DE599234C - Isolator fuer Hochspannungsleitungen, insbesondere fuer gekapseltes Schaltgeraet - Google Patents

Description

In gekapselten Hochspannungsanlagen, in denen Druckluft oder ein anderes unter Druck stehendes Gas als Isoliermaterial verwendet wird, ist der Abstand der metallischen geerdeten Kapselung von den unter Spannung stehenden Leitern weniger durch die Durchschlagsweite im gasförmigen Isoliermaterial als vielmehr durch die einzuhaltende Überschlagsweite an den Stützisolatoren bestimmt.

Die bekannten Mittel, mit denen sich eine Erhöhung der Überschlagsspannung von Isolatoren geringer Baulänge erzielen läßt, insbesondere also Anbringung von Schirmen und Wülsten am Isolator oder im Querschnitt wellenförmige Gestaltung eines scheibenförmigen Isolierkörpers von gleichbleibender Wandstärke, ermöglichen zwar, die Höhe des Isolators in gewissen Grenzen zu halten. Eine genaue Nachprüfung bestätigt jedoch, daß man durch Verwendung erhöhten Druckes im Isolationsgas an sich Durchschlagsweiten erreichen könnte, für die sich bisher Isolatoren mit ausreichender Überschlagsfestigkeit nicht bauen ließen.

Das Problem zeigt sich in verstärktem Maße bei Anlagenteilen, in denen die Hochspannungsleiter annähernd geradlinig durchzuführen sind, also z. B. in Sammelschienenkapselungen, die man möglichst als Rohre konstanten Durchmessers, schon im Interesse der Verringerung der Herstellungskosten, ausführen will. Eine Verringerung der Isolatordimensionen bedeutet hier sofort eine Verringerung des Durchmessers für das ganze Kapselungsrohr.

Erfindungsgemäß wird ein Tragisolator geringer Baulänge und hoher Überschlagsspannung, der insbesondere für gekapselte Schaltgeräte mit Druckgasisolation brauchbar ist, dadurch geschaffen, daß der Isolierkörper eine schrauben- oder spiralförmig gewundene Gestalt erhält.

In der Fig. 1 ist ein Stützisolator gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Die Figur zeigt den schraubenförmigen Isolierkörper, der an beiden Enden Ansätze zur Befestigung der Leiterarmatur bzw. der Befestigungsplatte für die Kapselung trägt. Die Fig. 2 bis 4 zeigen verschiedene Arten von spiralig gewundenen Isolierkörpern.

Bei geradlinig durch Rohre oder ähnlich geformte Gehäuse geführten Leitern ist die bei Kurzschlüssen auftretende Biegungsbeanspruchung der Isolatoren nur sehr gering. Man braucht bei der Formung der Isolatoren auf die Einhaltung hoher Festigkeit keine allzu große Rücksicht zu nehmen. Bekanntlich hängt die Überschlagsspannung von dem kürzesten Kriechweg längs der Oberfläche des festen Isolators von einem unter Spannung stehenden Leiter zu einem anderen ebenfalls unter Spannung stehenden oder geerdeten Leiter ab, bei dem neuen Isolator ist sie also sehr hoch.

Den Querschnitt der Isolatorspirale oder -schraube kann man rechteckig oder auch abgerundet, also etwa oval, ,wählen. Die Herstellung kann derart -erfolgen, daß bei der Porzellanformung ein zunächst gestreckter Isolator im plastischen Zustand spiralförmig gebogen wird.

Den schrauben- oder spiralförmigen Isolierkörper könnte man auch aus einem Kunstharzprodukt durch Pressen herstellen. Schließlich ist es auch denkbar, ihn aus Hartpapier zu bauen. Auch hier kann man einen zunächst gestreckten Stab aus Hartpapier wickeln, der nachträglich als Spirale zu verformen ist, so daß seine Einbaulänge stark abnimmt.

Der neue Isolator kann nicht nur als Stützisolator, sondern auch als Hängeisolator (Knüppelisolator) benutzt werden, vorausgesetzt, daß die Streckbeanspruchung den zulässigen Wert nicht überschreitet.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen die Ausbildung des neuen Isolators als Durchführungsisolator dadurch, daß der spannungsführende Leiter in der Achse der Spirale geführt ist.

In Fig. 2 ist der Isolator als flache Spirale ausgebildet, die senkrecht von dem spannungsführenden Leiter durchsetzt wird. Bei den Anordnungen der Fig. 3 und 4 ist der Isolator aus zwei kegelförmigen Spiralen zusammengesetzt, die gemäß Fig. 3 an ihren Spitzen, gemäß Fig. 4 an ihren Grundflächen aneinandergesetzt sind. Auch hier ist der unter Spannung stehende Leiter in der Achse des Isolators geführt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Isolator für Hochspannungsleitungen, insbesondere für gekapseltes Schaltgerät mit Druckgasisolation, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper schrauben- oder spiralförmig gewunden ist.

2. Isolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der spannungsführende Leiter senkrecht zur Achse des Isolierkörpers angebracht ist (Stützisolator) oder in der Achse des Isolators liegt (Durchführungsstützisolator).

3. Isolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei etwa kegelförmigen, mit den Spitzen oder mit den Gnindflächen der Kegel miteinander vereinigten Spiralen zusammengesetzt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen