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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein festes wässeriges
Gel und eine feste Zusammensetzung mit kontinuierlicher wässeriger
Phase, die ein derartiges Gel enthält, sowie deren Verwendung
in der Kosmetik, insbesondere zum Schminken der Haut und/oder der
Schleimhäute
und/oder keratinischer Fasern.
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In der Kosmetikindustrie sind Produkte
bekannt, die in fester Form vorliegen. Beispiele für Produkte
dieses Typs sind auf dem Gebiet der Schminke etwa Stifte oder „Sticks"
zum Schminken der Lippen, für
Make up oder für
Lidschatten, auf dem Gebiet der Haut- oder Lippenpflege etwa Lippenpflegestifte,
Stifte oder „Sticks"
zum Depigmentieren, zum Abschminken oder zum Hydratisieren und auf
dem Gebiet der Hygiene etwa Deodorantsticks und schäumende Sticks
oder Seifen für
die Rasur oder zur Reinigung der Haut.
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Es ist nämlich insofern von besonderem
Interesse, Produkte in Form von Sticks anzubieten, als diese Produkte
sehr praktisch in der Anwendung und leicht zu transportieren sind
und keine Gefahr besteht, dass sie zerfließen.
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Schminkprodukte sind im übrigen gewöhnlich auf
Basis einer Fettphase einerseits, die für Komfort und Geschmeidigkeit
sorgt, und einer pulverförmigen
Phase andererseits, die die gewünschte
Farbe verleiht, formuliert. Die Pulverphase kann Pigmente und/oder
Füllstoffe
und/oder Perlglanzmittel enthalten. Die Fettphase enthält im allgemeinen
Wachse und/oder Öle
und/oder pastöse
Verbindungen.
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Die Sticks, die auf der Basis von
Wachsen formuliert sind, weisen verschiedene Nachteile auf: Sie
sind fettig, was vom Verbraucher nicht geschätzt wird, und es fehlt ihnen
an Frische bei der Anwendung. Außerdem lassen sich nur schwer
hydrophile Wirkstoffe in sie einarbeiten.
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Es wird daher zunehmend versucht,
Sticks zum Schminken herzustellen, die in größtmöglicher Konzentration eine
wässerige
Phase aufweisen. Bei Sticks mit einem hohen Gehalt der wässerigen
Phase ergeben sich jedoch manchmal Probleme in Hinblick auf die
Stabilität
und durch mangelnde Kohäsion.
Die Gele, die aus der Kombination eines hydrophilen Gelbildners
und Wasser hergestellt sind, weisen insbesondere den Nachteil auf,
dass sie instabil sind und bei der Anwendung leicht brechen können.
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Eine Möglichkeit, die Festigkeit der
Gele zu verbessern, besteht darin, die Konzentration hydrophiler
Gelbildner zu erhöhen,
doch lassen sich von den Gelen dann nur schwer Schichten ablösen, d.
h. dass bei der Entnahme des Produkts nicht genug Substanz entnommen
wird.
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Es ist insbesondere bei einem Schminkprodukt äußerst wichtig,
dass es völlig
problemlos entnommen werden kann, d. h., dass es möglich ist,
auf einfache Weise nicht nur die angemessene Produktmenge mit dem
Finger oder mit einem Schwamm zu entnehmen oder sogar direkt beispielsweise
auf die Haut des Körpers
zu geben (nicht zu viel, um einen unnötigen Produktverlust zu vermeiden,
jedoch genug, um einen Schminkeffekt zu erzielen), sondern bei der
Entnahme auch die Integrität
des Produkts zu bewahren: Das Produkt darf nicht durch Schereffekte gebrochen
werden, sondern es muss vielmehr im Ganzen mit den Pigmenten und/oder
den Perlglanzmitteln und/oder gegebenenfalls den Füllstoffen,
die den Schminkeffekt bewirken, entnommen werden. Nur unter dieser
Bedin gung kann das Produkt in homogener Weise aufgetragen werden
und nur so lässt sich
eine gleichmäßige Schminke
erzielen.
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Es gibt auch Produkte, von denen
sich Schichten ablösen
lassen; sie sind jedoch zu weich und es treten schließlich bei
wiederholter Anwendung Schereffekte auf oder es kommt im Lauf der
Zeit zu Synäreseerscheinungen,
d. h. es kommt zum Austreten des flüssigen Teils und das Produkt
liegt in zwei Phasen vor, einer festen Phase, von der sich keine
Schichten abspalten lassen, und einer flüssigen Phase. Das Produkt kann
seine Funktion als Schminke nicht mehr erfüllen, da es nicht möglich ist, die
Pigmente auf den Finger oder auf einen Schwamm zu nehmen.
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Es besteht daher das Bedürfnis nach
einem festen wässerigen
Gel, das verwendet werden kann, indem es direkt auf die Haut oder
mit einem Schwamm aufgetragen wird und von dem sich gut Schichten
abspalten lassen, wobei es hinreichend fest bleibt und bei der Anwendung
nicht zerbricht.
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Die Anmelderin hat unerwartet festgestellt, dass
es möglich
ist, durch die Kombination eines hydrophilen Gelbildners mit einem
speziellen Polyethylenglykol, nämlich
einem Polyethylenglykol mit 12 bis 180 mol Ethylenoxid, homogene
und stabile feste wässerige
Gele herzustellen, die eine ausgezeichnete Kohäsion aufweisen und von denen
sich mit dem Finger oder mit einem Schwamm oder auch bei direkter
Applikation auf die Gesichtshaut oder die Körperhaut leicht Schichten abspalten
lassen.
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Die Anmelderin hat nämlich festgestellt,
dass die Kombination eines Polyethylenglykols mit weniger als 12
mol Ethylenoxid mit einem hydrophilen Gelbildner die Härte stark
herabsetzt, wodurch eine Abspaltung von Schichten praktisch unmöglich wird: Das
Gel wird zu weich und das Pro dukt kann nicht mehr als Stick oder
in einem Tiegelchen verwendet werden. Ebenso und ohne, dass hierfür eine Erklärung vorliegt,
bewirkt die Kombination eines Polyethylenglykols mit mehr als 180
mol Ethylenoxid mit einem hydrophilen Gelbildner gleichfalls, dass
das Gel weich und außerdem
auch klebrig wird und damit für eine
kosmetische Verwendung ungeeignet ist. Allein durch die nachfolgend
beanspruchte Kombination mit einem speziellen Polyethylenglykol
kann eine feste Zusammensetzung erhalten werden, die ideale Eigenschaften
sowohl in Hinblick auf die Kohäsion
als auch bezüglich
einer Abspaltung von Schichten aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher ein festes wässeriges
Gel, das i) mindestens einen hydrophilen Gelbildner und ii) mindestens
ein Polyethylenglykol mit 12 bis 180 mol Ethylenoxid enthält.
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Die erfindungsgemäßen Gele weisen ausgezeichnete
Eigenschaften bei der Applikation und bezüglich der Abspaltung auf. Durch
die erfindungsgemäße Kombination
wird insbesondere im Vergleich zu bekannten Sticks bei gleicher
Härte eine
bessere Abspaltung erreicht. Die Entnahme des Produkts ist einfach.
Sie kann direkt auf den Körper
oder mit dem Finger oder auch mit einem Schwamm erfolgen, wobei
eine ausreichende Produktmenge entnommen wird, die dann leicht in
homogener Weise auf die Haut aufgebracht werden kann, ohne dass
zuvor angefeuchtet werden muss. Die erhaltene Schminke ist gleichmäßig und
homogen.
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Die Gele weisen im übrigen eine
ausgezeichnete Kohäsion
auf. Sie sind über
der Zeit und gegenüber
der Temperatur stabil. Nach zweimonatiger Aufbewahrung bei Raumtemperatur
oder bei 45°C kommt
es nicht zu Synäreseerscheinungen
(Ausschwitzen) und es tritt auch keine Phasentrennung auf: Das Aussehen
und die Härte
der Gele sind unverändert.
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Bei den erfindungsgemäßen Gelen
kommt es selbst bei geringem Gelbildnergehalt nicht zum Ausschwitzen
und zu ihrer Herstellung muss nicht unbedingt ein spezielles Verfahren
angewandt werden. Bei der Anwendung vermitteln sie ein sehr frisches
Gefühl,
wobei die guten kosmetischen Eigenschaften insbesondere in Hinblick
auf die Geschmeidigkeit erhalten bleiben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner eine feste Zusammensetzung mit kontinuierlicher wässeriger
Phase, die ein wie oben definiertes Gel enthält.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Produkt zum Schminken der Haut oder keratinischer Fasern,
das ein wie oben definiertes Gel und/oder eine wie oben definierte
Zusammensetzung enthält.
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Die vorliegende Erfindung hat ferner
ein Verfahren zum Schminken der Haut und/oder der Schleimhäute und/oder
keratinischer Fasern zum Gegenstand, das darin besteht, ein wie
oben definiertes festes wässeriges
Gel und/oder eine wie oben definierte feste Zusammensetzung und/oder
ein wie oben definiertes Schminkprodukt auf die Haut und/oder die
Schleimhäute
und/oder keratinische Fasern aufzubringen.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung
werden unter einem festen Gel oder einer festen Zusammensetzung
ein Gel oder eine Zusammensetzung verstanden, die bei Raumtemperatur
(20–25°C) eine Härte aufweisen,
die beim Eindringen eines mobilen Teils aus nichtrostendem Stahl,
das einen Durchmesser von 2 mm aufweist, mit einer Geschwindigkeit von
1 mm/s bis zu einer Tiefe von 1 mm in die Matrix des Gels oder die
Zusammensetzung sowie Zurückziehen
des mobilen Teils aus der Matrix des Gels oder der Zusammensetzung
mit einer Geschwindigkeit von 2 mm/s durch eine maximale Bruchkraft
von 5 bis 50 Gramm definiert ist, wobei die maximale Bruchkraft
mit einem Texturanalysator vom Typ „TAX T2" bestimmt wird, der
von der Firma RHEO im Handel ist.
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Die maximale Bruchkraft liegt vorzugsweise im
Bereich von 7 bis 40 g.
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Das erfindungsgemäße Gel enthält einen hydrophilen Gelbildner.
Unter einem Gelbildner wird eine Verbindung verstanden, die in Gegenwart
eines Lösemittels
mehr oder weniger starke intermakromolekulare Bindungen erzeugt,
wodurch ein dreidimensionales Netzwerk entsteht, in dem das Lösemittel eingefangen
wird.
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Der hydrophile Gelbildner kann unter
Polysacchariden, Proteinderivaten, synthetischen oder halbsynthetischen
Gelen vom Typ eines Polyesters und insbesondere eines Sulfopolyesters,
Polyacrylaten oder Polymethacrylaten und den Derivaten dieser Verbindungen
ausgewählt
sein.
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Von den Polysacchariden können angegeben
werden:
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- – Algenextrakte,
wie Agar-Agar, Carrageenane (Iota, Kappa, Lambda), Alginate und
insbesondere Natriumalginat oder Calciumalginat,
- – Exsudate
von Mikroorganismen, beispielsweise Xanthangummi und seine Derivate,
wie das Produkt, das unter der Handelsbezeichnung „Rheosan"
von der Firma Rhodia Chimie im Handel ist, und Gellan,
- – Fruchtextrakte,
wie Pektine,
- – Gelbildner
tierischen Ursprungs, wie Proteinderivate und insbesondere Gelatine
von Rindern oder Fischen sowie Caseinate,
- – Polysaccharide,
die eine Seitenkette und 6 neutrale Zucker aufweisen, wie die Verbindungen,
die in der Druckschrift FR-A-2759377 beschrieben sind, sowie
- – die
Gemische dieser Verbindungen.
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Von den synthetischen oder halbsynthetischen
Gelen können
die Copolyester angegeben werden, die in der Anmeldung FR-A-2 760
643 beschrieben sind.
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Der hydrophile Gelbildner ist vorzugsweise unter
den Polysacchariden ausgewählt
und noch bevorzugter handelt es sich bei dem hydrophilen Gelbildner
um Gellan.
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Von den Produkten, die besonders
gut für
die Erfindung geeignet sind, können
das Gellangummi, das unter der Handelsbezeichnung „Kelcogel
F" von der Firma NUTRASWEET-KELCO im Handel ist, oder auch Iota-Carrageenan, das
unter den Handelsbezeichnungen „Seaspen PF 357" oder „Viscarin
SD 389" von der Firma FMC im Handel ist, angegeben werden.
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Der hydrophile Gelbildner liegt in
dem erfindungsgemäßen Gel
in einer Konzentration vor, die es erlaubt, in Kombination mit dem
speziellen Polyethylenglykol die für eine ideale Abspaltung geeignete Härte zu erzielen.
Der hydrophile Gelbildner liegt in dem erfindungsgemäßen Gel
vorzugsweise in einer Konzentration vor, die im Bereich von 0,1
bis 30 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels, liegen kann.
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Das erfindungsgemäße Gel enthält ferner ein Polyethylenglykol
mit 12 bis 180 mol Ethylenoxid. Polyethylenglykole sind bekannte
Verbindungen der folgenden Formel: H(OCH2CH2)nOH, worin n die
Anzahl mol Ethylenoxid bedeutet. Verbindungen, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind beispielsweise die Produkte, die nach CTFA-Nomenklatur unter
den Bezeichnungen „PEG-12", „PEG-32", „PEG-75"
und „PEG-180"
geführt
werden. Es können
das Polyethylenglykol mit 12 EO, das unter der Handelsbezeichnung „Polyethylen 600"
von der Firma Lambert Rivière
im Handel ist, und das Polyethylenglykol mit 180 EO, das unter der Handelsbezeichnung „Polyethylen
6000" von der Firma Kao Soap im Handel ist, genannt werden.
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Das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Polyethylenglykol weist vorzugsweise 12 mol Ethylenoxid
auf.
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Das erfindungsgemäße Polyethylenglykol liegt
in dem erfindungsgemäßen Gel
in einer Konzentration vor, die es erlaubt, in Kombination mit dem
hydrophilen Gelbildner die für
eine ideale Abspaltung geeignete Härte und Konsistenz zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Polyethylenglykol
liegt in dem erfindungsgemäßen Gel
vorzugsweise in einer Konzentration vor, die im Bereich von 1 bis
20 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gels, liegen kann.
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Die erfindungsgemäßen Gele enthalten außerdem ein
kosmetisch oder physiologisch akzeptables Medium, d. h. ein Medium,
das mit sämtlichen
keratinischen Materialien, wie der Haut, den Nägeln, den Haaren, den Wimpern
und den Augenbrauen, den Schleimhäuten und den Semi-Schleimhäuten sowie
beliebigen weiteren Hautbereichen des Körpers und des Gesichts kompatibel
ist.
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Die erfindungsgemäßen Gele können ferner ein Blütenwasser,
wie Kornblizmenwasser, und/oder ein Mineralwasser, wie Wasser aus
VITTEL, Wasser aus LUCAS oder Wasser aus LA ROCHE POSAY, und/oder
ein Thermalwasser enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Gele können außerdem wasserlösliche Farbstoffe
enthalten, die unter den herkömmlich
auf dem jeweiligen Gebiet verwendeten Farbstoffen ausgewählt sind,
wie das Dinatriumsalz von Pon ceau, das Dinatriumsalz von Alizaringrün, Chinolingelb,
das Trinatriumsalz von Amaranth, das Dinatriumsalz von Tartrazin,
das Mononatriumsalz von Rhodamin, das Dinatriumsalz von Fuchsin
und Xanthophyll.
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Die erfindungsgemäßen Gele enthalten vorzugsweise
bis zu 98,9 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 95 Gew.-% Wasser, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gels.
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Die erfindungsgemäßen Gele können ferner Lösemittel
enthalten, die von Wasser verschieden sind, beispielsweise primäre Alkohole,
wie Ethanol und Isopropanol, Glykole, wie Propylenglykol, Butylenglykol,
Dipropylenglykol und Diethylenglykol, Glykolether, wie die C1-4-Alkylether von Mono-, Di- oder Tripropylenglykol
oder Mono-, Di- oder Triethylenglykol, und die Gemische dieser Verbindungen.
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Es ist möglich, die Festigkeit der erfindungsgemäßen Gele
durch Zugabe eines oder mehrerer Salze zu modifizieren, welche die
Festigkeit erhöhen. Die
Salze können
unter Salzen von einwertigen, zweiwertigen oder dreiwertigen Metallen
und insbesondere unter Salzen von Alkali- und Erdalkalimetallen,
insbesondere Natriumsalzen, Calciumsalzen oder Magnesi-umsalzen, ausgewählt sein.
Die Ionen, die die Salze bilden, können beispielsweise unter Carbonaten,
Hydrogencarbonaten, Sulfaten, Glycerinphosphaten, Boraten, Chloriden,
Nitraten, Acetaten, Hydroxiden, Persulfaten sowie den Salzen von α-Hydroxysäuren (Citraten,
Tartraten, Lactaten und Malaten) oder von Fruchtsäuren oder
auch den Salzen von Aminosäuren
(Aspartat, Arginat, Glykocholat und Fumarat) ausgewählt sein.
Die Salzmenge kann im Bereich von 0,01 bis 2% und vorzugsweise von 0,1
bis 1% des Gesamtgewichts des Gels liegen.
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Das Salz ist vorzugsweise unter Calciumnitrat,
Magnesiumnitrat, Strontiumnitrat; Calciumborat, Magnesiumborat,
Calciumchlorid, Natrium chlorid, Magnesiumchlorid, Strontiumchlorid,
Neodymchlorid, Manganchlorid, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat, Calciumacetat,
Magnesiumacetat und den Gemischen dieser Verbindungen ausgewählt. Bei
dem Salz handelt es sich vorzugsweise um Magnesiumchlorid.
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Das erfindungsgemäße Gel kann ferner eine pulverförmige Phase
enthalten, die ein Pigment und/oder ein Perlglanzmittel und/oder
einen Füllstoff aufweisen
kann.
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Unter Pigmenten sind weiße oder
farbige, anorganische oder organische, in dem Medium unlösliche Partikel
zu verstehen, die die Zusammensetzung färben und/oder trüben sollen.
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Die Pigmente können in einem Anteil von 0 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise in einem Anteil von 0,1 bis 30 Gew.-% und
noch bevorzugter in einem Anteil von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Gels, vorliegen. Sie können weiß oder farbig, anorganisch
und/oder organisch sein und ihre Größe kann im herkömmlichen
Bereich oder im Nanometerbereich liegen. Unter Pigmenten mit einer Größe im Nanometerbereich
werden Pigmente mit einer mittleren Partikelgröße von 5 bis 100 nm verstanden.
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Von den anorganischen Pigmenten und
Nanopigmenten können
Titandioxid, Zirconiumdioxid, Cerdioxid, Zinkoxid, Eisenoxid, Chromoxid,
Nanotitanpigmente und Eisenblau genannt werden. Beispiele für organische
Pigmente sind etwa Ruß und die
Lacke, die üblicherweise
verwendet werden, um auf den Lippen und der Haut einen Schminkeffekt
zu erzeugen und bei denen es sich um Calcium-, Barium-, Aluminium-
oder Zirconiumsalze, saure Farbstoffe, wie Halogen-Säurefarbstoffe,
Azofarbstoffe oder Anthrachinonfarbstoffe handelt.
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Die Pigmente können insbesondere mit Siliconverbindungen
wie PDMS und/oder Polymeren, insbesondere Polyethylenen, oder auch
mit fluorierten Verbindungen umhüllt
sein. Es können
die Pigmente SA von Maprecos oder die Pigmente PI von Myoshi genannt
werden.
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Unter Perlglanzmitteln sind irisierende
Partikel zu verstehen, die das Licht reflektieren.
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Die Perlglanzmittel können in
dem Gel in einem Mengenanteil von 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
in einem Anteil von 0,1 bis 30 Gew.-% und noch bevorzugter in einem
Anteil von 1 bis 20 Gew.-% vorliegen.
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Von den in Betracht kommenden Perlglanzmitteln
können
natürliche
Perlmutter, mit Titandioxid, Eisenoxid, natürlichem Pigment oder Bismutoxidchlorid überzogener
Glimmer sowie farbiger Titanglimmer angegeben werden.
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Unter Füllstoffen sind farblose oder
weiße, anorganische
oder synthetische, lamellare oder nicht lamellare Partikel zu verstehen,
die die Zusammensetzung eindicken oder ihr Härte und/oder der Schminke Geschmeidigkeit,
Mattheit und Gleichmäßigkeit
verleihen sollen.
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Die Füllstoffe, die in dem Gel in
einem Mengenanteil von 0 bis 60 Gew.%, vorzugsweise von 0,1 bis
40 Gew.-% und noch bevorzugter von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Gels, vorliegen können, können anorganisch oder synthetisch
und lamellar oder nicht lamellar sein.
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Es können genannt werden: Talk,
Glimmer, Kieselsäuren,
Kaolin, Nylonpulver, Poly(β-alanin)pulver,
Polyethylenpulver, Teflon, Lauroyllysin, Stärke, Bornitrid, Bismutoxidchlorid,
Polytetrafluorethylenpulver, Poly methylmethacrylatpulver, Polyurethanpulver,
Polystyrolpulver, Polyesterpulver, synthetische Mikrohohlkugeln,
Mikroschwämme,
Mikrokugeln aus Siliconharz, die Oxide von Zink und Titan, die Oxide
von Zirconium und Cer, gefälltes
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydrocarbonat, Hydroxylapatit,
Mikrohohlkugeln aus Kieselsäuren;
Mikrokapseln aus Glas oder aus Keramik, Metallseifen, die von organischen
Carbonsäuren
mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
abgeleitet sind, wie Zinkstearat, Magnesiumstearat, Lithiumstearat,
Zinklaurat und Magnesiummyristat, die Verbindungen SiO2/TiO2/SiO2, TiO2/CeO2/SiO2 oder auch TiO2/ZnO/Talk
sowie die Polyethylenterephthalat/Polymethacrylat-Polymere in Form
von Plättchen.
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Ganz allgemein enthält die Pulverphase
genügend
Pigmente und/oder Perlglanzmittel und/oder Füllstoffe, um den gewünschten
Schminkeffekt sicher zu stellen. Das erfindungsgemäße wässerige
Gel ist vorzugsweise nicht durchsichtig, d. h. die Buchstaben einer
Zeitungsseite sind durch das Gel hindurch nicht zu sehen. Es ist
vorzugsweise auch nicht durchscheinend, d. h. es lässt kein
Licht durch.
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Die erfindungsgemäßen Gele können in kosmetische Zusammensetzungen
eingearbeitet sein und die kontinuierliche Phase dieser Zusammensetzungen
bilden. Derartige Zusammensetzungen können eine Fettphase aufweisen,
die beispielsweise ein Öl
enthalten kann.
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Von den verwendbaren Ölen können Öle tierischen,
pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs genannt werden, wie Paraffinöl, Vaselineöl, Perhydrosqualen,
Aprikosenöl,
Weizenkeimöl,
süßes Mandelöl, Calophyllumöl, Sesamöl, Macadamiaöl, Traubenkernöl, Rapsöl, Kopraöl, Erdnussöl, Palmöl, Ricinusöl, Avocadoöl, Jojobaöl, Olivenöl, Getreidekeimöl, Ester
von Fettsäuren
und einem Polyol und insbesondere flüssige Trigly ceride, Alkohole,
Acetylglyceride, Octanoate, Decanoate oder Ricinoleate von Alkoholen
oder Polyalkoholen; Triglyceride von Fettsäuren, Glyceride, fluorierte
und perfluorierte Öle, synthetische Öle, wie
Fettester, Siliconöle,
wie flüchtige
Siliconöle,
Polymethylsiloxane, Polymethylphenylsiloxane, mit Fettsäuren, Fettalkoholen
oder Polyoxyalkylenverbindungen modifizierte Polysiloxane, fluorierte
Silicone und perfluorierte Öle.
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Die Fettphase der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann außerdem
weitere Fettsubstanzen enthalten, die vom Fachmann auf der Grundlage
seiner allgemeinen Kenntnisse ausgewählt werden können, um
der am Ende vorliegenden Zusammensetzung die gewünschten Eigenschaften, beispielsweise
in Hinblick auf die Konsistenz, die Textur und/oder den Transfer,
zu verleihen. Bei den zusätzlichen
Fettsubstanzen kann es sich um Wachse, Gummen und/oder pastöse Fettsubstanzen
tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs
sowie um deren Gemische handeln.
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Es können insbesondere angegeben
werden:
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- – Silicongummis
sowie
- – Wachse
tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs,
wie mikrokristalline Wachse, Paraffin, Petrolatum, Vaseline, Ozokerit,
Montanwachs, Bienenwachs, Lanolin und seine Derivate, Candelillawachs,
Ouricouriwachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Kakaobutter; Korkfaserwachs,
Zuckerrohrwachs, hydrierte Öle, die
bei 25 °C
fest sind, Ozokerite, Fettester und Glyceride, die bei 25°C fest sind,
Polyethylenwachse und durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellte
Wachse, hydrierte Öle,
die bei 25°C fest
sind, Lanoline, Fettester, die bei 25°C fest sind, Siliconwachse,
fluorierte Wachse und die Gemische dieser Verbindungen.
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Die Fettphase kann in einem Mengenanteil vorliegen,
der beispielsweise bis zu 30%, vorzugsweise 0,1 bis 20% und besser
noch 0, 5 bis 10% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung ausmacht, wobei
der Mengenanteil in Abhängigkeit
von der gewählten
Anwendung unterschiedlich ist.
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Die Öle oder die Wachse können in
Gegenwart eines grenzflächenaktiven
Stoffs oder mehrerer grenzflächenaktiver
Stoffe in die wässerige
Phase eingearbeitet werden, um eine bessere Dispersion zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können daher
ferner ein oder mehrere O/W-Tenside oder Cotenside, die ionisch
oder nichtionisch sind, mit einem HLB-Wert (hydrophilic lipophilic
balance) von größer oder
gleich 8 enthalten, die herkömmlich
in der Kosmetik verwendet werden. Wenn ein Tensid oder ein Cotensid
vorhanden ist, liegt sein Mengenanteil vorzugsweise im Bereich von
0,05 bis 8% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
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Die Zusammensetzung kann ferner beliebige weitere
ergänzende
Verbindungen enthalten, die üblicherweise
in der Kosmetik verwendet werden. Die ergänzenden Verbindungen können unter
Antioxidantien, etherischen Ölen,
Konservierungsstoffen, lipophilen oder hydrophilen kosmetischen
oder pharmazeutischen Wirkstoffen, Hydratisierungsmitteln, Vitaminen,
essentiellen Fettsäuren,
Sphingolipiden, selbstbräunenden
Verbindungen, wie DHA, Sonnenschutzfiltern, Parfums und den Gemischen
dieser Verbindungen ausgewählt
sein.
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Der Fachmann wird die gegebenenfalls
verwendete ergänzende
Verbindung oder die ergänzenden
Verbindungen und/oder ihre Menge selbstverständlich so auswählen, dass
die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Gels
und/oder der erfindungsgemäßen Zusammenset zung
durch den beabsichtigten Zusatz nicht oder im wesentlichen nicht
verändert
werden.
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Die erfindungsgemäßen Gele und die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit kontinuierlicher wässeriger
Phase können
nach den herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von Sticks hergestellt werden, wobei diese
Verfahren dem Fachmann wohl bekannt sind.
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Die erfindungsgemäßen Gele und Zusammensetzungen
können
Produkte zum Schminken oder zur Pflege der Haut, insbesondere des
Körpers, des
Gesichts und/oder der Kopfhaut, oder keratinischer Fasern, insbesondere
der Haare, der Nägel, der
Wimpern und/oder der Augenbrauen, oder auch der Schleimhäute und
insbesondere der Lippen sein. Es kann sich um Produkte zum Schminken
des Körpers,
um Make up, Lidschatten, Wangenrouge, Produkte zum Abdecken von
Augenringen, Lippenstifte, Lippenkonturstifte, Mascaras, Augenkonturstifte
oder um Sticks zum Färben
oder zum Schminken von Haarsträhnen
handeln.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden
Beispiele ausführlicher
erläutert.
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Die Mengenanteile sind in den nachfolgenden
Beispielen in Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
angegeben.
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BEISPIEL 1:
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Die Anmelderin hat das folgende wässerige Gel
in Form eines Make up-Sticks
hergestellt:
- Gellangummi,
unter der Handelsbezeichnung „Kelcogel
F" von NUTRASWEET-KELCO im Handel | 0,5% |
Magnesiumchlorid | 0,1% |
PEG-12 | 5% |
Konservierungsstoff | q.
s. |
Pigmente
(Eisenoxid und Titandioxid) | 14% |
Propylenglykol | 7% |
Wasser | q.s.p. 100% |
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Das Gel wird folgendermaßen hergestellt: Das
Wasser und der Konservierungsstoff werden auf 90°C erwärmt, worauf unter Rühren das
Gel-lan zugegeben
wird. Nach einer Wartezeit von 15 Minuten werden unter Rühren das
MgCl2 und das PEG-12 sowie anschließend die
zuvor durch Mischen der Pigmente mit dem Propylenglykol hergestellte
Pigmentpaste eingearbeitet.
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Das Gemisch wird anschließend in
eine Form gegossen und abgekühlt.
Dann wird das Ganze 24 Stunden lang bei Raumtemperatur ruhen gelassen.
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Es wird ein Stick erhalten, der bei
der Anwendung sehr frisch ist, eine gute Festigkeit aufweist, gut
zu entnehmen ist und sich leicht und homogen auf die Haut aufbringen
lässt.
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Wenn die Haut mit einem derartigen
Stick geschminkt wird, wird ein natürliches und transparentes Schminkergebnis
erzielt, ohne dass die Schminke in irgendeiner Weise fettig wirkt.
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Die nach der oben beschriebenen Vorgehensweise
bestimmte Härte
des Gels beträgt
19 g.
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Von dem Stick lassen sich gut Schichten
abspalten.
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BEISPIEL 2: Vergleich
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Die Anmelderin hat den gleichen Stick
wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch an Stelle von 5% PEG-12
5% PEG-8 verwendet wurden.
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Der erhaltene Stick weist eine nach
der oben beschriebenen Vorgehensweise bestimmte Härte von
13,1 g auf.
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Die Textur des Sticks ist zu stark
gummiartig um eine zufriedenstellende Abspaltung zu ermöglichen.
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BEISPIEL 3:
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Die Anmelderin hat den gleichen Stick
wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch an Stelle von 5% PEG-12
5% PEG-180 verwendet wurden.
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Der erhaltene Stick weist eine nach
der oben beschriebenen Vorgehensweise bestimmte Härte von
20,7 g auf.
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Es lassen sich leicht Schichten von
ihm ablösen.
Mit dem Stick kann eine homogene und gleichmäßige Schminke direkt oder mit
dem Finger oder mit einem Schwamm auf die Haut aufgebracht werden.
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BEISPIEL 4: Vergleich
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Die Anmelderin hat den gleichen Stick
wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch an Stelle von 5% PEG-12
5% PEG-115M mit 115 000 mol Ethylenoxid verwendet wurden.
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Der erhaltene Stick ist extrem weich:
Seine Härte
kann nicht bestimmt werden. Das Produkt ist sehr klebrig und nur
schwer auf die Haut aufzutragen.