kulturen von nicht an Kunststoff haftenden, murinen
Milzzellen (5 × 106 Zellen/Well) in Gegenwart von Concanavalin
A (0,125 μg/ml)
und Polymyxin B (1 μg/ml)
hinzugefügt.
Der Überstand
wurde mittels ELISA auf murines Interferon-gamma hin untersucht.
Die durch IL-18 (100 ng/ml) ohne Con A induzierten Interferon-gamma-Mengen
betrugen 160 pg/ml.
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7 zeigt
die Grundmethode für
die Reinigung von hIL-18 unter Verwendung von Caspase-8 in schematischer
Form.
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8 zeigt die Sequenz von GST-prohIL-18LETD. Der Kasten zeigt die Caspase-8-Spaltstelle an. Die unterstrichene
Sequenz stellt das reife hIL-18 dar.
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9 zeigt
Coomassieblau gefärbtes
SDS-PAGE (10 % Acrylamidgel) von GST-proIL-18LETD-Fusionsprotein,
welches an Glutathion-Agarose gereinigt wurde. Der Überstand
des Zellaufschlusses von rekombinantem E. coli JM109, welches GST-proIL-18LETD exprimiert,
wurde an Glutathion-Agarose affinitätsgereinigt und durch Caspase-8
an Festphase verdaut. Der Überstand
wurde nach dem Verdau angereichert und einer Molekülgrößenbestimmung
an Superdex-75 unterzogen. Die Spuren sind: 1. Molekülmassen-Marker
(auf der linken Seite durch kD angegeben); 2.
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Überstand
des Zellaufschlusses; 3. Affinitätsgereinigtes
GST-proIL-18LETD; 4. Glutathion-Agaroseharz nach
Festphasenverdau von 4 h mit Caspase-8; 5. Nach 4 h angereicherter
Caspase-8-Verdau; 6. Superdex-75-Pool von reinem hIL-18.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde eine für
humanes proIL-18 kodierende cDNA, bei welcher die Caspase-1-Spaltstelle
zu einer Faktor Xa-Spaltstelle mutiert wurde, hergestellt. Andere
Mutationen, die für andere
Proteasen geeignete Spaltstellen erzeugen, können verwendet werden.
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Beispiele
möglicher
Spaltstellen und geeigneter Proteasen umfassen:
Leu-Val-Pro-Arg-Gly-Ser
(SEQ ID NO: 1), eine Sequenz, die durch die Protease Thrombin zwischen
den Aminosäuren
Arg und Gly gespalten wird.
Ile-Glu-Gly-Arg- (SEQ ID NO: 2),
eine Sequenz, die durch die Protease Faktor Xa nach dem Arg-Rest
gespalten wird.
Asp-Asp-Asp-Lys- (SEQ ID NO: 3), eine Sequenz,
die durch die Protease Enterokinase nach dem Lys-Rest gespalten
wird.
His-Tyr- (SEQ ID NO: 4), eine Sequenz, die durch die
Protease Subtilisin oder durch dessen Variante GenenaseTM (New
England Biolabs) nach dem Tyr-Rest gespalten wird.
Tyr-His
(SEQ ID NO: 5), eine Sequenz, die durch die Protease Subtilisin
oder durch dessen Variante GenenaseTM (New
England Biolabs) nach dem Tyr-Rest gespalten wird.
Leu-Glu-Val-Leu-Phe-Gln-Gly-Pro
(SEQ ID NO: 6), eine Sequenz, die durch die humane Rhinovirus 3C-Protease
nach dem Gln-Rest gespalten wird.
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Auf ähnliche
Art und Weise wird eine für
humanes proIL-1β kodierende
cDNA, in welcher die Caspase-1-Spaltstelle zu einer Faktor Xa-Spaltstelle
mutiert wird, hergestellt. Andere Mutationen, die für andere
Proteasen geeignete Spaltstellen erzeugen, können verwendet werden.
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Beispiele
möglicher
Spaltstellen und geeigneter Proteasen umfassen:
Ile-Glu-Gly-Arg-
(SEQ ID NO: 2), eine Sequenz, die durch die Protease Faktor Xa nach
dem Arg-Rest gespalten wird.
Asp-Asp-Asp-Lys- (SEQ ID NO: 3),
eine Sequenz, die durch die Protease Enterokinase nach dem Lys-Rest gespalten
wird.
Leu-Glu-Val-Leu-Phe-Gln-Gly-Pro (SEQ ID NO: 6), eine
Sequenz, die durch die humane Rhinovirus 3C-Protease nach dem Gln-Rest
gespalten wird.
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Die
Auswahl der Mutation hängt
von den folgenden Parametern ab: die durch die Mutation erzeugte Spaltstelle
muss sehr spezifisch sein, um unerwünschte Spaltungen an anderen
Stellen innerhalb des Polypeptidrückgrats des proIL-18 oder proIL-1β zu vermeiden;
die Protease muss ein hohes Maß an
Spezifität
für die
konstruierte Spaltstelle aufweisen; die Protease muss leicht erhältlich sein,
z.B. aus kommerziellen Quellen; und die Mutation sollte bevorzugt
keine größere Änderung
in die Sekundär- oder Tertiärstruktur
des proIL-18 oder proIL-1β einführen. Die
Verwendung von Faktor Xa oder Enterokinase oder Subtilisin ist gegenüber den
anderen Proteasen bevorzugt, da das sich ergebende IL-18 oder IL-1β keine mutierte
Aminosäure aufweist.
Die Verwendung von Faktor Xa ist am meisten bevorzugt, da er die
meisten konservativen Mutationen erfordert, wodurch das Risiko einer
veränderten
Sekundär-
oder Tertiärstruktur
von proIL-18 oder proIL-1β sowie
das Risiko, dass keine Spaltung stattfindet, vermindert wird. Die
Verwendung von Faktor Xa oder Enterokinase ist gegenüber den
anderen Proteasen bevorzugt, da das sich ergebende IL-18 oder IL-1β keine mutierten
Aminosäuren
aufweist.
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Um
eine cDNA zu konstruieren, die für
eine humane proIL-18-Mutante (proIL-18IEGR)
kodiert, in welcher die Caspase-1-Spaltstelle zu einer Faktor Xa-Spaltstelle
mutiert ist, wurden die folgenden Mutationen in die humane proIL-18-cDNA
eingeführt:
L33I; S35G und D36R. Diese Mutationen ergaben die Faktor Xa-Erkennungssequenz
IEGR.
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Ein
Vektor, der humanes proIL-18IEGR exprimiert,
wurde auf die folgende Art und Weise konstruiert. Periphere einkernige
Blutzellen (PBMC) eines gesunden Spenders wurden durch bakterielles
Lipopolysaccharid (LPS) stimuliert. Gesamt-RNA wurde aus den Zellen
extrahiert. Die RNA wurde revers transkribiert und die sich ergebende
cDNA diente als Matrize für
die Polymerasekettenreaktion (PCR). Die Mutation in der Sequenz
wurde in den drei Schritten der PCR unter Verwendung überlappender
Primer eingeführt
(1). Das sich ergebende 600 bp PCR-Produkt, das
für mutiertes
humanes proIL-18 kodiert, wurde in einen TA-Klonierungsvektor (pGEM-T
easy, Promega) kloniert und dessen DNA-Sequenz wurde durch DNA-Sequenzanalyse
bestätigt. Das
sich ergebende pGEM-T-proIL-18IEGR-Plasmid
wurde durch EcoR I und BamH I geschnitten und das 600 bp-Fragment,
das für
humanes proIL-18IEGR kodiert, wurde in den
prokaryotischen Expressionsvektor pGEX-2TK, der die GST-Gensequenz
(Pharmacia) enthält,
subkloniert. Der sich ergebende Expressionsvektor enthielt die Sequenz
des humanen proIL-18IEGR-Gens, welches im
Leserahmen mit dem 3'-Ende
des GST-Gens fusioniert wurde (2)
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Anschließend wurde
Expression und Reinigung des GST-proIL-18IEGR durchgeführt. Eine
frische einzelne Kolonie von E. coli JM109, die mit dem Plasmid
pGEX-proIL-18IEGR transformiert wurde, wurde unter Schütteln bei
37 °C aufgezogen,
bis sie eine Dichte von 0,6 OD600 erreichte.
Die Proteinexpression wurde anschließend durch Isopropylthiogalactosid
(IPTG) induziert und weiter bei 37 °C für 3 h kultiviert. SDS-PAGE des Gesamtbakterienproteins
zeigte die Induktion eines 34 kD-Proteins, welches in seiner Größe dem GST-proIL-18IEGR entsprach (3). Alle
nachfolgenden Schritte zur Isolierung des GST-proIL-18IEGR wurden bei
4 °C ausgeführt. Die
Bakterien wurden durch Zentrifugation geerntet, in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), die Proteaseinhibitoren enthielt, resuspendiert. Die Bakterien
wurden durch Sonikation lysiert, Triton X-100 wurde zu einer Endkonzentration
von 1 % hinzugefügt
und das geklärte
Lysat wurde mit Glutathion-Agarose-Beads (Pharmacia) gemischt. Die
Beads wurden gewaschen und eine Teilmenge der Beads wurde durch
SDS-PAGE untersucht. Eine einzelne 43 kD-Bande, die dem GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein entspricht, wurde nachgewiesen
(4). Die Beads wurden anschließend mit Faktor Xa verdaut
und der Überstand
wurde gesammelt. SDS-PAGE des Überstandes
ergab eine Hauptbande von etwa 18 kD, die in Übereinstimmung mit der erwarteten
Masse des reifen humanen IL-18 steht. Eine zusätzliche schwächere Bande von
19,5 kD wurde auch beobachtet (5). Proteinsequenzanalyse
der 18 kD- und der 19,5 kD-Bande
ergab in beiden Fällen
die erwartete N-terminale Sequenz des reifen humanen IL-18. Eine
43 kD-Bande, die dem GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein
entspricht, war in den Glutathion-Agarose-Beads im Anschluß an den
Verdau noch vorhanden, was darauf hindeutet, dass die Spaltung unvollständig war
(nicht gezeigt).
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Das
rekombinante humane IL-18 wurde hinsichtlich seiner Fähigkeit,
die Expression von Interferon-gamma zu induzieren, in murinen Milzzellen
untersucht. Die Inkubation von nicht haftenden Milzzellen der Maus
mit humanem IL-18 alleine zeigte nur eine geringe IFN-gamma-Herstellung,
wodurch das Erfordernis eines Costimulans nahegelegt ist. Con A
alleine mit 0,125 μg/ml
konnte keine signifikanten IFN-gamma-Mengen induzieren. Bei Inkubation nicht
haftender Milzzellen mit Con A und IL-18 der vorliegenden Erfindung
wurde eine Mengen-abhängige
Induktion von IFN-γ erhalten
(6).
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Zur
Konstruktion einer cDNA, die für
eine humane pro-IL-1β-Mutante
(proIL-1βIEGR) kodiert, wobei die Caspase-1-Spaltstelle
zu einer Faktor Xa-Spaltstelle mutiert ist, wurden die folgenden
Mutationen in die humane proIL-1β-cDNA
eingeführt:
Y113I, V114E, H115G und D116R. Diese Mutationen ergaben die Faktor
Xa-Erkennungssequenz
IEGR.
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Die
folgenden Schritte wurden zur Konstruktion eines Vektors, der humanes
proIL-1βIEGR exprimiert, unternommen.
Periphere einkernige Blutzellen (PBMC) eines gesunden Spenders werden
durch bakterielles Lipopolysaccharid (LPS) stimuliert. Gesamt-RNA
wird aus den Zellen extrahiert. Die RNA wird revers transkribiert
und die sich ergebende cDNA dient als Matrize für die Polymerasekettenreaktion
(PCR), wobei Primer verwendet werden, die der kodierenden Sequenz
von humanem proIL-1β entsprechen.
Das sich ergebende PCR-Produkt wird in einen TA-Klonierungsvektor,
z.B. PGEM-T easy von Promega kloniert und anschließend mit
einem geeigneten Oligonukleotid ortsspezifischer Mutagenese unterzogen.
Die Sequenz des sich ergebenden Vektors, die für mutiertes humanes proIL-1β kodiert,
wird durch Sequenzanalyse bestätigt.
Das sich ergebende pGEM-T-proIL-1βIEGR-Plasmid wird durch passende Restriktionsenzyme
geschnitten und das 820 bp-Fragment, das für humanes proIL-1βIEGR kodiert,
wird in den prokaryotischen Expressionsvektor pGEX-2TK (Pharmacia) subkloniert.
Der sich ergebende Expressionsvektor enthält die Sequenz des humanen proIL-1βIEGR-Gens,
das im Leserahmen mit dem 3'-Ende
des GST-Gens fusioniert ist.
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Auf ähnliche
Art und Weise wurde Expression und Reinigung von GST-proIL-1βIEGR durchgeführt. Eine frische
einzelne Kolonie von E. coli JM109, die mit dem Plasmid pGEX-proIL-1βIEGR transformiert
ist, wird unter Schütteln
bei 37 °C
aufgezogen, bis eine Dichte von 0,6 OD600 erreicht
wird. Anschließend
wird Proteinexpression durch Isopropylthiogalactosid (IPTG) und
weiteres Kultivieren bei 37 °C
für 3 h
durchgeführt.
SDS-PAGE von Gesamtbakterienproteinen zeigt die Induktion eines
~52 kD-Proteins, das in seiner Größe dem GST-proIL-1βIEGR entspricht.
Alle nachfolgenden Schritte zur Isolierung des GST-proIL-1βIEGR werden
bei 4 °C ausgeführt. Die
Bakterien werden durch Zentrifugation geerntet, in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (PBS),
die Proteaseinhibitoren enthält,
resuspendiert. Die Bakterien werden durch Sonikation lysiert, Triton X-100
wird auf eine Endkonzentration von 1 % hinzugefügt und das geklärte Lysat
wird mit Glutathion-Agarose-Beads (Pharmacia) gemischt. Die Beads
werden gewaschen und eine Teilmenge der Beads wird durch SDS-PAGE
auf Anwesenheit des ~52 kD GST-proIL-1β-Fusionsproteins untersucht.
Die Beads werden anschließend
mit Faktor Xa verdaut und der Überstand,
der reifes humanes IL-1β enthält, wird
gesammelt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Expression und Reinigung eines
Polypeptids durch Herstellung eines Fusionsproteins erhalten, welches
die Spaltstelle für
eine Caspase aufweist. Ein Plasmid, das ein Bindepeptid exprimiert,
welches mit einem Protein von Interesse fusioniert ist, kann so
mutiert sein, dass eine Caspase-Spaltstelle in eine Position eingeführt wird,
die für
die Reinigung eines aktiven Polypeptids geeignet ist.
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Caspase-Erkennungsspaltstellen
bestehen aus 4 Aminosäuren,
wobei die letzte Aminosäure
Asparaginsäure
ist. Im Allgemeinen zeigen Caspasen eine höhere und unterschiedliche Spezifität für die Spaltstellen als
herkömmlich
verwendete Proteasen, wodurch sie wesentliche Vorteile gegenüber Proteasen
bieten, die kürzlich
als für
das Schneiden von Fusionsproteinen geeignet beschrieben wurden.
Die Reinigungsmethode ist in 7 beispielhaft
erläutert.
-
Bevorzugte
Spaltstellen sind für
jede Caspase in der Literatur beschrieben (Ann Rev. Biochem., 1999, 68:383–424). Sie
weisen alle gemeinsam den Rest Asp in der P1-Position auf.
-
Das
oben beschriebene Plasmid pGEX-proIL-1βIEGR wurde
modifiziert, um eine unterschiedliche humane proIL-18-Mutante (proIL-18LETD, siehe 8)
zu erhalten, in welcher die Faktor Xa-Spaltstelle zu einer Caspase-8-Spaltstelle
mutiert ist. Dies ermöglicht
die Verwendung von Caspase-8 zur Spaltung.
-
Ein
weiterer Vorteil der Verwendung einer Caspase ist deren hohe Effizienz
im Hinblick auf die Ausbeute des Verdaus sowie die Dauer des Verdaus.
Man hat herausgefunden, dass bei Vergleich des IL-18-Proteins, welches
aus pGEX-proIL-18IEGR erhalten wurde, mit
dem IL-18-Protein, welches aus pGEX-proIL-18LETD erhalten
wurde, die Enzymmenge und die benötige Zeit, um 1 mg hIL-18 zu
erhalten, vermindert ist. Die Methode führte zur Herstellung eines
Proteins der erwarteten Größe (9)
und Bioaktivität.
-
Caspase-8
ist nicht die einzige geeignete Caspase und entsprechend der An-
oder Abwesenheit einer spezifischen Caspase-Spaltstelle in einem
Protein von Interesse zur Reinigung oder aus anderen beliebigen Gesichtspunkten
können
die Mutationen, die der Spaltstelle einer beliebigen anderen Caspase
entsprechen, verwendet werden.
-
Die
Caspase kann aus dem Protein von Interesse unter Verwendung von
Standardreinigungsverfahren, wie z.B. Gelfiltration oder Ionenaustausch-Chromatographie,
entfernt werden.
-
Schließlich stellt
das hier beschriebene Verfahren gereinigte, biologisch aktive humane
Proteine IL-18 und IL-1β aus
E. coli bereit. Es scheint, dass die korrekte Faltung dieser Cytokine
zunächst
die Expression als einen Vorläufer
und anschließend
die Spaltung zu seiner reifen Form erfordert.
-
Humanes
IL-18 unterscheidet sich in dieser Hinsicht von murinem IL-18, welches
in Wirtszellen als ein reifes, biologisch aktives Cytokin exprimiert
werden kann.
-
Die
Erfindung wird nun durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht:
-
BEISPIEL 1: Konstruktion
eines Plasmids, das für
humanes prolL-18 mit einer Faktor Xa-Spaltstelle kodiert
-
PBMC
wurde aus peripherem Blut eines gesunden Freiwilligen durch Ficoll-Paque
PLUS (Pharmacia) Dichtegradiententrennung erhalten. Die PBMC wurden
zweimal mit eiskaltem PBS gewaschen, welches 2 % FBS enthielt, und
mit 2,5 × 106 Zellen/ml in RPMI-1640-Medium resuspendiert,
mit fötalem
Rinderserum (FBS), 2 mM L-Glutamin, 100 U/ml Penicillin und 100
U/ml Streptomycin (RPMI-10) supplementiert. Die Kultur wurde mit
LPS (1 μg/ml,
3 h, 37 °C)
stimuliert. Gesamt-RNA wurde mit dem TriPureTM-Isolationsreagenz
(Boehringer Mannheim) aus den Zellen extrahiert. Ein μg Gesamt-RNA wurde für die RT-PCR
mit dem Titan One Tube RT-PCR-Kit (Boehringer Mannheim) gemäß den Herstellerangaben
verwendet.
-
ProIL-18IEGR-cDNA wurde durch eine Drei-Schritt-PCR
unter Verwendung des Verfahrens mit überlappenden Primern konstruiert.
Die verschiedenen Primer wurden auf Grundlage der humanen proIL-18-cDNA (GenBank
Accession Nr. D49950, (3)) entworfen.
-
Für die erste
PCR war der Vorwärtsprimer:
5'-AACATCGAAGGTCGTTACTTTGGCAAGCTTGAATC-3' (SEQ ID NO: 7) und
der Rückwärtsprimer
war 5'-CGCGAATTCCTAGTCTTCGTTTTGAACAGT-3' (SEQ ID NO: 8).
In den Rückwärtsprimer
wurde eine Eco RI-Schnittstelle eingefügt. Die Matrize war eine revers
transkribierte zelluläre
Gesamt-RNA, die aus den LPS-stimulierten PBMC isoliert wurde. Die
Bedingungen des Thermozyklisierens waren: 10 Zyklen bei 94 °C, 30 sec;
55 °C, 30
sec und 68 °C,
2 min und anschließend
25 Zyklen bei 94 °C,
30 sec; 55 °C,
30 sec und 68 °C,
125 sec/Zyklus. Das sich ergebende 498 bp PCR-Produkt wurde in dem
zweiten PCR-Schritt unter Verwendung des überlappenden Vorwärtsprimers:
5'-TGGCAATGAAATTTATTGACAATACGCTTTACTTTATAGCTGAAGATGATGAAAACATCGAAGGTCGTTACTTTG-3' (SEQ ID NO: 9) und
des Rückwärtsprimers
des vorherigen Schrittes amplifiziert. Die Bedingungen des Thermozyklisierens
waren: 30 Zyklen bei 94 °C,
30 sec; 56 °C,
30 sec und 72 °C,
1 min. Das sich ergebende 551 bp-Produkt
wurde in dem dritten Schritt unter Verwendung des überlappenden
Vorwärtsprimers:
5'-CGTGGATCCATGGCTGCTGAACCAGTAGAAGACAATTGCATCAACTTTGTGGCAATGAAATTTATTGAC-3' (SEQ ID NO: 10)
und des Rückwärtsprimers
der vorherigen Schritte amplifiziert. Eine BamH I-Schnittstelle
wurde in den Vorwärtsprimer
eingefügt.
Die Thermozyklisierungsbedingungen waren dieselben wie diejenigen
des vorherigen Schrittes. Das sich ergebende 0,6 kb PCR-Produkt
(1) wurde durch einen High PureTM Product
Purification Kit (Boehringer Mannheim) gereinigt und in den pGEM-T
Easy Vektor ligiert, um das Plasmid pGEM-proIL-18IEGR zu
ergeben. Die Ligationsprodukte wurden in JM109 kompetente Zellen
(Promega Corporation) transformiert. Es wurden durchweg Standardklonierungsprotokolle
verwendet (11).
-
Das
Plasmid pGEM-proIL-18IEGR wurde aus einer
einzelnen Kolonie zur Bestätigung
des Vorliegens eines korrekten Inserts mittels Restriktionsenzymverdau
und DNA-Sequenzieren
untersucht. Das Plasmid wurde mit BamH I und EcoR I verdaut. Die
sich ergebende BamH I/EcoR I-DNA, die für humanes proIL-18IEGR kodiert,
wurde durch Elektrophorese in 1,0 % Agarose aufgetrennt und die
0,6 kb-Bande wurde aus dem Gel durch einen QIAquick Gel Extraction
Kit (QIAGEN, Deutschland) isoliert. Diese DNA wurde in den pGEX-2TK-Expressionsvektor
(Pharmacia) ligiert, welcher mit BamH I und EcoR I linearisiert
wurde. Das sich ergebende rekombinante Plasmid pGEX-proIL-18IEGR (2)
wurde in den E. coli JM109-Stamm transformiert und der sich ergebende
Vektor wurde durch Restriktionsenzymverdau und Nukleinsäuresequenzieren
bestätigt.
-
Beispiel 2: Expression
und Reinigung des GST-proIL-18IEGR-Fusionsproteins
-
50
ml einer Nachtkultur aus einer frischen einzelnen Kolonie von E.
coli JM109, welche mit dem Plasmid pGEX-proIL-18IEGR transformiert
wurde, wurde in 450 ml LB-Medium, das 100 U/ml Ampicillin enthielt,
verdünnt
und unter Schütteln
bei 37 °C
aufgezogen, bis eine Dichte von 0,6 OD600 erreicht
wurde. Anschließend wurde
die Proteinexpression durch Hinzufügen von IPTG bis zu einer Endkonzentration
von 0,1 mM und weiterem Kultivieren bei 37 °C für 3 h induziert. Die Bakterien
wurden durch Zentrifugation (5000 × g, 5 min, 4 °C) geerntet
und unverzüglich
in einem 1:100 Ausgangsvolumen von eiskalter phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS; 150 mM NaCl, 16 mM Na2HPO4,
4 mM NaH2PO4, pH
7,3) resuspendiert, welche die Proteaseinhibitoren (Leupeptin 1 μg/ml, Pepstatin
A 1 μg/ml,
Aprotinin 2 μg/ml,
PMSF 0,2 mM und EDTA 5 mM) enthielt. Die Zellen wurden leichte Sonikation
(4 × 15
sec Impulse) auf Eis lysiert. Triton X-100 wurde zu einer Endkonzentration
von 1 hinzugefügt
und das Gemisch wurde für
5 min auf Eis gelassen. Das geklärte
Lysat (14000 × g,
15 min, 4 °C)
wurde mit einer 50 % Suspension von Glutathion-Agarose-Beads (2 ml, Pharmacia)
gemischt und das Gemisch wurde unter leichtem Schütteln bei
4 °C für 3 h inkubiert.
Die Beads wurden durch Zentrifugation pelletiert (500 × g, 5 min),
zweimal mit dem 10-fachen Volumen Lysepuffer (1 % Triton X-100 inPBS), zweimal
mit dem 10-fachen Volumen 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, zweimal mit dem
10-fachen Volumen
20 mM Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl und zweimal mit dem 10-fachen Volumen 20
mM Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl, 2,0 mM CaCl2 (Cleavage
Buffer) gewaschen. Alle Schritte wurden bei 4 °C ausgeführt.
-
Beispiel 3: Spaltung des
Fusionsproteins und Reinigung von reifem humanen IL-18
-
Die
Glutathion-Agarose-Beads mit gebundenem GST-proIL-18IEGR-Fusionsprotein
wurden mit Faktor Xa (New England Biolabs) in 1 ml Cleavage Buffer
unter Verwendung eines Protease zu Substrat-Verhältnisses von 1:50 (w/w) unter
stetigem Mischen auf einem Drehrad inkubiert (6 h, 23 °C). Dieser
Schritt setzt das reife humane IL-18 frei. Die Beads wurden durch
Zentrifugation bei 500 × g
für 5 Minuten
bei 4 °C
pelletiert und 5 Mal mit 2 ml eiskaltem PBS gewaschen. Der Überstand
und das gesamte Waschvolumen wurde vereinigt, durch Zentrifugation
(14000 × g,
15 min., 4 °C)
geklärt
und durch Ultrafiltration (Centricon-10, Amicon) angereichert. Teilmengen
des Proteins sowie Beads wurden vor und nach dem Verdau mit 0,1
% SDS-12 Polyacrylamidgelelektrophorese und anschließender Coomassieblau-Färbung aufgetrennt.
Eine Hauptbande von etwa 18 kD, die in Übereinstimmung mit der erwarteten
Masse von reifem humanen IL-18 stand, wurde in dem Überstand
erhalten. Eine kleinere Bande von 19,5 kD wurde auch beobachtet
(5). N-terminale Proteinsequenzanalyse der zwei
Banden ergab die Sequenz YFGK ...., die in Übereinstimmung derjenigen des
reifen humanen IL-18 steht. Das gereinigte Protein wurde durch einen
0,2 μ-Filter
sterilisiert und bei –70 °C gelagert.
-
Beispiel 4: Bioassay von
humanem IL-18
-
Humane
IL-18-Aktivität
wurde wie beschrieben bestimmt (2). Zusammenfassend
wurde die Milz von normalen C3H/HeJ-Mäusen herausgeschnitten, zerkleinert
und Gey-Puffer (0,144 M NH4Cl in 0,017 M Tris-HCl
pH 7,2) ausgesetzt, um Erythrocyten aufzubrechen. Die weißen Blutkörperchen
wurden zweimal mit RPMI-5 gewaschen und anschließend in RPMI-10 resuspendiert.
Für die
Herstellung von nicht an Kunststoff haftenden Zellen wurden Zellsuspensionen
in 100 mm Kunststoffplatten (Becton Dickinson Ltd., UK) inkubiert (60
min., 37 °C).
Nichthaftende Zellen wurden vorsichtig geerntet, zentrifugiert und
in RPMI-10 resuspendiert. Lebensfähige Zellen wurden mit dem
Tryptanblau-Farbstoff-Ausschlusstest gezählt und die Zellkonzentration wurde
auf 5 × 106 Zellen/ml eingestellt. Die meisten der
unspezifischen Esterase-positiven Zellen wurden durch diese Methoden
entfernt. Die Suspensionen von nicht an Kunststoff haftenden Zellen
(0,15 ml) wurden in 96 Well-Mikrotiterkulturplatten mit ebenem Boden
(NUNCLONTM, Dänemark) positioniert. Verschiedene Konzentrationen
von IL-18, Polymyxin (1 μg/ml)
und Con A (0,125 μg/ml)
wurden zu den Wells in 50 μl
RPMI-10 hinzugefügt.
Die Platten wurden für
24 oder 48 h bei 37 °C
in 5 % CO2 inkubiert. Im Anschluss an die Inkubation
wurden die Überstände gesammelt
und murine IFN-γ-Titer
wurden mittels ELISA bestimmt. Die Inkubation von nichthaftenden
Milzzellen der Maus mit humanem IL-18 alleine zeigte nur eine geringe
IFN-γ-Herstellung,
was das Erfordernis eines Costimulans nahelegt. Con A alleine induzierte
bei 0,125 μg/ml
keine signifikanten Mengen an IFN-γ. Bei Inkubation der nicht haftenden
Milzzellen mit Con A und dem humanen IL-18 der vorliegenden Erfindung
wurde eine mengenabhängige
Induktion von IFN-γ erhalten
(6).
-
Beispiel 5: Konstruktion
eines Plasmids, welches für
humanes proIL-1β mit
einer Faktor Xa-Spaltstelle kodiert
-
PBMC
werden aus peripherem Blut eines gesunden Freiwilligen durch Ficoll-Paque
PLUS (Pharmacia) Dichtegradiententrennung erhalten. Die PBMC werden
zweimal mit eiskaltem PBS gewaschen, das 2 % SDS enthält, und
bei 2,5 × 106 Zellen/ml in RPMI-1640-Medium resuspendiert, welches mit
fötalem
Rinderserum (FBS), 2 mM L-Glutamin,
100 U/ml Penicillin und 100 U/ml Streptomycin (RPMI-10) supplementiert
ist. Die Kultur wird mit LPS (1 μg/ml,
3 h, 37 °C)
stimuliert. Die Gesamt-RNA wird mit dem TriPureTM-Isolation
Reagent (Boehringer Mannheim) aus den Zellen extrahiert. Ein μg Gesamt-RNA
wird für
die RT-PCR mit dem Titan One Tube RT-PCR-Kit (Boehringer Mannheim)
gemäß den Herstellerangaben
verwendet.
-
ProIL-1-β-cDNA wird
mit Sense- und Rückwärtsprimern,
die auf Grundlage der humanen proIL-1-β-cDNA (GenBank Accession Nr.
M15330) entworfen wurden, kloniert. Der Sense-Primer entspricht den
Nukleotiden 87–107
der Sequenz M15330, denen eine BamH1-Schnittstelle vorangeht. Der
Rückwärtsprimer
entspricht den Nukleotiden 896–876
der Sequenz M15330, denen eine Eco RI-Schnittstelle vorangeht. Die Matrize
ist eine revers transkribierte zelluläre Gesamt-RNA, die aus dem
LPS-stimulierten
PBMC isoliert wurde. Die Bedingungen des Thermozyklisierens sind:
10 Zyklen bei 94 °C,
30 sec; 55 °C,
30 sec und 68 °C,
2 min und anschließend
25 Zyklen bei 94 °C,
30 sec; 55 °C,
30 sec und 68 °C,
125 sec/Zyklus. Das sich ergebende 830 bp PCR-Produkt wird durch
einen High PureTM Product Purification Kit
(Boehringer Mannheim) gereinigt und in den pGEM-T Easy Vektor ligiert,
um das Plasmid pGEM-proIL-1β zu ergeben.
Das Plasmid wird mit dem Oligonukleotid ACATGGGATAACGAGGCTATTGAAGGCCGGGCACCTGTACCGA
(SEQ ID NO. 11), welches den Nukleotiden 405–452 der humanen IL-1β-mRNA entspricht
und die Mutationen Y113I, V114E, H115G und D116R aufweist, ortsspezifischer
Mutagenese unterzogen.
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Das
sich ergebende Plasmid pGEM-proIL-1βIEGR wird
aus einer einzelnen Kolonie zur Bestätigung des Vorliegens eines
korrekten Inserts mittels Restriktionsenzymverdau und DNA-Sequenzieren
untersucht. Das Plasmid wird mit BamH I und EcoR I verdaut. Die
sich ergebende BamH I/EcoR I-DNA, die für humanes proIL-1βIEGR kodiert,
wird durch Elektrophorese in 1,0 % Agarose aufgetrennt und die 0,82
kb-Bande wird aus dem Gel durch einen QIAquick Gel Extraction Kit
(QIAGEN, Deutschland) isoliert. Diese DNA wird in den pGEX-2TK-Expressionsvektor
(Pharmacia) ligiert, welcher mit BamH I und EcoR I linearisiert
wurde. Das sich ergebende rekombinante Plasmid pGEX-proIL-1βIEGR wird
in den E. coli JM109-Stamm transformiert und der sich ergebende
Vektor wird durch Restriktionsenzymverdau und Nukleinsäuresequenzieren
bestätigt.
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Beispiel 6: Expression
und Reinigung des GST-proIL-1βIEGR-Fusionsproteins
-
Eine
50 ml Nachtkultur aus einer frischen einzelnen Kolonie von E. coli
JM109, die mit dem Plasmid pGEX-proIL-1βIEGR transformiert
wurde, wird in 450 ml LB-Medium, das 100 U/ml Ampicillin enthält, verdünnt und
unter Schütteln
bei 37 °C
aufgezogen, bis eine Dichte von 0,6 OD600 erhalten
wird. Anschließend
wird die Proteinexpression durch Hinzufügen von IPTG bis zu einer Endkonzentration
von 0,1 mM und durch weiteres Kultivieren bei 37 °C für 3 h induziert.
Die Bakterien werden durch Zentrifugation (5000 × g, 5 min, 4 °C) geerntet
und unverzüglich
in einem 1:100 Ausgangsvolumen an eisgekühlter phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS;
150 mM NaCl, 16 mM Na2HPO4,
4 mM NaH2PO4, pH
7,3) resuspendiert, welche die Proteaseinhibitoren (Leupeptin 1 μg/ml, Pepstatin
A 1 μg/ml,
Aprotinin 2 μg/ml,
PMSF 0,2 mM und EDTA 5 mM) enthält.
Die Zellen werden durch leichte Sonikation (4 × 15 sec Impulse) auf Eis lysiert.
Triton X-100 wird bis zu einer Endkonzentration von 1 % hinzugefügt und das
Gemisch wird für
5 min auf Eis gelassen. Das geklärte
Lysat (14000 × g,
15 min, 4 °C)
wird mit einer 50 % Suspension von Glutathion-Agarose-Beads (2 ml,
Pharmacia) gemischt und das Gemisch wird unter leichtem Schütteln bei
4 °C für 3 h inkubiert.
Die Beads werden durch Zentrifugation pelletiert (500 × g, 5 min),
zweimal mit dem 10-fachen
Volumen Lysepuffer (1 % Triton X-100 in PBS), zweimal mit dem 10-fachen
Volumen 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, zweimal mit dem 10-fachen Volumen
20 mM Tris-HCl,
pH 8,0, 150 mM NaCl und zweimal mit dem 10-fachen Volumen 20 mM
Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl, 2,0 mM CaCl2 (Cleavage
Buffer) gewaschen. Alle Schritte werden bei 4 °C ausgeführt.
-
Beispiel 7: Spaltung des
Fusionsproteins und Reinigung von reifem humanen IL-1β
-
Die
Glutathion-Agarose-Beads mit gebundenem GST-proIL-1βIEGR-Fusionsprotein
werden mit Faktor Xa (New England Biolabs) in 1 ml Cleavage Buffer
unter Verwendung eines Protease zu Substrat-Verhältnisses von 1:50 (w/w) unter
stetigem Mischen auf einem Drehrad inkubiert (6 h, 23 °C). Dieser
Schritt setzt das reife humane IL-1β frei. Die Beads werden durch
Zentrifugation bei 500 × g
für 5 Minuten
bei 4 °C pelletiert
und 5 Mal mit 2 ml eiskalter PBS gewaschen. Der Überstand und die gesamten Waschungen
werden vereinigt, durch Zentrifugation (14000 × g, 15 min., 4 °C) geklärt und durch
Ultrafiltration (Centricon-10, Amicon) angereichert. Eine Teilmenge
des Proteins sowie Beads werden vor und nach dem Verdau durch 0,1
% SDS-12 Polyacrylamidgelelektrophorese und anschließender Coomassieblau-Färbung aufgetrennt.
Eine Hauptbande von etwa 17 kD, die in Übereinstimmung mit der erwarteten
Masse des reifen humanen IL-1β steht,
wird in dem Überstand
erhalten. Das gereinigte Protein wurde durch einen 0,2 μ-Filter sterilisiert
und bei –70 °C gelagert.
-
Beispiel 8: Konstruktion
eines Plasmids, das für
humanes proIL-18 mit einer Caspase-8-Spaltstelle kodiert
-
Das
rekombinante Plasmid pGEX-proIL-18IEGR von
Beispiel 1 wurde durch Insertieren eines PCR-amplifizierten DNA-Fragments,
welches die Caspase-8-Spaltstelle (LETD) aufweist, modifiziert.
Zusammenfassend wurde pGEX-proIL-18IEGR mit
den Restriktionsenzymen BAM H1 an Pos 951 und Hind III an Pos 1074 verdaut,
wobei der DNA-Abschnitt, der die Pro-Domäne, die Faktor Xa-Spaltstelle
(IEGR) und die drei Aminosäuren
aus dem N-Terminus von hIL-18 enthält, herausgeschnitten wurde.
-
Dasselbe
Plasmid wurde durch Einführen
der mutierten Spaltstelle LETD auf dem stromabwärts gelegenen Primer als Matrize
für die
PCR-Amplifikation verwendet: atgcAAG CTT GCC AAA GTA GTC GGT TTC CAG
GTT TTC ATC ATC TTC AGC TAT AA (SEQ ID NO: 12). Das PCR-Fragment
wurde unter Verwendung des „High
Pure Product Purification" Kit
(Boehringer Mannheim) gereinigt, anschließend in ähnlicher Weise mit BAM HI und
Hind III unter Erzeugung eines 123 bp-Inserts geschnitten. Der offene
Vektor und das Insert wurden auf Agarosegel aufgetrennt und unter
Verwendung des kommerziellen Kits „Jet Sorb" (Genomed) extrahiert. Ligation wurde
unter Verwendung einer T4-Ligase (New England BioLabs, Beverly MA,
USA) über
Nacht durchgeführt
und die Ligationsprodukte wurden in E. coli DH5α-kompetente Zellen transformiert.
Verschiedene Kolonien wurden isoliert, subkultiviert und mit dem
Miniprep „Qiagen"-Kit zubereitet.
Die PCR-Amplifikation (Perkin Elmer Gene Amp-AmpliTaq DNA-Polymerase) wurde bei allen
Minipreps durchgeführt,
um den wesentlichen Abschnitt des rekombinanten Plasmids zu sequenzieren.
Die abschließende
Transformation wurde in den kompetenten Bakterien E. coli JM109
im Anschluss an das TSS-Verfahren (Chung, C.T. et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 86, 2172–2175) durchgeführt.
-
Beispiel 9: Expression
und Reinigung von GST-proIL-18LETD-Fusionsprotein
-
Unter
Verwendung des Plasmids, das gemäß Beispiel
8 oben konstruiert wurde, wurde GST-ProLETD-hIL18-Proteinexpression
in Schüttelkolben
und 5 Liter Fermentatoren, wie im Wesentlichen in Beispiel 2 oben
beschrieben, erreicht.
-
Beispiel 10: Spaltung
des Fusionsproteins unter Verwendung von Caspase-8 und Reinigung
von reifem humanen IL-18
-
Die
Glutathion-Agarose-Beads mit gebundenem GST-proIL-18LETD-Fusionsprotein
wurden mit Caspase-8 (Calbiochem) in Cleavage Buffer (in Beispiel
6 definiert) unter Verwendung eines Protease:Substrat-Verhältnisses
von 1:1200 (w/w) unter konstantem Mischen auf einem Drehrad oder
einer -trommel inkubiert (4 h, 23 °C). Die Beads wurden durch Zentrifugation
bei 500 × g
für 5 Minuten
bei 4 °C
pelletiert und 5 Mal mit 2 ml eiskaltem PBS gewaschen. Der Überstand
und die gesamten Waschvolumina wurden vereinigt, durch Zentrifugation
(14000 × g,
15 min., 4 °C)
geklärt
und durch Zentrifugation (Centricon-10, Amicon) angereichert. Der angereicherte
Verdau wurde anschließend
Molekülgrößenbestimmung
an Superdex-75 (Pharmacia) unterworfen, um das hIL-18 (18 kDa) von
Spaltprodukten mit höherem
Molekulargewicht und von dem restlichen proteolytischen Enzym (Caspase-8-Heterodimer,
29 kDa und Hetero-Tetramere,
58 kDa) abzutrennen.
-
Enzymatische
Caspase-8-Aktivität
wurde in den verschiedenen Superdex-75-Fraktionen unter Verwendung des Caspase-8-Assaykits
und des fluorogenen Ac-IETD-AMC-Substrats
(BIOMOL) bestimmt und in Fraktionen, die einer Molekülmasse von
55 kD entsprechen (entsprechend dem Caspase-8-Hetero-Tetramer) beobachtet,
wodurch gezeigt ist, dass sie sehr gut von den Fraktionen, die hIL-18
(17 kD) enthalten, abgetrennt sind.
-
Die
hochreinen 18 kDa hIL-18-Gelfiltrationsfraktionen wurden zusammengefasst,
an Centricon-10 (Amicon) angereichert und schließlich durch einen 0,22 μm Filter sterilisiert
und bei –80 °C gelagert.
-
Teilmengen
des Proteins sowie Beads vor und nach dem Verdau wurden durch 0,1
SDS-12 % Polyacrylamidgelelektrophorese und anschließender Coomassieblau-Färbung aufgetrennt (9).
Eine Bande von 18 kD, die in Übereinstimmung
mit der erwarteten Masse von reifem humanen IL-18 steht, wurde in
der Überstandsfraktion
beobachtet. Die Analyse der Beadsfraktion zeigte, dass die Spaltung
nicht vollständig
ist, da das Vorläuferprotein
an den Beads gebunden bleibt. Darüber hinaus verbleibt etwas
von dem gespaltenen IL-18-Protein in der Beadsfraktion.
-
Beispiel 11: Bioassay
vom humanem IL-18, welches durch Caspase-8-Spaltung erzeugt wurde
-
Humane
IL-18-Aktivität
wurde wie beschrieben bestimmt (10). Zusammenfassend
wurden KG-1-Zellen in DMEM, das 20 % FBS enthielt, gehalten. Für den IL-18-Assay
wurden KG-1-Zellen bei 1,2 × 106 Zellen/ml (250 μl/Well, 48 Well-Platte) suspendiert
und mit mTNFα (Innogenetics)
zusammen mit verschiedenen Konzentrationen an hIL-18 (serielle Verdünnungen,
ausgehend von 80 ng/ml) stimuliert. Die Platte wurde 24 h bei 37 °C in 5 %
CO2 inkubiert. Im Anschluss an die Inkubation
wurden die Überstände gesammelt
und muriner IFN-γ-Gehalt
wurde durch ELISA (rec. HIFN-γ und
anti-hIFN-γ von
R & D Systems)
bestimmt.
-
Humanes
IL-18 induzierte mit einer Aktivität, die mit dem hIL-18, das
aus dem Konstrukt mit der Faktor Xa-Spaltstelle erhalten wurde,
identisch ist, eine mengenabhängige
Herstellung von IFN-γ.
-
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-
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