Elektrische Spule aus einem hochkant gewickelten Leiter, insbesondere für Elektrizitätszähler An elektrische Spulen, die beispielsweise in elek trischen Maschinen und in Messgeräten, wie z. B. Elektrizitätszählern, angeordnet sind, werden hohe Ansprüche gestellt.
Einerseits besteht der Wunsch nach möglichst kleinen Abmessungen, anderseits das Erforderniseiner grossen Überlastbarkeit, je nach den geltenden Prüfbestimmungen. Diese gegensätzlichen Anforderungen werden neuerdings in erhöhtem Masse gestellt, insbesondere bei Stromspulen von Elektrizi- tätszählern. Demnach liegt die Aufgabe vor, auf eng stem Raum eine hoch belastbare Spule unterzubrin gen. Diese Zielsetzung ergibt sich entweder aus dem Bestreben, den benötigten Wickelraum zu verklei nern, oder aus der Anforderung, den vorhandenen Wickelraum besser auszunützen. Bekanntlich werden.
daher die Spulen aus flachem Draht oder Band ge wickelt, wodurch ein besserer Füllfaktor erzielt wird, als es mit Spulen aus Runddraht der Fall ist.
Vorzugsweise wird dann die Spule mit der brei ten Seite des Leiterquerschnittes an den Spulenkörper gelegt, wobei eine sogenannte flachkant gewickelte Spule entsteht. Diese Wickelmethode hat jedoch in der Regel den Nachteil, dass die Spulenwindungen in mehreren Lagen gewickelt werden müssen, um die nötige Anzahl Windungen anzubringen. Bei jedem Übergang von einer Lage zur anderen geht jedoch Wickelraum verloren und ausserdem bereitet das Her ausführen der Spulenenden Schwierigkeiten. Man wickelt daher die Spule auch einlagig, indem der Wicklungsleiter über die Schmalseite seines Quer schnitts gebogen wird, wodurch sich die sogenannte hochkant gewickelte Spule ergibt. Eine solche Spule ist bereits bekannt.
Der Füllfaktor einer hochkant gewickelten Spule ist besser als der einer flachkant gewickelten. Das Hochkantwickeln weist aber den Nachteil auf, dass die an das Spuleninnere grenzende Schmalseite des Wicklungsleiters aufgestaucht wird. Demzufolge ergibt sich einerseits zwischen den ein zelnen Windungen ein unbenutzter Zwischenraum, der den Füllfaktor herabsetzt und anderseits besteht die Gefahr, dass die Isolation an den Berührungs stellen der einzelnen Windungen beschädigt wird.
Eine elektrische Spule aus hochkant gewickeltem Flachdraht, insbesondere für Elektrizitätszähler, be sitzt diesen Nachteil nicht, wenn erfindungsgemäss wenigstens ein Teil des Flachdrahtquerschnitts zum mindesten annähernd Trapezform aufweist, und die Spule so gewickelt ist, dass die kleine Trapezseite an der Spuleninnenseite liegt.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnun gen beispielsweise dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine hochkant gewickelte Spule in Drauf sicht, Fig. 1a einen Schnitt gemäss der Linie A-A in der Fig. 1 bei den bekannten, hochkant gewickelten Spulen, Fig. 2 und 3 in vergrössertem Massstab je eine Ausbildung des Leiterprofils für die Spule gemäss der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt gemäss der Linie A-A in der Fig. 1, unter Verwendung des Leiterprofils nach der Fig. 2, Fig. 5 eine Doppelspule in Draufsicht, Fig. 6 ein Leiterprofil für die Spule nach der Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt gemäss der Linie B -B in der Fig. 5,
unter Verwendung des Leiterprofils nach der Fig. 6 und die Fig. 8 und 9- eine Doppelspule mit dem in der Fig. 2 gezeigten Leiterprofil in Draufsicht bzw. vor und nach dem letzten Arbeitsgang bei der Herstel lung. .
In der Fig. 1 ist mit 1 eine Spule aus einem hochkant gewickelten Leiter 2 mit der Isolation 3 (Fig. la) in Draufsicht dargestellt. Die Fig. 1a zeigt einen Schnitt durch zwei Windungen gemäss der Schnittlinie A -A in der Fig. 1 bei den bekannten, hochkant gewickelten Spulen mit rechteckigem Querschnitt. Wie ersichtlich, stauchen sich die Leiter infolge des Höchkantwickelns an den Schmalseiten 4 des Leiterquerschnitts auf, wodurch die Windungs steigung um den Abstand 5 vergrössert wird.
Bei einem rechteckigen Leiterquerschnitt mit den Seiten 2 und 5 mm beträgt .der Abstand 5 zwischen den Windungen 0,5 mm, also nicht weniger als 25 % der Länge der Schmalseite. Die hierdurch hervorgerufene Verschlechterung des Füllfaktors wird nun dadurch vermieden, dass der Leiterquerschnitt vor dem Wik- keln, wenigstens nach der einen Schmalseite hin, verjüngt ausgebildet wird. Die Fig. 2 und 3 zeigen je eine beispielsweise Ausbildung eines solchen Lei terquerschnittes.
Hierbei weist die an das Spulen innere grenzende Schmalseite 4 .bei unverformtem Querschnitt des Leiters 2 eine geringere Breite auf als die an den Spulenumfang grenzende Schmal seite 6. Die Fig. 4 zeigt den Schnitt A -A in Fig. 1. Durch zwei Windungen bei Verwendung des Leiter profils nach der Fig. 2. Durch geeignete Bemessung des Leiterprofils wird dafür gesorgt, dass die einzel nen Windungen - im Schnitt A-A gesehen - nach dem Aufstauchen gerade aneinander liegen. Im ge zeigten Ausführungsbeispiel beträgt die hiermit er zielte Einsparung an Wickelraum mindestens 15 %.
Die Fig. 5 zeigt eine Draufsicht einer Doppel spule 7, wie sie für Elektrizitätszähler verwendet wird. Sie besteht aus einem einzigen Leiter 2, der zu zwei Wicklungseinheiten 8 bzw. 9 gewickelt ist, durch die einander entgegengesetzt gerichtete magnetische Fel der erzeugt werden. Da die beiden Wicklungsein heiten 8, 9 durch Biegen nach entgegengesetzten Sei ten des Leiters gewickelt sind, ist das in der Fig. 6 dargestellte Leiterprofil vorgesehen, bei dem der Lei terquerschnitt nach den beiden Schmalseiten 4 und 10 hin verjüngt ausgebildet ist. Die Fig. 7 zeigt den entsprechenden Schnitt gemäss der Linie B -B in der Fig. 5.
Obwohl auch bei dieser Ausbildung gegen über den bekannten, hochkant gewickelten Doppel spulen eine vorteilhafte Einsparung an Wickelraum erzielt wird, geht doch jeweils an einer Schmalseite noch Wickelraum verloren. Dieser Verlust kann da durch vermieden werden, dass der Querschnitt der einen Leiterhälfte nach der einen Schmalseite hin und der Querschnitt der anderen Leiterhälfte nach der anderen Schmalseite hin verjüngt wird.
Es wird jedoch eine andere Lösung bevorzugt, die in den Fig. 8 und 9 veranschaulicht ist und gemäss der die beiden Wicklungshälften 8, 9 durch Biegen der zwei Leiterhälften nach gleichen Seiten des Leiters 2 ge bildet ist. Der Leiter 2 ist an der Verbindungsstelle 11 um 1'80 so verdreht, dass beide Wicklungseinhei- ten in gleicher Höhe nebeneinander liegen. Die Ver drehung über 180 bewirkt, dass auch in diesem Fall die von beiden Wicklungseinheiten erzeugten Felder einander entgegengesetzt gerichtet sind. Im Gegensatz zu der Doppelspule gemäss der Fig. 5 ist der Leiter 2 bei der Doppelspule nach den Fig. 8 und 9 also nach gleichen Seiten gebogen.
Dies ergibt den Vor teil, dass ein Leiterprofil verwendet werden kann, das nur nach einer Schmalseite hin verjüngt ist, wie z. B. die Profile gemäss den Fig. 2 oder 3. Der Schnitt gemäss der Schnittlinie C-C in der Fig. 9 sieht dann so aus, wie der in der Fig. 4 dargestellte. Durch die geschilderte Massnahme wird eine gleich grosse Einsparung an Wickelraum erzielt, wie dies bei der Spule nach der Fig. 1 der Fall ist. Die Doppel spule nach den Fig. 8 und 9 kann in verschiedener Weise hergestellt werden.
Es können zuerst die bei den Leiterhälften durch Biegen nach gleichen Seiten gewickelt und dann der Leiter in der Mitte um 180 verdreht werden, oder aber es wird zuerst die Verdrehung ausgeführt, worauf dann das Wickeln stattfindet.